Dreharbeiten (Teil 2 von 7)


Corner2Kent

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05.07.2024
Schamsituation

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Der erste Teil: https://schambereich.org/story/show/6354-dreharbeiten-teil-1-von-7

 

 

„So, jetzt husch zu den Kostümleuten“, ordnete Eddie an. „Dahinten, das Wohnmobil schräg gegenüber.“

Ich machte mich daran, meine Klamotten wieder anzuziehen, aber Eddie fiel mir in den Arm. „Nicht doch!“, rief er. „Damit reibst du das alles wieder ab! Und deine Kleidung ruinierst du dir auch! Warum siehst du mich so an, als hätte ich sie nicht mehr alle? “

„Und wie soll ich, deiner Meinung nach, da jetzt rüberkommen? Soll ich hier splitternackt durch die Gegend laufen?“ 

„Hach!“, rief Eddie. „Wenn man sich nicht um alles selber kümmert!“

 

Er legte mir vorsichtig einen Frisierumhang um und verschloss ihn am Hals. „Ich bringe dich rüber“, sagte er.

Ich schnappte mir meine Klamotten und folgte ihm nach draußen. „Eddie!“, raunte ich, als ich hinter ihm herlief. „Der Umhang klafft hinten auseinander! Wie ein Krankenhausnachthemd!“

„Jetzt stell dich nicht so an, wir sind ja gleich da“, erwiderte er.

Ich versuchte krampfhaft, den Umhang an meinem Rücken mit einer Hand zusammenzuhalten.

„Und zu kurz ist er auch!“, schimpfte ich weiter. „Meine Pobacken gucken raus!“

„Ich kann dir versichern, dass du ganz entzückende Pobacken hast. So da sind wir. Mach‘s gut – und toi, toi, toi!“

Er nahm mir den Umhang ab und schob mich in das Wohnmobil.

 

Dort befanden sich zwei Frauen. Im Gegensatz zu Eddie stellten sie sich nicht vor.

„Kerker, hm?“, fragte die eine.

„Kerker“, bestätigte ich.

„Da haben wir ausnahmsweise mal nicht viel zu tun, sonderlich viel bekommst du nicht an.“

 

Sie verschwand in den Tiefen des Wohnmobils und tauchte mit einem Gegenstand wieder auf, der aussah wie ein alter Sack.

„Das sieht aus wie ein Sack“, sagte ich wenig geistreich.

„Das ist auch ein Sack“, erwiderte die Frau. „Oder sagen wir, es war mal einer. Man hat sich in früheren Zeiten nicht viel Mühe gegeben, die Gefangenen mit prachtvollen Kleidern zu überhäufen. Ein alter Sack musste reichen. Man hat ihn umgedreht, so dass die Öffnung unten war, hat oben drei Löcher für die Arme und den Kopf reingeschnitten – und fertig. Das ergibt dann so eine Art Kleid. Wir haben das recherchiert, so war das damals.“

 

Sie ließ das Ding vor mir baumeln. „Strecke mal die Arme nach vorne, dann ziehe ich ihn dir über.“

Begeistert war ich nicht, in einen kratzigen, alten Sack gesteckt zu werden, aber ich war froh, meine Blöße wieder einigermaßen bedecken zu können.

 

Die andere Frau kam herüber. „Du bist nicht die ursprünglich gedachte Besetzung für die Rolle, oder?“, fragte sie.

„Nein, wohl nicht“, sagte ich.

„Tja.“ Sie warf einen Blick auf eins der unvermeidlichen Klemmbretter. „Die eigentlich vorgesehene Komparsin ist eine ganze Ecke kleiner als du. Für die haben wir den Sack gemacht. Will sagen: Bisschen kurz die ganze Geschichte, oder was meinst du, Jenny?“

Die erste Frau lief um mich herum. „Ach, das wird schon gehen“, urteilte sie.

„Der halbe Hintern guckt raus“, widersprach die zweite Frau. „Vorne geht es ja so gerade, aber hinten …“

„Was haben wir für eine Alternative?“, fragte die erste Frau.

„Eigentlich … keine. Du hast Recht, es wird schon gehen. Wenn sie im Kerker sitzt, wird es niemandem auffallen.“

 

„Hör zu“, wandte sich die zweite Frau an mich. „Bist du mit dem Tragen von kurzen Kleidern vertraut?“

„Eigentlich nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich war eher so der Jeanstyp.

