Das nackte Synchronschwimmteam - Teil 3


Luftikus

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19.03.2016
Insel der Scham

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Kribbelnd hafteten die bunten Glitterteilchen an den linken Schamlippen der sechs jungen Frauen, die als choreografierte Formation in den Saal der sulmavischen Botschaft stolzierten. Die glitzernden Teilchen kratzten, reizten die empfindlichen Hautpartien bei jeder Bewegung. Das Kribbeln steigerte sich zum unangenehmen Jucken. Gern hätten sich die jungen Damen zwischen den Beinen gerieben. Ihre Präsentation machte es ihnen unmöglich. Sie standen in Positur im Scheinwerferlicht, die linken Arme bis in die Finger zur Decke gestreckt, die rechten zur Seite gewinkelt. Eine große Menschenmenge aus Honoratioren, Pressevertretern und Gästen des Botschaftsempfangs blickte auf sie.

Mit synchronen Beinbewegungen im Takt der Musik schritt die Gruppe zur Mitte des Saals, wobei sie ihre linken Hüften in Richtung der Zuschauer drehten. Jeder Schritt peinigte die jungen Frauen aufs Neue. Sie waren das sulmavische Nationalteam des Synchronschwimmens, Repräsentantinnen dieses Inselstaates mit all seinen fremden Sitten und Gebräuchen. Und da es in der sulmavischen Kultur unstatthaft ist, dass sich Frauen bekleiden, würden sie ihren Sport auch ohne Trikot ausüben. So präsentierten sich die jungen Sportlerinnen auch hier in ihrer vollen Schönheit. Das einzige Stück Stoff, dass sie trugen, waren die Haarbänder in den Landesfarben Sulmavis, die ihre hoch gesteckten Haare zusammen hielten.

Die schönen, mit Pailletten bestickten Badeanzüge mussten die Sportlerinnen weglassen. Auf den Glamour des Synchronschwimmens wollte das Team trotzdem nicht verzichten. So trugen die jungen Frauen nun Glitter auf nackter Haut. Der breite bunte Streifen, ebenfalls in den Landesfarben Sulmavis, schlängelte sich von linken Fuß das Bein herauf, führte den Blick des Zuschauenden vorbei an den weiblichen Lippen, zog einen Bogen über die rechte Hüfte, bevor er seinen Weg zwischen den Brüsten zum rechten Arm fortsetzte. Ein zweiter, kürzerer Streifen Glitters verschönerte die Rückansicht. Der vorherige Blick in den Spiegel hatte begeistert. Jetzt kam mit dem Jucken die Erkenntnis, beim nächsten Mal die Glitterteilchen neben den Schamlippen anzubringen.

So standen die jungen Frauen nun, nach ihrer Größe aufgereiht, im Licht der Öffentlichkeit, und hofften nur, dass der Termin schnell zu Ende ginge, auf den sie sich vorher so sehr gefreut hatten. Am linken Ende der Formation stand die lange Anke. Mit ihrem dünnen hageren Körper überragte sie ihre Kameradinnen um Kopfeslänge. Nur unwillig hatte sich das Ökogirl von ihrer natürlichen Haarpracht zwischen den Beinen getrennt. Eine dicke Schicht Pomade bändigte ihre ungestümen Dreadlocks in eine ansehnliche Glätte. Ihr Lächeln, Teil ihrer Pose, wirkte gestelzt. Anke war nicht das zuckersüße Mädchen.

Die Gäste des Botschaftsempfangs beachteten Anke nicht. Neben ihr stand die brünette Denise, deren perfekte Rundungen alle Blicke auf sich zogen. Sie empfand es als unangenehmes Anstarren, verbarg ihre aufkommende Unsicherheit hinter ihrem einstudierten Lächeln. Franzi und Steffi grinsten eher schelmisch. Sie genossen es, bewundert zu werden. Viele der Botschaftsgäste entstammten Kulturen, in denen barocke Körperformen bevorzugt werden. Fast verschwanden die bunten Glitterstreifen beim Verlauf zwischen ihren Beinen unter den Fettpölsterchen der beiden wohlbeleibten jungen Frauen.

Fionas Glitterstreifen gerieten bei ihrem Anblick zur Nebensache. Zu sehr erheischten die spitzen, stets aufrechten Nippel ihrer kleinen festen Brüste die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Straff schmiegte sich ihre glatte Haut an den schlanken durchtrainierten Körper. In ihrem Lächeln spiegelte sich die Disziplin ihres Fitnesstrainings. Sie bot die perfekte Show, ließ sich vom drängenden Stechen und Jucken der Glitzerteilchen nichts anmerken. Neben ihr, am anderen Ende der Formation lächelte Lara gequält vor sich hin.

