Weeslower Chroniken V - 2002 - Jasmin - Kapitel 2 - Das Model
Weeslower Chroniken V - 2002 - Jasmin - Kapitel 2 - Das Model
"Weil hier sonst wohl keine andere Frau in Frage kommt, oder?" antwortete Daniela genervt. Sich selbst schien sie in dieser Rolle jedenfalls nicht in Betracht zu ziehen. "Einen passenden jungen Mann hätten wir schon. Jetzt fehlt uns nur noch eine junge, gutaussehende, sympathisch wirkende junge Frau. Also jemand wie Sie..."
Nadine unterstützte ihre Chefin sofort: "Du gehst doch glatt als Model durch, so klasse wie Du aussiehst!"
Als Jasmin auch noch die zustimmenden Mienen all der anderen sah, bereute sie bereits zum zweiten Mal an diesem Tag, dass sie sich zu diesem Auftritt in diesem superkurzen Kleid hatte überreden lassen. Sie hatte einfach nur gut aussehen wollen - und das hatte sie nun davon.
"Aber ich bin viel zu klein dafür - zum Modeln, meine ich." wandte sie ein.
"Du sollst ja auch nicht auf den Laufsteg." erwiderte sofort Ralph. "Für diese Aufnahmen hier spielt das keine Rolle."
Jasmin schüttelte dennoch vehement den Kopf. "Aber... - so was habe ich noch nie gemacht! Ich kann das gar nicht.“
„Ist nicht schwer“, meinte Aron, der damit zum ersten Mal den Mund aufmachte. „Einfach irgendwie dastehen, lächeln und nicht in die Kamera schauen, das ist alles.“
Ralph sprang ihm bei. „Na komm schon, ehe es platzt. Du bist unsere letzte Hoffnung. Und Du wärst ein tolles Model. Du siehst super aus! - Du kannst das!“
Jasmin fühlte sich völlig überrumpelt. Das geht doch nicht, dass ich.... Sie schaute hilfesuchend in die Runde, aber die anderen schauten erwartungsvoll zurück. In Gedanken ging sie rasend schnell die einzelnen Szenen durch, die da auf sie zukommen würden: Rezeption, Zimmer, Restaurant – das würde vielleicht kein Problem sein. - Aber die Fotos in der Sauna - und im Pool? Also völlig unbekleidet?! Schließlich war das ja das Besondere dieses Shootings. Sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach.
Aus der Projektplanung wusste sie, dass die gesamte Thermen-Anlage und der Park mehr oder weniger „clothing optional“ sein würde. Die Leute sollten sich dort einfach wohlfühlen und möglichst die ganze Zeit entweder im Bademantel oder eben ohne alles herumlaufen können. Badezeug zu tragen sollte zwar erlaubt sein, aber nur in der einen Anlage hinter dem Haupthaus, dem sogenannten gemischten Bereich "Baltica". Dagegen sollte der zweite, der größere Trakt, das sogenannte "Mediterana", und auch der Gartenbereich drum herum einschließlich der Liegewiese und dem Bade-Steg gänzlich auf Nacktheit hin ausgelegt sein.
Doch gerade dort im "Mediterana"-Bereich sollten die meisten der Fotos geschossen werden, und Jasmin wusste, dass sogar ganz ausdrücklich Nacktfotos Gegenstand der Model-Verträge waren. Diese Fotos sollten den Gästen gleich den entsprechenden Appetit auf Wellness und Sauna und textilfreies Baden und Sonnen machen. Sie war selbst ja schon die ganze Zeit total neugierig und seit Tagen ganz gespannt darauf gewesen, heute dabei zusehen zu können.
Und genau das sollte nun sie, Jasmin, selbst übernehmen?! - Nacktfotos?!
Sie spürte die durchdringenden Blicke der anderen, die Spannung, die im Raum lag, und ihr wurde zunehmend unwohler in ihrer Haut. Sie schaute immer noch verzweifelt von einem zum anderen. Meinten die das etwa ernst? Vermutlich ja, dachte sie resigniert. Sie sah ja selbst ein, dass sie alle zusammen gerade ein gewaltiges Problem hatten, und dass sie wohl die Einzige war, die jetzt noch helfen konnte. Aber gab es denn nicht noch eine andere Lösung?! Doch auch ihr fiel keine ein.
