Johanna Morgenthau und die Suche nach dem Zimteis Kapitel 1 [reupload]
Johanna Morgenthau und die Suche nach dem Zimteis
Anmerkung: Dies ist ein zweiter Upload der Geschichte. Ich habe im Rahmen eines Lektorats noch einige Fehler korrigiert und nun den Wunsch gehabt, hier die korrigierte Fassung zu veröffentlichen. Es gibt aber keine wesentliche Änderung der Handlung im Vergleich mit der ersten Version.
Ein erotischer Roman.
Die Handlung spielt in Deutschland im Jahr 1994 in einer unbenannten Stadt.
Alle Figuren der Handlung sind mindestens 18 Jahre alt.
Kapitel Eins: Die Clique
In der Diskothek
Endlich. Johanna kommt an der Disco an. Sie trägt einen schwarzen Faltenrock und eine weiße Bluse. Ihre langen roten Haare hat sie hochgesteckt, traditionell mit Haarnadeln. Sie ist schlank, 1,80 groß, mit langem Hals. Sie hat funkelnd grüne Augen in einem sinnlichen Gesicht voller Sommersprossen. Ihre Haut ist hell, wie Alabaster.
Überall um Johanna sind junge Leute aller möglichen Stile. Viele Alternative, Goths, Wavies. Die Disco ‚Nachtsplitter‘ ist in eine alte Industrie-Halle gebaut. Es gibt eine zweite und dritte Etage, die eine Galerie um die große Tanzfläche bilden. Dort oben gibt es einen VIP-Bereich. In einem Nebengebäude gibt es Spielautomaten, in einer angrenzenden Halle eine Rollschuhbahn. Die örtliche Roller-Derby-Mannschaft trainiert dort.
Hier hatte Johanna Björn kennengelernt. Ist er schon da? Sie sieht ihn nirgends, aber das Areal ist riesig. Ungeduldig schaut sie sich überall nach dem jungen Mann um. Sie musste die ganze Woche an ihn denken. Kann es kaum erwarten, seine Lippen nochmal zu spüren. Seine Hände über ihren Körper gleiten zu fühlen. Nirgends. Na gut – dann halt tanzen. Es läuft ‚Theatre of Tragedy‘.
Als Johanna schließlich eine Pause braucht und zur Theke geht, sieht sie Björn in einer Sitzecke. Eng umschlungen mit irgendeinem unterernährten bleichen Mädchen mit einer Menge Piercings. Sie küssen so intensiv, dass es aussieht, als würden sie sich gegenseitig auffressen. Johanna spürt einen schmerzhaften Stich im Herzen. Sie hält die Hände vor die Brust und keucht. Ach so ist das. Eine Wut quillt in ihr hoch. Sie holt sich zwei Bier von der Theke, geht zu der Sitzecke hin und gießt den beiden das Bier über den Kopf.
„Verräter! Fotze!“
Das Mädchen schlägt nach ihr, schafft es aber nur ihr eigenes Getränk umzuwerfen, es läuft über seine Hose. Umso besser.
Dann läuft Johanna davon, mit Tränen in den Augen. Ohne Ziel, ohne zu denken, einfach davon. Setzt sich ans Geländer und schaut wehleidig der tanzenden Menge von der Galerie aus zu, lässt die Füße über den Rand baumeln. Erst nach einer ganzen Weile bemerkt sie überhaupt, dass im VIP-Bereich sitzt. Wie ist sie hier hingekommen? Die Türsteher kontrollieren eigentlich immer sehr sorgfältig. Sie muss irgendwie an den Türstehern vorbei geschlüpft sein ohne dass die etwas gemerkt haben. Ohne dass sie es selbst gemerkt hat.
Zwei Frauen kommen die Treppe zum VIP-Bereich hoch. Sie haben beide brauen Locken, sehr schlank und kürzer als Johanna. Könnten Schwestern sein? Die eine trägt ein schwarzes Rüschenkleid, mit Handschuhen. Die andere ein schwarzen, glitzerndes Abendkleid und einen aufwendigen Hut. Johanna selbst trägt Sachen, die sie in dem Second-Hand-Laden ihrer Stiefmutter Elke findet. Aber die beiden Outfits sehen aus wie aus einer teuren Boutique. Sie sind so elegant und hübsch, findet Johanna und beobachtet die beiden.
Die beiden gehen eine zweite Treppe hoch. Dort oben gibt es noch Räume mit einer riesigen Glasfront von wo man fast die ganze Disco überblicken kann. Der ‚Prinz’ – der Besitzer der Discothek hält dort wohl Hof. Oder so hat man es Johanna erklärt. Die beiden streiten vor der Tür mit einem Angestellten, die eine Frau geht rein, die andere wartet vor der Tür. Dann sieht sie einen Mann in einem beigen Anzug. Das muss der ‚Prinz‘ sein! Er redet ein wenig mit der Frau vor der Tür und gibt ihr eine kleine Schatulle. Dann geht er in den Glaskasten.
Die Frau vor der Tür wandert unschlüssig umher und setzt sich schließlich neben Johanna. Sie ist ungewöhnlich schlank, hat ein sinnliches Gesicht mit hübschen bernsteinfarbenen Augen und langen braunen Locken.
„Hi. Ich bin Anna.“
„Johanna.“
Anna macht sich eine Zigarette an.
Johanna fragt: „Ist das deine Schwester da oben?“
„Meine Mutter.“
„Oh. Zusammen mit meiner Mutter in die Disco zu gehen wäre ein Alptraum.“
Johanna zieht an Annas Zigarette, hustet und gibt sie schnell zurück.
Anna sagt: „Die Disco ist eigentlich auch nicht so mein Stil. Ich bin nur mitgekommen weil meine Mutter eh gefahren ist. Sie muss irgendwelche Geschäftssachen besprechen.“
Sie deutet auf das Büro hinter dem Glas. Dort sehen sie, wie Annas Mutter mit dem ‚Prinzen‘ diskutiert. Sie gestikuliert aufgeregt, er schaut gelassen den Gästen seines Clubs zu.
„Aber wären wir nicht gekommen, hätte ich dich nicht kennenlernen können.“ Anna lächelt Johanna an. „Ich habe dich vorhin tanzen sehen, das hat mir richtig gefallen. Kommst du oft her?“
Johanna antwortet: „Wir sind erst vor kurzen hierhergezogen. Ich kenne hier noch niemanden. Außer in der Schule halt.“
Sie seufzt. Der Umzug war nicht leicht für sie. Die Gründe waren schon gute Gründe, aber es war nicht leicht. Sie sieht erneut zu der Glasfront hoch. Der Mann schaut genau in ihre Richtung, ihre Blicke treffen sich. Es ist, wie ein Blitz, der Johanna trifft. Der irgendetwas tief in ihr berührt. Sie verliert fast die Fassung, bekommt feuchte Augen. Sie kann sich nicht rühren bis er wegschaut.
Anna sagt: „Wenn du hier noch niemanden kennst, solltest du was machen. Du hast eine gute Figur, wäre so ein Tanzkurs nicht etwas für dich?“
Johanna schmunzelt: „Mache ich ja schon seit Jahren. Ich musste aber halt die Schule wechseln. Ich bin hier noch nicht dazu gekommen, mir eine neue Tanzschule zu suchen.“
„Verstehe. Es gefällt dir, oder?“
„Unheimlich. Und du?“, fragt Johanna.
„Seit fünf Jahren. Vorher Ballett.“ Sie grinst. „Reiche Eltern, aber im Gegensatz zu vielen anderen wollte ich unbedingt. Welche Tanzschule?“
Sie nennen sich die Namen ihrer Tanzschulen.
Johanna will wissen: „Das ist doch da in der Nordstadt? Auf welche Schule gehst du?“
„Die Lobfelsen-Privatschule.“
„Wie ist das so? Auf einer Privatschule?“
„Wie ist das so? Auf einer staatlichen Schule?“
Beide müssen kichern.
Anna und Johanna unterhalten sich weiter. Schließlich meint Anna mit Blick zum Glaskasten: „Ich denke wir müssen bald. Aber du solltest uns besuchen kommen. Ich habe ein Gefühl dass du zu uns passen könntest.“
„Uns? Wer ist ‚Uns’?“
„Wir treffen uns öfter mit eine paar Freundinnen bei mir im Gartenhäuschen.“
„Gerne“, antwortet Johanna.
Anna ergänzt: „Aber ich muss dich warnen. Wir machen allen möglichen dreisten Unsinn damit es uns nicht langweilig wird. Komm nur wenn das für dich okay ist, ja?“
Johanna grinst: „Kein Problem, ich habe Erfahrung mit Unsinn.“
„Ich meins Ernst.“
„Ich auch.“
In der Nacht nach dem Discobesuch liegt Johanna in ihrem Bett wach. Ihr kribbelt es zwischen den Beinen. Sie denkt an ihren Besuch im Nachtsplitter, an Björn und ist unmittelbar an Nastassja Kinski aus ‚Katzenmenschen‘ erinnert. Sie würde ihm jetzt gerne die Kehle durchbeißen. Ihre Hände bahnen sich den Weg zu ihrer Schnecke. Sie muss an Anna denken, dann an den ‚Prinz‘ - wie heißt der eigentlich richtig? - hinter dem Glas denken. Ihr wird heiß, ein richtiges Brennen. Dann wandern ihre Gedanken zu alten Familienalben. Sie hat einen seltsamen Geschmack im Mund. Irgendetwas riecht verbrannt.
Völlig verwirrt gibt sie das Projekt Selbstbefriedigung für heute auf.
Die erste Aufgabe
Am Sonntag fährt Johanna zu der Adresse, die Anna ihr gegeben hat. Sie weiß, dass die Mädchen in der Clique reiche Eltern haben, aber das Anwesen jetzt hier live und in Farbe zu sehen hat trotzdem eine deutliche Wirkung auf sie. Bei ihr Zuhause ist Geld immer wieder ziemlich knapp, und hier wohnen die einfach so in einer fetten Villa. Wie dreist!
Sie klingelt am Tor und ein Angestellter in Uniform öffnet das Tor. Er führt sie durch den großen Garten, in dem zwei Gärtner am Schaffen sind. Natürlich, auch noch Angestellte. Putzen die sich noch selbst den Hintern ab oder macht das auch einer für die?
Hinter dem Haupthaus wird sie zu einem kleinen Häuschen im Garten neben dem Pool geführt. Haben die ihr eigenes Clubhaus? Noch dazu so eins? Darin dürfte mehr Platz sein als in den Appartement, das sie mit Elke bewohnt. Wie dreist ist es, einfach so wohlhabend zu sein, denkt sich Johanna.
