Lauras 19. Geburtstag (Laura und Vanessa IV)
Vorbemerkung
Die nachfolgende Geschichte setzt "Hinter der Badezimmertür (Laura und Vanessa I)" vom 08.05.2011, "Vanessas wichtiger Termin (Laura und Vanessa II)" vom 09.09.2011, und "Eines Tages, in den Sommerferien (Laura und Vanessa III)" vom 18.02.2012 fort.
Ältere, unter dem Nickname "Caliente" von mir veröffentlichte Geschichten mit den Hauptfiguren Laura und Vanessa, gehören nicht mehr zum Kanon dieser Serie!
Lauras 19. Geburtstag
"Noch einen Schluck Sekt, Mädels?" frage ich in die Runde, während ich die nächste Flasche aus dem Karton neben der Couch nehme.
"Ja!" ruft die versammelte Gesellschaft wie aus einem Mund, und bricht in albernes Gekicher aus.
Wir sitzen zusammen im Wohnzimmer meiner elterlichen Wohnung, rund um den niedrigen Tisch, auf der Couch, in den Sesseln, und auf Kissen auf dem Boden.
Es ist gegen halb neun, am letzten Samstagabend im November. Noch bis ein Uhr haben meine Eltern mir für meine Geburtstagsparty mit meinen Freundinnen sturmfreie Bude gewährt.
Zuerst gab es, um vier Uhr nachmittags, Kuchen, gegen halb sieben haben wir dann Pizza bestellt.
Anwesend sind meine beste Freundin Anna-Carina, meine Freundinnen Tanja, Sarah, Meike, Sabine, Nadine und Bianca, und - als mein sozusagen heimlicher Stargast - Vanessa!
Ich war mir zunächst alles andere als sicher gewesen, ob ich sie überhaupt einladen sollte, schließlich hatte sie zu keinem meiner anderen Gäste privaten Kontakt, und würde sich darum vielleicht etwas verloren vorkommen.
Außerdem waren unsere gemeinsamen Nachhilfestunden ja bereits seit dem Sommer erfolgreich abgeschlossen, und abgesehen von einigen kurzen Wortwechseln in der Schule - und einer zufälligen, wenn auch zumindest meinerseits sehr intimen Begegnung im Schwimmbad während der Sommerferien, hatten wir seitdem auch keinen Kontakt mehr zueinander gehabt.
Aber letztlich war dann genau das der Grund für mich gewesen, sie doch einzuladen. Denn im kommenden Frühjahr beginnen bereits unsere Abiturprüfungen, und im Sommer werden wir die Schule dann endgültig abschließen. Wenn ich bis dahin keinen engeren Kontakt zu ihr aufbaue, werde ich sie danach wahrscheinlich für immer aus den Augen verlieren!
Also habe ich sie einfach, während einer der großen Schulpausen, als sie wie gewohnt, allein auf einer der Bänke in der Pausenhalle saß und in ein Buch vertieft war, gefragt, ob sie nicht Lust hätte, zu meiner Geburtstagsparty zu kommen, ich würde mich jedenfalls sehr freuen.
Zu meiner Überraschung sagte sie tatsächlich sofort, ohne einen Moment zu zögern oder zu überlegen, zu!
Und das sollte beileibe nicht die letzte sozusagen Geburtstagsüberraschung bleiben, die Vanessa mir bereitet hat. Als ich sie heute nachmittag an der Wohnungstür begrüßte, wirkte sie alles andere als schüchtern oder vielleicht verunsichert, wie man es hätte erwarten können. Schließlich stand ihr eine Party bevor, auf der sie außer der Gastgeberin niemanden kennen würde.
Dennoch versprühte sie gute Laune und Vergnügtheit, umarmte mich sofort mit einem fröhlichen "Hey, Geburtstagskind!", und gab mir dabei einen Kuss auf die Wange - so nahe an meinem Mund, dass ich fast das Gefühl hatte, für eine Sekunde hätten sich die Winkel unserer Lippen gestreift! Ich war viel zu perplex, um auf Wolke 7 abzuheben, wohin mich dieser Augenblick eigentlich hätte befördern müssen!
Nachdem Vanessa mir ihr Geschenk - ein auf einem kleinen Tablett drapiertes und aufwändig in Folie verpacktes Körperpflegeset, bestehend aus Duschgel, Haarshampoo, Bodylotion und Gesichtscreme - überreicht hatte, nahm ich ihr den Mantel ab, und erlebte gleich die nächste Überraschung.