Mehrmals schon zuckte sie im Gesicht, bevor sie sich dann wieder zu einem erneuten Lächeln durchrang. Laras Körper fehlte die Perfektion, mit der Fiona auftrumpfte. Ihre kleinen Brüste hingen schon leicht, und die Hüften zeigten sich zu breit. Trotzdem flogen ihr die Herzen vieler Gäste zu. Lara war das liebe nette Mädchen von nebenan, dass sich mancher älterer Herr, würde sie sich hier nicht so schamlos präsentieren, schon als Schwiegertochter wünschte. Die Unsicherheit ihres manchmal kurz zuckenden, super süßen Gesichts weckte den Beschützerinstinkt.

Die Musik endete. Mava Wulmati trat in die Mitte der Formation. Mit kurz erhobenen Händen bat sie um Ruhe. Schnell und leise ebbte der verhaltende Applaus ab. Die jungen Frauen lösten ihre Posen und reihten sich, wie vorher geprobt, um die Botschafterin, die nun zu ihrer Ansprache ansetzte. Unruhig wechselten sie die Stellungen ihrer Füße, um eine erträgliche Position zu finden. „Exzellenzen, verehrte Gäste, liebe Freunde, heute betritt der Inselstaat Sulmavi zum ersten Mal das Parkett der internationalen Diplomatie.“ Die erhoffte Erleichterung zwischen den Beinen wollte nicht eintreten.

„Ein großer Dichter dieses schönen Landes hinterließ uns die Weisheit, dass jedem neuen Anfang ein Zauber innewohnt. So möchte ich Sie, verehrte Anwesende, dazu einladen, an diesem besonderen Moment teil zu haben, und Sie recht herzlich in der sulmavischen Botschaft begrüßen.“ Das Jucken wanderte, nahm seinen Lauf zwischen die Lippen, hinein ins tiefere Intime, wandelte sich zum Stechen vieler kleiner Stecknadeln. „Sicherlich werden Ihnen einige Aspekte unserer Kultur, so auch mein unbekleidetes Auftreten, sehr ungewöhnlich erscheinen.“

Das Jucken und Stechen erreichte ein unerträgliches Maß. Unruhig traten die jungen Frauen auf der Stelle. Schon zuckten die Arme unwillkürlich hin zur Pein. Ach, wenn doch nicht all die Augen auf sie gerichtet wären! „So möchte ich daran erinnern, dass es auch die Kunst der Diplomatie ist, kulturelle Gräben zu überwinden. Sagt doch ein altes chinesisches Sprichwort: solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist du noch weit ab vom Weg zur Weisheit.“
Die Qual schlug um in Lust, das Jucken gerierte sich zum wohligen Brennen. Anke spürte die zunehmende Feuchte auf ihrer Haut.

„Sulmavi öffnet sich der Welt, hofft mit seiner einzigartigen Lebensweise Aufnahme zu finden.“
Es durchströmte die jungen Frauen. Franzis und Steffies schelmisches Grinsen breitete sich, Denises große Brüste schwollen empor. Die ersten Glitterteilchen flossen im feuchten Film auf der Haut. Ein Zittern ergriff Laras rechtes Bein. „Unser kleiner Inselstaat möchte mit seiner Andersartigkeit auf Sie zugehen, den ersten Schritt zur Überwindung der kulturellen Kluft zwischen uns wagen.“ Ankes Körper begann seiner ganzen Länge nach wild zu zucken. Leicht bebend wogten sich Steffies und Franzis Fettpölsterchen. Lara litt leise und hingebungsvoll.

Ungläubig beobachteten die anwesenden Honoratioren das ihnen dargebotene Schauspiel. „So ist es mir eine große Freude, nun auf dem Wege eines anmutigen Sportes eine Brücke zwischen unseren Kulturen eröffnen zu können.“ Ankes Sinne schwanden, mit jedem neuen Zucken verlor sie weiter die Kontrolle über sich. „Frau Botschafterin, trifft es zu, dass das Sulmavische Synchronteam nackt an deutschen Wettbewerben teilnehmen soll?“ Forsch sprang ein junger Reporter aus seinem Stuhl, erntete damit aber den Missmut seiner Kollegen. Ein Botschaftsempfang war doch keine Pressekonferenz!

Mava Wulmati gab in ihrer Haltung zu verstehen, dass sie den Reporter keiner Beachtung schenkte, dennoch beantwortete sie seine Frage auf indirektem Wege. „Durch seine unbekleidete Teilnahme an Synchronschwimmwettbewerben möchte unser Team für das Verständnis für unsere Kultur werben.“ In das aufkommende Geraune stieß ein wild stöhnender Schrei. Anke hatte endgültig jede Selbstkontrolle verloren, den Botschaftssekretär ergriff beim Gedanken an einen Skandal pures Entsetzen. Schon wollte er panisch in das Geschehen eingreifen.

