Weeslower Chroniken - Teil V - 2008 - Teil 1: Mila, das Familienmädchen (korrigiert) und Teil 2: Mila, das FKK-Mädchen


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24.05.2019
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Weeslower Chroniken

Teil V – 2007

Teil 1: Mila, das Familienmädchen

Nadine Bauer war im Stress. Nachdem sie ihr Studium zunächst erfolgreich mit einem Bachelor – so bezeichnete sie es gegenüber allen unter 40 – beziehungsweise einem Diplom – so nannte sie es gegenüber ihren Eltern – und in diesem Jahr auch mit einem MBA abgeschlossen hatte, arbeitete sie als Personalreferentin von Sylvia Pröschl an der H:S. Im nächsten Jahr, so hatte sie mit Weber abgesprochen, sollte sie die Nachfolge von Daniela Bodenhain als Managerin des Hotels „Garten Eden“ bei Weeslow übernehmen, wenn diese in den Ruhestand ging.

Doch es gab so viel zu tun. Die Arbeit an der H:S, die gerade viel Personal einstellte, der Aushilfsjob als Rezeptionistin, den sie immer noch im Eden hatte, ab und an auch noch Vereinsarbeit. Und natürlich ihre beiden Kinder. Ihre ältere Tochter Sara, das Kind von Michael, war mittlerweile fast sechs Jahre alt, Ivy, ihre Kleinere, die gemeinsame Tochter mit York, erst drei. Dazu kam die Pendelei. In der Woche wohnten sie und die Kinder bei York in Berlin, am Wochenende bei Michael in Weeslow. Oder auch mal umgekehrt. Zum Glück, das pries sie täglich, verstanden sich York und Michael bestens, und jeder nahm das Kind des anderen wie sein eigenes auf. Die Mädchen hatten so zwei gleichberechtigte und gleich geliebte Väter. Und Nadine ihrerseits wollte keinen von beiden missen. Dass sie beide jeweils auch mit anderen Frauen teilen musste, gehörte zu ihrer gemeinsamen Vereinbarung. Michael lebte in wechselnden Beziehungen, gern zu Ex-Schülerinnen, York hatte immer noch Bindungen an seine Ex-Frau in Wien, wo er außerdem einen weiteren Lehrauftrag hatte und oft die Woche verbrachte. Wie lange das alles noch so weitergehen sollte, das wusste sie nicht. Aber erst mal war es gut, so wie es war, wenn auch sehr anstrengend.

Nun kam hinzu, dass sie aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen auch noch in diesem IT-Projekt der H:S gelandet war, zum Aufbau eines neuen, endlich funktionstüchtigen Intranets.

An diesem Morgen schaute sie als erstes, als sie ins Büro gekommen war, auf die neue Seite, die seit dem vorigen Tag freigeschaltet war. Erstmals gab es dort im Log-In-Bereich nun auch verschiedene Chats, in denen sich Lehrkräfte untereinander oder Studierende zu bestimmten Themen austauschen konnten. Einige Einträge gab es bereits. In einem Chat, den sie „Schwarzes Brett“ in Anlehnung an analoge Zeiten getauft hatten, war erst ein Eintrag.

            Mila, 1. Semester, sucht Job (10 Stunden Woche) und günstige Zimmer. Tel…

Wie viele Zimmer brauchst Du denn, fragte sich Nadine schmunzelnd.  Sie antwortete über die interne Funktion des Admin, die nur für Mila sichtbar wurde:

Hallo Mila, kleine Korrektur: „günstiges Zimmer“. Oder suchst Du mehrere? Liebe Grüße, Nadine (Admin)

Einen Tag später erst kam die Antwort.

            Danke, Nadine. Ich suche ein Zimmer. Kannst Du mir helfen, wie ich noch suche?

Ich kann es ja mal versuchen, dachte sich Nadine. Sie rief Mila an, die keine fünf Minuten später an ihre Bürotür klopfte.

Na, das wäre was für meine Jungs, dachte Nadine spontan, als sie die junge Studentin hereinkommen sah. Blutjung, bildhübsch, gertenschlank, scheuer Blick.

„Hallo, ich bin Nadine.“ Sie erhob sich von ihrem Drehstuhl am Schreibtisch, gab dem Mädchen die Hand und bat es, an ihrem kleinen Besprechungstisch Platz zu nehmen.

„Wie alt bist Du?“

„18. Fast 19.“ Sie sagte das so, als würde sie sich dessen schämen.

Wusste ich es doch, sagte sich Nadine.

Mit gesenktem Blick strich Mila das sehr – sehr! -  kurze Röckchen glatt, dann legte sie ihre Hände auf die nackten schlanken Schenkel und schaute ein wenig ängstlich und erwartungsvoll zu Nadine auf.

„Und Du suchst einen Job und ein Zimmer?“

„Ja. Zimmer. Soll nicht viel kosten.“

Nadine schätzte anhand des Akzents, dass sie irgendwoher vom Balkan kam. Auch ihre dunkelbraunen Haare, dichten Brauen, tiefdunklen Augen und ihr dunkler Teint deuteten darauf hin.

„Und der Job?“

Mila richtete sich auf, setzte sich kerzengerade hin. „Ich kann viel.“ Das hautenge gelbe T-Shirt spannte sich über den Oberkörper, der Push–up-BH hob ihren schönen, nicht allzu großen Busen dem tiefgehenden Ausschnitt entgegen. „Beispiel Servieren, das habe ich schon oft genug in meiner Heimat. Büro. Alles.“

Nadine hatte eine Eingebung. „Auch Kinder? Also Kinder betreuen?“

„Ja, schon. Ich habe kleine Geschwister.“

„Wo kommst Du her?“

„Aus Albanien. Ich habe in Tirana die deutsche Schule besucht.“

„Und seit wann bist Du hier in Deutschland?“

„Seit März.“

„Seit zwei Monaten erst? Und wo wohnst Du?“

„Bei Onkel und Tante. Aber das geht nicht, die Wohnung ist zu klein.“

„Vielleicht habe ich was für Dich.“

Milas Augen strahlten. „Das wäre gut.“

Nadine erhob sich. Mila war einige Zentimeter größer als sie selbst. „Ich bespreche das mal und melde mich bei Dir.“ Als sie einander gegen überstanden, deutete sie mit einem Blick an Mila herab und meinte schmunzelnd zum Abschied: „Und ich dachte schon, mein Rock sei kurz.“

 

Am Abend besprach sich Nadine mit York. Er hatte selbst schon lange mit dem Gedanken gespielt, ihnen eine Hilfe zu holen, aber Nadine hatte immer den Eindruck gemacht, alles selbst schaffen zu wollen. Umso mehr war er über den unerwarteten Vorschlag erfreut. Und wenn es passte, könnte man ihr auch noch ein Zimmer anbieten. Das Stadthaus, vielmehr eine Villa, die York von seinen Eltern geerbt hatte, war viel zu groß für die vierköpfige Familie, selbst wenn Michael mit seiner Freundin mal zu Besuch war. Die Räume im Dachgeschoß und im Keller standen mehr oder weniger leer. Sie luden Mila für den kommenden Abend ein. Nicht zu spät, damit die Kinder sie noch erleben konnten. Und umgekehrt.

 

Um 18 Uhr klingelte Mila, auf die Minute genau. Nadine öffnete, ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, vollständig bekleidet in einem engen Sommerkleid. Man wollte Mila ja nicht gleich verschrecken. Auch York, den Mila schon mal in einem Vortrag an der H:S hatte erleben können, kam in Hemd und Hose zur Tür. Nur die beiden Mädchen liefen wie immer, wenn es dazu warm genug war, nackt herum. Sie hüpften draußen im Garten auf einem Trampolin.

Mila selbst trug fast dasselbe wie am Tag zuvor, denselben hellbraunen Minirock, dieselben Sandaletten, dasselbe scheue Lächeln. Nur das T-Shirt hatte eine andere Farbe, war dunkelbraun, und war noch etwas tiefer ausgeschnitten. York war, wie Nadine erwartet hatte, sehr angetan.

Schüchtern sah sich Mila um. Sie ihrerseits war stark beeindruckt von dem, was sie umgab. Alte Möbel, hohe Decken mit Stuck, ineinander übergehende Zimmer, hell, aufgeräumt, freundlich. Im Wohnzimmer, der ihr wie ein Saal vorkam, stand ein Konzertflügel. Nadine widerstand dem Impuls, sich für all das sogleich rechtfertigen zu müssen, und führte ihren jungen Gast auf die Terrasse hinaus.

Nadine rief die Kinder heran, die sich brav nacheinander vorstellen.

Die Größere: „Hallo. Ich bin Sara.“

„Und ich bin Mila.“ Sie beugte sich herab und gab dem Mädchen spielerisch die Hand.

Die Kleinere: „Hallo.“

„Und Du bist?“

„Drei.“

„Und wie heißt Du?“

Vorgeschobene Unterlippe, Schritt zurück, anklammern an Mama. „Sag schon!“ meinte die Mama milde und streichelte über den Lockenkopf.

Lächeln. „Ivy.“ Dann hüpfte sie auf einem Bein um die Mutter herum.

Das Eis zwischen Mila und den Kindern war bereits nach wenigen Sekunden gebrochen. Bei Nadine dauerte es nicht viel länger. Nur gegenüber York blieb Mila etwas gehemmt. Älteren, noch dazu attraktiven Männern gegenüber war Mila immer etwas verunsichert, umso mehr, wenn es sich um einen Professor handelte, welcher in ihrer Familie als unbedingte Respektsperson angesehen wurde.

Mila beantwortete bei eisgekühlter Limo und Erdbeeren mit Sahne artig alle Fragen, traute sich aber selbst noch kaum, welche zu stellen. Nadine und York tauschten ab und an kurze Blicke. Sie waren sich längst einig. Auch was die Unterkunft anging. Aber eines nach dem anderen, hatten sie schon vorher vereinbart, erst mal Mila als Babysitterin testen.

Und so vereinbarte man schon für den nächsten Abend, dass Mila von sechs Uhr bis etwa Mitternacht auf die Kinder aufpassen sollte, denn das gab Nadine die Gelegenheit, sich mit einer Freundin zu verabreden, während York ohnehin nach Wien aufbrechen musste.

Als Mila sich von den Kindern verabschieden wollte, schleppten diese sie mit sich zum Trampolin. Lachend zog sich die junge Studentin ihre Sandaletten aus und stieg in das runde Gerüst. Dort hüpfte sie vergnügt mit den beiden nackten Kleinen und wirkte dabei selbst sehr jung. Ihre langen dunkelbraunen Haare wirbelten, ihr fester Busen wogte auf und ab wie auch ihr Röckchen, das man viel weniger wahrnahm als vielmehr ihren knappen schwarzen Tanga. Dann fiel das Röckchen auch noch ganz ab, aber sie hüpfte einfach weiter.

Völlig außer Atem kletterte sie nach ein paar Minuten aus dem Gestell und band sich das hellbraune Teilchen erst davor wieder um. Dann kehrte sie lachend auf die Terrasse zu den Eltern zurück und verabschiedete sich.

 

„Und?“ Nadine sah ihn grinsend an, nachdem sie die Tür hinter Mila geschlossen hatte.

„Perfekt.“

„Habe ich mir gedacht.“

 

Am nächsten Abend kam Mila wieder sehr pünktlich. Ihr T-Shirt war blau, sonst trug sie alles wie immer. Nadine empfing sie, bereit, sogleich das Haus zu verlassen. Zusammen mit den wie immer nackten Kindern besprachen sie zuvor noch den Abend – Spielen, Abendessen, Zähneputzen, Vorlesen. Einschlafen.

„Und Du, Mila, kannst es Dir danach gemütlich machen, bis ich komme, so zwischen elf und zwölf.“ Sie erklärte ihr kurz, was sie beim Fernseher beachten musste und mit welchem Passwort man an den PC und ins Internet konnte. „Und hier ist meine Mobilnummer, falls was ist. Ich wäre in fünfzehn Minuten hier.“ Sie schaute sich noch einmal um. „Ach so. Der Pool. Die Kinder wollen vielleicht noch planschen. Aber die können beide noch nicht schwimmen. Lass sie bitte keinen Moment aus den Augen, wenn Ihr da hingeht, okay?“  Nachdem Mila ihr das versprochen hatte, gab es ein Wangenküsschen, und Nadine eilte davon.

Sara und Ivy hatten sich schon wieder in den Garten verzogen. Mila folgte ihnen, wobei sie sich neugierig umschaute. Es gab hier so viel zu entdecken. Auf der Terrasse legte sie ihre Schuhe ab und betrat den Rasen. Der Abend war wunderschön, die Sonne stand noch hoch, ein paar Schleierwolken vor tiefblauem Himmeln, die Luft angenehm warm, ein perfekter Frühsommerabend.

Trampolin. Na klar. „Ich komme!“ rief sie. Sie sah sich um. Der große Garten mit der riesigen Rasenfläche war von hohen Bäumen umstanden. Kein Nachbarhaus zu sehen. Hier konnte wohl niemand hineinschauen. Also band sie sich ihr Röckchen diesmal schon im Gehen auf, ließ es auf den Rasen fallen, und stieg dann in das Gestell. Es stand noch halb in der Sonne, also entledigte sie sich nach wenigen Momenten ihres T-Shirts und warf es über das Netz nach draußen. Sie hüpfte einfach im knappen schwarzen BH und passenden schwarzen Slip.

Und so blieb sie, auch als sie anschließend das Abendessen vorbereitete. Nadine hatte bereits eine Pasta-Sauce vorbereitet, Mila musste nur noch die Nudeln kochen. Die Kinder saßen hungrig und müde an der Bar, die die Küche vom Esszimmer trennte, Sara auf einem Hocker, Ivy in ihrem hohen Kinderstuhl.

„Wie ist das – habt Ihr Schlafanzüge oder Nachthemden oder so?“ fragte Mila.

„Nein. Wir schlafen immer nackig. Außer im Winter.“ antwortete Sara.

„Okay.“

„Mama und Papa sind auch nackig.“ berichtete nun Ivy.

„Immer.“ ergänzte die Große.

„Soso.“

„Und Du?“

Mila lächelte und wies an sich herab. „Na, seht Ihr doch. Auch fast.“

„Ja.“ meinte Sara, sichtlich darüber nachdenkend. Dann meinte sie: „Zieh Dich doch auch ganz aus.“

Das große Mädchen lächelte und füllte die Nudeln auf die Teller. „Ach nee, ich bleibe lieber so.“

 

Nach dem Essen spielten sie nochmal Fangen im Garten. Dabei entdeckte Mila auch den Pool, der groß und innen türkis schimmernd in einer Art Nebengarten stand, der sich abgeschirmt von einer Hecke am hinteren Grundstückrand befand. Darum herum standen Sonnenliegen und eine Außendusche. Dieser Teil des Gartens war Mila noch gar nicht aufgefallen.

Doch zum Baden war es nun schon zu frisch geworden. Und Schwimmen, das war auch noch so ein Thema bei Mila. Sie schickte die Mädchen lieber hinein, wo sie sich oben im Kinderzimmer all das Spielzeug und die Puppen der Kleinen zeigen lassen musste.

Anschließend gingen sie ins Bad zum Zähneputzen und kehrten dann zurück. Es war schon ziemlich spät geworden. Mila verdunkelte den Raum und ließ sich ein Bilderbuch zum Vorlesen und Vorzeigen vorschlagen. Dazu setzten sich sonst Vater oder Mutter in das größere Bett von Sara, ein Kind links, eines rechts angekuschelt. So sollte es Mila jetzt auch machen.

„Das drückt.“ beschwerte sich Ivy, die ihren Kopf an Milas Seite unter ihre Achsel gelehnt hatte, und fasste sich an die Schläfe. Sie meinte damit Milas schwarzen BH. Sie versuchten es nochmal mit einer anderen Stellung, aber Ivy war immer noch nicht zufrieden. Schließlich gab Mila nach, band sich den BH ab und warf ihn vor das Bett. So las sie weiter, lange, denn die Kinder wollten und wollten nicht einschlafen trotz all der Müdigkeit. Viel zu spannend fanden sie, dass sie eine neue Vorleserin hatten.

Plötzlich ging die Tür zum Kinderzimmer auf. Nadine war überraschend früh nach Hause gekommen.

„Ihr Süßen, Ihr schlaft ja noch gar nicht.“

Doch, Ivy war endlich eingeschlafen, und Sara rekelte sich nur noch selig in Milas Arm.

Nadine ließ einen Blick über Milas hübsche Brüste gleiten, die diese vor lauter Überraschung ganz vergaß zu bedecken. „Und Du, Mila, möchtest Du gern hier übernachten?“ fragte sie und hob dabei den BH vom Boden auf.

Jetzt erst hielt sich Mila verschämt die Arme vor den Busen. „Ich… weiß nicht. Vielleicht…“

„Kannst Du gern machen, wirklich. Aber nicht in Saras Bett natürlich. Du kannst zu mir kommen, wenn Du magst. York ist nicht da, und das Bett habe ich heute erst frisch bezogen. Und morgen nehme ich Dich zur H:S mit, nachdem ich die Kinder zum Kindergarten gefahren habe. Was meinst Du?“

Mila streckte einen Arm in Richtung ihres BH aus. „Ja, also… Okay. - Ich rufe nur schnell noch meine Tante an, damit die sich keine Sorgen machen.“

„Super. Magst Du einen Schluck Wein?“ Erst jetzt übergab sie ihr den schwarzen Stoff.

Ob sie wollte oder nicht, zum Umbinden des BHs musste Mila den Blick freigeben, und außerdem wollte sie Ivy nicht wecken  Also stieg sie behutsam aus dem Bett und band ihn sich im Stehen um.

„Brauchst Du hier bei uns eigentlich nicht.“ kommentierte Nadine das beiläufig. Aber zu mehr wollte sie Mila auch nicht drängen. Noch nicht. Sie wollte das scheue Wesen nicht gleich verschrecken. „Und Du, Sara, Du schläfst jetzt ein, ja, Liebes?“ Sie setzte sich an den Bettrand und gab ihrer Tochter einen Kuss, deckte sie zu, löschte das Licht und ging mit Mila hinaus.

Mila, nur in Unterwäsche, wollte eigentlich schnell in den Garten flitzen, um Shirt und Rock zu holen, aber Nadine verwickelte sie in ein Gespräch, während sie dabei eine Flasche Wein entkorkte. Außerdem knöpfte sie ganz beiläufig nach und nach ihr Kleid auf, bis sie es schließlich auszog und auf einen Barhocker legte. Nadine stand nun oben ohne in ihrer Küche vor ihrer neuen Babysitterin, nur in einem ebenfalls schwarzen, aber noch winzigeren Slip bekleidet. Und schien dem nicht die geringste Beachtung zu schenken.

Mila kam in den Sinn, was die Kinder berichtet hatten. Nun gut, warum nicht, dachte sie, es ist ihr Zuhause. Auf jeden Fall schien es ihr jetzt nicht mehr angebracht, sich ihre Sachen von draußen zu holen angesichts ihrer halbnackten Gastgeberin. Ich kann nicht glauben, dachte sie, während sie Nadine dabei beobachtete, wie sie Knabbereien aus einem Schrank holte und in Schalen schüttete, dass diese wunderbar jugendlich wirkende Frau mit dieser perfekten Model-Figur schon Mutter zweier Kinder sein soll.

Die beiden sprachen eine Weile im schwachen Licht einer gedimmten Leuchte über der Bar. Nun traute sich auch Mila, das eine oder andere von Nadine zu erfragen, die ihr bereitwillig Auskunft gab. So erfuhr sie, dass die beiden Mädchen nur Halbgeschwister waren.

„Und Du, das wollte ich Dich eigentlich fragen“, meinte Nadine, während sie Wein nachschenkte, „bist Du eigentlich Muslimin oder Christin?“

„Albanerin.“ lachte Mila. „Albanerin - und Christin. Katholisch. Wie Mutter Teresa.“

 

Schließlich gingen auch sie nach oben, der Tag war lang und anstrengend gewesen. Nadine führte ihren Gast in das riesige, moderne Badezimmer, wo sie selbst als erstes ihren Slip ablegte und in den Wäschekorb warf, dann Mila eine neue Zahnbürste gab. Beinahe so vertraut wie Geschwister putzten sie gemeinsam vor den beiden nebeneinander angebrachten Waschbecken ihre Zähne. Dann gingen sie hinüber ins gemeinsame Schlafzimmer. „Yorks Seite. Meine Seite.“. Nadine legte ihre Halskette und ihre Armbanduhr ab und legte sich in ihr Bett. Mila ging auf Zehenspitzen ums Bett herum und schlüpfte hinein.

„Schlaf gut!“ flüsterte Nadine und machte das Licht aus. Sie rückte ein wenig herüber, küsste Mila auf die nackte Schulter und legte sich dann brav zurück auf ihre Seite.

Wie gern hätte sich Nadine jetzt an das bezaubernde Wesen an ihrer Seite gekuschelt. Vor ihrem inneren Auge wurden die Szenen, die sie sich ausmalte, immer leidenschaftlicher, immer wilder. Sie hatte mittlerweile einige Erfahrung mit Frauen, wusste die gelegentliche Abwechslung sehr zu schätzen. Allen voran mit Jasmin, ihr besten Freundin.

Doch diese Mila wollte sie erst noch in Ruhe lassen. Alles zu seiner Zeit, sagte sie sich, auch wenn es schwer fällt. Umso schwerer, als sie kurze Zeit später anhand des Raschelns im Bett neben ihr bemerkte, dass Mila sich den unbequemen BH abband und neben das Bett fallen ließ. Doch mehr als das gab es nicht mehr zu hören, so sehr sie auch lauschte.

Woher sollte sie auch wissen, dass Mila ebenso mit offenen Augen neben ihr lag und in diesem Moment genau dasselbe dachte. Sie hatte es ihr noch nicht gebeichtet – sie war doch mehr oder weniger von zu Hause geflohen! Hatte noch ihr Abitur in Tirana zu Ende gebracht, aber das nur, um sofort danach der Enge, der Begrenztheit ihres Elternhauses zu entkommen, möglichst weit weg. So sehr sie ihre Eltern liebte – sie träumte sich schon lange in die weite, die aufregende Welt außerhalb. In das Abenteuer Leben. Es musste mehr geben als ihr Dorf, ihre Familie, den vorbestimmten Ehemann. Sie war jetzt schließlich erwachsen, selbstbestimmt -  und wollte endlich etwas erleben. Und hier, bei Nadine, schien sie immerhin einen Anfang gefunden zu haben, etwas, das aufregend und gemeimnisvoll und verlockend schien.

Eine gute Stunde später, als Mila sich ihrerseits sicher schien, dass Nadine eingeschlafen war, schlüpfte sie auch aus ihrem Slip und rückte ein wenig näher an Nadine heran. Sie ertastete deren Hand. legte ihre darüber und konnte nun endlich selbst einschlafen.

