Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 4 – Die Einladung
Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 4 – Die Einladung
Am Sonntag kündigte sich schon bei Sonnenaufgang ein herrlicher Sommertag an. Der Vormittag verging wie im Flug mit allen denkbaren Vorbereitungen. Inês fühlte sich an daheim erinnert, wenn eine Taufe oder eine Hochzeit anstanden. Alle zogen sich festlich an. Auch die Kleinen wurden in niedliche Kleidchen gesteckt und mit Zöpfen und Haarbändern versehen. York trug Manschettenhemd und Stoffhose. Nadine hatte den anderen schon am Vortag ihr sehr Figur betontes, knapp über dem Knie endendes, bordeaux-farbenes Sommerkleid präsentiert. Ihre schönen festen Brüste hoben sich aufrecht darunter hervor – sie brauchte dafür noch immer keinen BH -, ein sommerlicher Ausschnitt ließ tief blicken. Dazu würde sie atemberaubende High Heels tragen und darüber ihre gebräunten und herrlich geformten schlanken Waden zeigen können. Doch noch sprangen sie und Inês als letzte nackig herum. Inês half hier und da, räumte schnell die Küche auf, kramte zum gefühlt fünften Mal passende Sandalen für Ivy heraus, band ihr nochmals die Schleife ins Haar. - Das Geschenk! - Jemand musste die Kiste Wein noch vom Nachbarn holen. Der war ein Weinhändler, bei dem York immer besondere Raritäten erhielt. Nadine duschte gerade, York war irgendwo in der Garage, warum auch immer, ausgerechnet jetzt, wie seine Frau ärgerlich äußerte. Inês bot sich an seiner Stelle dienstbereit an. Sie griff sich superknappe, hautenge Jeans-Shorts, die vom Vortag noch im oberen Hausflur auf der Kommode lagen, und schlüpfte hinein. Nadine, die das aus der Dusche heraus wahrnahm, rief: „Das reicht! Und beeil Dich!“. Inês lief oben ohne und barfuß aus dem Haus hinüber zu den Nachbarn. Sara begleitete sie. Da man Inês schon einige Male auf der Auffahrt vollkommen nackt hatte herumlaufen sehen, war man dort wenig überrascht über ihren Auftritt. Mit einer schweren Weinkiste kam sie fünfzehn Minuten später von der anderen Straßenseite zurück. Die Frau des Nachbarn hatte die Kiste nicht gleich gefunden, wollte dann auch noch ein Pläuschchen halten, das Inês, gut erzogen wie sie war, nicht verwehren mochte. Nadine mahnte, dass Inês diese Shorts auf gar keinen Fall für das Sonntagsessen anbehalten dürfe, die sähen viel zu sportlich und leger aus. Inês fühlte sich ertappt, denn sie hatte ein wenig doch diese stille Hoffnung gehabt. Schnell zog sie das Teil aus und machte sich dann sofort daran, eine Präsentschleife für die Kiste zu suchen. Sara wollte helfen und zerrte aus einer anderen Kiste alles, was sie darin fand. Inês packte in beachtlicher Gemütsruhe und Geduld alles wieder ein, während Nadine, zwischenzeitlich angezogen, hektisch die Kiste umwickelte. Schließlich half Inês ihr bei der Steckfrisur, diese dann umgekehrt bei ihr. Nadine hatte Talent dafür, Inês lange Haare türmten sich prächtig auf, zufrieden betrachtete sie das Werk im Spiegel. Sie kamen aus der Zeit, es wurde knapp. Inês blieben selbst nur noch wenige Minuten zum Duschen und Abtrocknen – ohne dabei die schöne Frisur wieder kaputt zu machen. Nadine drängelte nun, rief alle zusammen, griff sich einfach den Kimono, den Slip und die nicht minder hochhackigen Schuhe, die sie für Inês vorgesehen hatte, und trieb alle zum Wagen. York hatte diesen schon aus der Garage gefahren und wartete in der Auffahrt. Inês trug das Geschenk, eine Kiste besten Rotweins, so groß und schwer, so dass sie nicht mal eine Hand zum Gruße der anderen Nachbarn frei hatte, die gerade das Haus nebenan verließen. Zu dritt saßen sie dann hinten, zwei süße herausgeputzte Mädchen, fünf und drei Jahre alt, in Festtagskleidern, und dazwischen ihre neunzehnjährige Freundin, das Familienmädchen, wie man sie anderen gern vorstellte, sehr groß und sehr schlank, sehr hübsch und sehr gebräunt - und sehr nackt. Die Fahrt sollte nicht lange dauern, und so mühte sich Inês in den Häkel-Kimono, eingequetscht zwischen zwei Kindersitzen. Als Nadine ihr den Slip reichte, hielt ihn sich Inês vor die Augen und schaute hindurch.
„Das ist der durchsichtige, Nadine.“ Sie sagte das mit einer Spur von Resignation, denn so etwas Ähnliches hatte sie befürchtet.
„Der ist nicht durchsichtig, Süße.“
Inês hielt ihn Sara vor die Nase. „Siehst Du was?“
„Ja, Dich.“
Tief durchatmend zog Inês den Slip an. Erkennbar unterschied sich das strahlende Weiß der Bänder von dem etwas blasseren des Stoffdreiecks dazwischen. Gut, irgendwas dazwischen, sagte sich Inês, es wäre auch noch durchsichtiger gegangen. Oder sogar ouvert.