Die ganze Zeit war ihr vor lauter Aufregung gar nicht bewusst, dass alle im Raum - bis auf Daniela, die hinter ihrem Sessel nervös auf und ab ging - ihr blütenweißes Höschen unter dem hoch gerutschtem Rocksaum betrachten konnten. Die anderen aber bestärkte dieser unfreiwillig freizügige Anblick nur.
Aron trat auf sie zu. „Komm, Jasmin! Du bist sogar noch viel schöner als das Model, das wir gebucht haben, wirklich." schmeichelte er ihr mit liebem Blick.
Sie lächelte ihn dankbar und zugleich hilfesuchend an und sah dabei ganz bezaubernd aus. Sie äußerte nun ganz offen ihre Bedenken. "Aber da sind auch Nacktfotos dabei."
Aron zuckte mit den Schultern. "Na und? Doch nur als schmückendes Beiwerk."
Ralph hatte es vorausgeahnt und versuchte sogleich, ihre Bedenken zu zerstreuen: "Mach Dir mal keine Sorgen! Die Sauna-Bilder und so, das wird ja nachher in den Prospekten alles nur andeutungsweise zu sehen sein. Da kann man dann vielleicht sehen, dass Ihr beide nackt seid, aber da sieht man nicht viel mehr - und keiner wird Dich erkennen können."
Dass man sie vielleicht auf den Fotos erkennen könnte, daran hatte sie überhaupt noch nicht gedacht. Das war auch in diesem Moment gar nicht mal ihre größte Sorge: die war plötzlich, dass ihr bewusst wurde, dass Hans Weber auch mit dabei sein würde, wenn diese Nackt-Aufnahmen von ihr gemacht werden würden. Den konnte sie ja aber wohl kaum wegschicken... Als ihr Blick auf Weber fiel, wurde ihr direkt schlecht bei dem Gedanken, was da auf sie zukommen könnte.
"Na los!" drängte Ralph wieder.
"Also, ich mache es nur," sprang ihm Aron wieder bei, "wenn Du auch mitmachst, Jasmin."
Sie wusste, was nun alle von ihr erwarteten, und spürte gleichzeitig, wie ihr vor Aufregung der Schweiß am Rücken hinab lief. Es hielt sich nicht mehr auf ihrem Sessel, sie stand auf und ging ziellos auf und ab.
In ihr kämpften Fluchtgedanken und Pflichtbewusstsein gegeneinander. Was, wenn sie ja sagte? Was, wenn sie nein sagte?
"Du bist doch nicht etwa prüde, oder?" meinte Daniela provozierend.
Natürlich nicht, dachte Jasmin, und blitzte die blondierte Geschäftsführern mit einem kurzen bösen Blick an. "Ich bin überhaupt nicht prüde!" gab sie trotzig zurück.
"Na dann..." provozierte Daniela sie weiter.
Ralph hatte derweil in seinem Koffer gekramt und einen Prospekt einer Therme in Bayern gefunden, den er mit erstellt hatte. Er rief Jasmin heran. "Schau mal, so etwa sieht das aus..." erklärte er. Man sah darauf schöne, meist junge Pärchen oder einzelne Männer und Frauen, die in Handtücher gewickelt oder auch mal oben ohne auf den Holzbänken saßen oder an Pools entlang gingen. Alles recht harmlos und stilvoll. Und wenn mal jemand ganz nackt zu sehen war - so wie es hier und heute vorgesehen war - dann sah man das zwar, aber nie in allen Details.
Eigentlich wusste sie das alles, aber diese kleine Vorführung hatte auf Jasmin immerhin die gewünschte beruhigende Wirkung. "Na ja..." murmelte sie nachdenklich.
"Also, was man sehen wird, sind die Formen Deines schönen jugendlichen Körpers." meinte Ralph und betrachtete sie mit seinem Kenner-Blick. "Du hast wunderbare reine Haut, Jasmin - und Du bist schon ein bisschen gebräunt. - Durchgehend oder mit Bikinistreifen?" fragte er.
"Durchgehend. Ist vom Solarium." antwortete sie brav.
"Gut, das wird sich prima machen so als Kontrast zu einem weißen Handtuch." sprach Ralph eher wie zu sich selbst.
Jasmin schaute noch einmal in die Runde. Nadine zwinkerte ihr aufmunternd zu.
Da fiel ihr Blick auf Hans Weber, der die ganze Zeit noch nichts gesagt und nur stumm auf den Boden geschaut hatte. Noch immer suchte sie nach einer Möglichkeit, dem ganzen zu entgehen. Vielleicht hatte er ja was dagegen?! Eine vage Hoffnung beschlich sie, als sie sein grimmiges Gesicht sah.