Nadine, die sich nur schlafend stellte, spürte am ganzen Körper, dass sie verliebt war. – Es ist so sonnenklar, dachte sie, wir alle werden uns nach und nach, reihum, in diese Mila verlieben... Absolut sicher. Wie schön das ist… Und vielleicht brauchen wir für sie gar kein Zimmer, vielleicht kann sie auch einfach immer hier schlafen, zwischen York und mir…

Sie drehte sich auf die Seite, nahm ganz vorsichtig Milas Hand und legte sie sich zwischen ihre Schenkel, nah bei ihrem Schoß. klemmte sie dort ein. Jetzt konnte auch sie einschlafen.

 

So erwachten die beiden fast gleichzeitig. Es war noch früh, aber die Sonne schien bereits ins Zimmer. Die Decke war von Milas Busen hinunter bis zum Bauch verrutscht. Ihre zwischen Nadines Schenkel geklemmte Hand lag noch immer dort.

„Guten Morgen, Mila! Gut geschlafen?“ fragte Nadine leise.

Mila wandte ihr den Kopf zu, lächelte sie an, wieder auf diese scheue, verletzliche Art, die bei Nadine sofort den Instinkt weckte, das Mädchen in den Arm nehmen zu wollen. „Ja. Sehr gut.“

Nadine rückte etwas zu ihr heran, wobei unweigerlich ihr Schoß bedenklich nah an Milas Hand geriet, und küsste die junge Studentin auf die Stirn. „Ich mache uns Frühstück, Du kannst noch ein bisschen ruhen.“ Sie schlug ihre Decke zurück und schwang sich aus dem Bett, ging herum auf Milas Seite und zog die Vorhänge ganz auf. „Was für ein schöner Morgen.“ Sie schaute lächelnd auf Mila herab, die sich halb aufgerichtet hatte, erblickte BH und Slip und hob beides vom Boden auf. Dann wies sie an sich herab. „Ich hoffe, es stört Dich nicht, aber ich bleibe immer so, bis ich aus dem Haus gehe. Kannst Du auch gern machen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten kehrte sie sich um und ging zur Tür. Dort angekommen warf sie Milas Wäsche in einen Korb. „Kannst von mir heute neue Wäsche haben, wenn Du magst.“

Mila sah ihr nach. Sollte sie etwa wirklich so zum Frühstück hinunter gehen? – Doch weiter kam sie mit dem Gedanken nicht. Die halb geschlossene Tür öffnete sich wieder, es erschienen zwei nackte Kinder, erstaunt, Mila im Bett des Vaters anzutreffen. „Wo ist Mama?“

„Die macht Frühstück.“

„Ach so.“ Dann kamen beide ans Bett heran und umarmten gemeinsam Mila. „Wohnst Du jetzt hier bei uns?“ fragte Sara, die Ältere.

„Vielleicht.“

Die beiden nahmen ihr neues Kindermädchen an die Hand und führten es nach unten. Viel Zeit zum Überlegen, ob sie nun so oder angezogen oder wie auch immer hinunter gehen sollte, war Mila nicht geblieben. Sie folgte einfach.

Nackt erschienen die drei in der Küche. Mila bemühte sich, dabei so locker wie möglich zu erscheinen. Dabei lief sie sonst nie so herum, schon gar nicht vor fremden Menschen.

Nadine schaute sich um, erfreut, Mila so sehen zu dürfen. „Du bist wunderhübsch, Mila.“

„Danke. Du auch.“ Wahrhaftig, dachte sie, was für eine Traumfigur diese Frau immer noch hat.

„Was meint Ihr, Kinder, soll Mila immer so nackig hier herumlaufen?“

Großer zweistimmiger Jubel.: „Jaaa!“

Nadine grinste. „Da siehst Du es.“

„Und wenn Professor Simonsen da ist?“ fragte Mila vorsichtig.

„Der läuft hier ja auch so herum. – Du gewöhnst Dich ganz schnell daran.“ An Milas betroffenem Gesichtsausdruck merkte sie, dass sie zu schnell zu weit gegangen war. „Aber keine Sorge, Du musst das nicht. Das wäre auch echt zuviel verlangt. – Du musst nur damit umgehen können, dass wir hier oft nackig sind. Also auch er.“

„Na gut.“ Mila klang schon wieder einigermaßen beruhigt.

„Aber wenn wir Mädels hier unter uns sind“, rief Nadine fröhlich in Richtung der Kinder, „dann ist das ja kein Problem, dass wir alle nackig sind, oder?“

Alle drei stimmten ihr zu, auch Mila. Die war bereits so sehr beseelt von dem Gefühl, dieser Familie nahe sein zu dürfen, dass sie ohnehin allem zugestimmt hätte.

Sie frühstückten zu viert auf der Terrasse, dann gingen alle zusammen in das riesige Bad. Ohne dass man sie dazu aufgefordert hatte, putzte Mila den beiden Kleinen die Zähne. Das kannte sie von ihren kleinsten Geschwistern, vor allem aber wollte sie sich sogleich nützlich machen. Sie ließ sich auch gleich von Nadine in den Kleiderschränken der Kinder zeigen, wo sie was fände, dann half sie den Mädchen beim Anziehen.

Zuletzt waren nur noch die beiden Großen nackt. Mila ging nach unten und holte ihr T-Shirt und ihren Rock aus dem Garten herein. Beides war feucht, beinah nass vom Morgentau.

„Das kannst Du natürlich nicht anziehen.“ meinte Nadine kurzerhand. „Komm, ich gebe Dir was.“ Sie stellte sich vor ihren Schrank und überlegte. „Du magst es ja gern kurz und sexy.“ Dann zog sie ein schlichtes helles Sommerkleid aus Baumwolle heraus und reichte es Mila. Es war dezent gemustert, mit kurzen Ärmeln, eng tailliert und sehr kurz. „Probiere es mal.“ Das Telefon klingelte, und Nadine eilte hinaus in den Flur.

Sie erzählte York, dass Mila noch da sei, sie sich gerade anziehen und bald aufbrechen würden. Dann fuhr sie etwas leiser fort, so dass Mila nicht mehr alles verstand. Das junge Mädchen zeigte sich ihr derweil in dem Kleid, und Nadine gab ihr durch die Zimmertür hindurch mit Augenzwinkern und entsprechenden Gesten zu verstehen, dass es ihr wunderbar stehe. Der Saum, der bei Nadine schon kurz war, war bei Mila mit ihren einen Meter sechsundsiebzig noch kürzer. Dann legte sie auf und kehrte ins Bad zurück, um sich um ihre vom Duschen noch feuchten Haare zu kümmern. Mila folgte ihr und stand etwas verloren und ratlos hinter ihr.

Nadine sprach Milas Spiegelbild an. „Was möchtest Du?“

Mila druckste etwas herum. Nadine verstand erst nach einem Augenblick, dass sie um Unterwäsche bat.

„Ach ja, klar. Ganz vergessen. Einen Moment, ja? Bin gleich fertig.“ Doch es brauchte noch eine ganze Weile, auch die Haare der Mädchen musste ja noch umständlich zu Zöpfen geflochten werden, und allmählich wurde Mila, die sonst nichts mehr zu tun hatte als zu warten und zuzuschauen, immer nervöser. Schließlich hatte Nadine Mitleid, sah ein, dass es für Mila einfach noch zu viel verlangt wäre, ohne aus dem Haus zu gehen, und überreichte dem armen Mädchen einen winzigen Slip. „Meine BH werden Dir wohl nicht passen.“ Sie wog scherzhaft ihre eigenen festen, vollen Brüste. „Aber das geht auch mal ohne, oder?“

Mila machte große Augen.

„Oder?“ wiederholte Nadine schmunzelnd. „Komm schon! Ein Mädchen, das sich sonst so sexy anzieht... Außerdem sieht man es gar nicht.“ Das war nicht nur ein bisschen geflunkert, das war glatt gelogen. Milas mädchenhafte Brüste waren in der Tat etwas kleiner als Nadines, aber dennoch deutlich als nackt unter dem dünnen Stoff zu erkennen. Für Nadine aber war das Thema damit endgültig erledigt. „So, jetzt müssen wir aber.“ entschied sie, suchte für die Mädchen noch Schuhe heraus, holte aus der Küche das Frühstücksbrot für die beiden, und erst ganz zum Schluss warf sie sich ein knielanges Jeanskleid über den nackten Leib, schickte alle hinaus, schlüpfte in offene Sandalen, schloss die Haustür, und knöpfte sich das noch offene Kleid erst auf dem Weg zum Auto nachlässig zu, wobei erstaunlich viele Knöpfe oben und unten offen blieben. Doch wenn man, anders als Mila, nicht wusste, dass sie nichts darunter trug, konnte man das unter dem dichten Stoff auch nicht ohne weiteres erahnen. Sie selbst verlor darüber kein Wort.

Sie gaben die Mädchen in der Kita ab (Nadine gab dort gleich bekannt, dass Mila fortan die beiden abholen dürfe) und fuhren zur H:S.

„Magst Du heute Abend wieder kommen?“ fragte Nadine, als sich ihre Wege im Foyer trennten. „Ich bin zwar zu Hause – aber ich würde mich sehr freuen. Und die Mädchen auch.“

Mila hatte die ganze Zeit so sehr gehofft, dass diese Einladung ausgesprochen werden würde, dass sie sich nun fast verhaspelte. „Ja, klar. Gern. Wann?“

Sie verabredeten sich für sechs Uhr. Mit Übernachtung.

„Und dann sprechen wir mal mit York, wie es weitergeht, ja? Er kommt Freitagabend aus Wien zurück.“

Als Nadine dem recht groß gewachsenen, dabei so zarten, so schlanken Geschöpf mit dem stillen, sanften Wesen hinterher schaute, federnden Ganges dahinschweben, in dem herrlich kurzen Kleid mit dem schwingenden Saum, da spürte sie, dass sie es den ganzen Tag lang sehnsuchtsvoll vermissen werde.

 

Nadine öffnete die Tür. „Kinder, unsere sexy Mila ist da!“. Sie selbst war nackt. Mila war nicht im geringsten darüber überrascht. Sie trat ein, nahm lächelnd die stürmischen Begrüßungen der ebenfalls nackten Kleinen entgegen, und kam mit hinaus auf die Terrasse. Es war ein wunderschöner Abend Ende Mai. Es duftete herrlich nach Lavendel, der in großen Kübeln rund um die Terrasse schön früh blühte. Ohne Nadines Aufforderung - die ohnehin kommen würde, sagte sich Mila - abzuwarten, zog sie das Kleid aus, faltete es sorgsam zusammen und legte es über einen Stuhl. Als nächstes zog sie mit einem schnellen Ruck auch das Höschen aus und warf es daneben. So sehr hatte sie sich den ganzen Tag innerlich auf diesen Moment vorbereitet, dass ihre aufgeregte Vorfreude ihre anerzogene Scham besiegte. Und sie ahnte, welche Freude sie Nadine damit machen würde.

Zuerst spielte sie mit den Kindern, hüpfte auf dem Trampolin, schubste sie auf den Schaukeln an, dann probierte sie mit den Kleinen und Nadine zusammen den noch in der Sonne liegenden Pool aus.

Noch nie hatte Mila all so etwas ohne Badezeug getan. Ihre Herkunft, ihre Kultur gab so viel Freiheit nicht her. Ihre Familie verbot so etwas nicht etwa – sie kannte so etwas einfach nicht. Man wäre nie auf den Gedanken gekommen, nicht mal im eigenen Garten, in den eigenen vier Wänden. So locker und freizügig sich albanische Mädchen und junge Frauen kleiden, so knapp deren Bikinis auch sein durften, das Letzte zu zeigen war undenkbar. - Doch ihre Familie war weit weg. Und sie hier in Berlin, bei Nadine. Also bei ihrer neuen Familie. Und es fühlte sich zwar ungewohnt und kribbelig, aber auch überrachend gut an.

Später standen die beiden Frauen in der noch immer von Sonnenlicht durchfluteten Küche und bereiteten das Abendessen vor, während die Mädchen nebenan fernsehen durften. Ab und an hielt Mila beim Gemüseschneiden inne und betrachtete erst Nadine, dann sich selbst, kaum glaubend, dass das alles wirklich wahr war und sie es nicht bloß träumte. Am merkwürdigsten war die Selbstverständlichkeit, mit der sich Nadine in dieser Situation bewegte, so als wäre es das Normalste der Welt. Es schien, als würde Nadine ihrer beider Nacktheit gar nicht wahrnehmen. Das wiederum führte dazu, dass auch Mila sich mehr und mehr daran gewöhnte, sich entspannte, sich wohl fühlte.

Mit einem Mal stand Nadine dicht hinter ihr, drehte sie sanft zu sich herum, presste Milas nackten Körper an sich und küsste sie leidenschaftlich. Ohne zu zögern öffnete Mila den Mund. Ihre Zungen fanden sich, ihre vier Hände jedoch wussten gar nicht so schnell wohin, wollten alles gleichzeitig erobern. Nadine zog sanft ihren Kopf zurück, sah Mila in die schönen braunen Augen. Ihre Hände lagen je auf einer von Milas festen Pobacken. „Sorry“, murmelte sie, „das kam gerade so über mich.“ Statt einer Antwort hielt Mila ihr erneut ihre wunderschönen Lippen hin.

Sie mussten sich noch ein wenig zusammenreißen, denn zunächst galt es zu essen und die Kinder ins Bett zu bringen. Zwischendurch gab es kleine Streicheleinheiten im Vorbeigehen und hie und da einen Kuss. Die kleinen Mädchen freuten sich zu sehen, dass die Mama und das große Mädchen sich so gut verstanden.

……….

Was passiert nun? Wie ist das mit einer Frau, fragte sich Mila auf dem Weg ins Elternschlafzimmer. Sie folgte ihrer älteren Freundin brav an der Hand, nachdem sie den Kleinen bis zum Einschlafen vorgelesen hatte – die beiden hatten darauf bestanden, dass Mila das tun sollte. Nun war ihr etwas mulmig zu mute, und doch vertraute sie Nadine so vollkommen, dass sie ihr ohne weiteres folgte.

Nadine ihrerseits verspürte die Angst der jüngeren Freundin und wusste, dass sie behutsam vorgehen musste. Sie dimmte das Licht fast vollständig, so dass sich die beiden nur noch schemenhaft erkennen konnten, dann legte sie sich auf das Bett und zog Mila langsam zu sich hinunter. Ihre Küsse waren liebevoll und zärtlich, das Streicheln sanft, erkundend, vorsichtig. Allmählich entspannte sich Mila, kuschelte sich an, begann ihrerseits Nadines Körper mit den Händen zu erkunden. Nadine küsste sich derweil an Mila herunter, ihre Zunge umspielte zärtlich die kleinen, harten Brustwarzen, Mila lehnte sich zurück, legte sich auf den Rücken, und Nadine glitt langsam erobernd an ihr herab. Sie berührte Milas Venushügel mit den Lippen, tippte mit der Zunge daran, spürte das Zucken des jungen Mädchens. Dann schließlich leckte sie einmal an Milas äußeren Lippen entlang, spürte, wie Mila sich frei gab, lockerte, drang mit ihrer Zunge tiefer hinein, spürte Milas Klitoris. Mila stöhnte auf. „Wenn die Kinder…“ „Die schlafen, keine Sorge…“ Und selbst wenn, dachte Nadine, dann erleben die eben etwas sehr, sehr Schönes. Nun übernahmen Nadines Finger, während sie Bauch und Busen küsste. Immer tiefer drangen sie in Mila ein, mehrere zugleich, das Mädchen zuckte und bäumte sich auf, ja tatsächlich, es brauchte nicht viel, um es zum Höhepunkt zu bringen.

Dann war Mila dran. Sie machte alles nach, was sie gerade gelernt hatte. Und Nadine genoß jede Berührung, jeden Kuss, jedes Lecken. Sie war endlos verliebt, und gab sich vollkommen hin. Dieses erste Mal wollte sie mit allen Sinnen genießen und für immer in Erinnerung behalten. Und Mila hatte schnell verstanden, wie es gingt. Sie wusste sofort, wo sie wie zu berühren hatte, konnte Nadines Punkte richtig gehend lesen, und ihre Zunge war wunderbar. Nadine stöhnte laut auf – noch immer konnte sie sich beim Sex nicht beherrschen, leise zu bleiben - warf ihren Kopf zurück, als Mila mit der Zunge tief in ihre Vagina eindrang, krampfte sich mit den Finger ans Laken, in Milas langen lockigen Haare und wurde endlich erlöst.

Und wieder wechselten sie sich ab, bis Nadine einen kleinen Vibrator aus ihrem Nachtschrank holte, den sie zuerst an Mila und dann Mila an ihr ausprobierte. Erst gegen drei Uhr morgens ließen sie erschöpft voneinander ab, kuschelten sich aneinander und schliefen selig ein, Nadines Hand schützend auf Milas Schoß.

Es dämmerte, als Mila spürte, dass auch Nadine ein wenig wach war. „Bin ich jetzt eigentlich noch Jungfrau?“ fragte sie plötzlich in die Dunkelheit hinein.

Nadine richtete sich auf. „Heißt das… Du hast noch nie… mit einem Mann…?“

Mila schüttelte leicht den Kopf, aber da sie glaubte, dass Nadine das nicht sehen konnte, sagte sie leise. „Noch nie.“

Nadine Fassungslosigkeit legte sich schnell. Okay, ihre Familie und so, dachte sie, da war das bestimmt so üblich, da ließ man so ein Mädchen nicht früher. Aber wenn ich das York erzähle…

Sie strich sanft über Milas Kopf, wie sie es bei ihren Töchtern getan hätte. „Ja, bist Du, keine Sorge.“

Nach kurzem Zögern meinte Mila. „Wäre auch nicht schlimm. Es war wunderbar.“

Jede legte der anderen sanft die Handfläche auf den Schoß, als Zeichen des gegenseitigen Schutzes und Vertrauens, spürte die Wärme darunter, vergewisserte sich sanft mit einem Finger des Feuchtseins der anderen, der Schwellung der Klitoris, und damit konnten sie beide selig wieder einschlafen.

……….

Am nächsten Morgen verschliefen sie allesamt beinahe. In großer Eile machten sie sich und die Kinder fertig, Frühstück im Gehen, schnelles Losfahren. Mila trug das nächste Kleid von ihrer neuen Freundin, ähnlich geschnitten und ebenso gewagt kurz, sogar noch ein Stück kürzer. In der Hektik hatte es Nadine schließlich ganz vergessen, ihr einen Slip herauszugeben. Und allzu eindringlich danach zu fragen hatte sich Mila nicht so recht getraut. Aber niemals würde sie so aus dem Haus gehen. Also hatte sie sich einfach einen dieser winzigen Strings, die Nadine immer trug, aus deren Schrank genommen.

Um 14.00 Uhr wurde sie in Yorks Büro erwartet. Seltsamerweise überkam sie, je näher dieser Termin rückte, eine immer stärker aufkommende Beklommenheit. Es ging um viel, nicht nur um eine Wohnung und um einen Job, nein, um eine ganze Familie, um Nadine, um weitere solcher schönen Nächte - und jetzt hing ihr ganzes Herz daran. Aber etwas machte es noch viel schlimmer: York Simonsen war schließlich Professor. Und obwohl er so freundlich und aufgeschlossen ihr gegenüber aufgetreten war, obwohl sie seine Familie kannte und auch ihn schon im Privaten erlebt hatte, konnte sie sich doch nicht ganz davon freimachen. Sie war so erzogen worden. In ihrer Familie galt das etwas, das war eine Autorität, der man zu gehorchen, zu der man aufzusehen hatte. Kaum dass Mila sonst den Mut aufbrachte, so jemandem direkt in die Augen zu schauen, vielleicht sogar noch offen und unbefangen mit so jemandem zu sprechen, selbst jetzt nach einigen Monaten an der H:S. Sogar gegenüber Nadine hatte sie sich vor zwei Tagen anfangs stark befangen gezeigt. Nur hatte sie da wenigstens nicht so eine lange Zeit davor zum Nachdenken gehabt. Und nun zweifelte sie plötzlich: Wollten die beiden sie wirklich haben? War die Entscheidung günstig ausgefallen, hatte sie sich bewährt? Oder gab es noch eine Art Bewährungsprobe? – Mila wurde immer nervöser, je näher die Stunde rückte.

Sie klopfte und wurde hinein gebeten. Nadine stand am Fenster, York saß an seinem Schreibtisch. Er erhob sich, gab Mila förmlich die Hand – die doch tatsächlich einen unterwürfigen Knicks andeutete – und bat sie, sich auf das Sofa in seiner Sitzecke zu setzen. Sofa, ein Sessel je links und rechts davon, ein flacher Couchtisch davor, York hatte all das auf eigene Kosten aus seiner Wohnung hergebracht. Er hasste die üblichen geistlosen Büro- und Besprechungsmöbel. Mila sank überraschend tief ein und war froh, sogar heilfroh über ihr heimlich geliehenes Höschen, das unweigerlich in dieser Haltung sofort zum Vorschein kam. Dennoch – wie irre es ist, dachte sie, vor wenigen Tagen noch hätte ich mich in Grund und Boden geschämt, wenn ich einem Professor oder sonst wem auf diese Art und so offen mein Höschen präsentiert hätte - und nun bin ich erleichtert, dass ich es tue…

„Nadine hat mir viel von Dir erzählt“, begann York freundlich und wandte sich dann seiner Freundin Nadine zu. „Wir sind uns bereits einig. Aber möchtest Du auch gern bei uns wohnen und dafür ab und zu auf die Kinder aufpassen?“ Bevor Mila antworten konnte, ergänzte er: „Natürlich kannst Du bei uns kostenlos wohnen. Und für das Kinderhüten gibt es ein Taschengeld.“   

Milas Strahlen war Antwort genug. Ihr fehlten ohnehin gerade die richtigen deutschen Worte. „Ja.“ kam es dann doch leise aus ihr heraus, fast gehaucht. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.

„Prima.“ Nadine sprang vor Freude auf. „Wann willst Du bei uns einziehen?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Sofort?“ fragte sie vorsichtig.

„Sofort!“ bestätigten die beiden wie aus einem Munde und lachten.

 

Man einigte sich dann doch auf das Wochenende. Mila musste das Ganze noch ihrer Familie in Berlin beibringen und wollte deren unermüdliche Gastfreundschaft nicht durch einen überstürzten Auszug mit scheinbarer Undankbarkeit vergelten, und ebenso der Familie daheim, die ohnehin misstrauisch und ängstlich jeden Schritt ihres Mädchens in der Ferne beäugten. Am besten wäre es, schlug Mila vor, sie bäte ihren Onkel und ihre Tante, beim Umzug – sie hatte nur zwei Koffer – zu helfen und sich selbst davon überzeugen zu lassen, dass es ihre junge Nichte gut getroffen habe. Nadine bot an, die drei anlässlich des Umzugs zu Kaffee und Kuchen einzuladen. „Aber bitte“, meinte darauf Mila mit einem scheuen, aber verschmitzten Lächeln, „zieht Euch alle was an.“   

Vier Tage lang musste daraufhin Nadine auf Milas Gegenwart verzichten, vier Tage, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Am Sonntag war es dann soweit. Der gemeinsame Nachmittag mit Milas albanischen Verwandten wurde fröhlich und ausgelassen, auch wenn es regnete. York grillte für alle später noch, bevor er am frühen Abend wieder zum Flughafen fuhr, um die Woche in Wien zu verbringen.