Sie waren da. Das hatte keine drei Minuten gedauert. Inês schaute nach draußen – und stutzte. Sogleich darauf fiel ihr die Kinnlade herunter. Das war das Haus von Niklas! - Parkten sie nur zufällig hier – oder wollten sie etwa…?
Links und rechts hoben die Eltern schon die Kinder aus dem Wagen, Inês kletterte über die Kindersitze hinweg hinterher. Sie musste noch in ihre Schuhe steigen, da hörte sie schon großes Hallo und lautes Rufen, quer über die Einfahrt und den Vorgarten. Aus genau diesem Haus, das sie so gut kannte. Die beiden Mädchen rannten schon darauf zu, die Eingangstreppe hoch, wo sie eine Frau mittleren Alters hochhob und hin und her schwang, beide nahezu gleichzeitig. Inês richtete sich auf, den zweiten Schuh noch in der Hand, und starrte ungläubig auf das Ganze. Nadine und York standen neben ihr und warteten darauf, dass sie fertig werde.
„Was… Wer…“ stammelte Inês. Aber dann sprach sie nicht weiter. Die Frau hatte die Kinder abgesetzt und schaute zu ihnen hinüber. - Das ist doch – Sylvia Pröschl! Inês blieb fast das Herz stehen. Und daneben stand – Cäcilia! Und, jetzt konnte sie einen Haarschopf sehen, der nur einem gehören konnte. Niklas.
Es begann in ihren Ohren zu rauschen. Die Pröschl! Ihre Hochschulkanzlerin! Bei der sie sich vor ein paar Wochen persönlich vorgestellt hatte, als es um einen Job an der H:S ging. Wobei sie damals so aufgeregt war, dass sie kaum ein Wort herausbekommen hatte, und sich immer noch dafür schämte. Immer wenn sie sie jetzt auf dem Flur traf, glaubte sie ein Grinsen in deren Gesicht wahrzunehmen, dann machte sie sofort kehrt und ging einen anderen Weg. Das alles hatte sie Nadine nie erzählt, weil es ihr so peinlich war. Ausgerechnet die! Doch Moment: War sie etwa Niklas Mutter? Aber ja, klar, jetzt fiel es ihr auf – Nadine kannte ja Niklas, hatte damals erzählt, dass er der Sohn einer Freundin sei. Sie hatte nie bei ihm nachgefragt, verdammt…
„Inês, kommst Du?“ drängelte Nadine.
„Scheiße! Warum hast Du mir nichts gesagt?“
„Was?“
„Dass wir zur Pröschl fahren!“
„Aber…“ Nadine schien tatsächlich verdutzt. „Kennt Ihr Euch denn?“
„Ja, schon.“ murmelte Inês leise mit hängenden Schultern. Aber jetzt war wohl nicht der richtige Moment, diese Geschichte zu erzählen. „Und Niklas ist mein Klavierlehrer…“ fügte sie hinzu.
„Was?“ rief nun Nadine aus. „Niklas?“
Tonlos antwortete Inês: „Ja. Du hast uns doch damals einander vorgestellt, damals im FKK-Bad. Wir haben uns dort schon oft getroffen. Und in dieser Woche bin ich schon drei Mal in diesem Haus gewesen, zum Klavierunterricht. – Überrascht?“
„Oh ja.“
„Tja dann…“ meinte York grinsend, „dann gibt es ja viel zu erzählen. Los, kommt!“
Inês schaute ängstlich zur Tür. Ob die Pröschl sie schon erkannt hatte? Die anderen waren jedenfalls alle schon drinnen, nur die Pröschl stand noch in der Tür und sah erwartungsvoll zu ihnen herüber.
„Tja dann…“ wiederholte Inês und stieg in ihren zweiten Schuh. „Gehen wir.“
„Inês? Inês Pereira? Du bist das Familienmädchen, von dem mir Nadine erzählt hat?“
„Ja, Frau Pröschl.“
„Ab jetzt: Sylvia.“ Sie umarmte das noch ganz verstörte Mädchen. „Herzlich willkommen!“
„Danke.“
Sylvia Pröschl begrüßte Nadine und York und führte sie dann alle ins Wohnzimmer.
„Übrigens“, sagte Inês auf dem Weg, „mein Outfit hat Nadine ausgewählt.“
„Habe ich mir schon gedacht. Ich mag ihren Geschmack sehr.“ Sie wies auf einen grinsenden Jungen, der auf dem Sofa zwischen Sara und Ivy saß. „Das ist mein Sohn Niklas.“
„Hi!“ meinte Inês leise in seine Richtung, konnte sich dabei ein verschmitztes Lächeln jedoch nicht verkneifen.
Niklas spielte mit. „Hi. Sag mal, kannst Du Klavier spielen? Ja? Wollen wir was spielen?“
Inês nickte, und sofort erhob er sich und ging mit ihr zusammen zum Instrument.
Sylvia runzelte die Stirn. Sie spürte sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Umso mehr, als ihre Tochter hereinkam.
