Sabines Geschichte - Teil 21


Schwurbler

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17.09.2025
Schamsituation

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Sabine entschloss sich, erstmal einen Abstecher zum Buffet zu machen und traf dort auf ein paar ihrer Kolleginnen, mit denen sie ursprünglich zum Spa aufgebrochen war. Sie hatte sich gerade ein paar Happen auf ihren Teller geladen, als sie Erika hinter sich hörte: “Da bist du ja wieder. Wir haben schon gedacht, dass du dich aus dem Staub gemacht hast.”

Zusammen gingen sie zu einem Tisch und setzten sich gegenüber. Als Sabine über ihren Teller hinweg Erika ansah, musste sie darüber nachdenken, wie selbstverständlich sie sich hier nur im Bikini unterhielten. Kurz musste sie sich vorstellen, wie es wohl wäre, wenn sie auch im Büro so angezogen wären. Oder vielleicht noch mit etwas weniger am Körper….

“Hallo, hörst du mir zu?”, fragte Erika und Sabine konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. 

“Entschuldige bitte, was hattest du gefragt?”

“Ich wollte wissen, wo du die letzten zwei Stunden warst.”, hakte Erika nach.

Zwei Stunden? Sabine wusste zwar, dass die Massage etwas Zeit in Anspruch genommen hatte, doch dass es so lange gedauert hat, hatte sie nicht erwartet.

“Ich hab mir eine Massage gegönnt.”, antwortete Sabine und nahm sich etwas von ihrem Teller.

“Die muss wohl gut gewesen sein, du wirkst auf jeden Fall sehr entspannt.”

‘Oh, du hast ja keine Vorstellung.’, dachte sich Sabine, nickte aber nur zur Bestätigung, während sie am Kauen war.

Ein paar Sekunden schwiegen sie sich an, bis Erika mit leicht gedämpfter Stimme nachfragte: “Weisst du noch, wie du mich gefragt hast, ob ich schon in der Natur barfuß unterwegs gewesen bin?”

Sabine erinnerte sich, es war in der Woche nach ihrem ersten Treffen mit Thomas gewesen. 

“Ja, aber warum fragst du?”, wollte sie wissen.

Erika zauberte eine kleine Broschüre hervor und legte sie vor Sabine auf den Tisch. “Ich dachte daran, das hier mal ausprobieren zu können.”

Sabine schaute sich das Deckblatt an. ‘Naturwanderpfad zur großen Eiche”, stand in großen Buchstaben darauf, zusammen mit dem Bild eines imposanten, großen Baums. Auf den ersten Blick nichtssagend und etwas langweilig fand Sabine, doch Erika hätte ihr das nicht gezeigt, wenn sie sich nicht mehr davon versprechen würde. Sie schlug die erste Seite auf und sah sich erstmal die zwei Bilder darauf an. Zunächst einmal eine schöne Landschaftsaufnahme mit vielen Bäumen und grünen Flächen, zwischen denen sich ein unbefestigter Weg schlängelte. Auf dem zweiten Bild sah man dann eine kleine Gruppe von Menschen, die auf einem anderen Abschnitt des Weges unterwegs waren und mit gekünstelt wirkenden fröhlichen Gesichtern in die Kamera blickten. Als Sabine etwas genauer hinsah, konnte sie erkennen, warum Erika Interesse daran hatte. Etwas mehr als die Hälfte der Leute war barfuß unterwegs. Über den Rand der Broschüre hinweg versuchte sie Erika zu beobachten, doch die tat betont uninteressiert und schaute in eine andere Richtung.

‘Na gut, dann schauen wir mal weiter.’, dachte sich Sabine und widmete sich dem Text. Eine kurze Einleitung, die Entstehungsgeschichte …soweit alles langweiliges Zeug. Am Ende der Seite fing es dann an, interessant zu werden, als beschrieben wurde, was der Wanderpfad zu bieten hat. Anscheinend konnte man auf mehreren Kilometern über Wiesen und durch Wälder wandern, wobei es keine befestigten Wege gab und man so intensiver die Natur erleben sollte. Als Sabine die nächste und damit auch letzte Seite aufschlug, meinte sie zu sehen, wie Erika kurz zu ihr hinüber blickte. Auch auf dieser Seite gab es wieder zwei Bilder, doch diesmal musste Sabine die Uninteressierte spielen, als sie sie genauer betrachtete. Das erste Bild zeigte einen kleinen See mit Sandstrand, mit ein paar Leuten, die im Wasser standen oder sich auf einem Strandtuch hingelegt hatten. Bei genauerer Betrachtung konnte man aber erkennen, dass zumindest zwei von ihnen ihre nackte Rückseite der Kamera präsentiert hatten. Das zweite Bild ging da noch einen Schritt weiter, da es ein nacktes Pärchen beim Wandern über eine Wiese zeigte. Auch hier hatten beide der Kamera ihre Rückseite präsentiert, der Mann hatte nur seine Wanderschuhe und einen Rucksack am Körper, während bei der Frau der Rucksack das einzige war, das ihren Körper bedeckte. Wieder versuchte Sabine nach Erika zu sehen, doch die sah sich gerade rein zufällig das Treiben am Buffet an. Nach einem letzten Blick auf das Bild vom wandernden Pärchen las sich Sabine den übrigen Text durch und bekam große Augen. Der Wanderpfad war so konzipiert worden, dass die Besucher so viel, oder auch so wenig Kleidung tragen durften wie sie wollten. Es wurde extra darauf hingewiesen, dass man bei der Nutzung des Pfades die anderen Wanderer so zu akzeptieren hatte, wie man sie antraf. Dann folgten noch ein paar Passagen, die Sabine aber nur überflog, sowie ein grober Plan des Pfades und eine Anfahrtsbeschreibung. Falls sie sich nicht irrte, lag der Pfad knapp zwei Autostunden entfernt in einem überaus ländlichen Bereich, wo nur wenige Siedlungen standen. Am Rand ihres Sichtfeldes sah sie, wie Erika ihr erneut einen kurzen Blick zuwarf, doch jetzt wollte Sabine sie etwas zappeln lassen. Langsam blätterte sie wieder auf die erste Seite zurück und las sich den Text nochmals äußerst gründlich durch, bis sie dann nach etwa zwei Minuten meinte, dass Erika nun genug gelitten hätte. Sie legte die Broschüre in die Mitte des Tisches und wartete auf eine Reaktion.

