Der Anwalt II


RebeccaMontez

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24.01.2016
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Der Anwalt!

Teil II

Julia und der Richter!

Ein Schwank in zwei Akten

 

Julia trug ein schwarz-weißes Kleid, als sie die Gangway heraufkam. Sie trägt fast ausschließlich schlichte, knielange, manchmal schulterfreie, zweifarbige Kleider, sehr häufig schwarz-weiß, rot-weiß oder blau-weiß.

Sie ist ein zierliches Mädchen mit dunkelbraunen, schulterlangen, leicht gelockten Haaren, zweiundzwanzig Jahre alt, hat braun-schwarze Augen, welche sehr gut zu ihrer Haarfarbe und ihrem dunklen Teint passen.

Ihr Lächeln verzaubert nicht nur Männer, was wohl auch an ihrer konstant freundlichen Ausstrahlung liegt. Auf make-up verzichtet sie fast vollständig, ein Faktor, welcher ihr jungmädchenhaftes Erscheinungsbild noch verstärkt.
Sie umarmte mich und Hand in Hand folgten wir einem Stewart zu ihrer Kabine.

“Also meine Schatz, was ist hier los. Madame hatte mir nur gesagt, Du hättest irgendwelche Probleme. Ich konnte das gar nicht

glauben, aber nachdem der alte Geizhals mir die Tickets gab, war schon klar, irgendwas ist passiert. Jetzt erzähl mal”.

Ich berichtete von dem Auftrag und meinem Problem mit dem Anwalt und das mich hier alles einfach nur nervt, ich verbesserte sogleich, nervte.

Als ich aber versuchte die Situation neutral verständlich darzulegen, merkte ich, wie merkwürdig mein Verhalten eigentlich wirken musste.

Deswegen war ich wirklich erleichtert, als Julia bestätigte: “Ich versteh Dich. Manchmal hat man eine Blockade im Kopf und kriegt die auch nicht mehr raus. Ging mir auch schon so ähnlich. Da findest du einfach keinen Zugang zur Situation mehr”.

Ich setzte mich neben sie auf das Bett, nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf die Wange:

“Ich bin so froh, dass Du hier bist”.

Sie schaute mich mit ihren braunschwarzen Augen an und es war einer der wenigen Momente in meinem Leben, wo ich bedauerte, kein Mann zu sein.

“Zuerst schaffen wir Dir diesen Anwalt wieder vom Hals, ja?” ,schlug sie vor und fuhr fort: ”Eifersucht?”

Ich nickte: ”Wann?”

“0.30 meine Kabine” ,sagte sie und damit war in dieser Sache alles gesprochen und Julia wandte sich dem nächsten Problem zu:

“Was ist mit dem Richter, wer bin ich für den überhaupt?”

“Der Anwalt hat vorgeschlagen, Du bist meine Stiefschwester. Nicht ganz optimal, aber er hatte keine andere Idee. Ich übrigens auch nicht”.

“Stiefschwester klingt doch prima”.


“Julia, hast Du eine Dolormin für...”

Es war 0.32 Uhr als ich die Türe zu Julias Kabine öffnete.

Der Anwalt stand völlig nackt, vor der vollständig bekleideten Julia. Sie hielten sich an der Hand.

Ich schaute entsetzt und war einen Moment sprachlos:

“Norbert, Du bist ja so mies. So ein Schwein, weißt Du das?” ,fragte ich und meine Stimme vibrierte.

Julia fing an zu weinen.

“Ich hätte es wissen müssen. Auch mit Dir Julia bin ich fertig”.

“Rebecca bitte, ich wusste doch nicht... es ist ja nur, weil er so ein, ein beson...” ,schluchtzte Julia.

Norbert wirkte hilflos, versuchte seine Blöße zu bedecken.

“Du kannst ihn behalten. Ich schenke ihn Dir, Bitch”, sprachs und knallte die Türe von außen zu.

Ich lauschte an der Türe.

“Es tut mir so leid Julia, bitte glaube mir” ,Norbert hatte die Sprache wiedergefunden.

“Geh weg, ich will Dich nie wiedersehen” ,Julia weinte noch immer.