„Ach, hier seid Ihr. Wollt Ihr nicht rauskommen zu den anderen?“ meinte Cäcilia und wandte sich Richtung Klavier. „Niklas, Du musst ihr ja nicht gerade jetzt Unterricht geben.“
„Unterricht?“ wiederholte Sylvia. „Inês, bist Du etwa das Mädchen, dem Niklas…“
Da spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Genau“, meinte Nadine. „Sie ist es. Unser beider Studentin Inês ist seine Klavierschülerin. Und unser FKK-Mädchen.“
„Sagtest Du nicht immer Familienmädchen?“
„Beides. Familienmädchen und FKK-Mädchen.“ Sie senkte die Stimme. „Ich hatte eigentlich die leise Hoffnung, ich könnte sie dazu überreden, keinen Slip zu tragen. Oder zumindest einen string ouvert.“
Sylvia kicherte. „Das sieht Dir ähnlich. Lass ihr Zeit, in unserer Welt anzukommen. – Sie ist aber auch wirklich ein bezauberndes Geschöpf. Habt Ihr Sex miteinander?“
„Ja, na klar! Das hat sich alles sehr schnell glücklich gefügt… Es ist herrlich mit ihr. Sie kann so sanft sein wie ein Kätzchen und so wild wie eine Löwin.“
„Auch zu dritt?“
„Was denkst Du? Natürlich! York kann gar nicht von ihr lassen, und ich genauso wenig. Sie hatte von Anfang an kein eigenes Bett bei uns, sie schläft immer bei uns im Bett.“
„Oh, Ihr habt es gut…“ Und vor sich hin meinte sie: „Ich hätte sie damals gleich nehmen sollen…“
Niklas und Inês sahen ein, dass ihr Klavierspielen gerade nicht zur rechten Zeit kam, erhoben sich wieder und kamen zu den anderen. Nun ging man auf die Terrasse. Dort saßen mehrere Menschen an einem großen gedeckten Tisch, viel mehr, als Inês erwartet hatte. Und diese schienen auf ihr Outfit nicht vorbereitet zu sein, jedenfalls gab es große Augen reihum.
Inês selbst war mittlerweile in einem Zustand, in dem ihr alles egal war. Nachdem sie schon ausgerechnet ihrer Hochschulkanzlerin Pröschl in dieser Aufmachung entgegengetreten war, war alles andere nebensächlich. - Das musste ihr passieren, ihr, der man Ehrfurcht und Respekt vor Autoritäten wie eben solchen Vorgesetzten und Professoren so sehr versucht hatte einzuimpfen. Doch als sie dieses dachte, folgerte sie sogleich: und die sich dann doch immer als ganz normale Menschen herausgestellt haben. Und als sehr nette bisher.
Sie wurde den Eltern von Sylvia vorgestellt, die sich höflich erhoben. Als erstes fiel ihr auf, dass alle an einem so heißen Tag, an dem wirklich auch der letzte froh sein musste, so wenig Stoff wie möglich am Leib zu tragen, so „normal“ bekleidet waren – selbst Niklas in Hemd und langer Hose und Cäcelia in einem langen Kleid. Deren Großeltern trugen sogar Sachen, einen Anzug beziehungsweise ein Kleid, welche man getrost auch im Winter hätte anziehen können.
Der Mensch, der neben den beiden saß und nun Sara auf dem Schoß hatte, erweckte aber sofort wieder Inês volle Aufmerksamkeit. Michael Schneider. Nadines ´zweiter´ Mann, der Vater von Sara. - Was für ein schöner Mann! Ja, Nadine hatte wirklich Geschmack! Und was für ein Glück, gleich zwei solche Männer zu haben. Wobei, wo sie selbst so eine schöne…- Schon wurde sie weitergereicht. Schneider war in Begleitung einer hübschen, schlanken, blonden Frau, die Inês auf Anfang zwanzig schätzte, etwas jünger als Nadine vielleicht. Aber stand er nicht immer auf Teenies, wie ihr erzählt worden war? Doch dann stellte sich heraus, dass es Jasmin Bischoff war, die Frau, die Inês schon aus dem Film über Weeslow kannte, Nadines und Michaels beste Freundin. Die beiden rückten etwas auseinander, und sofort wurde Inês zwischen den beiden platziert.
„Hier erhältst Du gleich mal einen guten Eindruck von uns Weeslowern.“ erklärte ihr Nadine. „Aber warte mal.“ Sie widmete sich plötzlich Inês Kimono und band das Bändchen vor der Brust auf. Inês blieb fast das Herz stehen. Was sollte das jetzt, vor allen Leuten?! Doch Nadine öffnete das Bändchen nur, um es gleich darauf wieder zuzuknoten, nur etwas weiter und lockerer als zuvor. „Das trägt man so nicht. Viel zu eng.“ meinte sie nur und wandte sich dann Jasmin zu, als wäre nichts passiert.