“Und, was ist deine Meinung?”, wollte Erika wissen. 

“Interessant. Wo hast du das denn gefunden?”, wollte Sabine wissen, auch um Erika noch ein bisschen zappeln zu lassen.

“Am Eingang liegen alle möglichen Broschüren und Flyer aus, darunter auch die hier. Und als ich da mal reingeschaut habe, fiel mir deine Frage wieder ein.” Leicht schüchtern fuhr sie fort: “Ich hatte gehofft, wir könnten da mal ein bisschen rumlaufen. Und zwei barfüßige Frauen sind da bestimmt kein seltener Anblick.”

‘Na ja, kommt darauf an, wie viel sie ansonsten noch anhaben.’, dachte sich Sabine, fragte aber: “Und dass da auch ein paar Nackte rumlaufen könnten, ist kein Problem für dich?”

Erikas Gesicht bekam etwas Farbe, als sie antwortete: “Da kann jeder so wandern wie er will, das haben sie ja geschrieben. Wenn jemand meint es nackt tun zu müssen, dann ist das halt so.”

“Also ich würde dich schon begleiten. Das könnte bestimmt interessant werden.”, meinte Sabine und Erikas Gesicht spiegelte ihre Freude über die Zustimmung wider. 

“Sollen wir mal einfach schauen, ob es nächste Woche Samstag passt? Unter der Woche dürfte es wohl zu spät dafür werden und das Wetter sollte ja auch schön sein.”, plante Erika und Sabine konnte sie in ihrem Enthusiasmus nicht bremsen. 

“Ok, das klingt vernünftig. Aber eine Sache hätte ich da noch.”, willigte Sabine ein. 

“Und das wäre?”, wollte Erika wissen und sah sie fragend an.

“Nichts schlimmes.”, beschwichtige Sabine. “Ich möchte nur, dass du dann nächste Woche immer schön deine Schuhe zu Hause lässt, sozusagen als Übung fürs Wochenende.” Als Erika noch überlegte, fügte sie hinzu: “Keine Angst, ich mache es auch.” 

Das schien Erika die Entscheidung leichter zu machen, da sie ihre Hand über den Tisch streckte und meinte: “Ok, schlag ein.”

Sabine ergriff ihre Hand und besiegelte damit die gemeinsame, barfüßige Woche. 

Sie sah sich im Raum um und fragte nach: “Sag mal, wo sind eigentlich die anderen alle hin?” Es war ihr schon vorher aufgefallen, dass sie kaum jemanden aus dem Büro mehr gesehen hat.

“Die Männer haben sich beim Beachvolleyball beweisen wollen. Die Meisten haben sich völlig überschätzt und liegen jetzt wohl irgendwo rum und erholen sich. Die Frauen sind nicht ganz unschuldig daran, sie haben die Spieler tüchtig angefeuert. Ich schätze aber mal, dass der Großteil bereits wieder nach Hause gefahren ist.", berichtete Erika.

“Und was hast du noch vor?”, wollte Sabine wissen, während sie den letzten Happen vom Teller nahm.

“Ich denke mal, dass ich auch bald nach Hause fahre. Mein Mann ist bestimmt froh wenn ich ihm die Kinder abnehme und in zwei Stunden machen sie hier eh das Licht aus.”, gab Erika zurück und nahm die Broschüre wieder an sich. 

‘In zwei Stunden schließen sie schon? Wie die Zeit doch vergeht, wenn man Spaß hat.”’, überlegte Sabine.

“Und wie sehen deine Pläne aus?”, fragte Erika und schaute sie fragend an. 

“Hab noch keine.”, gab Sabine zurück. “Ich denke mal, dass ich einfach nochmal etwas rum laufe und schaue, was man noch machen kann.”

“Mach das. Dann sehen wir uns am Montag.”

“Bis Montag dann. Und denk an die Abmachung.”, verabschiedete sich Sabine und ließ Erika am Buffet zurück. Eigentlich hatte sie Erika erst gar nicht so eine Bedingung stellen wollen, doch in der Situation war es ihr als gute Idee vorgekommen. Sie sollte sich ruhig schon mal wieder daran gewöhnen, barfuß unterwegs zu sein und Sabine hätte dabei dann auch ihren Spaß. Auch Matthias würde sich über den Anblick bestimmt wieder freuen, da war Sabine sich sicher. Mit diesen Gedanken im Kopf wanderte sie durch die fast leere Anlage, bis sie wieder im Spa-Bereich angekommen war. Auf einer Tafel neben dem Eingang war eine Art Zeitplan dargestellt, mit einer kleinen Plakette am unteren Ende.