“Also ehrlich ich versteh das nicht, ihr seid zwei Nu..., äh, äh zwei... und stellt euch so an?”.

“Ach so, Nutten dürfen als keine Gefühle haben? Weißt Du, auch wir sind nur ganz normale Mädchen, die manchmal einen besonderen Mann treffen und möchten dass er sie liebt”.

“Auch Du bist etwas ganz besonderes für mich, Julia. Noch niemals hatte ich eine Frau wie Dich, glaube mir das bitte...

Man möchte ergänzen, du wirst auch niemals so eine bekommen

...und ich würde alles für Dich tun. Wenn Du willst, heiraten wir noch auf dem Schiff”.

“Geh jetzt bitte, es ist aus. Ich kann Dir nicht mehr Vertrauen. Du hast alles kaputt gemacht” ,sprach Julia und fing wieder an zu weinen.

“Bitte schick mich nicht weg, Julia. Ich liebe Dich doch”.

“Geh, es ist aus”.

Ich machte dass ich in meine Kabine kam.

Fünf Minuten später klopfte es an meiner Türe.

“Rebecca bitte?”

Der Anwalt.

“Geh weg”.

“Rebecca, jetzt mach doch mal die Tür auf. Lass uns doch reden. Da war gar nichts”.

Ich weiß doch, nicht mal nackt durftest Du sie sehen.

Nachdem er weg war, rief ich Julia an.

“Wir müssen mit ihm reden und zwar schnell. Wenn wir übertrieben haben, schmeißt er vielleicht hin und erzählt Madame was hier abgeht”.

“Du hast recht, das wäre eine Katastrophe. Wer redet mit ihm, Du oder ich?”

“Am besten beide zusammen”, schlug ich vor.

Um drei Uhr morgens in der Bar fand das Gespräch statt.

Es war simpel.

Wir wären beide sehr entäuscht von ihm, wollen ihn aber trotzdem in der Sache selbst nicht hängen lassen, möchten aber auch mit ihm keinen näheren Kontakt mehr, da einfach zu viel Vertrauen verloren gegangen sei. Wir würden die Sache nun zu Ende bringen und ihm die notwendigen Informationen liefern, die er für die Verhandlung mit dem Richter benötigte.

Zusätzlich verlangten wir, dass er die nächste Woche nicht an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen solle. Er könne da eine Magenverstimmung vorschieben.

Wir bräuchten die zusätzliche Zeit, um mit dem Richter alleine zu sein. Was eigentlich nicht stimmte und lediglich eine weiter Demütigung des Anwaltes darstellte. Als er resigniert und wortlos die Bar verließ und ich ihm nachschaute, begann irgendeine diffuse Form des Mitleides in mir zu erwachen.

“Mir tut er jetzt schon fast leid”, sagte ich dann auch zu Julia, die ihm ebenfalls nachschaute.

Julia nickte resigniert: ”Die Sache müssen wir selbst wasserdicht machen. Auf diesen Trottel kann man sich nicht verlassen.

Der verpatzt, in seiner Dämlichkeit, die Sache hier”.

“Wie meinst Du das?”, fragte ich und Julia sagte mir, wie sie es meinte.

 

Am Abend des selben Tages saßen wir zwei Mädchen mit dem Richter in der Bar.

Diesmal aber nicht an der Theke, sondern an einem der Tische.

Wir tranken Mai Thais. Auch der Richter trank und wie er anmerkte, das erstemal seit zwanzig Jahren, Alkohol.

Wie das?

Ein Faktor war dafür verantwortlich, Julia.

Von ihr war der Richter begeistert, seit dem Moment, als ich sie, als meine Stiefschwester, vorstellte.

Julias Wirkung auf Männer, schwer zu erklären ich versuche es trotzdem.

Zum Beispiel der Richter, er hatte seit Jahren keinen Alkohol angerührt, aber ein Satz von Julia, dass sie nur was trinke wenn das alle machten und schon waren jahrzehntelange Vorsätze wie weggeblasen.

Noch ein Beispiel? Bitte sehr.

Dieser seriöse, integere, in Ehren ergraute Gentlemen, der wahrscheinlich in seinem bisherigen Leben niemals den Wunsch verspürt hatte, mit einer fremden Frau Brüderschaft zu trinken, verwandelte sich plötzlich in einen 17-jährigen Primaner, der ganz versessen darauf war.