Am Eingang des Häuschens wartete Anna und umarmt Johanna zur Begrüßung warmherzig.
„Komm rein.“
Das Häuschen war innen so hübsch wie außen. Alles mit Holzpaneelen ausgekleidet, Fußbodenheizung wie sie nach ausziehen der Schuhe feststellt und die Möbel kamen bestimmt nicht von Ikea. Auf dem Couchtisch steht ein schmuckes Teeservice auf einem Silbertablett.
Wie anders so ein so ein Leben sein muss, denkt sich Johanna.
Dort warten neben Anna noch drei weitere Mädchen auf sie. Sie haben sich in einer Reihe aufgestellt, warten während Johanna ablegt. Es wirkt irgendwie formell, so steif wie die Mädchen dastehen.
Anna verliert keine Zeit: „Schön dass du gekommen bist. Willkommen in unserem Clubhaus. Wir würden uns freuen wenn du eine von uns wirst.“
Pause. Sie stellt die Mädchen vor: „Das ist Sarah.“
Sarah ist groß, über 1,80 und sieht sehr sportlich aus. Ihre Reithose verrät ihr Hobby. Ihre langen blonden Haare sind zu einem Zopf geflochten.
Sie deutet auf das nächste Mädchen: „Marie.“
Marie ist die kleinste der vier. Sie hat hat blonde, schulterlange Locken und schaut Johanna mit einem schelmischen Lächeln an.
„Und schließlich Franziska.“
Franziska hat einen scheuen Blick. Ihre langen schwarzen Haare trägt sie offen. Als einzige ist sie ganz in schwarz. Sie trägt einen lockeren Blazer, trotzdem kann Johanna sehen, dass sie darunter ziemlich große Brüste verstaut haben muss.
Alle fünf setzen sich hin. Johanna ist noch am staunen.
„Wow, es ist so hübsch hier. Ich versuche erst gar nicht, so zu tun als wäre ich nicht neidisch, okay?“
Die Mädchen müssen lachen.
„Und ihr seid auch alle so hübsch. Ist das so wie in den Filmen? Reich und schön?“
Anna lacht: „Eher im Gegenteil, wir sind da echt die Ausnahme, du solltest mal zu Besuch in unsere Schule kommen. Aber es ist Voraussetzung für den Club.“
Johanna fragt schmunzelnd: „So ein echter Geheimclub? Mit Abzeichen, geheimen Handschlag? Gibt es hier unter dem Clubhaus noch ein Unterirdisches Versteck?“
Anna antwortet sachlich: „Es ist ja kein großes Geheimnis dass wir uns treffen.“
Marie ergänzt mit einem Zwinkern: „Und den Handschlag lernst du erst auf der dritten Stufe.“
Anna fährt ohne Pause fort: „Aber was uns ganz wichtig ist: Wir sind nicht nur ein paar Mädchen, die sich treffen und Schminktipps austauschen. Wir sind ein echter Club. Und wir wollen uns sicher sein, dass du wirklich eine von uns sein willst und dass du bereit bist, im Zweifelsfall für die anderen einzustehen. Dass das hier nicht nur so ein kleiner Ausflug ist. Daher gibt es ein kleines Aufnahmeritual. In mehreren Teilen. Bist du bereit?“
Sarah wirft ein: „Jetzt schon? Sollten wir sie nicht noch mehr kennenlernen?“
Anna antwortet: „Hätte ich sie bitten sollen, ihre Zeugnisse mitzubringen? Ein Empfehlungsschreiben ihrer Mutter?“
Franziska sagt: „Ich finde auch wir sollten anfangen. Das wird uns viel besser zeigen woraus Johanna geschnitzt ist als wenn wir hier 20 Fragen spielen.“
Sarah nickt: „Okay, gut. Johanna?“
Johanna schaut die vier Mädchen unsicher an, verschränkt unwillkürlich die Arme vor dem Körper und wird gefühlt fünf Zentimeter kürzer. Wieso überfallen die sie so damit? Kann sie nicht erst mal ankommen? Sie fühlt sich überrumpelt.
„Was für ein Aufnahmeritual? Ich weiß doch gar nicht was mich erwartet…“
„Eben“, erwidert Anna, „es wäre sinnlos wenn du schon wüsstest was dich erwartet. Der ganze Sinn bei so etwas ist, dass du nicht weißt, was dich erwartet. Sonst müsste man sich die Mühe doch gar nicht machen.“
Es klingt irgendwie sinnvoll, tut aber nicht viel um Johanna ihre Unsicherheit abzunehmen. „Ich kann doch nicht einfach ‚Ja‘ sagen wenn ich nicht weiß was passiert.“
„Doch kannst du“, schaltet sich Franziska ein. „Du musst uns vertrauen. Darum geht es. Nicht um die Aufgabe sondern um dein Vertrauen. Mehr Antworten gibt es nicht, du musst dich jetzt entscheiden. Ist ja auch nicht schlimm wenn du nicht möchtest, dann sind wir nicht der richtige Club für dich.“
Johanna schaut nachdenklich im Raum umher. Aber eigentlich weiß sie schon was sie sagen würde. Sie hat nur das Gefühl, dass sie es sich schuldig ist, etwas herumzuüberlegen, nicht sofort ‚Ja‘ zu sagen. Sie findet, dass die Mädchen sie unfair unter Druck setzen. Aber gleichzeitig ist sie so unglaublich gespannt, was passieren würde. Und ja, irgendwie vertraut sie den Mädchen, auch wenn sie sich sicher ist, dass die ‚Aufgaben‘ etwas fordernder sind als die Aufgaben als sie mit vierzehn Wahrheit oder Pflicht in der Jugendherberge gespielt hat.
Schließlich kommt es aus ihr heraus: „Okay, ich möchte weitermachen. Ich vertraue euch.“
Darauf nimmt Sarah eine Stoffbinde aus dem Regal hinter ihr und verbindet Johanna die Augen. Dieser werden die Knie weich. Was jetzt nur kommen würde? Sie fühlt sich ausgeliefert. Nachdem die Augenbinde fest sitzt, schiebt eines der Mädchen etwas an ihren Mund.
„Aufmachen!“
Ein Knebelball schiebt sich in Johannas Mund, der mit einem Lederband hinter ihrem Kopf festgemacht wird.
„Mitkommen!“ befiehlt Sarah.
Sie greift Johanna an den Oberarmen und schiebt sie durch den Raum. Die Befehle kommen so schnell hintereinander dass Johanna gar keine Zeit hat, darüber nachzudenken was hier eigentlich passiert. Sie ist hier bei völlig Fremden und hat eine Augenbinde um den Kopf und ein Knebel im Mund. Es ist so aufregend! Johanna wird in den Nachbarraum geführt.
„Ausziehen!“ befiehlt Sarah. Johanna zieht sich den Pullover über den Kopf. Sie strauchelt bei der Hose; Sarah muss sie festhalten – die Augenbinde macht ihrem Gleichgewichtssinn zu schaffen. Dann zögert Johanna.
„Alles ausziehen! Komm, hop hop, hast du sonst ein Zimmermädchen das dir hilft?“
Johanna macht ungeschickt weiter und entfernt T-Shirt, BH und Slip.
„Socken!“
Schließlich steht sie ganz nackt da. Sie hält die Hände vor ihre Scham. Direkt geht ihr Kopfkino los. Streng genommen weiß sie gar nicht wer alles noch im Raum ist. Niemand garantiert ihr, dass nur die vier Mädchen da sind. Es könnte ein ganzes Fußballstadion zusehen!
Eines der Mädchen greift ihr in die Schamhaare und zieht heftig daran.
„Au!“
„Was ist das denn hier für ein Urwald? Bis zum nächsten Mal hast du eine Totalrodung durchgeführt und das hier“, sie wird nochmal gezupft, „in einen makellos asphaltierten Parkplatz verwandelt!“
Sie hört wieder die Stimme von Sarah: „So, hier rüber! Leg dich hier drauf.“
Es ist ein Tisch? Nein. Eine Liege vielleicht. Gepolstert, hüfthoch. Johanna legt sich hin. Die Mädchen nehmen sich ihre Arme und Beine, legen Ledermanschetten um Hand- und Fußgelenke und fixieren diese an der Liege. Johanna liegt ganz gestreckt da. Ein Lederband legt sich um ihre Hüfte, wird festgezogen. Ihr wird ein Kopfhörer aufgesetzt. ‚Internal Flight‘ von Estas Tonne. Die Musik gefällt Johanna.
Sie versucht etwas zu sagen, wird aber unmittelbar an den Knebel erinnert.
Johanna liegt da, minutenlang. In ihrem Kopf kreisen ein Haufen unnötige und überflüssige Gedanken. Vielleicht liege ich hier für immer. Sie stecken mich in einen Glassarg, wie Schneewittchen und ich muss hier hundert Jahre auf den Prinzen warten. Sie seufzt in ihren Knebel. Aber sie ist sowieso festgebunden, es bleibt nur warten.
Nach einer halben Ewigkeit spürt sie Hände. Überall auf ihrem Körper Hände. Hände die streicheln, reiben, greifen, manche vorsichtig, manche forsch. Sind das alles die Mädchen? Ist hier noch jemand anderes? Für einen Moment zerrt Johanna gegen ihre Fesseln, dann lässt sie es geschehen und gibt sich der Erfahrung hin.
Hände an ihrem Bauch, ihrem Hals, ihre Brüste werden gestreichelt und geknetet, Hände arbeiten sich ihre Beine herauf bis zu ihrer Schnecke. Zwei Finger, die vorsichtig in ihren Lustkanal eindringen. Für einen Moment verspannt Johanna, dann lässt sie es einfach geschehen. Johanna verliert völlig das Gefühl für die Zeit, driftet dahin unter den schönen Berührungen.
Irgendwann lassen die Hände von ihr ab.
Die Musik unterbricht und eine Stimme – Marie? – flüstert ihr ins Ohr: „Gut entspannt? Willkommen zum zweiten Teil. Wir haben ein paar Nesseln für dich geerntet.“
Johanna schreit verärgert etwas in den Knebel und zerrt erneut an den Fesseln, aber nichts bewegt sich. Direkt darauf spürt sie ein brennen an den Fußsohlen. Warum fangen die ausgerechnet mit den Sohlen an! Frechheit! Das brennen kriecht ihre Beine hinauf. Ein surren setzt ein, dann spürt sie, wie etwas gegen ihre Schnecke gedrückt wird. Es vibriert. Ihr wird ein Vibrator, ein Magic Wand gegen ihren Kitzler gehalten, während sie weiterhin mit den Brennnesseln bearbeitet wird.