Darunter trug sie nämlich ein wadenlanges, schwarzes und dezent mit Pailletten besetztes Cocktailkleid, mit dunkler Nylonstrumpfhose und passenden, offenen Schuhen mit Pfennigabsätzen!
Nun kenne ich Vanessa zwar nicht anders als stets gepflegt und elegant, aber so habe ich sie wirklich noch nie gesehen! Vanessa, die Partylöwin? Diese Frau steckt wirklich voller Überraschungen und Geheimnisse! Schwarze Unterwäsche scheint nur eines davon zu sein...
Und auch ihre Verträglichkeit mit meinen anderen Gästen erwies sich von Anfang an als unerwartet gut und problemlos. Wir tranken, redeten, alberten und lachten viel, und Vanessa fügte sich dabei nahtlos und wie natürlich in die Gruppe ein. Auch alle anderen schienen sie, obwohl sie sie seit Jahren sonst nie beachtet haben, spontan zu mögen.
Ich öffne die Sektflasche und schenke allen nach. Von so einigen Gläsern Sekt und Wein sind wir bereits merklich angeheitert, unsere Ohren und Wangen glühen rot. Vanessa macht auch dabei gar keine Ausnahme.
Schon seit einiger Zeit unterhält sie sich angeregt mit Anna-Carina, die neben ihr auf der Couch sitzt.
Ausgerechnet mit Anna-Carina! Hatte meine beste Freundin doch, als ich ihr in Vorbereitung meiner Party die Gästeliste aufzählte, noch ungläubig bis abfällig gefragt, ob ich "allen Ernstes DIE Vanessa" meinte, und sich auch von meiner Erklärung, dass sie mir schließlich entscheidend geholfen hatte, das Latinum zu schaffen, und außerdem sogar sehr nett sei, nicht recht überzeugen lassen. Nun jedoch scheinen sie sich mit einem Mal blendend zu verstehen.
Das fällt auch Bianca auf, die am anderen Ende des Tisches in einem der Sessel sitzt. "Worüber konferiert ihr zwei Hübschen denn da die ganze Zeit?" fragt sie in Richtung Vanessas und Anna-Carinas.
"Pin-up-Kunst", gibt Anna-Carina zurück, und beide kichern vergnügt.
"Bitte?" fragt Bianca amüsiert, aber ebenso erstaunt nach.
"Pin-up-Kunst", wiederholt Anna-Carina und trinkt einen Schluck Sekt, ehe sie fortfährt. "Vanessa ist nämlich eine Meisterin im Zeichnen von Pin-Ups!"
"Anna!" tadelt Vanessa sie lachend, und gibt ihr scherzhaft einen sanften Schlag mit der Außenseite ihrer Finger auf den Oberschenkel.
"Was denn?" rechtfertigt Anna-Carina sich mit gespielter Empörung. "Bist du doch!"
Vanessa lacht, schüttelt den Kopf und zuckt dann die Achseln, während sie spielerisch in die Runde schaut, als wollte sie sich entschuldigen. Alle lachen mit ihr mit.
"Ich muss es wissen", insistiert Anna-Carina, "schließlich sind Vanessa und ich zusammen in einem Kunstkurs!"
"Und von wem zeichnet ihr in Kunst so Pin-Ups?" fragt Meike. "Herrn Wolffsberg?"
Großes Gelächter, denn Herr Wolffsberg, Kunstlehrer an unserer Schule, ist bestimmt Mitte fünfzig, nicht größer als vielleicht einssiebzig, fettleibig, und hat nur noch einen grauen Haarkranz.
"Wenn Vanessa es schafft, seinen Astralkörper so darzustellen, dass der Betrachter nicht kotzen muss, ist sie ganz bestimmt eine Meisterin!" Meike zwinkert Vanessa entschuldigend zu, und sie erwidert die Geste, sichtlich amüsiert.
"Natürlich zeichnen wird dort keine Pin-Ups", räumt Anna-Carina fast ein wenig pikiert ein, "nur Porträts, Stillleben, und solches Zeug. Aber Vanessas Arbeiten auf diesen Gebieten sind einfach unglaublich - fast wie Fotografien, nur noch lebensechter! Entsprechend kann ich mir vorstellen, wie ihre Pin-Ups wohl aussehen."
