Ausraster (Teil 1 von 3)
Okay, es war nicht mein Tag. Ich war in einem Shop meines Telefonanbieters, um mich zu beschweren – und das nicht zum ersten Mal. Ich war in der Endphase meiner Bachelor-Arbeit, und ich hatte seit Tagen kein funktionierendes Internet mehr. Das ich dringend benötigte. Ich hatte diverse Male bei der Hotline angerufen und war diverse Male in diesem Shop aufgekreuzt. Man hatte mich vertröstet. Man hatte mir Zusagen gemacht, die nicht eingehalten wurden. Man hatte mir irgendwelchen Bullshit aufgetischt, nur um mich loszuwerden.
Jeder, der schon einmal eine Bachelor-Arbeit geschrieben hat, weiß, dass man nervlich auf dem letzten Loch pfeift, wenn der Abgabetermin näher rückt. Zudem hatte mein Freund Schluss gemacht und ich hatte ein Schreiben von meiner Vermieterin erhalten, in dem sie mir wegen Eigenbedarfs kündigte. Es war einfach alles ein bisschen viel.
Dementsprechend war meine Lunte eh schon ziemlich kurz, als dann auch noch die Geschichte mit dem Internet-Ausfall dazukam. Und als sie mir in diesem Shop dann wieder komisch kamen, da war einfach Feierabend.
Okay, vielleicht bin ich ein bisschen ausgerastet. Vielleicht habe ich ein wenig rumgebrüllt. Vielleicht habe ich einen Ständer mit Guthabenkarten umgeworfen. Vielleicht habe ich das Smartphone des Telefongesellschaftsheinis durch die Tür einer Vitrine geschmettert. Das könnte eventuell alles sein. Aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem es einfach gar nicht mehr anders geht. Ich bin wirklich eine friedfertige, geduldige, junge Frau. Aber was zu viel ist, das ist zu viel.
Plötzlich war die Polizei da. Die haben sich die Angelegenheit für einen Moment angesehen und dann einen Krankenwagen gerufen, die so genannte B-Bereitschaft. Die dürfen einen mitnehmen, auch wenn man etwas dagegen hat. Das gehört zu den Dingen, die ich an diesem Tag gelernt habe.
Als die B-Breitschaft eintraf, hatte ich mich schon wieder beruhigt. Zumindest so einigermaßen, jedenfalls hatte ich aufgehört, mit Dingen zu werfen oder sie anderweitig zu zerstören. Die drei Sanitäter hatten jeweils eine Figur wie ein Rugby-Spieler und Hände wie Bratpfannen. Sie eröffneten mir, dass sie mich jetzt mitnehmen würden. Als ich Einwände äußerte, wurden sie von den beiden Polizisten unterstützt, die mir erläuterten, dass es nicht die Frage sei, ob ich mitkäme oder nicht, sondern ob sie Gewalt anwenden müssten oder nicht. Angesichts des herrschenden Ungleichgewichts der Kräfte entschied ich mich für die gewaltfreie Lösung und folgte den Sanitätern in den Krankenwagen.
Einer fuhr, die beiden anderen behielten mich im Auge. Auf meine Frage, wo es denn hingehen würde, erhielt ich die Antwort, dass wir auf dem Weg in die Psychiatrie wären. Das beunruhigte mich ein wenig. Allerdings befand ich mich offensichtlich nicht in der Position, bei der Diskussion über das Ziel der Fahrt stimmberechtigt zu sein.
Sie brachten mich zu einer bemerkenswert großen psychiatrischen Klinik, die offenbar zu Beginn der Siebzigerjahre im Stil des Brutalismus errichtet worden war. Hätte ich auch nur den Anflug von suizidalen Gedanken gehabt, wäre ich beim Anblick dieses Gebäudes vermutlich von der Konzeptions- in die Umsetzungsphase gewechselt.
Ich wurde einer Ärztin vorgestellt, die sich als Dr. Dresemann-Golewski vorstellte.
„Wir werden uns eingehender mit ihnen beschäftigen“, versprach sie. „Aber nicht mehr heute, wir haben einen hohen Krankenstand beim Personal, abgesehen vom üblichen Pflegenotstand. Morgen wird sich die Frühschicht um Sie kümmern. Bis dahin bleiben Sie hier.“
„Und wenn ich nicht will?“, erkundigte ich mich.