Ihr Körper brennt und schmerzt überall während sie gleichzeitig ohne Ende geil wird von der Stimulation ihrer Schnecke mit dem vibrierenden Gerät. Als schließlich ihre Brüste mit den Brennnesseln bearbeitet werden, schreit sie in ihren Knebel. Auch ihre Scham wird mit den Nesseln bearbeitet, direkt danach wieder der Magic Wand angesetzt. Kein Teil ihres Körpers außer ihrem Gesicht wird ausgelassen. Alles tut weh und gleichzeitig ist sie so unsagbar geil.
Sie verliert völlig das Gefühl dafür, was wo an ihrem Körper ist, es ist alles eine Einheit aus Brennen und Erregung. Sie spürt den herannahenden Orgasmus. In dem Moment, wo es ihr kommt wird unvermittelt ihr Knebel abgenommen und sie schreit in ihrer Geilheit ihren Orgasmus heraus.
Erschöpft liegt sie da, ganz benebelt von ihrem Orgasmus. Nach einer Pause reiben die Hände sie mit einer Lotion ein, die das brennen deutlich mildert. Sie wird losgemacht und in den anderen Raum gebracht. Sarah nimmt ihr die Augenbinde ab und reicht ihr ein Stapel mit ihrer Kleidung.
Die anderen drei Mädchen sitzen bereits gemütlich auf dem Sofa mit einer Weinflasche und schauen zu ihr rüber. Grinsen.
„Auch ein Glas?“ fragt Franziska.
„Meine Güte, die sieht ganz geschafft aus“, kommentiert Marie, „Mädchen, was hast du nur gemacht? War es was anstrengendes?“
„Hier, nimm ein Glas“, meint Anna und hält ihr ein Weinglas hin.
„Setz dich. Und denk daran, was hier passiert ist unser kleines Geheimnis.“
Als sie wieder zu Hause ist, wirft Johanna sich direkt ins Bett. Denkt nach. Die Mädchen hatten sie direkt nach dem Erlebnis rausgeworfen. Was ist das für eigentlich für eine perverse Clique? Die sind ja nicht mehr ganz normal, die Mädchen. Ob sie bei so etwas mitmachen will? Andererseits - es ist zumindest eines nicht: langweilig. Alles andere ist irgendwie langweilig. Von anderen Mädchen so angefasst zu werden hat sie nicht erwartet. Und hat es mehr genossen als sie bis jetzt eingesehen hat. Während sie nachdenkt ist ihre Hand unwillkürlich zwischen ihre Beine gewandert und sie hat angefangen, sich zu stimulieren. Sie denkt an den Orgasmus, während sie gefesselt war und mit den Brennnesseln bearbeitet wurde. Sie war schon lange nicht mehr so stark gekommen. Sie reibt weiter an ihrer Schnecke, während sie die vier Mädchen vor sich sieht.
Sie dachte immer sie steht gar nicht auf Mädchen. Sie mag Jungs. Oder Männer, aber jetzt kann sie nur an die vier Mädchen denken. Vielleicht ist sie doch flexibler als sie dachte. Sie reibt bis sie ihren zweiten Höhepunkt heute hat. Sie weiß jetzt, sie will weiter machen. Sich einfach hingeben, egal was die nächsten Aufgaben sind.
Die zweite Aufgabe
Am Dienstag trifft Johanna Sarah vor dem Eingang der Schule.
„Was machst du hier? Ihr geht doch alle auf diese Privatschule?“
Sarah antwortet: „Schwänzen und dich besuchen; wir sind hier für deine zweite Aufgabe. Zweite Stunde wirst du schwänzen, triff uns am Nordtor.“
Bevor Johanna diskutieren kann oder Zeit hat zu erklären dass zweite Stunde eine Klassenarbeit ansteht und das heute echt ungünstig ist, ist Sarah auch schon in der Menge der Schüler verschwunden. Unverschämtheit! Sie ist so gespannt was heute passieren wird, bekommt in der ersten Stunde kein Wort von Frau Wagners mathematischen Ausführungen mit. Sie steht sowieso schon auf Frau Wagners schwarzer Liste.
Direkt nach der ersten Stunde geht Johanna zum Nordtor. Tor ist gut – es ist eigentlich eher eine alte Gartentür. Sie ist immer verschlossen, aber der Zaun hat genügend Lücken. Dahinter ist ein Waldstück. Anna, Franziska, Sarah und Marie warten schon auf der anderen Seite.
„Komm, jetzt mach hinne! Tik tok tik tok!“ befiehlt Sarah.
„Wo geht es hin?“, will Johanna wissen.
„Komm jetzt und stell nicht so viele Fragen.“
Grummelnd windet sich Johanna durch ein Loch im Zaun.
Sie marschieren durch das kleine Waldstück und mittendrin halten sie an.
Anna fragt sie unvermittelt: „Wir waren uns gar nicht sicher, ob du nochmal auftauchst. Das erste Mal war glaube ich ganz schön intensiv für dich. Du willst weitermachen mit den Aufgaben?“
Johanna antwortet: „Ja, unbedingt!“
Sarah holt ein Kästchen aus ihrem Rucksack, hält es Anna hin. Das Kästchen kommt Johanna bekannt vor. Es ist aus dunklem Holz, mit Schnitzereien. Sie kommt aber in dem Moment nicht darauf, woher. Anna klappt es auf, nimmt ein kleines silbernes Amulett an einer Kette heraus. Sie macht es Johanna um den Hals.
„Damit bist eine echte Anwärterin auf unseren Club.“
Johanna ist froh, sie fühlt sich angenommen. Aber was ist das für ein Amulett? Sie will Anna fragen, aber da sagt Sarah schon: „So weiter jetzt, carpe diem!“
Am anderen Ende des Waldstücks ist – durch einen hohen Bauzaun getrennt – eine Baustelle. Dort wird gerade ein Gerüst hochgezogen. Der Frühling ist zwar noch einigermaßen frisch, aber die Sonne brennt auf die Baustelle und die meisten Gerüstbauer sind arbeiten oben ohne.
„Wir gucken jetzt ein wenig die muskulösen Jungs“, sagt Sarah und grinst.
Die Männer sind hübsch anzusehen, aber Johanna hat ein Gefühl, dass das noch nicht alles ist. Einer der Bauarbeiter winkt, die Mädchen winken zurück. Johanna hat sich im Freibad schon immer gerne die Jungs angeschaut, aber das hier ist nochmal ein Stück besser. Wirklich jeder hat hier sozusagen berufsbedingt stattliche Muskeln.
„Ist aber schon auch unfair, dass wir hier was leckeres für die Augen bekommen, die Männer aber alle leer ausgehen“, meint Marie.
„Ganz schön frech von uns hier einfach zu starren aber nicht zurückzugeben.“
Johanna hat es geahnt.
„Deine Aufgabe besteht darin“, informiert sie Sarah sachlich, „den Männern was von dir zu zeigen.“
„Und sie meint nicht die Füße oder so“, ergänzt Marie.
„Jetzt, hier, einfach so?“, fragt Johanna unsicher.
„Jetzt mach, der Bauzaun wird uns beschützen“, feixt Sarah. „Keiner kann dich anfassen. Deine Tiddies lösen sich nicht vom Angucken in Luft auf.“
Na dann mal los, denkt sich Johanna. Der Gedanke, sich hier auszuziehen ist ihr peinlich aber erregt sie irgendwie auch. Aber so etwas macht man nicht, rumort es in ihrem Kopf. Was sollen denn die Leute denken! Und überhaupt, warum sollen Fremde auf ihren nackten Körper starren dürfen? Ihr Gedankenkarussell dreht sich weiter. Sie hängt ihre Jacke an einen Baum und knöpft ihre Bluse auf. Dann zieht sie den Slip unter ihrem Rock runter. Letzte Gelegenheit, umzukehren. Aber natürlich macht sie weiter.
Während sie den BH aufmacht, ruft Sarah zu den Bauarbeitern: „Hey, Jungs, schaut mal hierher!“
Nun steht Johanna da. Ihren BH hat sich Marie gerade geangelt, sie hat nur noch einen Unterarm vor ihren süßen Brüsten. Und etwa ein Dutzend Gerüstbauer schauen zu ihr rüber. Sie winkt mit ihrer freien Hand.
„Hey, Süße, machst du ’ne Mutprobe?“, ruft einer rüber.
Johanna hat einen Kloß im Hals, kann nichts sagen, aber sie nimmt jetzt den Arm zur Seite und präsentiert ihren nackten Oberkörper. Zwei der Männer pfeifen. Alle der Männer haben jetzt abgelegt was sie gerade in den Händen hielten und schauen was als nächsten kommt. Ihre Blicke brennen wie Feuer auf Johannas Körper.
Johanna bewegt ihren Oberkörper hin und her und lässt ihre Brüste wackeln und hüpfen. Sie hat erwartet dass ihr dieser Moment nur peinlich ist. Und es ist ihr peinlich. Aber es hat auch etwas machtvolles. Sie genießt es. Sie genießt die Aufmerksamkeit, den Hunger der Arbeiter zu sehen. Den Hunger nach ihr. Sie kann nicht anders und zieht ihren Rock bis zu den Oberschenkeln hoch. Für einen kurzen Moment hebt sie ihn hoch und zeigt den Männern ihre glatte Möse.
Anna kommentiert: „Du hast dich rasiert! Sehr gut.“
Dann greift sie sich zwischen die Beine und reibt sich ihr Fötzchen. Gebannt schauen die Bauarbeiter ihr zu, machen Kommentare.
„Willst du nicht herkommen?“
„Wir können dir beim rubbeln helfen.“
„Der juckt es ja richtig.“
Sie hatten offenbar nicht gedacht, dass die ‚Mutprobe‘ so weit geht. Immer schneller muss Johanna rubbeln, steckt sich zwei Finger rein und reibt an ihrem Kitzler. Fasziniert schauen die anderen Mädchen Johanna zu.
„Wow, du gehst ja richtig ab!“, kommentiert Anna, „Ja, mach es dir du Miststück.“
Sie geht schon weiter als es die Aufgabe eigentlich verlangt hätte aber keine hält sie auf.
Es dauert nicht lange dann löst sich ein Orgasmus in Johanna. Ihr ganzer Körper zittert und ein lautes Stöhnen entweicht ihr.
Marie beugt sich zu ihr rüber und sagt: „Das hast du prima gemacht. Die denken bestimmt die ganze Woche an dich.“
Die Mädchen reichen ihr ihre Sachen und sie zieht sich wieder an. Die Gerüstbauer werfen ihr Handküsse hinterher. Danach geht es schnell zurück zur Schule.