 

Milas Koffer wurden in ein ungenutztes Zimmer im zweiten Stock gestellt, wo sie sich bei Bedarf etwas herausholte. Ansonsten kam es weder ihr noch Nadine in den Sinn, ein separates Zimmer für sie einzurichten. Sie schlief einfach im Elternzimmer, bei Nadine. Und mit ihr, jede Nacht. Das Wetter, ein Mix aus Sonne und Wolken bei stets knapp über zwanzig Grad, ließ es zu, dass alle vier drinnen rund um die Uhr und draußen bei längerem Sonnenschein nackt herumlaufen konnten. So vergingen für Mila der Montag und der Dienstag, die Morgen und die Abende mit den süßen Kindern, die Nächte mit der geliebten Frau. – Wie das aber werden würde, wenn York am Freitagabend dazu kam? Noch mochte sich Mila das nicht ausmalen, sie verdrängte es.

 

Am Mittwoch kündigte sich schon morgens ein heißer Frühsommertag an. Nadine kehrte von der Terrasse in die Küche zurück, wo Mila die Milch für die Kinder aufschäumte.

„Mila, es ist an der Zeit.“

Ahnungslos schaute sich Mila zu ihr um. „Wofür?“

„Heute Nachmittag fahren wir vier ins FKK-Bad.“

„Oh.“ Mila schaute sie mit großen Augen an. „Du meinst…“

Nadine trat an ihre Seite und klopfte ihr verspielt auf den Po. „Ja. Nacktbaden. - Du wirst es lieben!“ Und da Mila noch immer unsicher schien, redete Nadine einfach weiter: „Du hast ja heute eh nichts Besonderes in der H:S, oder? Ich kann gegen Mittag Schluß machen, dann holen wir die Kleinen ab und fahren dahin, ist nur 20 Minuten von der H:S entfernt. Ist ein kleines, ganz familiäres Vereinsbad.“ Und so war es für sie schon eine ausgemachte Sache. Mila blieb nur noch zu nicken.

 

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Im Bad war es noch ruhig, der große Ansturm würde erst am Nachmittag kommen. Vereinzelt lagen einige alte Menschen auf mitgebrachten Liegen auf den verschiedenen Wiesen, eine junge Mutter spielte mit ihrem Kind im Sandkasten, ein älterer nackter Herr fegte den Plattenweg. Es war ansonsten noch herrlich ruhig hier. Nadine, Mila und die beiden Kinder legten ihre große Picknickdecke mitten auf ein großes Rasenstück in der Nähe des Sees. Die junge Mutter und ihre Kinder waren innerhalb von Sekunden ihrer Kleidung entstiegen. Mila legte T-Shirt und Rock ab – und zeigte sich in einem nagelneuen matt-schwarzen Bikini. Ihr Herz klopfte.

„Was willst Du denn damit?“ fragte Nadine entgeistert.

Genau deswegen hatte sie solche Herzklopfen. Weil sie mit dieser Reaktion gerechnet hatte. Und nichts wollte sie weniger als Nadine verärgern. Doch sie konnte nicht anders. So sehr sie hin- und her überlegt hatte, sich alles ausgemalt, sich versucht hatte Mut zu machen, sie hatte sich nicht vorstellen können, nackt in der Öffentlichkeit, nackt vor anderen, wildfremden Menschen herumlaufen zu können. Und so hatte sie sich kurz aus der H:S davongestohlen und sich das Stück extra noch gekauft. So knapp und sexy wie möglich, vielleicht konnte sie damit Nadine erweichen. - Und nun stand sie da, angezogen in einem Nacktbad.

„Mila! Süße! Das muss doch nun wirklich nicht sein.“ Nadine fand selbst, dass sie klang, als würde sie auf ein krankes Kalb einreden. „Schau Dich mal um! Und sieh uns an! Wir sind alle nackt.“

„Aber…“ Mila spürte bereits, dass sie schwach wurde, dass sie nachgeben würde. Und dass Tränen in ihr aufstiegen.

Da schaltete sich die kleine Ivy ein. „Was ist denn los? Ich will baden!“

„Gleich, Liebes!“ Nadine trat hinter Mila und band ihr das Oberteil auf. „So, das brauchst Du schon mal gar nicht.“ Mila ließ es geschehen. „Und ehrlich gesagt, Süße – Du fällst mit Höschen hier viel mehr auf als ohne.“ Und mit diesen Worten zog sie Mila auch das herunter. Mila hob die Füße nacheinander und stieg hinaus. Nadine warf es achtlos beiseite, dann drückte sie ihre junge Geliebte an sich. „Vertrau mir, Mila, es ist wunderbar, hier so herumzulaufen. - So, und jetzt gehen wir baden!“

Das junge Mädchen seufzte. Oh Gott, was tu ich hier nur?! Ist das der Preis für meine Träume? Doch wieder mal blieb ihr nicht allzu viel Zeit, um sich ihren Bedenken hinzugeben, sie sah die anderen drei sich im Davonlaufen nach ihr umdrehen. Also überwand sie ihre Verlegenheit und lief ihnen nach. Los, versuchte sie sich zu trösten, einmal muss es ja sein, vor allem, wenn Du mit einer FKK-Familie zusammen leben willst.

Auf dem Weg zum Ufer schaute sich Mila möglichst unauffällig um – aber anscheinend beachtete sie niemand besonders. Das beruhigte sie ein wenig. Das Wasser fühlte sich noch sehr kalt an, und die warme Mittagssonne ließ sie das Nass als noch kühler empfinden. Den Kindern machte das nichts aus, die sprangen sofort hinein. Nadine klapperte zwar auch mit den Zähnen, als sie langsam hinein schritt, aber sie musste ihren Kleinen folgen. Das wäre vermutlich auch ihr Job, dachte Mila, wenn sie mal allein mit den Kleinen hierher käme - und nun wurde ihr mit einem Mal klar, was das hieß: Sie musste sehr bald offenbaren, dass sie gar nicht schwimmen konnte! – Sie konnte alles: Reiten, Motorrad fahren, Bäume fällen, Melken. Alles Dinge, die sie in Albanien von ihren Brüder und Schwestern, Cousins und Cousinen gelernt hatte. Aber nicht schwimmen.

 

Also blieb sie am Ufer und schaute den anderen beim Planschen zu. Ab und an drehte sie sich um, und ja, doch, der eine oder andere Mensch schien sie zu beobachten, den Anblick ihrer nackten Hinterseite zumindest. Sie schaute an sich selbst herunter. Vor gerade mal acht Tagen hatte sie Nadine und ihre Familie  kennen gelernt, und nun stand sie splitternackt an einem FKK-Strand. Das Nacktsein selbst fühlte sich gar nicht so anders an als im Garten. Nur dass sie hier nicht unter sich waren. Aber da muss man wohl durch, wenn man Nadines Freundin sein will, dachte sie.

Die anderen drei kehrten schon wieder zurück, selbst die beiden Mädchen froren bereits. Und auf dem Rückweg zur Decke stellte Mila ein wenig erleichtert fest, dass ihr die Blicke, die sie von links und rechts verspürte, doch nicht so viel ausmachten wie sie dachte. Abgetrocknet, in der Sonne aufgewärmt und eingecremt lagen sie danach auf ihrer Decke. Auch Mila, die sonst eher keinen Sonnenbrand zu fürchten hatte, ölte sich mit dem herrlich riechenden Sonnenöl Nadines von Kopf bis Fuß ein.

Etwa zehn Meter von ihrem Lager entfernt breiteten sich nun zwei ältere Leute aus, ein schon dunkel gebräuntes Nudistenpaar um die sechzig. Sie grüßten freundlich, Nadine und die Mädchen kannten sie offensichtlich gut, und auch Mila grüßte scheu zurück. Kurze Zeit darauf kam ein zartes junges Mädchen an, vielleicht zehn Jahre alt und legte sich ganz in die Nähe von Mila, ebenfalls nackt. Das ist alles so entspannt hier, dachte sie noch, als sie sich hinlegte, dann schlief sie auch schon auf der Stelle ein. Allzu kraftraubend war auch diese Liebesnacht gewesen, wie schon die beiden davor.


Völlig verschwitzt und durstig lag sie in der prallen Sonne, als sie etwa eine Stunde später wieder aufwachte. Die Kinder waren mit der alten Dame von nebenan zum Spielplatz gegangen, Nadine lag neben ihr und las. Mila griff sich die Wasserflasche neben sich und trank hastig fast einen halben Liter auf einmal.

„Na, Mila, Du kleine FKKlerin, gut geschlafen?“

„Oh ja.“ Sie wischte sich noch ganz verschlafen eine Strähne aus dem Gesicht, dann streckte sie sich wohlig.

„Komm, wir erkunden mal das Gelände, ich zeige Dir alles.“

Sie erhoben sich. Mila sah sich um. Um sie herum hatte es sich noch weiter gefüllt. Ein junges nacktes, noch ganz blasses Pärchen lief an ihnen vorbei und sprang ins Wasser. Vorn spielte eine junge Familie mit kleinen Kindern mit einem großen Plastikball, ein paar ältere Leute spielten Schach unter Schatten spendenden Bäumen. Und alle Leute waren genauso nackt wie sie selbst.

Mila stieg in ihre Flip-Flops. Auf zu Deinem ersten Nacktspaziergang, sagte sie sich, schaute noch einmal an sich herab, als müsste sie sich ihrer Nacktheit noch einmal vergewissern, und folgte Nadine. Sie erkundeten das große, mit vielen einzelnen hohen Bäumen bestandene Gelände, zunächst die Wege durch die Liegewiesen hindurch bis zur leichten Anhöhe, wo ein Beach-Volleyball-Feld lag. Mit jedem Schritt fühlte sich Mila leichter. Hinter einer hohen Hecke lag das Textilbad. An einer Stelle war die Hecke durchbrochen für eine Feuerwehrauffahrt, ein Gitter trennte die beiden Bäder. Auf der anderen Seite spielten ein paar Jungen in T-Shirts und Badehosen Volleyball. Als sie Mila und Nadine erblickten, hörten sie sofort auf, gafften die beiden nackten jungen Frauen an und machten grinsend halblaute Kommentare.

Nadine lächelte nur milde, kommentierte das achselzuckend mit „Jungs halt“ und zog die grinsende Mila mit sich. Die war selbst überrascht, dass sie so schnell diese Lockerheit im Hinblick auf ihre Nacktheit gewonnen hatte, und das in so kurzer Zeit. Von dem Augenblick an, in dem sie sich hier zusammen mit den anderen ausgezogen hatte – oder besser: ausgezogen wurde, war ihre Hemmung, ihre Scheu, sich nackt zu bewegen, mit jeder Minute mehr und mehr verflogen.

Das lag nicht nur an der Gegenwart ihrer Vertrauten Nadine, die ihr zusätzlich Mut gab, sondern auch an der beruhigenden Unaufgeregtheit des Geländes. Hier war es so wohltuend familiär und  übersichtlich, dass man sich ohne Badezeug genauso gut wohl fühlen konnte wie mit. Sie gingen zu den Gebäuden, wieder vorbei am Eingang, am Kiosk, am kleinen Laden, an den Umkleidekabinen – wozu gab es die hier?, fragte Mila, woraufhin Nadine nur mit den Achseln zuckte – und schließlich in Richtung Vereinsheim. An ihnen ging ein älterer Mann vorbei, noch angezogen, grüßte nett und plauderte mit Nadine, während Mila schweigend dabei stand. Wie offen ich hier schon so splitternackt herumlaufe, wunderte sie sich. Und kein Blitz fährt hernieder… Wieso hatte ich bloß immer gedacht, ich müsse irgendwas anhaben?! Geht doch auch so.

Die beiden machten kehrt und kamen durch einen wunderschönen, sehr gepflegten Blumengarten, der herrlich duftete, wieder zum Eingangsgebäude zurück. Als sie weitergingen, kam ihnen vom Eingang her ein noch bekleideter Junge mit einer Sporttasche über der Schulter entgegen, der Nadine Bauer höflich grüßte und vor ihnen stehen blieb. Nadine stellte ihn Mila als Niklas, den Sohn einer guten Freundin vor.

Er war etwa einen halben Kopf kleiner als Mila, und sie schätzte ihn auf vielleicht vierzehn, höchstens fünfzehn Jahre. Obwohl er soviel jünger war als sie, betrachtete sie ihn aufmerksam. Sein ernsthafter, schon so erwachsen wirkender Blick aus seinen schönen, tiefblauen Augen faszinierte sie. Aber nach diesem kurzen Moment der Ablenkung wurde sie sich dessen bewusst, dass sie hier vollkommen nackt vor ihm stand, und dass er es nicht nackt war – und dass sein durchdringender Blick sie mehr verunsicherte als ihr lieb war.

Er lief schließlich weiter, und auch Nadine ließ sie kurz stehen, um nach den Kindern zu sehen. So ging Mila, neugierig geworden, durch die geöffnete Tür in das Gebäude, einen schlichten eingeschossigen Pavillon, hinein. Außen und innen war alles aus Holz, sogar der Boden. Alle Räume waren menschenleer. Am Ende lag ein Fitnessraum mit einigen Geräten, daneben ein großer Saal, wohl für Veranstaltungen und Feiern. An den Wänden hingen Bilder aus alten und neuen Zeiten. Mila betrachtete sich die Fotos aufmerksam.

„Suchen Sie etwas?!“

 Mila erschrak. Hinter ihr stand die alte Dame von der Kasse, genauso nackt wie sie.

„Nein, ich wollte mich nur einmal umschauen.“

„Tun Sie das ruhig, lassen Sie sich nicht stören.“

„Danke!“

Wie freundlich die hier alle sind, dachte Mila. Die Dame kehrte um und ging in ein Nebenzimmer. Mila sah sich auch im Fitnessraum um. Ob die hier auch nackt trainieren? Die ältere Dame erblickte sie vom Flur aus: „Wenn Sie trainieren möchten, kein Problem, ich gebe Ihnen ein Handtuch zum darunter legen.“

Und schon kam sie, schob sich an Mila vorbei und gab ihr eines von einem Stapel aus einem Schrank, dann entfernte sie sich wieder.

„Danke sehr!“

Mila setzte sich an den Butterfly und presste einige Male die beiden Metallarme zusammen, dann probierte sie das Bankdrücken. Was für ein cooles Gefühl, dachte Mila. Sie wollte aber jetzt nicht ernsthaft trainieren, sie nahm das kaum benutzte Handtuch und ging wieder hinaus. Im Nebenzimmer saß die ältere Dame: „Legen Sie das Handtuch einfach hierhin, wir waschen es.“

Mila bedankte sich leise. Sie stellte fest, dass auch diese ältere Frau untenherum vollkommen rasiert war, wie so viele Frauen hier in diesem Bad, ältere wie jüngere, teils jünger als Mila selbst. Früher hätte sie – wenn sie überhaupt darüber nachgedacht hätte – gemeint, dass sie schon wegen ihrer vollständigen Intimrasur unmöglich zum Nacktbaden hätte gehen können – und dabei waren die Intimrasierten hier absolut in der Mehrzahl!

Die Dame sah sie aufmerksam an und fuhr fort: „Interessieren Sie sich für unseren Verein?“

Mila nickte. „Ja.“

„Sie sind mit Nadine hier, oder?“

„Ja.“

Daraufhin erzählte die ältere Dame, dass es den Verein seit fast neunzig Jahren gab, wovon sie achtundfünfzig Jahre lang dabei war, und dass sie Nadine und ihren Freund York schon lange Jahre gut kenne.

„Ich heiße übrigens Gerda.“ Sie gab Mila die Hand. „Aber ich muss zurück zur Kasse. Kommst Du mit?!“ Sie war unvermittelt zum Du übergegangen.

Beide gingen nebeneinander hinaus, wieder am Blumengarten vorbei.

Es schien Mila an der Zeit, nach den anderen zu schauen, und sie verabschiedete sich von Gerda.

„Kommst Du bald wieder?“

„Ja, gern. Vielleicht schon morgen.“ meinte Mila und winkte fröhlich.

Sie verbrachten noch eine Stunde im Bad, dann mussten sie los, weil die Kleinen genug Sonne bekommen hatten. 

„Und, wie hat es Dir gefallen?“ fragte Nadine auf dem Weg zum Auto.

„Gut. Sehr gut.“

„Das ist hier in Berlin das sympathischste Bad von allen, super natürlich, familienfreundlich und so. Wir gehen hier gern hin – wenn wir nicht in Weeslow an ´unseren´ See gehen. Dahin müssen wir  jetzt auch bald mal.“

„Sehr gern.“

Nadine grinste sie von der Seite her an. „Jetzt bist Du auch eine von uns. Eine Nudistin.“

„Ja. Eine Nudistin.“ wiederholte die junge Studentin.

 

 

 

 

 

Am Donnerstagnachmittag war Mila allein im Haus. Nadine war mit den Kindern bei ihrer Mutter in Potsdam, wo die beiden Kleinen dann über das Wochenende bleiben durften, denn am nächsten Tag hatte die Kita einen Schließtag. Mila hätte wohl einspringen können, aber Nadine wollte der Großmutter die geliebten Enkel auch nicht entziehen. Und ganz allein ins FKK-Bad traute sie sich noch nicht. Lieber genoß sie die Sonne nackt im Garten. Das junge Mädchen wurde beneidenswert schnell braun - und das zum ersten Mal in seinem Leben absolut nahtlos. Und so sah es bereits aus wie ein richtiger FKK-Profi.

„Hallo Mila!“

„Oh! Oh nein, Herr Simonsen. Ich…“

„Hey, wir duzen uns, schon vergessen?“

Mila hatte in der Küche gestanden und einen Fruchtsalat angerichtet. Sie trug nur weiße Turnschuhe, ein enges schmales Lederbändchen um den Hals und ein buntes Piratentuch als Sonnenschutz im Haar. Erschrocken war sie herumgefahren und stand nun in vollkommener Blöße vor dem Hausherrn. Sie hielt eine Melonenscheibe in der einen Hand, ein kleines Messer in der anderen.

„Sie, … Du…“

Er lächelte, trat an sie heran, umfasste leicht ihre Schultern und gab ihr einen züchtigen Kuss auf die Stirn. „Du hast wohl nicht mit mir gerechnet?“

„Nein. Morgen erst.“ Sie zitterte leicht.

„In Österreich ist morgen Feiertag. Dann hat Nadine wohl vergessen, Dir das zu erzählen.“ Er schaute zur Seite auf die Terrasse hinaus, wo auf einem Liegestuhl ein Handtuch lag. „Hast Du Dich gerade gesonnt?“

„Ja.“ sagte sie leise. Sie legte Messer und Melone weg und wischte sich die Hände gedankenverloren an Hüfte und Po ab. „Ja.“ wiederholte sie geistesabwesend.

„Gute Idee.“ Über ihre Schulter hinweg spähend meinte er fröhlich: „Ich gehe kurz duschen, und dann komme ich zu Dir hinaus.“ Er fing schon an, sein Hemd aufzuknöpfen, wandte sich ab und ging hinaus, nach oben.

Mila atmete erstmal tief durch. Sie spürte ihr Herz vor Aufregung klopfen. Was konnte sie nun noch anderes tun als abzuwarten, bis er herunter kam, und sich mit ihm in die Sonne zu setzen? Nackt wie Gott sie schuf. Und er vermutlich auch. Wenn doch Nadine hier wäre… Noch einmal holte sie tief Luft, dann wandte sie sich wieder ihrem Salat zu, um sich abzulenken.

Das half. Also holte sie noch eine Tischdecke, deckte draußen den Tisch mit Geschirr und Besteck, stellte den Salat hin, warf Sitzkissen auf die Stühle, spannte den Sonnenschirm auf, stellte kaltes Wasser und Limonade hin. Wartete. Prüfte den Stand des Schirmes, rückte ihn weiter an den Tisch. Schaute hinein. Blumen! Sie stellte die Vase mit den weißen Rosen, die auf der Küchenbar stand, nach draußen. Wartete, schaute, horchte. Ging hinein, setzte Kaffee für ihn auf (sie selbst trank keinen). Horchte wieder nach oben. - Der duscht aber lange, dachte sie. - Holte Eiswürfel und füllte sie draußen in die Wasserkaraffe.

Sie spielte die Dienstmagd, ein wenig aus Pflichtbewusstsein, ein wenig aus Verlegenheit. Die nackte Dienstmagd.

Mila stand horchend neben dem Terrassentisch, als sie seine Schritte hört. Sie musste schlucken, ihr Puls begann zu rasen. Tatsächlich, er kam splitternackt hinaus.

Und es ging ihr so, wie es acht Jahre zuvor der jungen Nadine ergangen, als diese ihn erstmals am Müggelsee erblickte. Er hatte sich seitdem kaum verändert. Simonsen war noch immer der Sportler, lief, fuhr Rad, schwamm noch immer auf Leistungssportniveau. Sein Körper war perfekt durchtrainiert, muskulös und ohne ein Gramm Fett.  Und sein Schwanz eine Pracht! Sie hatte noch nicht viele Schwänze in natura gesehen – tatsächlich sogar noch gar keinen! – nur auf Fotos oder in Pornos im Internet. Das hier war mehr als sie verkraften konnte… Das hatte schon etwas Angsteinflößendes; wie sollte denn ein so mächtiger Schlauch erst aussehen, wenn er groß und steif aufrecht stand – und wie sich, bitte schön, anfühlen, in sich, in ihrem zarten Leib?

Ihr scheuer Blick mischte sich bei diesen Gedanken erst mit einer Portion Neugierde und dann mit einem gehörigen Schuß Erregung. York erkannte das sofort.

Er selbst – frauenerfahren, sexerfahren, fkk-erfahren wie er war, musste sich seinerseits enorm beherrschen, sich nicht auf sie stürzen zu wollen. Er spürte, wie das Blut allzu gern in seinen Schwanz fließen wollte. Nadine hatte ihm nicht zuviel versprochen. Vor ihm stand etwas bezaubernd, fast unwirklich Schönes. Lange, volle, dunkle, lockige Haare, ebenso dunkle, tiefgründige Augen, dieser scheue Blick, dieses ebenso scheue Lächeln, die herrlich vollen roten Lippen, dieser sinnliche Mund. Der lange, zarte Hals, dann diese für den so schmalen Körper recht hohen, breiteren Schultern, diese äußerst enge Taille, dieser ganz flache, schön konturierte Bauch, diese kleinen, aber runden, festen Brüste, die schön geformten Beine und Arme, der glatte, härchenlose, flache Schamhügel mit dem unauffälligen feinen, eng geschlossenen Schlitz darin. Diese makellose, schön und durchgehend gebräunte Haut…

All das hatte ihm Nadine schon ausführlich und begeistert geschildert, und ein wenig vorbereitet war er auch schon durch ihre vorherigen Treffen, durch die engen Shirts, die superkurzen Röcke, er hatte sich einiges schon ausmalen können. All das aber jetzt live und in Farbe zu sehen, das war doch etwas ganz anderes. – Aber am geilsten war dieser schüchterne und doch alles verratende Blick einer Jungfrau…

 

Einen kurzen wortlosen Moment standen sie einander so gegenüber. Dann lenkte Mila ein Geräusch ab, das aus dem Haus kam. Und Sekunden später waren sie zu dritt.  