Inês nahm Platz. Genau im richtigen Moment, wie sie fand, den nun kam Sylvias Mann heraus auf die Terrasse, Stefan, der Banker. Sehr groß, sehr hager, sehr gestresst, wie es Inês schien. Die gleichen dunklen Locken und die strahlend hellen Augen wie sein Sohn und seine Tochter. Da sie schon saß, musste sie wenigstens ihm nicht sogleich ihren nur so dürftig verhüllten Unterleib präsentieren. Er kam um den Tisch herum und gab ihr förmlich die Hand, dann entschuldigte er sich gleich wieder und verschwand in seiner Küche.
Es klingelte, kurz darauf trat noch jemand auf der Terrasse.
Und diese Überraschung war einfach zuviel für Inês.
Jesse! --- Erst glaubte sie, sich vertan zu haben. Konnte ja gar nicht sein. Doch er war es. Er bemerkte sie am hinteren Ende des Tisches nicht sogleich, doch so, wie er alle anderen grüßte, alle kannte, war von der ersten Sekunde an klar, dass er hier wie zu Hause war. Und als er dann Cäcilia in den Arm nahm und „Schwesterherz“ zu ihr sagte, verstand sie nichts mehr. Oder doch? Er war doch Yorks Sohn, oder nicht? Aber wie konnte er dann zu dem Mädchen Schwester sagen? Da sah sie, wie Jesse Sylvia umarmte, die aus der Küche hinzugekommen war. Hörte sie richtig? Seine Mutter? Seine Mutter! - Und noch einmal spürte sie ein Klicken im Kopf, das sie meinte regelrecht hören zu können: Dann war er der Sohn von York und Sylvia! Das bedeutete… dass Niklas´ Halbbruder sie entjungfert hatte! Ein Stich im Magen, einer im Herz. Sie sprang auf und lief grußlos an Jesse vorbei nach drinnen, direkt aufs Gästeklo.
Niemand verstand, was plötzlich mit ihr los war, auch Jesse nicht. Doch ausgerechnet er machte sich auf die Suche nach ihr. Er folgte ihr und klopfte an die Toilettentür.
„Alles in Ordnung, Inês?“
„Ja, ja, schon gut. Ich komme gleich.“
Es brauchte eine Weile, bis sie sich gesammelt hatte. Was war das nur für ein Tag?! Und warum hatte ihr Nadine nichts darüber erzählt? Nur aus Zufall, aus mangelnder Gelegenheit? Doch nicht etwa aus Bosheit? – Aber nein, verbesserte sie sich, sie wusste vielleicht wirklich nichts von Niklas. Außer ihm und Cäcilia wusste vermutlich wirklich niemand was davon. - Niklas, Du Armer! – Und bei diesem Gedanken spürte sie erst, wie sehr verliebt sie in diesen Jungen war. Sie atmete tief durch, kontrollierte im Spiegel ihr Aussehen und öffnete die Tür. Jesse hatte die ganze Zeit dahinter gewartet, saß auf einem Schuhbänkchen.
„Hi Jesse!“
„Hi Inês!“
Sie umarmten sich. Inês drückte ihn fest an sich. Sie mochte ihn, ja sie freute sich, ihn zu sehen. Und doch… Wie sollte sie sich Niklas gegenüber verhalten? Sie löste sich von Jesse und ließ sich den von ihm angebotenen Arm nicht umlegen, sondern ging entschlossen voran hinaus auf die Terrasse. Sie wich all den fragenden Blicken aus und setzte sich wieder zwischen Michael und die schöne blonde Jasmin, bemühte sich um ein Lächeln und nahm das Gespräch wieder auf.
Stefan erschien wieder, diesmal mit der Vorsuppe. Nun nahmen alle anderen auch Platz. Eine ausgefahrene Markise sorgte für angenehmen Schatten an diesem heißen Tag. Währenddessen vernahm Inês das halblaute Tuscheln zwischen Nadine, Sylvia und deren Mutter, die die Köpfe zusammensteckten und allzu auffällig unaufällig zu ihr hinsahen. Sie hörte Satzstücke heraus wie „so ein hübsches Kind“ von der Großmutter und aus Nadines Mund „durchgehend nahtlos braun“ und „sooo unschuldig“ und „natürlich vollkommen blank untenherum...“. Sie begriff sofort, dass es um sie ging, und fühlte mal wieder eine plötzliche Röte in ihre Wangen steigen.
Während der Suppe kam man jedoch schnell ins Plaudern. Man kam, wie auch immer, auf Portugal, Inês musste erzählen. Man kam aufs Klavierspielen, Inês durfte berichten, man kam auf die H:S, Inês wurde befragt. Man kam auf Inês Idee eines FKK-Kindergartens und fand sie großartig. Irgendwie war Inês immer im Mittelpunkt des Gesprächs. Im Stillen hatte sie Nadine im Verdacht, dass sie das so lenkte. Dabei mochte sie es doch so gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen, und hier und jetzt eigentlich noch weniger als sonst. Aber es lenkte auch ab.
Auch die netten Großeltern beteiligten sich lebhaft und interessiert, und Inês setzte sich nach der Suppe zu ihnen, durchsichtiger Slip hin oder her. Sie kamen aus Niederösterreich, waren kernig, bodenständig und humorvoll. Inês verglich Sylvia mit ihnen, die so ganz anders war, viel vornehmer und bürgerlicher – oder auch irgendwie steifer.