Den Rest des Schultags ist Johanna völlig abgelenkt. Die ganze Zeit spürt sie die Blicke der kräftigen, erwachsenen Männer auf ihrer Haut. Die Lehrer müssen sie mehrmals aufrufen, sie hört sie gar nicht richtig. Sie ertappt sich dabei, wie sie mehrmals kontrolliert, dass sie wirklich Kleidung an hat und nicht nackt ist. Sie fühlt sich nackt, den ganzen Tag lang.
Ihr Heimweg führt an einer Baustelle vorbei. Sie beobachtet die Arbeiter eine Weile. Stellt sich vor, wie sie sich mitten auf der Baustelle auszieht. Es ist natürlich völliger Quatsch, aber es fühlte sich an, als wenn die Arbeiter Bescheid wüssten. Als wenn alle Bauarbeiter des Landes Teil eines geheimen Paktes wären, und jetzt alle von ihren Eskapaden wüssten. Sie wird schon wieder feucht, setzt schnell ihren Heimweg fort ehe irgendwas außer Kontrolle gerät.
Die dritte Aufgabe
Es ist Freitag Nachmittag, genau sieben Uhr, und Johanna steht wieder vor dem Clubhaus. Genau wie es die Mädchen ihr aufgetragen haben. Was heute auf sie wartet? Sie hat bis jetzt nur den Eingangraum des Clubhauses überhaupt gesehen. Was wäre, wenn das letzte Mal noch jemand zugesehen hat? Sie merkt, wie sie der Gedanke erregt, verbietet sich aber, ihn weiter zu verfolgen. Warum macht keiner auf? Ungeduldig tritt sie von einem Fuß auf den anderen.
Schließlich hört sie Anna rufen: „Komm rein, es ist offen.“
Johanna tritt ein, legt Jacke und Schuhe ab. Die Mädchen sitzen alle auf der Eck-Couch und schauen irgendeinen Video.
„Da bist du ja! Schön, dass du pünktlich bist“, kommt es von Franziska.
„Hallo“, sagt Johanna unsicher.
Es ist nicht irgendein Video; der Fernseher zeigt eine junge Frau auf einer Liege. Es ist eine Aufnahme ihres letzten Besuches! Wie sie nackt daliegt, die Arme über den Kopf gezogen, Franziska, die neben ihr steht und ihr den Vibrator gegen die Spalte drückt. Sarah, die ihre Brüste mit Brennnesseln bearbeitet. Die Mädchen schauen rüber, feixen als Johanna erkennt, was sie dort für einen Film sehen.
Marie sagt: „Komm, setzt dich zu uns, wir schauen gerade die spannendste Natur-Doku die du dir nur vorstellen kannst! Das musst du gesehen haben! Der wunderbare Paarungstrieb junger Frauen.“
Fasziniert starrt Johanna auf den Bildschirm, setzt sich hin. Sie hat noch nie eine Aufnahme von sich gesehen. Noch nie so eine Aufnahme. Ihr wird gleichzeitig heiß und kalt. Sie schämt sich, hier so als Wohnzimmerunterhaltung herzuhalten. Gleichzeitig fühlt es sich irgendwie … erwachsen an, sich so zu sehen. Sich windend, während sich viel zu langsam ihr Orgasmus aufbaut, sie in den Knebel stöhnt. Sie sollte sich eigentlich darüber aufregen, dass die Mädchen sie aufgenommen haben. Sich Gedanken darüber machen, wo diese Aufnahme überall auftauchen könnte. Statt dessen sitzt sie nur da und starrt und muss sich zusammenreißen um nicht ihre Hand in die Hose zu schieben.
Franziska meint: „Wir können einfach nicht genug von dir bekommen. Gefällst du dir? Bist du bereit für deine vorletzte Aufgabe?“
Die vorletzte? Johanna ist beinahe enttäuscht, langsam findet sie Gefallen an den Spielen. Wer weiß was die Mädchen im Club untereinander machen? Tausend Gedanken wandern in Johannas Kopf herum. Sie machen die Aufnahme nicht einmal aus, lassen das ganze wie so ein Zufall aussehen.
Franziska kommt zu ihr, holt ohne Erklärung erneut eine Augenbinde hervor und verbindet Johannas Augen.
Wieder führen die Mädchen Johanna in den nächsten Raum. Ihre Knie werden ganz weich. Was wird jetzt kommen? Sie weiß dass jetzt wieder eine Kamera im Raum ist. Es ist, als könne sie die Aura der Elektronik spüren. Jemand macht Musik an. Madonna.
Anna sagt: „Zieh dich aus!“
Nach den ersten Handgriffen unterbricht sie Johanna: „Du bist hier nicht in der Umkleide vom Kaufhaus! Gib dir etwas Mühe dabei anmutig auszusehen.“
Ja ja, Anmutig am Arsch, denkt sich Johanna, ihr müsst dabei auch nicht mit Augenbinde balancieren.
Sie strauchelt zweimal. Johanna merkt, dass sie zu hektisch ist. Sie nimmt sich Zeit, bewegt sich zur Musik und findet einen Rhythmus für ihren Strip. Als sie nackt ist bewegt sie sich weiter zur Musik.
Dann fassen sie die Mädchen an den Oberarmen, schieben sie bestimmt irgendwo hin.
„Knie dich hin.“
Jemand schiebt ihr ein Sitzkissen unter den Hintern. Irgendetwas aus Holz stützt ihren Rücken. Ihre Arme werden hochgezogen, sie stecken sie in Ledermanschetten wie beim letzten Besuch. Sie werden seitlich etwas hinter ihren Kopf gezogen bis ihr Oberkörper gespannt und durchgestreckt ist und dort fest gemacht. Sie legen einen Gurt um ihre Hüfte und machen ihn hinter ihr fest. Johanna sollte sich eigentlich über die unbequeme Lage beschweren, aber es ist so aufregend!
Pause. Warten. Die Musik läuft weiter.
„Was ist meine Aufgabe heute?“ fragt Johanna.
„Geduld, die Aufgabe wird schon zu dir finden“, kommt die Antwort von Anna.
„Bist du aufgeregt?“ Zwei Hände kneten ihre Brüste. Franziska vielleicht? Sie kann die Hände nicht auseinanderhalten.
Eine Hand greift ihr zaghaft zwischen die Beine. „Du bist ja ganz feucht, du geiles Stück.“ Die Stimme gehört Marie.
„Macht dich das so an hier gefesselt zu knien?“
Johanna ist sich sicher dass sie rot wird.
„Ich hab dich was gefragt!“
„Ich… nein…“
„Nein?“
„Doch … vielleicht … ach, verdammt ich weiß auch nicht!“ Johannas Stimme wird lauter. „Warum macht mich das heiß? Kann ich nicht normal sein?“
Maries kommt mit ihrem Mund ganz nach an Johannas Ohr: „Also wir finden dich super so wie du bist. Genieße einfach was kommt! Mund auf!“
Bevor sie über die Anweisung nachdenken kann öffnet Johanna ihren Mund. Etwas schiebt sich hinein. Zuerst denkt sie, Marie schiebt ihr einen Dildo in den Mund. Doch dann stellt sie fest, dass sie einen Penis im Mund hat, der sich noch tiefer in ihren Mund schiebt. Sie will etwas sagen, aber sie bringt keinen sinnvollen Ton heraus, nur von dem Schwanz gedämpfte Geräusche. Die Dreistigkeit, ihr einfach so einen Schwanz in den Mund zu schieben regt sie ungemein auf. Die Jungs, mit denen sie bislang im Bett waren viel zögerlicher und zaghafter gewesen. Sie fängt an den Schwanz zu blasen, der sich darauf zu seiner vollen Härte versteift.
„Gut machst du das.“ Die Stimme gehörte Franziska. „Du scheinst ja zu wissen wie das geht. Gehst ja richtig ran, du hast die ganze Zeit auf eine schöne Stange gewartet, richtig?“
Der Schwanz fängt an rhythmisch ihren Mund zu ficken. Rein und raus. Der Schwanz? Wem zum Teufel gehört dieser Schwanz eigentlich? Das ist eine Mädchenclique! Wen haben dir hier eingeladen, um sich einen blasen zu lassen?
Na wenn schon, jetzt will sie wenigstens ihre Sache gut machen. Der Schwanz ist nicht übermäßig dick aber recht lang und schiebt sich immer wieder so weit es geht in ihren Mund. Sie spielt mit ihrer Zunge so gut es geht an dem Schwanz. Sie hört ein leichtes Stöhnen und Schnaufen.
Marie flüstert ihr ins Ohr: „Ja, immer schön weiter blasen. Macht dich das geil? Hier mit einem fremden Schlong im Mund zu sitzen? Ja?“
Eine Hand tastet zwischen ihren Beinen. Klatschnass.
Der Eigentümer des Liebespfahls hält sich jetzt etwas zurück mit seinen Bewegungen, gibt Johanna die Gelegenheit das Tempo zu bestimmen. Immer weiter bläst sie an dem Pfahl. Jetzt nimmt er den Pfahl aus ihrem Mund, schiebt ihr aber sofort seine rasierten Eier rein. Johanna ist wie in Trance, macht alles mit ohne zu denken. Nachdem sie etwas an den Eiern geleckt hat, kommt der Pfahl wieder in ihren Mund und schiebt sich immer wieder tief rein.
Jetzt geht ihr endlich ein Licht auf. Bis jetzt war blasen für Johanna immer nur Teil des Vorspiels gewesen. Mal ein wenig mit dem Mund verwöhnen bevor es zum vögeln geht. Aber der hier wird weitermachen. Immer weiter bis er irgendwann kommt. Er wird ihr in den Mund spritzen! Für einen kurzen Moment paralysiert sie der Gedanke, dann macht sie mit noch größerem Elan weiter.
Der Junge - der Mann? – wie alt ist der eigentlich? – hält lange durch, immer weiter bewegt er sich in ihrem Mund, aber schließlich merkt sie, dass es gleich soweit ist. Er fängt an zu schnaufen, hält ihren Kopf mit beiden Händen fest und stößt immer wieder heftig zu.
„Jetzt kommt der leckere Saft!“, hört sie Marie, “immer rein damit!“
Der Penis fängt an zu zucken, Sperma spritzt in Johannas Mund. Wie schmeckt das überhaupt? Sie weiß gar nicht was sie erwartet. Immer wieder zuckt und spritzt der Schwanz, immer mehr Sperma sammelt sich in ihrem Mund. Der Geschmack ist eigentlich noch akzeptabel denkt sich Johanna. Kein Genuss aber der Gedanke wo es her kommt erregt sie ungemein.
