Ritual


Schambereich

11
20157
1
08.06.2006
Insel der Scham

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Mit weichen Knien trete ich an die Schwelle des Hauses. Mir fallen die vielen Arztpraxen im Hause auf. Am untersten Klingelschild steht Körpergefühl. Körpergefühl?
Oh, das ist natürlich geschummelt. Die Damen haben sich einen tautologischen Anglizismus ausgedacht.
Tautologien wirken immer magisch, nicht nur beim Fußball.
Bodyfeeling. Magisch? Klingt eher modern und irgendwie unverfänglich.
Das wird die Besucher der Arztpraxen nicht unbedingt anregen, noch mal nach dem Straßenschild zu schielen.
- Stand da so was wie Herbertstrasse drauf? Ach was, wir sind doch nicht in Hamburg.
Na, jedenfalls bin ich hier richtig.
Mit leichtem Zittern drücke ich den untersten Knopf und höre den Gong in der Wohnung im Erdgeschoss.
Dann die Antwort, das Schloss surrt.
Jetzt kann ich nicht mehr zurück. Ein kleiner Druck und ich stehe vor der geöffneten Wohnungstür.
Diskret hinter der Schwelle erwartet mich ein schlankes Geschöpf, mit roten Haaren.
Beim Anblick ihrer zierlichen Gestalt überziehen bereits virtuelle Hände meinen Körper mit Streicheleinheiten.
- Massage? Zupacken, Fleisch klopfen? Arme, Beine und Rücken kneten? Nein.
Ich denke mehr an eine raffinierte Fuß-, Zehenmassage.
Oh ja. Die kann bestimmt ihre schlanken Finger ganz langsam zwischen meine Zehen führen.
Ein herrlich, kalter Schauder durchzuckt mich beim Gedanken an diese spezielle Massage, die mir vor vielen Jahren eine Freundin angedeihen ließ mit Multiorgasmen ausgehend von den Zehenzwischenräumen.
Bis zu dem Moment, als ich dies zum ersten mal erlebte, wusste ich nicht, dass ich rechts und links, zwischen dem großen Zeh und dem nächst kleineren Zeh so etwas Ähnliches wie zwei weibliche Geschlechtsorgane besitze. Gleich zwei Möschen an meinen Füßen, zwischen den Zehen.
Wenn ich dort von den schlanken Fingern einer weiblichen Hand behutsam berührt werde, dann geht das mir von tief unten, durch die Beine, über den Rücken, bis zum Hals in den Kopf. Ich frage mich jedes mal.
- Fühlt eine Frau so, wenn Er tief in ihr drin steckt?
- Hallo, komm rein ins Paradies, sagt meine Empfangsfee, mit ihrer hellen Stimme und führt mich aus meinem Tagtraum in ein abgedunkeltes Zimmer.
Ich setze mich in den bereitstehenden Stuhl. Sie steht vor mir, wie eine artige Musterschülerin, die ansetzt, ihrem Lehrer die Hausaufgaben vorzutragen.
- Ich heiße Nicole. Hast du besondere Wünsche? Bist du das erste Mal hier?
- Ja, äh, nein, antworte ich mit bebender Stimme. Hier, hier bin ich heute schon zum zweiten mal. Ich habe für euch etwas aufgeschrieben. Gefällt dir das, wenn du meine erotischen Geschichten kennst? Mir geht es ja nicht darum, dass genau das passiert, was ich geschrieben habe. Willst du mein Manuskript lesen?
Sie schaut mich mit skeptischen, aber leuchtenden Augen an. Trotzdem gelingt es mir nicht, ihre Mimik zu deuten. Ihre Augen funkeln, als sie meine Aufregung bemerkt.
- Keine Angst. Wir sind alle nette Mädels. Die werden sich dir jetzt der Reihe nach vorstellen und dann kannst du entscheiden, wie, was und mit wem.
Ihr Gesicht überzieht sich dabei mit einem atemberaubenden Lächeln.
- Was hast du denn geschrieben? Ist das für uns? Darf ich das behalten?
- Das sind aber viele Fragen auf einmal. Nun, ich habe meine Träume aufgeschrieben. Es sind Träume für euch, über euch. Tanja hat mich dazu inspiriert. Es ist eine magische Geschichte. Wenn du sie liest, wirst du ein Teil dieser Geschichte.
- Dann nehme ich das mal mit und du, kannst dich in der Zwischenzeit frei machen. Zieh dich ganz aus. Wir sind nackte Männer gewohnt.