‘Wachholder Finnen Sauna (gemischt)’, las sie und war direkt interessiert. Sie war zwar schon mal in einer Sauna gewesen, doch war es damals eine reine Frauensauna gewesen. Der Gedanke daran, dass sie dort zusammen mit einem Mann schwitzen würde, rief ein angenehmes Prickeln bei ihr hervor. Und da sie ja in ihrem Handtuch eingewickelt wäre, hätte sie auch einen Schutz vor potentiellen Gaffern, auch wenn der Gedanke daran, sich komplett nackt zu zeigen, ihr besser gefiel. Aber auch so hatte sie ihren Entschluss gefasst und ging in Richtung Saunawelt. Am Eingang schnappte sie sich eines der bereitliegenden Saunatücher und blieb vor den Schließfächern stehen. Kurz schaute sie sich um und kam dem kleinen Teufelchen auf ihrer Schulter zuvor. Anstelle zu den Umkleiden zu gehen legte sie das Tuch in ein Schließfach und fing an, sich langsam das Bikinioberteil über den Kopf zu ziehen. Als es über ihren Augen lag, musste sie daran denken, dass sie in diesem Augenblick nicht merken würde, wenn ihr jemand zusehen würde und sie auch gerade jetzt keine Chance hätte, ihre Blöße zu bedecken. Diese Vorstellung der Verwundbarkeit bescherte ihr eine Gänsehaut und eine Idee. Schnell zog sie sich das Oberteil wieder über ihre Brüste und ohne sich noch einmal umzusehen griffen ihre Hände nach dem Bikinihöschen. Betont langsam zog sie es sich über ihre Hüften und führte es an ihren Beinen nach unten, anstatt es einfach fallen zu lassen. Dabei bückte sie sich tief, bis ihre Hände auf Höhe ihrer Knöchel waren und streckte damit ihren nackten Hintern weit heraus. Anschließend stieg sie aus dem Höschen und bückte sich erneut, um es aufzuheben und in das Schließfach zu legen. Nun stand sie unten ohne, mit dem Gesicht zu der Wand mit den Schließfächern da und lauschte, ob irgendjemand ihren Striptease beobachtet hatte. Kein Geräusch verriet ihr, ob ihr jemand zugesehen hatte und so griff sie erneut zu ihrem Oberteil und zog es sich ebenfalls langsam über ihren Kopf, bis der Stoff ihr wieder die Sicht nahm. In Gedanken zählte sie bis 10, während sie nackt und blind im Raum stand, die Hände auf ihrem Kopf, gut sichtbar für jeden, der gerade zufällig hereinkommen würde. Doch niemand überraschte sie, niemand sah sie hier in ihrer Nacktheit, was sie mit zwiespältigen Gefühlen aufnahm. Zuhause nahmen ja alle an, dass sie offen FKK betrieb doch hier hatte es einen anderen Reiz für sie. Um dieses Gefühl noch ein paar Momente länger auskosten zu können, schloss sie erst ihre Sachen ein, bevor sie sich das Saunatuch vom Boden griff und es sich um den Körper wickelte. Das weiche Tuch schmiegte sich an ihre Brüste, hing aber ansonsten locker an ihrem Körper herab. Nur das leise Tapsen ihrer nackten Füße auf den Fliesen folgte ihr, als sie in Richtung der Sauna ging. Hinter einer Holzwand begann der eigentliche Saunabereich, der in Sabines Augen sehr aufwendig gestaltet war. Der geflieste Boden wich einem Kunstrasen, in dem runde Trittsteine eingelassen waren, die einen Weg entlang verschieden hoher Pflanzen bildeten. Sabine folgte dem Weg, wobei sie abwechselnd über die Steine und den Rasen ging. Hinter einer Kurve kam dann ein offener Bereich in Sicht, mit einer kleinen Sitzecke an einem großem, im Boden eingelassenen Tauchbecken. Die eigentliche Sauna war wie eine Holzhütte gestaltet, die von weiteren Pflanzen umrahmt etwas abseits stand. Beeindruckt von der Gestaltung, betrat Sabine die Saune und sah sich um. Ein kleiner Saunaofen in der Mitte des Raums strahlte ordentlich Wärme ab, darüber hingen eine Reihe von gebündelten Ästen, die einen aromatischen Duft abgaben. Holzbänke zogen sich auf zwei Etagen an den Wänden entlang und boten Platz für etwa 8 bis 10 Leute. Außer ihr war niemand hier, daher setzte sie sich erst einmal auf die untere Etage auf eine der seitlichen Bänke. Sabine genoss die Wärme und machte nach ein paar Minuten einen Aufguss, der den Raum in wohlriechende Dampfschwaden hüllte. Als sie spürte, wie der Schweiß an ihrem Körper herab lief, wusste sie, dass es Zeit für das Tauchbecken wurde, so hatte man es ihr schließlich bei ihrem ersten Saunabesuch erklärt. In ihr klammes Tuch gewickelt, verließ sie die Sauna und fröstelte leicht in der für sie kühlen Luft. Vor dem Tauchbecken stehend befreite sie sich aus dem Tuch und ließ es einfach von ihrem Körper auf den Boden gleiten. Nackt stand sie ein paar Sekunden vor dem Wasser, bevor sie stetig die kleinen Stufen des Beckens hinab ging. Bei jedem Schritt stieg das kühle Nass weiter an ihrem Körper hinauf, bis sie die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte. Das Wasser stand ihr nun bis zum Bauchnabel und mit einem letzten tiefen Atemzug tauchte sie komplett unter. Der Schock des kalten Wassers, das sich über ihrem Kopf schloss, zwang sie schnell wieder an die Oberfläche. Prustend stand sie in dem Becken, das Wasser lief über ihren Körper und ihre Brustwarzen standen spitz hervor, doch sie fühlte sich unglaublich belebt. Kurz schätzte Sabine ab, wie viel Zeit sie noch hatte und entschied sich, noch einen Durchgang zu wagen. Sie stieg aus dem Becken und hob ihr Tuch auf, behielt es aber in der Hand und ging nackt und leicht tropfend wieder zurück in den Saunaraum. Dort breitete sie ihr Tuch auf der oberen Etage aus, machte noch einen Aufguss und legte sich auf die Holzbank. Sich der Wärme hingebend schloss Sabine die Augen und inhalierte das Hollunderaroma, bis sie auf einmal hörte, wie jemand die Tür öffnete. Sie bemühte sich, die Augen geschlossen zu halten, während ihre Gedanken rasten. War es ein Angestellter, der seine Runde machte oder doch ein anderer Saunagänger? Kurz kamen in ihre Zweifel auf, ob es richtig gewesen war, sich hier nackt hinzulegen. Doch in einer Sauna war das ja normal, hier gehörte es dazu nackt zu sein. Das dann mal von jemand fremden angesehen wurde, war da unvermeidlich. Sie rätselte noch immer in ihren Gedanken herum, als sie hörte: “Oh, Sabine. Ich hab nicht erwartet, dass noch jemand hier ist.”