 

Diese Situation verdient eine exaktere Beschreibung.

Ich war es, welche vorschlug: “Wir Drei könnten doch Brüderschaft trinken”.

Der Richter, der keine Augen mehr für mich hatte, Julia zugewandt war, hob schon sein Glas.

Doch Julia machte eine ablehnende Handbewegung. Vorwurfsvoll wandt sie sich mir zu: “Rebecca, musst Du immer solch unmoralische Vorschläge machen. Jedesmal wenn ein Mann in der Nähe ist kommt irgendwas in diese Richtung von Dir. Ich hab dafür kein Verständnis, das weißt Du”.

Der Richter meinte, das wäre doch kein unmoralischer Vorschlag.

“Sie kennen meine Schwester nicht, ich weiß genau was Sie mit solchen Dingen beabsichtigt und wo die bei ihr hinführen, oder hinführen sollen”.

Eine kleine Pause, dann resignierter weiter:

“Rebecca ist leider eine zutiefst unsittliche Person”.

“Julia, ich weiß wirklich nicht, wie Du sowas sagen kannst? Das ist ja so was von fies und obendrein gelogen”.

“Oh bitte Rebecca, zwing mich nicht, vor diesem fremden Mann hier Einzelheiten...”.

Er sei doch kein Fremder, warf der Richter ein.

Julia beachtete ihn nicht und fuhr fort: ”Einzelheiten deiner Männerbekanntschaften auszuplaudern. Nein das tue ich nicht, dazu habe ich zuviel Anstand. Ich glaube sowieso, daß dieser Herr hier ...”.

“Sagen Sie doch Dieter zu mir, bitte”, wieder ein Zwischenruf des Richters.

Julia ging auch dieses Mal nicht darauf ein und fuhr fort: ”daß dieser Herr hier Dich schon durchschaut hat”.

Nach einigen Sekunden:

“Ich glaube ich möchte jetzt in meine Kabine”.

“Nein, bitte Julia, bleiben Sie doch. Kinder, lasst uns nicht streiten. Es ist doch so ein schöner Abend, Rebecca bitte”, versuchte der Richter zu beschwichtigen.

“Dieter, lassen Sie doch dieses vertrocknete Mauerblümchen gehen, wenn sie will. Wissen Sie, die ist zweiundzwanzig und hatte noch nie mit einem Mann Sex. Das ist doch nicht normal, sagen Sie selbst.”

“Du bist so gemein Rebecca”.

Julia fing an zu weinen.

Das war für den Richter der finale Todesstoß.

Ich kann nicht sagen woran es liegt, aber Männer können Julia nicht weinen sehen. Da bricht jegliche Vernunft weg. Jedewedes logische Denken hört auf zu sein.

Julia weinte, der Richter gab ihr sein Taschentuch, hatte einen Arm um sie gelegt, streichelte ihren Kopf und flüsterte ihr leise tröstende Worte zu.

Ich stichelte weiter: “Wissen Sie Dieter, als vor Jahren mal ein Junge, ich glaub Timo hieß er, zu ihr ganz offen sagte, daß er mit ihr schlafen möchte, weil er sie liebe, da hätten sie sie erleben sollen. Nervenzusammenbruch, sie schrie und tobte, über eine halbe Stunde lang und nein, ich übertreibe nicht. Anscheinend reicht es ihr ja, wenn sie sich einmal im Monat einen runterrubbelt”.

Julia mit tränenerstickter Stimme: “Rebecca, wie Du sowas intimes vor einem Fremden aussprechen kannst...”.

Julia stand auf, der Richter ebenfalls.

“Ich gehe, nein, halten Sie mich nicht auf, ich will in meine Kabine”, schluchzte sie.

Dabei schwankte sie, aber der Richter hielt sie.

“Ich bring Sie Julia”

Ich blieb sitzen, warf aber noch hinterher: ”Einmal im Monat rubbelrubbel, sonst ist da nichts Dieter...”.

Worauf Julia wieder laut aufheulte.

“...gar nichts”.

 

Der nächste Morgen, Frühstück, der Richter und ich.

