"Linus" Kapitel 1
Linus
„Hey! Hallo Linus, Hallo Steffi, schön das ihr da seid“, begrüßte Christina Mensing die Ankömmlinge stürmisch. In unregelmäßigen Abständen nahmen Linus Mensing und seine Mutter Stefanie, die eigentlich von jedem Steffi genannt wurde, die etwa zweistündige Tour auf sich, um Linus Tante, Steffis kleine Schwester Christina zu besuchen. Christina war das Ergebnis der späten Entscheidung ihrer Eltern, doch noch ein zweites Kind zu wollen. Aber trotz der neun Jahre Altersunterschied waren die beiden Schwestern seit jeher ein Herz und eine Seele.
Linus Vater Nils konnte diesmal aus beruflichen Gründen nicht mitfahren, was er sehr bereute, denn Christina, die es als Autorin von Kinderbüchern zu etwas Geld gebracht hatte, bewohnte mit ihrem langjährigen Freund ein tolles, großes Haus auf dem Land. Dort gab es nicht nur die wunderschöne, weitläufige Natur zu genießen, oder bei schlechtem Wetter die Wellnessanlagen im Haus, sondern Christinas Freund war zu allem Überfluss ein professioneller Sternekoch und ein Liebhaber von gutem Rotwein, sodass es für Leib und Seele und nicht zuletzt für den Gaumen jedes mal wieder ein wahrer Genuss war, ein paar Tage auf dem Landhaus zu verbringen.
Es war Sommer und das Wetter war fantastisch. Von dem makellos blauen Himmel strahlte heiß die Sonne auf sie hinab. Christina führte ihre Schwester und ihren Neffen um das Haus herum auf die Terrasse, wo ihr Freund Timo Weissel auf sie wartete und sie ebenfalls herzlich begrüßte. Aus verborgenen Lautsprechern kam dezent kubanische Musik und es stand eiskalte, selbstgemachte Limonade für sie bereit, an der sie sich gerne bedienten, während sie im Schatten des Sonnenschirmes auf der Terrasse Platz nahmen und sich gegenseitig die wichtigsten Neuigkeiten erzählten.
„Wow, herzlichen Glückwunsch!“, gratulierte Timo, nachdem Linus erzählt hatte, dass er den langersehnten Studienplatz für Kommunikationswissenschaft bekommen hatte.
„Danke. Ich freue mich tierisch, und nächsten Monat geht es ja auch schon los. Das Problem ist bloß, dass es wirklich schwer ist dort eine Wohnung zu bekommen“, erzählte Linus.
„Wie? Hast du etwa noch keine gefunden?“, fragte Christina bestürzt.
„Nein, leider nicht“
„Und warum hast du nicht schon lange deine Tante gefragt, ob sie eine Idee hat?“, tat Christina empört.
„Hast du etwa eine?“
„Natürlich!“, grinste Christina, „Ich kann nichts versprechen, aber ich mach nachher mal einen Anruf und dann sehen wir, was sich machen lässt“
Ein tonnenschwerer Stein fiel Linus vom Herzen. Noch wusste er zwar nicht, was Christinas Plan war, aber wenn sie eine Idee hatte, war es meistens eine gute.
Sie verbrachten noch den ganzen Nachmittag auf der Terrasse, redeten über Gott und die Welt, Christina las ein bisschen was aus ihrem neuen, noch unveröffentlichten Buch vor, ihrem ersten Roman, und die Zeit verging wie im Fluge. Irgendwann verschwand Timo im Haus, um sich um die kulinarische Situation zu kümmern. Sie boten ihm zwar mehrfach ihre Hilfe an, aber die schlug Timo vehement aus.
