Weeslower Chroniken - Teil V - 2007 - Kapitel 3 - Mila und Julia - Nackte Tage in Weeslow


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16.06.2019
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Am Tag darauf waren Mila und Nadine schon früh auf dem Weg nach Weeslow. Die beiden Kleinen saßen im Fond des Vans und schliefen.

Ein wenig irritierend fand es Mila schon, dass sie von ihrer Freundin nie in deren Pläne eingeweiht wurde. Wenn es jedoch so gut ausging wie diesmal, dann war das für sie in Ordnung. Als Mila am Abend nach dem Sonntagsessen bettelte, dass sie nun endlich mal nach Weeslow wolle, zuckte Nadine nur mit den Achseln. Alles geklärt, sagte sie nur, sie führen morgen, für eine Woche, Sylvia wisse Bescheid, dass Mila nicht zur H:S komme.

Für eine Woche? Dem jungen Mädchen fiel erst jetzt Nadines eigentümliches Familienmodell wieder ein. Drei Wochen Berlin bei York, Arbeit an der H:S, die Kinder in der Kita – und dann immer eine Woche bei Michael, Heimarbeit für die H:S (oder auch auf dem dortigen Campus, wenn nötig), die Kinder daheim, betreut von Michael, von Nadine oder Freunden. Nadine hatte ihr das alles schon vor einer Weile erklärt: York sei weit eher der Familienmensch als Michael, er sei verlässlicher, häuslicher, er würde die Rolle als Vater sehr viel mehr annehmen. Und außerdem sei sie das ihrem Job schuldig, daher diese ungleiche Gewichtung. Und wenn Sara im nächsten Jahr in die Schule käme, dann würden sie sehr wahrscheinlich nur noch in Berlin wohnen und stattdessen an Wochenenden nach Weeslow kommen. Und Michael? Der werde sich schon darin einfinden. Sie selbst fände es schade, denn sie liebe beide Wohnorte, Stadt und Land. Aber man könne nicht alles haben.

 

 

Alle vier Passagiere waren nackt. Für Nadine war es eine lieb gewonnene Angewohnheit, ihre Weeslower Woche gleich so anzufangen, zumindest im Sommer. Während sie es in Berlin ´zivilisierter´, wie sie es nannte, anging, genoß sie in Weeslow alle nudistischen Freiheiten in vollen Zügen, wurde zu einem anderen Menschen, wie sie sagte, zum freien Menschen.

Da konnte Mila natürlich nicht nachstehen.

„Du wirst viele tolle Menschen kennenlernen.“

„Erzähl!“

„Michael kennst Du ja schon.“

„Ja. – Du, was ich fragen wollte…“

„Schieß los!“

„Habe ich ein eigenes Zimmer… Oder schlafe ich bei Euch?“

Nadine schaute eine Sekunde zu Mila hinüber, dann lachte sie. „Ich glaube, ich weiß, worauf Du anspielst. Ob es dort so sein wird wie mit York und mir, richtig? Mila, das kannst Du entscheiden. Wie Du es am liebsten hast. Du bist zu nichts verpflichtet. Wir hätten da tatsächlich ein eigenes Zimmer für Dich. - Aber ich glaube…“

„Was?“ fragte Mila vorsichtig.

„Du würdest sehr bald darauf verzichten wollen. Ich hoffe es zumindest. Sex mit Michael ist… genauso wunderbar wie mit York. Oder ehrlich gesagt: noch besser. Viel besser.“ Darauf folgte nur nachdenkliches Schweigen. Daher fügte sie hinzu: „Aber das darfst Du ganz allein entscheiden, wirklich. Niemand wird Dir böse sein, wenn Du nicht mit ihm schlafen magst. – Aber Du versäumst was.“ Sie spürte, dass sie mit dem Nachsatz alles damit wieder kaputt zu machen drohte und scherzte: „Nur eines versprich mir: Behalte die Contenance, wenn er zum ersten Mal nackt vor Dir steht. Mund zu und Atmen nicht vergessen – hörst Du?“ Auf Milas fragenden Blick hin erklärte sie sich: „Er hat einen gewaltigen Schwanz, größer als alle anderen, die ich kenne. Ein unglaubliches Naturereignis, groß, stark, prächtig, wahnsinnig schön geformt. Wir Weeslower Mädels wollten das gute Stück schon zum Welterbe erklären lassen.“ Mila lachte, und Nadine fuhr fort: „Und der Herr hat mit seinen nun auch schon bald vierzig Jahren immer noch eine wahnsinnige Potenz. Dieses Ding in sich zu spüren und damit stundenlang bearbeitet zu werden, Süße, ich sage Dir…“

„Ja, schon gut. Ich glaub´s Dir ja. Immerhin hatte ich dank Dir in den letzten drei Wochen mehr Sex, als ich mir für mein ganzes Leben erträumt habe.“

„Wenn Du es willst, dann wird es schon bald noch viel mehr werden.“

„Wie lebt Michael eigentlich in den drei Wochen ohne Dich? Doch nicht etwa enthaltsam?“

Nadine prustete los: „Pass auf! Ich muss doch fahren! Da kannst Du doch nicht solche Späße machen! E-n-t-h-a-l-t-s-a-m? Mila! Du redest von Michael Schneider! Das einzige, was darin passt, ist das –s-a-m - beim obersten Besamer von Weeslow!“

„Okay. Ich habe ein ungefähres Bild vor Augen. Und wie genau muss ich mir das vorstellen?“

Nadine strich ohne hinzuschauen mit ihrer rechten Hand sanft über Milas flachen Bauch, während sie erzählte. „Er bevorzugt seine frisch gebackenen Abiturientinnen. Solange die Mädels seine Schülerinnen sind, ist er vorsichtig, da hat ihm noch nie jemand was nachsagen können. Aber dann, mit 18 und Abi in der Tasche, da liegen ihm die Mädchen zu Füßen. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele von denen er in all den Jahren schon im Bett hatte. Eines davon wird immer seine Favoritin für einen Sommer, sein `Sommermädchen´, so nennt er das. Länger hält das nie, aber da macht sich auch keine von denen was vor, denke ich. Es ist ein Spiel, ein Liebesspiel, eine wunderschöne Erfahrung, für beide. Das Mädel wohnt dann die Ferienzeit über bei ihm, und er spendiert einen Urlaub auf Ibiza oder Korsika, bevor sie dann ihr Studium oder so beginnt und er wieder zur Schule muss. Und dann ist es wieder vorbei.“

„Also nie was Festes?“

„Doch. Er hat ja mich. Und noch die eine oder andere...“

„Jasmin?“

„Na ja, ich sag mal so: Die sind einander auch schon gelegentlich mal etwas näher gekommen. Aber Jasmin gehört eindeutig zu Aron, und nur wenn sie sich ganz einsam fühlt, kommt sie mal zu ihm rüber. Aber dann kommen die beiden auch zwei, drei Tage nicht mehr aus dem Bett…. - Eher schon Mel. Mel Wollenhaupt ist neben Jasmin meine beste Freundin in Weeslow. Und dann ist da noch Tanja. Sie ist unter all seinen Ex-Schülerinnen diejenige, mit der er noch regelmäßig Sex hat. Das könnte man beinahe eine Beziehung nennen. Sie ist aber auch wirklich eine tolle Frau, ich kann gut mit ihr auskommen.“ Nadines Tonfall wurde mit einem Mal ernster. „Aber keine, von der ich wüsste, ist über dreißig. Das scheint für ihn die Schallgrenze zu sein.“

Mila schaute ihre Freundin mitleidig an und strich ihr sanft über den Oberschenkel.

Nadine stellte ihre Beine ein wenig auseinander und führte Milas Hand hinein in ihren warmen Schoß. „Ach, Mila, ich stelle mich schon mal darauf ein. Ich habe ja York. Und Ivy und Weeslow und all das werden Michael und mich sowieso weiter miteinander verbinden.“

Es trat eine längere Pause ein. Dann fragte Mila: „Und diese jungen Mädchen, seine Abiturientinnen, laufen die auch alle nackt da herum?“

„Mmh…ja…“ stotterte Nadine heraus. „Sorry, ist nicht so einfach zu antworten, wenn Du tust, was Du da gerade tust.“ Milas entschuldigte sich leise und ließ die Finger ihrer linken Hand sanft aus der feuchten Scheide ihrer Fahrerin heraus gleiten. Nun konnte Nadine sich wieder sammeln. „Ja. Nackt gehört dazu. Wüsste von keiner, die da nicht mitmacht. Michael wirbt ja aber auch schon früh die Jungs und Mädels an seiner Schule fürs Nacktbaden und so an.“ Und da Mila, während sie gedankenverloren ihre Finger ableckte und daran schnüffelte, schon wieder so fragend schaute, erzählte sie weiter: „Er macht gnadenlos FKK vor seinen Schülern, sogar mit dem Segen der Schulleitung. Beim Schwimmen am See, aber auch beim Sport. Vor allem auf Klassenfahrten. Und er lädt die alle auch gern zu sich ein. Und wenn erstmal ein paar mitmachen, dann scheint das ansteckend zu sein. Fast alle seine Schüler machen FKK, wenn sie die Schule verlassen. Sorgt für FKK-Nachwuchs am See und im Verein. Darin ist er unschätzbar wertvoll für unsere nackte Community.“

„Die Wettervorhersage für die ganze Woche ist perfekt: Nur Sonne und richtig schön warm.“ meinte Nadine nach einer kurzen Pause.

