Arno


Schambereich

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18.07.2009
Schamsituation

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„Arno?“ Zu spät, das Wort war über die Zunge noch eh das Gehirn seine Tätigkeit aufgenommen hatte. Der junge Mann vor unserer Tür schaute mich etwas verlegen an: „Hallo, ist Martha da?“ Er kannte anscheinend den Weg zu meinem Fremdenzimmer, das meine Nichte in diesen Ferien in Beschlag genommen hatte und lies mich mit meinen Gedanken allein.
 
Ja, er sah so aus wie Arno. Wie Arno vor 20 Jahren ausgesehen hat!!! Wies ich mich zurecht. Unsere Wege hatten sich ein paar Mal gekreuzt und an jeder dieser Kreuzungen hatten wir einen sauberen Unfall hingelegt.
 
Nachbarskinder, praktisch gleich alt. Die Väter und auch die Mütter mochten sich. Vielleicht ist das Wort Sandkastenliebe für uns erfunden worden. Wenn ich zurück denke, waren wir immer in Arnos Sandkasten. Auch im Winter??? Kann man sich überhaupt zurückerinnern oder fallen einem im Grunde nur die alten Fotos ein? Unsere Familie hatte großes Vergnügen daran , dass wir uns so ungeniert auf den Mund küssten, wir vielleicht auch. Ich glaube, Arno war ein wirklich netter Junge, vielleicht zu nett? Jedenfalls hab ich mir einmal eine Decke über den Kopf gezogen um ihn zu erschrecken und er hat sich gegen das Gespenst mit einer kleinen Metallschaufel verteidigt. Meine Kopfverletzung blutete stark, daran erinnere ich mich wirklich und Arno ist mir dann immer irgendwie aus dem Weg gegangen.
 
Obwohl Nachbarn, sahen wir uns selten, wir gingen in der Grundschule in Parallelklassen und mit 10 kam er auf ein Jungengymnasium und ich auf eins für Mädchen. Als ich 11 wurde, raste ich schon wieder mit Volldampf auf die nächste Kreuzung zu; aber wer konnte das wissen? Wegen Haltungsmängeln sollte ich Sport treiben und auch er war bei den Leichtathleten. Arno war im Verein schon ein kleiner Star. Sein schlanker Körper raste wie der Wind um die Aschenbahn, er mochte auch die anderen Disziplinen und immer wenn ich auf den Sportplatz kam, sah ich ihn irgendetwas üben.
Mein Interesse für Jungen war gerade dabei zu erwachen und er war unschuldig wie mit 4, als er das Gespenst besiegt hatte. Ich fühlte mich von ihm missachtet. Was dachte er, warum ich immer wieder zum Platz kam und stundenlang neben der Aschenbahn hockte? Wie konnte er so freundlich zu mir sein und mich immer wieder abblitzen lassen? Sein blödes Gerenne und Gehoppse war ihm mehr wert sich mal neben mich zu setzen. Ich fühlte mich verletzt. Ich habe dann einmal einfach seine Sachen versteckt, als er unter der Dusche war und Arno hatte keine Wahl als nackt über den halben Platz zu seiner Sporttasche zu laufen. Er hatte mit 11 noch einen winzigen unbehaarten Kinderpimmel, alle sahen das, alle lachten und machten ihre Witze und Arno, der das nicht ertragen konnte, wechselte zu den Schwimmern.
 