 

Ruckartig drehte sie ihren Kopf in Richtung der Stimme und schlug die Augen auf. An der offenen Tür stand Matthias mit einem Saunatuch um den Hüften und sah durch den Dampf zu ihr herüber. ‘Verdammt, ich dachte alle anderen sind schon längst weg.’, rasten ihre Gedanken. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass außer ihr noch jemand die Sauna benutzen würde, auch wenn sie es sich insgeheim gewünscht hatte. Aber dieser Wunsch hatte nicht beinhaltet, dass ihr ein Arbeitskollege Gesellschaft beim Schwitzen leisten würde, vor allem wenn sie sich hier völlig nackt auf seiner Augenhöhe räkelte. Sie musste jetzt schnell wieder die Initiative an sich reißen, wenn sie nicht wollte, dass die Situation allzu merkwürdig wurde.

“Komm rein und mach die Tür zu, es wird langsam kalt.”, forderte sie Matthias auf. Sie hätte ihn nicht auffordern können, wieder zu verschwinden, da es ja extra als gemischte Sauna ausgeschrieben worden war. Und gerade das war es ja auch gewesen, dass sie so gereizt hat. Er stand noch eine Sekunde unschlüssig in der Tür, kam dann aber doch rein und setzte sich auf die untere Bank, die ihr schräg gegenüber lag. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass er beinahe krampfhaft einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand fixierte. Diese Schüchternheit war ihr schon damals aufgefallen, als sie ihn zum Bahnhof gefahren hatte, während ihr regennasses und leicht transparentes Kleid an ihrem Körper klebte. Hatte sie sich damals noch ablenken können, indem sie auf den Verkehr geachtet hat, war ihr das Schweigen schon nach kurzer Zeit unangenehm. 

“Wie war das Volleyball-Spiel?”, wollte sie von ihm wissen, nicht weil sie es wirklich interessierte, sondern einfach nur, um diese Stille zu unterbrechen. Den Blick immer noch auf die Wand gerichtet, fasste Matthias die Ereignisse zusammen, ohne dass sie irgendwelche Details gemerkt hätte. In der folgenden Stille stellte sie die nächste Frage: “Gehst du öfter in die Sauna?”

“Ja, ich bin mit meinen Eltern im Urlaub regelmäßig nach Finnland gefahren. Wir hatten da ein kleines Ferienhaus mit eigener Sauna und bin schon von klein auf mit rein gegangen. Hier in Deutschland versuche ich es halbwegs regelmäßig einzurichten, daher war ich eigentlich froh, dass unser Event hier stattfinden sollte.”, erwiderte er, ohne die Wand aus dem Blick zu lassen.

Sabine beschloss mit ihrer nächsten Frage mit der Tür ins Haus zu fallen: “Wenn du schon seit deiner Kindheit in die Sauna gehst, warum verhältst du dich dann wie ein verklemmter Teenager?”

Matthias ließ den Kopf auf die Brust sinken, als er antwortete: “Ich bin extra zum letztmöglichen Zeitpunkt hierhin gekommen, damit ich niemandem von der Arbeit begegnen würde. Versteh bitte, dass ich mich schwer damit tue, mit jemandem zusammenzuarbeiten, den ich nackt gesehen habe.”

Sabine überlegte kurz über diese Aussage. Wenn sie darüber nachdachte, hatte sie seit ihrer Autofahrt mit Matthias kaum ein Wort mit ihm gewechselt, beinahe als wenn er ihr aus dem Weg gegangen wäre. 