Anspannung fällt von ihr ab, ihr Körper entspannt sich soweit das in ihrer festgebundenen Haltung geht. Sperma beginnt aus ihren Mundwinkeln nach unten zu laufen.
„Na na na!“
Marie greift ihr unters Kinn und hebt ihren Mund. „Das bleibt alles da drin! Nicht einfach so die Belohnung vergeuden!“
Johanna schluckt. Zwei Finger schieben das ausgelaufene Sperma zurück in ihren Mund. „Alles runter, ja? Braves Mädchen.“
Anna fragt sie: „Wie fühlst du dich?“
Johanna hatte ganz vergessen wer alles da ist.
„Ich weiß nicht. Ich bin…“
Sie überlegt, was sie antworten soll, aber dann kommen die Worte schon aus ihr raus: „Das war geil. Viel geiler als es sein sollte. Ist das wirklich passiert?“
Die Mädchen kichern. Ihre Hände werden losgemacht. Sie wartet darauf, dass ihr die Ledermanschetten von den Handgelenken abgemacht werden, statt dessen biegen ihr die Mädchen die Hände auf den Rücken und klicken die Manschetten zusammen.
„Was? Ich dachte…?“, fängt will Johanna fragen, aber Marie kommt ihr zuvor: „Wir sind noch nicht ganz fertig. Steh auf.“
„Setz dich hier hin“, sagt Marie.
Unter ihr liegt jemand. Mit Maries Hilfe setzt sie sich rittlings genau auf seinen Schritt. Er ist anscheinend nackt, sie spürt seinen Penis unter ihr. Normalerweise würde sie das nie tun, sich hier auf einen Fremden setzen, aber die bisherigen Ereignisse haben sie so geil gemacht, dass es ihr egal ist.
„So, und jetzt gucken wir mal ob das passt“, sagt Marie, „Hintern etwas hoch, genau so. Und jetzt ganz langsam absenken. Spitze! Du bist ja ein Profi!“
Johanna senkt unwillkürlich den Kopf. Sie spürt die Spitze seines Penis unter ihrer Scheide, ganz langsam schiebt sich der Schwanz in sie hinein.
„Die beiden Teile passen ja genau zusammen! Hat das jemand so entworfen?“
Die anderen Mädchen lachen kurz. Johannas Fötzchen ist richtig am auslaufen sodass der Schwanz ohne Widerstand hineingleiten kann. Ein ganz schönes Gerät, denkt sich Johanna.
Ohne dass sie jemand auffordern muss fängt Johanna an sich zu bewegen. Dann dämmert es ihr. Der Schwanz war schon halbwegs hart als sie sich drauf gesetzt hat und ist jetzt richtig hart geworden. Das ist nie im Leben der Schwanz den sie gerade geblasen hat, so schnell wird der nicht wieder hart. Also ein zweiter Junge? Mann? Wer sind diese … der Gedanke verflüchtigt sich.
Mit immer mehr Energie und Begeisterung reitet sie den Schwanz, bewegt ihre Hüfte, reibt sich an ihm. Sie stöhnt laut. Immer weiter stößt sie sich den Schwanz in ihre Fotze.
„Oh mein Gott, das ist so geil!“
Sie zerrt an ihren Armfesseln, aber die halten.
„Bitte!“
Sie stöhnt.
„Bitte darf ich meinen Kitzler reiben?“
Ihre Hände bleiben gefesselt. Was würde sie jetzt dafür tun, sich das Fötzchen reiben zu dürfen. Sie hüpft weiter auf dem Schwanz auf und ab in dem Versuch endlich zu kommen. Mit aller Kraft bewegt sie ihre Hüfte. Sie spürt, wie sich langsam ein Höhepunkt aufbaut.
„Besorg’s mir, ja, gleich kommt es mir!“
Kurz bevor sie so weit ist, hebt der Mann sie zur Seite, steht auf.
Johanna fleht: „Nein, bitte fick mich weiter. Ich muss kommen. Bitte bohr dich in meine Fotze.“
Der Mann ignoriert ihr flehen, hält seinen Schwanz an ihre Lippen.
„Mund auf!“
Johanna gehorcht, halb in Trance, und der zweite Schwanz schiebt sich in ihren Mund. Er fickt ihren Mund. Er rammelt unkontrolliert los und kurze Zeit später spritzt auch dieser Schwanz seinen Saft in ihren Mund. Sie lässt sich nach hinten fallen, liegt einen Moment da, mit dem Sperma im Mund, erschöpft während der Mann aufsteht. Sie fühlt sich benutzt.
Die Mädchen klatschen.
„Du bist ja ein durchtriebenes Früchtchen“, hört sie Anna sagen.
Sie will etwas antworten, aber ist zu K.O. und liegt einfach nur da für eine Weile. Dann schluckt sie das Sperma runter.
Die Mädchen nehmen sie wieder in den ersten Raum wo sie ihr die Augenbinde abnehmen. Sie blickt in eine Runde feixender Gesichter.
„Hätten wir ja nicht gedacht dass du dabei so abgehst“, meint Franziska.
Sie schaut in die Runde. „Wer waren die Männer gerade?“
Sofort antwortet Marie: „Also der zweite war mein Großvater, der andere der von Anna.“
Entsetzt schaute Johanna Marie an. Es dauert ein paar Sekunden, dann können die Mädchen sich nicht mehr halten und prusten los.
„Marie, meine Güte, wo kommt das immer her?“, fragt Franziska.
Anna unterbricht die beiden: „Denk nicht drüber nach, das verdirbt dir nur die Erinnerung. Wir hatten noch zwei Gefallen schuldig und du musstest offenbar was aus deinem System bekommen.“
Sie sitzen noch eine Weile zusammen, Anna und Franziska rauchen, während sich Johanna anzieht.
„Sonntag wartet deine letzte Aufgabe auf dich,“ sagt Anna. „Dann bist du eine von uns. Neun Uhr, sei pünktlich.“
Zu Hause fängt ihre Stiefmutter Elke Johanna ab: „Wo kommst du denn jetzt her? Weißt du wie spät es ist? Ich hatte dir gesagt, ich will dass du heute im Haushalt hilfst! Wo hast du dich überhaupt wieder rumgetrieben? Irgendwelche Clubs? Du siehst aus wie eine ausgerissene Herumtreiberin!“
Danke, Elke, ja, ich hatte einen schönen Abend, nett das du fragst, denkt sie sich. Ja, ich finde total leicht neue Freunde nach unserem Umzug, super easy, barely an inconvenience, danke Elke.
„Wäsche mache ich gleich morgen früh“, nuschelt sie.
„In was für Clubs treibst du dich eigentlich immer rum? Nimm dir mal ein Beispiel an deiner Schwester.“
Stiefschwester, korrigiert Johanna in Gedanken.
„Du bist in dem Alter, wo du dir einen anständigen jungen Mann suchen solltest, den du auch mal mit nach Hause bringen kannst. Deine Schwester hatte sich in deinem Alter bereits verlobt gehabt.“
Johanna schreit ihre Mutter an: „Meine Stiefschwester hatte sich so früh verlobt damit sie hier rauskommt, verdammt!“
Dann stapft sie trotzig auf ihr Zimmer, legt sich eine Kasette von ‚Allerseelen’ ein und macht das Licht aus. Sie kriecht unter ihr Bett, wie in eine geheime Höhle und lauscht der Musik.
Sie liegt hellwach unter ihrem Bett. Sie will schlafen. Sie will aufstehen und Elke mit dem Staubsaugerkabel erdrosseln. Sie hatte auch seit Dienstag keinen Orgasmus mehr. Sie will sich von Allerseelen durch die Nacht treiben lassen. Sie liegt auf dem Rücken, unfähig die unterschiedlichen Impulse für sich zu sortieren.
Ihr Fenster klappert und rüttelt. Sie spürt ein Gewicht auf ihren Oberarmen, das sie nach unten drückt, in den Teppich. Über ihr ist ein dunkler Schemen, wie eine Rauchwolke. Sie überlegt, ob sie schreien soll. Eine dunkle Masse legt sich über ihren Körper. Wie Zement oder Asphalt, der über ihr ausgegossen wird. Sie macht den Mund auf um endlich zu schreien, aber die Masse legt sich in ihren Mund, erstickt jedes Geräusch. Es schmeckt als hätte ihr jemand in den Mund geascht. Sie kann sich bewegen, wenn auch mühevoll. Es fühlt sich an wie in einen Sumpf eingesunken zu sein.
Ihr ist kalt. Eine trockene Kälte, die ihren ganzen Körper frösteln lässt. Etwas dringt in ihre Vagina ein. Es fühlt sich beängstigend und erregend zugleich an. Die dunkle Masse um sie herum erstarrt langsam, sie fühlt sich wie ein in schwarzes Bernstein eingeschlossenes Insekt; unfähig, sich zu bewegen. Hilflos.
Die Hilflosigkeit erregt sie ungemein. Ihr Unterleib ist wie elektrisiert, ihre Scham kribbelt immer stärker. Dann ein stechender Schmerz an ihrem Hals. In dem Moment löst sich ein Orgasmus in ihr. Ihr Körper bäumt sich auf, gelöst als der Höhepunkt über sie rollt. Sie schläft ein.
Johanna wacht morgens vom lauten klappern ihres Fensters auf, sie liegt inzwischen im Bett auch wenn sie sich nicht erinnern kann, von ihrer Höhle umgezogen zu sein. Das Fenster ist offen, sie ist sich aber sicher es gestern geschlossen zu haben. Sie richtet sich auf. Ihr Kissen ist auf der einen Seite voller Blut. Nasenbluten vielleicht? Aber es ist nichts an Nase und Wangen. Nur an ihrem Mund findet sie Blutspuren. Was zum Teufel ist hier passiert?
Was auch immer es ist, sie hat keine Lust auf hirnlose Diskussionen mit Elke. Sie zieht den Bezug ab und beseitigt eilig alle Spuren ihres nächtlichen Erlebnisses.
Als Johanna am Morgen in die Küche kommt, zuckt ihre Mutter zusammen.
Sie sagt „Guten Morgen“, wie immer, aber sie schaut als hätte sie Angst vor Johanna. Irgendetwas stimmt nicht.
„Muss nochmal ins Bad, bin gleich wieder da“, entschuldigt sie sich während sich ihre Mutter um Eier kümmert.