„Bücke dich nie vor“, empfahl die Kostümbildnerin eindringlich. „Gehe stattdessen immer in die Knie. Und wenn du sitzt, immer die Knie zusammen. Sonst präsentierst du dem Set Teile deines Körpers, von denen du das wahrscheinlich nicht unbedingt möchtest.“

„Bekomme ich denn keine Unterwäsche?“, fragte ich zaghaft.

„Der Sack war damals das Einzige, was den Gefangenen zugestanden wurde“, teilte sie mir mit. „Wie sähe das denn aus, wenn da plötzlich versehentlich so ein weißer Baumwollschlübbi hervorblitzen würde?“

 

„Eigentlich sollte sie ja noch eine Kordel um die Hüfte bekommen“, sagte die erste Frau nachdenklich. „Aber wenn ihr die umbinden, steht sie komplett im Freien.“

„Nein, die Kordel entfällt“, sagte Frau Zwei. „So sieht es auch noch mehr nach dem aus, was es ist: ein alter Sack. So, und jetzt sollst du dich beim Schmied melden, steht hier.“

„Beim Schmied?“, fragte ich verblüfft.

„Ja, der legt dir deine Ketten an.“

„Ketten?“ Mir wurde schon wieder ganz anders zumute.

„Genau. Auch das war damals so üblich: Gefangene in Ketten zu legen. Sieh dich da draußen mal nach einem Wagen um, auf dem ‚Hoffmanns Schmiede‘ steht.“

 

Ich irrte durch den Fahrzeugpark und suchte nach dem Auto des Schmieds. In einer Hand hielt ich den Rucksack mit meinen Klamotten, mit der anderen versuchte ich den Sack vorne so weit nach unten zu ziehen, dass er zumindest notdürftig meinen Schoß verbarg. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so geschämt wie in diesem Sack, der mehr betonte als verbarg. Von meinen Pobacken war in der Tat gerade einmal die obere Hälfte bedeckt, das hatte ich ertastet.

 

Und dann gab es noch weitere Umstände zu beklagen, was den Sack betraf: Erstens war das grobe Jutegewebe leicht durchsichtig. In dem Wohnmobil war mir das gar nicht aufgefallen, aber hier im grellen Sonnenlicht, meinte ich meine Brustwarzen durch den Stoff schimmern zu sehen. Zweitens waren die Löcher für die Arme viel zu groß. Sie begannen oben an den Ecken des Sacks und zogen sich etwa zur Hälfte der Länge herunter. Somit war es jedem, an dem ich vorbeilief, vergönnt, sich seitlich den einen oder anderen Blick auf meinen Körper zu gönnen. Auf meine Brüste, um es auf den Punkt zu bringen.

 

Dennoch lief ich barfuß tapfer über die Wiese und suchte. Schließlich fand ich einen rostigen, schwarzen Transporter, auf dem „Hofmanns Schmiede“ stand. Darin saß ein Typ, der sofort heraussprang, als ich an das Fenster geklopft hatte.

„Hallo“, sagte ich. „Ich bin Johanna. Ich soll in den Kerker.“

„Da bist du hier richtig“, antwortete er und drückte mir fest die Hand. „Nico. Ich bin der Schmied.“

Er war groß und muskulös, vielleicht Mitte zwanzig. Hände wie Klodeckel. Sein langes, schwarzes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden, seinen langen Bart geflochten. Über seinem Hemd trug er eine Lederweste und seine Stimme war tief und warm.

 

„Und du legst mich jetzt in Ketten?“, fragte ich und lachte nervös.

„Jawohl, das Vergnügen ist mir wohl vergönnt“, sagte er. „Es wird mir eine Ehre sein.“

„Und mir erstmal“, antwortete ich leise.

Er öffnete die Schiebetür des Transporters, und da lagen sie: meine Ketten.

„Also“, sagte er, „du bekommst die Vollausstattung. Handeisen, Fußeisen, Halseisen. Da haben sie sich nicht lumpen lassen.“

 

Er griff in das Gewirr aus Ketten und hielt mir eine geöffnete Handschelle hin. „Wenn ich dann bitten dürfte, junge Dame?“

Das Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals. Ketten! Die waren in meinen verabscheuungswürdigen Fantasien grundsätzlich vorgekommen, in Gedanken war ich unzählige Male mit diesen martialischen Fesseln versehen worden, die bei jeder Bewegung klirrten und rasselten. Und jetzt würden diese, in meinen Augen perversen Träume wirklich war werden? Ein neuer Kribbelanfall überkam mich, heftiger als je zuvor.