"Was meinen Sie?" fragte Jasmin vorsichtig.
Er sah sie plötzlich direkt an. Dann zuckte er mit den Schultern und meinte trocken: "Ich würde es an Ihrer Stelle tun, wenn Sie den Arsch Ihrer Chefin retten wollen." Seine Stimme klang plötzlich gar nicht mehr hell und piepsig, sondern bedrohlich.
Arsch, ja, das war das richtige Stichwort, dachte sie angeekelt. Doch sie schwieg, denn ihre Vernunft meldete sich und gab ihr zu verstehen, dass er leider recht hatte. Sie seufzte. "Okay, ich mach´s...“ sagte sie leise, eher zu sich selbst, aber gerade laut genug, dass die anderen es hören konnten, und erschrak dann selbst: Hatte sie etwa eben zugestimmt?
Doch die anderen jubelten bereits.
Auch Weber zwang sich zu einem Lächeln. "Geht doch!" Und dann sagte er etwas, was sie nie für möglich gehalten hätte: "Danke!"
"Oh Gott..." murmelte Jasmin, als ihr bewusst wurde, was sie gerade gesagt hatte. Alle begannen sofort schon ganz geschäftig mit irgendwelchen Vorbereitungen. Was hatte sie nur getan?! Das konnten die doch nicht ernst nehmen?!
Weber stand auf und wandte sich an die Runde: "Jetzt ist das ja geklärt. Ich lasse Euch jetzt besser alle allein. Ich kann hier eh nicht helfen, ich komme nachher wieder."
Jasmin, noch immer in einer Art Schockstarre, begriff erst allmählich, was er da sagte. Ihr fiel sofort ein riesiger Stein vom Herzen. Wenn er nicht dabei wäre, fiel ihr das mit dem Nacktsein bestimmt viel leichter. Sie sah ihn unendlich erleichtert an und nickte eifrig. Dann wandte sie sich wieder an Weber. "Darf ich erst noch meine Chefin fragen?"
Alle hielten inne, in dem, was sie gerade taten, und schauten sie ernüchtert an.
"Du willst doch jetzt nicht noch einen Rückzieher machen?" meinte Nadine ungläubig.
Weber klang beinahe gelangweilt. "Gut," meinte er achselzuckend, "wenn Sie meinen. Frau Waldmann wird Ihnen bestimmt nichts anderes sagen."
Sie lief sofort zu ihrer Handtasche, um ihr Handy zu holen und ging damit hinaus auf den Vorhof. Ihr allerletzter Hoffnungsschimmer.
Und tatsächlich, Louise Waldmann war sofort einverstanden.
Nicht nur das: Eine Verzögerung kam für sie gar nicht in Frage. Sie hatte die Models beauftragt. Wenn diese jetzt ausfielen und damit das Shooting, dann wäre eine ganze Menge Geld aus dem Auftrag verloren. Das könne sich die kleine Agentur gar nicht leisten, erklärte sie Jasmin aufgeregt. Daher drängte sie Jasmin geradezu, das Shooting zu übernehmen. Und sie war sich sicher, dass Jasmin sich als Model ausgezeichnet machen würde.
"Aber Nacktfotos? Wirklich?! Das habe ich noch nie gemacht." jammerte das Mädchen.
"Ich weiß. Aber das sind doch bloß Werbefotos für ein Hotel, das ist ja nichts Schlimmes. Außerdem, man kann sich da ja auch geschickt hinstellen oder hinsetzen, um nicht gleich alles zu zeigen."
Jasmin seufzte. Sie hatte auf andere Antworten gehofft.
"Jasmin, bist Du noch dran? - Zum Glück bist Du ja jetzt volljährig", ergänzte Louise, "da kannst Du das alles selbst entscheiden, ohne dass wir erst Deine Mutter fragen müssten. - Und ich fände es großartig von Dir, wenn Du das übernehmen würdest. Bitte! Du machst das bestimmt super! Du bist wunderhübsch, hast einen tollen Body - und das Zeug zum Modeln hast Du allemal."
"Na gut... Wenn Du das sagst."
Damit war es endgültig entschieden.
"Prima. Ich danke Dir, Du bist ein Schatz! - Du, Jasmin, sag mal..."
"Ja?!"
