Karibik Dreams I
Stefanie hat sich verpflichtet bei Karibik-Dreams,
als Kajütenmamsell, Köchin und Animierdame.
418 die Woche. Bei vollem Einsatz. Das ist doch was, oder?
Abflug Hamburg. Ziel: Dominikanische Republik und angrenzende Gewässer.
Kein Problem!
Was heißt hier schon voller Einsatz? Ist doch normal, oder?
Stefanie gibt immer vollen Einsatz!
Da fliegen aber noch dreizehn ganz junge Mädchen mit. Sehr jung, sehr schön!
Zu jung! Die Jüngste, Steffi ist gerade mal 16
Daniela, Karin, Lydia, Ursula, Brigitte, Barbara, sind 17 und Uschi, Manuela, Eva, Anja, Petra und Birgit sind 18 Jahre alt.
Stefanie hört Nachtigallen trapsen. Aber: Stefanie braucht Geld und stellt keine Fragen.
Stefanie ist feige. Stefanie ist normal. Stefanie will leben.
Ankunft Flughafen.
Ein Taxi holt uns ab. Hochseeyacht Islands of Paradise.
Einschiffen.
Tolles Schiff! Der Hafenmeister weiß Bescheid, zeigt uns die Yacht.
Miss von Blanck? The Keys, here you are!
Keiner außer uns an Bord. Seltsam! Sehr seltsam!
Die Mädels lassen es sich an Deck gut gehen.
Ich inspiziere die Kombüse und den Lagerraum. Der Schlüssel passt ins Schloss.
Luxuskombüse. Mit Mikrowelle, Elektroherd und allem Drum und Dran!
Der Lagerraum über dem Kielschwein ist gut ausgestattet!
Kühlraum, Trockenchub, Getränkelager, sehr gut gefüllt!
Eine Pracht! Eine Lust! Eine wahre Luxusyacht!
Die Nacht geht ruhig vorbei, die Mädels sind fröhlich und sektbesoffen.
Die Bikini-Oberteile fallen wie die Äpfel im Herbst.
Zwölf Bananen stillen ihren Hunger.
Eigentlich haben sie nur Hunger auf Abenteuer. Ihre Gespräche schnattern über Männer.
Erstmal über die schwarzen Hafenarbeiter, die sie zu sehen kriegen,
und speziell über die, welche ihre jungen nackten straffen Brüste bewundern.
Sie lehnen sich an die Reling und schlenkern ihre Brüste mit den Händen in den Wind.
Sie genießen das Gefühl der nackten Existenz. Die kühle Abendbrise macht sie geil.
Sie haben Wetten abgeschlossen, welche von ihnen es schafft, Einen zum Stolpern zu bringen. Über ein Tau, eine Schiene, einen Sack oder sonst was.
Ich habe kein gutes Gefühl dabei, aber ich gönne ihnen den Spaß.
Wann war es doch gleich noch mal, als ich selber da an der Reling hing, mit oben ohne?
Und hatte ich dabei nicht auch ein wunderbares schönes und freies Gefühl?
Mein Körper gab mir Macht über Männer! Herrlich!
Die Mädels haben ihr Lieblingsspiel entdeckt. Lass ihnen die Freude, Stefanie!
Die Crew kam frühmorgens um Sechs Uhr an Bord.
Der Kapitän, kalt schweigend und dick, der Bootsmann, lang gewachsen und böse blickend und drei Matrosen, wie Zombies, braun und drahtig, wie man sich gemeinhin Piraten so vorstellt.
Das muss ja noch nichts heißen.
Die Mädels schliefen noch.
Der Kapitän befahl mich zu sich: von Blanck!!!!!
Ein kalter Königsberger Klops. Ziemlich fett. Ziemlich unsympathisch.
Haben Sie Fragen?
Nein, Käpten! Sir
Sie sind mir für diesen Turn als Zahlmeister und Smutje zugewiesen worden.
Gleich mal vorweg und für alle Zeiten:
Ich halte nichts von Zahlmeistern noch weniger von Schiffsköchen und überhaupt nichts von Weibern an Bord!
