Mondquartier


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18.07.2009
Schamsituation

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Aus ‚Susi’ war plötzlich ‚Susanne’ geworden, als sie zum ersten Mal mit Johannes in das südoldenburgische Städtchen gekommen war. Als Susanne hatte er sie seinen Eltern vorgestellt.
 
Die Gegend hatte von Anfang an etwas Unwirkliches gehabt, riesige Felder, die so gar nichts idyllisches hatten, schmucke Häuser, bei denen alles Leben schon vor Jahren mal in einer großen Welle aus Konformität ertrunken zu sein schienen. Am merkwürdigsten aber die von Zeit zu Zeit auftauchenden Protzhäuser der ‚Hühnerbarone’. Ja, sie waren sicher so groß wie die inzwischen fast verfallenen Güter in Vorpommern; aber für Susi war es so, dass diese bewohnten Häuser hier viel weniger Leben ausstrahlten als die verlassenen Güter im Osten.
 
Johannes, der auf Mallorca noch ‚Hannes’ gewesen war hielt mit seinem schicken BMW Z 3 genau vor einem dieser Häuser. Jetzt waren sie also da. Susanne hatte sich fast ein halbes Jahr gesträubt, die Eltern ihres neuen Freundes zu besuchen, doch letztendlich hatte sein Argument gesiegt, er könne einfach nicht mit ihr zusammenziehen, wenn er sie nicht vorher seinen Eltern vorgestellt habe.
 
Als Hannes sie seinen Eltern dann als seine neue Freundin aus Berlin vorgestellt hatte, war ihr vieles klar geworden. Hierher hätte der kleine geliebte Ring, den sie seit ihrem 18.Geburtstag normalerweise in der Nase trug wirklich nicht gepasst. Auch die Beweggründe für seinen Vorschlag zu einem Einkaufbummel, von dem sie mit zwei Lacoste Polos und ihrer ersten Bundfaltenhose, ihr wurde heute noch mulmig bei dem Gedanken, zurückgekommen war, seine Bitte, ihr Haar doch zusammenzubinden, alles war jetzt in einem klareren Licht erschienen.
 
Sie war jetzt Teil dieses Sittengemäldes geworden. Die Eltern, hatten ausgesehen, als kämen sie gerade vom Golfplatz oder wären auf dem Weg dorthin, das klinisch wirkende Haus und selbst Hannes, der jetzt ‚mein Sohn’ und ‚Johannes’ geworden war, wirkte hier anders. In Berlin hatten ihn dieses Auto und seine manchmal merkwürdige Kleidung mit den Cordhosen und Lodenmänteln zum großen Individualisten gemacht. Ausgerechnet hier, in dieser irgendwie toten Gegend hatte er sich nahtlos eingefügt.
 
Das war lange her. Susi war nie gerne nach Vechta gefahren; aber sie liebte Hannes, sie liebte seine intelligente und manchmal doch so naive Art, sie liebte es, dass er sich niemals über die Ungerechtigkeit der Welt beschwerte, wie es ihre alten Freunde aus Vorpommern pausenlos getan hatten, deshalb war sie auch irgendwann einfach nach Berlin geflüchtet. Manchmal hatte sie gedacht, sie wäre vom Regen in die Traufe gekommen, während die Vorpommern ihr angebliches Leid bejammerten, beklatschten die Berliner es.
 
Süß hatte sie es gefunden, als Hannes ihr dann nach seinem juristischen Examen einen Heiratsantrag gemacht hatte. Sie hatte in der Zeit doch schon gut als in einer Unternehmensberatung gearbeitet. Ihre Kunden hatten ihre Kompetenz, ihre Kreativität und ihren Fleiß geschätzt. Ihr etwas ‚alternatives’ Auftreten war nur sehr selten bemängelt worden, häufiger sie Komplimente dafür geerntet und es hatte ihr Spaß gemacht zu verfolgen, wie gestandene Geschäftsfrauen sie manchmal ganz offensichtlich in kleinen Dingen kopiert hatten. Im bestimmten Berliner Geschäftskreisen hatte frisurentechnisch eine echte ‚schwarze Welle’ ausgelöst. Wieso war Hannes also genau jetzt mit der Idee der Heirat gekommen, wollte er jetzt der Ernährer sein?
 