"Also", fragt Bianca, nun ernsthaft neugierig geworden, bei Vanessa nach, "nur damit ich das jetzt richtig verstehe: du zeichnest in deiner Freizeit wirklich Pin-Ups?"
Vanessa schmunzelt leicht verlegen, ehe sie antwortet. "Ja, das tue ich wirklich."
"Und, wie machst du das?" will Bianca weiter wissen. "Zeichnest du aus deiner Fantasie, oder arbeitest du mit Modellen, oder -"
"Sie stellt sich nackig vor einen Spiegel, und zeichnet sich dann selbst!" albert Meike.
"Boah, du...", stößt Vanessa lachend hervor, und wirft im hohen Bogen ein Couchkissen über den Tisch in Meikes Richtung.
Alle lachen und johlen ausgelassen, nur ich muss mich zusammenreißen, um normal zu wirken und einfach mitzulachen. Denn Meikes arg- und harmloser Scherz hat blitzartig ein Bild von eben dieser Situation in meinem Kopf entstehen lassen, dass ich nur mühsam wieder zurückdrängen kann.
"Also erstens", beginnt Vanessa zu erklären, "ist Pin-Up etwas anderes als Akt. Pin-Up-Modelle posieren leichtbekleidet und aufreizend, sind aber nicht nackt."
Und schon erfährt meine heimliche Erregung einen weiteren Schub. Kaum merklich - na ja, hoffentlich kaum merklich - schüttelt es mich für einen Sekundenbruchteil, während ein wohliger Schauer durch meinen Körper fährt. Denn zum ersten Mal überhaupt, habe ich Vanessa bewusst das Wort "nackt" aussprechen hören.
Jetzt wirst du wirklich albern, tadele ich mich selbst. Dieses Wort hat sie wahrscheinlich schon tausendmal in den Mund genommen, und du tust gerade so, als hättest du gerade erst mit Sicherheit erfahren, dass sie weiß, was Nacktheit überhaupt ist.
Vanessa fährt unterdessen fort: "Und zweitens nutze ich Fotos, zum Beispiel aus Zeitschriften, Bildbänden oder Kalendern als Vorlage. Lebende Modelle hatte ich zwar schon für Porträts, aber noch nie für einen Pin-Up."
"Das lässt sich ja ändern", schmunzelt Bianca verschwörerisch.
"Genau!" pflichtet Meike ihr bei. "Anna hat uns dermaßen den Mund wässrig gequatscht, wie gut du zeichnest - jetzt wollen wir auch was davon sehen!"
Vanessa lächelt verschmitzt. "Im Ernst? Ich soll hier und jetzt eine von euch als Pin-Up-Girl zeichnen?"
"Wir bestehen darauf!" schaltet sich Tanja ein.
"Na, wenn das so ist", entgegnet Vanessa mit einem breiter werdenden Lächeln. "Wer meldet sich freiwillig?"
Bevor irgendeine etwas sagen kann, rutscht Anna-Carina von der Couch auf den Boden herab, kniet sich vor Vanessa hin, und nimmt ihre Hände in die ihren. "Nimm mich, nimm mich! Bitte, bitte, bitteeeeeee!" fleht sie übermütig, wobei ihre Worte zunehmend in ihren eigenen Lachern ersticken.
"Lass gut sein", grinst Bianca, "wir haben es alle verstanden!"
Vanessa wendet sich an mich: "Ich bräuchte dann einen Block, Bleistifte - und wir müssten eventuell deinen Kleiderschrank plündern, um ein passendes Outfit zu finden."
"Ja, kein Problem", lächele ich.
Eigentlich sehr wohl ein Problem. Ich könnte Anna-Carina würgen! Erst tut sie beinahe so, als sei Vanessa einzuladen ein Grund für sie, selbst nicht zu kommen. Und jetzt versucht sie auf billigste Art, sich bei ihr einzuschleimen. Eine schöne beste Freundin ist sie, wirklich!
Andererseits, muss ich mir selbst eingestehen, weiß sie ja nicht, was ich für Vanessa empfinde. Schließlich habe ich mich ihr damit niemals anvertraut, obwohl sie meine beste Freundin ist. Sie ist einfach nur gut drauf, etwas enthemmt durch den Alkohol, und scheint, als sie sich erstmals wirklich mit ihr unterhalten hat, gemerkt zu haben, wie nett Vanessa ist. Ein bewusster Affront gegen mich ist das nicht.
"Kommt mit", sage ich zu Anna-Carina und Vanessa, während ich von meinem Platz aufstehe.
