Claudias Selbstfindung – Teil 1


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Prolog:

Endlich achtzehn, endlich mit der Schule fertig und endlich ausziehen!

Wie sehr hatte ich das herbeigesehnt. Die emotionale Enge der Familie, der Abi-Leistungsdruck und die Religiosität meiner Eltern schnürten mir schon viel zu lange die Luft zum Atmen ab.

Ich wusste, wenn ich nicht eingehen will, muss ich handeln.

Also nutze ich die Zeit unmittelbar nach dem schriftlichen Abi, um mir einen Studienplatz zu suchen und fand tatsächlich an der Uni Rostock einen Studienplatz für Biologie!

Obwohl oder vielleicht auch weil meine Eltern strebsam, sparsam und leistungsorientiert waren, kehrte sich mit der Zusage des Studienplatzes (auch dank meiner Strebernoten, hihi) die ganze Krämerseele, die mein Elternhaus beherrschte, in fürsorgliche Großzügigkeit um:

Das Kind braucht eine anständige Wohnung da oben. Ausbildung ist wichtig! Neinnein, Claudia, Du musst nicht auch noch arbeiten gehen, Du brauchst Deine Zeit zum Lernen. 

___

Die Wohnung, zwei Zimmer, sogar mit Balkon, war glücklich und schnell gefunden, meine Möbel sollte ich einfach mitnehmen, und so zog ich schon im Sommer um. Es waren noch ein paar Wochen bis zum ersten Semester und ich nutzte die Zeit, mich in meiner neuen Umgebung umzusehen.

Wettergemäß erkundigte ich zuerst die Badegelegenheiten und bis auf wenige Ausnahmen blieb es auch dabei.

Ich weiß nicht, vielleicht war es der Drang nach Freiheit, vielleicht schlummerte es aber auch schon länger in mir: dass es hier so viele Abschnitte gab zum Nacktbaden, störte mich nicht im geringsten - auch wenn ich mich das selbst nicht traute. Noch nicht.

In mir sagte alles, zieh Dich auch aus, nur meine Hände gehorchten nicht.

Während ich mich über meine Feigheit ärgerte, dachte ich zurück an die Zeit, wo ich erstmals einen nackten Männerkörper gesehen hatte. Natürlich auf meinem ersten Smartphone, heimlich unter der Bettdecke, mit feuchtem Höschen. FKK-Bilder hatten es mir schon damals mit 14 angetan, ich bewunderte den Mut dieser Menschen, die Ausstrahlung ihrer Lebensfreude, die Schönheit ihrer wahrlich nicht immer makellosen Körper.

Im Kontrast zu daheim - meine Eltern oder meinen Bruder hatte ich nie nackt gesehen - schien dies genau das zu sein, was ich wollte. Wäre da nicht dieses tief in mir sitzende Schamgefühl, das ich nicht loswerden konnte. Es war wie in meinen Genen einprogrammiert. Nebenbei ein Feld, auf dem ich später einmal forschen wollte: Auswirkung von Sozialisation auf die biologische Entwicklung von Organismen. Natürlich hatte die Prüderie meiner Eltern nicht mein Genom verändert, aber zumindest meine neuronalen Verknüpfungen maßgeblich beeinträchtigt. Aber genug dazu. Ich wollte mein Schamgefühl, diese Last, loswerden.

 

Kontaktscheu war ich nicht, viele Studenten waren während der Semesterferien hiergeblieben und so war der Strand voll von jungen Menschen. Beach-Volleyball ist ein guter Ort, Leute kennenzulernen und so war ich innerhalb einer Woche in einer Clique von knapp zehn Studenten aufgenommen. Natürlich am textilen Strand;-) Nur ein paar, auch zwei Mädels meiner Clique, gingen oben ohne. Die Blicke, die sie mehr erhielten als die Mädchen mit Oberteil, schienen sie nicht zu stören. Bei Maja, einer zierlichen 20jährigen mit braunen Locken und festen mittelgroßen Brüsten, hatte ich sogar das Gefühl, sie ließ sich gerne anschauen. Als ich sie vom Wasser aus alleine auf ihrer Decke sah – wir anderen waren gerade im alle Wasser oder spielten Beach-Vollevball –  nahm ich meinen Mut zusammen, verließ das kühlende Nass und setzte mich zu ihr.