„Schön.“ freute sich Mila und betrachtete ihre Arme, ihren Busen, ihren Bauch. „Gut für meine Bräune.“

„Na komm, Du bist doch jetzt schon so beneidenswert braun! - Die Woche bekommt die Überschrift: Mila - Nackte Tage in Weeslow.“

Mila schöpfte einen Verdacht. „Nadine?“

„Ja.“

„Du hast doch meinen Rollkoffer eingepackt?“

„Welchen meinst Du?“

Mila schlug leicht, eher scherzhaft mit der flachen Hand auf Nadines Schenkel. „Heißt das, ich habe keine Sachen mit? Keine Kleidung? Nichts?“

„Genau. – Oh! Na sowas, das hatten wir lange nicht.“

Sie waren schon vor Weeslow auf die schmale Straße in Richtung Forsthaus abgebogen, als eine Schafherde ihnen den Weg versperrte.

„Oh, ich liebe Schafe!“ meinte Mila entzückt. Sie hatte die Sache mit dem Koffer sofort wieder vergessen. „Einer meiner Onkel hat eine ganze Herde, die habe ich ab und zu mit gehütet. Und im Sommer habe ich mit ihm und meinen Cousins manchmal in kleinen Unterständen übernachtet.“

„Die grasen hier eigentlich in der Heide, aber Olav nutzt ab und zu die Abkürzung hier am See vorbei, wenn er sie weitertreibt. – Hi Olav!“

Hinter den Tieren kam ein junger Schlaks mit einem langen Stock und einem Hütehund in Sicht. Er winkte ihnen zu und näherte sich allmählich dem Wagen. Nadine ließ die Scheibe an ihrer Fahrerseite herab und hielt den Kopf hinaus. „Die armen Dinger musst Du mal scheren, bei der Hitze.“

„Bin auf dem Weg dahin.“

Nadine wies auf ihre Beifahrerin. „Das ist übrigens Mila. Sie ist unser neues Familienmitglied.“

Olav schaute hinein und grüßte lässig mit einem Finger am Hut: „Willkommen!“. Ihne schien die Tatsache, dass Mila nackt war, nicht allzu sehr zu überraschen.

„Mila liebt Schafe, hat sie mir gerade erzählt.“

„Dann komm mal vorbei, nachts, dann zählen wir die mal, okay?“

Mila grinste nur, und Nadine schüttelte den Kopf. „Für Dein Schäferstündchen musst Du Dir eine andere suchen, denke ich.“ Sie startete den Motor. Nach einem kurzen Blick auf Mila, die immer noch vor sich hin lächelte, meinte sie: „Aber wir kommen gern mal bei Dir vorbei. Vielleicht per Pferd. - Na klar nackig. - Mach´s gut.“

Mila grinste noch immer vor sich hin. „´Milas nackte Tage in Weeslow´ - ich sehe schon…“

 

Die letzten Meter waren schnell geschafft. Michael begrüßte die vier Neuankömmlinge herzlich. Er war nackt, wie Mila es erwartet hatte. Beim Umarmen berührte sein wahrhaftig unglaublich großer Schwanz leicht Milas Bauch, so dass sie unwillkürlich zurückzuckte. Sie wollte aber nicht, dass er es falsch verstünde, also drückte sie sich nur nochmals umso stärker an ihn. Sie hatte ja nun schon einiges gesehen, aber Michael nackt, das war in der Tat ein besonderes Erlebnis. Zumal er rundherum so gut aussah, am ganzen Körper. Mila verspürte eine beunruhigende und zugleich angenehme Feuchtigkeit und Wärme im Schoß.

Er führte Mila über das Gelände, so wie vor einem Jahrzehnt bereits Nadine. Im eigentlichen Alten Forsthaus wohnten nun Jasmin und Aron. Die beiden hatten das ganze Haus umgebaut und saniert. In einem Anbau, der ebenfalls wieder hergerichtet worden war, wohnte nun die schon etwas klapprige Elsa, körperlich etwas eingeschränkter, aber geistig noch immer rege und frisch. Jasmin und Aron kümmerten sich um sie. Ein hinterer Teil wurde von Melanie Wollenhaupt und ihrem kleinen achtjährigen Sohn bewohnt. Jonas hieß der Kleine und war Bürgermeister Dreyers Werk. Er lief fröhlich auf die kleine Gruppe zu. Die Mutter jedoch war nicht zu sehen.

Elsa saß auf der Terrasse und winkte ihnen zu. Mila wurde ihr vorgestellt. An das nackte Leben auf ihrem Hof hatte sich die alte Dame längst gewöhnt. Und doch war sie immer wieder erstaunt, woher nur immer wieder all diese bildhübschen Mädchen kamen. Doch Mila, betont gut erzogen und artig bei ihrer Vorstellung, machte auch sonst einen sehr angenehmen Eindruck auf Elsa.

Als sie weitergingen, fragte Nadine: „Wo ist denn Dein diesjähriges Sommermädchen?“

„Julia? Die dürfte an der Badebucht liegen. Wollen wir mal hin?“

Mila hielt Nadine etwas am Arm zurück und flüsterte so, dass Michael, der  etwas vor ihnen ging, es nicht hören konnte: „Schläft diese Julia dann auch in unserem Bett?“

„Vielleicht. Ich weiß es nicht. Vielleicht will sie ja nicht. Ich selbst bin da immer ganz offen. Michaels Geschmack ist auch ganz meiner. – Wie gesagt, hier in Weeslow hast Du ein eigenes Zimmer, wenn Du magst.“

Mila fiel es nicht leicht, ihre Enttäuschung und ihre Eifersucht zu verbergen. Sie hatte sich die Woche anders vorgestellt. Jedenfalls nicht so, dass sie Nadine hier mit anderen Mädchen teilen musste, und bezüglich Michael hatte sie noch keine Entscheidung getroffen, was geschehen sollte. Und das schienen jetzt andere für sie schon entschieden zu haben.

Doch allem Trotz zuwider, den sie plötzlich verspürte, musste sie sich eingestehen, dass Nadines Erzählungen über Michaels Geschmack hinsichtlich seiner ´Sommermädchen´ kein bisschen übertrieben waren. Zumindest jenes blutjunge Mädchen, das vor ihnen gerade dem Wasser des Sees entstieg, war eine wahre Augenweide. Obwohl nass, konnte man gut erkennen, dass ihr Haar, das ihr bis fast zum Po reichte, von natürlichem Hellblond war. Es war sehr schlank, mit einer unfassbar engen Taille, überraschend vollen, jugendlich festen Brüsten, einer makellos durchgehend gebräunten Haut und langen, schönen Gliedern. Sein Schoß war akkurat enthaart, darin ein süßer, kleiner, fest umschlossener Schlitz, der so unauffällig und kaum wahrnehmbar war, dass Mila an eine Barbie-Puppe erinnert wurde, der tiefe, schmale Nabel gepierct, ein kleines Tattoo zierte ihre linke Wade. Ihr Gesicht ein einziges Strahlen, als sie Michael entdeckte, klare blaue Augen unter markanten dunkleren Brauen, ein schöner breiter Mund mit strahlend weißen perfekten Zähnen.

Mila spürte bei ihrem Anblick etwas gänzlich Neues, etwas, das sie selbst bei Nadine und ihrer beider ersten nackten Begegnung noch nicht in dieser Intensität empfunden hatte: Verlangen. Begehren. Nach einem Mädchen wie diesem. Nein, nach diesem Mädchen. Und das war noch anders, tiefer gehender, wohliger als das eben bei Michael.

 

Dieses blonde Mädchen winkte ihnen zu und lief ihnen entgegen, und ihr Strahlen wurde kein bisschen weniger herzlich und einnehmend, als sie Nadine und Mila begrüßte.