“Bist du mir etwa seit unserer Autofahrt aus dem Weg gegangen?”, wollte sie von ihm wissen.

“Du meinst die Fahrt, wo du praktisch nackt hinterm Steuer gesessen hast? Ja, ich bin auf Abstand zu dir gegangen.”, gab er zu.

“Aber warum? Eigentlich hätte ich ja mehr Grund dazu gehabt, schließlich bin ich ja, wenn auch unabsichtlich, fast nackt gewesen. Ich hatte eigentlich die Befürchtung, dass du das überall rumerzählen würdest, aber das hast du ja nicht getan.”, hakte sie nach.

“Nein, das würde ich nie tun.”, versicherte er ihr und das erste Mal sah er zu ihr rüber. “Aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Daher bin ich auf Abstand gegangen.”

“Womit? Das meine Titten unter dem nassen Kleid zu sehen waren?”, wollte sie wissen. Sabine hatte extra einen anderen Tonfall angeschlagen, um Matthias endlich aus der Deckung zu treiben. Doch anstatt darauf einzugehen, ließ er den Kopf wieder auf die Brust sinken und schwieg. Auch Sabine blieb stumm, da sie nicht wusste, mit welchem Argument sie zu ihm durchdringen konnte. Sicherlich hätten sie sich weiter anschweigen können, doch sie wollte ihr kollegiales Verhältnis nicht auf diese Weise weiterführen. Das ganze erinnerte sie an die Situation mit den Lehmanns, doch hier konnte sie sich nicht mit ein paar Rohrstockstriemen auf ihrem Hintern weiterhelfen. Sie grübelte noch eine Minute weiter und kam zu einem Entschluss. ‘Wenn es nicht klappt, macht es die Situation zumindest nicht schlimmer.’, sprach sie sich mit zu und stand von ihrer Bank auf.

Sie stieg auf die untere Ebene hinab und setzte sich, nackt wie sie war, neben Matthias auf die Bank und schaute ebenso wie er auf den Boden. Schweigend wackelte sie mit den Zehen und machte sich bewusst, dass sie hier nackt neben ihrem Arbeitskollegen saß, der nur ein Tuch um seine Hüfte gewickelt hatte. Sie rutschte unruhig auf der Bank herum und stupste ihn dabei mit ihrer Schulter an.

“Matthias, du kannst doch nicht für alle Zeit versuchen, mir aus dem Weg zu gehen. Können wir versuchen das wie zwei Erwachsene zu klären?”, wollte sie von ihm wissen.

Es dauerte noch einen Moment, dann fing er an zu reden: “Wie sollen wir das klären? Versteh doch bitte, immer wenn ich dich seit diesem Nachmittag im Büro gesehen habe, muss ich daran denken wie…. “ Kurz stockte er, fand seine Stimme aber wieder: “... wie das Kleid an dir klebte und ich bekomme das einfach nicht aus dem Kopf. Ich schaffe es einfach nicht, dir gegenüber zu stehen, ohne dass ich dich in diesem Kleid sehe.”

Sabine versuchte, sich in seine Situation zu versetzen. Mal angenommen, die Rollen wären vertauscht gewesen und sie hätte ihn gesehen, sein bestes Stück zwar verdeckt, aber immer noch deutlich zu erkennen… Würde sie ihn dann jedes Mal, wenn sie sich auf dem Flur begegnen, nur so sehen? Ihr bester Vergleich war ihre Nachbarin Claudia, die sie mittlerweile halb bzw. ganz nackt gesehen hatte. Aber bei dem Gedanken an sie hatte Sabine nicht das Bild einer nackten Claudia vor sich. Anscheinend hatte Matthias in dieser Hinsicht aber ein Problem.

“Ich denke, dass es ganz normal ist, wenn du mich so in Erinnerung hast. Schließlich war es ja eine eher ungewöhnliche Situation für uns beide und sowas bleibt halt hängen.”, versuchte sie zu erklären. “Und mal unter uns gesagt, ich finde es nicht schlimm, wenn du solche Erinnerungen an mich hast. Da gibt es, denke ich, schlimmeres.”

Matthias schwieg weiter und Sabine versuchte es anders. Sie schlug die Beine übereinander, sodass ihr Fuß ins Blickfeld von Matthias gelangen musste. “Wie war es denn dann, als du Erika und mich barfuß im Büro gesehen hast? Hast du uns dann auch jedes Mal so vorgestellt?”, wollte sie wissen.

Es dauerte einen Moment, bis er antwortete: “Das kann man nicht miteinander vergleichen.”

‘Also stellt er sich uns jedes Mal barfuß vor.’, überlegte sich Sabine. ‘Aber anscheinend hat er dabei schon eine Art Gewöhnung entwickelt.’

Es entwickelte sich ein Gedanke in ihrem Kopf, der gewagt, aber auch reizvoll war. “Und wenn du mich nackt siehst? Ich meine nicht nur in deiner Vorstellung, sondern zum Beispiel hier und jetzt? Hilft es, wenn ich in deiner Gegenwart nackt bin und du dich so… daran gewöhnen kannst?” 