“Guten Morgen Dieter”.

“Guten Morgen Rebecca”.

“Dieter, ich muss mich entschuldingen wegen meines unmöglichen Benehmens”.

Der Richter wirkte unkonzentriert: “Wie, achso ja, nicht so schlimm Rebecca, machen Sie sich keine Gedanken”.

“Und, haben Sie Julia sicher zu ihrer Kabine geleitet?”.

“Wie?”

“Ob Sie Julia sicher zu ihrer Kabine brachten?”.

“Oh ja, natürlich. Sicher zu ihrer Kabine gebracht, ja, ja”.

Wir saßen ein paar Minuten schweigend da.

“Wollen Sie sich nichts vom Buffet? Keinen Hunger?”

Ich wartete auf eine Antwort, als keine kam:

“Soll ich Ihnen was holen?”

“Wie? Nein, hab keinen Hunger. Rebecca ich muss mit Ihnen reden”.

“Das tun wir doch schon Dieter”.

“Nein, nein, anders reden”.

Er hatte den Kopf gesenkt: “Ich bin..., Rebecca, ich habe eine unverzeihliche Dummheit begangen”.

“Was ist denn?”

Er schaute mich ernst und bedeutungsvoll an, sagte aber kein Wort.

Ich zählte im stillen auf zwanzig.

“Nun sagen Sie nur nicht, daß Sie und Julia, daß Julia und Sie...”

Er schwieg, schaute mich nur an.

Ich lachte laut auf: “Das glaub ich nicht, nicht Julia, nicht meine Schwester Julia, nicht diese Unschuld vom Lande”.

Ich schaute ihn prüfend an: “Ist es wirklich wahr?”

Er nickte: “Ich habe mich letzte Nacht vergessen”.

Er litt wirklich, Zeit die Sache wieder ins rechte Licht zu rücken,

“Und wo ist nun genau das Problem? Zwei volljährige Menschen haben es, ich geh davon aus, in gegenseitigem Einverständnis, miteinander getan. Richter, wo ist denn nun das Problem?”

“Ach Rebecca, sehen Sie denn das nicht? Dieses unschuldige junge Ding hat zum ersten Mal Sex und das mit einem Mann der älter ist wie ihr Vater. Was nun wenn Julia einen Schaden davonträ...

hinzu kommt, wir hatten ungeschützten Sex, zweimal. Ich bin so ein Schwein”.

Kleine Pause.

“Ich habe keine Ahnung wie das überhaupt passieren konnte. Ich bin kein Mann, der zu schnellem Sex bereit ist, überhaupt nicht. Da kenne ich dieses junge Mädchen ein paar Stunden..., ich versteh es nicht..., ich geh mit in ihre Kabine, lege mich sogar zu ihr auf das Bett. Rebecca, ich weiß nicht was in mich gefahren ist?”

Dann mehr zu sich: ”Ich war nicht mehr ich selbst”.

Kleine Pause.

“Und was ist, wenn euer Vater davon erfährt. Ich habe solche Gewissensbisse, auch ihm gegenüber. Da liegt der Mann krank in seiner Kabine und ich treibs mit einer seiner Töchter”.

“Unser Vater, ja sicher...”.

“Nicht wahr, das sehen Sie doch auch so?”

“Sagen Sie Dieter, fand das in Julias Kabine statt?”

“Ich brachte sie doch, aber sie erschien mir so verletzlich, so verwundbar, da ging ich noch mit in ihre Kabine, ich wollte sie doch nur trösten, nur aufmuntern, ihr Mut zusprechen”.

 

Das Kaninchen folgte der Kobra in ihren Bau,

 

“Das haben Sie ganz richtig gemacht Dieter, finde ich”.

“Ja, aber was dann geschah war nicht in Ordnung. Rebecca, ich habe meine Frau in siebenundzwanzig Ehejahren nicht einmal betrogen. Letzte Nacht habe ich mich vergessen”.

“Naja, Vergessen ist ein großes Wort Dieter, wars denn nicht, wenigsten ein bisschen, schön?”

Sein Blick schweifte in die Ferne, er lies sich Zeit mit der Antwort, leise fast flüsternd, sich vorbeugend und wieder mir in die Augen schauend: ”Rebecca, ich habe in dieser Nacht einen Blick ins Paradies werfen dürfen”.

