Damals am Badesee


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18.11.2009
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Damals am Badesee

von Isabelle

 

Meine Geschichte hat sich vor gut zehn Jahren zugetragen, im Sommer 1999. Ich stand kurz vor den Abiturprüfungen und hatte mit meiner damaligen besten Freundin Vivian gewettet, wer die bessere Abitur-Klausur im Fach Französisch zu Papier bringen wird. Wir waren beide ausgesprochen gut im Französischen und es ging eigentlich nur um die Frage, ob es 13 oder 14 Punkte werden oder sogar 15 bzw. ob es einer von uns beiden gelingt, die Freundin zu übertrumpfen.

Wir haben im Vorfeld der Prüfung natürlich zusammen gelernt und einen Tag vor der Klausur meinte meine Freundin halb im Scherz, die schlechtere von uns beiden müsse einmal nackt zu der Insel in unserem Badesee schwimmen. Wir besuchten damals ein Gymnasium in einer Kleinstadt und direkt am Stadtrand befand sich ein ziemlich großer Badesee, der im Sommer bei entsprechenden Temperaturen natürlich ungemein stark frequentiert war. In dem Badesee befand sich eine kleine Insel, die mit ein paar Bäumen bewuchert war. Natürlich traf man am See auch bisweilen Freunde und Bekannte aus der Schule.

Wir erhielten ein paar Wochen nach der schriftlichen Prüfung unsere Ergebnisse und ich hatte die angestrebten 14 Punkte geschrieben. Ich war daraufhin ziemlich siegessicher, zumindest aber überzeugt, nicht verloren zu haben. Aber ich sollte mich irren, meine Freundin Vivian hatte tatsächlich noch einen Punkt mehr errungen.

Zwei Tage später war es dann soweit. Meine Freundin und ich fuhren gegen frühen Abend auf unseren Fahrrädern zum See. Es war ein heißer Tag gewesen und dementsprechend war es auch in diesen frühen Abendstunden noch proppenvoll. Wir wollten aber ohnehin warten, bis es dunkel ist und hatten vereinbart, dass ich gar keinen Bikini mitnehmen darf, sondern sobald es dunkel ist, mich aus den Klamotten schälen muss und dann ab ins Wasser. Ich hatte mir vorher Gedanken gemacht, ob ein Platz, der etwas abseits liegt, günstiger ist, so dass möglichst wenige Leute sehen, dass ich mich ausziehe. Dies hätte allerdings den Nachteil gehabt, ein relativ langes Wegstück bis zum Wasser nackig zurücklegen zu müssen. Bei einem Liegeplatz nah am Wasser wäre der Weg kürzer gewesen, allerdings wäre ein Ausziehen dann vermutlich nur unter erheblich mehr Blicken möglich gewesen.

Wir erreichten den Badesee, schlossen unsere Räder an und gingen über die Liegewiese. Ich hatte aus den Augenwinkeln schon ein paar Mitschüler aus unserem Abiturjahrgang entdeckt. Womit ich schon gerechnet hatte, da wir alle frei hatten. Wir suchten uns schließlich ein freies Stückchen – eher am Rand der großen Liegewiese – und breiteten erstmal unsere Decken aus. Meine Freundin fragte scherzhaft, ob ich mich gleich ausziehen möchte, aber wir hatten vorher ja vereinbart, bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten. Um mir ein bisschen Mut anzutrinken, hatten wir zwei Flaschen Sekt dabei, die wir alsbald öffneten.

Die Liegewiese hatte sich mit fortschreitendem Abend merklich geleert, war aber immer noch relativ gut besucht und leider waren auch grade die Leute in unserer unmittelbaren Nähe noch da. Ich wurde mit zunehmender Dauer ziemlich nervös, was Vivian zu spüren schien. Gegen 22 Uhr musste ich dann wohl oder übel Farbe bekennen. Die Dunkelheit war mittlerweile hereingebrochen, allerdings schien der Mond ausgerechnet an diesem Abend besonders hell. Vivian, die den ganzen Abend in (schaden)freudiger Erwartung verbracht hatte, schien auf einmal Mitleid mit mir zu bekommen. Meine Wettschuld müsse ich auf jeden Fall einlösen, sagte sie. Allerdings sei sie bereit, mich ins Wasser und auf die Insel zu begleiten. Ich wollte wissen, ob sie denn Badeklamotten eingepackt hätte, aber sie wehrte ab und meinte lediglich, sie würde ebenfalls nackt mitkommen. Das überraschte mich, denn diese Art von Freizügigkeit hatte ich bislang bei ihr noch nicht kennengelernt.

Sie stand auf und ging ein paar Meter weiter zu einer benachbarten Gruppe – zwei Mädchen und drei Jungs, die alle ein paar Jahre älter waren als wir. Sie sagte: „Meine Freundin und ich möchten uns spontan ein wenig abkühlen. Seid Ihr so nett und habt ein Auge auf unsere Sachen?“ Natürlich waren sie so nett. Sie kam zurück zu unserer Decke und streifte sich ihr Top über ihren Kopf, anschließend ihre kurze Hose herunter und nickte mir zu. Ich konnte also nicht anders und entledigte mich ebenfalls meiner ersten Lage Kleidung, Natürlich verfolgten uns nun die Blicke der anderen Gruppe. Meine Freundin und ich standen seitlich zu den Leuten und Vivian zog nun tatsächlich ihren BH und ihren Slip aus. Mit einem Schulterzucken rief sie den anderen zu: „Es ist wirklich sehr spontan. Aber Gott sei dank ist es jetzt schon dunkel.“ Ich legte ebenfalls meinen BH ab und zog meinen Slip über die Knie. Damit stand ich tatsächlich komplett nackt auf der Decke.