Johanna inspiziert die Wäschekörbe, das Bettzeug ihrer Mutter. Das Bettzeug ist aufwendig eingerollt, nicht einfach hingeknüllt. Johanna faltet es auf. In der Mitte, versteckt, dunkelrot. Blut? Es ist viel - auf keinen Fall fehlendes Tampon oder Schnitt am Finger oder so etwas. Was zum Teufel geht hier vor sich? Schnell packt sie die Wäsche wider weg und geht zum Frühstück um ihre Stiefmutter anschweigen zu können.
Die letzte Aufgabe
Erneut trifft Johanna die Mädchen bei Anna. Sie hat erwartet, dass es wieder direkt mit der Aufgabe losgeht. Oder dass sie mit einer Videoaufnahme von ihrem letzten Besuch konfrontiert wird. Aber die Mädchen sitzen da in gemütlicher Runde und Johanna soll sich dazu setzen.
„Was ist mit der Aufgabe?“, fragt Johanna, die die Ungewissheit nicht ertragen kann.
Kichern. „Hast du so viel Gefallen dran gefunden dass du es gar nicht erwarten kannst?“, fragt Anna, „du bist ganz schön durchtrieben, weißt du das?“
Franziska rollt mit den Augen: „Man könnte meinen du bist nur für die Aufgaben hier.“
Johanna schaut betreten in ihr Weinglas.
Sie trinken Wein zusammen und unterhalten sich.
Irgendwann kann Johanna nicht mehr halten und fragt erneut nach: „Wie fing das eigentlich an mit den Aufgaben?“
„Mit einer Schnepfe namens Paula“, antwortet Franziska, „mit einer unzuverlässigen Schnepfe.“
„Wo ist die eigentlich inzwischen?“, will Sarah wissen.
Franziska antwortet: „Keine Ahnung. Irgendwann aus der Schule verschwunden. Hat gesagt sie macht jetzt eine Ausbildung und hat was besseres gefunden als unseren infantilen Mädchenclub.“ Sie streckt die Zunge raus.
Anna nimmt noch einen großen Schluck und fängt an zu erklären: „Also ein Erbe dieser Paula, die sich jetzt selber davon gemacht hat. Wir wollen eine Clique, die auch nach der Schule besteht. Ein Netzwerk. Wir sehen bei unseren Eltern wie nützlich das ist. Aber wenn die Clique beliebig ist, wenn da jede kommen und gehen kann je nachdem wie viele Blütenblätter sie an dem Tag gerade vom Gänseblümchen gezupft hat, dann fällt das nach der Schule sofort auseinander.“
„Habe ich eins zu eins so bei meinen älteren Schwestern gesehen“, ergänzt Franziska.
Anna fährt fort: „Dann war da die Idee, dass es eine Art Einsatz geben müsste. Bei amerikanischen Schwesternschaften gibt es ja auch diese ‚pledge week‘ und so. Schweißt zusammen.“
Marie übernimmt mit ironischem Tonfall: „Und niemand war mehr überrascht als Anna, festzustellen, wie viel Spaß solche Spiele machen. Hätte ja niemand ahnen können.“
Alle lachen.
„Wenn ich da so an die Hotel-Lobby-Herausforderung denke, wer wünscht sich nicht ein Leben als Prinzessin? Zumindest für einen Tag?“
„Komm, das war Glück“, antwortet Anna, „da hätte jede Glück oder Pech haben können. Ich habe mir vorher tagelang den Hintern in den Lobbys wund gesessen.“
Johanna schaut fasziniert in die Runde und fragt: „Gibt es das nur zur Aufnahme, oder gebt ihr euch immer noch gegenseitig Aufgaben?“
„Nun ja“, antwortet Marie, „ganz ohne Würze geht es im Leben nicht, oder?“ Sie kichert.
Anna ergänzt: „Aber es funktioniert anders als die Aufnahmeprüfungen.“
Johanna schaut fragend.
„Wenn du soweit bist.“
„Wie ist das eigentlich so mit Eltern, die sich Privatschule leisten können?“, will Johanna wissen, „haben die überhaupt noch Zeit für euch?“
Seufzen. Schwieriges Thema stellt Johanna fest.
Franziska sagt: „Na ja, zumindest die Angestellten haben Zeit für uns.“
Sarah ergänzt: „Alles hat so seine Vorteile und Nachteile. Wer kann sich schon so ein Clubhaus leisten? Oder zwei eigene Pferde?“
„Deine Mutter hat dieses Second-Hand-Geschaft am Thompson-Platz, oder?“, fragt Franziska.
„Stiefmutter“, korrigiert Johanna, „Meine Mutter ist schon lange … weg. Und nachdem meine Stiefmutter sich das Geld und das Geschäft unter den Nagel gerissen hat, hat sie meinen Vater zum Teufel geschickt. Der war leider ein ziemlicher Weichkeks. Leider sehe ich meinen Bruder seitdem nur noch selten, er ist mit meinem Vater gegangen.“
„Heavy“, kommentiert Franziska, „Klingt so als hätte dein Vater kein gutes Händchen bei Frauen gehabt.“
„Was meinst du mit ‚weg‘?“, will Sarah wissen.
Johanna zögert einen Moment, nimmt einen großen Schluck Wein, gibt sich einen Ruck und erzählt: „Meine Mutter war ein Problem. Sie hat getrunken. Zweimal fast das Haus abgefackelt. Meinen Vater verprügelt. Nachbarn nachts die Autofenster zertrümmert, solche Sachen. Mein Vater hat es nicht geeiert bekommen, etwas zu tun. Eines Nachts sind mein Bruder und ich in ihr Schlafzimmer geschlichen. Sie schläft immer sehr fest, weil sie was nimmt. Wir haben einen Spanngurt um das Bett gemacht und sie festgebunden. Ich habe mich auf sie gesetzt, wir haben sie aufgeweckt und ich habe ihr ein Messer an die Kehle gehalten und ihr ein Ultimatum gesetzt. Zwei Tage später ist sie abgehauen und nie wieder gekommen.“
„Oh krass! Im Ernst?“ Franziska schaut sie geschockt an.
Johanna nickt.
Franziska fragt: „Was hat dein Vater gesagt? Und wie alt warst du?“
Johanna antwortet: „Mein Vater hat nie herausgefunden warum sie abgehauen ist. Ich war zwölf, mein Bruder zehn. Ich denke selbst wenn ich es ihm erzählt hätte oder erzählen würde, er würde es nicht glauben.“
Sie sitzen noch lange da. Unterhalten sich. Sie zeigen Johanna ein Aufnahme einer früheren Herausforderung. Ein Amateur-Fußballstadion. Zwei junge nackte Frauen rennen auf den Platz während das Spiel läuft. Eine mit einer Huhnmaske über dem Kopf, die andere mit einer Fuchsmaske. Sie jagen einander über das Spielfeld. Alle lachen.
Johanna schaut fragend in die Runde. „Seid ihr…? Wer von euch ist das?“
Die Mädchen zucken mit den Schultern.
Anna sagt mit einem Grinsen: „Also Franziska können wir ausschließen, die Oberweite würde man erkennen. Ansonsten haben wir leider vergessen wer auf dem Spielfeld war.“
Sarah gähnt ungeniert. Franziska schaut auf ihre Armbanduhr: „Oh schon drei Uhr. Wir haben uns ja ganz schön verquatscht. Sollen wir mal los?“
Allgemeine Betriebsamkeit bricht aus. Sie bringen Johanna zur Garage. Johanna guckt fragend.
„Wir machen eine kleine Spritztour“, meint Anna und wedelt mit einem Autoschlüssel für einen fetten SUV, „Aber das Ziel ist geheim.“
Sie setzen Johanna Kopfhörer und eine Augenbinde auf und ziehen ihr zusätzlich einen Sack aus schwarzen Stoff über den Kopf.
„Einsteigen! Aber Vorsicht mit dem Kopf.“
Sie fahren eine Weile. Johanna kann nichts sehen und hat nur die Lieder von Grace Slick in den Ohren. Es ist so desorientierend - sie kann nicht einmal sagen wer fährt und wer hinten mit ihr sitzt. Schließlich parkt der Wagen, sie steigen aus. Immer noch mit dem Stoff über dem Kopf.
Fast ein bisschen wie in einem Agentenfilm, denkt sich Johanna. Aufregend. Sie werden jetzt in den supergeschützten unterirdischen Komplex unter der Weyland-Yutani-Firmenzentrale eindringen, wo die geheime Formel für das beste Zimteis der Welt gelagert wird, nach der sie schon ihr ganzes Leben sucht.
„Hier lang.“
Die Mädchen dirigieren sie irgendwo hin.
„Hast du die Schlüssel?“
Sie kann über die Musik nicht einmal die Stimmen auseinanderhalten. Irgendetwas wird aufgeschlossen. Ein Tor? Sie gehen weiter, Steinboden. Dann eine Tür. Es geht irgendwo rein. Die Reste von künstlichem Licht zwängen sich durch die Ränder der Augenbinde. Irgendwo in den Tiefen des Gebäudes halten sie. Ist das jetzt das Archiv mit den geheimen Eisrezepten?
Die Musik wird abgestellt und die Kopfhörer abgenommen, es bleibt nur der Sack über dem Kopf.
Anna sagt: „So, da wären wir. Ausziehen, kennst du ja schon.“
Johanna zieht sich aus. Die Blindheit macht es es erneut zu einem höchst ungeschickten Vorgang.
„Jetzt knie dich hin und beuge dich vorne über.“
Wie befohlen geht Johanna auf alle viere, neugierig was folgen wird.
„Oberkörper weiter runter, strecke deinen Hintern nach oben.“
Zögerlich gehorcht Johanna.
Für einen Moment verharrt sie so, dann spürt sie eine Hand auf ihrem Hintern, dann einen Finger an ihrer Rosette. Es fühlt sich glitschig an. Öl? Gleitgel? Vorsichtig schiebt sich der Finger in ihren Po. Das Gefühl ist ungewohnt - Johanna hat noch keinerlei Erfahrungen mit analen Spielen.
Der Finger bewegt sich ein wenig hin und her, dann folgt ein zweiter Finger. Sie fühlt sich schmuddelig.
„Entspann dich, sei nicht so verkrampft“, sagt Franziska.
Drei Finger bewegen sich sanft in ihrem After, nach einer Weile kann Johanna locker lassen und akzeptiert die eindringenden Finger.
„So, nun wird es Zeit für den Stöpsel“, sagt Franziska, „ganz ruhig atmen und nicht verkrampfen.“
Stöpsel? Was genau meint die mit ‚Stöpsel‘, und was hat der Stöpsel mit dem Zimteis zu tun, geht es Johanna durch den Kopf.