Auf Vieles hatte sie sich seitdem eingelassen. Sie hatten geheiratet, das gemeinsame Konto war immer gut gefüllt gewesen, doch ihren Vorschlag, eine neue Wohnung zu suchen, wollte er einfach nicht mittragen. Irgendwann, nach langen durchdiskutierten Nächten war dann die Entscheidung gefallen, sie würden nach Vechta ziehen, wo Joannes die Kanzlei seines plötzlich verstorbenen Onkels übernehmen würde und Susanne dort ein angehängtes Steuerbüro eröffnen sollte. Es würde höchstens eine Frage von ein paar Monaten sein, bis sie zur Wirtschaftsprüferin ernannt werden würde.
 
Später erzählte Susanne manchmal, es sei wie ein Saunabesuch gewesen, zuerst die Jugend im unterkühlten Mecklenburg, dann ins heiße Berlin und jetzt ins Tauchbecken Vechta. Sie lernte sehr schnell, dass hier nur die Angepassten überlebten. Wenn Susanne in den Spiegel schaute bekam sie manchmal einen Schreck. Nicht einmal ihre Mutter war jemals so bieder gewesen. Doch sie wollte den Erfolg, sie wollte nicht zu den Frauenpartys auf den von Rhododendron umstandenen Terrassen.
 
Die Leute beobachteten den jungen Herrn Gramann und seine junge und sehr hübsche Frau, die ja angeblich aus dem Osten stammte, sehr genau. Warum gab es keine Kinder, was trug sie, waren die Haare für eine Frau ihres Alters und ihrer Stellung nicht einen Hauch zu rot. Susanne selbst fand ihre Kleidung fade und der leichte Rotstich, den ihr die Friseuse in das braune Haar tönte, war ihr eher peinlich. Doch sie war eindeutig erfolgreich, doch was spielte das für eine Rolle, den Großteil ihrer Mandantschaft mochte sie nicht und hier stimmte es wirklich, Geld spielte keine Rolle.
 
So schnell war aus einer fröhlichen und jungen Berliner Geschäftsfrau ein vor Langweile dahinsiechendes ‚Weibchen’ geworden. „Susi, was hast Du mit Dir gemacht?“ Diesen Satz hatte sie oft vor sich hin gemurmelt.
 
Dann war Fred aufgetaucht. Johannes hatte für ihn durchgesetzt, dass er im Gewerbegebiet einen größeren gastronomischen Betrieb eröffnen durfte. Ganz egal, worum es ging, Johannes war immer stolz gewesen, wenn er irgendwas für irgendwen gegen irgendwen gewonnen hatte. Und, auch das war üblich, Fred hatte gleich einen Termin mit Susanne gemacht wegen einer Wirtschaftsberatung.
 
Er war irgendwie ein ganz netter und offener Kerl. Kein muskelbepackter Riese, eher der gewitzte Geschäftsmann, der mal eine neue Idee probieren will. Sein Geschäftskonzept war verblüffend einfach: ein Nobelhotel sollte es sein, mit Wellness. Das war Trend aber da sollte eben nicht Schluss sein, der Name sollte Programm werden: ‚Mondquartier’.
 
Susanne hatte so ihre Bedenken, sie kannte inzwischen die Banken, sie würden ja schon bei einer normalen gastronomischen Lösung zucken. Doch sie war überzeugt, dass das Konzept gerade hier, in dieser konservativen und reichen Gegend ein großer Erfolg werden könnte.
 
Und Recht hatte sie gehabt: die Banken waren sehr zurückhaltend, wenn nicht vorher 30% der benötigten 11 Millionen auf dem Tisch lagen, dann würde es den Kredit über den Rest auch nicht geben. Fred hatte tatsächlich aus einer Erbschaft fast 2,4 Mio. € und er wollte das auch gerne investieren, doch hier war einfach überfordert. Es tat Susanne so leid, das gute Konzept sterben zu sehen. Doch was konnte sie tun?
 
Johannes Vorschlag war dann völlig unerwartet gekommen, doch sie war Feuer und Flamme gewesen. So hatten sie das Grundstück gekauft und Freds Mittel hatten für den Bau des Hotels gereicht. Leider wurde dann doch wieder alles teurer und Susanne und Hannes waren als stille Gesellschafter in das Unternehmen eingestiegen.
 
