Painters Witch, Painters Bitch
Meine Abenteuer als Aktmodell,
oder: was eigentlich sowieso kein Schwein interessiert
Manche Leute glauben,
Aktmodell stehen sei ein Job für arbeitsscheue nymphomanisch-dummgeile Weiber.
Die möchte ich mal sehen, nach 5 Stunden Stillstehen oder Stillsitzen in Posen, die kein normaler Mensch länger als ein paar Sekunden halten kann oder halten würde.
Manchmal bin ich danach so fertig, wie ein Kohlenschlepper.
Manche Leute glauben wohl auch, das wäre eine ganz erotische Sache oder gar so was ähnliches, wie der Besuch eines Freiers im Puff.
Nichts da.
Ich verkaufe meinen Körper nicht, nur das Bild davon, den Anblick.
Eigentlich verkaufe ich ja nur das Licht und den Schatten, den die Sonne
auf meinem Körper erzeugt. Kann man die Sonne verkaufen?
Na gut, manchmal ist es ja auch nur die Kerze oder das elektrische Licht.
Und die muss der Maler oder der Bildhauer selber bezahlen, nicht ich.
Dass ich dabei nackt bin? Na und?
Das wäre auch nur dann ein Grund zur Preiserhöhung, wenn ich mir einbilden würde, dass die Nacktheit eine wirkliche Leistung oder ein großes Überwindungsproblem meinerseits wäre,
das ich mir teuer bezahlen lassen müsste.
Den Zahn habe ich sehr schnell gezogen gekriegt.
Ein Problem st es schon lange nicht mehr, im Gegenteil!
Manchmal muss ich mich auch nur deshalb völlig nackig machen, damit der Maler mich mit Sachen behängen kann, die er gerade für sein Bild braucht. Die Klamotten malt er dann vielleicht auch noch einer mir völlig fremden Person auf deren Bild.
Irgendeine Kundin, die selber keine Zeit oder keine Lust hat, Modell zu stehen.
Da bin ich einfach nur der nackte Kleiderständer, sonst nix.
Dass mich Menschen, sogar Männer überall ansehen können, mir überallhin schauen, auf jedes Detail meines Körpers einschließlich der ganz intimen?
Darum möchte ich doch auch gebeten haben, bitteschön!
Schließlich: wenn dann mal doch so ein Bild irgendwo in einer Ausstellung hängt, dann fühle ich mich schon ein wenig dafür mit verantwortlich.
Da kann es doch nicht sein, dass mir Einer meine Anatomie total versaut!
Nicht umsonst höre ich, wenn ich mal wieder in einer Malschule oder Akademie im großen Zeichensaal vor vielen Schülern und Studenten posiere, zehnmal in der Stunde den Satz:
Richtig hinschauen, meine Damen und Herren, richtig hinsehen ist die Mutter der Malerei!
Und manchmal ist es auch schon passiert, dass der Meister einen der schüchternen Phantasiemaler aus den hinteren Reihen direkt vor mich hin schleift, so dass er fast mit der Nase an meiner Muschi schnuppern könnte, wenn er dürfte oder wollte
Einmal hat sogar der Hagen, unser alter Knurrbär, einen Studenten an den Händen gepackt und diese dann auf meine Brüste gedrückt.
Da, merkst du jetzt? Das sind keine runden Kreise, das sind Formen, Die haben drei Dimensionen, die werfen einen Schatten!
haben sie wirklichund mich werfen sie um, die Weichkegel
Na siehste! Warum malste dann Kreise? Haste die etwa schon vor den Augen?
Da sind wir schon beim Thema:
Richtig hinsehen
Das ist nicht immer so einfach
Das Problem liegt aber immer im Kopf des Betrachters
Episode I
Der scheue Michael
Das war noch in meiner Münchener Zeit, nicht lange nach meinem allerersten Auftritt als Modell.
Peter, der Dozent hatte auf dem Schwarzen Brett einen Zettel mit meinem Namen angeheftet.
Wer meine Dienste in Anspruch nehmen wollte, konnte dort seine Privatadresse und sein Angebot darunter setzen.
Ich war schon ziemlich verwundert und auch stolz,
dass gleich zwei Tage später der Zettel mit Adressen voll war. Anfangs hatte es mir ja noch ganz schön Probleme bereitet, einfach so privat zu Einem hinzugehen
und mich dort so ohne lange Faxen und Fisimatenten nackig zu machen.
