Die widerwillige Exhibitionistin, Mehr Risiko Teil 1+2 (VI)


Bewertungen
5 x 4.4
1 x 5.0
4 x 4.3
0 x 0.0
0 x 0.0

Hallo zusammen, 

hier wie versprochen der nächste Teil.

Es empfiehlt sich, wenn nicht schon getan, die Geschichte von Anfang an zu lesen. Deshalb habe ich hier nochmal den Link für den vorherigen Teil:

https://schambereich.org/story/show/6364-die-widerwillige-exhibitionistin-shopping-teil-1-3-v

Und jetzt viel Spaß!

 

Mehr Risiko, Teil 1

 

Anja ließ mich nach diesem Tag in der Boutique fast einen Monat lang in Ruhe. Ich glaube, sie wusste, dass ich eine Abkühlungsphase brauche, um die Wut abzubauen, die sich in mir angesammelt hatte. Ich bereue, dass ich in diesen Zustand geraten war und sie so verflucht hatte – nicht, dass sie es nicht verdient hätte – sondern weil ich es hasse, von negativen Gefühlen überwältigt zu werden und zuzulassen, dass sie mein Leben bestimmen. Ich muss allerdings zugeben, dass mich dieser Tag ziemlich mit negativen Gefühlen überwältigt hat. Noch nie war ich wegen einer Sache, die ich getan hatte, so beschämt gewesen, obwohl ich mir immer wieder sagte, dass ich keine andere Wahl gehabt hatte und mir keine Vorwürfe machen sollte. Aber ich fühlte mich so krank wegen dem, was geschehen war, dass ich begann, meine Entscheidungen in meiner Situation mit Anja neu zu überdenken. Ich hatte die Drohung, von der Uni zu fliegen, mit der daraus resultierenden Zerstörung meiner Zukunft, immer als undenkbar betrachtet. Also war ich bereit, Anjas schlimme Alternative zu akzeptieren. Vor dem Tag in der Boutique war es ziemlich einfach gewesen, diese Wahl zu treffen. Bis es tatsächlich passierte, konnte ich mich in einem Zustand der Verleugnung halten, dass sie mich jemals wirklich in der Öffentlichkeit „outen“ würde. Also waren die Nacktfahrten im Auto und das T-Shirt-Training der Preis, den ich zahlen sollte, um auf der Uni zu bleiben. Aber jetzt wusste ich, wie es sich anfühlt, einen deutlich höheren Preis zu zahlen. Und der Gedanke daran, was ich vor all diesen Leuten getan hatte, nur damit Anja ihren perversen Kick bekam, machte mich so wütend, dass ich mir sagte, so etwas nie wieder tun zu würden. Eine Zeit lang dachte ich, die Zukunft sei mir egal. ‚Soll sie mich eben rauswerfen‘, dachte ich mir. Ich redete mir ein, dass ich ihr beim nächsten Anruf sagen würde, sie solle zur Hölle fahren und die Dinge laufen lassen, wie sie laufen. Und ich glaube, wenn sie in dieser Zeit angerufen hätte, hätte ich genau das getan, und die Zukunft wäre ganz anders verlaufen. 

Aber auf lange Sicht endete alles so, wie Anja es wollte. Erstens rief sie nicht an. Ich glaube, sie muss meinen Gemütszustand gespürt haben und beschlossen haben, mich etwas entspannen zu lassen. Und mit der Zeit wurde ich tatsächlich etwas ruhiger. Ich meine, direkt nach diesem Tag im Einkaufszentrum hatte ich Angst, meine Wohnung überhaupt zu verlassen, weil ich so sicher war, dass ich jemandem begegnen würde, der meine kleine Show gesehen hatte. Jeder überall konnte potenziell jemand sein, der mich nackt gesehen hatte, und ich stellte mir ständig vor, dass überall, wo ich hinging, hinter meinem Rücken süffisant gelacht und getuschelt wurde. Aber natürlich war das alles nur in meinem Kopf und nach einer Weile wurde mir klar, dass ich diese Leute wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Niemand in der Uni schien etwas davon zu wissen und irgendwann kam ich wieder in meinen Alltag zurück, ohne ständig über das Erlebte nachzudenken. Es blieb eine schreckliche Erinnerung, die mir jedes Mal, wenn sie auftauchte, einen Stich der Angst verursachte, aber eine, die ich überlebt und hinter mir gelassen hatte. Diese allmähliche Entwicklung meiner Gefühlslage nahm mir zwar etwas den Wind aus den Segeln, was meine Bemühungen anging, Anja die Meinung zu sagen, aber ich war immer noch davon überzeugt, dass ich ihr Spiel nicht mehr mitspielen wollte. 