Ein junger Mann. Oder ein Junge, wie auch immer. Vielleicht so alt wie Mila, eher aber jünger, schwer zu schätzen für sie. Groß gewachsen, wie eben Jungs, die schnell aufschießen, noch einen halben Kopf größer als York. Dabei aber durchtrainiert und sportlich, mit sehr breiten Schultern und einem perfekten Waschbrettbauch. Schon gebräunt. Dunkel gelockt, mit ebensolch dunklen Augen. einfach hübsch, mit einer unverkennbaren Ähnlichkeit mit dem Mann neben ihm. Und ebenso splitternackt. Rasiert, wie auch York, und ebenso gut bestückt.

„Darf ich vorstellen“, meinte York, „Jesse, mein Sohn. – Jesse lebt in Wien bei seiner Mutter. Er ist einfach mal mit gekommen über das lange Wochenende. - Jesse, das ist Mila. Ich habe Dir ja schon von ihr erzählt.“

Jesse nickte ihr lässig zu. „Hi, Mila. – Ich hole mir auch einen Teller und ein Glas.“ Und schon war der nackte Junge wieder verschwunden.

York setzte sich. „Ich hoffe, es stört Dich nicht, dass wir am Wochenende zu dritt sind.“ Er schaute sich auf dem Tisch um. „Wow, wo hast Du das in der kurzen Zeit alles hergezaubert? Danke, das war echt nicht nötig.“

„Ach, ja, ich dachte…“ stotterte Mila geistesabwesend. Wie meinte er das – zu dritt? „Wann kommt Nadine?“ fragte sie vorsichtig.

„Gar nicht. Sie ist am Wochenende doch immer in Weeslow.“

Stimmt, das hatten sie ihr ganz am Anfang erzählt. Und sie hatte es vollkommen vergessen. - Und jetzt sollte sie das ganze Wochenende mit diesen beiden fast fremden Männern in diesem Haus verbringen? Nackt?! Und warum hatte sie Nadine nicht einfach mitgenommen nach Weeslow?

Jesse kam wieder und setzte sich dazu. Endlich nahm auch Mila Platz – und so war wenigstens ihr Unterkörper verborgen. Es entwickelte sich erst zögerlich, dann immer lebhafter ein Gespräch. Albanien, Wien, die H:S. Mila begann sich zu entspannen. Ihre Sorge, ja, ihre Angst verflog. Die beiden schienen keine Gefahr darzustellen, sie waren sehr nett und aufmerksam zu ihr, lustig, verstanden sich als Vater und Sohn anscheinend prächtig. Und ihre Nacktheit zeigten sie so unverkrampft und natürlich, dass auch Mila sich dahingehend freier fühlen konnte. Nur eine Bemerkung, scheinbar achtlos dahingeworfen, traf sie wie ein Schlag.

„Und es ist wahr“, fragte Jesse sie ganz direkt, „dass Du noch Jungfrau bist?“

Sie schluckte. Eben noch war man beim Thema Sport und was man da alles mochte, und nun das. „Ähm. - Ja.“

„Hätte ich nicht gedacht.“ meinte Jesse nur mit einem kurzen Blick zu seinem Vater. Dann war man schon wieder bei einem anderen Thema.

Gegen sechs gingen sie in die Küche, berieten, was man zum Abendessen machen könnte – oder ob man essen gehen wolle. Die Männer waren fürs Essen gehen.

Hemd, Sommerhose, die Männer hatten es einfach. Für Mila suchten sie gemeinsam etwas aus Nadines Schrank heraus. Immerhin, ihre Befürchtung bewahrheitete sich nicht, die beiden wählten nicht etwas extrem Auffälliges, besonders Freizügiges aus, sondern ein eng geschnittenes schwarzes Hemdblusenkleid, das fast bis zum Knie reichte. Dass Jesse darauf bestand, dass sie darunter ihr `Jungfrauenschößchen´ nicht bedecken möge, ließ sie nun nur noch schmunzeln, auch der noch folgende Reim `Unschuldsmöschen´.

Sie gingen zu Fuß zu einem Italiener am Ende der Straße, speisten wunderbar und tranken etwas zu viel Wein. Die drei verstanden sich bestens. Kurz nach Mitternacht waren sie wieder zu Hause. Jesse wollte unbedingt noch Trampolin springen. Kaum in der Tür, riss er sich die Sachen vom Leibe und rannte nach draußen.

„Geh nur!“ meinte York, „ich mache uns drei noch einen Gin Tonic.“

Jesse drängte Mila, zu ihm in das Gerüst zu steigen. Natürlich ohne das gute Kleid seiner ´Stiefmutter´. Sie ließ sich erweichen, ihm zu folgen, zog es aus, merkte aber nach wenigen Augenblicken des Hüpfens, dass das nicht allzu gut für ihren Magen war. Die junge Studentin stieg wieder aus, er folgte. Arm in Arm wankten sie lachend wieder zum Haus zurück, das Betrunkensein mehr spielend als fühlend. Ehe sie die Terrasse erreichten, hielt Jesse sie fest und küsste sie. Sie hatte nichts dagegen, im Gegenteil, sie war längst zu allem bereit. Sie wollte einfach dazu gehören, zu dieser wunderbaren Familie, und würde alles dafür geben, was man von ihr verlangte, auch ihre Unschuld. Die Frage war nur noch, wer von beiden es werden würde. Und was brauchte es für einen Siebzehnjährigen – so alt war er, wie sie nun wusste – um einen Steifen zu bekommen als ein paar Berührungen und eindeutige Gedanken. Und was für einen. Wie aus Stahl ragte jetzt sein großer, praller, sauberer Kolben senkrecht vor ihm auf, seine Eichel konnte beim Pulsieren seine Bauchmuskeln berühren. Er schämte sich dessen keineswegs, auch nicht, als sie von York zum Gin hineingerufen wurden. Voll erregt stand Jesse an der Bar vor ihm, nahm ihm das Glas ab und stieß mit beiden an. Er trank schnell aus, Mila dagegen nippte nur, er zog sie ungeduldig weg, die Treppe hinauf, ´bis später´ zum Vater sagend, sein Kolben prall und hart wie eine Standarte vor sich tragend. Oben warfen sie sich aufs Bett, er legte sich auf sie, sah sie an. Milas nun ängstlicher Blick erinnerte ihn daran, dass er von Vater und ´Stiefmutter´ zur Vorsicht gemahnt worden war, zur behutsamen Geduld. Also riss er sich zusammen, küsste sie, rieb seinen Schwanz an ihrem Bauch, sie entspannte sich wieder etwas, ließ ihn ertasten, erobern – und schließlich vorsichtig eindringen. Sie verzog kurz das Gesicht, es zog ein wenig, drückte, doch dann ließ der Schmerz plötzlich nach, wie befreit atmete sie auf, er war drin, tief drin, stieß immer tiefer vor, langsam, aber mit Kraft und Nachdruck, bis sein Penis endlich bis zum Schaft in ihr versenkt war. Haut auf Haut, gleitender glatter Kolben in feuchter Scheide, auf und ab, ihre Körper erzitterten, sie stöhnte, es war so neu, so ungewohnt, so schön, Mila biss sich auf den Unterarm, wusste kaum wohin mit ihrer Lust, er richtete sich über ihr auf und rammte sie, rammte sie hart und kräftig. Jesse, noch jung, noch wild, kam früh, bäumte sich auf, spritzte in ihr ab, zog seinen festen Kolben geistesgegenwärtig noch heraus, verspritzte den Rest auf ihr. Er fiel auf sie zurück, glücklich, küsste sie. Sie zitterte unter ihm, schmiegte sich an, ließ ihn von sich abrollen, wollte nun oben sein, nahm seinen immer noch harten Penis wieder in sich auf. Nach zehn Minuten konnte er schon wieder. Er war noch immer in ihr drin, sein Glied wuchs wieder an, Stück für Stück, sie hockte nun auf ihm, ritt ihn. Da plötzlich verspürte sie etwas Unerwartetes, öffnete die Augen. Hinter ihr war jemand, sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter, eine zweite auf der andren, und etwas dazwischen berührte sie im Nacken. Ein zweiter steinharter riesiger Kolben. York! Sie drehte sich ihm zu, ohne Jesses Schwanz aus sich herauszulassen. York stand nackt und erregt vor ihr, sie öffnete den Mund und nahm seinen riesigen Schwanz auf. Das war wirklich ungewohnt, sie musste erstmal etwas üben, war außer Atem, musste Luft bekommen, verlor etwas die Konzentration, Jesse glitt aus ihr heraus, zog sich unter ihr hervor, sie wechselten die Stellung, nun lag York auf dem Rücken, sie hockte zwischen seinen Beinen und blies ihm einen, während sie mit hochgerecktem Hinterteil von Jesse bearbeitet wurde. Diesmal brauchte Jesse länger, dafür kam York, zur selben Zeit wie sie, er spritzte ihr ins lange dunkelbraune Haar und ins Gesicht, ein wenig Sperma schluckte sie.  Und nun kam auch Jesse, er stöhnte auf, rammte ihr sein Glied immer kräftiger und ungestümer in den Schoß, schließlich spritzte er zum zweitenmal ab, tief in ihr, auch diesmal den Rest auf ihr, auf ihren Rücken. – So liebten die drei sich weiter, die ganze restliche Nacht.

Am nächsten Tag erwachten sie allesamt spät, wie ein ungleiches Dreieck quer über dem Bett liegend, ohne Decke, ohne Schutz.

 

 

Weeslower Chroniken

Teil V – 2007

Teil 2: Mila, das FKK-Mädchen

 

Während des langen Wochenendes kamen die drei kaum mal aus dem Bett, höchstens, um sich ab und an für ein Stündchen ein Sonnenbad auf der Terrasse zu gönnen, eine Kleinigkeit zu essen oder im Pool schwimmen zu gehen. Letzteres allerdings ohne Mila. Sie gab vor, es sei ihr darin immer noch zu kalt. Ausgerechnet vor den beiden zuzugeben, dass sie nicht schwimmen konnte, das kam gar nicht in Frage.

Kurz nachdem am Sonntagnachmittag York und Jesse nach Schönefeld gefahren waren, um nach Wien zurückzukehren, erschien Nadine mit den Kindern. Sie wusste natürlich schon alles und nahm ihre junge Freundin liebevoll in den Arm.

„Du gehörst nun richtig zu unserer Familie.“

Milas Herz machte einen Hüpfer vor Freude. Wie auch immer sie darauf kam, sie war sich nicht sicher gewesen, wie Nadine auf dieses Liebeswochenende mit ihrem Freund und dessen Sohn reagieren würde. Nun war alles gut. 

 

Das schöne Wetter setzte sich am Montag fort. Nadine musste zur H:S – das IT-Projekt kam nicht voran, sie wurde dringend gebraucht -, aber Mila hatte keine Lust. Eigentlich sah ihr Stundenplan vor, dass sie jeden Tag mindestens vier Stunden Seminare, Vorlesungen, Pflicht-AG besuchen musste, und normalerweise hätte Mila, das gehorsame, strebsame Kind, so etwas nie getan – doch an diesem Tag erlaubte sie sich zu schwänzen.

 

Das Bad lag gar nicht so weit von der Villa entfernt. Mit dem Fahrrad, erklärte ihr Nadine, sei sie fast schneller als mit dem Auto, denn man konnte direkt durch einen Park und eine Kleingartenanlage radeln. Sie schauten nach Nadines Rad in der Garage, das lange nicht benutzt worden war, aber das nur ein bisschen Luft in den Reifen benötigte. Mit den beiden Kindern, von denen die Kleinere noch nicht Rad fahren konnte, war Nadine das immer zu umständlich, sie nahm lieber den Familien-Van. Dass man für den Weg zur Garage kurz aus der Haustür heraus die Treppe hinunter um die Ecke huschen musste, gab der Sache für Mila einen besonderen Kick. Nadine war es dagegen gewohnt. Oft kehrte sie gleich splitternackt aus dem FKK-Bad nach Hause zurück, parkte das Auto in der automatisch sich öffnenden Garage, und ging dann seelenruhig um eben diese Ecke herum zur Haustür herauf, bepackt mit Taschen und Handtüchern und von zwei ebenso nackten Kindern umringt. Die Nachbarn kannten das. Mila jedoch kicherte die ganze Zeit leicht nervös hinter vorgehaltener Hand.

 

Nachdem Nadine nun mit den Kindern weggefahren war, räumte Mila ein wenig auf, duschte, packte ein paar Sachen für das Bad zusammen und zog sich dann erst etwas an.  

 

Für ihre Verhältnisse eher hochgeschlossen, entschied sie sich für ein knielanges enges Hemd-Kleidchen aus blauem Denim-Stoff, vorn durchgehend geknöpft, und trug es auf nackter Haut – denn dieses sehr angenehme Gefühl hatte sie zu schätzen gelernt. `Du weißt doch, Unterwäsche wird total überbewertet´, hatte Nadine lachend gesagt. Das war ein Standardsatz von ihr, Mila hatte ihn in letzter Zeit oft gehört. Allerdings trug Mila die meisten Knöpfe geschlossen, denn ihr war keineswegs daran gelegen, unterwegs von blöden Typen angequatscht zu werden.  Dennoch, schon ihre gebräunten und so schön geformten Waden waren sehenswert, ebenso wie die schönen schlanken Arme.


Je näher sie schließlich dem FKK-Bad kamen, desto mehr Knöpfe öffnete Mila schon nach und nach in freudiger Erwartung auf Sonne und Strandbad, gerade mal drei waren noch geschlossen, als sie am FKK-Bad ankam. An der Kasse saß erneut Gerda, und als Mila in ihrer Tasche nach Kleingeld wühlte, legte ihr tief geöffneter Ausschnitt bereits den ungestörten Blick auf ihre  süßen gebräunten Brüste und noch weiter hinunter bis zum Bauchnabel frei. Gerda registrierte es mit einem amüsierten Schmunzeln, als sie es bemerkte, was Mila wiederum mit einem bezaubernden Lächeln quittierte.


Mila ließ sich an demselben Platz wie beim letzten Mal nieder. An diesem Montagvormittag war das Bad noch fast leer. Irgendwie hatte sie aber Lust auf ein Pläuschchen, irgendeine Art von Gesellschaft. Man ging doch nicht zum FKK, um allein zu sein, sagte sie sich. Auch das war ein Zitat von Nadine, fiel ihr dabei auf. Ich habe schon so viel von ihr übernommen, dachte sie in aufrichtiger Dankbarkeit, und hoffentlich wird es noch viel, viel mehr. Nachdem sie sich eingecremt hatte, kehrte sie zum Eingang zu Gerda zurück. Doch die war gerade beschäftigt, und so stand Mila etwas unschlüssig auf dem Weg herum. Durch den Durchgang hindurch konnte sie sehen, wie draußen am Fahrradständer ein Junge sein Rad abschloss und einfach so, ohne zu bezahlen, ins Bad kam. Dauerkarte, mutmaßte Mila. Sie erkannte ihn, es war der Junge, der ihr bei ihrem ersten Besuch von Nadine kurz vorgestellt worden war. Wie hieß er noch, überlegte sie, als er sie grüßte, nicht verschämt, aber etwas reserviert. Sie lächelte und sagte leise, fast verträumt `hallo`. Mila schaute ihm hinterher und beobachtete, wie er zu dem kleinen Mädchen ging, das sich schon beim ersten Mal in der Nähe von Mila niedergelassen hatte und auch heute wieder da lag. Niklas schien ihr älterer Bruder zu sein. Er warf seine Schultasche von sich und zog sich geschwind aus.

 

Hübscher Junge, fand Mila. Sie kehrte zu ihren Sachen zurück, setzte sich ihre Sonnenbrille auf und beobachtete ihn weiter, was ganz unauffällig vor sich ging, da er in Blickrichtung zum See lag. Sie wirkte so, als schaute sie einfach nur aufs Wasser.

 

Niklas war auffällig schlank, dabei aber kraftvoll und drahtig, sehr sportlich und beweglich wirkend. Ihr fiel besonders seine intensive und nahtlose Bräune auf, die tief und durchgehend war, über Rücken, Po und Beine. Obwohl er noch den Körper eines größeren Jungen hatte, war sein Glied schon das eines Mannes, mit schon vollständiger Schambehaarung.

Besonders auffällig waren seine braune Haarpracht, wilde, störrische, dichte Locken, und seine dunkelbraunen, ernsten, tiefgründigen Augen. Er hatte ein sehr ebenmäßiges Gesicht, sehr zart und dennoch schon sehr erwachsen, was aber vor allem an diesem Blick aus den dunklen schönen Augen lag. ´Junge, wenn Du fünf bis zehn, besser noch fünfzehn Jahre älter wärst… - und dann noch unverheiratet und ohne Kinder und so...´ dachte sich Mila und musste grinsen. ´Das wird mal ein Frauenheld!´…

 

Er faszinierte sie, denn er war so ganz und gar Naturkind, so frei und unbekümmert und dabei so natürlich schön. Wenn ich doch auch so herrlich unbefangen aufgewachsen wäre…, dachte Mila, so wie er oder so wie Nadine oder ihre Töchter. Meine Kinder jedenfalls werden später auch so natürlich aufwachsen, beschloss sie schon jetzt, ganz überzeugt.

 

Der Junge kam aus dem Wasser zurück, nah an ihr vorbei, mit einem kurzen ernsthaften, interessierten, aber auch selbstbewussten Blick zu ihr hinüber, dann trocknete er sich bei der kleinen Schwester ab und lief gleich weiter zur Tischtennisplatte am Rand der Wiese, wo der kleinere Junge von vorhin schon auf ihn wartete.


Die beiden spielen nicht schlecht, dachte Mila, nachdem sie ihnen eine Weile zugesehen hatte. Ich hätte auch mal wieder Lust auf Tischtennis, ist lange her – und nackt, das hätte was! Ob ich die beiden fragen soll? Sie erhob sich und näherte sich langsam den beiden. Der Jüngere bemerkte sie, als er einen Ball aufhob, sah sie fragend an, sagte aber nichts und spielte weiter.

Das nackte dunkelhaarige Mädchen setzte sich auf eine Holzbank neben dem Tisch. Niklas stand mit dem Rücken zu Mila.

„Willst Du mitspielen?“ fragte sie plötzlich der Kleine.

„Gern, wenn ich darf.“ antwortete sie ganz bescheiden.

Jetzt erst drehte sich Niklas zu ihr um, noch immer behielt er seinen unverbindlichen, ernsten Blick bei.

„Wir spielen aber erst noch zu Ende.“

„Klar.“ sagte Mila.

 

Sie stellte sich mit einigem Abstand neben die Platte und wartete geduldig. - Ich stehe hier splitternackt in der Gegend herum und warte darauf, Tischtennis spielen zu können mit zwei wildfremden, ebenso splitternackten Jungs, ging ihr dabei durch den Kopf, und sie musste dabei grinsen.

„Gegen wen willst Du spielen?“ fragte der Kleine, der offenbar der Frechere von beiden war, und schaute dabei ungeniert auf Milas ganz und gar glatt rasierten Schamhügel.

Sie hielt dem Blick ohne Verlegenheit stand. „Gegen den Verlierer, ich habe lange nicht mehr gespielt.“

Der Kleinere verlor.

„Ich bin Mila.“ sagte das hoch gewachsene Mädchen, als es an den Tisch herantrat, zu dem kleineren.

„Ich heiße Lukas.“ sagte der und kam auf sie zu, um ihr wie ein Erwachsener die Hand zu geben.

Niklas nickte ihr nur stumm zu, wie ein alter Bekannter, und zog sich dann zurück auf die Bank neben der Platte.

Sie fingen an zu spielen, und bei Mila lief so ziemlich alles schief. Sie bekam kaum einen Ball, so verbissen sie auch kämpfte. So verlor sie schnell den ersten Satz. Der Kleine grinste, was Mila umso mehr anspornte. Sie vergaß zwischendurch völlig, dass sie splitternackt war, so sehr konzentrierte sie sich.

Jetzt kam sie besser ins Spiel, machte einige Punkte, verlor aber auch den zweiten Satz nach einigen Minuten. „Okay, das musst Du noch ein bisschen üben.“ meinte frech der Kleine nach dem letzten gewonnenen Punkt.

Die drei gingen zum See. Mila überragte die beiden Jungen, sie sah aus wie deren große Schwester.

„Lass uns um die Wette schwimmen!“ rief Lukas, der Kleine, und sprang vom Steg.

Niklas sprang hinterher, doch Mila blieb stehen.

„Ist mir zu kalt.“ rief sie. Sie brauchte schließlich eine Ausrede.

Niklas ließ den Kleineren davon ziehen, dann kehrte er zum Steg zurück, kletterte herauf und setzte sich neben Mila an den Rand. „Er ist eine Nervensäge.“ meinte Niklas nur kurz. Sie schwiegen eine Weile. In die Stille hinein sagte Niklas schließlich: „Wenn man hinüber ans andere Ufer schwimmt, kann man da prima durch die Felder laufen.“

„Okay. Kommt man da auch zu Fuß hin?“

„Nein. Dazu muss man das Bad verlassen. Besser wir schwimmen.“

„Ich kann nicht schwimmen.“ gab Mila nun unumwunden zu. Vor ihm machte ihr das seltsamerweise nichts aus.

Er schaute sie an, lächelte, zum allerersten Mal überhaupt, dann sagte er: „Macht nichts. Ich bring´s Dir bei.“

Sie lächelte zurück. „Gern.“ Das meinte sie so, wie sie es sagte: Von diesem ernsthaften, stillen Jungen würde sie sich das wirklich gern beibringen lassen. „ Aber nicht heute.“

„Gut. Komm, Pocahontas!“ meinte Niklas und erhob sich.

`Pocahontas´. Mila trug ihre langen dunkelbraunen in der Mitte gescheitelt, an beiden Seiten des Kopfes streng zusammengebunden und zu Zöpfen gedreht. Das, aber auch ihre dunkle Haut, ihre dunkelbraunen großen Augen und ihre sehr klaren Gesichtszüge mit der geraden Nase und den hohen Wangenknochen erinnerten ihn wohl an das Indianermädchen. Fehlte nur noch der Lendenschurz, doch ohne gefiel sie ihm noch besser. - Er lief vorweg zum äußersten Ende des Strandes, wo das Vereinsgelände von einem Stacheldrahtzaun abgegrenzt war, und drückte vorsichtig den Draht nach unten. Mila stieg vorsichtig hinüber und stand auf der sonnigen Wiese.

„Hier ist nie jemand, ich komme öfter her und laufe über das Feld.“

Er lief bereits voran, und Mila folgte ihm.

Das Gras stand ihnen schon bis an die Knie. Mila holte ihn ein und fragte, ob er schon lange in das Bad komme. Seit vielen Jahren, solange er schon in Berlin lebe, antwortete er.

Sie setzten sich ins hohe Gras und schauten beide auf den See.