„Michael hatte Sie schon angekündigt. Schön, Sie endlich kennen zu lernen.“

„Sag einfach Nadine zu mir.“ Sie umarmte das schöne Kind. Mila kam gleich danach dran, und es durchfuhr sie ein angenehmer Schauer, als sie, selbst nackt, das noch nasse, unbekleidete, göttliche Geschöpf umarmte, Brust an Brust, Bauch an Bauch.

Und ohne dass sie sich versah, stand sie plötzlich händchenhaltend mit diesem süßen Wesen bei den anderen, Julia hatte Milas Hand einfach in der ihren behalten. Ein wohliger Schauer durchfuhr Mila.

„Frierst Du?“ fragte Julia sogleich besorgt.

„Nein, nein, schon gut.“

Und so einträchtig händchenhaltend gingen die beiden auch hinter Michael und Nadine zurück, auf dem alten Plattenweg, vorbei an Karls Haus.

Die blonde Julia, die ebenso groß wie Mila war, blieb kurz stehen und wrang sich das Wasser aus den langen Haaren. Sie bewegte sich in ihrer Nacktheit vollkommen natürlich.

„Kommst Du aus Berlin?“ fragte sie.

„Nein. Aus Elbasan.“

„Wo ist das denn? Brandenburg?“

„Albanien.“ antwortete Mila grinsend. Dann erzählte sie kurz von sich, wo sie herkam, von der Deutschen Schule, von ihrem Weg nach Berlin und der H:S.

„Ach, und da hast Du Nadine kennen gelernt, oder? Ich will da ab dem Herbst auch studieren. Aber hier auf dem Weeslow-Campus.“

„Bist Du aus Weeslow?“ wollte nun Mila wissen. Nadine und Michael waren zum Haus hin abgebogen, doch die beiden Mädchen liefen einfach weiter die Straße entlang.

„Aus Bad Sorow. Das ist gleich in der Nähe.“

„Und Michael ist Dein Lehrer?“

„War. Bis vorletzte Woche, bis zum Abi.“

„Und wissen Deine Eltern, dass Du hier bei ihm wohnst?“

„Ja, klar. Die haben mich ja hergebracht. Außerdem brauchte ich deren Zustimmung. Ich bin noch nicht volljährig.“

„Echt? Erst siebzehn?“

„Ja. Aber das war kein Problem. Die kennen Michi.“

„Und mögen die auch FKK und so?“

„Ja, schon. Aber nicht so sehr wie ich. Ich liebe FKK über alles!“

„Echt? Das sieht man Dir gar nicht an.“ zog Mila sie schmunzelnd auf. „In Eurer Schule machen viele Schüler FKK, habe ich gehört.“

„Ja, viele. Also, die meisten eigentlich. Das ist da total normal. Wir gehen ja alle hier zum Weeslower See im Sommer. Und da kannste Dich als Mädchen sowieso nur zwischen ganz nackt und oben ohne entscheiden. Und was machste da also? Du lässt das Unterteil auch irgendwann weg. Hinterläßt bloß häßliche Streifen. Und Jungs sind eh noch unverklemmter, die kennen da nichts. Wir kennen einander fast alle nackt in unserer Oberstufe. Ich habe jedenfalls schon ewig kein Badezeug mehr angehabt. Auch nicht mehr im Urlaub oder so. Wozu auch? Was das angeht, bin ich ganz und gar Michis Musterschülerin.“

„Und, also… war klar, dass Du nach dem Abi hier bei ihm…“ Mila druckste etwas herum.

„Du meinst, dass ich sein `Sommermädchen´ werde?“

„Ja. `Sommermädchen´. Ich wusste nicht, dass Du das auch so nennst.“

Julia lachte fröhlich. „Na klar. Ich weiß doch, dass das alles hier nur ein paar Wochen dauert. Weißt Du, Jana, meine ältere Schwester, war vor zwei Jahren schon sein `Sommermädchen´ - ich mache mir da also keine Illusionen.“

„Und wie wird man dann das `Sommermädchen´? Muss man sich da bewerben, oder bekommt man eine Einladungskarte, oder wie?“

Julia lachte laut auf. „Ich weiß es nicht. Jana hat es damals genauso überrascht wie mich, dass wir seine Auserwählten sein sollten. Die Konkurrenz ist ja riesig. So gut wie alle Mädchen an unserem Gymnasium wünschen sich nichts sehnlicher, als sein `Sommermädchen´ zu werden. Sogar die, die einen festen Freund haben. Alle haben davon gehört, wie wunderbar es ist, die Sommerwochen mit ihm zu verbringen. Und dass er auf lange Haare, schlanke Körper und einen ganz glatten Intimbereich steht. Und irgendwie sind sowieso alle in ihn verliebt. Heimlich, oder auch ganz offen, so wie ich.“ Sie kicherte. „Ich habe ihm seit der neunten Klasse Hunderte von Liebesbriefen geschrieben. Und er war immer, wie soll ich sagen, besonders lieb zu mir.“ Sie hielt kurz inne, als sie Milas vielsagenden Seitenblick bemerkte. „Nein, nicht so… Er hat mir nur wahnsinnig viele Komplimente gemacht, dass ich die schönsten Brüste habe, die er je gesehen habe, wie gern er mir zusehe, wenn ich splitternackt am See herumlaufe, sowas halt. – Ja, und dann bekam ich tatsächlich so was wie eine Einladungskarte. Am Ende einer Schulfeier, als ich gehen wollte, fragte er mich, ob ich Lust hätte, den Sommer bei ihm zu verbringen. Einfach so. Mila, ich sag Dir, meine Knie wurden plötzlich so weich, dass ich mich hinsetzen musste. Ich konnte es kaum fassen. Ich! Ich war´s! Und dann blieben mir noch ein paar Monate der Vorfreude…“ Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann mit etwas leiserer Stimme fort: „Natürlich weiß ich, dass ich `Sommermädchen´ wörtlich zu nehmen habe. Aber erstmal genieße ich es - und ich bin sooo glücklich! Das hier ist unvergleichlich, wunderbar.“

Nachdenklich wiederholte Mila: „Also Deine Schwester war es auch schon.“

„Ja. Vor allem hat Jana den Kampf mit unseren Eltern schon vor zwei Jahren ausgefochten. Für mich war es da viel leichter. Und bei Josephine, meiner jüngere Schwester, wird es dann vielleicht schon so was wie Routine für Mum und Dad sein, falls wieder eine ihrer Töchter die Geliebte von Michael Schneider ist.“

„Und der Sex mit ihm?“ Mila war von sich selbst überrascht, wie offen sie so ein Thema mittlerweile ansprechen konnte. Aber wer einfach so nackt mit einem fremden, ebenso nackten Mädchen durch ein Dorf laufen konnte...

„Der Wahnsinn! Jana hatte mir schon soviel davon vorgeschwärmt, aber in echt ist es dann noch viel schöner. – Das wirst Du ja dann bestimmt auch erleben – oder?“ Julia legte liebevoll ihren Arm um Milas nackten Leib, fast wie eine Einladung.

„Scheint so…“

„Mehr Begeisterung bitte!“ Sie blieb abrupt stehen, so dass Mila mit anhalten musste. „Aber, ehrlich gesagt…“ Nun druckste sie rum, wirkte zum ersten Mal leicht verlegen. „Ich habe allerdings noch nie…mit…“

„…einer Frau…?“ erriet Mila.

„Genau.“ Sie sah erst zu Boden, dann Mila in die Augen. „Ich hatte schon ein bisschen Muffensausen, als ich hörte, dass Nadine kommt. Und noch jemanden mitbringt. - Aber, na ja, wenn ich Dich so anschaue, dann bekomme ich schon Lust darauf, es mal auszuprobieren. Also, mit Dir, weil…sorry, Du…“

Weiter kam sie nicht, denn Mila legte schnell beide Arme um ihren Leib und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. - Wie kann es nur sein, dachte sie dabei, dass ich hier schon die erfahrene Mädchen-Verführerin bin und so ein schönes Mädchen wie Julia meine Liebes-Schülerin? 

 

Sie standen mitten auf der Dorfstraße, zwischen den Häusern 7 und 8, hundert Meter vom Forsthaus entfernt. Ein BMW mit Hamburger Kennzeichen fuhr langsam auf sie zu, hielt an, der Fahrer wartete höflich, bis die beiden Küssenden ihn bemerkten.

„Entschuldigung“, rief er aus dem Wagenfenster, als sie sich endlich lösten und kichernd den Weg freigaben, „wisst Ihr, wo es hier zum Weeslower See geht? - Zum FKK.“ ergänzte er noch, überflüssigerweise. 