Der eigentliche Grund, warum sie mich wieder in ihre Gewalt brachte, war ein kleiner, raffinierter Trick, den sie direkt am Ende des Frühjahrssemesters angewandt hatte. Mir war einfach nicht klar, wie hinterhältig sie wirklich sein konnte und welche Fäden sie auf dem Campus ziehen konnte. Es begann, als ich eines Tages nach der Vorlesung meine Nachrichten durchlies. Da war eine von meinem Vater, in der stand: „Ich bin so stolz auf Dich, Liebling, ich kann es Dir gar nicht sagen. Ich würde das Ehrenbankett um nichts in der Welt verpassen. Ich fahre morgen hin und hole Dich gegen 18:00 Uhr ab.“ Ich wusste nicht, wovon er sprach, bis ich meine E-Mails checkte. Darin waren zwei Dinge, die ich zunächst nicht herausfinden konnte. Erstens waren es meine Semesternoten, und ich war schockiert, wie gut sie waren. Ich meine, ich war ziemlich schlau, aber ich wusste, dass ich es auf keinen Fall so gut gemacht haben würde, egal, ob die Seminararbeit kopiert war oder nicht. Dann kam noch ein weiterer Brief aus dem Büro des Dekans, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich die Beste in meinem Jahrgang sei und deshalb zusammen mit den anderen Spitzenstudenten und unseren Eltern zum jährlichen Ehrenbankett des Dekans eingeladen sei. Aber das Bankett fand morgen statt und ich hatte die Einladung gerade erst erhalten. Irgendetwas stimmte definitiv nicht. Dann fiel mir auf, dass der Einladungsbrief zwar fünf Tage alt war, aber erst gestern abgestempelt worden war. Das Puzzle war gelöst. Anja Kramer, Assistentin des Dekans. Wahrscheinlich mit der Möglichkeit, Noten zu manipulieren. Ohne Zweifel in der Lage, die Post zu kontrollieren. Auf jeden Fall mit der Absicht, mich in eine hochkarätige Ehrenzeremonie mit der Uni und meinem Vater, einem der hochgeachtetsten und berühmtesten Absolventen ihrer Geschichte, einzubeziehen, und ohne mir Zeit oder Gelegenheit zu geben, ihre Pläne zu durchkreuzen. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Dinge erneut außer Kontrolle gerieten und ich wusste genau, wer dafür verantwortlich war.

Ich will Euch nicht mit zu vielen Einzelheiten langweilen. Ich rief zu Hause an, um zu fragen, ob ich Papa irgendwie zurückhalten konnte, aber es war zu spät. Er hatte bereits eine wichtige Geschäftsreise abgesagt, nur um bei mir zu sein. „Und Du kennst Deine Mutter, Eva. Sie hat bereits dafür gesorgt, dass auf in der Lokalzeitung ein Artikel über Dich erscheint. Die ganze Familie ist einfach so stolz.“, meinte meine Mutter, von sich selbst in der dritten Person redend. Was hätte ich sagen sollen? ‚Äh, tut mir leid, Papa, das Ganze ist nur eine Farce. Was wirklich passiert ist, ist, dass die Assistentin des Dekans mich beim Schummeln erwischt hat. Deshalb verlasse ich die Uni, weil sie will, dass ich nackt in der Öffentlichkeit herumlaufe‘. Ja klar. Das Bankett verlief wie geplant, mit vielen Reden, Toasts und allem anderen. Papa war so außer sich vor Freude, dass er aufstand und verkündete, er würde eine weitere Spende an den Alumni-Fonds leisten, zu meinen Ehren, der „nächsten zukünftigen Absolventin“ der Familie. Das Schlimmste war, dass Anja da war und ich so tun musste, als ob nichts Schlimmes passierte, obwohl sie mich ständig über ihr Weinglas hinweg anlächelte. Und dann hatte die auch noch den Mumm, rüberzukommen, sich meinem Vater vorzustellen und ihm den Unsinn aufzutischen, wie viel Glück er habe, eine so schöne, fleißige Tochter zu haben, die in seine gelehrten Fußstapfen tritt. 