"Wie war das...", druckste Louise herum. "Du bist doch vorhin gerade vom Waxing gekommen, oder?!"
"Ja."
"Du bist untenherum rasiert, oder? Im Intimbereich, meine ich."
Die Frage kam so überraschend, dass Jasmin spontan antwortete: "Ja, klar." Doch dann stieg Jasmin bei dem Gedanken daran, weshalb Louise das fragte, plötzlich die Röte erneut ins Gesicht. "Wieso?!"
"Komplett? Also ganz und gar?" wollte Louise nun auch noch wissen.
"Ja, ganz und gar. Wieso fragst Du?"
„Weil wir ja keinen so altmodischen Busch und so wollen."
Jasmin verdrehte die Augen. "Ja, schon klar. Keine Sorge." meinte sie mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. "Ich bin schließlich ein reinliches Mädchen. Nix mit Busch und so. Alles perfekt rein und clean da unten…“
Louise unterbrach sie etwas streng: „Jasmin, Du selbst hast mich damals darauf hingewiesen, dass wir das in den Vertrag mit den Models so aufnehmen sollten. Zumdindest steht dort: gepflegter, möglichst enthaarter Intimbereich, soweit ich mich erinnere.“
Jasmin fühlte sich ertappt und meinte kleinlaut: „Ja, stimmt. Aber ich dachte doch jetzt eigentlich, das sollte man gar nicht sehen können?"
"Natürlich nicht so genau. Du bist ja nun auch kein Profi. Ich wollte auch nur sichergehen. - Na dann, viel Erfolg, Jasmin! Du machst das schon! Und erzähl mir alles, ruf mich gleich danach an, ja?! Also - viel Spaß!"
Louise legte auf, und Jasmin atmete erst mal tief durch. Sie blieb noch einen Augenblick draußen stehen, damit sich ihre Röte wieder von den Wangen verziehen konnte. Sie warf einen Blick an sich herunter und stellte sich vor, wie sie in wenigen Augenblicken vollkommen nackt Fotoaufnahmen von sich machen lassen würde. Immerhin fühlte sie sich nun, mit dem klaren Auftrag und der Absolution ihrer Chefin im Rücken, ein wenig bestärkt. Aber diese letzte Frage.... Oh Gott!, dachte sie, in was bin ich da nur hineingeraten? Sie erblickte im Eingang Daniela Bodenhein, die sie schon nervös herein winkte, und machte sich seufzend und kopfschüttelnd zurück auf den Weg zu den anderen.
„Also los…“ Ralph klatschte in die Hände. „Fangen wir gleich hier an. Wir haben schon genug Zeit verloren.“
Aron und er bereiteten alles an der Rezeption vor. Ein Rollkoffer stand bereit, damit alles echt aussah. Nur passten Jasmin und Aron von ihrem Outfit her nicht so recht zueinander. Aron trug ein schräges, enges T-Shirt mit einem Heavy-Metal-Logo und zerrissene Jeans.
"Du siehst viel zu sehr nach Büro aus, Jasmin." meinte Ralph sogleich.
"Wirklich?" fragte Jasmin ungläubig nach. Das sah sie selbst eigentlich bisher ganz anders.
"Oder zumindest zu formell in dem Blazer." verbesserte sich Ralph. "Zieh ihn mal aus. Nur in dem Kleid kommt viel das besser. Und Du, Aron, Du bekommst mein Hemd, das sieht etwas mehr nach den Gästen aus, die hier herkommen, als Dein Trash-T-Shirt."
Vor den Augen der anderen tauschten die beiden Männer bereits ihre Sachen.
Jasmin sah an sich herab. Oh Mist, das geht ja gleich gut los, dachte sie. Sie wusste, dass das dünne Kleidchen ihre Brüste eher offenbarte als verbarg.
"Keine gute Idee." meinte sie daher.
"Warum?" fragte Daniela.
Jasmin fasste sich ein Herz, öffnete den einzigen Knopf ihres Blazers, und legte ihn dann ab. "Darum!" Sie spürte, wie sich ihre Wangen wieder röteten.
Alle erkannten sofort, was sie meinte, aber niemand reagierte.
Ralph tat absolut ahnungslos. "Genau, das sieht gleich viel besser aus." Und Nadine rief ein bewunderndes "Cool!" aus.