Sie nimmt meinen Brief und geht aus dem Zimmer. Ich warte. Doch dann bekomme ich Zweifel. Bin ich jetzt zu weit gegangen? Wenn ich hier gleich mit einem vollständigen Entwurf für eine erotische Choreographie hereinplatze? Ist da noch Raum für die Phantasien der Mädchen? Haben diese Mädchen hier überhaupt Sinn für solche Traumgeschichten? Aber für eine Frau sind meine Phantasien, männliche Phantasien doch genauso interessant, wie weibliche Phantasien für einen Mann.
Am schönsten, geht es mir durch den Kopf, sind die Kurzgeschichten, die eine Frau erzählt, während Er bis zum Anschlag in ihr steckt.
Aber das sind ja gar keine Geschichten. Gut, ich gebe es zu, ich meine damit, wenn meine Partnerin mir beim Vögeln ins Ohr flüstert und vielleicht noch etwas mit der Zunge nachfasst und mich dann ertappt, wie ich in meiner Phantasie fremd gehe.
- Du denkst jetzt bestimmt an eine Blonde mit dicken, weichen Dingern, stimmt\'s?
Oder noch besser, sie schreit laut. Das ist dann die Sprache des Dschungels, die aus ihrer Kehle gurgelt. Das gibt mir Kraft und verleiht mir Flügel. An diesem Punkt, weiß ich oft nicht mehr, ob ich eine Schlange unter mir habe, die sich in diesem Moment in eine Löwin verwandelt hat, oder noch ein Weib aus Fleisch und Blut.
Oder ist das Alles Quatsch? Sehen die Mädchen in diesem Etablissement nicht alles nur als Dienstleistung? Die freuen sich sicherlich, mal was Neues kennen zu lernen.
Wenn einer mit klaren Vorstellungen kommt, geht es ab, wie bei Dr. Oetkers Kochstudio, rein ins volle Menschenleben. Gleich in der Küche? Auf dem Küchentisch? Nein, nicht im Kochtopf. Nach dem Motto, uns ist nichts Geiles fremd.
Also ziehe ich mich aus. Und während ich nun nackt und alleine warte, wird draußen mein erotisches Drehbuch, mein Brief gelesen. Ich lese ihn selbst noch einmal auf meiner Kopie, die ich mir zum Korrekturlesen mitgenommen habe.
In meiner Erwartung und ganz ohne Kleider, fühle mich wie ein Modell für eine antike Skulptur aus den vatikanischen Museen, bevor die Kirchenväter des Mittelalters anordneten, die männlichen Statuen alle zu kastrieren..
Oder war das viel später? Seit dem zeigt man jedenfalls im Kirchenstaat den Besuchern nur noch antike Eunuchen aus Marmor mit Feigenblättern.
Ein Freund erzählte mir nämlich vor vielen Jahren, wie der auf seiner Romreise den Vatikan besuchte. Als die Aufsicht oder war es die Führerin sich kurz entfernte, ging er einfach neugierig in einen Nebenraum um sich dort etwas umzusehen. Dort entdeckte er hohe Schränke mit vielen kleinen Schubladen.
Er zog eine dieser Schubladen auf und traute seinen Augen nicht. Dann zog er noch eine auf und noch eine und noch eine weitere. Immer das gleiche Bild. Ist das wirklich wahr? Er bildete sich plötzlich ein, in einem Film von Paolo Pasolini gelandet zu sein.
Der Schrank enthielt runde, glatt polierte Marmorteile. Jedes einzelne Stück war mit einer Schnur umwickelt, an der ein Zettel mit einer Nummer hing. Männliche Geschlechtsteile in allen Größen, die den Statuen und Skulpturen aus der Antike entnommen worden waren, denen man anschließend an dieser Stelle Feigenblätter verpasste.
Ein ganzer Schrank voller Penisse aus Marmor. Und alles akribisch geordnet und katalogisiert. Er ging an die andern Schränke und entdeckte nichts als unzählige männliche Geschlechtsteile. Es mussten Tausende sein.
Aber mein Blick auf meinen eigenen Brief holt mich wieder in die Realität zurück.
Was wird sie sagen, wenn sie mich jetzt, gleich, so ansieht?
- O, du hast da ja einen wunderbaren Handtuchhalter, da zwischen deinen Beinen. Kann der auch ein nasses Badetuch halten? Und dann prüft sie vielleicht die Belastbarkeit des fleischigen Hakens.
Ich sehe ihre neugierigen Augen vor mir und höre ihre helle Stimme mit frivolem Unterton.
- Ah, da tut sich was. Der sieht ja aus wie Dickmanns.
Dann versuche ich mich mit meiner eigenen Prosa abzulenken.