Wenn auch die weibliche Nacktheit als selbstverständlicher Teil zur sulmavischen Kultur gehörte, dann sicherlich nicht diese lautstarke Zurschaustellung weiblicher Orgasmen, und besonders nicht auf einem diplomatischen Empfang. Sulmavi würde der Lächerlichkeit preisgegeben! Der Botschaftssekretär preschte nach vorne, doch Mava Wulmati legte ihre Hand auf seinen Unterarm, hielt ihn so zurück. Die gezwungen wirkende offizielle Steife der vielen Honoratioren im Saal überzeugte die lebenserfahrene Botschafterin, ihre Rede fortzusetzen.

Möge sich dieser Empfang noch so abstrus entwickeln, die offiziellen Gäste würden dieses Schauspiel bis zum Ende mitspielen. Hatten ihnen doch ihre Regierungen aufgegeben, den sexuellen Besonderheiten der sulmavischen Kultur mit Offenheit zu begegnen und jede moralische Bewertung zu unterlassen. Wie weit diese Besonderheiten gingen, wurde ihnen nicht gesagt. So saßen die offiziellen Herren an ihren Tischen und taten so, als sei diese zuckend kreischende Darbietung weiblicher Wollust keiner besonderen Erwähnung wert.

„Der besondere Dank Sulmavis gebührt unseren Sportlerinnen, die sich, ganz im Sinne der deutsch-sulmavischen Freundschaft zu einem Team zusammen gefunden haben.“ Lara konnte es nicht fassen. Sie stand feucht, und vor Erregung zitternd vor all diesen wichtigen Männern und der Presse. Wie unendlich peinlich! Sie wollte wegrennen, doch die Beine versagten. Wie versteinert stand sie an ihrem Platz. Anke schien alles um sich herum nicht mehr wahrzunehmen, während Denise sich krampfhaft hinter ihrem einstudierten Lächeln zu verstecken suchte. Nur Fiona behielt diszipliniert ihre Haltung.

„Ebenso gilt unser Dank der Geschäftsleitung des Vitarissimo, das als Sponsor seine Räumlichkeiten unserem Team zum Training zur Verfügung stellen wird.“ Mava Wulmati deutete auf Herrn Ahrens und die nackte Servicekraft Moni, die beide von den Anwesenden mit einem kurzen, artigen Applaus bedacht wurden. Die resolute Moni sah verärgert auf die Botschafterin. Warum beendete sie nicht diese Bloßstellung der jungen Frauen? Unruhig lief Moni auf der Stelle. Aber die Angst um ihren Arbeitsplatz hielt die sonst so durchsetzungskräftige Servicekraft davon ab, einzuschreiten.

Die Feuchte auf der Haut sammelte sich zu großen Tropfen, die immer mehr Glitterteilchen lösten, und mit ihnen der Schwerkraft folgend, in Strömen zwischen die Beine der zuckenden Frauenleiber flossen. Die kratzend piksenden Folienfragmente sammelten sich zwischen den Lippen, vergrößerten dort Lust und Qual. Kreischend bebend fielen die Sportlerinnen mit wonnig verzerrten Gesichtern auf die Knie. Noch hemmte sie ein letzter Funke Scham, sich vor den Anwesenden zwischen den Beinen zu reiben. Wild wedelten sie mit den Armen.

Mava Wulmati merkte, dass sie nun dringend zum Ende ihrer Rede kommen musste. Hastig stotternd presste sie den Schlusssatz aus ihrem Mund: „Sulmavi, ein kleines buntes Mauerblümchen, dass auch im großen Getriebe des Weltgeschehens seine Anmut und Eigenständigkeit bewahren möchte, wendet sich nun mit der großen Bitte an Sie alle, öffnet Euren Geist und tretet nicht unachtsam auf das zarte Pflänzlein. Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.“ Gemeinsam mit dem Botschaftssekretär drängte sie die fast besinnungslosen jungen Frauen in die nächste offene Tür.

Endlich allein. Zwischen den unzähligen Blumentöpfen, die das Büro der Botschafterin in ein Farbenmeer tauchten, saßen sechs nackte erschöpfte Frauenkörper mit weit auseinander gespreizten Beinen. Immer noch hafteten Glitterteilchen an der hervorquellenden zartrosa empfindlichen Haut. Vorsichtig zupften spitze, rot lackierte Fingernägel nach den winzigen Quälgeistern, kniffen dabei ungewollt in die intimsten Stellen. Kurze helle Seufzer erfüllen den Raum. Die Teilchen wollten nicht abgehen. Das vorsichtige Zupfen wandelte sich zum kräftigen Rubbeln. Hitze. Heftig errötet schwitzend, wälzten sich die jungen Frauen auf dem Holzparkett der alten Villa.

 

Die lauten Lustschreie, drangen durch die solide Eiche der Tür bis zum Saal, wo sie die Aufmerksamkeit der geladenen Gäste erlangten. Mava Wulmati trat ein. Schmunzelnd sah sie auf ihre Mädchen. Gerne hätte die Botschafterin mitgemacht, doch sie musste an ihre offiziellen Pflichten denken. Ach, diese süßen Gesichter, wonnig glühend, fast bis zur absoluten Agonie vergehend. Wenn sie auch ihr Büro mit der Absicht betreten hatte, den Lusttaumel zu beenden, so brachte es die Botschafterin jetzt, bei diesem Anblick, nicht über ihr sulmavisches Herz. Das Grau im Leben sollte die Sache der biederen beleibten Herren im Botschaftssaal bleiben.