Beim Herumreichen einer Salatschüssel passierte es ihr, dass sich das Band ihres Kimonos löste. Sofort waren ihre Brüste entblößt. Erst als sie die Schüssel hatte weitergeben können, konnte sie die beiden Seiten schnell mit einer Hand zusammenhalten. Sylvia, die über Eck links von ihr saß und das, wie einige andere am Tisch auch, mitbekommen hatte, sah sich das mit einem milden Lächeln an.
Wenig später geschah es erneut, und diesmal neigte ihr Jasmin von der anderen Seite her den Kopf zu und flüsterte, allerdings so, dass es dennoch alle hören konnten, in verständnisvollem Tonfall: „Ach, lass doch! Wir sehen viel lieber Deine schönen Brüste.“
Inês sah sie erst überrascht, dann amüsiert an, und band das Bändchen dennoch zusammen, doch eher nachlässig diesmal, hoffend, dass alles gut gehen würde. Doch wenig später passierte es schon wieder, beim Vorbeugen löste es sich. „Du, lass ruhig, ich glaube, das gehört so.“ scherzte diesmal Sylvia, laut genug, dass es alle mitbekommen mussten. Alle grinsten, sogar die Großmutter nickte ihr aufmunternd zu.
So blieb Inês mit entblößten Brüsten am Tisch sitzen. Ihr Herz klopfte wild. Doch das Gespräch der anderen ging einfach weiter, als wäre nichts passiert, niemand verlor darüber ein weiteres Wort. Und so fühlte es sich nach einer Weile auch für Inês ganz natürlich an.
Man kam auch alsbald auf das Thema FKK zu sprechen. Es ging zunächst um die Zukunft des Bades, in dem sich Inês und Niklas kennengelernt hatten. Alle kannten und nutzen es seit ewigen Jahren, und doch wusste jeder noch irgendwelche Neuigkeiten. Diesmal ging das Gespräch im wesentlichen an Inês vorbei, was sie als recht wohltuend empfand. So hatte sie ab und an Gelegenheit, möglichst unauffällig zu Niklas herüber zu schauen. Der saß schweigend und scheinbar abwesend vor seinem Teller, auf dem kaum etwas von der köstlichen Speise angerührt war. Einmal bemerkte sie seinen düsteren Blick hinüber zu Jesse. Ach so, dachte sie, er spürt den Nebenbuhler. Aber so sehr sie es auch versuchte, es gelang ihr nicht, seine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, es schien, als miede er jeden Blickkontakt mit ihr.
Auch in Sylvias Familie waren allesamt überzeugte Nacktbader. Den Großeltern nahm Inês das ohne weiteres ab, von Niklas und Cäcilia wusste sie es ohnehin. Aber Stefan und Sylvia konnte sie sich nicht so recht am FKK-Strand vorstellen. So angenehm und zuvorkommend sie waren, die beiden hatten so etwas Bürgerliches, Konservatives, ja, Biederes an sich, dass das gar nicht zu ihnen passen wollte.
Doch sie erinnerte sich an einige von Nadines Erzählungen. Hinter all den bürgerlichen Fassaden verbargen sich doch manche Geheimnisse...
Auf ihre Nachfrage hin erfuhr sie auch etwas über die gemeinsame Geschichte der beiden Familien. – Oder, fragte sie sich, war es nicht doch eher eine einzige? – Dass York und Sylvia aus ihrer gemeinsamen Zeit in Wien zusammen ein Kind hatten, nämlich Jesse, das hatte sie sich schon zusammengereimt. York war vor elf Jahren nach Berlin an die damals ganz frische H:S gekommen, Sylvia – schon zusammen mit Stefan, Niklas und Cäcelia - vier Jahre später. Beide waren von Prof. Reichenbacher, der die Hochschule gegründet hatte, aus Wien angeworben worden. In jenem Jahr hatten sie dann Nadine kennen gelernt, damals noch ganz junge Studentin – „so wie Du heute“, ergänzte Nadine - und man hatte das „Projekt Weeslow“ begonnen. Nadine hatte nämlich die Vorhaben der H:S zum Ausbau des Hochschulsports geschickt nach Weeslow gelotst. Sylvia, der dortige Bürgermeister Dreyer und dessen Assistentin Lissy hätten damals maßgeblich die Infrastruktur-Fragen geklärt, Nadine mit großem Eifer die inhaltliche und personelle Gestaltung. Und so war dort ein großes Sportprogramm entstanden, das mittlerweile zu mehr als zwei Dritteln aus FKK-Angeboten bestand. Seit drei Jahren gab es nun auch den Weeslower Campus der H:S und ein Studenten-Wohnheim. Und mehr oder weniger eigendynamisch entwickelte sich der Weeslower Zweig der H:S zu einer sehr FKK-geprägten Einrichtung, nicht mehr nur auf den Sport begrenzt, sondern auch auf den Unterrichts- und Wohnbereich bezogen. An dieser Stelle erzählte Sylvia, dass bei ihrem letzten Besuch vor einer Woche, als es so heiß war, eine ganze Seminargruppe nackt oder fast nackt auf der Wiese vor dem Hauptgebäude gesessen und gelernt hätte, und dass sie einige Studenten nackt bzw. oben ohne in der Cafeteria angetroffen habe. Jasmin ergänzte, dass die H:S mit dieser außergewöhnlichen Freizügigkeit unter Studierenden und Lehrkräften auch Auswirkungen auf die Stadt Weeslow habe, und umgekehrt. Man profitiere gegenseitig vom lockeren, modernen, toleranten Image. Und Michael wusste zu berichten, dass dank der vielen FKK-freudigen Studenten der H:S der Weeslower See immer gut von jungen Menschen besucht sei und auch der Verein sich keine Gedanken um den Nachwuchs machen müsse.