„Wie ist das so, oben ohne hier zu liegen unter all den angezogenen“, fragte ich schnell, bevor mein kleiner Feigling wieder einen Rückzieher machte.

„Holla, was ist denn das für 'ne Frage?“, kam es überrascht zurück. „Probier's doch einfach mal aus!“

„Wenn das so einfach wäre. Nachts denke ich mir, ich würde sogar gerne ganz nackt gehen, aber wenn ich dann hier bin, haut mich mein Schamgefühl einfach um. Ich kann das nicht und drum dachte ich, ich frag mal jemanden, die damit wenigstens etwas Erfahrung hat.“

„Ach so, ja, Schamgefühl kenn ich. Hab ich auch.“

„Wie jetzt, und trotzdem?“

„Ja, trotzdem. Oder sogar darum." Sie drehte sich auf den Bauch und fuhr leiser fort. "Ich genieße es.“

Damit konnte ich nun gar nichts anfangen und mein Gesicht schien das sehr deutlich zu zeigen.

„Weißt Du, ich habe irgendwann gemerkt, dass mein Schamgefühl existiert und ich es nicht loswerde. Darum habe ich mich gefragt, was kann ich damit positives anfangen? Nacktheit ist meistens mit Erotik verbunden, und Erotik ist etwas Wunderbares. Also habe ich einfach beschlossen, den erotischen Aspekt des Schamgefühls für mich zu nutzen. Als ich das erste Mal das Oberteil ausgezogen habe, habe ich einen Trick angewendet: ich war damals an einem Baggersee mit zwei Jungs und im Wasser habe ich es einfach untergehen lassen. Als ich aus dem Wasser raus bin, hab ich den beiden zugerufen, sie sollen ihre Kinnladen einsammeln oder damit mein Oberteil aus dem See fischen. Da ich kein zweites Teil dabei hatte, blieb ich eben so und machte einen auf schamhaft zerknirscht, obwohl ich in Wirklichkeit vor Geilheit geplatzt bin. Die Jungs waren ganz lieb und diskret, und in den Stunden, bis wir aufbrachen, gewöhnten wir uns gemeinsam an die Situation. Wir konnten sogar darüber reden und einer traute sich am Ende, zu sagen, wie schön er meine Brüste findet. Ich hab mich dann öfter mit diesen beiden verabredet und ging immer oben ohne. Keiner fragte mich, warum ich das mache und ich fragte nicht, warum sie irgendwann aufhörten, ihre Beulen zu verstecken. Und klar, irgendwann trafen wir andere Freunde und von da ab war klar, Maja macht halt oben ohne. Nur jedes Mal, wenn ich mit neuen Leuten zusammenkomme und mich jemand neues so sieht, habe ich das gleiche Schamgefühl wie immer. Und ich freue mich jedes Mal wieder darauf. Denn die Geilheit dabei ist unschlagbar.“

  Wow, ich war erst einmal sprachlos über diese Offenheit, diese Geschichte, dieses Geständnis.

„Oookee, so hab ich das noch nie gesehen. Irgendwie toll. Muss ich drüber nachdenken.“

„Ja, und schau mal, da drüben der Typ, der sieht die ganze Zeit hier rüber. Du glaubst nicht, welchen Spaß das macht, in dieser Lage auf den Ellenbogen meine Titte hin- und herzuschieben. Der schaut schon die ganze Zeit immer wieder hier rüber.“ Dann, nach einer kurzen Pause „Und jetzt hat er genug gezappelt.“

Mit diesem Satz drehte Maja sich wieder auf den Rücken und schnappte sich die Sonnencreme.

