Das erwachen der seelenverwanten


Baby

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Erstellungsdatum 15.06.2025
BDSM

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ch war gerade auf dem Heimweg von meinem abendlichen Spaziergang, als die Dämmerung den Himmel in ein sanftes Violett tauchte. Die Luft war kühl, und das Rascheln der Blätter unter meinen Stiefeln begleitete mich wie ein vertrauter Freund. Helmut, mein Nachbar, war wie immer pünktlich gewesen, als er mich eingeladen hatte, ihn auf seinem Abendspaziergang zu begleiten. Wir hatten über das Wetter gesprochen, über die Arbeit und über die seltsamen Lichter, die in letzter Zeit am Nachthimmel zu sehen waren. Doch jetzt, als wir den Waldrand erreichten, wurde die Atmosphäre plötzlich unheimlich.

Ein leichtes Säuseln durchzog die Luft, als würde der Wind selbst flüstern. Es war kein gewöhnliches Geräusch, sondern etwas, das die Haare in meinem Nacken sträubte. Helmut blieb stehen und sah sich um, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Hörst du das auch?“, fragte er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Ich nickte, unfähig zu antworten, denn das Säuseln wurde lauter, vibrierte durch den Boden und ließ die Blätter der Bäume zittern.

Plötzlich erhellte ein grelles Licht den Himmel. Es war kein gewöhnliches Licht, sondern ein strahlendes, fast übernatürliches Leuchten, das sich langsam näherte. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und ich spürte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten. „Was ist das?“, keuchte Helmut, seine Stimme nun voller Angst. Ich konnte keine Antwort geben, denn das Licht war nun so hell, dass es alles andere um uns herum verschluckte.

Ein Sternenschiff, so groß wie ein Berg, schwebte langsam über uns. Seine Oberfläche schimmerte in allen Farben des Regenbogens, und seltsame Symbole, die ich nicht entziffern konnte, leuchteten an seinen Seiten. Das Schiff war nicht von dieser Welt – das spürte ich in jeder Faser meines Seins. Es war, als würde es uns direkt anstarren, als würde es uns rufen.

„Helmut“, flüsterte ich, meine Stimme zitterte, „wir müssen weg von hier.“ Doch er schien wie gelähmt, seine Augen weit aufgerissen, als würde er etwas sehen, das ich nicht sehen konnte. Dann, ohne Vorwarnung, senkte sich ein Strahl aus goldenem Licht auf ihn herab und umhüllte ihn vollständig. Ich wollte schreien, wollte ihn festhalten, aber meine Beine gehorchten mir nicht.

Das Licht hob Helmut vom Boden und zog ihn langsam in die Höhe, in Richtung des Schiffes. Er streckte die Hand nach mir aus, seine Lippen formten meinen Namen, aber seine Stimme war nur ein fernes Echo. „Martina!“, rief er, doch dann war er verschwunden, verschluckt von der gleißenden Helligkeit.

Ich stand allein da, mein Herz schlug wie wild, und Tränen brannten in meinen Augen. Was war das? War das ein Traum? Doch der Boden unter meinen Füßen fühlte sich real an, die Kälte der Nachtluft war unbestreitbar. Ich wollte weglaufen, doch meine Beine waren wie Blei. Stattdessen hob ich den Blick zum Schiff, das nun still über mir schwebte, als würde es auf mich warten.

Dann hörte ich eine Stimme – nicht mit den Ohren, sondern in meinem Kopf. Sie war sanft und doch mächtig, wie das Rauschen des Ozeans und das Flüstern des Windes in einem. „Martina“, sagte die Stimme, „du bist nicht allein. Helmut ist in Sicherheit, und er wird seine Bestimmung finden. Doch auch du hast eine Rolle zu spielen.“

Mein Verstand raste. Was bedeutete das? Wer waren diese Wesen? Und warum ich? Doch bevor ich Fragen stellen konnte, spürte ich, wie das Licht sich auf mich richtete, sanft und doch unwiderstehlich. Es umhüllte mich, durchdrang mich, und ich fühlte, wie meine Gedanken sich ausdehnten, als würde ich das Universum selbst berühren.

Bilder flackerten vor meinem inneren Auge auf – Welten, die ich nie gesehen hatte, Wesen, die ich nie getroffen hatte, und eine Liebe, die so alt war wie die Sterne. Ich sah Helmut, aber er war nicht mehr der Mann, den ich kannte. Er war etwas Größeres, etwas, das über die Grenzen unserer kleinen Welt hinausging. Und ich sah mich selbst, an seiner Seite, als wären wir füreinander bestimmt, seit Anbeginn der Zeit.

Die Stimme sprach wieder, diesmal mit einer Dringlichkeit, die ich nicht ignorieren konnte. „Die Welten sind im Ungleichgewicht, Martina. Helmut ist der Auserwählte, der sie wieder in Einklang bringen wird. Doch er kann es nicht allein. Du bist seine Gefährtin, seine Seelenverwandte aus einer früheren Inkarnation. Zusammen werdet ihr die Liebe im Universum wiederherstellen.“

Mein Atem stockte. Inkarnation? Seelenverwandte? Das klang nach Wahnsinn, und doch fühlte es sich in meiner Seele wahr an. Ich spürte eine Verbindung zu Helmut, die tiefer ging als alles, was ich je erlebt hatte. Es war, als würde ich mich an ihn erinnern, an uns, an eine Liebe, die über den Tod hinausging.

Das Licht begann sich zurückzuziehen, und ich spürte, wie ich wieder auf festem Boden stand. Das Schiff schwebte noch immer über mir, aber es war nun still, als würde es auf meine Antwort warten. Ich sah hinauf in den Nachthimmel, wo die Sterne wie Diamanten funkelten, und wusste, dass nichts mehr so sein würde wie zuvor.

„Was muss ich tun?“, flüsterte ich, meine Stimme kaum hörbar. Die Stimme antwortete nicht sofort, und für einen Moment fürchtete ich, sie wäre verschwunden. Doch dann spürte ich eine Berührung, sanft wie eine Feder, auf meiner Wange. „Folge deinem Herzen, Martina. Es wird dich zu Helmut führen. Und gemeinsam werdet ihr die Welten heilen.“

Das Schiff begann sich langsam zu bewegen, schwebte höher in den Himmel, bis es nur noch ein funkelnder Punkt war, der sich in die Unendlichkeit des Universums verlor. Ich stand allein im Wald, die Nacht um mich herum war still, aber ich fühlte mich nicht mehr einsam. Irgendwo da draußen war Helmut, und irgendwie wusste ich, dass ich ihn finden würde.

Ich atmete tief ein, die kühle Nachtluft füllte meine Lungen, und spürte, wie sich eine Entschlossenheit in mir regte. Ich wusste nicht, was die Zukunft bringen würde, aber ich war bereit, es herauszufinden. Helmut war da draußen, und ich würde ihn finden. Zusammen würden wir die Welten heilen, die Liebe wiederherstellen und vielleicht, nur vielleicht, würden wir uns selbst dabei finden.

Der Wald war still, aber in meinem Herzen tobte ein Sturm der Möglichkeiten. Ich drehte mich um und begann den Weg zurück in die Zivilisation, doch mein Geist war bereits unterwegs, auf einer Reise, die mich zu Helmut führen würde – und zu einer Liebe, die so alt war wie die Sterne.


Kommentare

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Mira schrieb am 16.06.2025 um 01:23 Uhr

Wow. Ich denke Martina bekommt es irgendwann und irgendwie hin. Und dann kann Helmut Großes vollbringen.