Ausgerechnet Stefan, der Banker, der bis dahin kaum etwas gesagt hatte, was nichts mit seinem Essen zu tun hatte, sprach nun: „Wir ja auch nicht, wie man sieht.“ Und da sie gerade an ihm vorbeilief und leere Schüsseln abzutragen half, meinte er: „Inês, Du bist ja auch sozusagen FKK-Nachwuchs, nicht wahr?“
Sie nickte brav. „Ja. Kann man so sagen.“ Sie stellte die Schüsseln auf einem Beistelltisch ab und erzählte kurz von ihren FKK-Anfängen, die nicht allzu lange zurück lagen. Jeder am Tisch, der sie nicht kannte, aber auch Niklas, der sie ja im FKK-Bad von Anfang an so ganz anders, so vollkommen selbstsicher in ihrer Nacktheit erlebt hatte, mochte das gar nicht recht glauben. Und der Anblick, den sie hier bot, der weit offen stehende Kimono, die vollständig entblößten Brüste, die gleichmäßige wunderbare Sonnenbräune, der transparente winzige Slip, standen ja dazu auf anschauliche Weise in scheinbarem Widerspruch. Sie spürte das, erzählte von ihrer behütenden, aber auch prüden Erziehung in Portugal, wo Nacktbaden, zumindest in ihrer östlichen Bergwelt vollkommen unbekannt wäre, und dass sie nur durch den, wie sie selbst sagte, glücklichen Zufall, Nadine kennen gelernt zu haben, dazu gekommen sei. Und sie schloss damit, dass sie sich selbst wundere, wie sehr sie dieses Gefühl liebe und wie unbekümmert sie mittlerweile schon damit umgehen könne, nach nicht einmal vier Wochen. Sie wies mit einer fließenden Geste ihrer Hände an sich herab. „So etwas zu tragen, in aller Öffentlichkeit, hätte ich mich früher nie im Leben getraut. Und dabei habt Ihr mir heute alle bestätigt, wie schön Ihr das findet, wie schön ich darin aussehe. Und ich mag es auch. Ich habe eine ganz neue und wunderschöne Welt für mich entdeckt, und das verdanke ich Dir, Nadine!“ sagte sie dabei, „Und Dir, York, und auch Euch beiden!“ mit Blick auf Sara und Ivy. „Und Dir.“ schloss sie sanft, zu Niklas gewand, der immerhin still zurück lächelte.
Auf dieses emotionale, vielleicht ein wenig zu pathetische, aber absolut aufrichtige Bekenntnis hin erhielt sie ausnahmslos Zuspruch. Man erhob die Gläser auf sie. Alle bewunderten sie für ihren Mut und bestärkten sie darin, ihrer Liebe zum Nacktsein treu zu bleiben. Jasmin und Nadine fühlten sich an ihre eigenen Geschichten erinnert. Als sich alle nach und nach erhoben, kamen beide zu ihr und umarmten sie nacheinander.
„Wir hätten uns doch gegen den Slip entscheiden sollen, oder, was meinst Du?“ flüsterte Nadine ihr ins Ohr.
Inês schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist schließlich ein Sonntagsessen. Die anderen sind ja auch nicht nackt.“
Jasmin, die das mit angehört hatte, meinte schmunzelnd: „Aber Du wirst schließlich heute erstmals in unsere nackte Gesellschaft eingeführt…“ Und frech, ohne zu fragen, zog sie den oberen Bund von Inês Slip nach vorn und schaute neugierig dahinter. „Ach, so wunderbar blank und braun gebrannt.“ kommentierte sie den Anblick und ließ den Bund sanft wieder zurück schnappen. „Du bist umwerfend schön, Inês, wirklich. Wirf das Höschen bitte fort!“ Dann wandte sie sich lächelnd ab und ging hinein.
„Sag ich doch.“ rief ihr Nadine grinsend nach und folgte ihrer blonden Freundin nach drinnen.
Inês sah ihnen wortlos hinterher, völlig überrumpelnd.
„Was war das denn gerade für eine Inspektion?“ fragte York im Vorbeigehen.
„Weiß nicht.“ stammelte Inês.
Er legte einen Arm um ihre Hüfte. „Ach, Inês, ich würde Dich jetzt so gern kräftig durchficken.“
„Och ja…“ erwiderte sie verschmitzt lächelnd und ließ sich hineinführen. „Hätte was…“
„Aber da bin ich wohl nicht der einzige hier. Sag mal – wann ist denn Niklas an der Reihe?“
Sie blieb abrupt stehen. „Wie kommst Du denn darauf?“
„Das sieht doch ein Blinder, dass Du in ihn verliebt bist.“
„Bin ich nicht!“ entgegnete sie schroff, doch ihr Blick hatte sie längst verraten.
