Nacktes Sportschwimmen - wissenschaftlich betrachtet


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Eine freie Nacherzählung einer englischsprachigen Originalgeschichte

 

Sehr geehrter Professor Schmidt,

 

ich bin jetzt beinahe drei Jahre nach meinem erfolgreichen Abschluss meines pädagogischen Studiums bei Ihnen als Gymnasiallehrerin tätig. Bis jetzt war es mir gelungen, allen Herausforderungen des schulischen Alltags gerecht zu werden. Nun bin ich jedoch an einem Punkt angelangt, an dem ich auf Ihr Angebot zurückkommen muss, mir auch nach Abschluss meines Studiums als mein Mentor mit ihren Erfahrungen als Ansprechpartner und Ratgeber zur Verfügung zu stehen.

 

Im Rahmen meiner Betreuung der Arbeitsgemeinschaft „Wissenschaftliche Methodiken“ an unserem Gymnasium hat sich eine verzwickte Situation entwickelt, bei der ich nicht weiterweiß, wie ich dieser beikommen soll.

 

Aber lassen Sie mich zuerst in einigen Worten die Arbeitsweise dieser Schülerarbeitsgemeinschaft erklären. Wir überprüfen bereits publizierte wissenschaftliche Theorien, in dem wir diese mit anderen Quellen vergleichen, und, so weit finanziell und organisatorisch möglich, durch abgewandelte Experimente überprüfen.

 

Hierbei wird ein Schüler oder eine Schülerin mit der Aufgabe betraut, zur nächsten Stunde der Arbeitsgemeinschaft den Ablauf eines Experiments auszuarbeiten, der dann den anderen Schülern zur kritischen Überprüfung vorgestellt wird. Ergeben sich handfeste Kritikpunkte wird dieses Experiment noch einmal, teils von anderen Schülern, mit alternativen Abläufen überarbeitet und erneut der Arbeitsgemeinschaft zur kritischen Diskussion vorgelegt.

 

Die verzwickte Situation, die mich zu diesem Schreiben an Sie bewog, entwickelte sich, als ich die Arbeitsgemeinschaft bat, ein wissenschaftliches Thema zur Überprüfung vorzuschlagen. Luisa meldete sich spontan, und berichtete davon, wie sie eher zufällig auf Youtube ein Musikvideo der schwedischen Band „En Poppel“ entdeckte, und der Titel des Songs „Naked Girls Swim faster“ ihre Neugierde weckte, ob diese Aussage jemals wissenschaftlich überprüft wurde. Im Internet fand sie einen Bericht über die Sportforschung der DDR in den 80ern. Zu der Zeit gab es eine wissenschaftliche Untersuchung mit Schwimmerinnen, die ergab, dass die Frauen ohne Badebekleidung gut eine Sekunde auf hundert Meter schneller schwammen, als mit.

 

Luisa schlug vor, dieses Experiment noch einmal zu wiederholen, und von der Arbeitsgemeinschaft einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Nach einigen Gelächter entschlossen sich meine Schülerinnen und Schüler, dieses Thema als nächstes wissenschaftlich bearbeiten zu wollen.

 

Meine Einwände, dass dieses Experiment aus organisatorischen Gründen nicht durchführbar sei, ließ Luisa nicht gelten. Das Gymnasium verfügt über ein eigenes Lehrbecken, und ihre Mitschülerin Jana, die Sportschwimmen in ein einem Schwimmverein praktiziert, hat sich bereit erklärt, an einem solchen Experiment teilzunehmen.

 

Ach Herr Professor, bitte geben Sie mir einen Rat. Wie soll ich mich verhalten?

 

Herzlichst, Ihre Lydia Meyer

 

 

* * * * * * * * *

 

 

Hallo Lydia,

 

es hat mich sehr gefreut, wieder von Ihnen zu hören. Auch freut es mich, wie sehr Sie sich gut in Ihre Arbeit als Lehrerin eingelebt haben.