Julia wies ihm den Weg, und er bedankte sich, als er kehrte machte und davon fuhr. Die Frau neben ihm staunte die ganze Zeit nur wortlos.

Julia und Mila wollten zurück zum Forsthaus, doch aus dieser Richtung kamen ihnen in diesem Moment drei nackte Kinder entgegen gelaufen. Sara, Ivy und Jonas. Die beiden großen Mädchen nahmen die drei lachend in Empfang. Sie wollten zum Spielplatz, und so setzten sie gemeinsam ihren Spaziergang auf der ansonsten menschenleeren, Schatten losen Dorfstraße fort. Es war Mitte Juni, aber die vier nackten Mädchen und der nackte Junge sahen in ihrer intensiven sommerlichen Bräune so aus, als hätten sie alle ihren Sommerurlaub gerade hinter sich.

„Läufst Du hier überall so herum?“ fragte Mila. An der linken Hand hatte sie Sara, an der rechten Julia, die wiederum Ivy an der anderen Hand hatte. Der kleine Jonas lief vorweg.

Julia schaute kurz an sich herab. „Hier, im Dorf? Ja. Michi sagt immer: `Sommermädchen dürfen das´.“

„Und sonst?“

„Also, Michi und ich radeln immer gleich so nackig von hier zum See, quer durch die Heide. Und wir reiten zusammen nackt aus, auch durch die Heide, bis nach Flursdorf. Bist Du schon mal nackt geritten?“

Mila verneinte, und Julia schwärmte: „Das müssen wir unbedingt mal zusammen machen.“ Dann fuhr sie fort: „Michi fänd´s gut, wenn ich immer und überall so ohne alles herumliefe. Aber das traue ich mich noch nicht. Meine größte Mutprobe war gestern, da bin ich vom See aus nackt mit ihm weiter bis zum H:S-Campus geradelt, um Aron abzuholen, und dann weiter zum Reiterhof, zu Peters. Aber, na ja, der H:S-Campus liegt ja noch vor dem Ort, und der Reiterhof schon wieder am Rand der Heide, das ist ja alles mehr oder weniger schon FKK-Gebiet.“

„Und wie war es für Dich, nackt am H:S-Campus zu sein?“ wollte Mila wissen.

„Ich war ja nicht drinnen. Hab draußen bei den Rädern auf dem Parkplatz gewartet. Das war okay. Viele der Studenten sind ja auch FKK-Fans, das macht diese Hochschule – also, na ja, den Weeslower Teil zumindest – ja so besonders.“

„Wäre mittlerweile ein Grund für mich, hierher zu wechseln.“ meinte Mila. Sie hatten den Spielplatz erreicht, der nichts weiter als eine kleine Rasenfläche war, auf dem eine Rutsche, eine Schaukel und ein Drehkarussell standen. Die Kleinen stürmten gleich drauflos. Die beiden Größeren setzten sich auf die einzige Bank.

Julia sah bewundernd an ihrer neuen Freundin herab. „Du machst wirklich erst seit drei Wochen FKK? Du lügst!“

Mila blieb ernst. „Ist aber wahr.“

„Und Nacktsein ist so gar kein Problem mehr für Dich?“

Mila überlegte einen Augenblick, ehe sie antwortete. „Ja, stimmt. Das hier ist wie ein neues Leben für mich. Das alte liegt weit hinter mir, das hier ist mein neues.“ Und sie begann zu erzählen. „Früher in meiner Heimat, da bin ich manchmal heimlich im Sommer an einen kleinen See in einem Wald in den Hügeln gelaufen, so etwa zwei Kilometer oder so entfernt von unserem Haus. Immer allein. Denn es sollte keiner sehen, dass ich da nackt schwimmen gehe. Ich fand das total schön, und aufregend, weil ich immer Angst hatte, entdeckt zu werden. Ich habe mich da immer nackig auf einem Felsen gesonnt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es ein Land gibt, in dem man das einfach so machen kann, ohne Angst entdeckt und ausgeschimpft zu werden. Wo man das einfach so machen kann.“

„Du warst also immer schon gern nackt.“

„Ja. Ich dachte immer, ich wäre ein bisschen verrückt. Oder zumindest seltsam. Bis ich hier Nadine kennen lernte. Und York. Und nun Dich…“

„Aber leicht fiel es Dir doch bestimmt nicht, oder? Nicht gleich?“

„Natürlich nicht. Das kostete mich anfangs totale Überwindung.“

„Und was war hier bisher Deine größte Mutprobe beim Nacktsein?“ fragte Julia neugierig.

Mila erzählte vom Vortag, vom Sonntagsessen bei Pröschls. „Aber wenn Du mich so fragst, das Mutigste war eigentlich eine ganz andere Situation, obwohl ich es gar nicht als Mutprobe in dem Moment empfand.“ Und sie beschrieb das nackte Bad mit den Kindern in der Kita. „Das war einfach so passiert, ohne lange nachzudenken. Und total schön. Ein bisschen wie jetzt.“ Sie erhob sich, um Ivy auf die Schaukel zu heben. „Weißt Du, so natürlich. So mag ich es eigentlich am liebsten.“

„Ich auch. - Mit Dir zusammen ist es total schön.“

Mila kam zu ihr zurück und wollte sie wieder küssen, doch Julia sah vorsichtig zu den drei Kleinen hinüber. „Ach, keine Sorge“, meinte Mila, „die Kleinen sind das gewohnt.“

Während die Kinder fröhlich spielten, saßen die beiden Größeren eng aneinander gekuschelt auf der Bank und küssten und streichelten sich. Was für ein Engel, dachte Mila, dieses Haar, diese Haut, diese schönen Augen. Und im Vergleich zu den schönen, runden Brüsten, die diese Julia hatte, kamen ihr die eigenen recht klein und zart vor, dabei waren sie beide sich sonst in Figur und Statur so ähnlich, so schmal, lang und schlank.

 

Sie bemerkten gar nicht, dass an der Straße eine Frau auf einem Fahrrad anhielt und ihnen zusah. Erst als Jonas „Mama!“ ausrief, fuhren sie erschrocken auseinander. Wie lange mochte sie ihnen schon bei ihren intimen Zärtlichkeiten zugesehen haben?

„Hi Julia!“ rief die Frau fröhlich aus. Es war Melanie Wollenhaupt, die Mutter von Jonas. Sie stellte das Rad ab und begrüßte ihren Sohn. „Hallo Sara, hallo Ivy.“

Mila und Julia hatten sich erhoben und kamen auf sie zu. „Und Du musst Mila sein, richtig? Michael hat Dich schon angekündigt.“ Melanie war etwa in Nadines Alter, blond, schlank und hübsch. Am auffälligsten waren ihre strahlend blauen Augen, die Jonas von ihr geerbt hatte. Sie trug ein knielanges, schmal geschnittenes Sommerkleid, das sie fürs Radeln hoch aufgeknöpft hatte. Sie stellte sich vor und erklärte, dass sie gerade von der Arbeit kam - Mittagspause.

„Was machst Du?“ wollte Mila wissen.

„Ich manage für die Stadt Weeslow den Kultur- und Tourismus-Bereich.“

„Zusammen mit Jasmin?“

„Ja. Sie macht die Öffentlichkeitsarbeit. Wir arbeiten zusammen, jeden Tag. – Ich wollte schnell was für Jonas zu Essen machen. Kommt Ihr mit? Jonas!“

Die hübsche Mutter schob ihr Fahrrad neben der kleinen Gruppe her. Alsbald kam sie sich neben all den Nackten allzu angezogen vor, zumal es auf der Straße brütend heiß war. Sie knöpfte ihr Kleid auf, zog es aus und behielt es den Rest des Weges einfach in der Hand. Unterwäsche trug sie nicht, wie Mila sofort registrierte. Sie war bemerkenswert schlank und makellos gebräunt, passte sich gut in die Gruppe ein. Und auch sie war untenherum komplett blank rasiert.

Noch einmal fuhr langsam ein Wagen vorbei, die Insassen winkten und fuhren in die Einfahrt des letzten Hauses vor dem Forsthaus. „Das sind Agata und Wiktor, unsere Nachbarn.“

„FKKler?“ fragte Mila.

„Ja, schon viele Jahre. Agata trägt ihre sexy Bikinis nur noch beim Radfahren auf dem Weg zum See.“

 

Die Kleinen blieben allesamt bei Mel. Mila und Julia gingen hinüber zu Michaels Domizil. Schon am Eingang hörten sie das laute Stöhnen von Nadine, das von oben kam.