Das Mondquartier wurde so schön, 26 große und helle Zimmer, ein sehr schöner, wenn auch nicht übertrieben großer Wellnessbereich, doch der Hit war die große Lobby, mit einer Pianobar und viel Platz für dies und das. Susanne versuchte lange, sich der Idee zu widersetzen, die Parkplätze hinter das Haus zu verlegen, doch Fred schien gute Gründe zu haben.
 
Die Neueröffnung kam näher und wie üblich bewarben sich Leute aus der Gegend schon mal vorsorglich auf die neuen Jobs. Fred schien aber keine Eile zu haben. Susanne wurde nervös, fühlte sich aber von Fred beruhigt, als der sagte, er habe schon einige Leute angestellt und sie seien zu 90% komplett.
 
Die Leute, wie in der Gastronomie üblich, hauptsächlich Frauen, reisten 14 Tage vor der Eröffnung an, Wohnungen wurden gesucht und gefunden, und das Hotel wurde auf Vordermann gebracht. Susanne genoss es jetzt, durch Ihren ‚Laden’ zu gehen. Fred hatte so ein Händchen für Schönes. Selbst das Personal war eine Augenweide. Der schlanke und doch muskulöse Barkeeper Juan mit den strahlenden Augen unter dem kahlrasierten Schädel, Rosa, die Empfangsdame, sie mochte spanische Vorfahren haben, eine Schönheit, mit der sicher niemand über die Zimmerpreise feilschen würde. Die Bedienungen, im Scherz sagte sie, er habe darauf geachtet, dass jeder Kontinent vertreten sei und habe dann der Einfachheit halber die jeweiligen Schönheitsköniginnen eingestellt. Selbst der Koch Jean hatte nicht nur berufliche Qualitäten, er erfüllte auch optisch alle Ansprüche, ein an den Schläfen angegrauter Charmeur der alten Schule. Perfekt!
 
Das Mondquartier legte einen Blitzstart hin, nach einem halben Jahr schrieb man schwarze Zahlen. Die örtliche Bevölkerung nutze den umfangreichen Empfangsbereich, die Bar, das Restaurant. Vertreter nächtigten hier, auch wenn sie ins nicht gerade nahe Bremen wollten. Susanne machte die Bilanz und die Buchhaltung, Fred führte das Geschäft.
 
Sie war sehr mit ihm zufrieden, eine tolle Auslastung, gute Umsätze in Restaurant und Bar und das alles bei auffällig geringen Personalkosten.
 
Eines Abends rief Fred aufgeregt an, das Haus war voll und Rosa fiel für ein paar Tage aus. Spontan bot sie an, die Rezeption zu übernehmen. Sie war gerne im Mondquartier und es würde Spaß machen, die netten und gut aufgelegten Gäste dort zu betreuen.
 
Von ihrem Platz an der Rezeption hatte sie einen guten Überblick über das Erdgeschoss. Wie in noblen Restaurants inzwischen üblich, zeigten die Bedienungen nicht mehr diese hündische Unterwürfigkeit sondern redeten sehr freundlich, trotzdem dienstbeflissen und höflich mit den Gästen. Das kam offensichtlich an. Susanne schaute genauer hin, von Kopf bis Fuß war die Bedienung perfekt und teuer gestyled, selbst die Blusen der Kellnerinnen trugen ein kleines Krokodil. Auffällig auch die Haare, wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie gedacht, die Leute wären Stammgäste bei irgendeinem der Nobelfriseure. Doch hier war Vechta.
 
Es war Mittwoch, Vertretertag und das Haus war bis auf das letzte Bett belegt. Auffällig fand Susanne, wie viel Personal überall zu sehen war. Wenn sie nicht genau gewusst hätte, dass es hier einen wirklich hervorragenden Personalansatz gab, hätte sie am nächsten Tag mal ernsthaft mit Fred reden müssen. Die Kellnerinnen waren sehr professionell und freundlich. Etwas irritierend, war für Susanne, dass sie nicht davor zurückschreckten die Gäste zu berühren, hier eine gestreichelte Schulter, da ein Kuss auf die Wange zur Begrüßung oder zum Abschied, ein sanftes Streicheln über das Haar im Vorbeigehen.
 