 

Niklas deutete über seine Schulter hinweg. „Da hinten ist eine Kleingartensiedlung, da haben Freunde meiner Eltern ihren Garten. Wollen wir da hin?“ Er zeigte mit dem Finger auf eine Baumreihe hinter dem Feld.

Mila drehte sich um und schaute in dieselbe Richtung. „Bist Du verrückt?! Doch nicht so!“ Sie zeigte an ihrem nackten Körper herunter.

„Wieso, ich mache das immer.“

„Ja, Du! Aber ich nicht.“

„Aber ich bin doch bei Dir, Pocahontas...“

„Hey, kleiner Mann, vergiss es! Und ich bin nicht Pocahontas, ich bin Mila, schon vergessen?“

Sie wollte wissen, ob das seine Schwester sei, bei der er dort im Bad läge. Ja, meinte er nur knapp.

Der nackte Junge und das größere nackte Mädchen machten sich auf den Rückweg. Mila sah ihn von der Seite her an. Was für ein nachdenklicher, erwachsener Junge er schon ist... Jetzt ist er ja recht entspannt, aber warum wirkt er sonst nur so ernst? Sie stieß ihm scherzhaft mit einem Finger in die Seite, und er lächelte tatsächlich noch einmal, stupste sie zurück, sie ergriff seinen Arm, damit er aufhörte, und die beiden rangelten und versuchten, einander zu kitzeln.

„Hör sofort auf!“ rief Mila lachend, versuchte sich seinem Griff zu entwinden, dann fielen beide auch schon gemeinsam zu Boden. Niklas setzte sich geschwind auf Milas Bauch und hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest. Sie war aber überraschend gelenkig, entwand sich ihm, riss die Arme los, warf ihn ab und erhob sich.

Hey, ich flirte hier doch nicht etwa mit einem Kind?! dachte sie vergnügt. Plötzlich rannte sie los und sprang fröhlich umher, warf die Arme in die Luft, ließ ihre langen Zöpfe schwingen und drehte sich mehrfach verspielt um sich selbst. „Es ist herrlich, so zu sein und hier und in der Sonne - und überhaupt…!“ rief sie Niklas laut zu.

Sie kletterten über den Zaun zurück. Mila erfuhr, dass er nicht weit entfernt in demselben Wohngebiet wie Nadine wohnte. Sie fragte, woher er Nadine kenne. Seine Mutter und York würden sich kennen, erwiderte er nur kurz.

Sie fragte ihn, wie alt er sei. Fünfzehn, antwortete er selbstbewusst, und er ginge aufs Gymnasium.

Das alles dürfte für seine Verhältnisse schon ein Anfall an Schwatzhaftigkeit sein, dachte sich Mila schmunzelnd.

Zurück auf der mittlerweile gut gefüllten Liegewiese setzte sich Mila auf ihre Decke. Niklas verließ sie kurz, um zu seiner kleinen Schwester zu gehen. Als er zurück kam, bat er sie, kurz still zu halten und steckte ihr eine Gänsefeder, die er im Gras gefunden hatte, ins Haar. „Darf ich Dich auf ein Eis einladen, Milahontas?“

Sie strahlte. „Hey, Du Gentleman, natürlich gern.“ Auch die Schwester in der Nähe grinste.

Vom Kiosk gingen sie hinüber zum Badesteg, wo sie sich dicht nebeneinander mit baumelnden Füßen hinsetzten und ihr Eis schleckten. Sie konnte seine nackte Hüfte an ihrer, seinen nackten Oberschenkel an ihrem spüren. Diese Berührung empfand sie als sehr angenehm, und sie gestand sich ein, dass sie ihn sehr gern mochte. Vielleicht lag es ja daran, dass sie außer einer jüngeren Schwester nur zwei ältere Brüder hatte – und keinen solchen jüngeren wie Niklas einer sein könnte.

Hinter ihnen war eine große Uhr an einem Pfeiler angebracht.

„Du, ich muss los.“ sagte Niklas. Es klang sehr enttäuscht.

Mila hätte nichts dagegen gehabt, noch ein Weilchen mit ihm am Steg zu sitzen und die Beine im Wasser baumeln zu lassen.

„Sehen wir uns wieder, Milahontas?“ fragte er.

„Warum nicht? Du bist ja öfter hier, und ich werde bestimmt auch wieder kommen.“

Sie blieb absichtlich so wenig konkret, denn sie konnte sich noch nicht recht vorstellen, sich mit einem Fünfzehnjährigen ernsthaft zu verabreden. „Komm´, ich begleite Dich noch bis zum Ausgang.“

Und während Niklas sich bei seiner Schwester wieder anzog, wartete Mila auf ihn und schaute sich um. Es war noch ein wenig voller geworden. Sie musste grinsen. Lauter Nackte - igitt!

Niklas kam zu ihr zurück, und beide gingen schweigend bis zum Eingang, dort verabschiedete Mila ihn mit einen züchtigen Kuss auf die Stirn – er war schließlich ein gutes Stück kleiner als sie, und als er sich umdrehte, gab sie im scherzhaft einen Klaps auf den Po. Er schaute sich an der Drehtür noch einmal nach ihr um, sie winkte, aber dann machte sie sich auf den Weg zurück zu ihren Sachen.

Mila blieb noch ein bisschen, kühlte sich ab und zu im flachen Wasser ab, ruhte ein bisschen, und gegen vier Uhr trat sie den Heimweg an.

 

 

 

„Wie war es im Bad? Hat sich das Schwänzen gelohnt?“ fragte Nadine gut gelaunt, als Mila zur Tür herein kam.

„Und wie.“

„Du musst bald mal mit nach Weeslow kommen.“ schlug Nadine erneut vor. „Schau mal, was ich vorhin in meinem Schreibtisch gefunden habe.“ Sie ging kurz ins Wohnzimmer und kam mit einer aus einer Illustrierten ausgerissenen Seite wieder, scheinbar viele Jahre alt, denn der Rand war schon leicht vergilbt.

 

 SUPER!Illu-Sommertour 1995

FKK-Spaß am Weeslower See

Von unserer Heimat-Redakteurin Sabine Wollenhaupt

In dieser ersten Folge stelle ich Ihnen meinen persönlichen Lieblingsort vor: den Weeslower See bei Festenwalde. Dort ist nach jahrelangem Kiesabbau ein riesiger Natursee mit vielen idyllischen Badestellen entstanden, im Norden sogar mit einem richtig feinen Sandstrand. Hier treffen sich Sonnenhungrige, Schwimmer und Picknickfans in beschaulicher, unverfälschter Natur. Und für meine Familie und mich als FKK-Fans ganz wichtig: Hier kann man überall ganz unbeschwert nackt sein!

 

Anfahrt: Über Festenwalde die B107 nach Weeslow, von dort Richtung Flursdorf auf der K97, nach ca. 2 km Parken am Sommerbad (umsonst) oder auf der Wiese hinter dem ehemaligen Kieswerk.

Aktivitäten: Baden (FKK überall üblich), Sonnen (viele Liegewiesen, teils Sandstrand), Picknicken, Radfahren, ausgedehnte nackte Spaziergänge um den See und in die Heide (Tipp: Kleidung gleich im Auto lassen!). Nordufer: Natur-Sommerbad (geöffnet Mai-Sept., Eintritt 3 DM): Imbiß, Kiosk, Toiletten, Duschen. Beach-Volleyball, Tischtennis, Tretbootverleih uvm.

Wasserqualität: Ausgezeichnet. Klar, sauber und frisch. 

Publikum: Nacktbadende (im Sommerbad bunt gemischt mit Textilern). Überwiegend Einheimische, am Wochenende auch viele Berliner. Familien und junge Leute.

Warum ich so gern herkomme: Ich fühle mich als Nackedei einfach wohl, egal ob ich mit meiner Familie hier bin oder solo. Die Atmosphäre ist familiär und freundlich, man nimmt auch Neuankömmlinge offen auf. Und wer wie meine Tochter und ich auf einen vollständig glatten Intimbereich Wert legt, findet sich hier unter vielen Gleichgesinnten wieder.

Fazit: Hier macht mir Nacktsein richtig Spaß! Und Ihnen bestimmt auch! Kommen Sie doch mal vorbei!

 

Viel Spaß beim FKK in Weeslow,

Ihre Sabine Wollenhaupt

 

Schreiben Sie mir: Sabine,

SUPER!Illu Heimatredaktion

12578 Berlin

 

 

Mila las es aufmerksam durch. „Und, hast Du ihr mal geschrieben?“

„Nein. Aber ich habe dann, als ich zwei Jahre später nach Weeslow kam, Sabine sehr bald kennen gelernt, gleich am zweiten Tag sogar. Sie hat es hier in dem Artikel zwar nicht geschrieben, aber sie war damals die Vorsitzende des Vereins, der das Sommerbad betreibt. Der Artikel war sozusagen Werbung in eigener Sache. – Seitdem hat sich echt viel getan in Sachen FKK in Weeslow.“

„Und was?“ wollte Mila wissen.

„Da kann ich Dir auch etwas zeigen.“ Sie ging voran ins Wohnzimmer und kramte in einer Box, bis sie eine DVD gefunden hatte. „Ist vom letzten Jahr. Ein Bericht eines Privatsenders. Michael kommt auch vor, und meine Freundin Jasmin. Und viele andere.“

„Du auch?“

„Nein, ich war damals mit York und den Kindern im Urlaub. Leider.“

 

Erst ging Mila noch duschen, dann schaute sie sich die fast einstündige Reportage aufmerksam an, zusammen mit Sara und Ivy, die vieles kannten und kommentierten. Alle saßen zusammengekuschelt auf der Couch und knabberten Möhren und Apfelscheiben. Es war nach einem Gewitter etwas kühler geworden, und zufälligerweise trugen alle drei schlichte weiße T-Shirts – nur dass das von Mila, auch eine Leihgabe von Nadine, keinen Aufdruck mit Einhörnern oder Seepferdchen zeigte, sondern ein großes rotes Herz mit der Aufschrift `sweet girl´. Mehr als diese jeweils bis zum Bauchnabel reichenden kurzen Shirts trug keines von ihnen. Zwischen den beiden Mädchen wirkte Mila mit ihren geflochtenen Zöpfen, ihrer gebräunten Haut und ihrem blanken, härchenfreien Schoß wie deren große Schwester.

 

In Weeslow hatte sich in den vergangenen Jahren tatsächlich so etwas wie das deutsche, wenn nicht gar das europäische Zentrum der Freikörperkultur entwickelt. Angefangen bei dem mittlerweile weithin bekannten Weeslower See, dessen Ufer nun rundum mit erstklassiger Infrastruktur ausgebaut waren, über die Sportanlagen der H:S-Hochschule, wo viele Sportarten und Freizeitangebote mittlerweile in einer `Nackt-`Variante angeboten wurden (davon hatte Mila schon mal auf dem Campus gehört, aber es kaum glauben wollen), über den FKK-begeisterten Bürgermeister Dreyer, seine ebenso nacktbadenden Angestellten im Rathaus, den Vereinschef  Michael Schneider (der laut Film soeben erstmals auch eine offizielle Klassenreise mit einem Oberstufenkurs ins Nudistenparadies Cap d´Agde gemacht hatte), der wohlwollenden Statements des Rektors, der Schüler und der Eltern dazu, über das Portrait vieler alteingesessener Bürger und der gerade wegen deren Toleranz und Offenheit neu Hinzugezogenen, über  die vielen Besucher von nah und fern, die sich alle für FKK begeisterten, über Webers Wellness-Resort ´Garten Eden´  und den boomenden Tourismus, über den Nacktreiterhof Peters, wo man nicht nur mit geliehenen Pferden nackt ausreiten konnte, sondern auch ebenso nackt im Stall mitarbeiten, über die sommerliche Tradition des Brunnenbadens auf dem Marktplatz und die im Zuge dessen immer häufiger anzutreffenden Nackten in der Fußgängerzone, sogar in den Läden, über das jährliche NudeSummerFestival mit Bands aus aller Welt – die teilweise nackt oder fast nackt auftraten – bis hin zum ´Jugendhof´ der sogenannten FreiKörperKirche von Pastor Varnholt. Und dass sich Weeslow offiziell den Beinamen `Stadt der Freikörperkultur` geben wolle und zusammen mit der Lokalzeitung in jenem Jahr erstmals die `Weeslower FKK-Königin 2007´ wählte. All das und noch viel mehr.

Mila staunte nicht schlecht. Und wollte das natürlich alles gleich kennenlernen. Am nächsten Wochenende, vertröstete sie Nadine, würden sie dort mal hinfahren, versprochen. Und erzählte auf Milas Nachfrage hin, dass hinter vielen der in dem Film erwähnten Dinge sie selbst oder ihr Freund Michael oder auch ihre Freundinnen Melanie, Lissy und Jasmin sowie ein gewisser Aron steckten. Und nicht zuletzt der erwähnte Bürgermeister. Und die würde Mila alle bald kennenlernen. Und daneben gäbe es dort so viele Menschen, denen das Nacktbaden einfach nur Spaß machte, Rentner, Werktätige, Schüler, Kinder, vom Arzt bis zum Apotheker, von den Lehrern bis zum Ortspolizisten. Als wäre das ansteckend. Nacktsein sei in Weeslow mittlerweile der Normalzustand, berichtete sie.

 

Was Mila nicht fassen konnte: Dass es so eine Welt, die sich so aufregend, so verlockend anhörte und die doch so fern sein musste, dass es so eine Welt wirklich gab, in unmittelbarer Nähe, keine Autostunde entfernt.

 

 

Allesamt fanden sich nun zum Abendessen in der Küche ein. Für die restliche Arbeitswoche trafen Mila und Nadine eine Übereinkunft, sozusagen den Pflichtteil für Mila. Da die Mädchen immer spätestens gegen halb drei Uhr aus der Kita zu holen waren, Nadine zur Zeit aber viel länger arbeiten musste, sollte Mila das übernehmen. Sie durfte dafür den Van haben, Nadine würde das Rad zur H:S nehmen.

 

Die Nacht verbrachte Mila mit Nadine, und währenddessen und auch danach war sie kaum in der Lage zu entscheiden, was sie schöner fand, die Nächte mit ihr oder die Nächte mit den beiden Männern. Sie genoss beides.

 

Tags darauf brachte sie erstmals allein die Kinder in die Kita, anschließend fuhr sie zur H:S. Sie trug ihren superkurzen Rock, in dem sie sich Nadine vorgestellt hatte, dazu ein weißes T-Shirt. In den vergangenen Tagen war Mila meistens ohne Unterhöschen herumgelaufen. Wenn man sich ein wenig vorsah, fand sie, bemerkte es schon niemand, nicht mal unter diesem Rock, und natürlich bestärkte sie Nadine darin. Für sie selbst wurde es allmählich zu einem ganz vertrauten Gefühl, das sie durch die schönen Sommertage begleitete und nun einfach dazugehörte. Doch in die H:S traute sie sich so noch nicht. Hin- und hergerissen fand sie für sich einen Kompromiss – sie nahm einfach eines mit und zog es sich erst dort an, und sogleich wieder aus, wenn sie von dort wegfuhr.

 

Es war herrlichstes Sommerwetter. Sie entschied, die Kinder schon am Mittag abzuholen und mit ihnen zum FKK-Bad zu fahren. In der Kita angekommen, fand sie nur eine Erzieherin inmitten vieler schlafender oder ruhender Kinder vor. Die erklärte ihr, dass ihre beiden Lieblinge am nahegelegenen See waren, zusammen mit zwei Erzieherinnen und fünf anderen Kindern, und wies ihr den Weg. Mila ging über das Gelände durch ein nur von Erwachsenen zu öffnendes Tor, dann einen Trampelpfad über eine Wiese, von dem aus sie schon das Kinderlachen und Planschen hören konnte. An einer kleinen Badestelle stand knietief im Wasser eine junge schlanke Frau im Bikini, die einer etwa Fünfjährigen versuchte, das Schwimmen beizubringen. Ivy, die im Sand am Ufer buddelte, erkannte ihre große Freundin als erste und rannte auf sie zu. Die Kita-Leiterin, eine etwas rundliche Frau mit langen grauen Haaren, die noch feucht vom Baden etwas achtlos zu einem Dutt zusammen geknotet waren, saß in gelber Badehose mit dem Rücken zu Mila auf einem flachen Stein und war von einem Halbkreis von vier nackten Kindern umringt, denen sie reihum Apfelscheiben verteilte. Als sie sich umdrehte und Mila erkannte, erhob sie sich und grüßte sie lächelnd.  Sie war oben ohne, ihre großen, schweren Brüste hingen tief herab. Nun sprang auch Sara auf und lief auf Mila zu. Die beiden Mädchen bettelten. Sie wollten noch nicht abgeholt werden. Mila spielte die Enttäuschte.

„Dann muss ich ja ganz allein ins Freibad.“

„Aber wir können doch auch hier baden.“ bemerkte Sara ganz richtig.

Die Leiterin kam ihrem Schützling zu Hilfe: „Wo wollten Sie hin? Zum Baden? Das können Sie doch genauso gut auch hier.“

Ja, dachte Mila. Eigentlich schon. Aber…

Die jüngere Erzieherin kam aus dem Wasser, ein Kleines im Schlepptau: „Wir bringen den Kleinen das Schwimmen bei. Jedenfalls so ein bisschen. Immer einem nach dem anderen. - Sara, Du bist dran. – Können Sie noch so lange warten?

Mila nickte. „Klar.“

Die Leiterin meinte: „Sie können ja mitmachen.“

Wie komisch. Mila musste grinsen. Ausgerechnet sie als Schwimmlehrerin. Doch Sara fand die Idee gut. Ivy natürlich auch. Aufgeregt hüpften die beiden um Mila herum.

„Kommen Sie, baden Sie mit!“

„Aber ich habe kein Badezeug.“ Unbewusst verfiel Mila ein wenig in ihren alten Akzent.

„Und im Auto? Sie wollen doch ins Freibad?“

„Da auch nicht.“ gestand Mila mit etwas leiserer Stimme.

Sie konnte nicht erkennen, ob sich die Leiterin auf diese Antwort einen eigenen Reim machte, jedenfalls  lachte jene und meinte: „Na, dann baden Sie halt in Unterwäsche.“

Unterwäsche, ja, gute Idee - eigentlich, dachte sich Mila.

„Na, was ist?“ drängelte nun die Jüngere. „Wir sind doch hier unter uns. Und die anderen Eltern kommen sowieso nicht vor drei Uhr.“

Lust zu bleiben hatte Mila schon. Einerseits, weil sich Sara und Ivy hier so wohl fühlten mit ihren kleinen Freunden, andererseits weil diese kleine Badestelle, obwohl nicht weit entfernt von einer Siedlung gelegen, so schön idyllisch war, gerade so, wie Mila sich einen See in Deutschland schon früher immer vorgestellt hatte. „Ich hab nur keinen BH…“

„Dann wären wir ja schon mal zwei.“ meinte die Leiterin und wies an sich selbst herunter. „Außerdem, so ein hübsches Ding wie Sie…“

Mila war nun endgültig überzeugt. „Na gut. Ich muss nur noch mal schnell zum Auto.“ Schon wandte sich das gertenschlanke, dunkelhaarige, schon so sommerlich gebräunte Mädchen um und lief eilig davon. Wenige Minuten später war es wieder an der Badestelle, zog sich flink Sneakers, Shirt und Rock aus, legte alles auf einen flachen Stein und lief nur noch mit einem ultraknappen G-String ins Wasser, der außer hauchdünnen Bändchen nur vorn ein kleines. schneeweißes Stoffdreieck vorweisen konnte.

„Ja, dann…“ sagte die jüngere Erzieherin, kam ans Ufer, legte grinsend ihr Oberteil ab und entblößte ihre schön geformten kleinen Brüste.

 

Kurz darauf planschten zwei barbusige hübsche junge Frauen mit jeweils immer einem Kind im seichten Wasser, machten Schwimmbewegungen vor und hielten abwechselnd Drei- bis Fünfjährige am Bauch hoch, damit die das nachmachen konnten. Dazwischen unterhielten sie sich miteinander, lernten sich kennen. Die junge schlanke Erzieherin hieß Katrin, war 25 und kam aus der Lausitz. Sie erzählte, dass sie gerade die notwendigen Fortbildungen absolvierte, um alsbald eine eigene Kita leiten zu können.

Auch oben ohne zu machen wäre für Mila vor wenigen Wochen noch undenkbar gewesen. Nun fühlte sich das für sie so an, als hätte sie wieder die Seiten gewechselt, hin zu den ´Textilern´.  Doch ihr Slip war nunmal kein Bikinihöschen. Es blieb nicht aus, dass Mila komplett ins seichte Wasser eintauchte, sei es, um kniend ein Kindchen unter dem Bauch festzuhalten, oder weil sie übermütig von einem der Wichte umgestoßen wurde. Dabei wurde ihr Slip alsbald vollkommen nass und dadurch das kleine, anfangs blickdichte Dreieck in ihrem Schoß vollkommen durchsichtig, fast schon unsichtbar. Zudem rutschte der schwerer gewordene Stoff andauernd an den Hüften herab. Ein wenig skeptisch schaute Mila mehrmals an sich herab, zupfte immerzu genervt an den Seiten

Katrin sah sich das eine Weile an, dann schlug sie vor: „Und wenn Du einfach ganz ohne badest?“

Mila verzog den Mund. „Ja, dachte ich auch schon – aber darf ich das denn?“

„Warum nicht?!“

Beide sahen zur Leiterin. Katrin fragte für sie, und Mila erhoffte sich eine Erlaubnis. Das nasse Höschen zu tragen war ihr jedenfalls deutlich unangenehmer als gar keines anzuhaben.

Die graue Alte zögerte. „Na ja… Also meinetwegen kein Problem, noch einen Nackedei mehr hier zu haben. Aber ich überlege gerade, ob wir Probleme mit den Eltern kriegen könnten.“

„Warum?“ fragte die Jüngere ihre Chefin. „Ist doch Milas Sache. Und die Kinder sind alle noch so klein…“

Die Leiterin überzeugte das allein zwar nicht, aber sie gab schnell nach. „So“, sie wies auf Milas durchnässtes Höschen, „kann man ja eh schon alles sehen. Dafür hätten Sie nicht extra zum Auto laufen müssen.- Also ziehen Sie es einfach aus, Mila! – Und warum sollten Sie nicht einfach so nackig sein dürfen wie die Kleinen.“ ergänzte sie.

Mila freute sich. Sie schaute sich überflüssigerweise nochmal kurz um, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich unter sich waren, sah das zustimmende Nicken der beiden anderen Frauen und befreite sich von dem überflüssigen Stückchen Stoff, warf es ans Ufer und wandte sich einfach wieder dem kleinen Mädchen an ihrer Seite zu.

„Darf das auch weg?“ fragte nun Katrin und deutete auf ihr eigenes Höschen.