 

Ihre Anfrage möchte ich kurz und bündig beantworten:

Tun Sie es! Lassen Sie ihre Schülerinnen und Schüler dieses Experiment durchführen.

 

Ihre Schüler sind in dieser Jahrgangsstufe alt genug dafür. Ich habe meine Studenten stets dazu ermutigt, neue Wege zu beschreiten.

 

Halten wir es ruhig mit den alten Griechen, bei denen das Gymnasium eine Stätte war, an der nackt Sport betrieben wurde.

 

Mit diesem Ratschlag möchte ich mich bei Ihnen verabschieden.

 

 

Herzlichst, Ihr Professor Schmidt

 

 

 

* * * * * * * * *

 

 

 

Eine Woche später betrat Lydia Meyer den Projektraum der Arbeitsgemeinschaft. Ihre Schülerinnen und Schüler schienen die letzte Diskussion über Luisas Vorschlag schon wieder vergessen zu haben. Sie reagierten mit einem ungläubigen Gelächter, als ihre Lehrerin ihnen eröffnete, Luisas Vorschlag akzeptiert zu haben, und Luisa heute schon eine Präsentation des Experiments zur anschließenden Diskussion vortragen würde.

Das Gelächter im Raum wollte nicht aufhören. Mike fragte lauthals, „ob es gleich Titten zu sehen gäbe.“

 

„Wir machen hier Wissenschaft, keine Erotik“, entgegnete Lydia Meyer im scharfen Ton, „ich werde hier keine pubertären Bemerkungen dulden und erwarte von Euch eine sachliche Aufnahme von Luisas Präsentation.“

 

In der Arbeitsgemeinschaft wurde es schlagartig still. Luisa ging nach vorne und schaltete Laptop und Beamer ein.

 

„Letzten Sonntag um 8 Uhr morgens haben wir das Experiment durchgeführt. Unsere Lehrerin hatte an der Tür zum Lehrbecken aufgepasst, so dass Jana und ich die Durchführung ungestört vornehmen konnten.“

Der Beamer strahlte nun die erste Präsentation an die Leinwand an der Tafel. Der Ablauf der verschiedenen Schwimmeinheiten war verschieden farblich dargestellt, jeweils dreimal ein hundert Meter in drei unterschiedlichen Schwimmstilen.

 

„Im ersten Durchgang des Experiments trug Jana einen Badeanzug“, erläuterte Luisa, „im zweiten Teil hat sie diese Einheit noch einmal ohne Badebekleidung ausgeführt.“

„Sag doch gleich, dass sie nackig war“, rief Tim aus der hintersten Reihe. Einige der Jungen blickten lüstern auf Jana, stellten sie sich vor ihrem geistigen Auge nackt vor.

 

Die Unruhe verhallte schlagartig, als Lydia Meyer kräftig mit ihrer flachen Hand auf das Lehrerpult schlug. „Bitte fahre fort Luisa.“

 

Die Präsentation wechselte zur einer Tabelle, in der alle gestoppten Schwimmzeiten mit und ohne Badeanzug übersichtlich aufgelistet waren.

„Wie Ihr sehen könnt, ist Jana in allen Durchgängen nackt schneller geschwommen als mit Badebekleidung. Somit ist bewiesen, dass die Aussage, dass nackte Mädchen schneller schwimmen, zutreffend ist.“

 

Die Arbeitsgemeinschaft applaudierte höflich.

 

„Vielen Dank, Luisa und Jana“, sagte Lydia Meyer, „nun stelle ich Euch das Experiment zur kritischen Diskussion.“ Suchend ließ sie ihren strengen Blick durch das Klassenzimmer kreisen. „Wer möchte beginnen?“

 

Ein verdrucktes Schweigen machte sich in der Arbeitsgemeinschaft breit. Dann nach einigen Momenten meldete sich Dominik. „Wäre es dann nicht besser, wenn das weibliche Schwimmteam unserer Schule immer nackt an den Wettkämpfen teilnehmen würde? Dann würde unsere Schule immer gewinnen und im Ranking ganz oben stehen.“

 

Die Mädchen verdrehten die Augen. „Und es gäbe viel mehr Zuschauer“, quatschte Marvin dazwischen.