Vorsichtig stieg Mava Wulmati über die bebende Anke, beugte sich vor, und drückte die große Starttaste ihres altertümlichen Tonbandgerätes. „All or nothing.“ Mit dem Drehen der Bandspulen ertönten die Small Faces. Alles oder nichts. Die unbedingte Hingabe zum größten Geschenk der Natur an die Frau, oder die Eintönigkeit eines hochoffiziellen Empfangs. Wehmütig schob die Botschafterin den Regler bis zur Zehn, und kehrte zu ihren protokollarischen Pflichten zurück. Nun überschallte der mannshohe Lautsprecher die jungen Frauen.

„Itchycoo Park.“ Zwischen bunten Blumen fuhren Finger durch rosa gewellte Haut, frönten der Flower Power, dem Traum der unbeschwerten freien Liebe. „What did you do there? I got high.“
Nicht endende Höhenflüge, ein Geschenk, dessen Wonne kein Mann erahnen konnte. „What did you feel there? Well I cried.“ Fionas Körper bäumte sich auf. So wie sich ein guter Sportler seine Kräfte für den Endspurt aufspart, so hatte sich das Fitnessgirl selbst diszipliniert, um jetzt um so stärker zu kommen. Ihre spitzen Nippel wuchsen in eine erstaunliche Länge. „It's all too beautiful.“

Fionas Aufschrei übertönte die Small Faces. Über eine Stunde ertrug sie die Qualen der juckend kratzenden Glitterteilchen, nun genoss sie das stakkatohafte Wegrubbeln in Übermaßen. „It's all too beautiful.“ Fioans Schrei trieb ihre Kameradinnen zu neuen Höhepunkten. „It's all too beautiful.“
Ein lauter gemeinsamer Aufschrei weiblicher Lust drang durch die Musik an die Ohren der kopfschüttelnden Gäste des Botschaftsempfangs. Es war ein Gebet an das größte Geschenk der Natur an die Frau, den Multiplen Orgasmus.

Immer wieder drangen aufs Neue wilde Lustschreie in den Saal, die grauen Herren übten sich im Smalltalk und taten so, als ob sie nichts hören würden. Als sich Mava Wulmati und der Botschaftssekretär für eine kurze Zeit zurückzogen, breitete sich Unruhe aus. Nun konnten die Exzellenzen und Honoratioren ihre diplomatischen Rücksichten fallen, und ihrer Entrüstung freien Lauf lassen. Und all das wegen einiger weniger Tonnen seltener Erden! Im Schatten ihrer nobel diplomatischen Fassade mochten sie es in den Separees der Etablissements wild treiben, hier im hellen Lichte ihres würdevollen Amtes gaben sich die Exzellenzen und Honoratioren empört. Nur zwei ältere Männer im feinen Tweed blieben gelassen und übten sich im britischen Understeatment. „Well Mortimer, I've a notion that Mrs. Wulmati opened a new chapter in diplomatic issues.“
„Indeed George, this event go down in history.“

Erika Behmkamp saß an ihrem Küchentisch und ließ die rasanten Ereignisse der letzten Woche an ihrem geistigen Auge vorbeiziehen. Noch am Montag war sie eine konservative, geachtete Juristin aus gutem Hause gewesen. Und nun? Deutschlands neue Nacktschnecke? Der moralische Untergang des Abendlandes? Wie würden die morgigen Zeitungen über sie herziehen? „ Den wahren Charakter eines Menschen erkennt man erst in Extremsituationen.“ Erika Behmkamp musste wieder an den Spruch ihres alten Klassenlehrers denken. Ihre Familie hatte sie fallen lassen, die Freundinnen aus dem Tennisclub mieden sie. Trotzdem gab es Menschen, die auch in dieser extremen Situation zu ihr hielten.

Der Boden zeigte sich frisch geputzt. Über fünf Tage hatte dort die zerrissene Perlenkette, das Erbstück ihrer verlogenen Familie gelegen. Nun war sie weg. Die Putzfrau mochte sie mitgenommen und verscherbelt haben. Sollte sie ruhig. Weg mit den alten Zöpfen, es galt die neu gewonnene Freiheit zu genießen. Sie trug ihr blaues Business Kostüm. Eigentlich müsste sie hier nackt sitzen. Nachdem Mava Wulmati als Untermieterin in ihr geräumiges Penthouse eingezogen war, fiel ihre Wohnung unter das völkerrechtliche Abkommen von Wanipotua. Dieses besagte, dass die der sulmavischen Tradition entstammende Pflicht zur Unbekleidetheit der Frau auch in Deutschland innerhalb der Räumlichkeiten der sulmavischen Vertretungen galt, obwohl das deutschem Recht widersprach