 

I can see Paradise by the dashboard light, wer sang das nochmal?

Ain't no doubt about it
We were doubly blessed
Cause we were barely seventeen,

verdammt, wer ist der Interpret?

Hör auf, konzentrier dich auf das Gespräch, was hatte er eben gesagt?

Irgendwas mit: “...die hätten sich gewünscht, sie wären ich, in dieser Nacht?”,

 

“Na sehen Sie Dieter, das ist doch wunderbar. Da gibts auch nichts zu bereuen”.

“Aber euer Vater...?”.

“Unser Vater, unser Vater, vergessen Sie den.

Julia ist 22 Jahre und mit wem sie vögelt, wann und wie oft, ist einzig und alleine ihre Sache und geht unseren Vater einen feuchten Fleck an. Sagen Sie, in welcher Verfassung war Julia als Sie gingen?”.

Er überlegte:

“Nachdenklich, still, sehr ernst, irgendwie entrückt, nicht wirklich begreifend was geschehen war”.

 

Ach Julia, an Dir ist eine große, eine ganz große Schauspielerin verloren gegangen,

 

Wir saßen mehrer Minuten schweigend da.

“Rebecca, sagen Sie, wird Julia das eurem Vater erzählen?”

“Was? Nein, wo denken Sie hin, niemals”.

“Wissen Sie Rebecca, ich weiß nicht ob ihr Vater es Ihnen erzählt hat, aber er versucht seit Monaten mir ein Grundstück in Berlin abzuschwatzen. Ich habe immer abgelehnt. Wenn er von der Sache mit Julia erfährt, könnte er das als Druckmittel verwenden. Glauben Sie daß er dies tun würde?”

“Wieso als Druckmittel? Versteh ich nicht. Sie haben nichts ungesetzliches gemacht, also womit sollte er Sie da in der Hand haben?”

“Stimmt natürlich auf der einen Seite, auf der anderen Seite...”.

Ich wusste was er meinte, die Reputation.

Ich überlegte.

“Darf ich einen Vorschlag machen?”

“Natürlich Rebecca bitte”.

“Verkaufen Sie ihm das Grundstück..., unter Marktwert”.

Der Richter schaute mich zuerst nicht verstehend, dann langsam begreifend an.

Um seine Mundwinkel lag zum erstenmal an diesem Morgen ein leichtes Lächeln.

“Wissen Sie Rebecca, eigentlich war ich sowieso so weit zu verkaufen. Wollte es ihm am Ende der Reise sagen. Aber Ihr Vorschlag ist natürlich über alle Maßen raffiniert”.

 

Julia war, obgleich ich auch nicht völlig unbedarft, mir doch weit überlegen in der Kunst Männer zu manipulieren. Und so wollte, nein musste ich wissen, was in jener Nacht in Julias Kabine geschah:

 

“Er brachte mich zu meiner Kabine, ich bedankte mich bei ihm sagte mir geht es wieder besser und wünschte eine gute Nacht, schwankte aber dabei, so daß er mich halten wollte.

Ich lag auf dem Bett und er saß bei mir, hielt meine Hand.

“Wissen Sie Dieter, was Rebecca sagte stimmt. Ich kann mich nicht leichtfertig einem Mann hingeben”.

Der Richter wollte gerade antworten, als ich fortfuhr:

“Bin ich deswegen ein vertrocknetes Mauerblümchen, wie Rebecca sagt?”

“Julia, liebe Julia, Sie haben meine uneingeschränkte Bewunderung, auch dafür, daß Sie nicht dem Zeitgeist folgend, mit jedem Mann der Ihnen über den Weg läuft ins Bett hüpfen. Leider ist solch sittliches Verhalten, bei der heutigen Jugend die absolute Ausnahme und ich weiß wovon ich spreche, ich könnte Ihnen Geschichten aus meiner Tätigkeit beim Amtsgericht erzählen...”.

Kleine Pause.

“Meine verstorbene Frau war übrigens Ihnen ähnlich, sie war ebenfalls sehr tugendhaft und eine hochmoralische Person. Ja, in der Tat Sie erinnern mich an sie, als wir jung waren, zwei Studiosi an der Universität”.