Es dauerte zwar eine ganze Weile, aber das Abendessen, dass Timo ihnen schließlich servierte, als ihnen längst der Magen knurrte, war das Warten mehr als wert. Auch der spanische Rotwein war wie immer hervorragend und passte perfekt zum Gericht. Noch lange nachdem sie aufgegessen hatten, saßen sie auf der Terrasse und genossen den lauen Sommerabend, bis Christina schließlich verkündete, dass sie müde war und schlafen gehen wollte, und auch Timo, der am nächsten Morgen früh aufstehen musste, verabschiedete sich ins Bett. Also zog sich auch Linus in das Gästezimmer zurück, das er schon kannte, denn er bewohnte es jedesmal, wenn sie Christina und Timo besuchten. Der schwere Rotwein hatte auch ihn schon ein wenig schläfrig gemacht, sodass er beschloss, auch schlafen zu gehen. Er zog sich bis auf die Boxershorts aus und wollte sich gerade ins Bett legen, als ihm plötzlich etwas ins Auge fiel. Ganz unten in einem der Bücherregale stand eine ganze Reihe von Aktenordnern und zwischen einem mit der Aufschrift 'Kinderbücher Manuskripte' und einem auf dem 'Roman Ideen' stand, war ein Ordner, auf dem bloß das Wort 'Erotik' zu lesen war. Einen Moment lang stand Linus einfach da und starrte bloß auf den Aktenordner, einen inneren Kampf mit sich austragend. Natürlich gehörte es sich nicht, in den Sachen anderer herumzustöbern. Aber wenn Christina nicht wollte, dass jemand diese Sachen sah, sollte sie sie nicht so offen hier hin stellen, dachte Linus. Schließlich siegte die Neugier. Mit klopfendem Herzen und dem Gefühl etwas Verbotenes zu tun zog Linus den Ordner aus dem Regal, legte ihn auf den Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl. Er schlug ihn auf und sah ein auf dem Computer geschriebenes, eng bedrucktes Blatt, das mit dem Wort 'Entdeckungen' überschrieben war. Linus begann zu lesen und war sofort gefesselt. Die Geschichte fing harmlos an, war aber interessant und spannend geschrieben. Aber was es ihm schon nach kurzer Zeit unmöglich machte, mit dem Lesen innezuhalten, war die Tatsache, dass der Protagonist der Geschichte eine ziemlich exakte Beschreibung von ihm selbst war. Linus hatte bestimmt schon eine halbe Stunde ohne Unterbrechung gelesen, als die Geschichte zum ersten Mal erotisch zu werden begann. Ganz langsam aber stetig baute sich eine sexuelle Spannung in der Situation des Linus in der Geschichte auf. Der echte Linus spürte, wie sich ebenso stetig sein Penis in der Boxershorts aufrichtete und pochend Aufmerksamkeit verlangte. Aber er las einfach weiter und hatte schon wieder vier Seiten gelesen, bis er es nicht mehr aushielt und sein steifes Glied aus der Shorts holte. Linus war von der Erzählung so erregt, dass er, als er, nach wie vor lesend begann, seinen Steifen zu reiben, schon die Feuchtigkeit auf dessen Spitze fühlte. In der Geschichte wurde die sexuelle Spannung immer größer und näherte sich genau wie Linus immer weiter dem Höhepunkt. Gleich würde Linus kommen. Er rieb sich immer heftiger. Nur noch wenige Augenblicke bis zur Erlösung. Da hörte er plötzlich Schritte auf dem Flur! Linus hielt inne, ihm stockte der Atem. An diesem Ende des Hauses lag nur sein Zimmer, wer auch immer da auf dem Flur war, konnte nur in dieses Zimmer, zu ihm wollen. Noch bevor Linus sich dazu entschließen konnte, irgendetwas zu tun, klopfte es an die Tür und die Stimme von Christina sagte: „Linus, bist du noch wach?“
So schnell und gleichzeitig leise wie er konnte sprang Linus auf, warf sich aufs Bett, zog die Bettdecke bis zum Hals und antwortete: „Ja, bin ich, komm rein“
Obwohl er versucht hatte, so ruhig wie möglich zu klingen, war seine Stimme einen Tick lauter und höher, als er beabsichtigt hatte. Er versuchte vergeblich seine Atmung zu beruhigen, spürte, wie heiß und verschwitzt er war, und wusste, dass er mit Sicherheit knallrot im Gesicht war. Unter der Bettdecke spürte er seinen harten Penis pochen. Und das schlimmste war, dass der Ordner noch offen auf dem Schreibtisch lag! Was würde Christina denken, wenn sie das sah?
Die Tür ging auf und Christina kam ohne zu zögern ins Zimmer.
„Hey Linus, ich hab Licht unter der Tür durchscheinen sehen, deshalb dachte ich mir, dass du noch auf bist“
„Äh... Ja“, war Alles, was Linus stotternd hervor brachte.
„Ich habe gerade mit einer guten Freundin telefoniert“, fuhr Christina lächelnd fort. Es war unmöglich, dass ihr nichts an Linus aufgefallen war, sie ließ sich aber nichts anmerken, „Sie wohnt ziemlich nah an deiner zukünftigen Hochschule, nur fünf Minuten zu Fuß, sagt sie. Und sie hat gesagt, dass es überhaupt kein Problem wäre, wenn du erst einmal bei ihr einziehst, bis du etwas Eigenes gefunden hast. Was meinst du, wäre das nicht was?“
„Wow! Natürlich, das wäre super!“, sagte Linus wenig überzeugend. Er freute sich zwar wirklich sehr über das Angebot, aber im Anbetracht der Situation fiel es ihm schwer, das richtig zu zeigen.