„Wirklich nicht?“
„Aber er ist erst fünfzehn…“ wand sie kleinlaut ein.
„Alt genug, jedenfalls dafür. Und seine Erziehungsberechtigten würden sofort einwilligen.“ meinte York lachend.
Sie wurde plötzlich ganz ernst. „Du, ich wusste nicht, dass Jesse und er Brüder sind.“
Er zuckte nur mit den Schultern. „Woher auch? Und was hätte das geändert?“
Sie überlegte einen Moment. „Nichts.“ gab sie zu.
Er ließ nicht locker. „Dann hättest Du immerhin den Vergleich.“
„Ach, York… Ich mag ihn wirklich, das stimmt. Aber wir sollten damit noch warten.“
„Wie lange denn? Und worauf?“
„Wenigstens, bis er sechzehn ist.“
Er lachte. Dann wandte er sich an Sylvia, die vor ihnen in der Küche stand. „Wann hat Niklas noch mal Geburtstag?“
„In drei Wochen, am 12. Warum?“
„Nur so…“
Nach der Vorsuppe und dem Salat dauerte es noch etwas, bis das Hauptgericht kommen sollte. Sylvia und Nadine verschwanden zu Stefan in die Küche, um ihm zu helfen. Niklas bat Inês, nun doch mit ihm Klavier zu spielen. Die Großeltern bekamen das mit und setzten sich bereits ins angenehm kühle Wohnzimmer, um der Musik zu lauschen. Michael und Jasmin leisteten dem Raucher Jesse draußen Gesellschaft, während sich Cäcilia um Sara und Ivy kümmerte und mit ihnen auf dem Trampolin hüpfte.
Das große dunkelhaarige Mädchen und der süße Lockenkopf waren schon richtig gut zusammen. Den Kimono hatte Inês nicht wieder geschlossen. Niklas schielte ständig zur Seite und grinste dabei ununterbrochen. Inês nahm es gelassen. Doch der offene, fallende Stoff behinderte beim Spielen. Wenn sie die Arme frei haben wollte, musste sie ihn immer wieder auseinanderschieben. Aber das beeinträchtigte ihre Konzentration und ärgerte sie, zumal es nichts half. Je weiter sie den Stoff aber schob, desto mehr rutschte er über ihre Schultern. Vor dort fiel er an den Oberarmen herab und behinderte sie noch mehr.
Da näherte sich von hinten Sylvia, die aus der Küche zurückgekehrt war. Sie ließ ihre Hände auf Inês nackte Schultern sinken und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Kann ich Dir helfen?“
Inês wandte sich ihr über die Schulter hinweg zu und gab zu: „Ja, es stört wirklich ein bisschen.“
Sylvia nahm das als Einverständnis, also strich sie den gehäkelten weißen Stoff von Inês Armen, erst vom einen, dann vom anderen, Inês half ihr bereitwillig und lüftete kurz den Po, damit Sylvia den Kimono ganz wegziehen konnte.
Nur noch die drei dünnen Bändchen eines winzigen G-Strings, die am Poansatz zusammenliefen, störten das Bild für die Betrachter, die sich allmählich im Rücken der beiden versammelten. Michael, Jasmin, Jesse und die drei Kinder waren dazu gekommen, angelockt von den sehr schönen, harmonischen Klängen. Inês und Niklas spielten bereits großartig miteinander, denn sie war am Klavier viel besser ausgebildet als sie es anfangs in der ihr eigenen Bescheidenheit zugegeben hatte. Niemand aber merkte, wie es in ihr vorging. Sie hatte sogar noch mehr Mühe, sich aufs Spielen zu konzentrieren als vorher, jetzt wo ihr Kimono fort war. Sie saß fast nackt im Wohnzimmer von Sylvia Pröschl, vor jeder Menge Zuschauern, und spielte Klavier! Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. In jedem Fall aber war es ein irres, ein erregendes Gefühl, eine Mischung aus Triumph und Traum.
Als sie mit dem Stück am Ende waren, gab es Applaus, dann gingen Sylvia zurück in die Küche zu ihrem Mann Stefan, und alle anderen, auch Niklas, nach und nach in Erwartung des Hauptgangs wieder nach draußen. Inês dagegen wartete noch einen Moment, bis sie allein war, und ließ alles auf sich einwirken.
Dann folgte sie Sylvia in die Küche.
„Kann ich helfen?“ fragte sie. Sylvia drehte sich zu ihr um. Beide schauten auf den Kimono, der zwischen ihnen über der Lehne eines Stuhls hing. „Den brauchst Du doch jetzt nicht mehr, oder?“
Inês wünschte sich nichts mehr als diese Erlaubnis, dennoch warf sie ein: „Ihr habt auch alle was an. Das ist schließlich ein Sonntagsessen…“
Sylvia lachte. „Na und? Wenn ich es Dir doch erlaube! Und auch Deinen Slip darfst Du gern hierlassen…“
Längst war Inês zu allem bereit. Ohne zu zögern zog sie sich den String herunter und warf ihn über den Kimono.