 

„Bitte etwas mehr Ernsthaftigkeit meine Herren!“, donnerte Lydia Meyer in den Raum, „hat niemand eine konstruktive Kritik zum Experiment selbst vorzubringen?“

 

Lukas meldete sich. „Wäre es nicht angebracht, das Experiment noch einmal zur Überprüfung mit einem anderen Mädchen als Schwimmerin durchzuführen?“

 

Lydia Meyer nickte kurz, war aber von dem Vorschlag nicht richtig überzeugt. „Und mit Hinblick auf welchen Aspekt sollte das Experiment mit einer anderen Schülerin wiederholt werden?“, fragte sie skeptisch.

 

„Ja zum Beispiel in wieweit die körperliche Statur der Schwimmerin einen größeren Einfluss auf die Zeit hat, als die Schwimmbekleidung.“

 

„Ausgezeichnet!“, lobte Lydia Meyer, „und hast Du dabei an eine bestimmte Mitschülerin gedacht?“

 

„Ehm ja“, stotterte Lukas, „ich denke, Celine wäre die Richtige. Weil sie ist ja ein wenig kräftiger gebaut als Jana.“

 

„Ein wenig kräftiger ist gut“, rief einer. Die ganze Arbeitsgemeinschaft lachte.

 

„Ruhe!“

 

„Ich will das nicht“, protestierte Celine.

 

 

Der Gesichtsausdruck von Lydia Meyer blieb ungerührt. „Die Bereitschaft zur praktischen Teilnahme an den Experimenten ist grundsätzliche Voraussetzung in dieser Arbeitsgemeinschaft. Das gilt auch für Dich!“

 

„Komm, ist doch nicht so schlimm“, sagte Luisa, „da sind wir doch nur unter uns Mädels und unsere Lehrerin passt draußen auf.“

 

 

Celine sah sich gezwungen, zuzustimmen. Unangenehm spürte sie, wie sich ihr Magen umdrehte.

Sie war sehr unzufrieden mit ihrer Figur und schämte sich, wenn andere ihren Körper nackt sahen.

 

„Ehm Frau Meyer?“, meldete sich Lukas nochmals, brach aber seine Wortmeldung sofort wieder ab. Er traute sich nicht, seinen Gedanken auszusprechen.

 

„Ja Lukas“, hakte Lydia Meyer nach, „hast Du noch einen weiteren Kritikpunkt anzuwenden?“

 

Lukas stockte abermals. Schluckte. Dann gab er sich einen Ruck. „Wäre es zur genaueren Überprüfung der zweiten Versuchsreihe nicht angebracht, die verschiedenen Schwimmeinheiten mit einer Videokamera festzuhalten?“

 

Die Mädchen maulten laut auf. „Das hättet ihr blöden Kerle wohl gerne.“ Die Jungen lachten. „Der wissenschaftlichen Erkenntnis müssen Opfer gebracht werden“, blödelte Tim. Es folgte ein lautes Geschreie aus Beleidigungen und Möchtegern-Argumenten. Lydia Meyer hatte Mühe, wieder Ordnung in die Arbeitsgemeinschaft zu bringen.

 

„Nun Lukas“, Lydia Meyer richtete einen tadelnden Blick auf ihren Schüler, „in Hinblick auf welchen Aspekt hältst Du eine filmische Dokumentation für angebracht?“

 

„Der Aspekt des Wasserwiederstands im Bezug auf die Körperstatur.“ Lukas war jetzt ganz bei sich in seinen wissenschaftlichen Gedanken vertieft. Lydia Meyers Versuch, ihren Schüler einzuschüchtern, war fehlgeschlagen, drehte sich nun sogar in sein Gegenteil um. Mit ruhigen dozierenden Sätzen führte Lukas seine Argumentation fort.