Erika Behmkamp war allein. Mava Wulmati würde die Nacht in der Botschaft verbringen. Sollte sie angezogen bleiben oder die Freiheit des Nacktseins genießen? Sie dachte an die angenehme Kühle des Stuhls auf ihrer Haut. Oder war sie einfach nur müde? Das Geräusch des Schlüssels an ihrer Wohnungstür weckte Erika Behmkamp aus ihrem Grübeln. Matthias trat ein. Ohne viel Aufsehens, und mit noch weniger Worten setzte er sich zu ihr an den Küchentisch. Dieser wortfaule Kerl. Gespannt blickte sie auf. Keine Reaktion. Auffordernd herrschte sie ihn an. „Erzähl schon.“

In vier Minuten dreißig Sekunden gab Matthias einen detaillierten Bericht über den Ablauf des Botschaftsempfangs. „Und?“ Was wollte sie denn? Er hatte doch schon alles berichtet. Warum machen die Frauen immer alles so kompliziert? Halb musternd, halb grinsend betrachtete sich Erika Behmkamp Matthias. Nie im Leben hatte sie einen zuverlässigeren und treueren Vertrauten gehabt, als ihn. Auch war er einer der wenigen Männer, die ihr intellektuell gewachsen waren. Er hatte eine gut dotierte Planstelle an der Universität und würde zudem später ein kleines Vermögen erben.

Matthias entstammte einer angesehenen Familie. Mit Sicherheit hätte ihre verlogene Sippschaft einer Verbindung beider Familien wohlwollend gegenüber gestanden. Und seit ihrem ersten Besuch im Vitarissimo wusste sie auch um seine großzügig deminsionierten körperlichen Qualitäten. Ach, wenn er doch nicht so gefühlsisoliert wäre, und nicht so herumrennen würde, wie eine Mischung aus Waldschrat und siebziger Jahre Öko. „Stört es Dich nicht, dass ich angezogen bin?“ In Erika Behmkamps Gesicht zeigte sich ein kleines Grübchen. „Was meinst Du?“

„Aber Matthias, die Botschafterin wohnt doch jetzt hier.“ Er zeigte sich uninteressiert. „Ja ich weiß, der Vertrag. Ich war an der Ausarbeitung beteiligt.“ Der Vertrag, der Prozess, der bleiche Mann, plötzlich war das alles wieder präsent, was sie so sehr beschäftigte. „Wie schätzt Du dann die Chancen meines Prozesses ein?“ Matthias kurz zögernde Reaktion weckte in Erika Behmkamp den Verdacht, dass er mehr wusste. „Die Gegenseite ist zu gut vernetzt, und es geht um zu viel. Du hast keine Chance.“ Sie spürte die Antwort als flaues Gefühl im Magen. Matthias scherzte nicht, niemals.

Seine Antworten hatten die Kälte, aber auch die objektive Zuverlässigkeit eines Computerprogramms. Dafür schätze sie ihn, genauso, wie sie ihn dafür hasste. „Und jetzt hier? Bestehst Du nicht darauf, dass ich mich an die Regeln halte, und mich entkleide?“ Matthias stockte mit seiner Antwort, durch das halbgeöffnete Fenster drang durch die Stille der Nacht das Geräusch einer mit Absätzen laufenden Frau. „Wenn Du Dich ausziehen möchtes...“. Der Türgong schlug an. Die Uhr zeigte Viertel vor eins. Wer konnte das sein? „Matthias komm bitte mit an die Tür, um die Zeit mache ich nicht alleine auf.“

In der Tür stand Dalina Schulley. Sie gab sich unterkühlt. Dennoch konnte sie eine gewisse Unsicherheit nicht verbergen. „Darf ich eintreten?“ Erika Behmkamp setzte ein süffisantes Lächeln auf ihre Lippen. „Ach Frau van Dyke, möchten Sie sich wieder als Amateurfotografin versuchen? Dann kommen Sie doch bitte herein.“ Ihren Matthias hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Und siehe da, jetzt wo er die Frau mit den kastanienbraun rötlichen Haaren nun mit seiner aufgesetzten Brille sah, funkte es bei ihm. Er stutzte erst, als er den Namen van Dyke hörte. „Erika, der Name ist....“

„Schnellmerker.“ Barsch würgte Erika Behmkamp ihn ab. „Wollen Sie nicht ablegen?“ Dalina Schulley blickte verwundert. „Üblicherweise wird das Jackett anbehalten.“ Was reizte Matthias immer noch an dieser Frau, obwohl er jetzt doch wusste, dass sie kein Sternenflotten –was -auch-immer war? „Ich meinte nicht Ihr Jackett. Wollen Sie nicht alles ablegen?“ Nun zeigte Dalina Schulley wieder ihren gouvernantenhaft überheblichen Blick. „Denken Sie nicht auch, dass Sie zu den üblichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten zurückkehren sollten? Ich werde mich hier bestimmt nicht entkleiden.“