Die dritte und vorerst letzte Kreuzung fanden wir mit 15. Im Konfirmandenunterricht waren wir in unterschiedlichen Gruppen gewesen, doch bei einer Konfirmandenfreizeit hatte es zwischen uns Funken geschlagen, wie es nur in dem Alter passieren kann. Die beiden vorherigen Unfälle waren schnell aufgearbeitet: „Weißt Du, dass es mir schrecklich leid getan hat, mit Deinen Sachen?“ –„Ach, dafür hab ich Dir fast den Schädel eingeschlagen. Ich glaube, wir sind quitt.“ Wir hatten keine Zeit für so was, wir wollten gemeinsam zu neuen Unfern. Wie blöd, dass das alles erst am letzten Tag der Freizeit passierte. Zuhause war dann wieder der Gartenzaun zwischen uns, der mit den Jahren immer undurchdringlicher geworden war.
Nach jedem unserer Unfälle war das Verhältnis unserer Eltern weiter abgekühlt und ich konnte Arno nicht einfach mit nach hause bringen. Doch dann wurden wir konfirmiert und fuhren beide als Teamer in ein Ferienlager der Kirche. Wir klebten aneinander. Gut, wir waren Gruppenleiter; aber es blieb viel Zeit für Umarmungen Küsse und unsere neue große Entdeckung: Petting. Arno war wirklich damals schon sehr zärtlich und er wusste, wo er mich streicheln musste. Ich glaube, ich bin selten in so kurzer Zeit so oft zum Orgasmus gekommen wie in den paar Tagen im Ferienlager.
Wir taten nichts Verbotenes und genossen uns auf ganz unschuldige Art. So sahen wir das jedenfalls. Der Pfarrer sah das anders, Arno musste zu ihm kommen. Etwas verstört kam er aus dem Zimmer und sagte nur, ich muss nach hause. So sah also das Mittel des Pfarrers gegen ungewollte Schwangerschaften aus. Ich hörte nichts von Arno und konnte das Ende des Lagers nicht abwarten. Ich hatte jetzt einen echten Freund. Der Pfarrer war jetzt leicht reserviert, ich schob es darauf, dass er es mir in die Schuhe schob, dass er sich um Arnos Gruppe kümmern musste.
Endlich, hatte Arno meine Karten bekommen? Wie würde es jetzt sein, würde er vor dem Schultor auf mich warten. Doch alles war anders. Arno war nicht da. Nach und nach erfuhr ich es: es hatte ein Gerücht gegeben, Arno hätte versucht, mich zu vergewaltigen oder ganz nach Temperament des Erzählers, er hätte es getan. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine Mutter in ihrem Bemühen, die Unschuld ihrer Tochter zu retten, daran nicht unschuldig war. Arno und seine Eltern waren angegiftet worden. Ja, nach außen so ein netter Junge, und dann so was. Die Entscheidung, dass Arno auf ein Internat gehen sollte, war schnell getroffen worden, auch von ihm, da meine Mutter wohl durchblicken lassen hatte, sie hätte auch mit mir gesprochen.
 
Arno war weg. Das Internat, in den Ferien besuchte er Sportcamps oder verreiste mit seinen Eltern. Wir grüßten uns, wenn es nicht zu vermeiden war. Das war alles.
 
Ich hatte gehört, er wäre jetzt Arzt in einer Nachbarstadt und ich lebte auch nicht mehr in unserem Vorort, ich war in die City gezogen. Unsere Eltern wurden weiser und milder und sie redeten auch wieder miteinander; aber bei meinen seltenen Besuchen dort traf ich nie auf Arno. Manchmal erzählte meine Mutter von Ihm.
 
„Hallo, wovon träumst Du?“ Es war Martha, meine tolle Nichte. Sie liebte es, ihre etwas verrückte Tante in der Stadt zu besuchen und hatte praktisch mein Gästezimmer zu ihrem Hoheitsbereich erklärt. Ich erschrak etwas, schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Ach, nichts.“ Sie kam etwas näher: „Du hast Ben einen richtigen Schrecken eingejagt mit Deinem Arno. Was hast Du überhaupt damit gemeint? Ben ist ganz verwirrt, sein Vater heißt nämlich so.“ Jetzt wurde ich neugierig: „Und Ben, heißt der etwa Ben Schütte?“ „Ja, aber woher weißt Du das schon wieder?“ „Ach Martha,“ lachte ich nur „ich kenne ihn von ein paar Unfällen.“ Sie schüttelte den Kopf und ging. Ben verabschiedete sich später etwas zurückhaltend von mir, die Augen voller Fragezeichen, sein Vater hatte ihm offensichtlich nie von mir erzählt.
Er war ihm so ähnlich.
 
Zwei Wochen später, die Ferien meiner Nichte gingen auf ihr Ende zu, und ich hatte mich an den netten Ben gewöhnt, klingelte das Telefon. „Hallo Helen.“ „Moment Ben, ich hole eben Martha.“ Auf der anderen Seite des Hörers war ein Lachen zu hören. „Klingen wir so ähnlich? Ich bin nicht Ben, ich bin Arno.“ „Arno? Mein Arno?“ Entfuhr es mir. Wieder hatte das Gehirn das Wettrennen mit dem Sprechwerkzeug verloren. „Wenn Du das so sehen willst, soll mir das recht sein:“
 