Ich führe die beiden in mein Zimmer, und steuere direkt auf den Schrank zu, der über meinem Schreibtisch hängt.
"Ich lege dann schon mal ab", verkündet Anna-Carina, aber weder Vanessa, noch ich antworten ihr.
"Hier ist ein DIN A 3 Zeichenblock", sage ich zu Vanessa, während ich ihn ihr in die Hand gebe, "brauchst du noch eine besondere Unterlage?"
Sie prüft kurz die Stärke des Papiers und der Pappe an seiner Rückseite. "Nein", antwortet Vanessa, "das geht so."
"Und hier sind Bleistifte." Schnell fische ich meine gesammelten Bleistifte aus dem Stifthalter auf meinem Schreibtisch.
Vanessa nimmt sie fachmännisch unter die Lupe. "Welcher Härten haben die?"
"Äh, Härten?" frage ich ratlos zurück.
"Bleistifte", erklärt Vanessa mir, "haben verschiedene Härten. Welche, das steht meist am oberen Ende."
Sie deutet mit dem langen, spitzen und mit Klarlack überzogenen Fingernagel ihres Zeigefingers auf die betreffenden Stellen. "Siehst du? HB, HB, HB - alle HB. Das hat nichts mit der Zigarrettenmarke zu tun", sie lacht kurz, "sondern bezeichnet die Härte des Bleistifts. Es gibt sehr weiche Bleistifte, mit denen man praktisch gar nicht schreiben, sondern nur zeichnen kann, bis zu ganz harten, für sehr detailgenaue, meist technische Zeichnungen."
Sie scheint wirklich eine Fachfrau zu sein.
"HB ist der mittlere Härtegrad, und am weitesten verbreitet. Man kann damit sowohl schreiben, als auch zeichnen. Letzteres aber nur eingeschränkt, weil man eben nur die eine Härte zur Verfügung hat."
"Ist das schlimm?" frage ich.
"Nein, keine Sorge", lacht Vanessa, "Zeichnungen mit nur einer Bleistifthärte sehen allerdings etwas - eindimensionaler aus, weil man vor allem Farbdichten nicht so detailliert darstellen kann. Aber für unsere Zwecke heute genügt das."
"Habt ihr es langsam, ihr Kunstprofessorinnen?" ruft Anna-Carina hinter uns. Ihre Stimme klingt vergnügt, aber auch aufgeregt und ungeduldig.
Wir drehen uns zu ihr um. Sie steht vor meinem Bett, die Hände locker auf ihre Hüften gelegt, ein Bein leicht eingeknickt. Sie ist völlig nackt, ihre Kleider liegen neben ihr auf meinem Bett.
Vanessa zeigt keinerlei sichtbare Reaktion. Vielleicht ist sie so überrascht wie ich, und muss sich auch erst einmal wieder sammeln?
Obwohl wir einander als jeweils beste Freundinnen empfinden und bezeichnen, und auch schon oft bei der anderen übernachtet haben, habe ich Anna-Carina schon seit Jahren nicht mehr nackt gesehen. Zuletzt in der siebenten Klasse, beim obligatorischen Duschen nach dem Schwimmunterricht.
Mittlerweile ist sie eine junge, erwachsene Frau, ihr Körper voll entwickelt. Sie ist mehrere Zentimeter größer als ich, und ausgeprägt schlank. Ihre Haut ist noch heller als Vanessas, fast weiß. Ihre hell rosfarbenen Brustwarzen heben sich nur wenig davon ab. Mähnige, dunkelrote Haare, mit einem deutlichen Stich ins Braune, die fast bis exakt zum Ansatz ihrer Brüste reichen, umrahmen ein Gesicht mit schmalen Lippen und smaragdgrünen Augen.
Zwischen ihren Beinen liegt ein im Zentrum, auf der Breite höchstens eines Fingers etwas dichteres, zu den Seiten hin jedoch hauchzart werdendes Dreieck hellbrauner Schamhaare. Eigentlich sogar ein Viereck, denn seine beiden oberen Spitzen liegen erkennbar ein kleines Stückchen höher als die Mitte seiner Oberkante.
Anna-Carina ist wunderschön. Es tut mir bei ihrem fantastischen Anblick sofort leid, welch hässliche Gedanken ich gerade noch gegen sie gehegt habe. Nicht viele Mädchen in meinem Alter haben so eine tolle beste Freundin! Anna-Carina ist clever, humorvoll, loyal und verschwiegen. Und sie sieht, ob angezogen oder nackt, einfach atemberaubend aus!