„Uns liegt eine Zwangseinweisung vor, wir werden Sie auch gegen Ihren Willen hierbehalten. Wir könnten Sie jetzt medikamentös ruhigstellen. Dann sind Sie aber morgen Vormittag nicht in der Lage, Gespräche zu führen, bzw. wir wären nicht in der Lage, Sie so kennenzulernen, wie sie ohne den Einfluss der Medikamente denken und agieren.“
„Und was bedeutet das jetzt?“, wollte ich wissen.
„Da sie offenbar zu Gewalt neigen, bleibt uns nichts anderes übrig, als Sie bis auf Weiteres zu fixieren.“
„Was meinen Sie damit?“
„Damit meine ich, dass wir geeignete Maßnahmen ergreifen werden, die Sie am Verlassen Ihres Bettes hindern werden.“
„Sie wollen mich fesseln!“, rief ich.
„Wir ziehen hier den Begriff ‚Fixieren‘ vor.“
„Das ist doch nur ein Euphemismus!“
„Wie auch immer. Die beiden Herrschaften hier nehmen sie jetzt mit.“
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass zwei weitere Personen den Raum betreten hatten, ein Pfleger und eine Pflegerin, beide etwa in meinem Alter, also etwa Mitte zwanzig. Sie führten mich in den Gang hinunter in ein anderes Zimmer.
„So, dann ziehe dich mal aus“, sagte die Frau, die ganz nett zu sein schien, und deren Schildchen an ihrem Kittel davon kündete, dass sie Sarah hieß.
„Nee, wieso das denn?“, versuchte ich das Unvermeidliche abzuwehren.
Nun meldete sich der Mann zu Wort, der offenbar Max hieß. „Um das von Anfang an klarzustellen: Wir sind weder hier, um Fragen zu beantworten, noch um irgendwie zu diskutieren, was jetzt passieren wird und was nicht. Wir können das hier jetzt einigermaßen entspannt über die Bühne bringen, oder es gibt Stress. Wenn du mich fragst, dann wäre ich für die entspannte Variante, aber du hast die Wahl.“
Auch das hatte der Typ gar nicht mal unfreundlich vorgebracht, aber die Botschaft war angekommen. Ich begann, mich auszuziehen, bis ich nur noch in Unterwäsche dastand.
„Weiter“, sagte die Frau.
Ich seufzte. Es war mir sehr unangenehm, nun splitternackt vor den beiden zu stehen. Irgendwie machte die Tatsache, dass die beiden in meinem Alter waren, die Sache noch peinlicher, ich kann gar nicht so genau sagen warum. Die rechte Hand hielt ich vor meine rasierte Scham, mit dem linken Arm versuchte ich, meine Brüste notdürftig zu bedecken. So kam ich mir zwar noch blöder vor, irgendwie wie ein verklemmtes Schulmädchen, aber ich tat es trotzdem. Vielleicht hätte ich es einfach gelassen, wenn ich geahnt hätte, was mir an diesem Tag noch alles bevorstand.
„Wir haben keine saubere Wäsche mehr auf Station“, sagte Sarah. „Die Wäscherei ist auch unterbesetzt. Wir müssen ein bisschen improvisieren.“
Sie reichte mir mein Unterhemd. Ich hätte zwar auch gerne meinen BH wiedergehabt, war aber dennoch dankbar, wenigstens wieder etwas anziehen zu können. Dann folgte mein Shirt, das allerdings so kurz war, dass ich untenherum nach wie vor im Freien stand.
Sarah hielt mir meine Strumpfhose hin, die ich zum Schutz vor den winterlichen Temperaturen unter der Jeans getragen hatte.
„Moment, und mein Slip?“, fragte ich.
„Du bekommst einen vom Haus“, antwortete Sarah. „Quasi.“
„Was soll denn das bedeuten?“
„Das bedeutet, dass du eine Windel bekommen wirst“, erklärte Max.