„Und Sie bleiben übers Wochenende?“, fragte sie ihn. „Nein, ich fürchte, ich muss gleich morgen früh zurück. Die Geschäftswelt macht am Wochenende keine Pause, wissen Sie.“ Sie wandte sich an mich. „In diesem Fall, Eva, hätten wir vielleicht die Möglichkeit, uns am Nachmittag zu treffen. Wir müssen noch die Einzelheiten Deines Sommerstudienprogramms durchgehen, schon vergessen? Lassen wir es locker angehen. Sagen wir, bei mir zu Hause um 13:00 Uhr?“. Papa fiel ihr ins Wort: „Nun, ich finde es einfach wunderbar, wie die Mitarbeiter der Verwaltung bereit sind, sich am Wochenende Zeit zu nehmen, um den Studenten zu helfen. Als ich hier studierte, war das noch nicht so. Eva, nimm den Termin wahr. Es klingt, als könnte das Deiner akademischen Zukunft nur nützen.“ Ich konnte nur langsam nicken. Wenn Blicke töten könnten, wäre Anja auf der Stelle tot auf dem Boden gelegen.

 

Mehr Risiko, Teil 2

 

Als Anja am nächsten Nachmittag um 13:00 Uhr ihre Tür öffnete, umarmte sie mich als Erstes, und es schien wirklich aus echter Zuneigung zu sein. „Oh Eva, es ist schön, Dich zu sehen. Komm rein.“ Im nächsten Moment saßen wir wieder an ihrem Küchentisch, genau wie an jenem Tag, der mir jetzt wie eine Ewigkeit vorkam, als ich zum ersten Mal erfuhr, was sie von mir wollte. Ich sprach, bevor sie überhaupt anfangen konnte. „Das war eine miese, hinterhältige Aktion, meinen Vater so aufzuhetzen und uns beide diese Schande über uns ergehen zu lassen.“ Sie lächelte nur. „Nun, manchmal muss man seine Position kreativ ausnutzen. Ich glaube, ich habe einen Trick gefunden, mit dem wir uns keine Sorgen machen müssen, dass Du von der Uni fliegst, wenn Deine anderen Aktivitäten Dich zu sehr… ablenken. Und ich dachte, Du könntest eine kleine Motivationsspritze brauchen, warum es so wichtig für Dich ist, auf der Uni zu bleiben. Du hast eine sehr vielversprechende Zukunft vor Dir und ich möchte nicht, dass Du das vergisst. Aber ich habe mir Sorgen um Dich gemacht, Liebes, wirklich. Wie geht es Dir seit, na ja, du weißt schon…?“ „Als ob es Dich interessiert!“, fuhr ich sie an. „Wenn Du es wirklich wissen willst, das war der schlimmste Tag meines Lebens.“ „Es ist mir nicht egal, Eva, wirklich. Und Du sollst wissen, dass ich nie vorhatte, dass es so weit geht. Es sollte eigentlich nur eine kleine Dessous-Show werden. Aber, na ja, ich schätze, ich habe die Dinge etwas außer Kontrolle geraten lassen. Und das tut mir wirklich leid. Aber Eva, Du warst großartig! Ich hätte diesen Body mit offener Vorderseite nicht gebracht, wenn Du die Dinge nicht so gut gehandhabt hättest. Und auf lange Sicht ist es, glaube ich, sowieso zum Besten ausgegangen. Du bist schon viel weiter, als ich zu diesem Zeitpunkt erwartet hatte. Denk mal drüber nach, Eva! Du warst zum ersten Mal nackt vor anderen und hast es mit Bravour gemeistert. Fühlt es sich nicht gut an, diese Hürde genommen zu haben?“ 