Erstaunt regestrierte Erika Behmkamp diesen erwartungsvoll neugierigen Blick in Matthias Augen. So hatte sie ihn bis jetzt nie erlebt. Was weckte sein Interesse? „Aber den Vertrag von Wanipotua, den kennen Sie doch sicherlich?“ Nun schwang in Dalina Schulleys kühlen Auftreten Missmut. Was dachte sich eigentlich diese Erika Behmkamp bei ihren infantilen Belästigungen. „Der Vertrag von Wanipotua bezieht sich allein auf das Gelände der sulmavischen Botschaft.“ Den belehrenden Blick der Forensikerin antwortete ein siegessicheres Grinsen.

„Ach, hat Ihnen der bleiche Mann nicht gesagt, dass dies der offizielle Wohnsitz der Botschafterin ist?“ Der bleiche Mann? Natürlich! Erika Behmkamp musste ihre plötzliche Eingebung überprüfen. Sie ließ die nun unsicher wirkende Frau mit den kastanienbraun rötlichen Haaren stehen, und ging zum Fenster. Kennzeichen BD 51A. Aus dem geöffneten Seitenfenster der schwarzen Limousine quoll blauer Zigarettenrauch, der sich im Schein der Straßenlaterne kringelte. Der Kettenraucher zwang sie zu diesem nächtlichen Besuch.

Diese „Frau van Dyke“ hatte sie im Vitarissimo heimlich, in einer höchst ungünstigen Perspektive fotografiert, um sie in der Presse bloßzustellen. Nun bekam sie die Chance, sich zu revanchieren. Würde sie es tun, so spielte sie das Spiel des bleichen Mannes in der schwarzen Limousine. Erika Behmkamp begriff, dass diese Situation sein wohlüberlegter Schachzug war, geplant, um sie von ihrem Prozess abzubringen. Sollte sie darauf eingehen oder sich und diese „Frau van Dyke“ in Kleidung zu belassen? Ihr fehlte jede Idee, was dann sein nächster Zug wäre.

Matthias Funkeln in seinen Augen gaben ihr den Anstoß zur Entscheidung. Ergab sich doch aus diesem Spielchen endlich die Möglichkeit, ihren Völkerkundler aus seinen Tran zu erwecken. „Nun, Frau van Dyke, ich kann Ihre Reserviertheit natürlich verstehen, aber wenn Sie nicht bereit sind, die Bestimmungen des Vertrages von Wanipotua einzuhalten, dann müsste ich Sie jetzt bitten, die Wohnung wieder zu verlassen.“ Dalina Schulley stand steif, rang nach Fassung. In ihren blauen Augen spiegelte sich Angst. „Und Sie Frau Behmkamp, warum sind Sie noch bekleidet?“

„Wir waren kurz vorher hereingekommen, als sie anschellten. Matthias wollte mir gerade beim Ablegen helfen. Nicht wahr, Matthias?“ Ihr Völkerkundler gab sich unbeteiligt. „Ja, das ist richtig.“
Spielte diese personifizierte Spaßbremse mit, oder war er nur so verdattert, dass er nicht wusste, was er sagen sollte? „Dann hole mir bitte zwei Bügel aus dem Kleiderschrank im Schlafzimmer.“
Matthias ging, Dalina Schulleys Unruhe nahm zu. „Wenn sie doch lieber gehen möchten, ich halte niemanden gefangen.“ Die Angesprochene füllte sich gedemütigt.

Draußen wartete der bleiche Mann, der sie hierzu erpresste. Dalina Schulley musste für mindestens zwei Stunden hierbleiben. Matthias kam wieder. „Ihr Jackett Frau van Dyke.“ Mit einem leicht beleidigten Gesicht zog sie Ihr Jackett aus, überreichte es Matthias, der das Kostümoberteil an der Garderobe aufhing. Die weiße Bluse spannte über ihren Brüsten. Erika Behmkamp betrachtete ihr gegenüber herablassend, als sie ihr eigenes Jackett auszog. Bestimmt nur ein Push-Up-BH. „Häng doch bitte mein Jackett rechts zu den Sachen, die in die Reinigung müssen, und hole uns bitte noch zwei Bügel.“

Etwas unwillig schlurfte ihr Völkerkundler los. „Nun Ihr Rock bitte, Frau van Dyke.“ Mit einem widerwilligen Gesichtsausdruck griff die Forensikerin hinter sich an den Reißverschluss, und stieg aus ihrem Rock.. Matthias kam nicht. Etwas verloren stand Dalina Schulley in weißer Bluse und schwarzen Nylons mit ihrem Rock in der Hand neben der Wohnungstür, als sie auf den Bügel wartete. „Ach Matthias, Du Blindschleiche, die Sachen für die Reinigung sind da, wo auch das graue Kostüm hängt.“ Dann kam er mit den falschen Bügeln zurück. Für die Röcke hätte er die mit den Klammern mitbringen müssen.