„Nie im Leben!“, protestierte ich. „Ich kann alleine aufs Klo gehen!“
„Kannst du, ehrlich gesagt, nicht“, meinte Sarah. „Nicht, wenn du fixiert bist.“
Fluchend zog ich die Strumpfhose an und wartete dann darauf, dass ich meine Jeans zurückbekam. Diese wurde mir allerdings verweigert.
„Viel zu warm, zu unbequem und zu unpraktisch“, hieß es.
„Eine Jeans ist nicht unbequem“, widersprach ich.
„Die ist viel zu eng“, sagte Sarah. „Jedenfalls mit einer Windel drunter.“
Derweil telefonierte Max im Hintergrund. Mir war es reichlich peinlich, in Shirt und Strumpfhose herumzustehen. Erstens generell und zweitens, weil ich keine Unterwäsche trug. Es handelte sich um eine schwarze Nylonstrumpfhose, deren Höschenteil zwar verstärkt und damit dunkler war als die Strümpfe an den Beinen. Das änderte aber nichts daran, dass man einwandfrei durch das dünne Gewebe hindurchblicken konnte.
Max legte den Hörer auf. „Sie schaffen es nicht, das Bett hochzubringen“, seufzte er. „Wir müssen es abholen.“
„Windeln haben wir auch keine mehr hier“, sagte Sarah. „Dann können wir gleich einen Stapel mitbringen.“
Sie stellte ein Paar Badelatschen vor mich hin. „Zieh die mal an“, forderte sie mich auf, „und dann geht‘s ab in den Keller.“
„Wie, in den Keller?“, fragte ich.
„Da unten steht dein Bett. Wir müssen es holen, und du kommst mit. Wir können dich ja hier nicht alleine lassen, das ist gegen die Vorschriften. Apropos Vorschriften, bevor es losgeht, gäbe es da noch etwas anderes zu erledigen, da wir die Station verlassen werden.“
Sie griff in einen Schrank und holte ein Gewirr aus weißen Gurten hervor. Beide Pfleger begannen nun, mir mit schnellen, routinierten Bewegungen diese Gurte anzulegen. Als sie fertig waren, trug ich einen Gurt um den Bauch, an dem seitlich zwei kurze Gurte befestigt waren, die um meine Handgelenke gelegt worden waren. Zwei weitere Gurte lagen um meine Fußgelenke, dazwischen befand sich ein weiterer, der meine Schrittlänge stark beschränkte.
Ich versuchte, meine Hände zu befreien. Es ging nicht, sie waren durch die weichen Gurte zwar nicht schmerzhaft, aber unnachgiebig seitlich an meinem Körper befestigt.
„Ich bin gefesselt!“, sagte ich beeindruckt.
„Fixiert“, verbesserte Max mich. „Und jetzt los.“
Sie drängten mich in Richtung Tür.
„Moment!“, rief ich. „Verstehe ich das richtig, dass ich jetzt nur in Strumpfhose durch das Krankenhaus spazieren soll? Praktisch mit nacktem Hintern und nackter … na ja, ihr wisst schon.“
„Ich befürchte, es gibt da jetzt gerade keine andere Möglichkeit“, sagte Max. „Los jetzt, es wird dir schon keiner was weggucken.“
Da war ich allerdings anderer Meinung. Jeder der beiden griff sich einen meiner Arme, und so eskortierten sie mich durch die Gänge des riesigen Krankenhauses. Wegen der Fußfesseln, die sie mir angelegt hatten, ging das quälend langsam. Ich schämte mich zu Tode. Ich konnte weder verhindern, dass man mir auf meinen praktisch nackten Hintern glotzte, noch konnte ich meine rasierte Scham vor den Blicken von Neugierigen verbergen, da ich meine gefesselten Hände nicht schützend davorhalten konnte.