Da fehlt eben der Schutz der großen Menge Leute, wie im Zeichensaal.
Aber Peter hatte den Angebotszettel mit mir durchgesprochen und einige Namen gleich durchgestrichen. Kenn i ned richtig, die Buam, zu jung! Gib Obacht!
Er empfahl mir zuerst mal einige ältere Maler und Künstlerinnen, die er kannte.
Trotzdem hat mir ganz schön das Herz geflattert, als ich zum ersten Mal an einer privaten Wohnung geklingelt habe.
Dann war es aber gar nicht so schlimm.
Bei einem Fünfunddreißigjährigen war sogar die Ehefrau dabei und wir haben lustig rumsalbadert, während ihr Mann mich nackt gezeichnet und gemalt hat.
Sie kannte die Wünsche ihres Herrn und machte auch gar kein Hehl daraus.
Ungeniert hat sie mich so zu zurecht gesetzt, wie er es mit schnellen dünnen Strichen
auf seine Leinwand gekritzelt hatte.
Der kannte nach 2 Stunden bestimmt jedes Haar, jede Pore und jede Ritze an mir
mehr oder weniger gründlich. Wir hatten trotzdem unseren Spaß daran.
Später habe ich dann auch gemerkt, dass mir persönlich es lieber ist, wenn Einer direkt sagt, was er will und nicht unverständlich drum herum stammelt.
Ist doch mein Job, schließlich!
Nach zwei Wochen war schon alles Routine für mich und ich reagierte wie ein dressiertes Reitpferd schon auf kleinste Zeichen mit der Hand oder auf Stichwort.
Fast immer.
Bis auf das, wo Einer mich als verkehrt herum an ein Kreuz geschlagenes nackertes Christenmadel im römischen Kolosseum haben wollte.
Das Kreuz war ein X und mir war nach 10 Minuten saumäßig schlecht.
Da hat er dann eben das Kreuz samt mir flach auf den Tisch gelegt und sich selber zum Malen auf eine Leiter gestellt.
Nur wegen der in Richtung Kopf hängenden Brüste musste ich dann noch ein paar Mal den Kopfstand machen, durfte mich dabei aber an der Wand abstützen.
Warum ich dazu aber die Beine breit auseinander kraxeln musste,
habe ich damals zwar nicht verstanden, heute aber schon.
Außerdem: Damals hing bei mir noch nichts, weder aufrecht, noch im Kopfstand.
Aber so was gibts eben auch. Geht nicht gibts nicht.
Peter kümmerte sich dann auch nicht mehr um meine Auftragsliste.
Mir war aufgefallen, dass schon von Anfang an und dann immer wieder
ein gewisser Michael G. auf meinem Zettel erschien. Weil Peter ihn aber schon vorher zwei Mal gestrichen hatte, war ich noch nie darauf eingegangen.
Aber hin und wieder und manchmal auch ziemlich lange gibt es mal eine Saure-Gurken-Zeit.
Warum also nicht der Michael G.?
Gemma! Is ja eh scho da Oanzge!
Also kreuzte ich einen der Termine an, die er vorgeschlagen hatte und ging drei Tage später einfach mal hin.
Er hatte wohl nicht so richtig geglaubt, dass ich wirklich komme.
Jedenfalls war es für mich ziemlich neu,
dass der Maler amoal das große Flattern hat und i ganz glassen bin.
Er flatterte wie das Nachthemd und ich war gelassen wie ein Furz. Basst scho!
Gesehen hatte ich ihn schon.
Bei Peter und Hagen im Zeichensaal. Aber nie in der ersten Reihe.
Ich glaub, der hat immer ganz hinten in der Eck gesessen.
Ich sah jedenfalls keinen Grund, warum das so war. Sah doch ganz normal aus.
Mittzwanziger, schätzte ich.
Signorina di Demiani?
An Schmoarrn, Signorina! Sagens Demmi, oder Desiree, dös gniegt, basst scho!
Na gut, Michael heiß ich
Grüß Gott, Michael!
Er stand aber immer noch mitten in der Tür und starrte mich an.
Ja so? Solls hier draußen schon losgehen, open air, oder wie das heißt?
Ich stellte meine Tasche ab und zog mir mal schon den Pulli halb über den Brust nach oben.
Zeit ist Geld.
Nein! Um Himmels Willen, Entschuldigen Sie, entschuldige Desiree, äh Demmi,
Komm bitte rein!