Als sie den Gedanken ausformuliert hatte, drehte sie ihn mental hin und her und erkannte bei jeder Drehung, wie fragil das Konstrukt war. Sich als eine Art Therapie für Verklemmte zur Verfügung zu stellen, damit das Kopfkino aufhört Amok zu laufen? Ist es die Beziehung zu einem Arbeitskollegen wert, so weit zu gehen? Andererseits reizte sie der Gedanke, sich nackt zu präsentieren, das war ihr durchaus bewusst.

“Ich… ich weiß nicht.”, flüsterte Matthias kaum hörbar, noch immer auf den Boden schauend. “Es geht mir dabei ja auch um dich und um deine Gefühle. Wenn wir uns im Büro über den Weg laufen und du weisst, wie ich dich sehe, das muss doch für dich unerträglich sein.”

‘Mit Sicherheit hätten da ein paar von unseren Kollegen ein Problem mit.’, dachte sich Sabine und versuchte für sich zu entscheiden, wie sehr sie an Matthias Offenbarung zu knabbern hatte. Fakt war, dass er sie schon damals überaus freizügig gesehen hatte. Doch er hatte die Situation nicht für sich ausgenutzt, sondern sich stattdessen überaus schüchtern und zurückhaltend verhalten. Und jetzt saß sie hier nackt neben ihm und konnte fühlen, dass er am liebsten direkt aus der Sauna geflüchtet wäre. Sie selbst hingegen fühlte sich obgleich dieser einseitigen Nacktheit nicht im Nachteil, tatsächlich mochte sie dieses Gefühl, das sie auch bei sich zuhause verspürte, wenn sie sich zum Beispiel im Garten bei Hannelore sonnte. 

Sanft legte sie ihm die Hand auf sein Knie und sagte: “Matthias, ich danke dir für deine offenen Worte und finde es toll, dass du den Mut aufgebracht hast, mir deine Situation zu erklären. Bitte sei dir sicher, dass ich dir gegenüber keine Abneigung oder so habe, wenn du dich mich nackt vorstellst. Lass uns einfach ganz normal auf der Arbeit miteinander umgehen, dann wird das mit der Zeit schon besser werden.” 

Vorsichtig drehte er den Kopf in ihre Richtung und Sabine machte keine Anstalten, sich in irgendeiner Art zu bedecken oder sich unter seinem Blick anders zu verhalten als zuvor, da jede Aktion in diese Richtung ihre Ansprache als Lüge dargestellt hätte. Sie stellte sich vor, wie sein Blick an ihrem Bein entlang nach oben wanderte, über Hüfte und Bauch zu ihren Brüsten vorstieß, bis er dann endlich an ihrem Gesicht ankam und dabei jedes Detail ihres Körpers erfasste. Als sie dann Augenkontakt herstellen, lächelte Sabine ihn an und erkannte die Erleichterung in seinem Gesicht. 

“Siehst du, es ist alles in Ordnung.”, versicherte sie ihm. Doch bevor sie noch etwas anderes sagen konnte, ertönte eine Lautsprecherdurchsage, die auch in der Sauna zu verstehen war.

“Liebe Badegäste, wir schließen in 30 Minuten. Bitte begeben Sie sich zeitnah zum Ausgang. Vielen Dank.”

Beide sahen sich noch einen Moment an, bis Sabine ihm einmal aufs Knie klopfte und aufstand. “Na gut, die Zeit reicht ja noch für einen Sprung ins Tauchbecken. Kommst du mit?”, fragte sie ihn, während sie vor ihm stand. Das sein Kopf dabei in etwa auf Höhe ihrer rasierten Spalte war und kaum eine Armlänge entfernt, bescherte ihr erneut das erfreuliche Kribbeln, das sie heute schon so oft gespürt hatte. Ohne auf seine Antwort zu warten, schnappte sie sich ihr Tuch von der Bank und legte es sich über die Schulter. Als sie die Tür öffnete und die kühle Luft über ihre Haut strich, konnte Sabine hören, wie Matthias aufstand und hinter ihr herkam. Am Becken warf sie ihr Tuch achtlos auf den Boden und stieg in das kalte Wasser, bis es ihr wieder bis zum Bauchnabel stand. Doch anstatt direkt unterzutauchen, drehte sie sich zum Einstieg um und sah nach, was Matthias machte. Er stand unschlüssig am Rand des Beckens und hatte eine Hand am Tuch, das noch immer um seine Hüfte gewickelt war. 

“Jetzt komm schon rein.”, forderte sie ihn auf und spritzte etwas Wasser zu ihm rüber. Auf seinem Gesicht konnte Sabine die verschiedensten Gefühlsregungen sehen, die miteinander kämpften, doch schlussendlich löste er das Tuch und ließ es auf den Boden fallen. Ungeniert schaute Sabine zu ihm hoch und betrachtete seinen Körper im Licht. ‘Gleiches Recht für alle.’, dachte sie sich. Matthias hatte keinen Muskelpakete oder ein Sixpack zu bieten, sondern einen normalen Allerwelts Körper mit einem leichten Bauchansatz. Auch sein Penis bot keinen außergewöhnlichen Anblick, obgleich ihm Sabine zu Gute halten musste, dass er noch nicht einmal den Ansatz einer Erektion erkennen ließ. Was ihr hier im Hellen allerdings auffiel, war, dass er anscheinend vom Hals abwärts komplett enthaart war, so wie sie auch. Bevor sie ihre Betrachtung allerdings noch weiterführen konnte, stieg er zu ihr ins Becken. Sabine rückte ein Stück zur Seite, damit Matthias sich nicht an ihr vorbei zwängen musste und sah ihm zu, wie er mit leicht schaukelnden Gemächt immer tiefer ins Becken ging, bis er neben ihr zum Stehen kam. Aufgrund des Größenunterschieds ging ihm das Wasser bis zum Penisansatz und Sabine machte sich bewusst, das sie jetzt zusammen mit einem Mann, oder viel eher mit ihrem Arbeitskollegen, nackt und nur eine Armlänge voneinander entfernt im Wasser stand. Bevor sich ihre Gedanken zur Situation selbstständig machen konnten, holte sie einmal Luft und tauchte komplett unter. Sie bemerkte noch, wie Matthias kurz nach ihr untertauchte und kam dann wieder prustend an die Oberfläche. Kaum hatte sie sich das Wasser aus dem Gesicht gewischt, tauchte auch Matthias wieder auf und holte japsend Luft.