Liebe Tanja,
Du hast mich gestreichelt. Du hast mich angeschaut. Ich fühle noch immer deine öligen, wissenden Hände.

Ist das zu schwülstig? Na ja, jetzt ist es raus. Ich kann mich nur noch blamieren. Also lese ich weiter.

Ich spüre deine Hände, wie sie zart über meine Haut streichen und wie sich deine Finger in das weiche Fleisch meiner Beine, meiner Oberschenkel graben, wie sie meine Muskeln kneten.
Aber die Hände, sie machen nicht halt. Sie streichen über die weichen Innenseiten meiner Oberschenkel, immer höher und höher.
Sie tauchen ein in das weiche Fleisch, bis sie sich endlich mit voller Kraft, tief in meinen Po verkrallt haben. Sie ziehen und pressen.
Ich sehe deine Augen vor mir, wie sie voller Hingabe betrachten, was deine Hände wie einen störrischen Teig kneten.
O, liebe Tanja, mir wird beim Schreiben schwindelig. Ich glaube, jetzt fließt Honig gesüßtes Blut durch meine Adern.
Wenn ich mir vorstelle, dass dies alles geschehen kann, wenn ich bei dir bin.
Ich spüre, wie sich alle Faser meines Körpers entspannen, bis auf den Einen, den Muskel, um den sich alle meine Gedanken drehen.
Deine Hände greifen tief in meine Leiste. Ja, gleich machst du es.
O, deine Hände. Die streifen einfach drüber, über die angenehmste Stelle meines Körpers. Genau da, wo sich meine ganze Kraft sammelt.
O, jetzt hast du sie zart berührt. Die Hoden, meine Eier.

Hoden? Klingt das nicht sehr klinisch? Eier? Das ist doch ordinär. Aber seit wann sind Eier ordinär? Was empfindet eigentlich eine Frau, wenn sie einem Mann an die Eier fasst?
Aber ich kann diese Frage vielleicht jetzt gleich los werden.
Gleich, so hoffe ich, kommt eines der Mädchen rein, mit wippenden Brüsten und fordert mich auf, ich soll ihr meine Eier zeigen. Nach dem Motto.
- Hallo junger Mann, steh mal auf! Ich will mir mal dein Säckchen anschauen. Ist das auch schön prall gefüllt?
Aber sie wartet vielleicht gar nicht ab und greift einfach rein, ohne Vorwarnung, rein ins volle Mannesleben. Sie will nicht nur sehen. Sie will fühlen.
O ja, ich bin jetzt ganz nackt. Jetzt kann ich beim Anblick einer Frau nicht mehr lügen.
Aber mein Brief klingt vielleicht zu ordinär? Das ist aber doch kein pornographischer Text? Meine Eier sind doch nicht pornographisch. Die sind immerhin der Mittelpunkt meines Lebens. Der Ursprung des menschlichen Lebens überhaupt.
Ich hoffe und warte mit Hochspannung auf die Reaktion meiner Zeilen. Dann lese ich weiter.