Meine Freundin und ich setzten uns Richtung Wasser in Bewegung. Wir passierten die anderen Badegäste – meistens in ein paar Meter Entfernung. Es ist schwer zu sagen, wer in der Kürze der Zeit bemerkt hat, dass wir gar nichts an hatten. Dass wir oben ohne waren, wird sicher der eine oder andere bemerkt haben. Ob jemand registriert hat, dass wir noch nicht mal einen Bikiniunterteil trugen? Schwer zu sagen. Vielleicht wird jemand gestutzt und überlegt haben: Waren die ganz nackt? Aber nach ungefähr 30 Sekunden waren wir dann auch schon im Wasser.

Wir schwammen eine Weile bis wir die Insel erreichten. Wie gewohnt hatten es sich dort einige Leute gemütlich gemacht und eine kleine Gruppe hatte ein Lagerfeuer entfacht. Wir entstiegen dem Wasser und da man die Insel nur an zwei Stellen betreten konnte, war es nicht möglich, die Insel unbemerkt zu erreichen. Ein nahe dem Ufer stehender Junge, ungefähr in unserem Alter, bemerkte uns auch gleich und rief: „Ihr seid ja nackt.“ Aufgrund des Mondscheins konnte man das auch unschwer erkennen. Ich antwortete ihm, wir hätten uns spontan entschlossen, noch eine Runde schwimmen zu gehen und daher improvisiert. „Das finde ich ja toll. Ist ja auch nichts dabei heutzutage.“ Leider war auch ein Mädchen aus unserem Abiturjahrgang auf uns aufmerksam geworden: „Isabelle und Vivian! Was macht Ihr denn da?“ Glücklicherweise war es damals noch nicht üblich, sich komplett zu rasieren. Sonst hätte man wirklich alles gesehen. Zumindest einen Teil ließen wir Mädchen damals immer stehen. Wir gingen dann ein paar Schritte ins „Landesinnere“ und zum Glück nahm niemand weiter Notiz von uns.

Nach ein paar Minuten kehrten wir zurück zum Ufer. Unsere Mitschülerin wartete noch am Ufer. „Ich dachte immer, Ihr seid so verklemmt.“ Und als Erklärung: „Wegen Eurer guten Noten. Ich wusste gar nicht, dass Ihr FKK macht.“ Vivian antwortete: „Machen wir auch nicht. Wir haben bloß keine Badesachen dabei und wollen nicht auf eine Abkühlung verzichten.“ Wir schwammen zurück zum Ufer des Sees, entstiegen dem Wasser und kehrten zu unserer Decke zurück. Auch diesmal hatte ich das Gefühl, mit Blicken geradezu verfolgt zu werden. Aber vielleicht war es gar nicht so. Zumindest rief uns niemand hinterher. Wir setzten uns und blieben noch für einen Moment nackt. Die andere Gruppe war ebenfalls noch da. Vivian und ich standen uns ein, die ganze Zeit doch ziemliches Herzklopfen gehabt zu haben, konnten aber dennoch ein gewisses, prickelndes Gefühl nicht leugnen. Um uns ein wenig zu beruhigen, leerten wir zunächst die Sektflaschen. Schließlich standen wir auf, trockneten uns ab und zogen uns an. Beim Gehen rief uns ein Junge von der Gruppe nebenan noch zu, wir sollten ruhig öfter mal spontan schwimmen gehen.

In der Nacht und an den nächsten Tagen habe ich noch häufiger über diesen Abend nachgedacht. Vivian vertraute ich später an, dass es eigentlich ein aufregendes Gefühl gewesen sei, nackt unter Angezogenen über die Liegewiese gelaufen zu sein. Ebenso, später die Insel zu betreten, ohne die Möglichkeit, sich notfalls bedecken zu können und ohne zu wissen, wem man dort begegnen könnte. Vivian musste mir zustimmen, da sie ganz ähnlich empfunden hatte. Sie gab sogar zu, dass sie so eine Situation schon länger mal hatte provozieren wollen und bloß auf die passende Gelegenheit dazu gewartet hatte. Und die ursprüngliche Idee zu der Wette stammte ja auch in der Tat von ihr, wie mir jetzt erst bewusst wurde.

 

Ich habe dieses Erlebnis sehr ausführlich geschildert. Für die meisten Leser unter Ihnen mag meine damalige Einstellung sehr prüde vorkommen und meine Schilderung albern und kindisch. Auch ich kann heute über das Erlebnis damals im Sommer 1999 herzlich lachen. Ich bin zwar in der Zwischenzeit keine explizite FKK-Anhängerin geworden und bewege mich auch nirgendwo nackt, wo andere angezogen sind. Aber dort, wo Nacktheit ganz natürlich ist, z. B. in einer Saunaanlage oder anderen ausgewiesenen FKK-Bereichen, bereitet mir das Ausziehen und das Nacktsein keinerlei Probleme mehr.


Kommentare

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patrim30 schrieb am 18.04.2021 um 18:32 Uhr

glaub ich ihr... 

AnnabellaX schrieb am 28.10.2024 um 14:18 Uhr

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selena222 schrieb am 08.11.2024 um 18:38 Uhr

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