„Finde ich auch. Und Marie ist auch wirklich total nett, du wirst sie sicher mögen. Naja, dass wollte ich dir nur noch kurz sagen, jetzt lass ich dich auch schlafen. Gute Nacht!“, lächelte Christina.
„Gute Nacht“, erwiderte Linus. Erst als die Tür hinter seiner Tante zuschlug atmete er erleichtert auf. Er horchte noch den leiser werdenden Schritten auf dem Flur nach, doch als es wieder still geworden war, warf er sofort die Bettdecke zurück und setzte sich wieder an den Schreibtisch. Er musste einfach wissen, wie die Geschichte ausging. So kurz vor deren Höhepunkt hatte er aufhören müssen zu lesen und so kurz vor dem Höhepunkt war er selbst noch immer, da hatte auch der kurze Schreck nichts dran geändert. Er las dort weiter wo er aufgehört hatte und war sofort wieder gefesselt. Der Linus in der Geschichte erlebte Unvergleichliches und der Echte spürte, wie sich seine Hoden inzwischen fast schmerzhaft zusammenzogen. Und dann war es soweit. Er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als er zuckend abspritzte. Selten war Linus so heftig gekommen und der Orgasmus dauerte länger an als normalerweise. Als er irgendwann wieder fähig war, sich auf die Buchstaben auf dem Papier zu konzentrieren, las er, sich immer noch den nur langsam erschlaffenden Penis reibend, die letzten Zeilen der Geschichte.
Schließlich sackte Linus erschöpft im Stuhl zurück. Wer hatte gedacht, dass er so etwas bei seiner Tante erleben würde. Und das war nur eine Geschichte aus einem dicken Ordner gewesen, in dem bestimmt noch viele weitere waren. Linus schlug den Aktenordner zu, stand auf und stellte ihn wieder an seinen Platz im Regal. Er hatte einfach auf den Parkettboden unter dem Schreibtisch ejakuliert, aber er hatte keine Lust, sich jetzt noch darum zu kümmern, das konnte er ja auch morgen früh noch machen. Er legte sich in sein Bett, schloss erschöpft die Augen und sank schon bald in einen aufregenden Traum.
Am nächsten Morgen wurde Linus schon früh durch die Sonne geweckt, die ihm durch das Fenster ins Gesicht strahlte. Er gähnte und streckte sich, schloss noch einmal die Augen und überlegte, ob er sich nicht einfach noch einmal umdrehen und ein bisschen weiter schlafen sollte. Aber dann dachte er, dass man an so einem schönen Tag nicht im Bett herumliegen sollte. Kurzentschlossen stand er auf, nahm sich ein Handtuch von dem Stapel, den seine Tante ihm bereit gelegt hatte, band es sich um die Hüfte und ging den kurzen Weg über den Flur zum Badezimmer. Entfernt hörte er es in der Küche klappern, offenbar war er nicht der erste, der heute wach geworden war. Linus hängte das Handtuch an einen Haken, ließ die Boxershorts fallen, kickte sie achtlos in eine Ecke und drehte die Dusche auf. In dem modernen Designerbadezimmer war die Dusche ohne irgendeine Abtrennung einfach in der Mitte des Raumes. An einer kleinen Säule waren die Armaturen befestigt, über der sie gesteuert wurde und aus einem breiten Duschkopf, der von der Decke hing, prasselte das heiße Wasser auf Linus hinab. Genießerisch schloss er die Augen, seine Gedanken drifteten zum vergangenen Abend. Wer hätte gedacht, dass seine Tante, die erfolgreiche Autorin von Kinderbüchern, auch SOLCHE Geschichten schrieb. Wer hätte gedacht, dass sie so einen Wortschatz benutzte, dass sie solche Fantasien hatte. Mit IHM in der Hauptrolle.
Linus spürte, wie er beim Gedanken an die Geschichte langsam steif wurde. Vor seinem inneren Auge spielten sich die Szenen ab, die er gestern gelesen hatte und es dauerte nicht lange, bis sein Penis steil vor seinem Bauch stand.
Erschrocken riss Linus die Augen auf, als er hörte, wie die Badezimmertür aufgemacht wurde. Eine Sekunde lang sah er direkt in das lächelnde Gesicht seiner Tante, die ohne zu zögern herein kam, bevor er sich hastig umdrehte. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss, so heftig, dass er sich fragte, wie überhaupt noch genügend davon übrig sein konnte, um seinen Penis aufrecht zu halten. Er dachte noch darüber nach, ob es möglich war, dass Christina seinen Zustand nicht gesehen hatte, als er bemerkte, dass die komplette Wand hinter ihm ein einziger Spiegel war. Es gab keine Richtung in die er sich hätte drehen können, um sich vor den Blicken seiner Tante zu verbergen.
Kommentare
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