Ich liege mit dem Bauch auf der Massagebank. Deine Hände erfassen entschlossen meine Beine an den Fesseln, um sie weit zu spreizen. Dann greifst du entschlossen in meine Leiste.
Du hast bemerkt, wie ich nicht mehr richtig flach liegen kann, denn die Kanone zwischen meinen Beinen sucht die Freiheit. Mit Daumen und Zeigefinger packst du vorsichtig um die Wurzel und deine Finger trommeln zart über mein steifes Rohr. Dann schiebst du ihn ganz vorsichtig in die Mitte. Deine Finger streichen vorsichtig über meine dichte Behaarung.
Ist das zauberhaft! Das ist schöner als jede Berührung. Die zarte Massage der Haarwurzeln lädt jede einzelne Körperzelle mit elektromagnetischer Hochspannung auf.
Mein Körper fiebert jetzt der Entspannung entgegen. Aber es soll noch lange dauern. Deine Bewegungen sind außerordentlich langsam. Du hast Zeit, unendlich viel Zeit. Deine Hände nehmen meine Erregung wie in einer Muschel auf.
Ich spüre, wie du mein Zittern und Zucken wahrnimmst. Die Ruhe, die du ausstrahlst, kann nicht verbergen, wie die Hochspannung, die von dir auf mich überspringt, deinem weiblichen Stolz schmeichelt. Dein Lächeln lässt mit höllisch süßem Genuss meine Seele auf einer Wolke schweben.
Ja, ich will das Wort von dir hören. Aus deinem Munde. Mit deiner Stimme.
- G-e-i-l. Du bist ja richtig g-e-i-l!
Ich werde verrückt, wenn eine Frau dieses Wort ausspricht und auch das meint, was es wirklich bedeutet. Manchmal denke ich, dass dieses Wort heute seine sexualmagische Kraft schon etwas eingebüßt hat. Der Klang deiner Stimme verzaubert meine Seele.
- Gefällt dir dies? Magst du das?
O, das macht mich stark? Ich fühle deinen Atem an meinem Ohr.
Als ich zum ersten Mal bei dir war, hast du meinem Wunsch, deine Dessous abzulegen, nicht erfüllt. Du sagtest,
- das ist jetzt zu spät. Das lohnt sich nicht mehr.
Wie habe ich das überhaupt ausgehalten.
Die türkisfarbenen Körbchen mit dem weichen Inhalt spiegelten sich im Make-up deiner Augenlider.
Deine Hände wandern jetzt immer weiter über meine Haut. Ihre Berührungen sind wie eine Götterspeise.
Nein, bitte, hör nicht auf, nie mehr. Berühre mich immer weiter, immer mehr.
Liebe Tanja, ich träume von einem erotischen Ritual, wenn ich heute bei dir bin, wo du diesen Brief von mir liest.
Das Ritual, beginnt in einem dunklen Raum. Die Tür öffnet sich. Du schreitest herein. Nur mit einem kleinen, blauen Dreieck zwischen den Beinen bekleidet.
Eine unsichtbare Schnur zwischen den beiden Pobacken und um deine schmale Hüfte hält diesen dünnen Stoff, der deine Haut durchscheinen lässt.
Ich kann die zarten Lippen und den Schlitz darunter erkennen.
In der Hand hältst du ein silbernes Tablett, darauf liegt die erotische Speisekarte und ein Stift.
Während ich die Karte in die Hand nehme, habe ich Gelegenheit, deine makellose Figur, deine nackten Brüste zu betrachten.
Ja und dann möchte ich so gerne an dieser Schnur ziehen. Mit meinen Händen will ich gierig die zarte Haut, dein weiches Fleisch berühren. Die kleinen Kreise und die beiden Knospen liebkosen.
Vor meinen Augen schwingst du deine Schultern hin und her. Deine beiden Bälle schwanken, wie steife Wellen im Ozean, nein wie mit Wasser gefüllte Luftballons.
Dein Brustkorb hebt sich, wenn du für mich mit heller Stimme die Speisekarte aufsagst. Deine weichen Apfelsinen wiegen sich dazu im Rhythmus deiner Worte.
Massage, eine halbe, eine dreiviertel oder eine ganze Stunde. Oben ohne oder nackt, Intimrasur. Und du darfst dir jetzt gleich eines der Mädchen aussuchen, oder auch zwei, wenn du magst.
Wir schauen gemeinsam in den Wunschzettel. Dabei drückst du deine warmen, nackten Bälle an meine Schulter.
- Komm, haucht deine Stimme in mein Ohr. Mein Herr, bist du bereit? Das Tor zum Paradies ist offen. Steig ein! Wir tragen dich jetzt auf die Wolke deiner geheimen Wünsche. Zögere nicht. Komm!
Liebe Tanja, ich muss jetzt zu dir. Ich lechze nach deinen Händen. Berühre mich. Bitte! Ich sehne mich nach dem Kuss der Unendlichkeit in deinen Berührungen.
Dein Tim