„Daran musst Du Dich gewöhnen.“ meinte Mila ganz sachlich zu ihrer blonden Freundin. „Sie ist immer voll bei der Sache.“

Die beiden schlichen sich nach oben, sahen dem wiedervereinten Paar einen Moment lang schweigend zu.

„Komm!“ meinte Mila und zog Julia fort. „Ich möchte gern mit Dir allein sein. Gibt es hier noch ein anderes schönes Bett?“

„Ja, dort, im Nebentrakt. Das hätte meines sein können, aber ich habe bisher immer nur in Michis Bett geschlafen.“

„Das soll auch so bleiben. Aber ich möchte Dich jetzt nicht teilen müssen. Noch nicht. Nicht jetzt.“

Sie zog Julia weiter bis ins andere Zimmer. Dort warfen sie sich auf das gemachte Bett. Sie verloren keine Zeit, sofort tauchte Mila mit ihrem Gesicht in Julias blanken Schoß ab. Hier war alles so rein, so jung, so schön, Milas versank darin voller Wonne. Und Julia war sofort bei der Sache, ließ sich hinein fallen, gab sich völlig hin. Kurz nur sah Mila zu ihr auf, sah das verzückte, entrückte Gesicht, dann widmete sie sich wieder ganz der feuchten, warmen, erregten Vagina der blonden schönen Freundin. Ihre Nummer zwei schmeckte aufregend nach Vanille und Meersalz.

 

„Oh, ich sehe, Ihr habt Euch schon angefreundet.“ Michael lehnte lässig am Türrahmen. Möglicherweise eine ganze Weile schon. Mila hob leicht den Kopf an, schaute an Julias Schulter vorbei. Ihr Gesicht war gerötet, ihr dunkles langes Haar völlig zersaust. Sie lag auf dem Rücken, Julias Kopf war zwischen ihren Schenkeln in ihrem Schoß verschwunden. Julia hatte ihn nicht gehört, streckte weiterhin ihren süßen Po weit nach oben in die Luft. Michael trat näher und strich sanft durch ihre Möse. Dadurch erst bemerkte sie ihn, hob den Kopf, leckte sich die Lippen ab und strahlte ihn selig an. „Macht weiter!“ sagte er nur. Sein mächtiger Penis stand gewaltig geschwollen und stahlhart vor ihm auf. Hatte er nicht gerade mindestens eine Stunde lang Nadine gefickt?, fragte sich Mila. Er stellte sich hinter Julia ans Bettende, zog sich ihr Hinterteil heran und führte sein Gemächt kraftvoll tief in ihre feuchte Scheide hinein. Julia durchfuhr ein Schauer, sie stöhnte kurz auf, unterbrach aber nicht einen Moment das, was sie mit ihrer Zunge in Milas Schoß vollführte.

Die drei vergaßen Raum und Zeit – und Nadine. Die schaute kurz hinein in das Zimmer, gerade als die drei ihre Positionen getauscht hatten und Michael Mila von hinten rammte, während diese tapfer weiter Julias Pussy aß, gab sich aber nicht zu erkennen, ging wortlos zum Duschen. Michael, nachdem er zum wiederholten Male in und auf Julia und Mila abgespritzt hatte, folgte ihr nun endlich. Aber die beiden Mädchen machten weiter, spermagetränkt. Nadine schaute ein weiteres Mal unauffällig hinein, verschwand aber abermals wortlos.

 

Es war gegen ein Uhr – Mila war seit drei Stunden in Weeslow, davon zwei mit Julia im Bett – verspürten die beiden einen unglaublichen Durst und großen Hunger. Sie erhoben sich und kamen händchenhaltend und kichernd nach unten. Michael saß nackt auf der Terrasse und arbeitete am Notebook. Sein dicker Schwanz ruhte wie eine müde Schlange über seinem Schenkel. Von Nadine keine Spur. Die Mädchen aßen und tranken, unterhielten sich mit ihm.

„Was wollt Ihr beide heute noch unternehmen, außer Euch im Bett zu sulen?“ fragte er verschmitzt.

„Reiten!“ rief Julia.

„Ja!“ stimmte Mila begeistert zu. Währenddessen erhob sich Julia, kniete sich vor Michael und führte seinen schlaffen, dicken Riesenschwanz an ihre Lippen.

Michael vergrub seine Hände in Julias langen blonden Haaren und meinte zu Mila: „Aber erstmal, denke ich, müsstest Du Dich bei unserem Bürgermeister anmelden.“

„Wie bitte?“

„Das ist hier so Sitte, wenn jemand neu nach Weeslow kommt.“ Sein Schwanz schwoll merklich an. Julia führte ihn sich in den Mund.

„Okay…“ sagte Mila gedehnt, sichtlich ungläubig.

Julia sprang ihm bei. Sie ließ seinen Schwanz herausgleiten, küsste die Eichel und schaute sich kurz zu Mila um.  „Ja, das sollte ich auch schon. Obwohl ich ja eigentlich aus der Gegend bin, aber für ein paar Wochen nunmal Weeslowerin.“ Dann wand sie sich wieder Michaels stahlharten Kolben zu und umschloß ihn mit ihren Lippen.

„Aber er war ja nicht da.“ warf Michael ein. „Dann könntest Du ja gleich zusammen mit Mila hin.“ Und zu Mila gewandt fuhr er fort: „Peter Dreyer ist ein alter Freund von mir, von Nadine, von uns allen. Und zumindest die Leute aus unserem engeren Kreis sollte er schon kennen lernen. Und Ihr zwei gehört jetzt dazu.“ Er sah auf die Uhr. „Er müsste eigentlich im Dienst sein, ich rufe ihn mal an.“ Sachte zog er seinen Schwanz aus Julias Mund, die ihn enttäuscht dabei ansah, und ging hinein. Eine Minute später kam er wieder. „Er freut sich. Bis drei ist er in seinem Büro.“

Während Julia sich neben ihn stellte und seinen Schwanz in die Hand nahm, fragte Mila ihn: „Kommst Du mit?“

„Nein. Ich muss noch in die Schule – ich habe noch keine Ferien, so wie ihr…“

„Und Nadine?“

„Ich weiß gar nicht, wo sie steckt. Ich glaube, sie schläft. Fahrt doch einfach mit dem Rad, sind doch nur 20 Minuten. – Und zwar so wie Ihr seid!“

“So? Nackt?“ rief Julia aus.

„Klar. Zum obersten Nudisten und Chef der FKK-Stadt Weeslow kann man nackt fahren. Muss man sogar.“

Mila grinste. Sie hatte so was geahnt. Und tatsächlich war sie nicht abgeneigt. Genauso hatte sie sich Weeslow vorgestellt. Und Kleidung hatte sie ja auch gar nicht dabei. Aber stattdessen hätte sie gern Nadine dabei gehabt, es wäre schön, wenn sie das mitbekommen würde. Doch wo steckte die? Nein, schlafen gegangen war sie sicherlich nicht.

„Was ist mit Dir, Mila?“ fragte Michael. „Lust auf eine kleine nackte Radtour nach Weeslow? Und danach zum Reitstall?“

Mila schaute zu Julia. „Klar. Aber nur, wenn wir beide so fahren!“

Julia seufzte. Sie wusste, sie hatte keine Chance gegen die beiden.

„Peter übrigens geht davon aus, dass Ihr so kommt, ich habe es ihm so angekündigt.“ meinte Michael beiläufig. „Also los! Wir sehen uns später beim Reitstall, ich bin gegen vier Uhr etwa da.“

„Und Nadine?“

Michael ging hinein nachsehen, kam kurz darauf wieder. „Die hat sich tatsächlich hingelegt. Sie fühlt sich nicht so gut – und wünscht Euch viel Spaß.“

Komisch, dachte Mila, sie war doch vorhin noch ganz fröhlich… Doch schon waren ihre Gedanken wieder woanders. „Komm, was brauchen wir? Schlüssel fürs Fahrrad,…“

„Handy.“ ergänzte Julia.

„Ein bisschen Kleingeld. Vielleicht für ein Eis oder so.“

 

Kurz darauf saßen die beiden auf ihren Rädern. Splitternackt, barfuß. Zunächst begegneten sie auf der stillen Nebenstraße niemandem, aber als sie auf den neuen Radweg neben der Landstraße einbogen, fuhren immer wieder Autos an ihnen vorbei. Viele hupten, die Mädchen winkten fröhlich, ihre offenen langen Haare hinter sich her flatternd.