„Es fühlt sich beschissen an“, sagte ich, „und ich glaube nicht, dass ich es nochmal tun kann.“ Einige Augenblicke lang herrschte eine unheimliche Stille. Als sie schließlich wieder sprach, lag eine aufrichtige Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme, fast etwas Flehendes. „Du schaffst das, Eva. Du musst es sogar. Du hast eine strahlende und wundervolle Zukunft vor Dir. Ich wusste, dass Du nach deiner ersten echten… Erfahrung etwas Zeit zum Nachdenken brauchen würdest. Und ich weiß, dass Du Deine Entscheidung im Grunde noch einmal treffen musst, jetzt, da Du eine Ahnung davon hast, wie es wirklich sein wird. Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich alles getan habe, um die Entscheidung zu meinen Gunsten zu beeinflussen. Ich habe Deine Noten vielleicht ein wenig aufgebauscht, aber Eva, der Rest ist wirklich wahr. Du wirst erfolgreich und reich sein und Deine Familie stolz machen. Du wurdest dazu geboren und das Letzte, was ich tun möchte, ist, es Dir wegzunehmen. Alles, was ich will, ist Deine Mitarbeit für ein paar kurze Jahre, damit ich mir eine lebenslange Fantasie erfüllen kann. Du musst nur an den Tag denken, an dem diese Szene mit mir vorbei sein wird und der Rest Deines wundervollen Lebens auf Dich wartet. Ich verspreche Dir, dass dieser Tag kommen wird, wenn Du mir dabei treu bleibst.“ Ich spürte, wie sich das Netz ihrer Falle wieder um mich herum zuzog. Meine Entschlossenheit, ihr die Meinung zu sagen, war völlig verflogen. Und der Grund war, dass ich stärker als je zuvor wusste, dass ich diese strahlende Zukunft unbedingt haben wollte. Es ist nicht so, dass ich materialistisch bin oder nach Reichtum giere, sondern eher, dass ich meinen Vater und meine Familie wirklich liebte und nichts mehr machen wollte, als sie stolz zu machen. Die Aussicht auf einen Uni-Rauswurf und die Schande war düsterer als je zuvor, und Anja ließ die Alternative beinahe hoffnungsvoll klingen. Zumindest würde es eines Tages enden. Die andere Wahl würde ewig dauern.

„Du wirst wirklich damit weitermachen, oder?“ Meine Stimme war ruhig und direkt. „Eva. Du weißt, dass ich das tue. Es tut mir so leid, aber es ist einfach etwas, das ich tun muss.“ Ich seufzte erneut und sah auf den Tisch hinunter. Doch etwas hatte sich in der Dynamik zwischen und verändert. Etwas in den Dingen, die sie über meine Zukunft sagte, wie all die guten Dinge für mich noch wahr werden würden, wenn ich mitspielte, gab mir eine Kraft, die ich vorher nicht gehabt hatte. Ich war nicht mehr länger die weinende Eva, die durch ihre Forderungen zusammenbrechen konnte. Ich dachte an den Tag, an dem alles vorbei sein würde, an dem ich reich und erfolgreich und tausende Kilometer von ihr entfernt sein würde. Es gab mir ein Gefühl der Überlegenheit gegenüber der Frau am anderen Ende des Tisches, zumindest insoweit, bis die Frau mich nach Lust und Laune dazu bringen konnte, mich auszuziehen. Aber ich wusste, dass sie die Verrückte war und ich mich für nichts schämen müsste. Ich erkannte auch, dass ich die Erfahrung im Dessousgeschäft überlebt und hinter mir gelassen hatte, und obwohl ich wusste, dass es viel härter sein würde, solche Dinge immer wieder zu tun, begann ich tatsächlich zu glauben, dass ich die Kraft hatte, die nächsten drei Jahre mit meinem Stolz und meiner Persönlichkeit halbwegs zu überstehen. Und es bestand immer die Chance, dass sie irgendwann die Lust darin verlieren würde, mich nackt herumlaufen zu lassen, obwohl ich mir darin keine zu großen Hoffnungen machte.