 

„Zur Beurteilung dieses Aspektes bedürfte es einer Analyse der Wellenbewegungen im Wasser, die der Körper der Schwimmerin mit und ohne Badebekleidung im Wasser auslöst“, Lukas machte eine kleine allwissend rhetorische Pause, „und hierfür ist eine Videodokumentation absolut erforderlich.“

 

„Dieser Einwand ist wohl richtig und auch sachlich formuliert“, musste Lydia Meyer zugeben. Celine wurde kreidebleich. Die Jungen konnten sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.

 

„Also Luisa, diesen kommenden Sonntagmorgen werden wir das Experiment mit den hier diskutierten Änderungen wiederholen!“ In Lydia Meyers Worten schwang etwas Endgültiges mit. Celine wollte widersprechen, brachte aber keinen Ton heraus. Nur ihr rechtes Bein fing leicht an zu zittern.

 

„Ehm Frau Meyer?“ Lukas meldete sich noch einmal nachdenklich zu Wort, „mit welcher Videokamera werden die Aufnahmen gemacht?“

 

„Mein Smartphone sollte dafür ausreichend sein“, antwortete Luisa.

 

Lukas schüttelte den Kopf. „Dein Smartphone ist dafür doch gar nicht detailgetreu genug“, meint er belehrend.

Die Mädchen schrien auf. „Welche Details wollt ihr Spanner denn gerne sehen?“, fragten sie höhnisch.

 

„Ruhe!“

 

„Nicht mit dem Smartphone“, schimpfte Celine, „wer garantiert mir, dass ich da nicht sofort im Internet zu sehen bin?“ Lydia Meyer nickte ihr zu.

 

„Ich mache es nur, wenn die Videokamera aus dem Technikraum genommen wird“. Dieses Gerät war schon etwas älter, hatte aber ein sehr gutes Objektiv und machte selbst im Zoom gestochen scharfe Aufnahmen, und, was Celine besonders wichtig war, die Aufnahmen wurden noch auf einer kleinen Kassette mit Magnetbad gespeichert.

 

„Und die Aufnahmen sollen nicht auf dem Computer gespeichert werden!“

 

„Da hast Du vollkommen recht, Celine“, stimmte Lydia Meyer zu. „Wir können die Videokamera an den Beamer anschließen.“

Die Lehrerin schaute sich fragend im Raum um. „Wer von Euch Mädchen weiß, wie die Videokamera zu bedienen ist?“ Die Mädchen schwiegen, schauten sich einander hoffend an, dann mussten sie hilflos zögernd die Köpfe schütteln.

 

„Frau Meyer, ich hab schon mit dieser Videokamera gearbeitet“, preschte Jannik vor, „beim Videoprojekt vor drei Monaten.“ Die Mädchen lachten.

 

„Ich beherrschte den Umgang mit dieser Videokamera perfekt.“

 

„Glauben wir Dir“, lachten die Mädchen weiter.

 

„Du?“, entrüstete sich Celine, „ganz bestimmt nicht!“

 

Lydia Meyer überlegte. „Ich könnte Eure Geschichtslehrerin Frau Wolgast fragen. Die kann auch gut mit der Videokamera umgehen.“

 

„Frau Wolgast? Bloß nicht!“, maulte Celine. Sie konnte ihre Geschichtslehrerin nicht leiden. Der Gedanke sich vor ihr nackt ausziehen zu müssen, ließ sie schaudern.

 

„Nun Celine“, entgegnete Lydia Meyer genervt, „wenn es Dir lieber ist, kann auch Jannik filmen. Jana, wie ich sehe, würde es nicht stören.“ Celine verkniff kleinlaut den Mund.