Es war heiß. Das Getreide stand hoch, leuchtete grün und gelb im Sonnenlicht, bewegte sich sanft im kaum spürbaren Wind. Nur ganz wenige Wolken zeigten sich am Himmel. Ein traumhafter Sommertag, ideal zum Nacktsein.

Sie näherten sich Weeslow durch eine Kastanienallee hindurch, kamen an den ersten Häusern vorbei, winkten auch hier, wenn sie mal einen Menschen im Vorgarten entdeckten. Dann wurde der Ort dichter bebaut, sie passierten eine Tankstelle, eine Ladenzeile, einen viel bevölkerten Parkplatz eines Supermarktes. Überall standen die Leute und schauten. Die Mädchen winkten und lachten. Sie kamen an eine Kreuung, mussten auf Grün warten, freuten sich an den Blicken der Menschen. Dann kamen sie in den inneren Bereich, die kleine Fußgängerzone, vorbei an Straßencafes, querten den autofreien Marktplatz und erreichten das alte Rathaus. Auch hier liefen Menschen über den Platz, blieben stehen, einzelne machten Fotos – doch alle waren freundlich, viele winkten zurück.

Sie schloßen die Räder ab und huschten händchenhaltend die Stufen hinauf. Unten gab es eine Wachstube, die ausnahmsweise mal besetzt war. „Wir möchten zum Bürgermeister Dreyer.“ rief Mila. Julia kicherte, sie platzte fast vor Aufregung. Bis eben half ihr der Schutz der Anonymität, des Unerkanntseins. Doch jetzt…

„Ihr werdet schon erwartet. 2. Stock, ganz nach hinten.“ meinte die ältere Damen hinter der Scheibe und wies den Weg die Treppe hoch. Die beiden Freundinnen liefen weiter, vorbei an zwei erstaunten Frauen, die die Treppe hinunter kamen und den Flur entlang, vorbei an einigen offenen Bürotüren. Vor dem besagten letzten Raum blieben sie stehen, holten tief Luft, klopften im Vorzimmer. Eine angenehme Frauenstimme rief sie herein.

Dort saß Lissy. Sie war wenige Jahre älter als Nadine – und mit sehr viel üppigeren Maßen. Aus einer engen, schlichten weißen, tief aufgeknöpften  Bluse schauten die Ansätze großer, voller Brüste heraus. Und als die hübsche Frau sich erhob – und dabei die beiden Mädchen, die beide nicht gerade klein waren, um einen halben Kopf überragte -, gab sie den Blick auf einen ultrakurzen Minirock frei, der selbst Mila alle Ehre bereitet hätte. „Tatsächlich, nackter Besuch!“ sagte sie und umarmte nacheinander beide Mädchen. „Ihr seid echt mutig!“

Schon öffnete sich die Durchgangstür zu Dreyers Büro, und er selbst erschien. Er war etwa Ende fünfzig, größer als Michael, aber sehr viel kräftiger, massiger. Glatze, kräftige Arme im aufgekrempelten Hemd und wie alle hier sommerlich gebräunt – in seinem Falle schon eher gegerbt. „Meine Damen, kommen Sie! Lissy, bitte noch zwei Gläser – komm gern dazu!“ Und schon machte er den Weg frei.

Die vier saßen in der Sitzecke bei kühlem Mineralwasser. Vor allem Mila musste wieder viel von sich erzählen. Ihre völlige Nacktheit, die an so einem Ort, in so einem Kreis doch so ungewöhnlich war, nahm sie nach kurzer Zeit schon gar nicht mehr wahr. Diese Erfahrung kannte sie nun schon: War es erst einmal passiert, dass sie vor anderen vollkommen entblößt war, dann fand sie sich schnell darin ein. Denn war das Geheimnis erstmal gelüftet, war es keines mehr, und ein Zurück gab es nicht.

Dreyer war nicht gerade ihr Typ, zu jovial, zu gewöhnlich, zu hemdsärmlig, zu anzüglich. Er erinnerte sie stark an manche Männer vom Land bei sich daheim. Er sprach zu laut, zu selbstsicher, zu viel. Sie warf Julia versteckte Blicke zu – und spürte, dass sie dasselbe dachte. Aber anders als Mila war Julia noch deutlich mit ihrer eigenen Nacktheit beschäftigt, sie saß ziemlich verkrampft mit angezogenen Beinen und auf die Knie gestützten Armen da.

Aber dann kam er plötzlich auf etwas zu sprechen, was ihrer beider Neugierde entfachte. Er sagte zu Lissy gewandt: „Was meinst Du, sollten wir Sabine anrufen? Oder erstmal Jasmin und Mel holen, Du weißt schon, unsere Idee mit der Satzung und der OMZ?“

Lissy nickte. „Ja, das wäre ideal.“

„Wovon sprechen Sie?“ wollte Mila wissen.

„Peter. Nenn mich Peter.“ Und er setzte ihnen auseinander, was er vorhatte. Im Sommer, an heißen Tagen, gab es in Weeslow die Tradition, sich im Brunnen am Marktplatz und dem anderen im Park am Mühlensee abzukühlen. Man konnte gut in beiden Brunnen baden, und daher nutzen Erwachsene wie Kinder diese gern als Erfrischung. Das war weder erlaubt noch verboten, das Wasser aber war sauber und im ständigen Fluß, hygienisch also einwandfrei. In den letzten Jahren badeten dort auch immer öfter ein paar Mutige nackt. Auch das war weder erlaubt noch verboten. Aber es kam auch vor, dass dann einige, vor allem Touristen, einfach nackt weiter bis hin zur Fußgängerzone liefen. Nicht oft, aber gerade an sehr heißen Tagen. Das sorgte dann immer mal wieder für Aufregung. Viele fanden es toll, einige aber ärgerten sich darüber. Ab und an hatte Dreyer sogar eine Beschwerde auf dem Tisch, interessanterweise meist von auswärtigen Gästen. Und damit das ein Ende hatte, wollte Dreyer schon lange eine Gemeindesatzung, die das Nacktsein auch innerhalb des Stadtgebiets endlich ganz offiziell erlaubte und es damit eben kein öffentliches Ärgernis mehr darstellte. Das passte gut zur Initiative ´Weeslow – Stadt der Freikörperkultur´, die er seit einiger Zeit in Angriff genommen hatte. Aber es gab noch immer Gegenwind von einigen Stadträten und Bürgern, die zwar FKK an sich nicht abgeneigt waren, die sich aber Sorgen darum machten, welche Art von Publikum man damit anziehen würde. Er selbst machte sich da keine Sorgen. Lissy, Jasmin, Mel und er hatten sich daher vorgenommen, ein bisschen die öffentliche Meinung zu beeinflussen, mithilfe von Sabine Wollenhaupt, mittlerweile Chefredakteurin der regionalen Tageszeitung Ostmärkische Zeitung und eine ´Pionierin´ in Sachen FKK in Weeslow. Sie hatten zusammen im letzten Sommer zwei nette Artikel über die sympathischen Nackten auf den Straßen, das tolerante Klima in Weeslow, die Offenheit der Bürger lanciert. Aber das war nun schon wieder ein dreiviertel Jahr her. Da kamen ihm Mila und Julia wie gerufen, schloss er.

 

Die beiden schauten einander an. Doch ehe sie etwas sagen konnten, traten Mel und Jasmin ein.

Wie die hier alle herumlaufen, dachte Mila sofort. Mel trug immer noch das figurbetonte enge Sommerkleid vom Mittag, aber sehr weit aufgeknöpft, schön gebräunte Haut und schöne Rundungen erkennen lassend. Dass sie nichts darunter trug, wusste Mila bereits. Jasmin trug Ton in Ton eine rosa-farbige Cardigan-Weste und einen passenden sehr kurzen Minirock aus feiner Wolle. Die Weste war nur mit zwei Knöpfen geschlossen, man sah sofort, dass sie darunter nichts als pure Haut trug, Brüste und Nippel wurden vom dünnen Stoff deutlich nachgezeichnet, und ihr sehr flacher Bauch mit dem hübschen gepiercten Nabel war voll im Bild.

Strahlend kam sie auf die nackten Mädchen in der Besucherecke zu. „Da haben wir ja gleich zwei Top-Models!“ Sie umarmte ihre neuen Nachbarinnen. Mel folgte.

„Ihr wäret ideal! Bildhübsch und als Gesichter in Weeslow noch völlig unverbraucht.“ meinte jene begeistert.