Klar, Käpten, Sir! Was wünschen Sie zum Frühstück zu speisen, Sir?
Was? Der Dicke reibt sich die Ohren, als hätte er da einen Wurm drin.
Keine große Sache,
Spiegeleier, Räucherlachs, Ham and Eggs, Kaffe, Schokolade, Toast mit Schinken,
Was ist ihr Wunsch, Sir?
Ist doch wohl nicht dein Ernst, Smutje, `n anständiges Frühstück auf`m Schiff?
Er glotzte mich an wie einen Geist.
In zehn Minuten, Sir, Alles, was Sie wünschen Sir!
Her damit, Smutje!
Stefanie hatte alles schon vorbereitet, nur die Eier mussten noch aufgewärmt werden, das muss halt sein, wenn es für einen Mann ist.
Stefanie servierte dem Dicken ein reichhaltiges Frühstück.
Sie sind also diese Deutsche, diese von Blanck, die mein Chef engagiert hat?
Ich lege keinen Wert auf Namen und Titel. Nennen Sie mich einfach Stefanie, Sir!
Nee! Ich kann doch eine Frau, die bei mir an Bord was zu sagen hat, nicht einfach Stefanie nennen! Das geht nicht!
Eher ginge Mister Stefanie. Ach Scheiß! Mister biste ja nu auch nicht
Jetzt verstehe ich endgültig, warum Frauen an Bord Unglück bringen!
Man kann ihren Namen nicht laut aussprechen, ohne sich dabei zum Arsch zu machen!
Ab sofort biste bei mir Mister Blanck!
OK, Käpten! Sir
Steck dir doch den Sir in den Arsch!
Hauptsache, ich kriege jeden Morgen so ein Frühstück, wie heute!
Und ein noch besseres Mittagessen und ein absolut unübertreffliches Abendessen!
Mister Blanck, übernehmen Sie sich nicht! Aber schön wärs schon!
Er fängt vor lauter Lust am Schlemmen an zu krächzen, wie ein grüner Kakadu.
Misterrrrrr Brrrrranck, Misterrrrrr Brrrranck!
Gutes Stichwort! Jetzt muss sich Stefanie darum kümmern, dass auch die Crew zufrieden gestellt wird.
Da reichen wohl die Reste vom reichhaltigen Frühstück des Käptens.
Wir hatten gut und reichlich geplant.
Ich bringe dem Mann am Ruder und dem Vorschotmann
jeweils zwei gut belegte Brötchen, Kaffe und Toast mit Schinken.
Sie lächeln mich dankbar an. Ich glaube, jetzt bin ich wer an Bord. Sie respektieren mich.
Der Bootsmann schläft, Zwei Wachen ruhen.
Der Kapitän jedenfalls ist mein Mann! Na, so direkt nun auch wieder nicht!
Der Morgen graut aber es graut dem Morgen graut überhaupt nicht,
denn 13 nackte Mädchen begrüßen ihn euphorisch.
Sie alle glauben noch, allein zu sein auf der Islands of Paradise
Karin und Lydia kommen ganz unbefangen splitternackt aus dem Niedergang an Deck. Plötzlich stehen sie dem Rudergänger gegenüber, der die ganze Nacht schon den Kurs der Islands of Paradise gehalten hatte.
Der arme Mann denkt, er wäre schon bei seinem Gott Poseidon.
Er fällt einfach völlig übermüdet um. Schön für ihn. Endlich Ruhe!
Aber der Steuermann schlägt Zwei Glasen und die neue Wache zieht auf.
Der Bootsmann und seine zwei ausgeschlafenen Gesellen erwachen aus dem Schlaf.
Alle Mädchen sind auf Deck und alle sind splitternackt.
Für die Crew das schönste warme Pudding-Frühstück.
Runde weiche vibrierende Mädchenhintern,
zarte wippende Brüste mit morgensteifen Warzen.
Mit zarten hellen und dunklen Härchen verzierte Bäuche und Venushügel.
13 verschiedene Schlitzfrisuren von Lockenpracht über Streifen bis Lippenglatze.