 

„Dann ist alles geklärt. Luisa wird wieder eine Präsentation zur nächsten Stunde vorbereiten.“

 

 

* * * * * * * * *

 

 

 

Lydia Meyer staunte nicht schlecht, als Luisa eine Woche später nach vorne kam, um mit der Präsentation der Ergebnisse der zweiten Versuchsreihe zu beginnen. So ruhig und aufmerksam hatte sie ihre Schülerinnen und Schüler selten erlebt. Besonders ihre Schüler, die sich sonst durch alles Mögliche ablenken ließen, fokussierten sich voll diszipliniert auf Luisa und die Leinwand auf der nun abermals eine Tabelle erschien.

 

Luisa machte einen sehr unzufriedenen Eindruck, als sie sich zur Arbeitsgemeinschaft drehte. „Wie Ihr sehen könnt“, begann Luisa leise und unmotiviert, „sind die Ergebnisse der letzten Woche bei Jana nun noch einmal bestätigt worden.“ In der Tabelle zeigten sich im Vergleich zur Vorwoche nur einige Zehntel Sekunden Unterschied. Das grundsätzliche Ergebnis war gleich geblieben – Jana war ohne Badeanzug schneller geschwommen als mit.

 

„Bei Celine allerdings“, Luisa machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, „haben die gestoppten Zeiten eine abweichende Aussage zu unserer Fragestellung ergeben.“ Den Spalten mit den eingetragenen Zeiten konnte entnommen werden, dass Celine ohne Badebekleidung langsamer geschwommen war, als mit.

 

„Somit können wir als Resultat der zweiten Versuchsreihe festhalten“, Luisa sprach es sehr missmutig aus, „dass die Aussage, dass nackte Mädchen schneller schwimmen nicht bestätigt werden konnte.“

 

Lydia Meyer nickte Luisa aufmunternd zu. „Vielen Dank an Jana, Celine, und natürlich auch an Dich Luisa.“ Jetzt erst gab es ein zögerliches Klopfen auf die Tischplatten als Anerkennung für die Präsentation.

 

„Wir kommen zur Diskussion. Wer möchte etwas dazu sagen?“

 

Marvin meldete sich. „Ich denke, dass die Versuchsreihe auf einer breiteren Datenbasis aufgebaut werden muss.“ Die Arbeitsgemeinschaft stöhnte auf. Auch wenn Marvin hier recht hatte, es war eben der einzige schlaue Satz, zu dem er fähig war. Marvin wiederholte ihn gerne und oft zu passenden und weniger passenden Anlässen.

 

„Ja genau. Alle Mädchen hier sollen sich nackig machen!“ Tim mal wieder. Lydia Meyer nahm die Kladde aus der Schreibtischschublade und verpasste ihm einen Eintrag wegen ungebührlichen Verhaltens.

 

„Bevor wir die nächste Versuchsreihe diskutieren“, schimpfte Lukas, „sollten wir doch erst mal die Videoaufnahmen analysieren.“

 

Lydia Meyer machte ein genervtes Gesicht. „Nun Lukas, ich hatte mir die Aufnahmen schon vorher angesehen. Ich konnte nichts erkennen, was für eine Analyse wichtig sein könnte.“

 

Die Mädchen johlten ihre Schadenfreude heraus, „so ein Pech aber auch, für Euch gibt es nichts zu glotzen.“

 

„Den Aussagewert der Aufnahmen wollen wir selbst beurteilen“, riefen die Jungen einhellig.

 

„Da ist nichts zu sehen“, wiederholte Lydia Meyer.

 

Lukas blickte seine Lehrerin verständnislos an. „Aber Sie selbst sagen uns doch immer wieder, wie wichtig es ist, bei der Beurteilung eines Versuchsablaufs alle Aspekte zu berücksichtigen“, hielt er seiner Lehrerin vor.

 

„Ja, ganz genau so ist es!“, schrien die Jungen und beklatschten lärmend ihre Zustimmung zu Lukas Einwurf.

 

Lydia Meyer musste der Unruhe nachgeben. Mit einer verärgerten Mine steckte sie das Kabel des Beamers in die Buchse der Videokamera und schaltete ein. Die Augen der Jungen wurden größer. Ihre Pulsfrequenzen schossen merkbar in die Höhe.