„Magst Du mich mal eincremen?“

„Waas?“

„Ja, als erste Übung für Dich. Check mal ab, ob es Dir Spaß macht, Teil einer erotischen Situation zu sein. Und nicht das Eincremen ist erotisch, sondern das Dabei-Beobachtet-Werden.“

Sie reichte mir die Creme, legte die Arme über den Kopf und streckte sich genüsslich aus. Ich schielte zu dem Typ hinüber - ja, er ahnte, was kommen sollte.

Kurz checkte ich meine Intuition - der Typ war ein echter Mann, vielleicht Mitte 30, gut gebaut und gebräunt, eigentlich echt sympathisch. Mein inneres Ich jaulte zwar ob der Situation, gegen ihn gab es aber keine Einwände.

„Sei's ihm gegönnt, seufzte ich.“

Zitternd drückte ich etwas Creme auf meine Handfläche und begann, sie auf Majas Bauch zu verteilen.

„Nun tauch ein in den Moment, schau ab und zu unauffällig zu dem Typ und crem' meine Brüste ein. Spür Dich selbst dabei, ich bin unwichtig, er ist unwichtig, es geht für Dich um Dich. Genieß' es.“

Langsam schob ich meine Hände höher und spürte den unteren Brustansatz. Die Haut und das darunter wurden weicher, herrlich weich. Mein Schoß wurde warm, meine Gedanken jagten zwischen 'Du bist bescheuert' und 'Ist das geil' hin- und her. 'Genieß' es', hatte Maja gesagt, und so schoben meine Hände weiter hoch und erreichten ihre harten Nippel. Sie strichen darüber und ich spürte die gerade Spur, die sie unter meinen Handflächen zogen. Ein aufregender Kontrast zum weichen Drumherum. Viel zu schnell war die Creme verteilt und jedes Weitermachen wäre ganz klar Fummeln gewesen, also setzte ich mich wieder zurück und sah in ihr grinsendes Gesicht.

„Nun wach mal wieder auf aus Deiner Trance, das hast Du sehr schön gemacht. Du bist angestellt.“

In der Tat war ich immer noch weggetreten und spürte ihre Nippel in meinen Handflächen. Noch mehr aber die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen. „Bist Du auch nass, fragte ich sie?“. „Klar“, war die prompte Antwort. „Nur Du warst bei meinen Titten und ich bei dem Kerl. Du hast gar nicht mehr rübergeschaut, was der macht.“

Stimmte, er saß da und schaute schnell weg, als ich meine Kopf zu ihm drehte. „Er hat die ganze Zeit zugesehen, bis gerade“, sagte ich. „Klar, warum auch nicht, ich konnte ihn nicht sehen und Du hast die ganze Zeit nicht hingeschaut. Gefahrloser geht es nicht für ihn. Drum wusste ich es und hab' das genossen.“

„Hast Du noch nie einer Freundin die Titten eingecremt“, wollte Maja wissen. Ich verneinte, schamhaft – doch diesmal aus einem anderen Grund. Ich kannte nur meinen eigenen Körper und die wenigen der Jungs, mit denen ich intim war. Mädchen fühlen sich anders an.

 „Wir haben und jetzt 'ne Abkühlung verdient, Cola?“ fragte Maja, stand auf, schnappte sich ihr Portemonnaie und ging in Richtung Kiosk - geradewegs an unserem Beobachter vorbei. Er schaute auf, sie nickte ihm zu, er nickte lächelnd zurück und sie ging stolz mit leicht wippenden Brüsten an ihm vorüber. Nun sah er mich an, lächelte wieder, diesmal schien es mir leicht verlegen auszusehen. dann schaute er noch einmal Maja hinterher.

Unsere Truppe kam aus dem Wasser, ohne dass ich es bemerkt hatte und plötzlich hatte ich jede Menge Wasserspritzer von Petras langen Haaren im Rücken. Der Schreck brachte mich wieder ins Hier und Jetzt.    