„Zufrieden?“
„Sehr!“
In diesem Moment kam Nadine herein. „Olala! Sylvia, wie hast Du das geschafft? Meine Inês zeigt sich endlich in ihrer ganzen Schönheit!“
„Du hattest doch mit Sonntagsessen und Festlichkeit und so angefangen.“ wehrte sich Inês scherzend.
„Stimmt. Aber das galt ja nicht für Dich. Du bist jung und schön und perfekt als Nackedei. Auch sonntags.“
Cäcilia, die nach dem Essen fragen wollte, hatte das alles mit gehört. „Ich habe eine Idee, wie wir Inês festlich schmücken können – mit Blumenkränzen! Draußen ist alles voll mit Gänseblümchen und Löwenzahn!“ Schon lief sie hinaus, rief Niklas, Sara und Ivy zu sich und erklärte ihnen ihren Plan.
Die drei Frauen halfen Stefan derweil, den Hauptgang auf den Tellern anzurichten. Inês völlige Nacktheit war dabei bereits Selbstverständlichkeit, auch unter Stefans gelegentlichen Blicken. Als das erledigt war, trugen die drei Frauen mit ihm zusammen die Teller auf die Terrasse.
York, als er Inês erblickte, deutete auf die nunmehr ebenfalls nackte Cäcelia und die beiden nackten Kleinen, die jetzt im Garten auf dem Rasen saßen und Kränze aus Gänseblümchen flochten.
„Die drei fragten schon, wo unser FKK-Mädchen wohl bleibt.“
Inês stellte die beiden Teller flink vor Sylvias Eltern ab und lief sogleich in den Garten, verfolgt von vielen bewundernden, begehrlichen, neidvollen und verliebten Blicken, um die Kleinen, wieder ganz pflichtbewusstes Kindermädchen, an den Tisch zu holen.
Sie konnte all die Blicke spüren, als sie von den dreien umringt zurückkkehrte, aber es war wie immer: War sie erst einmal komplett nackt, war es schon sehr bald kein Problem mehr für sie. So saß sie anschließend blumenkranzgeschmückt beim Essen und plauderte unbekümmert mal nach links, mal nach rechts, lachte viel und gelöst und versuchte nebenbei, den immer noch so stillen Niklas aufzuheitern, in dem sie ihm verliebte Blicke zuwarf und Jesse demonstrativ mit Nichtachtung strafte. Der verabschiedete sich auch bald vorzeitig aus der Runde, was zu einer deutlich spürbaren Entspannung bei Niklas führte.
In der Wartezeit auf den Nachtisch hüpfte sie mit den Kleineren Trampolin und spielte auf dem Rasen Fangen, ganz so verspielt und unschuldig wie diese selbst, kam ab und zu atemlos zur Terrasse herauf, um ihren Durst zu löschen, und ließ sich hier und da einen wohlwollenden Klaps auf den Po geben. Als es in den Pool ging, leistete ihr endlich auch Niklas Gesellschaft, zog sich aus und planschte mit.
Auffällig aber war, dass alle Erwachsenen die ganze Zeit über bekleidet blieben. Nur die vier Kinder liefen in ganz natürlicher und unbekümmerter Nacktheit herum. Und ich, dachte sich Inês, gehöre aus Sicht der Älteren wohl irgendwie auch noch mit zu den Kindern.
Beim Nachtisch saß Inês zwischen Jasmin und Michael.
„Du hast erzählt, Du reitest gern?“ fragte die schöne Blonde.
„Ja. Total gern!“ antwortete Inês, und man bemerkte sofort ihre Begeisterung.
„Wir haben einen tollen Reiterhof in Weeslow.“
„Ich habe davon gehört.“
Michael führte weiter aus: „Der alte Peters hatte schon immer ein paar Pferde. Und sein Sohn Stefan hat aus dem alten Hof richtig was gemacht. Neue Ställe,…“
„…Ich habe da auch mein Pferd unterstehen.“ unterbrach ihn Jasmin. So, wie sie jetzt dasaß in ihrem hochgerutschten kurzen Sommerkleid und übereinander geschlagenen Beinen, konnte Inês mühelos ihren nackten, vollkommen blanken Schoß bewundern.
„Ich liebe reiten.“ bekräftigte Inês nochmal.
„Dann komm bald zu uns.“ sagte Michael. „Vom Peters-Hof kann man wunderbare Ausritte in die Weeslower Heide machen.“
„Nackt.“ ergänzte Jasmin.
„Nackt?“
„Klar. Komm nach Weeslow! Überzeuge Dich selbst! In Weeslow geht alles nackt! Und der sogenannte ´Jugendhof´´, ganz in der Nähe, der wäre bestimmt auch was für Dich. Mach uns die Freude und komm bald, ja?“
„Versprochen!“
Zum Abschied, als gerade niemand anderes hinsah, nahm Inês Niklas zur Seite, führte ihn in die leere Küche und küsste ihn. „Was wünscht Du Dir zum Geburtstag, Niklas?“
„Mit Dir zu schlafen…“
„Okay. Aber eines wünsche ich mir.“
„Was?“
„Eine Rasur. Ganz und gar.“
„Okay.“
„Und dann darf der da rein…“
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