Er nahm den Rock, zog ihn einmal zusammengelegt über den Bügel. Gerade an der Garderobe hängend, rutschte der Rock zu Boden. „Matthias, Du Schussel. An der Innenseite sind kleine Schlaufen.“ Bei Erika Behmkamps Rock machte er es richtig. „Ich weis schon, zu den Sachen für die Reinigung und zwei neue Bügel.“ Gleichmütig verschwand er mit dem blauen Rock hinter der Schlafzimmertür. „Ihre Bluse, Frau van Dyke.“ Die Angesprochene stockte, um dann doch zögerlich die Knöpfe zu öffnen. Siehe da, ein Push-Up-BH. Das hätte sich Erika Behmkamp doch gleich denken können.

Aus dem Schlafzimmer näherte sich ein leise quietschendes Geräusch. Matthias schob die rollbare Kleiderstange vor sich her, die Erika Behmkamps Putzfrau beim Bügeln gebrauchte. Vorausschauend hatte er das Utensil mit genügend Bügeln bestückt, die mit den Klammern. Nun mussten beide Frauen grinsen. Etwas verwundert schaute Matthias auf ihre Unterleiber. Dalina Schulley trug nichts unter dem schwarzen Nylon, während Erika Behmkamps weißer Slip deutlich unter der blauen Strumpfhose zu sehen war.

„Ja, da siehst Du richtig Matthias, bei Strumpfhosen mit einem Slipteil kann auch eine anständige Dame auf einen Slip verzichten.“ Dalina Schulley fühlte sich erniedrigt. Der obere Slipteil ihrer schwarzen Strumpfhose umpsann dichter verarbeitet ihre Hüftpartie. Ein noch dunklerer Streifen bedeckte ihre rasierte Scham, ließ aber trotzdem noch die voluminösen Lippen erkennen. Da funkelte es erneut in Matthias Augen. Erika Behmkamp ärgerte sich, nicht sexyer gekleidet zu sein, freute sich schon auf die kleine Revanche der nächsten Runde, die Entzauberung ohne Push-Up-BH.

Dalina Schulleys birnenförmige Brüste mit den großen Vorhöfen hingen tatsächlich etwas. Matthias blickte auf ihren entblößten ausgelieferten Oberkörper. „Er soll weggucken.“ Nun spürte Erika Behmkamp Schadenfreude. „Aber Frau van Dyke, nach sulmavischer Tradition versteckt sich eine Frau nicht vor einem Mann.“ Sie schmuzelte. „Andererseits.“ Kurz hielt sie inne. „Matthias, schau gefälligst auf meine Brüste. Die sind doch viel schöner.“ Versteinert streifte sich Dalina Schulley schnell ihre Strumpfhose herab, stieg wieder in ihre Schuhe.

Mit schnellen Schritten ging sie zum Küchentisch, endlich dieser demütigenden Situation zu entkommen. Ungewollt wiegte sie dabei, von Matthias beobachtet, ihren vollrunden Hintern. Erika Behmkamp gefiel das gar nicht. Sie wartete kurz, bis ihr Gast außer Hörweite war. „Komm her, und zieh mir Slip und Strumpfhose herunter.“ Vor ihr kniend griff ihr Völkerkundler nach beiden Bündchen. Erika Behmkamp streckte ihren sportlichen Körper in eine ansehnliche Positur und sah flüsternd herab. „Was zur Hölle gefällt Dir an diesem verbiesterten Pummelchen, das da an meinen Küchentisch sitzt?“ Umständlich friemelte er die Strumpfhose von ihren Füßen, als er sehr leise antwortete.

„Bei ihr muss ich immer an eine Fernsehserie aus den Neunzigern denken. Sie ist so wie der weibliche Hauptcharakter.“ Wie konnte sich ein hochintellektueller Mann wie er, nur mit solchen Volksverblödungsproduktionen abgeben? Ihr Fernsehkonsum beschränkte sich auf die Nachrichten und wenige ausgewählte Reportagen. „Geht es da auch wieder um Raumschiffsmandantinnen in kurzen roten Uniformen?“ Vielleicht sollte sie sich auch so ein Kostüm besorgen. „Nein, es geht um eine FBI Agentin.“

 

Matthias zog kräftig an der blauen Strumpfhose, die wollte aber einfach nicht vom Fuß rutschen. „Also ist das eher eine Krimiserie?“ Nun packte sie selber an, um endlich von der Strumpfhose frei zu kommen. „Nein, es geht eher um UFO's und unerklärliche Phänomene“ Nun, das war jetzt ein Spieleabend, also würde Erika Behmkamp die Ufologin mimen, das Projekt der Erweckung ihres Matthias weiter zu bringen. So gingen sie zum Küchentisch. Die Gastgeberin servierte einen milden Assam Tee und begab sich in die Untiefen nerdiger Umtriebe.