„Ben hat von Dir erzählt und jetzt habe ich auch noch Deine Nummer an unserem Telefon gefunden, allerdings stand Martha auf dem Zettel.“ „Ja, das ist meine…“ weiter kam ich nicht, er unterbrach mich: „Helen, ich kenne die Geschichte. Die beiden haben sich kennengelernt, als sie ihre Großeltern besucht haben, sie sind ja immer noch Nachbarn, wie Dir sicher nicht entgangen ist.“ Er lachte über den eigenen Scherz. War das Verlegenheit?
„Ja und jetzt gibt Ben sein ganzes Taschengeld für Zugfahrkarten nach Osnabrück aus.“ Er war im Vorteil gewesen, er hatte gewusst, dass er anrufen würde, für mich war es eine kalte Dusche gewesen. Nein, eigentlich nicht kalt, eher schön warm und erfrischend zugleich. Jetzt hatte ich meine Fassung wieder. „Arno, schön Dich zu hören; aber wenn wir jetzt einfach auflegen, dann ist es das erste Mal, dass wir aufeinandertreffen, ohne dass es einen Unfall gibt.“ Er lachte wieder.
 
„Helen, so schön Dich zu hören. Du bist ja eine richtig humorvolle Frau geworden. Nein, wir können jetzt nicht auflegen, komm, gib Vollgas, der nächste Unfall wartet. Wir konnten doch schon immer die besten Katastrophen.“ Ich hatte so auf diese Antwort gehofft. Nicht genau auf diese, war er immer so witzig gewesen? „Helen, Ben sagt, Du siehst toll aus, pass bloß auf, er ist richtig in Dich verliebt.“ Was war das? Was sollte ich darauf sagen? „Und, Arno, und jetzt willst Du mich Deinem Sohn ausspannen?“ „Zumindest für einen Nachmittag.“ War die schnelle Antwort. „Wie ist es, morgen bei Leysiefer?“ Aha, der Herr mochte es jetzt vornehm. „Los, Helen, beharrte er, ich bin um 15 Uhr da. Ich warte auf Dich.“ Dann hängte er ein.
 
Ich erkannte ihn sofort, immer noch schlank, die Haare waren weniger geworden und wahrscheinlich deshalb trug er sie ganz kurz. Seine Augen waren immer schön und tief gewesen. Die Nase kam mir markiger vor und das Kinn zierte ein Spitzbart. Das stand ihm. Er erkannte mich offensichtlich erst, als ich mich ganz eindeutig seinem Tisch näherte. War ich so alt geworden? Doch sein Blick belehrte mich eines Besseren, er war angenehm überrascht. Als wenn die letzten über 20 Jahre nicht gewesen wären, nahmen wir uns in die Arme und tatsächlich, er küsste mich auf den Mund und ich erwiderte seinen Kuss so gerne.
 
Danach wahrten wir wieder die Form, wir bestellten Kaffee und Kuchen, plauderten über vergangene Zeiten, schnitten sogar das leidige Thema mit dem Ferienlager und er versicherte mir noch einmal, dass er nie geglaubt hätte, dass ich ihn einen Vergewaltiger genannt habe
 
Der Nachmittag rann uns auf sehr angenehme Art durch die Finger. Und je dunkeler es draußen wurde, desto mehr spürte ich, dass ich mehr wollte. Er konnte es auch nicht leugnen und hatte nach seinem letzten Toilettenbesuch schon mal vom Stuhl gegenüber auf den neben mir gewechselt. Wer sollte den Anfang machen? Natürlich Helen die Jägerin, die Aufgeklärte, die sich gerade neu entdeckt hat, die… „Helen? Helen? Was ist? Hab ich Dich überfordert?“ Was hatte er gesagt, während ich in meinen Superwoman-Träumen war? Was mach ich bloß? Er darf jetzt einfach nicht böse werden. Los, Helen. Mut! „Wenn ich das richtig verstanden habe und Du wissen wolltest, ob wir lieber zu Dir oder zu mir gehen wollten, dann fühle ich mich durchaus nicht überfordert.“ Er grinste: „Nein so weit war ich gar nicht gegangen, ich hatte Dich einfach nur um ein weiteres Treffen bitten wollen; aber wenn Du schon so fragst, Deine Wohnung ist um die Ecke, nicht, ich weiß das von Ben.“ Er nahm meine Hand, bezahlte auf dem Weg nach draußen und Hand in Hand stürmten wir quasi meine Wohnung.
 
Alles war plötzlich wieder so vertraut. Wie hatten wir uns geküsst und wie hatten wir das gemocht. Wie oft hatte ich seine Hand unter meinem T-shirt zurückgeschoben, bis ich es auch nicht mehr aushalten konnte und er endlich, endlich meine Brust streichelte. Sein Finger an meiner Scham hatte sich nie wirklich schön angefühlt, er hatte ja gar keinen Platz in meiner engen Jeans und die Klamotten waren angeblieben.
 