 

„Aber gerne, der Herr“, antwortete ich mit belegter Stimme und legte mein zartes Handgelenk in die mir dargebotene, dicke Eisenschelle.

Nico klappte die andere Hälfte mit einem schauerlichen Quietschen darüber und steckte ein Metalldings, das aussah wie ein Pilz, durch zwei Löcher, die genau aufeinander zu liegen gekommen waren. Nun war mein Handgelenk von Metall umschlossen. Mit einer seltsam aussehenden Zange quetschte er das Metalldings zusammen, so dass sich nun auf beiden Seiten ein Pilzkopf gebildet hatte. Die Schelle ließ sich nicht mehr öffnen. Abgesehen davon war sie irre schwer.

 

Mir war nicht entgangen, dass der Schmied ab und an einen Blick durch die großen Armöffnungen meines Gewands warf. Es war mir unangenehm, dass ich nicht in der Lage war, meine Brüste vor dem fremden Mann zu verbergen. Aber was sollte ich machen? Er würde an diesem Tag sicher nicht der Letzte sein, der sich hier einen Einblick verschaffen konnte.

 

„Ich verniete die Schellen kalt mit einer Bleilegierung“, erklärte er. „Das ist nicht so sicher, als wäre es Stahl. Aber befreien wirst du dich trotzdem nicht können, jedenfalls nicht ohne Werkzeug. Ich drücke die Nieten dann heute Abend wieder heraus, wenn dir die Ketten wieder abgenommen werden sollen.“

„Ich verstehe“, sagte ich beklommen.

Er hielt mir das andere Handeisen hin, und ich legte folgsam mein anderes Handgelenk hinein. Während er auch diese Schelle vernietete, plauderte er vor sich hin, als würde er mir die Haare schneiden.

„Warst du schonmal gefesselt?“, fragte er.

„Ich … nein“, antwortete ich verhalten.

„Nicht mal mit dem Freund ein bisschen experimentiert?“, hakte er nach.

„Ich … nein … also … wirklich nicht“, stotterte ich.

„Oder als Kind mal beim Cowboy-und-Indianer-Spielen an den Marterpfahl gebunden worden?“

 

Ich erstarrte. Doch, das schon, dachte ich. An einen Baum hatten sie mich gebunden und dort eine ganze Weile schmoren lassen. Hilflos stand ich da, konnte mich nicht mucksen und musste mich von den anderen Kindern anglotzen lassen. Aber ich hatte weder geweint noch um Freilassung gebettelt, ich hatte es tapfer ertragen. Möglicherweise war dieses Erlebnis der Ausgangspunkt meiner Fantasien gewesen, die immer wieder durch meinen Kopf spukten. Und möglicherweise hatte dieses Erlebnis auch mein Interesse für Verliese, Folterkammern und Ketten begründet. Wer wusste das schon.

 

„Doch“, beantwortete ich Nicos Frage. „Das schon.“

„Na, dann ist es ja doch nicht das erste Mal. So, mit den Händen sind wir fertig.“

Ich sah auf sie herunter. Dicke Handeisen trug ich nun, die recht eng anlagen, sie passten so gerade eben um meine Handgelenke. Verbunden waren sie mit einer Kette, die aus nur zwei Gliedern und einem Ring in der Mitte bestand. Meine Hände waren somit ziemlich eng aneinandergekettet.

 

„Bin ich jetzt gefesselt?“, fragte ich mit einer hohen Piepsstimme, die mich selber überraschte.

„Ja, das kann man wohl mit Fug und Recht behaupten.“

„Und ich kann mich nicht befreien?“

„Versuch‘s mal.“

Ich versuchte, meine Hände aus den Schellen zu ziehen, dann probierte ich, ob sich die Kette dazwischen irgendwie zerreißen ließ. Es ging nicht.

„Es geht nicht“, verkündete ich tief beeindruckt.

„Sonst hätte ich aber auch einen ziemlichen Pfusch abgeliefert“, meinte er.

„Das fühlt sich irgendwie … also, ich meine … das ist schon sehr beeindruckend.“

Er sah mich mit einem seltsamen Blick an. Ich sah zurück.