Die Finger verlassen ihren Po und etwas hartes, großes stößt an ihre Rosette und schiebt sich ganz langsam in sie hinein. Es ist größer als die Finger und wird immer größer je tiefer das Mädchen es hineinschiebt. Es meldet sich ein stechender Schmerz in Johannas Schließmuskel, sie beißt die Zähne aufeinander, verkneift sich einen Laut von sich zu geben. Franziska merkt, dass Johanna langsam verkrampft und schiebt den doch recht großen Analplug nun mit ein kräftigen Ruck ganz rein.
Johanna ruft: „Aua!“. Der Schmerz ebbt schnell ab, jetzt wo sich der Schließmuskel um die dünne Stelle von dem Analplug schmiegt.
„Aufstehen!“
Mit zittrigen Knien stellt sich Johanna hin.
„Hier rüber!“
Sie gehorcht, fragt sich was jetzt wohl kommt. Ihr werden zwei Ledermanschetten um die Fußgelenke gelegt, festgezogen. Sie hört einen Akkuschrauber. Danach legen die Mädchen ihr Manschetten um die Handgelenke, auch diese werden stramm festgezogen. Langsam werden ihre Handgelenke hochgezogen, bis sie ganz ausgestreckt dasteht. Mit breiten Beinen und ausgestreckten Armen, wie ein ‚X‘.
„Mund auf!“
Eines der Mädchen schiebt einen Knebelball in ihren Mund, fixiert ihn in ihrem Nacken.
Sie hört die Mädchen: „Hey, hast du den Motor?“
„Stuhl.“
„Nicht so wackeln, halt das mal.“
„So jetzt, nein, du musst das da anschrauben. So!“
„Das Seil ist dran.“
Sie hört wie die Mädchen irgendetwas aufstellen oder vorbereiten.
„So fertig“, meint schließlich Sarah.
„Na, dann können wir ihr eigentlich die Haube vom Kopf nehmen, oder?“, antwortet Franziska.
Johanna wird der Sack von Kopf gezogen und die Augenbinde abgenommen. Sie schaut sich um. Hinter ihr ist eine Holzplatte, direkt vor ihr ein Vorhang. Um sie herum… ‚Nein!‘ fährt es ihr den durch Kopf. Nicht das! Sie versucht etwas zu schreien, aber bekommt dank des Knebels nur undefinierbare Laute heraus. Sie erkennt den Raum. Er gehört zu ihrer Schule. Hier werden Projekte, Kunstsachen und so ausgestellt. Direkt vor dem Vorhang ist eine Glasscheibe von Fußboden bis zur Decke. Sie rüttelt an ihren Fesseln, aber die halten bombenfest.
„Keine Sorge“, meint Franziska mit einem gemeinen Unterton, „du stehst jetzt hier noch ein bisschen herum, aber dann wird man dich schon finden. Der kleiner Motor da zieht um zwanzig vor Acht den Vorhang auf. Genau die richtige Zeit um … gefunden zu werden.“
Die Mädchen feixen während Johanna erneut versucht etwas zu sagen. Das geht zu weit! Aber die Mädchen sind nur amüsiert von ihren Bemühungen, ihrem Gezappel und dem Versuch, trotz des Knebeln Worte herauszubringen.
„Keine Sorge, die machen dich bestimmt sofort los.“
„Ach ja“, ergänzt Anna, „bitte sag nicht wer dich hier festgemacht hat? wir haben einen Pakt. Und außerdem haben wir ja noch diese … Aufnahmen von dir.“
Marie sagt: „Wir würden dir gerne Gesellschaft leisten, aber du verstehst sicher dass wir uns das lieber aus sicherer Entfernung anschauen, ja? Du schaffst das schon, du bist ein großes Mädel! Nächstes Treffen ist am Mittwoch Abend, bis dahin sollte sich der Troubel ausreichend gelegt haben.“
Sie schalten das Licht aus und gehen durch eine Seitentür zurück ins Gebäude. Jetzt steht Johanna da. Keine Chance sich zu rühren. Wie spät ist es eigentlich? Es sind doch bestimmt noch Stunden? Der Plug in ihrem After wird auch nicht kleiner. Schnell kommt sie zum Schluss das an ihren Fesseln nichts zu machen ist und so bleibt ihr nur, da zu stehen und zu warten.
Nach einer Weile merkt sie, dass sie eigentlich früher oder später mal Wasser lassen müsste. Verdammt. Sie hält es so gut es geht zurück. Werde wohl nicht bis zum morgen durchhalten, denkt sie sich. Aber sie will hier auch nicht einfach in den Schaukasten der Schule pinkeln. Aber es hilft alles nicht, der Druck wird zu stark, und ehe sie nachher mit Zuschauern pinkeln muss lässt sie irgendwann laufen. Es läuft ihr an den Beinen hinunter. Der Plug schmerzt und sie ist müde. Sie hat ja auch keinen Moment geschlafen!
Nach einer endlos langen Nacht hört sie irgendwann die ersten Schüler draußen. Oh nein! Vielleicht funktioniert ja der Apparat nicht? Aber dann ist es so weit: das Licht im Schaukasten geht an, ein Surren und der Vorhang wird aufgezogen. Gerade als eine große Schülergruppe draußen vorbeigeht.
Der Schaukasten ist ja auch extra so aufgestellt, dass viele Schüler dran vorbei müssen. Ungläubig bleiben die Schüler stehen, starren auf die nackte und an Händen und Füßen gefesselte Johanna. Diese versucht mit aller Willenskraft im Boden zu versinken, aber es gelingt nicht und sie steht einfach nur da. Mit dem Knebel im Mund und guckt flehend zu den Schülern rüber. Diese stehen da und glotzen Johanna an.
Einige rufen andere Schüler heran. Da versteht Johanna: sie schämt sich in Grund und Boden und nichts ist ihr je peinlicher gewesen. Aber gleichzeitig kribbelt ihr ganzer Unterleib und die Nässe läuft aus ihrem rasierten Fötzchen aus. Nie im Leben hat sie sich mehr erregt Gefühlt. Sie versteht nicht, wie diese beiden Gefühle zusammenpassen, aber sie würde jetzt alles geben um eine Hand frei zu haben und würde es sich gleich hier direkt vor all diesen Schülern selber machen.
Sie erkennt schließlich die vier Mädchen der Clique in der großen Traube der Schüler. Sie schauen sie an, grinsen, winken, drängeln sich nach vorne. Anna und Sarah haben Fotokameras dabei. Sie halten sie unauffällig vor dem Bauch und machen zweifelsohne Bilder von Johanna. Niemand bemerkt, dass die Vier eigentlich gar nicht auf diese Schule gehen.
Es dauert eine Weile bis der erste Lehrer kommt. Er verschwindet im Gebäude, aber kann die Tür zum Schaukasten nicht aufschließen. Die Mädchen müssen irgendetwas mit dem Schloss angestellt haben. Mehr Lehrer kommen hinzu. Die Lehrer versuchen die Schüler zu verscheuchen, schreien herum, aber die Schüler gehen einfach nicht. Erst als der Schulleiter kommt und Drohungen ausspricht löst sich die Gruppe langsam auf. Es dauert lange bis sie befreit wird – der Hausmeister muss das Schloss aufbohren.
Sie legen Johanna einen Mantel um und führen sie aus dem Schaukasten. Danach reden Schulleiter, Vertrauenslehrer, Sozialarbeiter und Schulpsychologe alle durcheinander. Aber Johanna schafft es, sie davon zu überzeugen, dass sie weder die Polizei verständigen, noch ihre Mutter anrufen. Die Pädagogen lenken erst widerwillig ein, als sich Johanna auf ihre Volljährigkeit beruft. Sie sei total übermüdet. Es sei ein Streich, der zu weit gegangen ist und sie können später reden.
Johanna sagt: „Bitte, ich stand so lange in dem Kasten dass ich mich eingenässt habe.“
Sie schaut leidend.
„Und ich bin total durchgefroren. Kann ich mich irgendwo sauber machen?“ Die Lehrer erlauben ihr, in der Lehrerumkleide der Sporthalle alleine zu duschen.
Sobald Johanna alleine ist und das Wasser angemacht hat, greift sie sich sofort zwischen die Beine schiebt sich die Finger in die Möse und reibt ihre Schnecke, massiert ihre Perle. Oh mein Gott, was passiert mit mir, fragt sie sich.
Sie zieht sich den Analplug raus, den die Lehrer überhaupt nicht bemerkt haben. Wie bringe ich den jetzt hier raus ohne dass die Lehrer ihn sehen? Die Lehrer haben ihr ein paar Sachen zum Anziehen gegeben, aber sie hat keine Tasche dabei. Sie drückt sich den Plug zurück in den After.
Sie sitzt in der Dusche, das heiße Wasser prasselt auf sie nieder und reibt sich weiter das Fötzchen. Sie sieht all die Schüler vor sich, die ihren nackten Körper anstarren ohne dass sie etwas dagegen tun kann. Dann kommt es ihr so gewaltig wie noch nie zuvor im Leben. Erschöpft sitzt sie in der Dusche unter dem heißen Wasser und denkt über ihre Erfahrung nach.
Tee mit Bellegarde
Der Schulleiter hat bestimmt, dass Johanna mindestens eine Woche zu Hause bleiben soll, bis die Aufregung abgeklungen ist, vielleicht noch länger. Es sind Bilder aufgetaucht. Ein paar Abzüge der Aufnahmen, die Anna und Sarah gemacht haben sind unter den Schülern rumgegangen.
Die Lehrer haben den Schülern ‚ernste Konsequenzen‘ angedroht, wenn sie mit den Bildern erwischt werden. Aber Johanna macht der Gedanke an, dass jeder Junge, dem sie in der Schule begegnet, Nacktbilder von ihr haben könnte. Vielleicht schauen die Jungs sich ihre Nacktaufnahmen an, wenn sie zu Hause wichsen? Der Gedanke macht sie direkt feucht.
Am Dienstag redet der Schulpsychologe eine Stunde auf sie ein, aber sie schweigt eisern. Er interpretiert das als Scham und Schuldgefühle. Na gut, stimmt ja auch zum Teil. Als sie diese Pflichtübung hinter sich hat, macht sie sich einen schönen Tag im Park und liest.