Als ich das alles durch meinen Kopf gehen ließ, wurde mir klar, dass ich mich einer Entscheidung auf eine Weise stellen musste, wie ich es noch nie zuvor getan hatte. Ich meine, dieser erste Tag in der Küche war überhaupt keine Entscheidung gewesen, sondern eher eine panische Reaktion auf ihr unmittelbares Ultimatum. Und später, während der ganzen Nacktfahrten im Auto und den T-Shirt-Sessions, glaubte ich irgendwie, dass ich das in Wirklichkeit nie tun müsste. Sogar im Dessousladen wurde ich mehr oder weniger in eine Situation gelockt, in der ich eine zwanghafte Entscheidung treffen musste, bei ihrem Spiel weiterzumachen, und ich kam nur dadurch durch, indem ich zuließ, dass mein distanzierter Autopilot übernehmen konnte. Als ich an ihrem Tisch saß, was da keine Panik, kein unmittelbarer Druck und kein Gefühl der Unwirklichkeit. Stattdessen ging ich rational und analytisch mit meiner Entscheidung um, und die Stärke, die ich jetzt fühlte, war nicht die Stärke, ich die Meinung zu geigen, sondern die Stärke, die es mir ermöglichte, ruhig darüber nachzudenken, dem Undenkbaren zuzustimmen. Plötzlich kam ein furchtbarer, schrecklicher Moment, als mir klar wurde, dass ich ein für alle Mal die Entscheidung getroffen hatte, ihr nachzugeben. Ich musste ihr geben, was sie wollte. In diesem Moment wusste ich irgendwie mit Sicherheit, dass ich ihre Fantasien von öffentlichem, komplett nacktem Exhibitionismus wirklich ausleben würde. Unmittelbar nach dieser Erkenntnis begann mein Herz so heftig in meiner Brust zu klopfen, dass ich es hören konnte. Und ich kann nicht leugnen, dass ich nicht auch eine plötzliche Welle schrecklich unerwünschter sexueller Erregung verspürte. Ich tat mein Bestes, um dagegen anzukämpfen. 

Ich sah zu ihr auf. „Okay“, sagte ich mit zitternder Stimme, „sagen wir, ich bin einverstanden, weiter mitzuspielen. Kann ich nicht wenigstens ein bisschen Mitspracherecht bekommen, was ich zu tun habe? Du hättest immer noch den Spaß beim Zuschauen. Ich möchte nur nicht, dass die Dinge zu… krass werden.“ Anja lachte nur. „Das glaube ich nicht, Liebes. Lass uns nicht vergessen, wessen Fantasie das ist. Du magst der hübsche Star der Show sein, aber ich bin immer noch die Regisseurin. Und später wird es ziemlich krass werden. Das habe ich von Anfang an gesagt. Ich habe klare Ziele für Dich und ein strukturiertes Programm, das dafür sorgen soll, dass Du diese Ziele erreichst. Aber ich nehme vielleicht Vorschläge an, wenn du tatsächlich anfängst, eigene Fantasien zu entwickeln.“ Ich beschloss, es dabei zu belassen. Ihr Tonfall begann sich wieder in eine verrückt machende, sachliche, selbstgefällige Art zu verwandeln. Ich glaube, sie spürte, dass sie mich wieder einmal in die Falle gelockt hatte. Und ich wusste, dass es keinen Sinn hatte. Ganz egal, wie sehr ich um mildere Aufgaben bettelte, am Ende würde ich die Szenen nachspielen müssen, die sie sich schon so lange ausgedacht hatte. „Kannst Du mir dann zumindest im Voraus eine Vorstellung davon geben, was ich tun muss? Ich hasse es, wenn ich bis zur letzten Minute nicht weiß, was passieren wird.“