Jasmin schaute zweifelnd an sich herab, auf ihre schönen Rundungen, die hervorstehenden Nippel, die unter dem dünnen Stoff hervortraten. Schon mal eine gute Einstimmung auf nachher, dachte sie seufzend. "Habt Ihr noch was anderes zum Anziehen für mich?"
Die anderen sahen einander fragend an.
"Wieso denn?! Sieht doch lässig aus." meinte Aron.
"Aber man sieht doch…. alles!" wandte Jasmin ungeduldig ein. Und fast schien es ihr, als würden ihre Nippel, jetzt, da alle drauf schauten, noch härter werden und aufrechter stehen und ihr Kleid dadurch noch dünner wirken lassen als ohnehin schon.
Nadine zuckte mit den Schultern. "Na und?! In dem coolen Kleid siehst Du jetzt richtig nach Sommer und Urlaub und so aus. Du checkst schließlich gerade in einem Wellness-Hotel mit Nacktbereich ein, da braucht man ja auch keinen BH."
Auch Daniela nickte. "Stimmt. Das passt total super zum Setting."
Ralph bat völlig unbeeindruckt davon bereits darum, dass sie alle Aufstellung nehmen sollten. "Jetzt hört mal auf mit dem Quatsch! Jasmin, Du siehst klasse so aus, Du bleibst jetzt so. Ein bisschen Sexiness kann nie schaden. - Die Haare kannst Du auch so lassen..."
Jasmin sah sich noch einmal hilfesuchend um, aber niemand schien sie zu verstehen. Weiterer Widerstand erschien ihr zwecklos. Also hieß es, das Beste daraus zu machen... Sie atmete einmal tief durch. "Okay, los geht´s..."
Aron und Jasmin tupften sich zunächst gegenseitig den Schweiß von der Stirn, denn es wurde heiß in der Halle, die Klimaanlage war nicht angeschaltet, und stellten sich dann an die Rezeption.
Sie sollten zunächst so tun, als checkten sie ein. Jasmin steckte sich noch ihre Sonnenbrille in ihr langes blondes Haar und sah jetzt wirklich sehr viel mehr wie eine Urlauberin aus. Nadine spielte die Rezeptionistin. Ralph stellte sie alle drei in ihre Positionen.
Jasmin, obwohl selbst nicht gerade klein, wurde von Aron um eine Kopflänge überragt. Daher entschied man sich, für diese Einstellung Jasmin auf einen Pflasterstein zu stellen, den Nadine schnell von draußen herbeiholte.
Dann sprang Ralph schon um sie herum und fotografierte, immer aus der Hand. Aron und Jasmin sollten so verliebt wie möglich tun.
Die erste Einstellung sollte über die Schulter von Nadine hinweg das Paar frontal hinter dem Tresen zeigen, während ihnen auf einer Karte etwas erklärt zu werden schien. Jasmin musste an den Anblick - oder besser den Einblick denken, den das dünne Kleid auf nackter Haut bot, aber sie riss sich zusammen und lächelte brav.
Das Drumherum lenkte sie zum Glück ab. Nach einer kurzen ersten Aufwärmphase hatten die beiden schon sichtlich Spaß an ihrem Spiel. Aron machte ständig witzige Sprüche, Jasmin lachte, dazu legte er mal hier einen Arm um ihre Hüfte, mal da eine Hand auf ihre Schulter, und Jasmin schmiegte sich an ihn an.
Die Pausen in den wiederholten Einstellungen gaben ihr Gelegenheit, sich Nadine genauer anzuschauen. Sie war bildhübsch, ein wenig größer als Jasmin, gertenschlank und sehr schmal gebaut. Und sie zeigte stets ein angenehm sympathisches, freundschaftliches Lächeln, wenn Jasmin sie anschaute. Jasmin spürte sofort, dass sie sich mit dieser jungen Frau bestens verstehen würde.
Ralph fotografierte mit neuer digitaler Technik, daher sahen sie sich anschließend die Fotoserie gleich auf einem Laptop an. Es dauerte allerdings eine Weile, bis das Gerät die Daten geladen und die Fotos aufgebaut hatte, so dass erstmal alle von Nadine etwas zu trinken gereicht bekamen.
Jasmin war von den Fotos angetan: Alles sah schon so perfekt aus wie in einem Katalog, und auch sie selbst gefiel sich gut, trotz der Tatsache, dass ihre nur spärlich verhüllten Brüste so unübersehbar im Bild waren. Aber auch alle anderen lobten sie.