Plötzlich schießt mir die Frage durch den Kopf, wie es eigentlich sein kann, dass ich nun schon so lange Zeit die scheinbar unerreichbare Vanessa anhimmele, und darüber die körperlichen Reize meiner engsten Vertrauten so sträflich übersehen habe.
Passiert es gerade wirklich? Verliebe ich mich etwa in Anna-Carina?
"Wann habt ihr euch zuletzt gewaschen?" fragt Anna-Carina lachend, und unterbricht damit die Sekunden des Schweigens zwischen uns dreien.
"Bitte?" erwidert Vanessa, ebenfalls lachend, aber erkennbar konsterniert.
"Ich meine ja nur", grinst Anna-Carina, "denn ihr schaut drein, als hättet ihr schon länger keine nackte Frau mehr gesehen!"
Diese Anspielung auf eine Situation, in der Vanessa nackt ist, perlt mit einem Mal völlig an mir ab. Weder meine Blicke, noch meine Gedanken, kann ich von Anna-Carinas Körper lösen.
Es ist so seltsam. Wenn sie bei mir, oder ich bei ihr übernachtet habe, haben wir am nächsten Morgen natürlich wie jeden Tag geduscht. Es hat mich aber nie neugierig gemacht, zu wissen, dass Anna-Carina im Badezimmer verschwand, um sich dort nackt auzuziehen, während mich das gleiche Wissen bei Vanessa vor Aufregung die Wände hochgetrieben hat.
Und nun kreisen meine Gedanken nur noch um Anna-Carina und ihren Körper, während Vanessas Anwesenheit mir im Prinzip sogar gleichgültig geworden ist.
"Entschuldige bitte", schmunzelt Vanessa verlegen, "ich war nur für einen Moment etwas überrumpelt. Denn Pin-Up heißt ja, wie gesagt, nicht nackt!"
Innerlich bedauere ich das. Eigentlich sollte Vanessa Anna-Carina genau so malen, wie sie jetzt dort steht - splitternackt, entspannt und vergnügt!
"Das habe ich schon mitbekommen", betont Anna-Carina, "dachte mir aber: ohne Ausziehen kein passendes Anziehen!"
Sie und Vanessa lachen, ich muss mir jedoch einen kurzen Ruck geben, um ebenfalls mitzulachen.
"Was für Unterwäsche - hattest du an?" fragt Vanessa, und zögert dabei kurz, um die richtige zeitliche Form zu wählen.
Anna-Carina reicht ihr ihren BH und Slip. Ein hübsches, edles Set, weiß und mit Spitze, der Slip sogar mit einem kleinen Schleifchen auf seiner Vorderseite. Vanessa berührt sie, und wirkt ganz begeistert.
"Das ist ja süß", strahlt sie, "den Slip nehmen wir auf jeden Fall! Und ich habe auch sonst eine Idee!"
Sie wendet sich an mich: "Hast du irgendein altes, möglichst weites T-Shirt, das du nicht mehr brauchst?"
"Ja, schon", murmele ich, während ich aus dem Augenwinkel geknickt beobachte, wie Anna-Carina ihren von Vanessa für Pin-Up-tauglich befundenen Slip schon wieder anzieht.
"Prima", freut sich Vanessa.
Ich öffne meinen Kleiderschrank, und krame aus einer hinteren Ecke ein mir viel zu großes, verwaschenes und ausgeleiertes T-Shirt hervor.
"So was hier?"
"Per-fekt!" strahlt Vanessa. "Hast du mal eine Schere?"
Ich reiche ihr eine von meinem Schreibtisch. Anna-Carinna stellt sich, nur mit ihrem Höschen am Leib, zwischen uns, und legt jeder eine Hand auf die Schulter.
Vanessa schneidet, mit einigem Kraftaufwand, durch den Saum am Kragen, und reißt das T-Shirt dann noch ein Stück tiefer auf, ehe sie es Anna-Carina übergibt.
"Anziehen, bitte", weist sie sie augenzwinkernd an, und Anna-Carina tut, wie ihr geheißen.
"So, dann kann es losgehen", meint Vanessa.
Wir kehren ins Wohnzimmer zurück, wo uns sechs Augenpaare neugierig erwarten.