Sogar der am gestrigen frühen Morgen noch so böse erscheinende Bootsmann glubscht ungläubig auf die Szene. Und grinst.
Irgendwie aber gar nicht so sehr überrascht. Eher wie bei einem deja vu.
Dreizehn junge Mädchen auf dem Schiff!
Welcher Gott verschont uns jetzt noch vor dem Riff?
Ja da müssen wir doch einfach auflaufen!
Ja da müssen wir doch einfach absaufen!
Ja da kann man doch nicht kalt und herzlos sein!
Welche Süße von den Schönen ist jetzt mein?
Und ein Schiff mit vier Segeln und mit keiner Kanone wird erreichen die Stadt!
Die Stadt war gar keine Stadt, nur ein Hafen, ein kleiner.
Und die Leute, die standen nicht am Kai
Der Name des Käptens und die Namen seiner Crew tun nichts zur Sache.
Die Reise war jedenfalls lang und nicht ganz uninteressant
und Steffi war danach jedenfalls keine Jungfer mehr.
Aber darüber redet man als Frau einfach nicht.
Darüber reden nur Leute, die es gerne mal hätten. Meistens Männer.
Vielleicht schreibt ja mal Einer eine Geschichte darüber, ich nicht.
Der Kai war öde und leer, Da standen wir 14 und keiner mehr.
Steffi ist gerade mal 16
Daniela, Karin, Lydia, Ursula, Brigitte, Barbara, sind 17
und Petra, Manuela, Eva, Anja, Uschi und Birgit sind 18 Jahre alt.
Was nun? In meinem Vertrag stand: Betreuung, Verpflegung und Animation der Gäste und der Besatzung auf der Seereise von Nassau bis Paradise Islands.
Von Rückreise stand da nix. Die Mädchen hatten gar keinen Vertrag, nur ein Urlaubsticket, für das sie auch noch einen Billigpreis entrichtet hatten.
Bei einer Partnerschaftsagentur Traumpartner im Südsee-Paradies oder so ähnlich.
Nun standen wir 14 ganz mutterseelenallein auf der morschen Landungsbrücke.
Ja, wir 14! Allesamt.
Der Käpten bestand zwar darauf, dass ich ihn auch auf der Rückfahrt begleite.
Er weigerte sich aber, die Mädels wieder an Bord zu nehmen, da er schon einen anderen Auftrag hatte:
Reisende von der Nachbarinsel. Eine ganze Bohrinselbesatzung in den Golf von Mexiko,
für sehr gutes Geld. Eine Hochsee-Angeltour.
Die Mädels waren leider fast völlig pleite.
Irgendwie verstärkte sich wieder meine Anfangsahnung, dass hier etwas nicht stimmte.
Und ich konnte die Mädels doch nicht einfach im Stich lassen. Ich kündigte.
Lydia hatte ein größeres Haus erspäht, hinter einer palmengesäumten Allee.
Das dort könnte ein Hotel sein! Schauen wir doch mal!
Wir nahmen unser Gepäck auf, viel war es ohnehin nicht, und machten uns auf den Weg.
Je näher wir dem Hotel kamen desto deutlicher wurden die Zeichen des Verfalls.
Umgeworfene Tische und Stühle auf der Terrasse, Äste und verwelkte Blätter auf dem Boden, überall Papierreste, Verpackungen.
Die Eingangstür hing schief in den Angeln und stand halb offen. Kein Mensch zu sehen.
Was war hier bloß geschehen? Es musste schon längere Zeit her sein.
Wir gingen einfach mal hinein. Eine große Empfangshalle.
Viktorianischer Stil gemischt mit geschmackloser amerikanischer Coca-Cola-Architektur.
Auch hier alles menschenleer. Zeichen eines Tumults, überall Scherben von Fenstern und Geschirr, von Gläsern und Vitrinen.
Auf dem großen hohen Tresen der Rezeption lagen verschiedene dicke zerfledderte Bücher herum. Ich blätterte mal kurz im Gästebuch. Nichtssagende Namen, meistens Männer, ältere Herren, Manager, Playboys. Hohe Getränkerechnungen, einige offen, wie es schien. Selten Frauennamen, wenn, dann meist älteren Semesters,
wenige Junge, ohne Berufsangabe, ohne Wohnadresse. Diskretion?