Am Mittwoch Nachmittag fährt sie zu Annas Haus. Der Butler erwartet sie am Tor, wie beim ersten Besuch. Er bringt sie dieses Mal nicht in das Clubhaus sondern in das Haupthaus. Sie war noch gar nicht hier drin gewesen. Treffen sie sich jetzt im der Villa, wo ihre letzte Prüfung abgeschlossen ist? Ist das Gartenhaus vielleicht nur für Anwärterinnen? Das Haus ist teuer eingerichtet. Antiquitäten, gerahmte Bilder, Marmorfußboden. Wäre so schön in so einem Haus zu wohnen. Johanna möchte auch so wohnen.
Der Butler führt Johanna in den Salon. Dann kommt er mit einem Tablett Tee wieder. Ein Mann in einem teuren Anzug kommt herein. Er könnte vielleicht Mitte vierzig sein? Er ist drahtig, hat sich gut gehalten. Er hat braune kurze Locken. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Anna – ihr Vater? Er sieht ernst aus.
„Guten Tag Johanna, ich heiße Charles Bellegarde.“
„Sehr erfreut.“ Johanna hält ihm die rechte Hand hin.
Herr Bellegarde schüttelt ihre Hand und antwortet: „Erfreut bin ich allerdings nicht.“
Johanna sieht den Mann verdutzt an. Herr Bellegarde fährt fort: „Was bildest du kleine Göre dir eigentlich ein, bei dem Club meiner Tochter mitmachen zu wollen? Meine Tochter hat möglicherweise für einen Moment aus den Augen verloren, was für unsere Familie angemessen ist, aber ich habe es nicht! Ich sehe bestimmt nicht tatenlos zu, während sich eine kleine, verdorbene Unterstadt-Zecke ohne Eltern bei meiner Tochter einzeckt!“
Johanna versucht die Fassung wiederzugewinnen, damit hatte sie nicht gerechnet.
„Damit hier keine Missverständnisse entstehen: Du wirst dich hier nicht mehr blicken lassen. Du wirst dich von meiner Tochter fernhalten. Und du wirst dich von Marie, Sarah und Franziska fernhalten.“
Johanna fasst sich: „So können sie nicht über meine Eltern reden. Und bei allem Respekt, Herr Bellegarde, aber ihre Tochter ist volljährig, ich bin volljährig. Sie können uns nicht den Kontakt verbieten. Das hier ist nicht mehr das neunzehnte Jahrhundert.“
Herr Bellegarde gibt Johanna eine kräftige Ohrfeige, die guckt wie ein Auto.
„Das hier ist nicht deine Volksschule, wo du den ganzen Tag den Erwachsenen irgendwelche frechen Dinge sagen kannst ohne dass das Konsequenzen hat.“
„Sie … sie können mich nicht einschüchtern“, versucht Johanna sich zu behaupten.
„Nein? Bist du sicher? Mein Butler könnte dir das Handgelenk brechen. Es wird uns später jeder glauben dass das ein Unfall war. Oh, und deine Stiefmutter hat doch dieses verlodderte Kleidungsgeschäft? Wäre ein Jammer, wenn die Bank den Kredit kündigen würde und sie zumachen müsste, oder? Ich kenne da jemanden in der Bank, das ist nur ein Anruf entfernt. Deine Stiefschwester macht eine Ausbildung als Bankkauffrau - wäre ein Jammer wenn sie nicht übernommen würde. Du kannst auch ganz leicht von der Schule fliegen. Stell mich auf die Probe und du wirst sehen was du davon hast.“
Johanna wird bleich, ihr steckt ein Kloß im Hals und sie bekommt nicht mehr heraus.
Herr Bellegarde fährt fort: „Mein Butler fährt dich jetzt nach Hause. Und das war es dann und du wirst dich hier nicht mehr blicken lassen und dich von meiner Tochter fernhalten. Edward!“
Der Butler führt Johanna höflich aber bestimmt zur Garage. Dort wartet der Fahrer des Wagens schon. Sie und der Butler steigen ein und er fährt los.
Johanna ist ganz in Gedanken, ärgert sich über den Stinkstiefel. Sie achtet nicht darauf, wo sie hinfahren, erst als Wagen hält schaut sie wo sie sind.
„Wo sind wir? Was … Warum sind wir zum See gefahren?“
„Weil Sie jetzt baden gehen“, antwortet der Butler trocken.
Die beiden Angestellten zerren die zeternde Johanna aus dem Auto. Edward nimmt sie über die Schulter, der Fahrer hält ihre Arme fest. Sie haben direkt am See geparkt. Dort ist ein kleiner Steg, den sie bis zum Ende gehen. Dann wirft der Butler Johanna ins Wasser. Sie drehen sich um, gehen und fahren davon, während Johanna ihnen hinterher schreit: „Ihr dreckigen Grobiane! Mafiamethoden! Soll der Teufel eure Großmütter auffressen! Wisst ihr eigentlich, wie kalt das ist? Ihr arschgeborenen Missgeburten!“
Schließlich sieht sie ein, dass die beiden sie nicht mehr hören können und gibt das Geschrei auf. Sie klettert mühsam auf den Steg. Sie sitzt dort, an einen der Pfosten gelehnt und fängt unwillkürlich an zu weinen.
„Johanna?“
Sie hört eine Stimme hinter sich, dreht sich um.
„Thomas?“
Thomas geht auf ihre Schule, ist auch im zwölften Jahrgang und in vielen ihrer Kurse. Ein netter Junge, ein kleiner Streber.
Sie schaut ihn nur an, sitzt resigniert da. Sie macht sich nicht mal die Mühe, ihre durch das Wasser nun halbdurchsichtige Bluse irgendwie zu verdecken.
Thomas geht zu ihr, fragt: „Bist du in den See gefallen? Was ist passiert? Du zitterst ja. Hier nimm meine Jacke.“
Er gibt ihr seine Jacke, hilft ihr hineinzuschlüpfen. Johanna antwortet entmutigt: „Ja. Reingefallen worden.“
Er setzt sich vor sie hin, schaut sie interessiert an. Irgendwie strahlt er Mitgefühl aus. Johanna will mehr sagen, hat aber einen riesigen Kloß im Hals und fängt statt dessen an zu schluchzen. Thomas legt einen Arm um sie.
„Komm, ich wohne hier gleich um die Ecke. Da kannst du dich aufwärmen und ich gebe dir etwas trockenes zum anziehen.“
Johanna rafft sich auf. Thomas wohnt in einem schnuckeligen Vorstadthäuschen. In der Wohnung treffen sie auf ein anderes Mädchen, ungefähr so alt wie Thomas. Sie trägt ein verwaschenes ‚eths‘-T-Shirt, ein Nietenhalsband und hat kurze, strohblonde Haare.
„Na, wen haben wir denn da angeschleppt Thomas?“, neckt das Mädchen Thomas, „Endlich Erfolg gehabt bei der Jagt auf Mädchen? Ist aber auch ein ausgesprochenes hübsches Exemplar. Lass dich mal…“.
Sie hält inne. „Oh mein Gott, was ist denn mit dir passiert?“
Thomas seufzt: „Darf ich vorstellen, das ist meine Schwester, Astrid. Sie ist sehr frech und wird jetzt nach oben gehen und etwas trockenes für dich aus ihrem Kleiderschrank suchen und uns in Ruhe lassen bis du aufgewärmt und trocken bist.“
Astrid streckt den beiden die Zunge raus.
„Astrid, was zum Wechseln bitte.“
„Ja ja, ich such ihr was.“
Johanna duscht, bekommt trockene Kleidung von Astrid und von Thomas einen heißen Kakao vorgesetzt: „Bitte. Mit Schuss.“
Johanna schaut sich neugierig in dem Haus um. Stilvoll und geräumig, etwas konservativ vielleicht, die Eltern haben definitiv die Siebziger verpasst. Sie könnte hier einziehen.
„Keine Eltern?“
„Seit unsere Eltern sich mit ihrem Messebau selbstständig gemacht haben, haben sie vergessen, wo sie wohnen und sind nur noch in der Firma.“ Er zuckt mit den Schultern. „Aber jetzt erzählt doch mal was passiert ist.“
Johanna hält sich an der Tasse fest. „Der Vater von Anna ist passiert. Direkt aus einem grimmschen Märchen importiert. Es war schwierig genug hierhin umzuziehen. Keine Freunde. Dann hatte ich endlich eine Clique gefunden die mich haben will. Es hat sich wunderbar angefühlt. Dann kommt Annas Vater und reißt mir den Kopf ab. Ich könnte schreien!“
„Tu dir keinen Zwang an.“
Sie erzählt Thomas davon, wie sie die Mädchen kennengelernt hat. Sie deutet an, dass es ein paar ‚Mutproben‘ gab, erzählt aber keine Details.
„Mutproben?“, hakt Thomas nach, „hat das was mit deinem Auftritt im Schaukasten zu tun?“
Johanna schaut ihn ernst an: „Das ist Geheim, okay? Wenn du was darüber erzählst, wer da was mit zu tun hat dann schleiche ich mit Nachts in dein Zimmer und schneide dir den Schniedel ab, klar?“
„Okay okay“, er deutet einen Reißverschluss über dem Mund an.
Johanna fährt fort, berichtet von dem Treffen mit Herrn Bellegarde. Thomas hört sich die Geschichte an, sitzt da mit offenem Mund als sie von Herrn Bellegardes Drohungen und dem See erzählt: „Das ist ja ganz schön krass.“
„Das muss auch schwierig sein, mitten im Schuljahr umzuziehen, oder? Wieso macht man so etwas eigentlich?“
„Na ja, zum einen hat meine Stiefmutter hier ein Geschäft übernehmen können. Diesen Second-Hand-Laden.“
Sie macht eine Pause.
„Und dann gab es da noch diesen Vorfall in der Schulwerkstatt, die abgebrannt ist. Sie haben nie herausgefunden wer es letztlich war, und der Werkstattleiter wird auch denke ich nie erzählen was er darüber weiß, aber es war trotzdem am Ende besser dass wir weggezogen sind.“
Thomas braucht einen Moment, das zu verdauen.
Thomas sagt: „Komm ich zeig dir unseren Hobbyraum. Du musst jetzt auf andere Gedanken kommen. Hast du am Samstag Zeit? Wir treffen uns hier immer. Du könntest auch kommen.“
Sie kommen im Hobbyraum an. „Das war früher die Werkstatt von meinem Vater“, erklärt Thomas, „aber seit er jetzt mit seiner Firma eine große Werkstatt hat, haben wir diese hier übernommen.“
Dort gab es einen großen Tisch mit einer detailverliebten Miniaturenlandschaft und das ganze Material und Werkzeug zum bauen und bemalen der kleinen Welt.
„Und ihr spielt da so Schlachten, richtig?“ Sie quatschen noch eine Weile über die Miniaturen, dann verabschiedet sich Johanna.
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