 

Er räusperte sich, und der Moment war vorbei. „Pass auf, ich lege dir jetzt das Halseisen um“, erklärte er. „Sag mal, kann es sein, dass du nicht die ursprüngliche Besetzung für die Rolle bist?“

„Nee, bin ich nicht.“ Das sollte ich mir vielleicht so langsam mal auf die Stirn schreiben.

„Das dachte ich mir schon fast. Mir wurden die Maße einer Person genannt, die kleiner ist als du. Aber es wird schon gehen. Erstens: Das Halseisen ist mit einer Kette mit dem Ring zwischen deinen Handfesseln verbunden, und von deinen Fußfesseln führt ebenfalls eine Kette nach oben zu diesem Ring. Da ich mit einer kleineren Person gerechnet habe, werden diese beiden vertikalen Ketten ein wenig zu kurz sein, so dass es dir nicht möglich sein wird, komplett aufgerichtet zu stehen oder zu gehen. Aber eigentlich passt so eine Demutshaltung auch ganz gut zu einer Gefangenen – also, was soll‘s.

 

Zweitens ist das Halseisen möglicherweise ein wenig enger, als ich es eigentlich vorgesehen hatte. Meiner Einschätzung nach wird es trotzdem passen, aber wenn du noch nie so etwas umgehabt hat, wirst du dich ein bisschen daran gewöhnen müssen. Ich lege dir das Halseisen jetzt um. Falls du das Gefühl bekommen solltest, nicht mehr atmen zu können, versuche bitte, nicht in Panik zu geraten. Atme dann ganz langsam und tief. Du wirst sehen, dass es geht. Okay?“

 

„Okay“, antwortete ich tapfer. Nico klappte das Halseisen langsam zu, und als es ganz geschlossen war, lag es wirklich sehr eng um meinen Hals. Seiner Empfehlung nach atmete ich langsam und gleichmäßig. „Viel kleiner hätte das Ding aber nicht sein dürfen“, krächzte ich.

„Nee“, bestätigte Nico, „das sehe ich auch so.“ Er steckte wieder eine Niete durch die Löcher und quetschte sie zu.

„Ich kann kaum schlucken“, bemerkte ich.

„Aber es geht?“

„Ja, es geht.“


 


Kommentare

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NIP_Freund schrieb am 05.07.2024 um 22:20 Uhr

Na ja, das ist schon echt frech von den Kostümleuten und dem Schmied einfach die Sachen zu verwenden, die ihr eigentlich überhaupt nicht passen, weil sie nicht die richtige Besetzung ist!

Aber ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Vor allem, weil sie immer noch nicht weiß, was noch alles im Kerker auf sie zukommt, da sie weder einen Text hat noch irgendeine Vorstellung, was mit ihr Passieren wird und vor allem Wie peinlich ihr das noch alles wird, weil sehr wahrscheinlich alle alles von ihr sehen werden.

Corner2Kent schrieb am 06.07.2024 um 08:24 Uhr

@ChristinaRosenrot45529 Ich werde sehen, was ich tun kann. (c:

ariadne74 schrieb am 06.07.2024 um 12:09 Uhr

Sehr geschmeidiger Schreibstil. Spannende Geschichte. Bin gespannt...

GefesselteLust1993 schrieb am 10.07.2024 um 05:44 Uhr

Sehr spannend und schön geschrieben! Wie geht es weiter!

Hubert_79 schrieb am 12.07.2024 um 14:33 Uhr

Spannend und begeisternd. Sind schon super gespannt auf die Fortsetzung :) weiter so. 

Bisschen bdsm und hart, aber bitte nicht zu extrem, mit Stil. Freuen uns! 

selena333 schrieb am 28.07.2024 um 12:12 Uhr

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gabi335 schrieb am 05.08.2024 um 06:41 Uhr

Whau danke

Ganz liebe 💘 Grüße 

Gabi 

rherwig158 schrieb am 05.08.2024 um 06:58 Uhr

tolle Geschichte mal was anderes 

Hallo zusammen irgendwie klappt es nicht das man sein Profil bzw. Account löschen kann. Habe es mehrfach versucht über das Profil und dann Profil löschen und den Text dazu verschickt und das über Tage. Es ist nichts passiert auch über die Emailadresse redaktion@schambereich.net. Was kann man da noch tun das mal was passiert danke? Mfg

SabrinaQ schrieb am 15.08.2024 um 18:10 Uhr

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