Daniela hatte etwas Interessanteres gefunden.
Das hier scheint wohl das Beschwerdebuch zu sein! Sie hatte es im letzten Drittel aufgeschlagen.
Hört mal her, hier schreibt ein gewisser Jonas Heyde aus Germany:
Es ist mir unverständlich, warum das Management dieser Touristeninsel es zulässt, dass sich zunehmend betagte und unansehnliche Frauen hier breitmachen. Diese sollten sich doch bei ihrem Einkommen eine separate Insel mit nackten Männern leisten können! Zumindest sollte es ihnen verboten werden, die speziellen Gesetze der Insel dazu zu missbrauchen, ihre diversen Falten hier auch noch nackt zu präsentieren. In keinem anderen Land der Erde, besonders aber nicht in Deutschland würde man so etwas dulden!
Oder hier schreibt Einer:
:Ich hatte ausdrücklich eine nackte Tischdame bis höchstens Zwanzig, schlank und gut proportioniert bestellt! Und was habe ich bekommen? Eine Vierundfünfzigjährige Fette mit Hängebrust, Hängebauch, Schlabberarsch und Fastglatze! Auf dem Kopf! Schweinerei! und die Hotelleitung hat geantwortet: Werter Herr Bernemann,
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass diese von Ihnen so nett beschriebene Dame ihre seit 14 Tagen überfällige Hotelrechnung freundlicherweise an Ihrer Stelle bezahlt hat
Und hier, auch ganz lustig: Würden Sie bitte freundlichst den weiblichen Besuchern dieses Hotels verbieten, sich hier ständig nackt herumzutreiben, sich mit offenen Schenkeln und silikongestopften nackten Titten auf die Barhocker zu setzen? Ich kann den Anblick dieser klaffenden Mösen einfach nicht mehr ertragen! Ständig muss ich befürchten, dass mir bei plötzlicher Tiefdruckwetterlage eine dieser Gummibomben um die Ohren fliegt!
Wenn ich noch einmal am Genuss meines Drinks durch fischigen Geruch oder durch einen ausgestopften Silikonbomber erschreckt werde, wende ich mich an die UNO oder ich rufe die US-Kavallerie!
He, und so was gab es auch.
Da schreibt ein gewisser Thomas Kapuzsky:
Oh Mann! Und dafür hab ich nun mein Auto verkauft und meine beste Freundin verlassen!
Boahh! Ich glaubs ja nich! McDonalds in der Karibik für arme Reiche mit fetten alten Weibern! Und ich bin völlig Pleite und absolut satt!
Satt! He! Is ja auch mal was war aber ganz anders gedacht!
Wo bitte kann ich mir hier Geld für die Heimfahrt verdienen?
Und die Hotelleitung: Bewerben Sie sich bitte in unserem Damen-Massage-Salon, unserem Damen-Schamhaar-Friseur oder bei der Insel-Polizei
Na der ist dann wohl eher zur Insel-Polizei gegangen.
He Mädels, das scheint hier so eine Art Club der nackten Weiber gewesen zu sein!
Nee, Daniela, noch schlimmer! Das war und ist hier eine Insel der nackten Frauen!
Seht mal hier, an der Wand. Da hängt eine Tafel mit dem Gesetzeswerk der Insel.
Frauen dürfen sich seit dem 17. Jahrhundert auf dieser Insel nur nackt aufhalten.
Immer und überall. Das steht hier so. Brigitte steht vor einer verstaubten Holztafel gleich neben dem Eingang.
Was? Auf der ganzen Insel? Frauen nur nackt?
Meine Ahnung wird zur Gewissheit.
Ja Mädels! Wir sind auf Shame Island gelandet, auf der so genannten Insel der Scham.
Ich habe schon davon gehört.
Und nicht nur Gutes!
Kommentare
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Geht das noch weiter? Von wem ist das?
Ist ja grauslich schön.
Aufjeden Fall besser als Corona
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