“Wie hieß ihre Frau?”

“Magdalena”.

“Das ist ein sehr schöner Name”.

“Ein wunderschöner Name”, bestätigte Dieter.

Er versank in Erinnerungen, wurde traurig.

“Ich will Sie nicht länger belästigen Julia”.

Er stand auf.

“Bitte bleib noch, es tut gut einmal mit einem normalen Mann zu sprechen, mit einem Mann der nicht sofort nur an das eine denkt”.

“Ich bleibe gerne noch Julia, wenn Sie..., wenn Du das möchtest.

Ich sehe da drüben eine Flasche Rotwein, darf ich die aufmachen?”

Er öffnete die Flasche.

“Dieter, wollen wir Freunde sein?”

“Von Herzen gerne Julia und ohne Hintergedanken”.

“Ich weiß doch, daß ich Ihnen Vertrauen kann und daß alles Sexuelle Ihnen völlig fremd ist”.

Er stutzte, blieb hängen an diesen Worten, sie nagten an ihm.

“Nun, wenn ich ehrlich bin Julia...”

“Ich bin so froh Dieter, Sie sind wirklich ein ganz besonderer Mann und schmutzige Gedanken haben bei ihnen keine Chance”.

Er war einersetis geschmeichelt, andererseits aber auch irgendwie unzufrieden mit dem Grundtenor des Gespräches.

Das zeigte er mit seinen nächsten Worten.

“Julia, ich denke, ich muss etwas klarstellen, es gäbe in diesem Moment nichts schöneres für mich, wie Sie küssen zu dürfen”.

“Ist das so Dieter, sind Sie letztendlich auch nur wie alle Anderen?”

“Julia, ein Kuss bedeutet für mich nicht, daß ich mit Dir schlafen möchte, er ist lediglich Ausdruck tiefster und innigster Zuneigung für jeman... für Dich”.

“Ich empfinde eigentlich genauso, habe aber Angst, daß daraus mehr werden könnte, daß Du dann vielleicht sogar versuchst...”

“Versuchst?”

“Daß Du versuchst mir an...”.

“Dir an?”

“Mir an meinen..., an meinen Busen zu fassen”.

“Himmel nein Julia, niemals würde ich das tun”.

“Versprichst Du es?”

“Ja”.

 

Ich schloss meine Augen und spitze meine Lippen, er beugte sich über mich und küsste mich.

Es war ein unschuldiger Kuss.

 

Unser Gespräch dauerte an, wurde langsam vertraulicher und ich erzählte ihm, was mich bewegte und beschäftigte.

So, daß ich zwar schon ein Mal kurz davor war, Sex zu haben, daß ich aber vor dem letzten Schritt zurück geschreckt sei..., ich wünsche es mir und dann doch wieder nicht.

Ich sagte ihm auch, daß ich Angst vor dem Akt selbst habe, Angst daß der Mann mir weh tut, ohne Absicht zwar, aber dadurch, daß er sein, sein... in mich...“

„Ich verstehe Julia Du mußt nicht weiter reden und Du hast recht, beim ersten Mal ist es natürlich sehr wichtig, daß der Mann behutsam ist, sich viel Zeit nimmt, aber ganz sicher gibt es solche Männer“.

„Auch unter welchen in meinem Alter?“

„Möglicherweise ja“.

„Julia, Rebecca macht den Eindruck auf mich, daß sie schon, trotz ihren jungen Jahren, einige Erfahrungen mit Männern gesammelt hat. Ich glaube Du hast das auch angedeutet. Wäre sie da nicht die ideale Ratgeberin für Dich?“

„Rebecca, niemals, nein. Wenn ich sie etwas frage, oder meine Ängste ihr mitteile, lacht sie nur und meint, tus doch endlich, für was glaubst du denn hast du diese..., dieses..., da zwischen deinen Bein..., Entschuldigung Dieter, ich kann diese Obszönitäten die sie von sich gibt, nicht einmal ansatzweise wiederholen. Rebecca ist so schamlos, so verdorben und vulgär. Als sie erfuhr, daß ich, damals war ich achtzehn, meinen ersten Freund hatte, fragte sie mich, „und, haste ihm schon einen geblasen“. Ich wusste gar nicht was sie meinte damit und als ich sie fragte, lachte sie und sagte nur, der Junge täte ihr leid.