Maja kam zurück mit den Getränken, setzte sich hin und rollte die kalte Flasche über ihre Brust. „Herrlich“, blinzelte sie in die Sonne und war sich der Blicke von vier Jungs sicher.

In diesem Moment musste ich zugeben, ich beneidete sie. Ihre ungezwungene Art strahlte so viel Selbstbewusstsein aus, wie ich nie hatte. Das verfestigte meinen Entschluss, mir ihre Sichtweise zu eigen zu machen. Das konnte der Schlüssel sein.

„Wer mag mit mir in den Dreck fliegen?“, rief Markus vom Beach-Volleyball-Feld zu uns herüber. Er stand dort alleine, die anderen sprangen gerade durchs Wasser. Maja stuppste mich an und murmelte „Unser Freund hat sich ans Feld gesetzt, lass und ihn doch mal kennenlernen.“

Bevor ich reagieren konnte, zog sie mich fort. „Neenee, bleibt Ihr mal schön da“, sagte sie zum Rest, der sich anschickte, mitzugehen, „das Feld ist voll“.

Auf dem Feld angekommen, nahm sie den Ball, warf ihn zu unserem Zuschauer und rief „Hey, nicht nur gucken, mitmachen! Wer gewinnt, gibt ‘ne Runde aus.“

Das ließ sich Thomas, wie er sich vorstellte, nicht zweimal sagen. Zuerst spielte er mit mir gegen Maja und Markus, wir verloren, dann mit Maja gegen Markus und mich, wir verloren wieder, dann mit Markus gegen Maja und mich, wen wundert‘s wir verloren.

Und so kam es, dass der Gewinner mit kühlen Getränken vom Kiosk auf meinem Handtuch landete. Zuerst dachte ich, ‚strategisch geschickt, hat er einen besseren Blick auf Maja‘, aber er wandte sich mir zu und wir versanken in einer schönen langen Plauderei.

Eins schon Mal daraus: Thomas war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni, ja, bei uns in der Biologie – wir waren ja die ausgegliederte Dependance, er betreute zudem die Anfänger im Labor – soll heißen, wir werden uns auf dem Campus wiedersehen.

Und beiläufig, kurz bevor wir abends aufbrachen, meinte er zu mir, „vielleicht sehen wir uns ja schon vorher wieder, ich bin allerdings meistens hinter der Düne.“

Klar, das war der FKK-Abschnitt.


Kommentare

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Kiu schrieb am 11.09.2019 um 04:45 Uhr

Echt schöne uns sehr erotische Geschichte, bitte eine Vortsetzug. 

nacki schrieb am 12.09.2019 um 08:02 Uhr

Ja sehr schön...wie gehts weiter ? 

 

sequoia schrieb am 12.09.2019 um 08:44 Uhr

Danke sehr, ich denke, am Montag gibt's Teil 2

FamVater schrieb am 24.11.2019 um 15:56 Uhr

Deine Geschichte reißt mich nun nicht von Hocker, nichts bedeutended, so was habe ich schon oft gelöeden.

sequoia schrieb am 30.11.2019 um 08:34 Uhr

Auch wenn es schwerfällt, den Kommentar sinnerfassend zu lesen, danke. Nur was fehlt Dir? Nicht deftig genug? Mehr A...verkehr? Wenn Du konkreter wärst, hätte ich wenigstens die Chance, zu entscheiden, ob ich in einer Fortsetzung darauf eingehen möchte. Mir ging es um das Herausarbeiten von Scham und deren Umkehrung. Und Bedeutung, naja, die Geschichten hier sollen Spaß machen, Tiefgang gibt's genug von anerkannten Autoren.

Billy033 schrieb am 08.04.2022 um 10:08 Uhr

Schöne Geschichte, ...

selena333 schrieb am 04.03.2024 um 19:58 Uhr

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