 

„Kippt uns hier aber nicht gleich aus den Schuhen“, lästerten die Mädchen.

 

Auf der Leinwand erschien ein schwarz weißes Rauschen. Die Erregung der Jungen steigerte sich nochmals. Dann zeigten sich nach einigen zuckenden Streifen die ersten bewegten Bilder.

 

„Eh, das ist voll der Betrug“, maulten die Jungen enttäuscht und wütend.

 

Auf dem Video waren nur die Beine zu sehen, die sich heftig im aufgewühlten Wasser bewegten. Das Hinterteil und den Rest des Oberkörpers mussten sich die Jungen rechts neben der Leinwand dazu fantasieren.

 

„Woher sollen wir denn jetzt wissen, welche Schwimmeinheit mit oder ohne Badeanzug durchgeführt wurde?“, meckerte Tim.

 

„Das kann man den unten rechts eingeblendeten Nummerierungen der jeweiligen Schwimmeinheit entnehmen“, konterte Luisa knochentrocken.

 

„Und“, fragte Lydia Meyer, „kann jemand von Euch in diesen Aufnahmen einen weiteren Aspekt erkennen, der erneut überprüft werden müsste?“

 

Lukas meldete sich. Lydia Meyers Hoffnung das leidige Thema erledigt zu haben, zerstob im Wind der wissenschaftlichen Neugierde.

 

„Ich habe beobachtet, dass Celine ihre Beinbewegungen sehr zögerlich ausgeführt hat.“

 

„Nun ich denke“, antwortete Lydia Meyer, „das wird seine Ursache darin haben, dass Celine im Gegensatz zu Jana keine routinierte Sportschwimmerin ist.“

 

Lukas schüttelte altklug den Kopf. „Wir haben die Fragestellung unserer Versuchsreihen bis jetzt nur auf den Aspekt der physikalischen Effekte hin überprüft“. Lydia Meyer reagierte überrascht und verwundert. Worauf wollte er hinaus?

 

„Die Situation des Nacktseins in einer öffentlichen Räumlichkeit, in der das normalerweise nicht üblich ist, hat auch einen starken psychologischen Effekt, den wir bis jetzt gar nicht berücksichtigt haben“, erläuterte Lukas mit wissenschaftlicher Unschuld.

„Es war die ungewohnte Situation ihrer Nacktheit, aufgrund derer Celine langsamer geschwommen ist“, resultierte er.

 

„Daher müssten die psychologischen Aspekte in den Ablauf der nächsten Versuchsreihen eingebunden werden.“

 

Lydia Meyer sah Lukas fassungslos an. „Und wie bitte schön sollen wir das in der Praxis umsetzen?“, fragte sie entgeistert.

 

„Nun folgendermaßen“, Lukas ließ sich durch den strengen Blick seiner Lehrerin nicht aus der Ruhe bringen, „also zuerst einmal muss ich Marvin recht geben. Wir brauchen eine breitere Datenbasis. Es müssen Versuchsreihen mit allen Mädchen unserer Arbeitsgemeinschaft durchgeführt werden.“ Die Jungen klopften zustimmend auf die Tischplatten.

„Und was den psychologischen Aspekt angeht“, fuhr Lukas fort, „so würde ich Vorschlagen, dass die Schwimmeinheiten ohne Badebekleidung einmal ohne, und einmal mit Publikum durchgeführt werden.“ Die Mädchen schrien auf.

 

„Und wer verflucht noch mal soll dieses Publikum sein?“

 

„Wir Jungen aus dieser Arbeitsgemeinschaft natürlich“, antwortete Lukas seelenruhig, „wer den sonst?“

 

Die Stimmung im Klassenraum kochte hoch. Lukas Einwand, dass dadurch auch die Frage der Videodokumentation geklärt sei, trug auch nicht zur Beruhigung der Arbeitsgemeinschaft bei.