"Einmal bitte die Couch räumen", ordnet Vanessa an, und die Partygesellschaft befolgt ihre Anweisung zügig. Alle sammeln sich auf der der Couch gegenüberliegenden Seite des Tisches auf dem Boden.
"Anna, du kniest dich bitte auf die Couch. Füße und Schienbeine aufliegend, Oberschenkel und Po aufrecht, den Oberkörper leicht zu uns gedreht", erteilt Vanessa fachmännisch ihre Anweisungen.
Anna-Carina nimmt die gewünschte Pose ein. Vanessa schiebt ihr das oben aufgerissene T-Shirt an der linken, uns abgewandten Seite, bis an den Hals herauf, und zieht es dafür an der anderen Seite herab, so dass es Anna-Carinas rechte Schulter und Brust freigibt.
"Nimm den Saum des T-Shirts mittig in beide Hände, und ziehe ihn bis über deinen Bauchnabel, so dass sich rund um diesen ein Dreieck ergibt."
Ein letzter, prüfender Blick der Künstlerin. "Wunderschön und sexy!" befindet sie, in sachlichem Tonfall.
Vanessa kniet sich in unserer Mitte vor den Tisch. Mit der linken Hand hält sie den auf ihren Oberschenkeln aufgestellten Zeichenblock, die rechte Hand führt den Bleistift.
Obwohl ich Vanessa schon seit vielen Jahren in der Schule jeden Tag intensiv beobachte, habe ich dabei, wie ich jetzt bemerke, vorher nie darauf geachtet, ob sie eigentlich Rechts- oder Linkshänderin ist.
Ganz von sich aus neigt Anna-Carina ihren Kopf etwas, und zieht einen Schmollmund.
"Genial!" ruft Vanessa aus, als sie es bemerkt. "Bleib unbedingt so!"
Niemand gibt ein Geräusch von sich. Nur das Ticken der großen Standuhr in der Zimmerecke ist zu hören, und das Kratzen des Bleistifts auf dem Papier.
Gebannt beobachten wir, wie Vanessa nur mit einem Bleistift, und hier und da etwas Spucke, die sie mit ihrer Fingerkuppe auf dem Papier aufträgt und verreibt, Schritt für Schritt die Couch mit der aufreizend posierenden, halb nackten Anna-Carina darauf auf den Zeichenblock zaubert.
Und diese hatte wirklich nicht übertrieben. Aus zunächst nur einigen hauchzarten, die wichtigsten Konturen andeutenden Linien, entwickelt sich Schritt für Schritt ein detailliertes und lebensgetreues Abbild von Anna-Carina, wie sie, nur mit ihrem Slip mit der niedlichen Schleife an seiner Vorderseite und einem zerrissenen T-Shirt an, auf der Couch posiert.
Als sie schließlich fertigt ist, schreibt Vanessa das heutige Datum, sechsstellig und mit Schrägstrichen getrennt, in die rechte untere Ecke des Blattes, und setzt ihre elegante Unterschrift darunter.
Dann schreibt sie noch "Für Anna-Carina" darüber, und - malt ein Herz daneben!
Es trifft mich mitten in selbiges, wie Vanessa schnell, mit nur zweimaligem Ansetzen ein Herz neben ihre Widmung setzt, und dieses dann noch sorgfältig ausmalt!
Dabei weiß ich noch nicht einmal, auf welche der beiden ich nun eigentlich eifersüchtig bin?
Auf Anna-Carina, die scheinbar so spielend leicht Vanessas Gunst und Zuneigung gewinnen konnte, worum ich mich lange schon bemühe, und dabei nicht recht vom Fleck komme?
Oder auf Vanessa, die nun möglicherweise in meine vertraute Beziehung zu Anna-Carina einbricht, sie wie im Handstreich für sich einnimmt, und mit liebevollen Zuwendungserweisen verwöhnt?
Oder ärgere mich am Ende einfach nur über mich selbst, wie wenig Aufmerksamkeit ich, vor allem im Laufe des letzten Jahres, meiner besten Freundin gewidmet, und dabei niemals bemerkt habe, dass sie vielleicht sogar noch mehr für mich sein könnte?
Wir lachen und wir weinen miteinander. Wir halten die Hand der anderen, bei spannenden Filmen im Kino ebenso, wie wenn eine von uns Stress mit ihren Eltern oder in der Schule hat. Wir umarmen uns, küssen uns auf die Lippen, sagen: "Ich hab dich lieb!" - zur Begrüßung, zum Abschied, zur Aufmunterung, und manchmal auch einfach nur so.