Wir gingen rein. Er hatte ein geräumiges Zimmer, von dem zwei Türen in andere Räume führten. Die Staffelei stand dem Fenster gegenüber. In der Mitte ein Tisch mit vier Stühlen, an der Wand ein Großes Bett und überall Bücher, Leinwände, Farben, Pinsel und diverse andere Kleinigkeiten.
Die Wände zierten seine Werke.
Sehr bunte Akte und geheimnisvolle Medizinmann-Masken oder so.
An den Aktbildern fiel mir auf, dass sie alle irgendwie unvollendet wirkten und
Ja, irgendwie geschlechtslos.
Die Brüste, wenn überhaupt vorhanden, sahen aus wie ein rundliches W oder Zipfel oder auch Kreise und im Schritt hatte er entweder frei gelassen oder einen Rhombus mit einem senkrechten Schlitz darin gemalt. So wie Kinder es manchmal auf Wände schmieren.
Jetzt konnte ich mich auch entsinnen, dass Peter mal gesagt hatte:
Aus dem wird eh nix,
Das war als wir damals die Liste durchgegangen waren.
Das konnte ja heiter werden! Hatte der etwa ein Problem?
Dein Eindruck machte er aber überhaupt nicht, außer, dass er etwas schüchtern war.
Wollen Sie,du dich jetzt
Verlegenes Schweigen.
Ausziehen? Na, ich denk ja doch schon! Dazu bin ich doch hier, oder?
Na jaklar, alsoäh, da können Sie,du, ja einfach ins Klooder,
ich geh mal so lange raus, ja?
Ich muss ihn wohl ganz komisch angesehen haben, zuckte mit den Schultern.
Wolltest du mich denn nicht als Aktmodell? Mich zeichnen, malen, oder was?
Ja schon, klar
Na dann siehst du mich doch eh gleich ganz nackert.
Oder willst du etwa beim Malen auch rausgehen?
Soll ich mich selber malen, oder willst du dabei durchs Schlüsselloch gucken?
Von mir aus kannst du ruhig hier bleiben,
das stört mich überhaupt nicht und aufs Klo muss ich jetzt auch nicht
Damit habe ich meinen Pulli schon abgezogen und darunter trage ich nur noch den BH.
Die Jeans folgen ohne langes Zaudern. Michael schaut gebannt zu. Sein Gesicht wird immer röter.
Die Schuhe sind schon weg, die Söckchen folgen.
Ich ignoriere ihn scheinbar, luge nur mal aus den Augenwinkeln kurz zu ihm hin.
Jetzt wird es langsam für mich auch spannend.
Das hatte ich ja noch gar nicht. Ein Maler, der sich ein Aktmodell bestellt und zu schüchtern ist, es anzusehen. So was!
Ich lange nach hinten, um den BH zu öffnen und schaue im dabei ganz direkt an.
In die Augen schauen geht aber nicht.
Er dreht sich weg und tut so, als ob er ein Buch im Regal sucht.
Also drehe ich mich auch weg und massiere mir die Striemen vom BH
schön langsam und gründlich.
Um die Druckstellen von den unteren Schalenrändern des BHs wegzukriegen,
fasse ich meine Brüste mit beiden Händen und massiere sie kreisend und lasse sie auf und nieder schwabbeln.
Das mache ich auch sonst ganz ungeniert, auch wenn mir der ganze Saal dabei zusieht. Arbeitsvorbereitung nenne ich das.
Na gut, sonst mache ich das nicht so lange und nicht so aufdringlich. Nee!
Ein kurzer schneller Blick: Er schaut wieder her zu mir.
Ach so einer bist du! Heimlicher Voyeur, oder was?
Diesmal ertappe ich dich, na warte!
Jetzt habe ich nur noch den Slip an.
Ich dreh ihm den Rücken zu und ziehe den Slip langsam nach unten, Lasse ihn auf meine Füße fallen. Ein Fuß tritt aus der Po-Brezel heraus und der andere schleudert sie weg.
Dann bücke ich mich ganz tief mit gestreckten, breit gestellten Beinen und tue so, als ob ich mir intensiv die Fußknöchel massiere. Dabei luge ich zwischen meinen Beinen hindurch und blicke genau in seine weit aufgerissenen Augen. Anvisiert über Kimme und Korn.
Erwischt!
Kein Problem also, aber wahrscheinlich streng katholische Erziehung.
Dem ist abzuhelfen.
Wird fortgesetzt
Lady D.
Kommentare
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