Die nächste Einstellung zeigte die beiden von der gegenüber liegenden Seite, also von hinten, während sich beide anlächeln sollten. Hierbei, auf ihrem Stein stehend, wurde Jasmin die Kürze ihres Rocksaumes um so mehr bewusst, aber das war weit weniger schlimm und passte auch sehr gut in die Szene.
Dieses Set war bald im Kasten. Als nächstes kamen die Bilder von der Ankunft des Paares vor dem Eingang dran. Louise hatte ein Cabrio leihen lassen, ein schönes, brandneues 3-er BMW-Modell, das Jasmin gern mal eine Runde gefahren hätte. Zumindest durfte sie es vom Parkplatz direkt vor den Haupteingang stellen.
Da Aron nun als Model eingesetzt war und daher nur vor den Aufnahmen assistieren konnte, aber nicht während, zeigte Ralph Nadine, wie und wo sie den Studioschirm einzusetzen hatte. Die vier arbeiteten prima zusammen. Nur Daniela mit ihren gut gemeinten, aber meist völlig überflüssigen Tipps nervte ein wenig.
Sie versuchten mehrere Einstellungen, mal hielt Aron Jasmin die Beifahrertür auf, mal waren die beiden schon auf dem Weg, mal sah man sie von innen heraus beim Hereinkommen, Hand in Hand und einander zulächelnd, oder Arm in Arm, wobei Aron seine Hand frech auf ihrem Po ruhen ließ. Zum Schluss machten sich Aron und Jasmin den Spaß, dass er sie einfach auf den Arm nahm und hereintrug.
Dass mittlerweile zwei Bauarbeiter, die noch mit dem Verlegen von Steinen auf einem Teil des Parkplatzes beschäftigt waren, hinzu kamen und zuschauten, machte Jasmin nichts aus. Längst hatte sich das Schnürbändchen an ihrem Ausschnitt gelöst und ließ immer tiefere Einblicke zu. Aber allmählich ging sie in ihrer Rolle auf, und als Aron sie trug, konnte man auch tief unter ihr kurzes Röckchen schauen, aber das war nun mal nicht zu ändern.
Ein wenig mulmig wurde ihr immer nur dann, wenn sie an die Fotos dachte, die nachher noch gemacht werden sollten. Aber ihr blieb zum Glück kaum Zeit dazu, darüber nachzudenken, denn ständig musste sie auf Ralphs Anweisungen achten und sich voll und ganz auf das konzentrieren, was man jetzt gerade von ihr verlangte.
Zwischendurch schauten sie sich die Fotos immer wieder auf dem Laptop an. Sie hatten viel Spaß, und Jasmin gefielen die Fotos. Sogar die, in denen ihr schneeweißes Unterhöschen aufblitzte. Oder eine verschämt hervorschauende Brustwarze.
"Sieht ein bisschen nach Dessous-Werbung aus..." scherzte Daniela und es klang wie ein Lob.
"Die will ich später alle haben!" erklärte Jasmin lachend.
"Hast Du Dir denn die Rechte daran gesichert?" scherzte Ralph. "Im Ernst, Du kannst die schönsten haben oder auch alle, kein Problem. Du machst das übrigens absolut klasse, wie ein Profi!"
Jasmin bedankte sich brav für das Kompliment.
Anschließend kamen die Restaurant-Fotos dran. Am Tisch war schon alles gedeckt. Die dichten Vorhänge wurden geschlossen, überall Kerzen angezündet. Nur ein mobiler Scheinwerfer beleuchtete den Tisch gedämpft von schräg oben. So sah es alsbald aus wie beim Diner, obwohl es noch helllichter Tag war.
Daniela merkte an, dass Aron und Jasmin ja eigentlich nicht immer das gleiche anhaben könnten, jedenfalls nicht, wenn es jetzt doch Abend sein sollte.
Das leuchtete allen ein.
Ralph überlegte. Aber Daniela hatte schon einen Vorschlag. "Vielleicht jetzt mit Blazer? Das sähe etwas vornehmer aus, mehr so nach Abendessen."
"Okay...Gern." meinte Jasmin und wollte sich schon auf den Weg machen, den Blazer aus dem Foyer zu holen.
"Ja," stimmte Ralph zu, "aber dann auf nackter Haut..."
Jasmin verdrehte die Augen. Was sollte das denn werden? Ein Erotik-Shooting? "Und wieso?" Ihre Skepsis war deutlich herauszuhören.