“Ich hatte eigentlich gedacht, dass du das kalte Wasser besser verkraftest.”, scherzte Sabine.

“Da kann man sich wohl nie wirklich dran gewöhnen.”, gab Matthias zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. 

Unschlüssig standen sie noch einen Moment nebeneinander im Wasser, bis er den ersten Schritt in Richtung Ausgang machte. Sabine nutzte die Gelegenheit und begutachtete seine Rückseite, während er sich von ihr entfernte. Auch sein Rücken und Hintern waren normales Mittelmaß, allerdings zeigte sich auch hier kein Härchen auf der Haut. Als Matthias sein Tuch wieder aufhob und sich abtrocknete, stieg auch Sabine aus dem Becken. Sie jedoch nahm ihr Tuch einfach nur in die Hand und ging an Matthias vorbei in Richtung Spinde, wo sie es in den bereitgestellten Wäschekorb warf. Ihre nassen Füße platschten leise bei jedem Schritt auf den Fliesen und das Geräusch hallte leise in dem leeren Flur. An ihrem Spind angekommen schlüpfte sie wieder in ihren Bikini, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie lieber weiterhin nackt geblieben wäre. Mittlerweile gefiel es ihr immer besser, hüllenlos unterwegs zu sein, auch wenn die Menschen um sie herum es nicht waren. ‘Oder vielleicht gerade dann.’, überlegte sie sich, als sie in das Höschen stieg. Sie schloss gerade den Spind, als Matthias aus einer anderen Richtung zu ihr kam. Er hatte sich mittlerweile auch wieder angezogen und stand in seiner Badehose, mit Shirt und Schuhen vor ihr. Er betrachtete sie kurz, wie sie in ihrem Bikini vor ihm stand, noch immer nass vom Bad im Tauchbecken.

“Bist du soweit?”, wollte er wissen. 

“Ja. Dann lass uns mal gehen, bevor wir Ärger bekommen.”, antwortete Sabine und ging voraus Richtung Ausgang. Auf dem Weg blieb Matthias die ganze Zeit hinter ihr und sie war sich sicher, dass ihr nur teilweise vom Stoff bedeckter Hintern einer genauen Musterung unterzogen wurde. Erst spielte sie noch mit dem Gedanken ihre Gangart etwas anregender zu gestalten, so dass ihre Hüften bei jedem Schritt schaukelten und so ein ganz besonderes Schauspiel bieten würden, doch dann musste sie daran denken, das der Anblick für Matthias wohl bereits so mehr als genug Stimulation wahr. Kurz vor dem Ausgang und den Umkleidekabinen kam ihnen dann ein Mitarbeiter des Bads entgegen, bedachte sie aber nur eines kurzen Blickes, da sie ja bereits auf dem Weg nach draußen waren. An den Umkleiden trennten sich Matthias und Sabine, um wieder in ihre Straßenkleidung zu schlüpfen. An ihrem Spind stehend, gestaltete sich dies jedoch zu einem kleinen Problem für Sabine. Ihr Bikini war durch ihre nasse Haut nun selbst nass geworden, zwar nicht so sehr, als wenn sie gerade erst aus dem Wasser gekommen wäre, doch immer noch nass genug. Sie schaute um, doch nirgends gab es eine Möglichkeit sich abzutrocken und selbst wenn, wäre ihr Bikini immer noch nass gewesen. Und so wollte sie sich nicht ins Auto setzen, um sich nicht die Sitze zu ruinieren. Ihre Gedanken rasten, auf der Suche nach einer Lösung des Problems. Der erste Gedanke, der ihr kam, war wahrscheinlich nicht der Beste, aber sie hatte auch keine Zeit, um eine weitere Lösung zu suchen. Schnell zog sie den Bikini aus, griff in den Spind und holte sich das Tuch heraus. Mit der Hoffnung, das kurz vor der Schließung des Bads keine, oder zumindest nicht mehr so viele Leute da wären, band sie es sich um ihre Taille. Im Dämmerlicht würde der grobmaschige Stoff hoffentlich verbergen, dass sie darunter nackt war. Dann zog sie sich die Bluse über und war gerade dabei, die unteren Knöpfe zu schließen, als sie hinter sich Matthias hörte: “Ich bin dann fertig.”

Sabine schloss noch den Knopf auf Höhe ihrer Brustwarzen und drehte sich dann zu ihm um. 