Wann habe ich das eigentlich zuletzt getan? Einfach zärtlich zu Anna-Carina sein, weil es wundervoll ist, dass es sie gibt, und dass sie für mich da ist?
Ich weiß es schon gar nicht mehr. Spätestens seit sie begonnen hatte, mir Nachhilfe zu geben, hatte ich endgültig nur noch Vanessa im Kopf.
Und die quälende Neugier darauf, wie sie wohl nackt aussieht, hat mich erst gar nicht erst darüber nachdenken lassen, warum Anna-Carina und ich einander eigentlich zuletzt mit dreizehn, und in der entsprechenden Situation zudem noch unfreiwillig - schließlich mussten wir vor und nach dem Schulschwimmen ohne unsere Badeanzüge duschen, obwohl wir sie viel lieber anbehalten hätten - nackt gesehen haben?
Wir vertrauen uns sonst in allen, auch den intimsten Dingen. Nur nackt haben wir uns einander seit Jahren nicht mehr gezeigt. Warum eigentlich nicht?
Ich weiß keine Antwort darauf. In den furchtbaren Momenten im Duschraum, zwangsweise nackt, zusammen mit allen Mädchen unserer Klasse, und unter der Aufsicht von Frau Graubert im Badeanzug, war ihre Anwesenheit stets eine große Stütze und Erleichterung für mich gewesen. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid.
Als Nacktheit dann später für mich jedoch zur Freude war, habe ich diese aber nicht mit ihr geteilt. Ich weiß noch nicht einmal, ob sie auch so gerne nackt ist wie ich?
Jedenfalls scheint vor anderen nackt zu sein ihr nichts auszumachen, hat sie sich vor Vanessa doch nur allzu bereitwillig, sogar entgegen deren Erwartung und ohne Notwendigkeit, ganz ausgezogen.
Vor Vanessa, die sie noch bis vor wenigen Stunden überhaupt nicht näher kannte, und der sie eigentlich mit ausgeprägt negativen Vorurteilen begegnete.
Ich war zwar ebenfalls dabei, aber nur in der Rolle einer unbedeutenden Statistin. Es war eine Situation zwischen Anna-Carina und Vanessa, zwischen meiner besten Freundin und meinem heimlichen Schwarm.
Oder doch zwischen meiner besten Freundin, von der ich mir plötzlich vielleicht vorstellen könnte, dass sie noch mehr für mich sein könnte, und der Frau, die insgeheim anzuhimmeln mich möglicherweise immer bloß davon abgehalten hat, genau das zu erkennen?
Am liebsten würde ich die anderen alle sofort nach Hause schicken, um in Ruhe allein nachdenken und meine Gefühle ordnen zu können.
Aus dem Augenwinkel schiele ich auf die große Standuhr - noch deutlich zu früh, um die Party zu beenden. Zudem hatte mein Vater versprochen, diejenigen Mädchen, die weder abgeholt wenden, noch sich ein Taxi nehmen können oder wollen, nach Hause zu bringen, wenn meine Eltern wiederkämen.
Ich muss bis dahin irgendwie durchhalten und so wirken, als amüsierte ich mich.
"Laura?" vernehme ich Nadines Stimme, während sie mir den Zeichenblock entgegenhält.
Vanessas fertiges Werk wird in der Partygesellschaft umhergereicht, bestaunt und gelobt, und nun bin eben ich an der Reihe.
Lächelnd nehme ich den Block entgegen, platziere meinen Daumen dabei, scheinbar ganz zufällig, auf der Widmung rechts unten in der Ecke.
Ich schütze vor, mir die Zeichnung anzusehen, nicke und lächele dabei, spähe in Wahrheit jedoch nach der Künstlerin und ihrem Modell. Sie sitzen nebeneinander auf der Couch und sind schon wieder in eine rege Konversation vertieft. Anna-Carina hat dabei das zerrissene T-Shirt wieder über beide Schultern hochgezogen, und hält seinen übergroßen Ausschnitt mit einer Hand zusammen.
"Wirklich ganz fantastisch", befinde ich, und gebe den Block dann schnell an Sarah weiter.
Denn in Wahrheit beschäftigt mich längst eine Strategie herauszufinden, was ich wirklich für Anna-Carina empfinde, und was für Vanessa.
Und was die beiden möglicherweise füreinander...
- Ende Teil IV -
Kommentare
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