Die Ältere grinste nur noch. „Wie Du magst. Aber bevor die Eltern kommen, ziehst Du Dich bitte wieder an!“

Ihr Tanga flog kurzerhand hinterher. Katrin war, unschwer zu erkennen, ebenfalls FKK-Fan. Und die Leiterin, Gitta, bald sechzig, eine waschechte Berlinerin, behielt zwar ihre Badehose an, aber sie ließ die beiden Jüngeren deutlich spüren, dass sie es eigentlich ganz prima fand, dass diese sich ganz ohne zeigten.

Und auch, als eine Stunde später überraschend eine Mutter am Ufer stand, um ihren kleinen Sohn, den Mila gerade vergnügt im Wasser herumschwenkte, abzuholen, machte Gitta keine Anstalten, die ganze Situation irgendwie zu erklären. Als wäre es das Normalste der Welt, begrüßte sie die Mutter, rief den Kleinen heran, stellte Mila kurz vor als Kindermädchen zweier seiner Spielkamerdinnen, packte seine Sachen zusammen, half beim Anziehen und verabschiedete die beiden so fröhlich wie immer. Mila lächelte dabei die ganze Zeit lieb und schien, als merke sie gar nicht, dass sie nackig war. Katrin allerdings kam aus dem Wasser und zog sich, wenngleich ohne Eile, ihren Bikini-Tanga wieder an. Und so war es bei der nächsten, die gleich zwei abholte, und dem letzten, einem jungen Vater, der die Übergabe seiner Tochter sichtlich versuchte in die Länge zu ziehen, um noch ein paar Eindrücke mitnehmen zu können. Zum Schluss blieben nur noch die drei Großen mit Sara und Ivy, und so war es an der Zeit, den beiden Erzieherinnen den verdienten Feierabend zu ermöglichen. Mila zog zwar die beiden Kleinen an, sie selbst blieb aber so lange wie möglich splitternackt, packte nur ihre Sachen und ging so mit hinüber zur Kita. Dort schlüpfte sie erst vor dem Hintereingang in ihr Röckchen und ihre Sneakers, nicht aber in ihr Shirt, denn darin hatte sie ihren nassen Slip eingewickelt und das war nun selbst durchfeuchtet. Sie sammelte drinnen Beutel und Brotdosen der Kleinen ein, inmitten der dort noch betreuten Kinder, vor den Augen der dritten Erzieherin und zweier sichtlich überraschter Mütter. „Wie süß.“ entfuhr es der einen, während die andere verständnislos den Kopf schüttelte. Mila selbst nahm es kaum wahr, sie fühlte sich gut, so wie sie war.

 

 

„Nadine, eines habt Ihr noch nicht bei Euch in Weeslow.“ begann Mila mit ihrer Erzählung, als ihre Freundin endlich nach Hause kam. Sie reichte ihr ein Glas Weißwein, und die beiden setzten sich in der Abendsonne auf die Terrasse. Während Mila gar nichts trug, hatte sich Nadine etwas fröstelnd einen vollkommen durchsichtigen weißen Kimono über den nackten Leib übergeworfen, den sie vorne nur nachlässig zu knotete. Die Kinder durften drinnen fernsehen.

„Ihr habt noch keinen FKK-Kindergarten. Oder?“

Nadine lachte. „Nein. Stimmt. Sowas haben wir noch nicht.“

„So einen, in dem die Kinder den ganzen Tag nackt herumlaufen können.“ ergänzte Mila. Sie bemerkte, dass Nadine aufhorchte. „Bei so vielen Nacktfans wie dort, darunter ja bestimmt auch viele junge Eltern, könnte das doch eigentlich eine gute Idee sein, oder? Die Kleinen lernen das dann wie selbstverständlich auch untereinander kennen. – Ich wüsste sogar schon eine Frau, die bestimmt die Leitung übernehmen würde.“ Und dann erzählte sie von ihrem Nachmittag.

Als sie mit ihrem Bericht geendet hatte, erhob sich Nadine, stellte sich vor ihre Geliebte und küsste sie. „Mila, wird echt Zeit, dass Du nach Weeslow mitkommst. Du passt wunderbar dahin.“ Mila versenkte zum Dank ihr Gesicht in Nadines vom Kimono nicht verdeckten Schoß und küsste ihre Vulva. Nadine zog Milas Kopf stärker an sich, Mila leckte ihre schon feuchte Vulva, spielte mit der Zunge an ihrer Klitoris. Nadine warf ihren Kopf in den Nacken und stöhnte leise auf.

„Schneidest Du uns einen Apfel.“ Sara stand plötzlich neben den beiden und sah interessiert zu.

„Klar, mein Liebes.“

„Was macht Ihr da?“

Milas Gesicht schaute lachend unter dem Kimono hervor. „Ich küsse Deine Mum.“

Nadine ergänzte. „Mila küsst mich gern dort, so wie Papa, das kennst Du doch. Die Großen machen sowas gern.“ Sie löste sich von ihrer Freundin und trat einen Schritt auf Sara zu, verwuschelte liebevoll ihr Haar und nahm sie an der Hand mit in die Küche. „Aber nicht die Kleinen. Die kriegen erstmal einen Apfel…“

 

 

Am nächsten Tag hatte Mila nichts an der H:S zu tun, sondern eine Art Hausaufgabe erhalten. So fuhr sie direkt am Morgen ins FKK-Bad. Da sie die Kinder abholen sollte, bekam sie den Van. Sie warf sich nur ein leichtes Sommerkleidchen über und fuhr los. Im Bad war morgens wie immer noch wenig Betrieb, nur zwei – angezogene – Handwerker reparierten eine Außenlampe und zwei Rentner waren zum Frühschwimmen im Wasser. Anfangs widmete sich Mila geflissentlich ihren Aufgaben, aber nach zwei Stunden war ihr nach etwas Abwechslung. Sie besuchte Gerda. Sie trat zu ihr ins Kassenhäuschen, aber für zwei war es darin zu eng. Daher stellte sie sich einfach in den Eingang, bestellte ein Eis und unterhielt sich durch das geöffnete Fenster weiter. Die nach und nach vereinzelt ankommenden Gäste schoben sich an ihr vorbei, nicht ohne einen bewundernden Blick auf das schöne nackte Mädchen, das dort an seinem Eis schleckte, zu werfen.

Ein nackter Junge, etwa elf Jahre, kam von der Badseite her angerannt. „Gerda, hast Du den Schlüssel für den Schrank mit den Tischtennisschlägern?!“

„Ach, der liegt noch im Auto.“

„Ich hole ihn!“ rief der Kleine.

„Nee, Du nicht, Du machst bloß Unfug. Ich gehe selbst“.

In dem Moment kamen wieder Gäste.

„Soll ich ihn für Dich holen?“ fragte Mila höflich.

„Ja, wenn Du magst. Es ist der rote Fiesta da hinten, dort auf dem separaten Vereinsstellplatz. Hier hast Du ein Tuch zum Umwickeln.“ Schon griff sie hinter sich.

Mila winkte ab. „Ach was, brauche ich nicht!“ sagte sie, selbst erstaunt über ihren eigenen plötzlichen Wagemut,  ließ sich den Autoschlüssel reichen und spazierte los.


Dieser kleine Ausflug nach außerhalb war etwas besonders Aufregendes, noch mehr als alles Bisherige. Auch wenn es zu den Reihen der geparkten Autos keine zwanzig Meter waren und noch immer wenig los war, so war Mila doch hier außerhalb des geschützten Raumes des FKK-Bades, also im öffentlichen Raum. Ein offizieller Radweg führte hier vorbei, am hinteren Ende des Parkplatzes war gut sichtbar eine Hauptverkehrsstraße. Mila schlenderte betont langsam mitten in der asphaltierten Gasse zu den parkenden Autos. Eine Frau um die vierzig, schon tief dunkel gebräunt, im kurzen Strandkleid, kam ihr entgegen. „Hallo!“ grüßte sie freundlich das nackte Mädchen. „Hast Du nicht etwas vergessen?“  Mila lächelte zurück. „Nein. Ich hole nur schnell etwas.“ Die Frau lachte und wünschte einen schönen Tag. Ein Auto kam die Gasse entlang auf der Suche nach einem Parkplatz, darin ein älteres Paar, das Mila staunend betrachtete.

 

Ihr Herz pochte bis zum Hals. Sie konnte selbst kaum fassen, was sie hier tat. Als wenn sie es nicht glauben wollte, fuhr sie sich gedankenverloren mit der Handfläche von der Brust über den Bauch über die Lenden bis zum Oberschenkel – tatsächlich, kein Oberteil, kein Höschen!

 

Mit einem Mal stellte sie fest, wie erregt sie war – nicht nur aufgeregt, sondern auch erregt. Sie war total feucht. - Warum nur? Weil es verboten war? Oder weil es so schön war? Weil es so unerhört und so mutig war? Weil Nacktsein sich so grenzenlos frei und gelöst anfühlte? Von solchen Momenten der Freiheit, der völligen Losgelöstheit hatte sie vor Wochen, ja vor wenigen Tagen noch nicht mal den Hauch einer Ahnung gehabt. Sie hatte in einem Kokon gelebt. – Sie machte niemandem Vorwürfe, schon gar nicht ihren Eltern, ihrer Familie. Die kannten es nicht anders, die wussten nichts davon. Aber das hier, das war auch wahr – und wunderbar! Mila, Du machst FKK! Du läufst splitternackt herum, in aller Öffentlichkeit! Du traust Dich das! Und es ist einfach herrlich! Sie fragte sich, ob es wohl Nadine und all den anderen auch so bei ihren ersten Malen gegangen war. Den Männern vielleicht nicht, und wer in Weeslow, dieser geheimnisumwobenen FKK-Stadt, groß geworden war, wohl auch nicht. Aber Nadine hatte ihr erzählt, dass sie auch ganz zufällig dazu gekommen war, mit siebzehn Jahren, also nicht viel früher als Mila selbst. Hatte es sich für sie genauso angefühlt? Nadine jedenfalls war seither eine absolute Nackt-Liebhaberin (wie nannte sie das? `Nudistin´) geworden. Und sie, Mila, war ebenfalls auf dem besten Weg dahin. Nein, verbesserte sie sich selbst – sie war längst schon eine. Sie war einfach gern nackt, das hatte sie in den letzten gerade mal zehn Tagen für sich entdeckt. Sie fühlte sich nackt, unbekleidet, unverhüllt einfach wohl, einfach frei, kein Zweifel, das wusste sie nun. Solche Grenzen zu überschreiten wie jetzt auf diesem Parkplatz, das war für sie noch neu, Grenzen am Rande der Scham, über die festen, scheinbar unverrückbaren Grundsätze ihrer Erziehung hinweg– sie überwand gerade ihre anerzogene Prüderie, die ihr anerzogene Züchtigkeit, all das, was man ihr als richtig und sittsam und gottgefällig eingeredet hatte -  und was sich nun zumindest ihr, Mila, als so unnütz und überflüssig und überholt darstellte. Nein - das hier war gottgefällig! Im Einklang mit der Natur und dem menschlichen Sein – das stand für sie fest. Nackt wie Gott mich schuf – und wie er mich bestimmt genauso sehr liebt! So nahe hatte sie sich Gott noch nie gefühlt. – Vielleicht bin ich deshalb so feucht... Sie erschrak fast ein wenig, als sie sich ihrer Gedanken bewusst wurde.

Sie versuchte, sich wieder auf die Gegenwert zu konzentrieren, holte den Schrankschlüssel zum aus dem Wagen und ging langsam wieder zurück. Ein Radfahrer passierte das Bad und kreuzte Milas Weg, sie blieb stehen, sah ihn direkt an und ließ ihn vorbei.

 

 

Direkt nach Schulende traf Niklas ein. Seine kleine Schwester war bei ihm und grüßte Mila lässig mit der Hand, als wären auch sie alte Bekannte. Niklas und Mila gingen schwimmen, spielten Tischtennis mit dem kleinen Nervling Lukas und lutschten wieder ein Eis am Badesteg, lagen danach dicht beieinander auf einer großen Decke.

Sie sprachen nicht viel miteinander, aber Mila empfand das stille Nebeneinandersitzen mit dem geheimnisvollen, ernsthaften, bezaubernd hübschen Jungen als sehr angenehm. Sein Blick fiel auf Milas Sonnenöl.

„Soll ich Dich eincremen, Milahontas?“

Mila lächelte. Ist nicht nötig, Kleiner, dachte sie. Aber sie sagte stattdessen: „Sehr gern!“, drehte sich sogleich auf den Bauch und band ihr langes dunkelbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz. Er ließ Öl in seine Hände laufen und massierte zunächst ihre Schultern und Arme. Genüsslich schnurrte Mila unter ihm. Dann ölte er ausgiebig und akribisch den gebräunten Rücken, die Taille, die Hüften.

„Du machst das ziemlich gut!“ flüsterte Mila.

„Wie alt bist Du eigentlich?“

„Achtzehn. Fast neunzehn.“

„Was machst Du?“

„Ich studiere.“

„Hast Du einen Freund?“

Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen und lächelte. „Nein.“ Jede andere Antwort wäre zu kompliziert gewesen, dachte sie.

Er räusperte sich, als wollte er noch etwas sagen.

„Was ist?“ fragte Mila.

„Hattest Du schon mal Sex?“

Sie lachte laut auf, dass ihre Brüste bebten. „Hey, Du Frechdachs!“

Er rückte etwas von ihr ab. „Entschuldige, das war wohl etwas unhöflich.“

Mila schüttelte grinsend den Kopf. „Schon gut, Kleiner. Und Du? Hattest Du schon Sex, Niklas?“

„Nein.“

Sie schwieg einen Moment. „Hättest Du mich das vor fünf Tagen gefragt, dann hätte ich auch nein sagen müssen.“ gestand sie ihm schließlich. 

Nun schwieg er.

„Was ist, was denkst Du?“

„Ach nichts.“ sagte er leise.

Nun ging er zu den Beinen über, begann an den Fersen, glitt langsam über die Kniekehlen bis zu den Oberschenkeln vor, ölte außen, dann, ganz vorsichtig innen, kehrte nach oben zurück, und nach kurzem Zögern, da Mila keine weitere Regung zeigte außer einem seligen Lächeln, ölte er ausgiebig ihren festen, zarten Po ein. Sogar in ihren Schritt wagte er sich vor, wenn auch zaghaft und sehr behutsam, immerzu ihren Protest erwartend. Doch der blieb aus. Zwischen Niklas Beinen ragte längst sein erregter Schwanz  hervor, aber er saß so, dass weder seine Schwester, noch die alten Leute daneben noch andere das sehen konnten - außer Mila selbst, die es sofort bemerkte, als sie ihm über die Schulter hinweg den Kopf zuwandte.

Er entschuldigte sich sofort.

„Das macht doch nichts.“ meinte sie nur und lächelte. Aber dann erstarb ihr Lächeln. „Du, Deine Schwester kommt!“

Sofort hörte Niklas mit dem Einölen auf und klemmte sein erigiertes Glied zwischen den Beinen ein.

Mila setzte sich auf. 

„Ich will Euch nicht stören“, sagte das Mädchen in altklugem Tonfall, als sie das ungleiche Paar erreicht hatte, „aber es ist schon halb drei, Niklas, Du musst los!“ Dann drehte sie sich auch schon wieder um.

„Ich muss zum Klavierunterricht.“ sagte Niklas mit reichlich enttäuschter Stimme.

„Schade! – Aber ich muss auch weg. Hätte ich glatt vergessen. - Du spielst Klavier?“

„Ja.“

„Und Du nimmst richtig Unterricht?“

„Nein – ich gebe Unterricht!“

Sie bemerkte den etwas gekränkten Tonfall sofort. „Oh! Entschuldige. Echt?!“

„Seit ein paar Wochen, ja. Um das Taschengeld etwas aufzubessern. - Sehen wir uns morgen wieder?“

Sie warf sich ihr Kleidchen über: „Vielleicht, mal sehen, was ich morgen vorhabe.“

Niklas schaute sie mit großen Augen fast flehend an. Mila dachte, nein, ich werde mich nicht mit einem Fünfzehnjährigen auf ein Date einlassen! „Wenn nicht morgen, dann übermorgen oder am Wochenende. Mal sehen, wie das Wetter wird.“ sagte sie tröstend.

„Okay.“

 

 

Niklas musste nicht lange auf ein Wiedersehen warten. Mila kam am nächsten Tag nach ihrem Seminar gegen zwei Uhr im Bad an. Nadine wollte die Kleinen selbst aus der Kita abholen, erst abends würde sie sich um die beiden kümmern müssen, und so nutzte sie das weiterhin herrliche Sommerwetter. Das Zusammensein mit Niklas empfand sie als sehr angenehm, so groß der Altersunterschied auch war.

„Musst Du heute etwa wieder Klavierunterricht geben?“ fragte sie ihn, als er begann, sich nach kurzer Zeit zum Gehen fertig zu machen.

„Nein, heute übe ich für mich. Ich habe in zwei Wochen eine Prüfung. Ich will unbedingt bestehen. Ich möchte gern nach der Schule Musik studieren.“

„Ich kann auch ein bisschen spielen“, sagte Mila, „aber es ist wie beim Tischtennis, ich bin auch da nicht in Übung. In letzter Zeit hatte ich keines zur Verfügung.“

„Ich bringe es Dir wieder bei!“ sagte er strahlend, „komm doch einfach mit! – Werde doch einfach meine Schülerin!“ 

Sie zögerte. Gar keine schlechte Idee, wieder Unterricht zu nehmen, dachte sie. Eigentlich hatte sie noch länger im Bad bleiben wollen, aber sein bettelnder Blick ließ sie schwach werden. Außerdem war sie schon ein bisschen neugierig zu sehen, wie er so wohnte und lebte.

 

Also radelte sie mit ihm nach Hause. Niklas führte sie herum, einmal durch das Erdgeschoß, dann auf die Terrasse. Er wohnte in einem großzügigen Achtzigerjahre-Architektenhaus mit großen, von hohen Hecken und Büschen gesäumten Garten. Im hinteren Bereich war auch hier ein Pool ins Erdreich eingelassen, größer noch als der bei Nadine und York. Auch seine Eltern schienen nicht unvermögend zu sein.

„Was machen Deine Eltern?“ fragte sie ihn ganz direkt.

„Mein Vater ist Banker. Der arbeitet in der Woche in Frankfurt. Oder London. Oder Singapur. Egal. Meine Mum ist Professorin.“ Er sagte das so dahin, als sei ihm selbst das ziemlich egal.

Niklas bat sie hinein, und sie spielten, eng nebeneinander auf einer kleinen Klavierbank sitzend, zum Aufwärmen vierhändig ein paar leichte Stücke, die beide kannten. Anfangs machte Mila noch viele Fehler, aber allmählich wurde sie immer sicherer.

„Wie beim Tischtennis.“ meinte sie, man müsse nur mal wieder anfangen.

 

Nach einer Stunde kam Cecilia dazu, Niklas kleinere Schwester, und hörte ihnen aufmerksam zu. Kurz darauf übernahm sie Niklas Platz und spielte mit Mila zusammen. Sie war ebenfalls sehr talentiert, aber noch nicht so weit wie Niklas, und Mila war froh, eine Mitspielerin an ihrer Seite zu haben, die etwa ihr Niveau hatte, so dass ihre Fehler nicht ganz so auffielen. Cecilia war ein viel lebhafterer Typ als Niklas, doch so unterschiedlich die beiden auch waren, sie nahmen Mila ohne weiteres als große Freundin in ihrem Hause auf.  

 

Nachdem sie alle drei ausgiebig Klavier gespielt hatten, gingen sie hinaus auf die Terrasse. Hinten im Garten stand auch eine Tischtennisplatte. Und ehe sich Mila versah, hatten sich die anderen beiden ausgezogen und liefen nackt zur Platte.

„Komm!“ Cecilia winkte Mila heran, aber die zögerte.

Cecilia ahnte, weshalb. „Kannst Dich ruhig ausziehen, hier sieht Dich keiner!“ 

„Und wo sind Eure Eltern?“

„Papa ist in Frankfurt. Und meine Mum in Wien. Die kommen beide erst am Wochenende wieder.“

„Wie, dann seid Ihr also ganz allein hier zu Hause?“ fragte Mila verwundert nach.

„Ja. Kommt vor.“ meinte er so beiläufig, als wäre dies das Normalste der Welt. „Meine Oma wohnt nicht weit von hier. Wenn was ist, dann rufen wir an, und ab und zu kommt sie auch mal vorbei.“

 

Da sie also hier unter sich waren, der Garten gut vor Blicken geschützt und es überdies ein recht heißer Tag war, zog sich Mila zumindest ihr enges Top und ihren Minirock aus und folgte den beiden nackten Geschwistern oben ohne im schwarzen String-Tanga. Den trug sie nicht nur, weil sie an der H:S gewesen, sondern auch, weil sie mit dem Fahrrad unterwegs war – und ihr die Vorstellung, dabei kein Höschen zu tragen, noch dazu unter ihrem superkurzen Mini, doch noch allzu befremdlich vorkam, so sehr Nadine ihr auch zuredete. Aber hier, in diesem schönen Garten, da brauchte sie den dann doch nicht, befand sie, und schlüpfte hinaus.

So spielten die drei Nackedeis zu dritt Tischtennis und gingen anschließend im großen Pool baden. Niklas verschwand zum Klavier-Üben, Cäcilia und Mila versuchten sich in Federball.

 

Beim Verabschieden schlossen Niklas und Mila einen Vertrag. Es war nur ein mündlicher Vertrag, aber er besagte, dass Mila für zunächst zehn Stunden Unterricht zweihundert Euro bezahlen wollte. Das war viel Geld für sie, aber sie sparte ja jetzt Miete und Kost.

 

 

 

„Wann fahren wir endlich mal nach Weeslow?“ quengelte Mila.

„Ach Liebstes, ich hatte eigentlich das kommende Wochenende eingeplant. Michael hat auch schon nachgefragt. Wobei, er vermisst eigentlich mehr die Kinder als mich, seit er seine Neue hat. – Aber wir sind am Sonntag bei Freunden eingeladen. Und Du kommst mit!“

„Ich?“

„Klar. Du gehörst jetzt zur Familie.“

Das hörte Mila gern. Nun wollte sie mehr über die Einladenden wissen, aber Nadine gab nicht mehr preis, als dass es sich um gute Freunde handele. Und dass das – natürlich – auch FKK-Fans seien.

 

Die weiteren Tage vergingen für Mila mit H:S, Lernen, Kinder betreuen oder Klavierstunden bei Niklas. Es war kühler und windiger geworden, also fielen Badebesuche aus. Mila lief tagsüber sogar manchmal mit langen Jeans und Pulli herum, und zu Hause oft in T-Shirt und Jogging-Hose.

„Schade. Ich hatte mich so an meine nackte Mila gewöhnt.“ sagte Nadine eines Abends.