„Am Anfang musste es so sein“, sagte sie. „Ich konnte Dir nicht zu viel Zeit zum Überlegen geben, sonst hättest Du es vielleicht nicht durchziehen können.“ Und das gilt auch für manche Dinge, die Du später tun wirst, für die Du noch nicht bereit bist. Ich glaube nicht, dass es Deiner Psyche gut tut, zu lange im Voraus über die Einzelheiten zu grübeln. Aber ich schätze, es kann nicht schaden, Dir von einigen Abenteuern in naher Zukunft zu erzählen. Daher werde ich Dich jetzt direkt in Phase 2 Deines Trainings einführen. Das bedeutet lediglich, dass Du vorerst relativ einfache Aufgaben erhalten wirst, die schrittweise auf dem aufbauen, was Du bereits bewiesen hast, bewältigen zu können – kurze Präsentationen vor anonymen Fremden. Und wenn Du sicher bist, dass Du es wirklich wissen willst, erzähle ich Dir genau, was heute Nachmittag passieren wird.“ Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich das wirklich wissen wollte. Stattdessen hatte ich ein schreckliches Gefühl im Magen. Wir hatten so lange geredet, dass ich zu hoffen begann, dass sie heute einfach nur quatschen wollte und ich nicht gleich in eine neue Szene gedrängt würde. Diese Hoffnung wich einer grusligen Neugier, was sie mit mir vorhatte. So sehr ich es auch fürchtete, es zu hören, es wäre irgendwie noch schlimmer, es nicht zu wissen. Ich sah sie an und nickte langsam. Sie blickte auf ihre Uhr und sah mir dann direkt in die Augen. „In etwa einer Stunde wirst Du einen kleinen Spaziergang durch einen, wie ich finde, gut gefüllten Supermarkt machen.“ Sie hielt einen Moment inne und hielt meinen Blick fest. Dann beantwortete sie mir meine Frage, die ich nicht stellen musste. „Du wirst dabei ganz nackt sein, Eva.“


Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

NIP_Freund schrieb am 04.07.2024 um 22:12 Uhr

Erpressung war noch nie das Gelbe vom Ei, Anja.

Eva hat auch immer noch nicht wirklich die Chance, von selbst aus mitzumachen.

Sie macht das Ganze nur aus Angst um ihre Zukunft mit.

Und dass du jetzt auch noch ihre Eltern mit in das Ganze hereingezogen hast, wow. 

Mein Respekt, das geht gar nicht.

Ich sage nicht, dass die Geschichte schlecht wäre, aber Erpressung. 

Bitte sprecht offen über die Sache, gib ihr die Chance, dass sie auch selbst mitbestimmen kann.

Du kannst sie ja deine Fantasien machen lassen, aber gib ihr die Chance, sich mal gegen dich zu stellen und das Ganze von sich aus zu machen.

Vielleicht findet sie ja mit der Zeit selbst Gefallen an dem Ganzen und macht es dann auch gerne für dich!

 

NIP_Freund schrieb am 04.07.2024 um 22:13 Uhr

Du spielst echt mit dem Feuer, sie könnte auch einfach zum Dekan gehen und das Ganze auffliegen lassen, es ihren Eltern erzählen und alles hinschmeißen, nur um endlich aus deiner Erpressung herauszukommen.

Ja, sie hat einen Fehler gemacht mit dem Mogeln ihrer Arbeit, aber das verbessert deine Erpressung kein bisschen.

Eigentlich müsste sie es aufdecken, dann bist du auch deinen Job los.

quaxiter schrieb am 06.07.2024 um 10:07 Uhr

Wann kommt der Teil mit dem Supermarkt? Ich warte gespannt darauf.

HoolaHoop schrieb am 07.07.2024 um 08:06 Uhr

einfach wunderschön...