 

Lydia Meyer ließ sich erschlafft auf ihren Stuhl sinken. Sie hatte endgültig die Kontrolle über ihre Schülerinnen und Schüler verloren. „Hat noch jemand einen weiteren Aspekt, der angesprochen werden müsste?“, fragte sie in einem letzten Akt ihrer Verzweiflung.

 

„Ja ich“, meldete sich Luisa, „was ist eigentlich mit den Jungen. Schwimmen Jungen schneller, wenn sie nackt sind?“

 

„Natürlich nicht!“, kreischte Celine laut kichernd.

 

„Und warum bist Du Dir da so sicher, Celine?“, fragte Lydia Meyer nach.

 

„Na, weil die Jungen haben doch da unten ihre“, Celine konnte vor lauter Lachen gar nicht weitersprechen, „die Jungen haben doch da unten ihre Würstchen.“

 

„Also Celine!“, korrigierte Lydia Meyer, „wir arbeiten hier in der Arbeitsgemeinschaft mit einer wissenschaftlichen Sprache. Daher werden wir vom Penis oder vom männlichen Glied sprechen.“

 

„In der Tat“, Luisa übernahm die Diskussion, „also erst mal muss ich Celine recht geben. Form und Größe des männlichen Gliedes sind durchaus ein wichtiger physikalischer Aspekt in der Fragestellung, ob Jungen nackt schneller schwimmen.“

 

Luisa machte genüsslich schmunzelnd eine kleine rhetorische Pause. „Und hier für müsste eine diesbezügliche Versuchsreihe von Anfang auf eine breite Datenbasis gestellt werden.“

 

„Hast Du auch einen Vorschlag zum Versuchsaufbau?“, fragte Lukas.

 

Luisa hatte die Situation voll im Griff. „Jedes von uns Mädchen sucht sich einen Jungen aus und geht mit ihm allein in die Halle mit dem Lehrbecken, begutachtet die Form seines Penis und misst die Länge. Im Anschluss stoppt sie die Zeiten mehrerer Schwimmeinheiten, die der jeweilige Junge ohne Badehose ausführen wird.“

 

Die Mädchen klatschten frohlockend Beifall.

 

„Und“, fragte Lydia Meyer, „weißt Du schon, Luisa, welchen Jungen Du Dir aussuchen wirst?“

 

Luisa grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Ich werde meine Versuchseinheiten mit Lukas durchführen. Bei ihm dürfte es besonders interessant werden, da beim ihm der Wasserwiederstand besonders hoch sein wird.“

 

„Woher willst Du das wissen?“, staunte Lukas.

„Wir Frauen haben für so etwas einen siebten Sinn!“

 

„Halt. Nicht so schnell“, protestierte Vanessa, die schon lange ein Auge auf Lukas geworfen hatte, „ich finde, dass der Messvorgang noch einmal von einem anderen Mädchen überprüft werden sollte.“

 

„Und Du willst noch mal bei Lukas nachmessen?“

 

„Einhundert Pro, ich werde Dich Bitch nicht mit Lukas alleine lassen!“

 

„Ach Frau Meyer“, Celine meldete sich zu Wort, „müssen denn bei den Jungen nicht auch die psychologischen Aspekte mit berücksichtigt werden?“

 

„Meinst Du, dass die Mädchen den Jungen beim nackten Schwimmen auch als Publikum zusehen sollten?“

 

„Wenn die Mädchen dabei auch nackt sind, werden wir Jungen bestimmt schneller schwimmen“, keifte Tim.

 

Luisa schüttelte den Kopf. „Nein Tim. Ich denke, dass sich Celines Hinweis auf etwas anderes bezieht.“

 

Luisa machte wieder eine kleine schmunzelnde rhetorische Pause.

 

„Celine meinte den psychologischen Aspekt zum Zeitpunkt der Penismessung.“

 

 

 

 


Kommentare

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selena333 schrieb am 04.03.2024 um 19:49 Uhr

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