Jetzt war alles anders. Arno zog mich sehr langsam aus und er genoss es. Er hatte mich schon mit 2 geküsst und dann immer wieder, vielleicht hatte er von keiner Frau mehr Narben zurückbehalten als von mir, doch nackt hatte er mich nie gesehen. Die Bluse. Er berührte meine Brüste und sagte: „Wunderschön, Helen, Du bist ein Kunstwerk.“ Ich errötete, wann war das das letzte Mal geschehen, wie viele Männer hatten mich nackt gesehen; aber eben nicht Arno. Ich stand ganz still. Die Hose, Er fuhr mit den Fingern meine Beine hinab. „Weißt Du was, vielleicht ist es ja etwas schräg; aber diese glatte Haut an den Beinen erregt mich wirklich.“ Oh, dachte ich, dann habe ich ja noch eine tolle Überraschung für Dich.“ Er hatte das Höschen kaum bis zu Knie runtergezogen, da nahm er auch schon mit seinem Mund meine glatte Scham in Besitz. Ich traute mir die Wachsenthaarung inzwischen selber zu und hatte heute Mittag zufällig Zeit dafür gehabt. Nein, so war es gar nicht gewesen, ich hatte gewusst, dass genau dies passieren würde. Seine Liebkosungen erregten mich sehr schnell hier stand ich nackt und haarlos bis auf die kurzen blonden Locken, die neuerdings meinen Kopf zierten vor meiner Jugendliebe und er befriedigte mich gerade und gleich würde ich kommen und einen Schwall über ihn ergießen. So nackt und so verletzlich hatte ich mich noch nie gefühlt.
 
Ich nahm seinen Kopf. „Magst Du es nicht?“ fragte er. „Und ob,“ antwortete ich, „ich kann es kaum erwarten, dass Du weitermachst.“ Dann zog ich ihn aus. Wir legten uns aufs Bett und ich genoss es, seinen Penis, mit dem ich ihn mal zum Gespött der Leute gemacht hatte, zu blasen, bis er zu platzen schien. Arno fuhr mir immer wieder durch die Haare und konnte die Hände keine Sekunde von meiner Scham lassen. Als ich merkte, dass wir beide bald kommen würden, setzte ich mich auf ihn und ließ seinen Penis tief in mich eindringen. Ich warf den Kopf in den Nacken. Alles seit seinem ersten Anruf hatte mich erregt, mit einem tiefen Seufzer kam ich, er stöhnte nur und ich merkte wie er sich in mich ergoss. Hatten wir beide wirklich über 20 Jahre auf diesen Moment warten müssen.
 
Wir waren noch ganz ineinander verschlungen als die Tür aufging. „Helen, ich wusste gar nicht…“ weiter kam Martha nicht. Sie murmelte: „Entschuldigung.“ Konnte aber ihren Blick nicht von uns lassen. Ich spürte mein Erröten wie einen heißen Wüstenwind und als hinter ihr noch Ben auftauchte hätte ich fast die Fassung verloren. Da lagen wir splitterfasernackt und die beiden starrten uns an wie unsere jüngeren Ichs. Ben war es, der die Situation rettete:  „Mensch Papa, so eine tolle Frau hätte ich Dir nun wirklich nicht zugetraut.“ Dann kam dieser gute Bengel auf mich zu, beugte sich zu meinem Ohr und sagte: „Bitte mach ihn nicht traurig, Er hat eine sehr schwere Zeit hinter sich und es tut so gut, ihn so zu sehen.“ Plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr nackt, ich nahm Bens Kopf und küsste ihn auf die Stirn.
 
Als die beiden aus dem Zimmer waren, rückten wir ganz eng zusammen. Für ein Chaosteam waren wir gar nicht schlecht gewesen. Wir lagen jetzt nackt nebeneinander und genossen die warme Sommerluft. Niemand redete von morgen, wir wussten, dass wir kein Paar werden würden, wir wussten auch, dass uns die Kurven des Lebens immer wieder zusammenführen würden, vielleicht würden sie jetzt sogar enger werden. Nebenan hörten wir Geräusche, die man kaum falsch interpretieren konnte, von einem Paar, das vielleicht mehr Glück haben würde als wir. Ich war versucht, rüberzugehen und nachzusehen, ob sie auch ihre Sachen ausgezogen hätten, weil ihnen sonst doch so viel entgehen würde; aber diese beiden hatten daran sicher selber gedacht.

Kommentare

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patrim30 schrieb am 11.03.2022 um 04:35 Uhr

eine gute Geschichte