“Ich wäre dann auch soweit.”, sagte sie. Sie bemerkte seinen Blick und wollte gerade fragen, was los ist, als sie sich im Augenwinkel in einem der Spiegel des Umkleidebereichs sehen konnte. Der Knoten des Tuchs lag auf ihrer Hüfte und bildete so einen Schlitz im Stoff, der ihr gesamtes Bein frei ließ. Ihre gebräunte Haut schimmerte durch die Maschen des Tuchs und zumindest hier in dem hellen Licht der Umkleide konnte man erahnen, dass sie nichts darunter trug. Zudem kam noch, dass die Bluse an der feuchten Haut klebte und das weiße Material nicht mehr vollkommen blickdicht war. 

“Willst du etwa so los?”, wollte Matthias wissen. 

“Hab ja nichts anderes zum Anziehen dabei, oder soll ich lieber nackt gehen?”, konterte Sabine. Sie hob ihren Bikini vom Boden auf, unschlüssig was sie damit tun sollte. In ihre Tasche wollte sie ihn nicht packen, da sonst deren Inhalt wohl nass geworden wäre. Und es kam ihr zu blöd vor ihn die ganze Zeit in der Hand zu halten. Daher entschloss sie sich kurzerhand dazu, ihn in den nächsten Mülleimer zu werfen. Sollten sich die Leute beim Leeren doch ihren Teil dazu denken. 

“Können wir dann?”, fragte sie und versuchte, ihre eigene Nervosität zu überspielen. Noch heute morgen hatte sie überlegt, wie es wohl wäre, nur mit dem Tuch am Körper über den Strand zu gehen, und jetzt hatte sie keine andere Wahl als mit diesem Stück Stoff, das mehr Löcher als Material hatte, den Heimweg anzutreten. ‘Zum Glück bin ich wenigstens mit dem Auto hier.’, dachte sie sich. Der Gedanke daran, in diesem Aufzug zum Beispiel mit dem Bus fahren zu müssen, während sie von allen Fahrgästen angegafft wird… Sie schob den Gedanken zur Seite, bevor sie sich darin verlieren konnte.

“Wo hast du denn deine Schuhe?”, warf Matthias ein und schaute demonstrativ auf ihre nackten Füße.

‘Verdammt, die muss ich hier irgendwo stehen gelassen haben. Aber wo?’, dachte sie sich. Aber selbst wenn sie sich jetzt daran erinnern würde, es war zu vermuten, dass sie eh keine Zeit mehr hätte, um sie zu holen.

“Hab ich wohl verlegt.”, gab sie zu. “Aber das ist doch kein Problem, oder etwa doch?”, fragte sie ihn provokativ.

“Für mich nicht.”, gab Matthias mit einem Grinsen zurück.

Zusammen machten sich beide auf den Weg zum Ausgang, wo Sabine das Regal mit den diversen Broschüren auffiel. Schnell packte sie sich noch ein Exemplar von dem Naturwanderpfad in ihre Tasche und ging dann zügig weiter. Glücklicherweise begegneten sie auf ihrem Weg keinen weiteren Gästen oder Angestellten, so dass sie kurz darauf im Dämmerlicht auf dem Parkplatz standen. 

“Soll ich dich wieder zum Bahnhof mitnehmen?”, wollte Sabine wissen.

“Nicht nötig, die Haltestelle ist gleich hier vorne. Der Bus kommt in ein paar Minuten und heute regnet es ja nicht.”, wiegelte Matthias ab.

‘Das zwar nicht, aber ich bin praktisch wieder genauso nackt wie beim letzten Mal.’, dachte sich Sabine, hielt aber den Mund.

“Na gut, dann sehen wir uns Montag im Büro. Und bitte, geh mir nicht mehr aus dem Weg.”, sagte Sabine. ‘Außerdem wirst du die Woche wohl wieder auf deine Kosten kommen, wenn Erika und ich barfuß unterwegs sein werden.’, fügte sie in Gedanken hinzu.

“Ich werde es versuchen. Hab noch ein schönes Wochenende.”, verabschiedete sich Matthias und ging in Richtung Haltestelle. 

Sabine stand noch einen Moment alleine auf dem Parkplatz, fühlte den warmen Asphalt unter ihren Füßen und den leichten Wind, der durch die Maschen ihres Tuches über ihre Haut streichelte. Insgesamt gesehen hatte das Firmenevent ihr sehr viel mehr geboten als sie erhofft hatte. Und das Wochenende stand ihr erst noch bevor.


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Bragi schrieb am 18.09.2025 um 09:40 Uhr

Gute Geschichte! Ich finde sie sehr realitätsnah. Interessant wäre es, lesen zu können, wie sich die Beziehung zwischen Matthias und Sabine entwickelt (Oder wird sich herausstellen, dass er schwul ist? Gute Freunde könnten sie ja trotzdem werden) 

chriStory schrieb am 18.09.2025 um 19:13 Uhr

6 von 5 Sternen - freu' mich so sehr auf ihre Barfuß-Woche... Leider sehr selten der Fokus darauf hier in den Geschichten.

eckedort schrieb am 19.09.2025 um 00:00 Uhr

jeder einzelne Teil wirklich spannend und neugierig auf mehr halten. Weiter so

gabi335 schrieb am 22.09.2025 um 02:38 Uhr

Danke. Ich freue mich schon wenn Sabine ihre Strimen Erika beim Wandern zeigt und was sie dann sagen wird.

Ganz liebe 💘 Grüße 

Gabi