„Sie mögen sich in den Festen Ihrer wissenschaftlichen Erklärbarkeiten bestimmt geborgen fühlen. Ich möchte allerdings zu bedenken geben, dass wir in der Postmoderne die Welt zunehmend als eine Unschärfe quantenmechanischer Zustände begreifen, in der, die doch so angeblich esoterischen, Phänomene einen realen Hintergrund gewinnen. Meinen Sie nicht auch, Frau van Dyke.?“ Matthias schwebte im siebten Nerdhimmel. Zwei nackte Frau sprachen über interessante Themen, anstatt über Make-up

Dalina Schulley saß aufrecht auf ihrem Stuhl, hielt den Kopf gerade über den nackten Schultern. Sie verzichtete darauf, ihre Brüste mit den Armen zu bedecken, sich nicht mehr zum Objekt zu machen, als sie es in dieser Situation sowieso war. Mit dem geraden Rücken und den seitlich anliegenden Armen drückte sie ihre Distanz aus. „Sie irren Frau Behmkamp. Es ist ein häufiger Denkfehler, quantenmechanische Zustände mit der Makrophysik gleichsetzen zu wollen.“ Während ihrer wissenschaftlichen Belehrungen vergaß Dalina Schulley mehr und mehr ihre Unbekleidetheit, gab sich zunehmend unbefangen.

Matthias folgte ihren Ausführungen mit zustimmenden Nicken. Oder konnte sich sein Blick nicht zwischen den blauen Augen und den großen Vorhöfen entscheiden? Gespannt verfolgte er einen hitzigen Disput, in dem Dalina Schulley schnell die argumentative Oberhand gewann. Erika Behmkamps sophistische Finten konnten das fehlende Spezialwissen nicht ersetzen. Ihrem eigentlichen Ziel kam sie näher, Matthias zeigte erste Emotionen. Dann sprang unter dem geöffneten Küchenfenster der schwer gurgelnde Motor der schwarzen Limousine an, das akustische Signal für Dalina Schulleys Erlösung. Im unterkühlten Ton verabschiedete sie sich auf dem Weg zur Garderobe, an der ihre Kleidung hing.

„Einen Moment bitte, Frau van Dyke.“ Mit einem genervt strafenden Blick aus kühlen blauen Augen drehte sie um. „Bitte lassen Sie mir Ihr Kostüm, Ihre Bluse und auch die Schuhe hier. Die Unterwäsche brauche ich nicht. Sie können sich dafür gerne ein anderes Kostüm aus meinem Kleiderschrank nehmen. Ach ja, Sie sind um die Hüfte etwas üppiger. Nun. Der Trainingsanzug dürfte trotzdem passen.“ Der sachliche Ausdruck in Dalina Schulleys Gesicht gab zu verstehen, dass sie sich der Provokation nicht annehmen würde. „Das werde ich bestimmt nicht tun!“ Erika Behmkamp schwieg mit einem falschen Lächeln. Sie hatte sich verspekuliert.

„Ich habe seine Telefonnummer.“ Matthias sprach die Worte in seiner typisch drögen Art aus, aber Erika Behmkamp spürte in ihm eine erregte Anspannung, die sie so bei ihm bis jetzt nicht kannte. Er bluffte doch. Nein. Matthias bluffte niemals. Das konnte er gar nicht. Aber dann müsste er ja wirklich....? Dalina Schulleys Reaktion bestätigte Erika Behmkamps bösen Verdacht. Die Rothaarige verschwand mit ihrer Unterwäsche in der Hand im Schlafzimmer und kam im Trainingsanzug und Turnschuhen wieder heraus. Mit einem verbitterten Gesicht verließ sie das Penthouse.

„Würdest Du ihre Sachen für mich anziehen?“ Das konnte doch nicht wahr sein. Nicht nur, dass Matthias sie hinterging, und hinter ihrem Rücken mit dem bleichen Mann taktierte, jetzt tappte er noch, wie ein daher gelaufener Straßenbengel in die erstbeste Venusfalle. „Sag mir, was Du mit diesem qualmenden Kerl zu tun hast!“ Anstatt der erhofften Antwort, blickte Erika Behmkamp in ein flehendes Treu-Dackel-Gesicht. „Ach bitte, zieh sie doch an.“ Seine Hose beulte sich. Zum ersten Mal zeichnete sich sein Prachtexemplar im Stoff ab. Sie hatte ihr Ziel erreicht und trotzdem verloren: er, auf den sie sich in ihrem Kampf bedingungslos verlassen wollte, hinterging sie. Erika Behmkamp schüttelte ernst den Kopf. Matthias Dackelblick bekam eine traurige Note. „Auch wenn ich eine Unterredung mit Herrn Weistmack hatte, so würde ich doch trotzdem nichts tun, was Dir schaden könnte.“ Das mochte sogar stimmen. Dennoch war Erika Behmkamps Enttäuschung zu groß. Dieser Abend war gelaufen.

Fortsetzung folgt......


Kommentare

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