Und es gab Neugierige, oh ja, die gab es! Einerseits war Personal des Krankenhauses auf den Fluren unterwegs; vor diesen Leuten schämte ich mich eigentlich noch am wenigsten, obwohl auch diese Klientel mich ganz ungeniert begaffte. Aber das waren Pfleger oder Ärzte, die von Berufs wegen permanent mit dem Anblick teilweise oder vollständig Entkleideter konfrontiert wurden. Bei Patienten sah es schon anders aus, wobei ich die notfalls für mich als komplett irre definieren konnte, so dass sie nach fünf Minuten eh nicht mehr wussten, was sie gesehen hatten. An irgendeine Hoffnung muss man sich ja klammern. Das Schlimmste aber waren Angehörige, Besucher von Patienten, die mich in meinem demütigenden Aufzug zu Gesicht bekamen und sich an meinem Anblick ergötzten. Zudem genierte ich mich, da offensichtlich war, dass es sich bei mir um eine Art Gefangene handelte, die dort sozusagen abgeführt wurde. Die Gurte schrien diese Tatsache geradezu heraus.
Ich fragte mich, was schlimmer war: Mit komplett entblößtem Unterleib dort herumgeführt zu werden oder mit der Nylonstrumpfhose. Die Strumpfhose ließ die Blicke wenigstens nicht vollkommen ungefiltert auf meinen Körper prallen. Andererseits schien sie mir mehr zu betonen als zu verstecken, und zusätzlich hatte sie eine gewisse erotische Anmutung. Am Ende lief man zwar nicht mit nacktem Hintern durch die Gegend, aber in Strumpfhose schickte es sich auch nicht, jedenfalls nicht ohne Kleid, Rock oder Hose darüber. Entsprechend war ich etwas unentschlossen, was die Beantwortung dieser Frage anging. Da ich eh keine Wahl hatte, war das aber auch eigentlich egal.
Ab und an, wenn uns Leute begegneten, drehte ich mich kurz um, wenn sie an uns vorüber waren, weil ich wissen wollte, ob sie sich ihrerseits umdrehten, um einen Blick auf meinen Strumpfhosenpo zu erhaschen. Das war bei einhundert Prozent meiner Überprüfungen der Fall.
Irgendwann führten sie mich in einen Aufzug und drückten den Knopf für das Untergeschoss. Dies war der unangenehmste Teil meines Marsches, da mehrfach Leute zu- oder ausstiegen und diese somit in der gleißend hell erleuchteten Aufzugskabine deutlich länger die Möglichkeit erhielten, mich zu begaffen. Zudem bestand eine Wand der Kabine aus einem Spiegel, wahrscheinlich um sie größer wirken zu lassen und so klaustrophobisch veranlagten Menschen zu helfen. So war ich in der Lage, einen Blick auf mich selber zu werfen, was alles noch schlimmer machte.
Im Keller ging es wieder diverse Gänge entlang, allerdings trafen wir hier immerhin keine anderen Patienten oder Besucher. Schließlich führten sie mich in einen Raum, in dem sich ein Krankenhausbett befand, das über und über mit weißen Gurten versehen worden war. Ich musste die aufkeimende Panik niederkämpfen, als ich das Gewirr in Augenschein nahm.
Kommentare
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Starker Beginn! Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Eine sehr ungewohnte und sehr interessante Geschichte. Normalerweise hätte ich sowas nicht fertig gelesen. Da ich aber deine Geschichte mit den Dreharbeiten gelesen hatte, wird es hier wohl auch noch richtig gut werden und somit ist eine Maximalbewertung mein erklärtes Minimum.
Schöner Schreibstil 👍
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!
Deine Kreativität in punkto "gefesselt werden" ist unschlagbar. Richtig spannender Anfang. (fünf Sterne natürlich auch von mir)
Danke für den mega geilen Anfang einer wunderbaren Geschichte.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung
Ganz liebe 💘 Grüße
Gabi
Gefällt mir sehr gut! Sowohl Stil als auch Inhalt (bis hier). Einzig ein wenig mehr Beschreibung der Protagonistin hätte ich mir gewünscht, aber vielleicht kommt das ja noch. Freu mich jedenfalls auf die Fortsetzung!
Schöner Schreibstil, sehr guter Anfang der Geschichte.
Teil 2/3 habe ich schon offen und hoffe, das es auch noch einen Teil 3 gibt.
Sehr guter Anfang. Guter Schreibstil. Liesst sich flüssig und die Beschreibung der Situationen und des Outfits lässt genügend Raum für eigene Phantasie
Weiter so, bin sehr gespannt
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