So endet mein Schreiben, das ich gleich wieder von vorne zu lesen beginne. Doch dann geht die Tür auf.
Tanja steht im Halbdunkel des Flurs. Meine Augen sind geblendet und hypnotisiert von der Anmut ihrer weichen Rundungen. Ihr Anblick überwältigt mich. Ich schaue in ihre strahlenden Augen.
Auch das Grübchen am Ansatz des schlanken Halses lächelt mich an. Ihre beiden unbeschreiblich schönen, nackten Brüste, sie scheinen mich anzusehen, wie eine Einladung in den Garten Eden.
Ich denke an Pampelmusen, nein an Wackelpudding mit roten Kirschen.
Mein Blick folgt den weichen Kurven ihrer Taille nach unten. Er geht tiefer, zum türkisfarbenen Dreieck ihres Slips, über ihren Venushügel zu den schlanken Beinen und dann wieder ganz langsam zurück.
Ich schau auf ihren Arm, ihre Hand, die schlanken Finger, die das Tablett mit Speisekarte und Bleistift halten.
Meine Hände sind wie gelähmt. Ich fühle mich außer Stande, diese Elfe aus Fleisch und Blut zu berühren.
Dann greife ich nach Blatt und Bleistift. Meine Konzentrationsfähigkeit lässt nach. Ich schaue auf das Papier. Ist es wirklich leer?
Vor meinen Augen sehe ich nur grauen Nebel. Wie eine Göttin stehst du vor mir. Ich handle wie in Trance.
- Wer? Nicole oder Tanja? Oder beide? Vorspeise?
- Ja!
- Intimrasur?
- Nein? Oh, doch, ja.
- Nassrasur?
- Nein, nicht alles. Nur die Haare an meinen Hoden würde ich mir gerne mal von einer Frau entfernen lassen.
Ich schreibe die Worte mit zitternden Fingern auf das Blatt.
- O, gleich wird\'s richtig orgiastisch. Nackte Eier? Von diesen Händen? So ein Rasseweib will meine Eier rasieren? Jetzt sofort?
- Sag mal, hast du Kreislaufprobleme?
Ihre Augen blicken besorgt.
- Ja, mir ist schwindelig. Du machst mich richtig besoffen. O.k., ist ja gut. Ich gebe es zu. Ich habe noch nicht alle Dinge in meinen Leben ausprobiert.
Sie legt ihre Hand beruhigend um meine Lende.
- Komm, setz dich hin.
Schutzlos in den Händen einer wunderschönen Frau zu landen. Das ist wie die Wiedergeburt auf einem andern Stern.
- Tanja geht aber mit mir weiter seelenruhig den Speiseplan durch.
- Hauptmahlzeit? Massage, oben ohne oder nackt?
- Ja.
- Vierhändig?
Ich schau auf ihre schlanken Finger.
- Eine Stunde?
Halt ich das wirklich so lange durch?
Sie nimmt den Zettel mit. Zum Abschied, als kleine Vorfreude. Ein Griff. Geübt ist geübt. Der da, der wird für uns jetzt gleich einen Bolero tanzen.
Nach kurzer Wartezeit erscheint sie wieder. Auf dem silbernen Tablett liegt mein Wunschzettel, Rasierkreme, Pinsel und Ladyshave.
Nicole, ist mitgekommen. Sie trägt die Schale mit dem dampfenden Wasser.
- Ladyshave?
Ich schaue den beiden Mädchen skeptisch in die Augen.
- Ja, wir wollen deine empfindliche Haut nicht verletzen und schließlich wirst du jetzt von zwei netten Damen rasiert. Stimmt\'s? So jetzt, steh bitte auf. Wir zeigen dir, was wir in der nächsten Stunde mit dir machen wollen.
Tanja legt das Tablett ab und Nicole stellt die dampfende Schale an das Ende des Massagebetts.
Sie geht um mich herum, in die Knie und hält sich dabei an meinen Beinen fest.
- Was kommt jetzt? So frage ich erwartungsvoll.
- Zuerst nehmen wir dir jetzt da die Haare ab, da an deinen geilen Eiern. O, sind das schöne Eier. Die sind ja ganz dick. Hast du die aufgeblasen? Und der da, der kommt später dran. Der ist ja ganz vorlaut.