Karin kam auf Susanne zu, ein schlanke Dänin, die von Anfang an dabei gewesen war. Sie sah sehr gut aus, perfektes Makeup, das nordische Blond der Haare wunderbar unterstützt und das figurbetonte Outfit stand ihr prächtig. Sie sagte Susanne nur kurz Bescheid, dass sie Tisch sieben und acht kurz allein lassen wolle und bat Susanne, das Maggie mitzuteilen. Dann ging sie zum Aufzug.
 
Maggie nickte nur, als sie ihr die Nachricht überbrachte, Tisch sieben war sowieso gerade frei geworden, der Gentleman war wohl schon aufs Zimmer gegangen. Im Laufe des Abends meldeten sich immer wieder Kellnerinnen bei Susanne ab und nach einiger Zeit auch wieder an. Als dann auch noch Juan die Bar verlassen wollte, obwohl da doch gerade noch zwei junge Frauen gute Umsätze gemacht hatten, fragte sie ihn, ob das nötig sei, er sagte ganz offen, er wolle die zwei eben noch aufs Zimmer bringen und käme aber in ca.30 Minuten zurück.
 
Susanne war nicht naiv, hier liefen nicht ganz geheuere Nebengeschäfte. Sie fragte sich, ob Fred das wusste. Doch eigentlich erklärte das alles, die geringen Personalkosten, die ausgesucht schönen Mitarbeiter und nicht zuletzt den Erfolg des Hauses. Das alles stieß Susanne nicht ab. Sie war nur amüsiert von ihrer eigenen Naivität.
 
Jetzt sah sie das Mondquartier anders. Jede Frau meldet sich hin und wieder ab und alle Gäste waren so entspannt, weil man hier nicht nur unter Cocktails; sondern auch unter Schönheitsköniginnen aussuchen konnte. Als das Telefon klingelte und jemand nach Rosa fragte, war Susanne klar, dass hier alles käuflich war. Sie fragte sich, warum es niemand bei ihr versucht hatte und begann sich mit den anderen Frauen zu vergleichen. Das war der Tag, an dem sie beschloss, nach all der Zeit im Tauchbecken des Lebens wieder mal einen Saunagang einzulegen.
 
Zuerst mussten ein Paar Schreibtischpfunde runter, sie würde gleich heute damit anfangen und nach dem Dienst noch ein paar Runden im Swimmingpool drehen. Ein Gast war dort alleine, er sah sie interessiert an, doch dann stieg er aus dem Wasser, ging zu der jungen Frau, die die Bar am Pool hatte, sie scherzten kurz miteinander, dann verließen sie beide den Raum.
 
Das war noch ein Signal für Susanne, sie legte los, wie eine Besessene. Juan, der Barkeeper kam etwas später, auch er wollte vor dem Zubettgehen noch ein paar Züge machen. Er schwamm auf sie zu und fragte sie, ob er noch was für sie tun könnte, dabei merkte sie, dass er nackt war. Susanne dachte an die beiden Damen von der Bar und fragte, ob er sie massieren könne. Er bejahte und erklärte ihr, dass er doch sowieso tagsüber noch als Masseur arbeite.
 
Juan zog sich auch zur Masaage nichts an. Er begann mit dem Rücken, ließ sich dabei auch sehr viel Zeit mit den Oberschenkeln und dem Po, dann drehte er Susanne um. Das Handtuch, mit dem sie Ihre Scham bedecken wollte, nahm er lächelnd fort. Wenn sich seine Hände vorhin noch fest und stark angefühlt hatten, waren sie jetzt zärtlich und weich. Susanne fühlte sich in guten Händen, sie relaxte vollkommen und ließ auch dann noch ihre eigenen Hände ganz entspannt neben sich liegen, als Juan ihren Busen, ihre Ohrläppchen, ihren Hals und auch ihre Scham streichelte.
 
Es war angenehm und aufregend gewesen und Johannes wunderte sich nicht schlecht, als seine Frau sehr spät aus dem Hotel nach Hause kam und so gar nicht müde war. Normalerweise musste er sie zum Sex überreden seit sie in Vechta lebten. Jetzt forderte sie ihr Recht nachts um 2 und sie bekam es auch.

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