"Das ergibt immer einen schönen Ausschnitt." erklärte ihr Ralph ganz sachlich. "Und so ein leichter Sommerblazer auf nackter Haut sieht einfach super sexy aus, ohne billig zu wirken. Vor allem, wenn man schon gebräunt ist wie Du. Wir versuchen es mal. Komm!"
"Ausprobieren können wir es ja mal..." unterstützte ihn Daniela.
"Und was Du unten herum trägst, wird man nicht sehen." ergänzte Ralph noch.
Nämlich fast nichts, fügte Jasmin für sich in Gedanken hinzu, denn ohne Kleid stehe ich nur im Slip da. Sie fragte sich für einen Moment wieder, weshalb sie das alles eigentlich mit machte. Für Louise, gab sie sich schnell die Antwort.
Also sagte sie: "Na gut...", und gab ihren Widerstand diesmal schneller auf als die anderen es erwartet hätten.
Sie nahm Nadine den Blazer ab, den diese schon herbei geholt hatte, trat einen Schritt beiseite und wandte dann den anderen einfach im Stehen den Rücken zu, um sich ihr Minikleid auszuziehen. Für einen Moment konnten alle ihre wunderschöne Rückseite fast nackt bewundern, nur noch mit einem weißen String bekleidet, der am Po aus einem winzigen Stoffdreieck und ein paar dünnen Bändchen bestand. Als sie den Blazer mit dem einzigen Knopf etwas unterhalb der Brust zuknöpfte und sich den anderen wieder zudrehte, fiel sofort auf, dass der Ausschnitt reichlich tief hinunter ging. Vor allem aber wölbte sich der Stoff unter Jasmins aufrechter Oberweite weit vor und lag natürlich nicht so eng an, so dass bei jedem Vorbeugen viel Luft zwischen Haut und Stoff bleiben würde.
"Keine Sorge, ich nehme das so auf, dass man Deine Nippel nicht sehen kann."
"Wie beruhigend." sagte Jasmin leise vor sich hin.
Daniela trat an sie heran und legte Jasmin ihre Perlenkette um den nackten Hals. "Und, wie sieht das aus?" fragte sie Ralph.
"Passt super..."
Die beiden setzen sich, und Nadine servierte. Den Studioschirm musste nun Daniela halten. Da die Küche noch gar nicht in Betrieb war, gab es für beide ein Stück Kuchen, das Daniela besorgt hatte. Es sollte wie die Nachspeise eines schönen Abendessens aussehen. Ralph machte eine ganze Serie von Fotos, dann änderten sie nochmals die Beleuchtung und alle nahmen wieder Platz. Da Nadine echten Weißwein ausschenkte, und das Pärchen immer wieder verliebt anstieß, nippten die beiden ab und zu davon. Jasmin wurde immer heiterer. Und sie musste sich gar nicht so verstellen, Aron verliebt anzulächeln. Sie fand ihn tatsächlich super sympathisch, die beiden spielten ihre Rolle mit großer Hingabe. Auch wenn sie bei manchen Einstellungen vermutete, dass viel zu viel zu sehen sein müsste.
Als sie sich die Fotos auf dem Laptop anschauten, bestätigte sich das. Auf allen Fotos wurde sehr deutlich, dass sie den Blazer auf nackter Haut trug.
"Mach mal größer...!" forderte sie Ralph auf.
Als er eines der Fotos vergrößerte, sah man Jasmins rechte Brust, schön fest und rund, tatsächlich vollständig offen gelegt, während sie Aron gerade verliebt anstrahlte und sich zum Zuprosten etwas vorbeugte. Und auf den folgenden Fotos war es dasselbe.
"Aber das können wir doch nicht nehmen!" protestierte sie.
Nadine fand es toll. "Doch! Das ist doch super schön. Und es wirkt so süß zufällig, so ganz unabsichtlich..."
Daniela bestätigte das. "Das sind total schöne Fotos, die passen super zu unserem Romantik-Charakter... Und Du, Jasmin, Du kannst Dich echt sehen lassen! Dein Busen ist ja wirklich traumhaft schön... Dabei bist Du sonst so wunderbar schlank..."
Jasmin sah sie erstaunt an. Sie freute sich sehr über dieses Kompliment, denn erstmals war Daniela tatsächlich richtig nett zu ihr. Dennoch meinte sie: "Dieses da nehmen wir nicht. Die anderen sind okay."
Kommentare
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