Nicole hat von hinten meine Eier ergriffen und bettet sie in ihre warmen Hände.
- Da, hör mal. Die Osterglocken läuten? So flötet sie fröhlich hinter mir, während Tanja vorne meinem Freund zarte Stöße versetzt.
- Nicole, schau mal, eine Rakete.
Nicoles Hände wandern über meinen Körper.
- Ja, hier, das da, das sind starke Verspannungen. Und da, das muss gelockert werden.
Sie knetet und streichelt meine Haut von oben bis unten. Meine Rückenmuskeln verkrampfen sich noch mehr. Ich spüre ein Ziehen in den Beinen und die Verspannungen in meinen Lendenwirbeln werden immer stärker.
Mein Körper beginnt zu zucken. Leise höre ich Tanjas helle Stimme.
- Komm, leg dich richtig hin. Du darfst dich vollständig entspannen.
Ihr Atem streicht sanft über meine Ohrmuschel.
- Hier auf diesem Bett werden wir dich jetzt verarzten. Dann brauchst du bald keinen Orthopäden mehr. Komm, dreh dich um!
Ich lege mich auf den Rücken. Zwei Hände ergreifen meine Fesseln. Sie spreizen meine Beine.
- Ja, so ist es gut. Bleib, so, schön liegen bleiben. Bist du nervös?
An meinen Eiern kitzelt es. Honig, Zuckerwasser? Nein, lauwarmer Met fließt durch meine Adern und durch mein Rückenmark steigt ein süßer Strom bis in den Nacken.
Die Hand von Nicole fährt entschlossen vom Hals durch die Haare in meinem Nacken.
- Sollen wir dich da auch noch rasieren?
Haucht sie in mein Ohr, während sie mit den Fingernägeln, wie beim Haarschneiden, über meine Kopfhaut fährt, bis zu den Schläfen.
Ein Schauer durchzieht mich von den Haarwurzeln am Kopf bis in den kleinen Zeh. Dann wird es warm zwischen meinen Beinen.
Mit einem Pinsel wird Schaum, warmer, weicher Rasierschaum aufgetragen.
- So, gleich gibt\'s Eier mit Fassonschnitt.
Das leise Kichern und Gurren der Mädchen führt einen breiten, berauschenden Strom durch meine Glieder.
Meine Augen sind geschlossen. Dann erwache ich kurz aus meinem lasziven Traum, als die Hände der Mädchen meinen Bauch berühren und entschlossen die Innenseite meiner Schenkel bearbeiten.
Ich öffne kurz die Augen. Nein, das ist kein Traum. Es ist wie im Traum.
Behutsam werden jetzt meine Hoden an der Haut angehoben. Die Klinke setzt vorsichtig an der Wurzel an. Mit geschlossenen Augen verfolge ich, auf dem Rücken liegend, vor meinem geistigen Auge den kühlen Pfad, den das Rasiermesser auf meiner Haut hinterlässt.
Mein Hautarzt hat mir mal erzählt, dass sich am Skrotum die größte Dichte von Nervenzellen des Körpers befindet, mehr als sonst irgendwo auf der ganzen Haut.
Tanja zieht mit geübten Fingern einen schmalen, nackten Steg nach dem andern. Immer mehr angenehme Kühle zieht über meine Haut.
- Du sollst jetzt bitte ganz stillhalten, höre ich die Stimme von Tanja. Dann endlich, meine Eier sind vollkommen nackt.
Vorsichtig prüfend, fährt Sie noch mal mit dem Finger über die rasierten Stellen. Eine sanfte Briese, ausgelöst von zarten Bewegungen fleißiger Hände der beiden Mädchen, zieht über meine vom Pelz befreite Haut. Mit den Poren nehme ich in mikroskopischen Atemzügen kühlen Sauerstoff auf.
Wo hattet ihr nur diese Gänsefeder versteckt, die plötzlich über meinen Körper wandert?
Ich denke an ein altes magische Ritual und den Meditationstext mit dem wandernden R.