„Ich auch. Aber es ist echt kalt.“

„Ja, die Schafskälte nennt man das. Soll aber am Wochenende vorbei sein.“

„Ach, a apropos: Wer kommt eigentlich alles zu dem Essen am Samstag?“

„Wir fünf. Und die, die sind zu viert. – Ich wünschte wirklich, es würde wieder sommerlicher werden, damit Du da nicht so viel anhaben musst.“

Mila runzelte ihre schöne Stirn. „Wie meinst Du das?“

„Na, ich möchte doch gern mein FKK-Mädchen dabei haben…“

„Und wie meinst Du das?“

Nadine lachte. „Ich würde allzu gern beweisen können, dass ich denen gegenüber nicht zu viel geschwärmt habe von Deiner Schönheit und Deiner nackten Grazie.“

„Du Angeberin!“ meinte Mila und klopfte ihrer Freundin scherzhaft auf den Po. „Ich fahre zum Unterricht.“

„Wo machst Du den eigentlich?“

„Erzähle ich nicht. Du erzählst ja auch nichts über die Leute vom Samstag.“

 

 

Freitagabend kam York aus Wien zurück und ebenso das warme Wetter. Schon am Samstag konnte man wieder auf der Terrasse sitzen, am Sonntag sollten es immerhin 22 Grad und Sonnenschein werden. York war wie ausgehungert und bearbeitete Nadine und Mila die ganze Zeit. So wenig konnte er an sich halten, dass er Mila sogar einmal in der Küche von hinten nahm, während die beiden Kleinen nebenan spielten.

„Habt Ihr Euch wieder lieb?“ fragte die kleine Ivy aus dem Wohnzimmer heraus, als sie das stöhnen hörte.

 „Oh ja.“ keuchte Mila atemlos, während sie sich am Küchentresen abstützte und ihm ihren Po entgegenstreckte.

Nadine, in dem durchsichtigen Kimono, kam rein und nahm zwei Gläser für die Kinder aus dem Schrank. „Wenn Du hier fertig bist, Liebes, kommst Du dann mal hoch, damit wir was zum Anziehen für morgen aussuchen.“

„Gern.“ hauchte Mila mit letzter Kraft.

Nadine warf ihr einen Kussmund zu, gab ihrem keuchenden Mann einen Klaps auf den Allerwertesten und ging hinaus zu den spielenden Kindern.

 

„Warte, ich glaube, Du hast da noch was.“ sagte Nadine, als Mila mit geröteten Wangen und zerzausten Haaren in ihr Schlafzimmer eintrat, und langte schon nach einem Kleenex.

Mila versuchte, den Kopf soweit wie möglich umzuwenden, um selbst nachzuschauen. Tatsächlich, an ihrem Rücken floss ein wenig Sperma herab. „Ach, entschuldige, ich dachte, er hätte alles in mir abgespritzt.“

„Macht doch nichts.“ Nadine zögerte mit einem Mal. Mittlerweile war ein Teil des Spermas bis zu Milas Poritze hinab gelaufen. „Eigentlich kann es auch da bleiben, finde ich. Das trocknet schnell. Und ich finde, es riecht so gut.“ Sie legte das Kleenex zurück auf den Schminktisch.

„Ja, das stimmt.“

„Sieh mal, ich könnte mir das hier für morgen vorstellen.“ Sie trat zum Schrank und holte ein Kleid hervor, das sie schon quer gehängt hatte. Sie hielt es Mila vor.

Kleid? Es war ein fast knielanger weißer Baumwoll-Kimono, grob gehäkelt und mehr oder weniger durchsichtig, ab der Hüfte aus Fransen bestehend , vorn nur auf Busenhöhe mit einem dünnen Bändchen zuzubinden und damit den Bauch und alles darunter frei lassend.

„Jaaa… schön…“ sagte Mila gedehnt, „- und was dazu?“

„Nichts!“

„Wie - nichts? Absolut nichts? Also auch keinen Rock, keine Shorts…“

„…kein Höschen.“ ergänzte Nadine. “Genau.“

„Never!“ Mila schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Nadine, bei aller Liebe!“

Nadine zog enttäuscht eine Schnute. „Wirklich nicht?“

„Nein!“ Sie schaute an ihrer Freundin vorbei zum Schrank. „Was hast Du sonst noch so für mich?“

Darauf ging die Hausherrin nicht ein, sondern fragte: „Na gut, und mit einem Slip?“

Mila schaute sie skeptisch an. „Dazu? So offen? Ich kenne die doch gar nicht, diese Leute. Da kann ich doch nicht offen im Slip hingehen…“

„Doch, kannst Du. Probier´s mal.“ Als hätte sie das schon so vorbereitet, zog Nadine vom Bett einen winzigen weißen String – genau so einen wie beim Badetag in der Kita.

Mila nahm ihn ihr ab und schlüpfte erst in diesen, dann in den Kimono, band ihn mit dem dünnen Schnürchen vor der Brust zu und beschaute sich im Spiegel. Sie drehte sich hin und her. „Man kann oben herum wirklich alles sehen.“ In der Tat schienen ihre festen Brüste und deren dunklen Höfe sehr deutlich hindurch, aber auch ihre Arme, die Schultern.

„Mir gefällt es sehr.“ sagte Nadine leise, fast wie zu sich selbst.

„Das glaube ich Dir. - Und mit Shorts?“

„Och nö. Das macht den ganzen Eindruck kaputt.“

„Wenigstens ein Bikinihöschen? Och bitte!“ bettelte Mila und ballte dabei wie ein kleines Kind die Fäuste vor ihrer Brust.

Zweifelnd runzelte Nadine die Stirn. „Das passt doch nicht zusammen. Sieht dann so nach Strandbar auf Malle aus.“ Doch bereits nachgebend fügte sie hinzu: „Ich schau mal, was ich habe.“

Während sich Milas weiter skeptisch von allen Seiten im Spiegel anschaute, kramte Nadine in der Schublade einer Kommode und zerrte erst ein grünes, dann ein rosa-farbenes Teilchen hervor. „Wusste gar nicht, dass ich noch welche habe. Das grüne ist noch aus meiner Jugend – vor meiner FKK-Zeit. Und das andere hier habe ich mir für eine Studienfahrt nach Belgien gekauft, weil es hieß, dort könne man nirgendwo nacktbaden. War aber ein Gerücht, habe ich nie gebraucht. – So, das wäre es.“

Sie waren sich einig, dass beide Teilchen nicht in Frage kamen.

Wieder wandte sich Mila dem Spiegel zu. „Schau mal, hinten kann man total die dünnen Bändchen vom String hindurch sehen. Also eigentlich eher meinen Po. Ich finde, nur so im Slip, das sieht so… unvollständig aus.“

Nadine schüttelte den Kopf. „Finde ich gar nicht. Ich mag keine Unterhöschen, wie Du weißt. Aber wenn man sie wie ein Kleidungsstück ganz offen trägt, dann finde ich die eigentlich ganz klasse. Und wenn Du mal nicht nackt gehen willst – was ich echt schade finde, ehrlich gesagt -, dann ist so ein Slip genau das Richtige.“

„Meinst Du wirklich?“

„Ich bin tatsächlich früher oft so herumgelaufen. Das war in meiner ersten Weeslower Zeit ein oft gewähltes Outfit von mir: bauchfreies T-Shirt, Unterhöschen, weiße Turnschuhe. Fand ich eine Zeit lang total cool. Gut, ist heute nicht mehr so mein Style.“

„Und wo bist Du dann so herumgelaufen?“

„Na, in Weeslow.“

„Auch in so was? Also so was Knappem?“

„Klar, auch. Damals waren diese Sloggis in Mode. Die sahen ein bisschen aus wie Pants und hatten tolle Farben. Aber auch so super knappe G-Strings wie diese waren in – und die habe ich auch ab und zu getragen – einfach statt Shorts oder Röckchen. ´Po to go´ nannte Michael das immer.“

„Und so bist Du dann durch Weeslow gelaufen?“

„Ja. Anfangs gab es ein paar überraschte Blicke, das war ja schon irgendwie ungewöhnlich, aber irgendwann war das dann ganz normal. Und das haben auch einige andere Mädchen dann nachgemacht.“

Mila schaute nachdenklich an sich herab. „Also, wenn das Essen hier bei uns wäre, dann vielleicht. Hier wäre ich zu Hause.“ Sie startete noch einen letzten verzweifelten Versuch. „Wenigstens einen Slip mit mehr Stoff. Dieser ist echt winzig. Und vielleicht besser in schwarz.“

„Och nö, nicht schwarz! Morgen ist doch Sonntag, da passt so ein reines, unschuldiges Weiß viel besser. Probier mal den.“ Wie durch Zauberhand hielt sie plötzlich einen weiteren Slip in der Hand.

Mila wechselte das Unterhöschen - und lachte. „Du bist böse! Der ist ja genauso winzig – und durchsichtig!“

„Nein, ist er nicht.“

„Doch.“ Tatsächlich brauchte man nicht viel Phantasie um zu ahnen, dass Milas Venushügel darunter blank war, und sogar ihr Schlitz zeichnete sich schemenhaft ab.

„Okay, dann einigen wir uns aber auf den anderen?“

Mila sah ein, dass sie keine Chance gegen Nadines Hartnäckigkeit hatte. Und sie wollte ihrer Geliebten allzu nur gern gefallen. „Na gut. Meinetwegen.“

„Versprochen?“

„Ja.“

Nadine gab ihr einen Kuss. „Danke, Schatz!  – Aber jetzt zieh das Höschen schnell wieder aus! Mir fehlt sonst was, wenn ich Dein Schößchen nicht sehen darf. Aber lass den Kimono ruhig an, vielleicht gewöhnst Du Dich dann ja doch noch daran, den so zu tragen.“

Mila gab ihr lachend einen Klaps auf den Bauch. „Du Böse!“ Dann stieg sie aus dem Slip und warf ihn zurück aufs Bett. Den Kimono behielt sie den restlichen Abend über an.

 

 

Am Sonntag kündigte sich schon bei Sonnenaufgang ein herrlicher Sommertag an. Der Vormittag verging wie im Flug mit allen denkbaren Vorbereitungen. Mila fühlte sich an daheim erinnert, wenn eine Taufe oder eine Hochzeit anstanden. Alle zogen sich festlich an. Auch die Kleinen wurden in niedliche Kleidchen gesteckt und mit Zöpfen und Haarbändern versehen. York trug Manschettenhemd und Stoffhose. Nadine hatte den anderen schon am Vortag ihr sehr Figur betontes, knapp über dem Knie endendes, bordeaux-farbenes Sommerkleid präsentiert. Ihre schönen festen Brüste hoben sich aufrecht darunter hervor – sie brauchte dafür noch immer keinen BH -,  ein sommerlicher Ausschnitt ließ tief blicken. Dazu würde sie atemberaubende High Heels tragen und darüber ihre gebräunten und herrlich geformten schlanken Waden zeigen können. Doch noch sprangen sie und Mila als letzte nackig herum. Mila half hier und da, räumte schnell die Küche auf, kramte zum gefühlt fünften Mal passende Sandalen für Ivy heraus, band ihr nochmals die Schleife ins Haar. - Das Geschenk! - Jemand musste die Kiste Wein noch vom Nachbarn holen. Der war ein Weinhändler, bei dem York immer besondere Raritäten erhielt. Nadine duschte gerade, York war irgendwo in der Garage, warum auch immer, ausgerechnet jetzt, wie seine Frau ärgerlich äußerte. Mila bot sich an seiner Stelle dienstbereit an. Sie griff sich superknappe, hautenge Jeans-Shorts, die auf einem Wäscheständer gerade getrocknet waren, und schlüpfte hinein. Nadine, die das aus der Dusche heraus wahrnahm, rief: „Das reicht! Und beeil Dich!“. Mila lief oben ohne und barfuß aus dem Haus hinüber zu den Nachbarn. Sara begleitete sie. Da man Mila schon einige Male auf der Auffahrt vollkommen nackt hatte herumlaufen sehen, war man dort wenig überrascht über ihren Auftritt. Mit einer schweren Weinkiste kam sie fünfzehn Minuten später von der anderen Straßenseite zurück. Die Frau des Nachbarn hatte die Kiste nicht gleich gefunden, wollte dann auch noch ein Pläuschchen halten, das Mila, gut erzogen wie sie war, nicht verwehren mochte. Nadine mahnte, dass Mila diese Shorts auf gar keinen Fall für das Sonntagsessen anbehalten dürfe, die sähen viel zu sportlich und leger aus. Mila fühlte sich ertappt, denn sie hatte ein wenig doch diese stille Hoffnung gehabt. Schnell zog sie das Teil aus und machte sich dann sofort daran, eine Präsentschleife für die Kiste zu suchen. Sara wollte helfen und zerrte aus einer anderen Kiste alles, was sie darin fand. Mila packte in beachtlicher Gemütsruhe und Geduld alles wieder ein, während Nadine, zwischenzeitlich angezogen, hektisch die Kiste umwickelte. Schließlich half Mila ihr bei der Steckfrisur, diese dann umgekehrt bei ihr. Nadine hatte Talent dafür, Milas lange Haare türmten sich prächtig auf, zufrieden betrachtete sie das Werk im Spiegel. Sie kamen aus der Zeit, es wurde knapp. Mila blieben selbst nur noch wenige Minuten zum Duschen und Abtrocknen – ohne dabei die schöne Frisur wieder kaputt zu machen. Nadine drängelte nun, rief alle zusammen, griff sich einfach den Kimono, den Slip und die nicht minder hochhackigen Schuhe, die sie für Mila vorgesehen hatte, und trieb alle zum Wagen. York hatte diesen schon aus der Garage gefahren und wartete in der Auffahrt. Mila trug das Geschenk, eine Kiste besten Rotweins, so groß und schwer, so dass sie nicht mal eine Hand zum Gruße der anderen Nachbarn frei hatte, die gerade das Haus nebenan verließen. Zu dritt saßen sie dann hinten, zwei süße herausgeputzte Mädchen, fünf und drei Jahre alt, in Festtagskleidern, und dazwischen ihre achtzehnjährige Freundin, das Familienmädchen, wie man sie anderen gern vorstellte, sehr groß und sehr schlank, sehr hübsch und  sehr gebräunt - und sehr nackt. Die Fahrt sollte nicht lange dauern, und so mühte sich Mila in den Häkel-Kimono, eingequetscht zwischen zwei Kindersitzen. Als Nadine ihr den Slip reichte, hielt ihn sich Mila vor die Augen und schaute hindurch.

„Das ist der durchsichtige, Nadine.“ Sie sagte das mit einer Spur von Resignation, denn so etwas Ähnliches hatte sie befürchtet.

„Der ist nicht durchsichtig, Süße.“

Mila hielt ihn Sara vor die Nase. „Siehst Du was?“

„Ja, Dich.“

Tief durchatmend zog Mila den Slip an. Erkennbar unterschied sich das strahlende Weiß der Bänder von dem etwas blasseren des Stoffdreiecks dazwischen. Gut, irgendwas dazwischen, sagte sich Mila, es wäre auch noch durchsichtiger gegangen.

Sie waren da. Das hatte keine drei Minuten gedauert. Mila schaute nach draußen – und stutzte. Sogleich darauf fiel ihr die Kinnlade herunter. Das war das Haus von Niklas! - Parkten sie nur zufällig hier – oder wollten sie etwa…?

Links und rechts hoben die Eltern schon die Kinder aus dem Wagen, Mila kletterte über die Kindersitze hinweg hinterher. Sie musste noch in ihre Schuhe steigen, da hörte sie schon großes Hallo und lautes Rufen. Aus genau diesem Haus, quer über die Einfahrt und den Vorgarten. Die beiden Mädchen rannten schon darauf zu, die Eingangstreppe hoch, wo sie eine Frau mittleren Alters hochhob und hin und her schwang, beide nahezu gleichzeitig. Mila richtete sich auf, den zweiten Schuh noch in der Hand, und starrte ungläubig auf das Ganze. Nadine und York standen neben ihr und warteten darauf, dass sie fertig werde.

„Was… Wer…“ stammelte Mila. Aber dann sprach sie nicht weiter. Die Frau hatte die Kinder abgesetzt und schaute zu ihnen hinüber. - Das ist doch – Sylvia Pröschl! Mila blieb fast das Herz stehen. Und daneben stand – Cäcilia. Und, jetzt konnte sie einen Haarschopf sehen, der nur einem gehören konnte. Niklas.

Die Pröschl! Ihre Professorin! Bei der sie in gut zwei Wochen eine Präsentation zu halten hatte! - War sie etwa Niklas Mutter? Aber ja, klar, jetzt fiel es ihr auf – York und Nadine kannten ja Niklas, seine Mutter sei Professorin, hatte er erzählt, natürlich, eine Kollegin von York - und wie dieser oft in Wien! - Dann war sie etwa auch die Ex-Frau von York?

„Mila, kommst Du?“ drängelte Nadine.

„Scheiße! Warum hast Du mir nichts gesagt?“

„Was?“

„Dass wir zur Pröschl fahren!“

„Aber…“ Nadine schien tatsächlich verdutzt. Sie sah zu York. „Kennen die beiden sich denn? Ich dachte, Sylvia lehrt nur in Weeslow?“

York zuckte die Schultern. „Nicht nur.“ Er wandte sich an Mila, die erblasst und mit hängenden Schultern zwischen den beiden stand. „Hast Du bei ihr Kurse?“

„Kurse? Mensch, sie ist meine Betreuungsprofessorin!“

„Ach so.“ meinte er nur.

„Und Niklas ist mein Klavierlehrer…“ fügte sie hinzu.

„Was?“ rief nun Nadine aus. „Du kennst Niklas?“

Tonlos antwortete Mila: „Ja. Ich bin in dieser Woche schon drei Mal in diesem Haus gewesen. – Überrascht?“

„Oh ja.“

„Tja dann…“ meinte York grinsend, „dann gibt es ja viel zu erzählen. Los, kommt.“

Mila schaute ängstlich zur Tür. Ob die Pröschl sie schon erkannt hatte? Die anderen waren jedenfalls alle schon drinnen, nur ihre Professorin stand allein in der Tür und sah erwartungsvoll zu ihnen herüber.

„Tja dann…“ wiederholte Mila und stieg in ihren zweiten Schuh. „Gehen wir.“

 

„Mila? Mila Bogdani? Du bist das Familienmädchen, von dem mir Nadine erzählt hat?“

„Ja, Frau Pröschl.“

„Ab jetzt: Sylvia.“  Sie umarmte das noch ganz verstört wirkende Mädchen. „Herzlich willkommen!“

„Danke.“

Sylvia Pröschl begrüßte Nadine und York und führte sie dann alle ins Wohnzimmer.

„Übrigens“, sagte Mila auf dem Weg, „mein Outfit hat Nadine ausgewählt.“

„Habe ich mir schon gedacht. Ich mag ihren Geschmack sehr.“ Sie wies auf einen grinsenden Jungen, der auf dem Sofa zwischen Sara und Ivy saß. „Das ist mein Sohn Niklas.“

„Hi!“ meinte Mila leise in seine Richtung, konnte sich dabei ein verschmitztes Lächeln jedoch nicht verkneifen.

Niklas spielte mit. „Hi. Sag mal, kannst Du Klavier spielen? Ja? Wollen wir was spielen?“

Mila nickte, und sofort erhob er sich und ging mit ihr zusammen zum Instrument.

Sylvia runzelte die Stirn. Sie spürte sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Umso mehr, als ihre Tochter hereinkam.

„Ach, hier seid Ihr. Wollt Ihr nicht rauskommen zu den anderen?“ meinte Cäcilia und wandte sich Richtung Klavier. „Niklas, Du musst ihr ja nicht gerade jetzt Klavierunterricht geben.“

„Unterricht?“ wiederholte Sylvia. „Mila, bist Du etwa das Mädchen, dem Niklas…“

Da spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Genau“, meinte Nadine. „Sie ist es. Deine Studentin Mila ist seine Klavierschülerin. Und unser FKK-Mädchen.“

„Sagtest Du nicht immer Familienmädchen?“

„Beides. Familienmädchen und FKK-Mädchen.“ Sie senkte die Stimme. „Ich hatte eigentlich die leise Hoffnung, ich könnte sie dazu überreden, keinen Slip zu tragen.“

Sylvia kicherte. „Das sieht Dir ähnlich. Lass ihr Zeit, in unserer Welt anzukommen. – Sie ist aber auch wirklich ein bezauberndes Geschöpf. Habt Ihr Sex miteinander?“

„Ja, das hat sich alles sehr schnell glücklich gefügt… Es ist herrlich mit ihr. Sie kann so sanft sein wie ein Kätzchen und so wild wie eine Löwin.“

„Auch zu dritt?“

„Was denkst Du? Natürlich. York kann gar nicht von ihr lassen, und ich genauso wenig. Sie hatte von Anfang an kein eigenes Bett bei uns, sie schläft immer bei uns im Bett.“

„Oh, Ihr habt es gut…“

 

Niklas und Mila sahen ein, dass ihr Klavierspielen gerade nicht zur rechten Zeit kam, erhoben sich wieder und kamen zu den anderen. Nun ging man auf die Terrasse. Dort saßen mehrere Menschen an einem großen gedeckten Tisch, viel mehr, als Mila erwartet hatte. Und diese schienen auf ihr Outfit nicht vorbereitet zu sein, jedenfalls gab es große Augen reihum.

 

Mila selbst war mittlerweile in einem Zustand, in dem ihr alles egal war. Nachdem sie schon ausgerechnet ihrer Professorin Pröschl in dieser Aufmachung entgegen getreten war, war alles andere nebensächlich. - Das musste ihr passieren, ihr, der man Ehrfurcht und Respekt vor Autoritäten wie eben ihren Professoren so sehr versucht hatte einzuimpfen. Doch als sie dieses dachte, folgerte sie sogleich: und die sich dann doch immer als ganz normale Menschen herausgestellt hatten. Und als sehr nette bisher.

 

Sie wurde den Eltern von Sylvia vorgestellt, die sich höflich erhoben. Als erstes fiel ihr auf, dass alle an einem so heißen Tag, an dem wirklich auch der letzte froh sein musste, so wenig Stoff wie möglich am Leib zu tragen, so „normal“ bekleidet waren – selbst Niklas in Hemd und langer Hose und Cecilia in einem langen Kleid. Deren Großeltern trugen sogar Sachen, einen Anzug beziehungsweise ein Kleid, welche man getrost auch im Winter hätte anziehen können.

Der Mensch, der neben den beiden saß, erweckte aber sofort wieder Milas volle Aufmerksamkeit. Michael Schneider. Nadine ´zweiter´ Mann, der Vater von Sara. - Was für ein schöner Mann! Ja, Nadine hatte wirklich Geschmack! Und was für ein Glück, gleich zwei solche Männer zu haben. Wobei, wo sie selbst so eine schöne…- Schon wurde sie weitergereicht. Schneider war in Begleitung einer hübschen, schlanken groß gewachsenen blonden Frau, die Mila auf Mitte zwanzig schätzte, etwas jünger als Nadine vielleicht. Aber stand er nicht immer auf Teenies, wie ihr erzählt worden war? Doch dann stellte sich heraus, dass diese Jasmin, wie sie hieß, Nadines beste Freundin war, und ebenso auch Michaels, nicht seine Geliebte. Und sofort wurde sie zwischen den beiden platziert. 