„Anders als wir, wolltest Du wohl damit sagen.“ warf Jasmin grinsend ein und nahm in der Besucherecke Platz. Ihr Minirock gab im Sitzen sofort den Blick auf gebräunte, blanke Haut im Schoß frei. „Aber stimmt, OMZ, Seite 3, groß aufgemacht mit vielen Fotos: ´Der Sommer ist da´ oder so, `Die Freundinnen Mila, 18, aus Berlin und Julia, 18, aus Festenwalde genießen den heißen Tag in Weeslow, ganz so wie Gott sie schuf.´.“

„Ich bin 17. Und aus Bad Sorow.“ verbesserte sie Julia.

„Und ich werde am Mittwoch 19.“ ergänzte Mila.

„Echt? Das geht nicht. Dann müssen wir das heute noch machen.“ scherzte Dreyer.

„Und, was meinst Du?“ fragte Julia vorsichtig.

Mila hatte sich längst entschieden. „Ich bin dabei. Und Du?“

Julia zögerte.

„Wenn es Dir hilft:“, begann Jasmin, „seit einigen Jahren hängen in der ganzen Stadt immer mal wieder große Werbeplakate vom ´Garden Eden Resort´, die Tagesgäste für ihre Therme ansprechen wollen. Und darauf bin ich zu sehen. Splitternackt. Mittlerweile schon in vierter Serie. Ich könnte jeden Tag splitternackt durch die Stadt marschieren, die Leute würden es vermutlich nicht mal merken, die kennen mich ja alle so.“ Der Blick unter ihren Rock bekräftige ihre Aussage auf gewisse Art.

„Hilft nicht.“ gab Julia trocken zurück. „Ich find doof, dass mich hier so viele kennen, und meine Eltern auch. Und die lesen auch die OMZ.“

„Und wenn Du, vielleicht, im Slip oder so…“ versuchte Mel sie zu überzeugen, aber sie erntete sofort böse Blicke von allen anderen.

Und auch Julia verzog das Gesicht. „Das wäre ja feige. Und nicht wahr. Bin ja gern nackt. Aber nicht so. Noch nicht. Irgendwie.“

Jetzt versuchte es Dreyer: „Und wenn Du einfach unter einem falschen Namen auftrittst? Also: ´Julia,´ - Quatsch, nehmen wir - `Kati, 17 aus…´“

„… Dresden.“  half ihm Jasmin. „Und besser 18 als 17, das gibt sonst Nachfragen.“

Alle sahen Julia gespannt an. Die sah von einem zum anderen. „Aber die, die mich kennen, werden mich doch trotzdem erkennen…“

Nun sprang Mila den anderen zur Seite: „Die Idee ist doch prima! Die, die Dich gut kennen und die Du nicht täuschen kannst, wissen auch, dass Du gern FKK machst. Die werden das mit dem falschen Namen dann schon verstehen. Die, die Dich weniger gut kennen oder nur Deine Eltern, die denken: ´Oh, diese Kati aus Dresden sieht der Julia aus Bad Sorow aber verdammt ähnlich´…! Da kannst Du dann immer behaupten, dass Du das gar nicht warst.“

Julia hörte ihr aufmerksam zu. Gerade dass Mila so sprach, machte Eindruck. Sie nickte und sagte: „Na gut, dann bin ich eben Kati aus Dresden…“

Die anderen fünf jubelten.

 

Die Verabredung war, dass die beiden Mädchen ohne Dreyer und ohne die anderen Frauen wieder hinaus gehen und im Brunnen am Marktplatz baden sollten. Kurz darauf sollte Sabine Wollenhaupt mit ihrem Fotografen dazu stoßen und die beiden ´ganz spontan´ interviewen, so authentisch wirkend wie möglich und am besten mit zufälligen Zeugen. Während des Interviews würde Sabine mit den beiden Seite an Seite durch die Fußgängerzone schlendern.

Julia legte nach und nach tatsächlich ihre Aufregung ab, spätestens jedoch als Sabine im Rathaus eintraf. Mila stellte sofort die Familienähnlichkeit zwischen Mel und ihr fest, unverkennbar Mutter und Tochter. Man sah sofort vom wem Tochter und Enkel die strahlend blauen Augen hatten. Auch mit Anfang fünfzig besaß Sabine noch eine sagenhaft gute Figur, die sie mit einem engen, fast knielangen Kleid betonte. Drei Dinge - gesunde Ernährung, viel Sport und FKK - führte Sabine stets als Gründe dafür an, wenn sie darauf angesprochen wurde,

Man besprach kurz die Fragen und die möglichen Antworten. Dreyer äußerte noch die Bitte zu einer Erzählung, die zwar erfunden war, aber das war ja das ganze Interview.

Die beiden Mädchen verließen das Rathaus und steuerten direkt auf den Marktplatz zu. Ohne langes Zögern traten sie an den Brunnen, hielten erst die Füße rein, bespritzten sich fröhlich, stellten sich dann unter die Fontäne, beobachtet und bestaunt von den dort spielenden Kindern und deren Eltern, von eisessenden Rentnern auf Bänken und einkaufenden Passanten. Die beiden Mädchen spielten es perfekt. Sie schienen ihre Umgebung gar nicht wahrzunehmen und zeigten sich in ihrer Nacktheit ganz natürlich und unbekümmert, nicht anders als die Kleinkinder um sie herum. Schließlich verließen sie den Brunnen nass und erfrischt, schauten sich um und schlugen dann ihren Weg Richtung Marktstraße ein. Das war der Moment, in dem Sabine und ihr Fotograf – Aron – auf sie zukamen und fragten, ob sie sich interviewen und Fotos machen durften. Ganz überraschend willigten die beiden Nackten sofort ein. Sie wandelten langsam durch die kleine Fußgängerzone, und zum Schluß setzen sich die drei an einen Tisch eines Eiscafes, dessen Besitzerin Sabine gut kannte und die sie zuvor um Erlaubnis gefragt hatte, und spielten bei Kaffee und Eisbechern die Fragerunde noch einmal vor einem Mikro durch, aufmerksam beobachtet von etwa dreißig Augenpaaren, die sich mittlerweile um das Cafe und drinnen versammelt hatten, und von allen Seiten fotografiert von Aron.

OMZ: „Wie man sieht, seid Ihr beide FKK-Fans. Was gefällt Euch an der Nacktkultur?“

Mila: „Dieses schöne, freie Gefühl. Einfach, dass man nichts anhaben muss, gerade bei so einer Hitze.“

Kati/Julia: „Ich bade immer nackt. Nacktsein ist einfach schöner und natürlicher.“

OMZ: „Ihr seid aus Berlin und Dresden. Was führt Euch nach Weeslow?“

Kati/Julia: „Wir sind nach Weeslow gekommen, weil es hieß, hier könne man total gut FKK machen. Woanders wird das ja immer weniger, sogar in Berlin oder Dresden.“

Mila: „Und es hat sich gelohnt. Es ist wirklich total schön hier.“

OMZ: „Wart Ihr schon am Weeslower See?“

Mila: „Nein, noch nicht, Wir sind einfach so hergefahren und sind dann eher versehentlich im Mühlensee-Bad da drüben gelandet. Wir dachten erst, das wäre dieser FKK-See.“

Kati/Julia: „Erst als wir drinnen waren, haben wir es bemerkt. Das Bad ist zwar alt, aber ganz schön gelegen. Es hat auch eine kleine Nacktbadewiese. Aber die ist leider sehr schattig und eng. Der Bademeister hatte aber nichts dagegen, dass wir uns nackig auf der Hauptwiese sonnen. Voll nett.“

OMZ: „Und nun wolltet Ihr mal die Stadt erkunden?“

Mila: „Ja. Eine ältere Dame dort hat uns einiges über FKK in Weeslow erzählt, auch vom Baden hier im Brunnen und dass man da auch nackt rein kann. Da sind wir neugierig geworden, denn wir haben ja kein Badezeug.“

OMZ: „Und da seid Ihr gleich vom Bad aus so hergekommen. Wie reagieren die Leute auf Euch?“

Kati/Julia, lacht: „Weiß nicht. Habe nicht darauf geachtet.“

Mila: „Total freundlich, finde ich. Viele schauen und freuen sich, manche machen Komplimente. Ich habe noch kein böses Wort hier gehört. Die Weeslower sind echt nett. Ich komme bestimmt wieder, auch mal für länger.“

So ging es weiter, die beiden spielten ihre Rollen perfekt. Sie suchten die besten Fragen und Antworten aus, die schönsten Fotos, und Sabine versprach, die kleine Reportage schon morgen ins Blatt zu bringen. Sie begleitete die beiden noch zu deren Rädern. Niemandem unter den Beobachtern fiel auf, dass das nicht zur Story passte. Oben von einem Fenster des Rathauses aus winkten ihnen Jasmin und Mel zu. Dreyer, an einem anderen Fenster, raunte Lissy zu: „Ich glaube, ich sehe die `FKK-Königin´, die wir wählen wollen.“

„Die Blonde oder die Dunkle?“ fragte Lissy.