- Ruhe, Frieden, Harmonie,

flüstert Tanjas helle Stimme in mein Ohr. Aber mein Körper zittert vor Erregung. Die Musik setzt ein. Leise beginnt der Einsatz der Geigen.
Friedrich Smetanas symphonische Dichtung die Moldau\" nimmt uns mit auf eine musikalische Reise. Ich fliege auf einer Wolke über dem Fluss stromabwärts. Meine Augen sind längst geschlossen. Ich sehe unter mir die Karlsbrücke und dann verschwindet die Stadt schon hinter mir. Schwerelos gleite ich über dem Wasser. Zwei nackte Mädchen, meine hübschen Engel der Erotik begleiten mich.
Dann spüre ich die Kette, dicke, kühle Glaskugeln auf meiner Haut. Tanja schlingt sie sanft um die Wurzel meines steifen Schwanzes. Sie führt sie durch die Leiste, an beiden Seiten nach hinten, zwischen die Backen. Die kleinen Kugeln sind reichlich mit Öl getränkt. Sie drückt sie mir, jede Einzelne, eine um die Andere hinein.
Es sind so viele Kugeln. Es hört gar nicht mehr auf. Ist das erlaubt, dass das so gut tut? Endlich, sie spürt offensichtlich wie meiner Erregung immer stärker wird.
Ich beginne zu zittern. Dann zieht sie jede dieser Kugel wieder ganz langsam heraus.
Und nun kommt sie über mich, in mich. Eine Schlange kriecht von tief unten durch mein Rückenmark. Ganz langsam bewegt sie sich in Richtung meines Halses. Auf dem Weg nach oben, scheint sie mit ihrer weichen Haut von innen jeden meiner Wirbel zu berühren.
Der Kopf der Schlange hat meinen Hals erreicht. Dann löst sie sich langsam auf. Weißer Schnee dringt in meinen Kopf, wie eine süße Droge und löst sich darin auf. Ein warmer Lavastrom fließt in mein Blut und in die Nervenwindungen meines Kopfes. Dann schwappt der lauwarme Strom über das Rückenmark wieder zurück in meinen Körper, durch alle meine Glieder. Ich fühle mich schwerelos. Ich fliege auf einer sanften Wolke. Ja, das wahre Paradies auf Erden liegt in den Händen der Frauen.


Kommentare

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selena333 schrieb am 04.03.2024 um 20:53 Uhr

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