„Hier erhältst Du gleich mal einen guten Eindruck von uns Weeslowern.“ erklärte ihr Nadine. Mila nahm Platz. Genau im richtigen Moment, wie sie fand, den nun kam Sylvias Mann heraus auf die Terrasse, der für sie alle kochte, Stefan. Ihm jedenfalls musste Mila nun nicht sogleich auch ihren nur so dürftig verhüllten Unterleib präsentieren. Er kam um den Tisch herum und gab ihr förmlich die Hand. Groß, sehr hager, mit denselben krausen braunen Locken und den schönen tiefblauen Augen wie sein Sohn. Dann verschwand er wieder.

 

Es klingelte, kurz darauf erschien noch jemand auf der Terrasse. Es war ein Neffe von Sylvia, Cousin von Niklas und Cäcilia, Mitte zwanzig etwa. Er war groß gewachsen, schlank, mit halblangen schwarzen Haaren und tiefgründigen dunklen Augen. Ein unglaublich attraktiver junger Mann, der, wie Mila fand, sehr viel Ähnlichkeit mit dem jungen Keanu Reeves hatte. Er wiederum schaute sie, als er ihr vorgestellt wurde, sehr aufmerksam an.

Natürlich nahm er ihr gewagtes Erscheinungsbild sofort wahr – und Mila wurde unvermittelt  unsicher. Seine Blicke schienen sie voll und ganz auszuziehen. Sie fühlte sich, obwohl doch einigermaßen bekleidet, mit einem Mal wie vollkommen nackt – und das war ihr, nach langer Zeit mal wieder, doch schon zum zweiten Mal an diesem Tag, plötzlich sehr unangenehm.

Gleichzeitig nahm sie jedoch wahr, dass auch Niklas sich in seiner Gegenwart unwohl fühlte. Sofort erkannte er den Nebenbuhler in dem jungen Mann, seinem Cousin, der Christian hieß.

Stefan erschien wieder, diesmal mit der Vorsuppe. Nun nahmen alle anderen auch Platz. Eine ausgefahrene Markise sorgte für angenehmen Schatten an diesem heißen Tag. Währenddessen vernahm Mila das halblaute Tuscheln zwischen Nadine, Sylvia und deren Mutter, die die Köpfe zusammensteckten und sehr auffällig zu ihr hinsahen. Sie hörte Satzstücke heraus wie „so ein hübsches Kind“ von der Großmutter und aus Nadines Mund „durchgehend nahtlos braun“ und „natürlich vollkommen blank untenherum...“. Sie begriff sofort, dass es um sie ging, und fühlte mal wieder eine plötzliche Röte in ihre Wangen steigen. Vor allem aber vergewisserte sie sich, dass dieser Christian nichts davon mitbekam.

Während der Suppe kam man jedoch schnell ins Plaudern. Man kam, wie auch immer, auf Albanien, Mila musste erzählen. Man kam auf Klavierspielen, Mila durfte berichten, man kam auf die H:S, Mila wurde befragt. Man kam auf Milas Idee eines FKK-Kindergartens und fand sie großartig. Irgendwie war Mila immer im Mittelpunkt des Gesprächs. Im Stillen hatte sie Nadine im Verdacht, dass sie das so lenkte. Dabei mochte sie es doch so gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen, und hier und jetzt eigentlich noch weniger als sonst. Aber es lenkte auch ab.

Auch die netten Großeltern beteiligten sich lebhaft und interessiert, und Mila setzte sich nach der Suppe zu ihnen, halb durchsichtiger Slip hin oder her. Sie kamen aus Niederösterreich, waren kernig, bodenständig und humorvoll. Mila verglich Sylvia mit ihnen, die so ganz anders war, viel vornehmer und bürgerlicher – oder auch irgendwie steifer.

Christian seinerseits erzählte von seiner letzten Auslandsreise. Er war 25 Jahre alt, wie sie von Nadine erfuhr, und studierte Medizin. Er zog Mila an, er war genau ihr Typ, anders noch als York oder Jesse, das erkannte sie sofort. So wie ihn stellte sie sich diesen Michael Schneider vor fünfundzwanzig Jahren vor. Und er hatte ein ungeheures, unwiderstehliches Selbstbewusstsein, ohne dabei überheblich zu wirken. Und sie saß nun hier so spärlich bekleidet herum. Was sollte der denn von ihr denken? Bei den anderen – außer bei Sylvia und ihrem Stefan vielleicht - war es ihr mittlerweile egal, ein Spiel, eine Koketterie. Aber dieser junge Mann mit den wunderschönen Augen machte sie ziemlich nervös. 

Beim Herumreichen einer Salatschüssel passierte es ihr, dass sich das Band ihres Kimonos löste. Sofort waren ihre Brüste entblößt. Erst als sie die Schüssel hatte weitergeben können, konnte sie den beiden Seiten schnell mit einer Hand zusammen halten. Sylvia, die über Eck links von ihr saß und das, wie einige andere am Tisch auch, mitbekommen hatte, sah sich das mit einem milden Lächeln an.

Wenig später geschah es erneut, und diesmal neigte ihr Jasmin von der anderen Seite her den Kopf zu und flüsterte, allerdings so, dass es dennoch alle hören konnten, in verständnisvollem Tonfall: „Ach, lass doch! Wir sehen viel lieber Deine Brüste.“

Mila sah sie erst überrascht, dann amüsiert an, und band das Bändchen dennoch zusammen, doch eher nachlässig diesmal, hoffend, dass alles gut gehen würde. Doch wenig später passierte es schon wieder, beim Vorbeugen löste es sich. „Du, lass ruhig, ich glaube, das gehört so.“ scherzte diesmal Sylvia, laut genug, dass es alle mit bekommen mussten. Alle grinsten, sogar die Großmutter nickte ihr aufmunternd zu.

So blieb Mila mit entblößten Brüsten am Tisch sitzen. Ihr Herz klopfte wild. Wäre dieser Christian nicht mit am Tisch gewesen, es hätte ihr wahrscheinlich gar nicht mal so viel ausgemacht. Aber zum Glück saß er auf ihrer Seite, von Niklas verdeckt. Und das Gespräch der anderen ging einfach weiter, als wäre nichts passiert, niemand verlor darüber ein weiteres Wort.

Man kam auch alsbald auf das Thema FKK zu sprechen. Es ging zunächst um die Zukunft des Bades, in dem sich Mila und Niklas kennengelernt hatten. Alle kannten und nutzen es seit ewigen Jahren, jeder wusste andere Neuigkeiten, es gab immer mal wieder Gerüchte, dass es schließen oder verkauft werden würde, dann wurde über dortige gemeinsame Bekannte gesprochen, und schließlich wurden Anekdoten, die sich um das Nacktsein drehten, erzählt. Diesmal ging das Gespräch an Mila vorbei, was sie als recht wohltuend empfand.

Auch in Sylvias Familie waren allesamt überzeugte Nacktbader. Den Großeltern nahm Mila das ohne weiteres ab, von Niklas und Cäcilia wusste sie es ohnehin. Aber Stefan und Sylvia konnte sie sich nicht so recht am FKK-Strand vorstellen. So angenehm und zuvorkommend sie waren, die beiden hatten so etwas Bürgerliches, Konservatives, ja, Biederes an sich, dass das gar nicht zu ihnen passen wollte.

Doch sie erinnerte sich an einige von Nadines Erzählungen. Hinter all den bürgerlichen Fassaden verbargen sich doch manche Geheimnisse...

 

Auch Christian bekannte sich als Nudist und erzählte freimütig von seinem letzten Urlaub in Kroatien. Immerhin, dachte Mila, das haben wir gemein, in der Beziehung ist er also ´einer von uns´.

Dann war sie plötzlich dran mit ihrer Erzählung. Ausgerechnet, als sie um den Tisch herum den Platz wechseln wollte, wurde sie von Sylvia angesprochen.

„Und Du, Mila, bist ja auch ein ´FKK-Mädchen`, nicht wahr?“

Mila blieb stehen, sie wusste, sie würde dazu etwas sagen müssen. Aber sie hatte nun deutlich mehr Mut gefasst, auch Christians Anwesenheit schüchterte sie nicht mehr so sehr ein, und so begann sie, ihnen davon zu erzählen, dass sie tatsächlich erst sehr geringe Erfahrung als Nudistin habe.

Jeder am Tisch, der sie nicht kannte, aber auch Niklas, der sie ja im FKK-Bad von Anfang an so ganz anders, so vollkommen selbstsicher in ihrer Nacktheit erlebt hatte, mochte das gar nicht recht glauben. Und der Anblick, den sie hier bot, der weit offen stehende Kimono, die vollständig entblößte Brust, die gleichmäßige wunderbare Sonnenbräune, der halbtransparente winzige Slip, standen ja dazu für jedermann auf anschauliche Weise in scheinbarem Widerspruch. Sie spürte das, erzählte von ihrer behütenden, aber auch prüden Erziehung in Albanien, wo Nacktbaden vollkommen unbekannt wäre, und dass sie nur durch den, wie sie selbst sagte, glücklichen Zufall, Nadine kennen gelernt zu haben, dazu gekommen sei. Und sie schloss damit, dass sie sich selbst wundere, wie sehr sie dieses Gefühl liebe und wie unbekümmert sie mittlerweile schon damit umgehen könne, nach nicht einmal drei Wochen. Sie wies mit einer fließenden Geste ihrer Hände an sich herab. „So etwas zu tragen, in aller Öffentlichkeit, hätte ich mich früher nie getraut, nie im Leben. Und dabei habt Ihr mir heute alle bestätigt, wie schön Ihr das findet, wie schön ich darin aussehe. Und ich mag es auch. Ich habe eine ganz neue und wunderschöne Welt für mich entdeckt, und das verdanke ich Dir, Nadine!“ sagte sie dabei, „Und Dir, York, und auch Euch beiden!“ mit Blick auf Sara und Ivy.

Nach diesem emotionalen, vielleicht ein wenig zu pathetischen, aber absolut aufrichtigen Bekenntnis vor all den anderen ging es ihr spürbar besser, auch in Hinblick auf Christian, der nun eingeweiht war in ihre nackte Vorliebe. Und von ihm wie von allen anderen kam ausnahmslos Zuspruch, man erhob die Gläser auf sie. Alle bewunderten sie für ihren Mut und bestärkten sie darin, ihrer Liebe zum Nacktsein treu zu bleiben. Jasmin und Nadine fühlten sich an ihre eigene Geschichte erinnert, kamen zu ihr und umarmten sie nacheinander.

„Wir hätten uns doch gegen den Slip entscheiden sollen, oder, was meinst Du?“ flüsterte Nadine ihr ins Ohr.

Mila schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist schließlich ein Sonntagsessen. Die anderen sind ja auch nicht nackt.“

Jasmin, die alles mit gehört hatte, meinte schmunzelnd: „Aber Du wirst schließlich heute erstmals in unsere nackte Gesellschaft eingeführt…“ Und frech, ohne zu fragen, zog sie den Bund von Milas Slip nach vorn und schaute neugierig dahinter. „Tatsächlich. Vollkommen nahtlos braun und wunderbar blank.“ kommentierte sie den Anblick und ließ den Bund wieder los. „Du bist umwerfend schön, Mila, wirklich.“ Dann wandte sie sich abrupt ab und ging hinein.

„Sag ich doch.“ rief ihr Nadine grinsend nach und folgte ihrer blonden Freundin nach drinnen.

Mila sah ihnen wortlos hinterher, völlig überrumpelnd.

„Was war das denn gerade für eine Inspektion?“ fragte York im Vorbeigehen.

„Weiß nicht.“ stammelte Mila.

Er legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie mit hinein.

 

 

Nach der Vorsuppe und dem Salat dauerte es noch etwas, bis das Hauptgericht kommen sollte. Sylvia und Nadine verschwanden zu Stefan in die Küche, um ihm zu helfen. Niklas bat Mila, nun doch mit ihm Klavier zu spielen. Die Großeltern bekamen das mit und setzten sich bereits ins angenehm kühle Wohnzimmer, um der Musik zu lauschen. Michael und Jasmin leisteten dem Raucher Christian draußen Gesellschaft, während sich Cäcilia um Sara und Ivy kümmerte und mit ihnen auf dem Trampolin hüpfte.

 

Das dunkelhaarige, bildhübsche Mädchen und der süße Lockenkopf waren schon richtig gut zusammen. Den Kimono hatte Mila nicht wieder geschlossen. Niklas schielte ständig zur Seite und grinste dabei ununterbrochen. Mila nahm es gelassen. Doch der offene, fallende Stoff behinderte beim Spielen. Wenn sie die Arme frei haben wollte, musste sie ihn immer wieder auseinander schieben. Aber das beeinträchtigte ihre Konzentration und ärgerte sie, zumal es nichts half. Je weiter sie den Stoff aber schob, desto mehr rutschte er über ihre Schultern. Vor dort fiel er an den Oberarmen herab und behinderte sie noch mehr.

Da näherte sich von hinten Sylvia, die aus der Küche zurückgekehrt war. Sie ließ ihre Hände auf Milas nackte Schultern sinken und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Kann ich Dir helfen?“

Mila wandte sich ihr über die Schulter hinweg zu und gab zu: „Ja, es stört wirklich ein bisschen.“

Sylvia nahm das als Einverständnis, also strich sie den weißen gehäkelten Stoff von Milas Armen, erst vom einen, dann vom anderen, Mila half ihr bereitwillig und lüftete kurz den Po, damit Sylvia den Kimono ganz wegziehen konnte.

Nur noch die dünnen Bändchen eines G-Strings störten das Bild für die Betrachter, die sich allmählich im Rücken der beiden versammelten. Michael, Jasmin, Christian und die drei Kinder waren dazu gekommen, angelockt von den sehr schönen, harmonischen Klängen. Mila und Niklas spielten bereits großartig miteinander, denn sie war am Klavier viel besser ausgebildet als sie es anfangs in der ihr eigenen Bescheidenheit zugegeben hatte. Niemand aber merkte, wie es in vorging. Ihr Puls raste. Sie hatte sogar noch mehr Mühe, sich aufs Spielen zu konzentrieren als vorher, jetzt wo ihr Kimono fort war. Sie saß fast nackt im Wohnzimmer von Sylvia Pröschl, vor jeder Menge Zuschauern! Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. In jedem Fall aber war es ein irres, ein erregendes Gefühl.

Als sie mit dem Stück am Ende waren, ging Sylvia zurück in die Küche und alle anderen, auch Niklas, nach und nach in Erwartung des Hauptgangs wieder nach draußen. Mila dagegen wartete noch einen Moment, bis sie allein war, stand auf und schlich sich in die Küche.

Hinter dem Rücken von Sylvia, die an der Arbeitsplatte stand, nahm sie sich den Kimono, der über der Lehne eines Stuhls hing, und zog ihn hastig wieder an. Sylvia hatte es aus dem Augenwinkel heraus bemerkt. Ohne sich umzudrehen, meinte sie freundlich: „Den brauchst Du doch nun wirklich nicht mehr.“ Dann erst wandte sie sich Mila zu. „Du hast so schöne Brüste, warum willst Du die denn wieder verstecken?!“

Mila wand schüchtern ein: „Ihr habt auch alle was an. Das ist schließlich ein Sonntagsessen…“

Sylvia lachte. „Na gut – Du hast recht. -  Aber nur zum Essen, okay? Nachher ziehst Du ihn aus. Und den Slip auch!“

Mila, froh um diesen Teilsieg, willigte ein und verschwand augenblicklich aus der Küche.

 

Sofort nach dem Hauptgang, als die Damen – ja doch, nur die Damen – abtrugen, ließ Sylvia erst Jasmin, dann Nadine die Küche verlassen und hielt Mila zurück. „Den Kimono bitte!“

Das große schlanke Mädchen zeigte sich überrascht. „Jetzt schon? Wir haben doch noch gar nicht zu Ende gegessen…“

Sylvia kehrte nun ihre professorale Autorität heraus: „Den Kimono und den Slip! Versprochen ist versprochen!“

„Du bist ja schon wie Nadine.“ Doch sie hatte gar nicht vor, sich noch länger zu widersetzen. Sie wollte den Moment nur gern noch etwas hinauszögern. „Also gut, Kimono ja, Slip nein.“

„Dann los. Und den Slip nach dem Eis..“

Mila übergab ihr den weißen gehäkelten Stoff.

Sylvia nahm ihn entgegen, warf ihn über einen Stuhl und fragte: „Das Eis ist schon fertig. Hilfst Du mir beim Auftragen?“ Und schon drückte sie Mila ein Tablett in die Hand.

 

„Oh, mit Oben-Ohne-Bedienung!“ rief freudig der Großvater. Ansonsten gab es keinerlei Kommentare, als Mila nur noch im weißen, halb transparenten G-String auf der Terrasse erschien, nur zustimmende Blicke voller Einverständnis. Dass Mila nun  fast nackt am Terrassentisch saß, war den anderen keine weitere Erwähnung wert, schließlich hatten sie ihren herrlich jugendlich festen, schön gebräunten Busen schon die ganze Zeit vor Augen. Christian zwinkerte ihr kurz zu, aber es war eine sichtlich freundliche Geste. Sylvia machte derweil unbeirrt  Fotos von der Familie am Essenstisch, besonders gern mit Mila im Bild.

 

Mila – so ganz Familienmädchen - half Sylvia anschließend auch beim Abräumen des Nachtischs. Das so intensiv sommerlich gebräunte Mädchen lief mit bloßem Oberkörper ein paar Mal zwischen Küche und Terrasse hin und her. Als sie alles nach drinnen gebracht und in die Geschirrspüle geräumt hatten, wandte sich Sylvia Mila zu: „Und, hast Du Dich schon daran gewöhnt?“

„Doch, ja.“ gab Mila freimütig zu.

„Siehst Du!“ Sylvia deutete auf den Slip. „Dann her damit.“

Überraschend deutlich kam ein „Klar.“ zur Antwort, und sogleich schlüpfte Mila hinaus und übergab ihrer Gastgeberin auch ihren allerletzten Rest an Kleidung.

In diesem Moment kam Nadine herein. „Olala! Sylvia, wie hast Du das geschafft? Meine Mila zeigt sich endlich in ihrer ganzen Schönheit!“

„Du hattest doch mit Sonntagsessen und Festlichkeit und so angefangen.“ wehrte sich Mila scherzend.

„Stimmt. Aber das galt ja nicht für Dich. Du bist jung und schön und perfekt als Nackedei. Auch sonntags.“

Cäcilia hatte das alles mit gehört. „Ich habe eine Idee, wie wir Mila festlich schmücken können – mit Blumenkränzen! Draußen ist alles voll mit Gänseblümchen und Löwenzahn!“ Schon lief sie hinaus, rief Niklas, Sara und Ivy zu sich und erklärte ihnen ihren Plan.

Die drei Frauen räumten gemeinsam die Küche auf. Milas Nacktheit war dabei bereits Selbstverständlichkeit. Als die gröbsten Arbeiten erledigt waren, nahmen die beiden Älteren die Jüngere, die Nackte, in ihre Mitte und gingen hinaus.

Draußen diskutierte man die aktuelle Tagespolitik. Stefan, als er Mila erblickte, deutete auf die nunmehr ebenfalls nackte Cecilia und die beiden nackten Kleinen, die jetzt im Garten auf dem Rasen saßen und Kränze aus Gänseblümchen flochten.

„Die drei fragten schon, ob Du wo Du bleibst.“

Mila lief sogleich in den Garten zu den Kleinen, verfolgt von vielen bewundernden, begehrlichen, neidvollen und verliebten Blicken.

Sie konnte diese Blicke spüren, aber es war wie immer: War sie erst einmal nackt, war es schon sehr bald kein Problem mehr für sie. Sie spielte, blumenkranzgeschmückt, mit Niklas, der sich auch ausgezogen hatte, mitten auf dem Rasen Federball, hüpfte Trampolin, spielte Fangen mit den Kleinen, ganz so verspielt und unschuldig wie diese, kam ab und zu zur Terrasse herauf, um etwas zu trinken. Als es in den Pool ging, leistete ihr Jasmin Gesellschaft, ebenfalls vollkommen nackig.

Auffällig aber war, dass alle anderen Erwachsenen die ganze Zeit über bekleidet blieben, auch Jasmin, nachdem sie sich wieder abgetrocknet hatte. Nur die vier Kinder liefen in ganz natürlicher und unbekümmerter Nacktheit herum. Und sie selbst, dachte sich Mila, gehörte aus Sicht der Älteren wohl irgendwie zu den Kindern.

 

Christian verabschiedete sich. Mila war etwas enttäuscht, vor allem, weil es so ergebnislos blieb – keine Aussicht auf ein weiteres Treffen, keine Handy-Nummer, nichts. Doch viel Zeit zum Grübeln blieb ihr nicht, denn Michael und Jasmin nahmen sie zur Seite.

Jasmin bot Kaffee an. „Du hast erzählt, Du reitest gern?“

„Ja. Total gern!“ antwortete Mila, und man bemerkte sofort ihre Begeisterung.

„Wir haben einen tollen Reiterhof in Weeslow.“

„Ja?“

„Ja.“ meinte Michael. „Der alte Peters hatte schon immer ein paar Pferde. Und sein Sohn Ulf hat aus dem alten Hof richtig was gemacht. Neue Ställe,…“

„…Ich habe da auch mein Pferd unterstehen.“ unterbrach ihn Jasmin. So, wie die schöne Blonde jetzt dasaß in ihrem hochgerutschtem kurzen Sommerkleid und übereinander geschlagenen Beinen, konnte Mila ihren nackten, vollkommen blanken Schoß wieder sehen, den sie vorhin beim Baden schon bewundern durfte.

„Ich liebe reiten.“ bekräftigte Mila nochmal.

„Dann komm bald zu uns.“ sagte Michael. „Vom Peters-Hof kann man wunderbare Ausritte in die Weeslower Heide machen.“

„Nackt.“ Ergänzte Jasmin.

„Nackt?“

„Klar. Komm nach Weeslow! Überzeuge Dich selbst! In Weeslow geht alles nackt!“

„Cool.“

 


Kommentare

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nudin schrieb am 24.05.2019 um 21:54 Uhr

In Teil 1 habe ich ein paar Korrekturen und winzige Ergänzungen vorgenommen, gedacht für alle, die es vorher noch nicht gelesen haben.

In Teil 2 gibt es ein paar szenische Spielereien, nicht mehr als ein paar einfache "Fingerübungen"...

Für Teil 3, den ich komplett neu schreibe, werde ich noch eine Weile brauchen.

qwertzu77 schrieb am 26.05.2019 um 17:17 Uhr

Ich freue mich schon auf Teil3.

kater001 schrieb am 27.05.2019 um 17:44 Uhr

Eine wunderschöne neue Folge. Ich bin restlos begeistert. Selten finde ich einen Autor, der so denkt wie ich, hier ist es der Fall. Dieses harmonische Familienleben, ergänzt durch wunderbare Freundschaften, alles auf natürliche und selbstverständliche Art und Weise verbunden mit Nacktheit und Sex, in dieser Welt fühle ich mich vollkommen zu Hause.

Lalisa schrieb am 23.08.2020 um 11:12 Uhr

Ich mag diese Geschichten. Sehr sexy und positiv. Weiter so!

selena333 schrieb am 04.03.2024 um 19:59 Uhr

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