Er hob ihren Rock, legte den Stoff über ihren gebeugten Rücken und schob kräftig sein erregtes Glied in ihren entbößten Anus, den sie ihm entgegen streckte. „Am liebsten beide. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann dunkel.“ Er stieß so kräftig zu, dass Lissy mit der Stirn gegen die Scheibe stieß.

 

Unten meinte Mila: „Die Geschichte, die wir da erzählt haben, gefällt mir. Könnte echt sein. Oder was meinst Du, Kati?“

Julia lachte bestätigend.

Sabine fragte: „Habt Ihr noch eine Sekunde? Dann zeige ich Euch das Mühlensee-Bad. Ist wirklich gleich hier in der Nähe.“

Die Mädchen nickten einander zu und ließen ihr Räder stehen, folgten der Redakteurin. Sie kamen zum Eingang, Sabine winkte der Frau dort zu und sie wurden ohne weiteres durchgelassen. Sabine war stadtbekannt. Aron folge ihnen, machte immer wieder Aufnahmen, mehr als Chronik denn als Teil der Reportage, und auch, weil die beiden Mädchen für ihn perfekte Motive waren. Er hätte sich nicht nicht gewundert, wenn jemand zu den Mädchen gesagt hätte: ´Ah, da seid Ihr ja wieder!´, so überzeugend hatten die beiden ihre erfundene Geschichte erzählt.

Sabine führte die beiden durch das Mühlensee-Bad und verriet ihnen nun auch, weshalb Dreyer soviel Wert auf die Erwähnung des Bades gelegt hatte. Es sollte geschlossen werden. Alle Anlagen waren vollständig veraltet, die Sanierung war viel zu aufwendig, viel zu teuer. Und es kamen immer weniger Besucher. Das lag daran, dass der Weeslower See sehr viel größer, sonniger, vielseitiger war. Nur gab es immer noch einige wenige Textiler, die wild entschlossen waren, ihr altes Mühlensee-Bad gegen die, wie sie fanden, zunehmende Invasion der Nackten und gegen die Schließung und damit den eigenen Umzug an den Weeslower See zu verteidigen. Dieses Bad sollte endlich ihr textiler Rückzugsort werden. Dagegen stand nur erstens, dass es einfach nicht mehr rentabel war, und zweitens, dass es hier eine lange Tradition des Nebeneinanders von Textilern und Nackten gab, die man nicht einfach wegreden konnte. Denn tatsächlich gab es schon seit Mitte der Siebziger Jahre eine Nacktbadewiese in diesem Bad – die diese nur immer seltener nutzten. Es war also noch nie die Heilige Stätte der Textilbadenden gewesen, wie diese es nun allen weismachen wollten. Denen sollte der Artikel, der morgen erscheinen würde, zeigen, dass sie ihren Kampf allmählich verloren hatten.

„Aber das Bad ist doch wirklich schön. Es wäre doch schade, es zu schließen.“ fand Julia.

„Ja, aber alle Einrichtungen – die Umkleiden, die Duschen, der Steg, selbst die Treppe zum See – alles ist baufällig. Sogar die Bäume sind morsch.“

„Was wird dann da draus?“

„Dreyer möchte, dass das alles abgetragen wird und es einfach ein Teil des Parks hier wird – mit einer Liegewiese und einem Zugang zum See als Badestelle, nur ohne jegliche Infrastruktur. Vielleicht wird der Steg erneuert, mehr aber nicht.“

„Klingt gut“, fand Mila, „aber was haben die Leute dagegen, also die, die das Bad erhalten wollen?“

„Es ist dann offen zugänglich. Und da könnten dann Nackte wie Textiler kommen. Vermutlich eher Nackte, wenn Weeslow erstmal `Stadt der Freikörperkultur´geworden ist.“

„Ach so. Ja, dann bin ich dafür, dass man das schließt.“ fand Julia.

„Eben. Dreyers Vorstellung – und die vieler anderer auch, auch meine – ist, dass hier in Weeslow irgendwann überall Nackte herumlaufen können, ganz locker und unbeschwert. Und sich keiner darüber aufregt.“

 

Sie kehrten zurück und verschiedeten sich voneinander vor dem Rathaus.

Mila und Julia wollten nicht mehr zum Reiterhof. Der Tag war schon ereignisreich genug gewesen, und für einen Reitausflug war es zu spät. Sie riefen Michael an und teilten ihm mit, dass sie zum Forsthaus zurück fuhren.

Sie radelten den gleichen Weg, den sie gekommen waren, allerdings noch viel entspannter als beim ersten Mal.

„Ich bin so froh, Dich getroffen zu haben.“ meinte Mila unvermittelt.

„Ich auch.“

Händchenhaltend fuhren sie die Nebenstraße nach Hause. Sie waren glücklich und verliebt.

„Was haben wir noch alles vor in dieser Woche?“ fragte Mila.

„Wir müssen zusammen ausreiten, unbedingt. Außerdem sollten wir mal den `Jugendhof´ besuchen, also die `Freikörperkirche´ von Pastor Varnholt. Das ist total nett da.“

„Und den Schäfer, den müssen wir auch besuchen. Olav heißt der.“

„Okay, den also auch. Und natürlich endlich an den See, den richtigen. Ach ja, und vielleicht zeigt uns Jasmin mal das `Eden´. Soll eine tolle Thermenlandschaft haben. Ich wollte da schon immer mal hin.“ Und leiser ergänzte sie: „Ist nur so teuer.“

„Vielleicht lädt man uns ja ein? -  Aber das ist wirklich genug für eine Woche, finde ich. Wir brauchen ja auch noch Zeit füreinander.“

 

Das Haus war verlassen. Michael war nach der Nachricht länger in der Schule geblieben. Von Nadine fehlte noch immer jede Spur. Die beiden Mädchen tranken erstmal etwas, duschten dann und legten sich dann ins Bett und kuschelten träge miteinander. Es war später Nachmittag.

Mila schreckte plötzlich hoch. Wer kümmerte sich eigentlich um Sara und Ivy? Sie erhob sich vom Bett. Julia war eingeschlafen. Mila ging hinunter. Noch immer niemand da. Sie ging in den Hof, hinüber zum alten Forsthaus. Jasmin war nicht da, ebensowenig Aron, der ja die Fotos in der Redaktion sichtete. Aber sie fand Mel und Jonas.

„Wisst Ihr, wo Sara und Ivy sind?“

„Aber die sind doch mit Nadine nach Berlin gefahren. Wusstest Du das nicht?“

 

Nein. Sie wusste es nicht. Aber sie verstand sofort. Am Abend telefonierten sie. Es war einfach nicht richtig gewesen. Nadine suchte die passenden Worte, um zu beschreiben, was mit ihr passiert war. Sie wusste, dass sie Michael verlieren würde. Irgendwann. Vielleicht bald. Aber dass sie auch so schnell Mila wieder verlieren würde, das hatte sie verletzt, tief getroffen. Wobei es doch alles ihr Plan gewesen war, nichts, was überraschend gewesen wäre. Aber es dann zu sehen, wie ihre Mila sofort mit diesem anderen – so viel jüngeren – Ding im Bett gelandet war, die Selbstverständlichkeit, mit der Mila den Platz von Nadine in Weeslow und bei Michael eingenommen hatte, das überforderte Nadine einfach. In Berlin war alles gut gewesen, da passte Mila gut in ihr System, zusammen mit dem gutmütigen, im gewissen Sinne treuen und häuslichen York und ihren Kindern. Aber in Weeslow fühlte sich Nadine plötzlich überflüssig. Und alt. Und vergänglich.

Und nun, fragte Mila.

Ach Kind, seufzte Nadine.


Kommentare

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kater001 schrieb am 19.06.2019 um 08:39 Uhr

Wieder eine Episode wie direkt aus dem Paradies. Es ist so schön zu lesen, wie harmonisch es in Weeslow zugeht, wie frei und ungezwungen sich die Protagonist/inn/en bewegen. Nur am Ende trüben einige dunkle Wolken den heiteren Himmel - schade, dass Nadine sich zurückgesetzt fühlt, ich finde dazu besteht gar kein Anlass.

rosa schrieb am 19.06.2019 um 22:56 Uhr

Das hätte nicht  so änden müssen ,  die  Freundschaft  hätte alles  erhalten  könne. 

 

selena333 schrieb am 04.03.2024 um 19:58 Uhr

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