Ich kann manchmal gar nicht glauben, daß wir Schwestern sind. Ach hät ich doch eine andere Schwester“.

Ich fing wieder zu weinen an.

Dieter legte sich neben mich, nahm mich in den Arm.

Ich drehte mich zu ihm hin und er strich mit seiner Hand über meine Wangen, trocknete die Tränen.

Er küsste mich auf den Mund, drehte dann aber meinen Kopf zur Seite und steckte seine Zunge in mein Ohr.

„Hihi Dieter, das kitzelt doch“.

„Ist das denn nicht schön?, fragte er verwundert.

„Kitzelig eben“.

Kleine Pause.

„Ist das nicht eklig für Dich, Deine Zunge in meinem Ohr?“

„Ach Julia, das ist weit weit weg davon eklig zu sein“.

„Ist das vielleicht sogar so ein Sexding?“, fragte ich.

„Naja, manche würden das sicherlich bejahen“.

Eine kleine Pause.

„Julia, wer hat Dich aufgeklärt, deine Mutter?“

„Nein, eigentlich nicht, meine Mutter war, oder besser gesagt, ist eine streng religiöse Frau. Sie sprach nie über solche Dinge und wenn meine Klassenkameradinnen so ein Thema hatten, ging ich meist weg, ich wollte das nicht hören. Wenn ich mal eine Frage hatte ging ich zu Rebecca, die obwohl ja ein Jahr jünger wie ich, schon alles wusste. Allerdings, kann man Rebecca nichts fragen, ohne das nicht sofort das primitivste Sprachklischee aus ihr herausbricht. So fragte ich sie einmal, nur zum Beispiel, da war ich 19, ob es tatsächlich Frauen gibt, die den Penis eines Mannes in den Mund nehmen. Ihre Antwort dazu, von hundert Frauen gibt’s wahrscheinlich nur fünf, die noch nie nen Schwanz im Mund hatten, ist auch ziemlich geil, vor allem dann, wenn er spritzt, kann man dann schlucken, oder auch nicht, ist Geschmacksache, ist aber auf jeden Fall sehr geil und manchmal kommts mir selber dabei“.

„Um Himmels Willen Julia, ich bin entsetzt. Rebecca ist wirklich niemand den ein anständiges Mädchen um Rat fragen sollte“.

Die Flasche Wein war mittlerweile leer und wir bestellten beim Service eine weitere.

„Julia, das mit Zunge im Ohr, hat tatsählich viele mit Zuneigung zu tun. Zwei die sich mögen, können das schon machen. Möchtest Du es mal bei mir probieren?“.

Erschrocken schaute ich ihn an: “Du meinst, meine Zunge in, an, in deinem Ohr?“.

„Ja“.

Ich tat es und ich ließ mir Zeit dabei. Mit einer scheinbar unbeabsichtigten Bewegung meines Knies, berührte ich seinen Ständer und er stöhnte dabei leicht.

Als ich aufhörte:

„Julia das war wunderbar, ich danke Dir sehr“.

Er beugte sich wieder über mich und wir küssten uns.

„Einmal, ich war 17 und unsere Eltern waren auf einem Wochenendtrip, brachte Rebecca drei Jungs mit nach Hause.

Drei! Es war schrecklich. Sie taten es in jedem...“.

„Psst, Du solltest nicht mehr von Rebecca sprechen, Julia“.

Wir küssten uns wieder, diesmal sehr lange und intensiv.

„Julia, ich habe eine große Bitte“.

„Ja Dieter?“

„Darf ich deinen Busen sehen?“

„Was? Nein!“

„Bitte“

„Nein“

„Bitte, nur einmal ganz kurz“,

„Aber nur ganz kurz“.

Ich stand auf, drehte ihm den Rücken zu, ließ die Träger meines Kleides bis zur Hüfte fallen, zog den BH aus, bedeckte meinen Busen mit beiden Händen drehte mich herum und nahm für zwei Sekunden die Hände weg.

„Oh mein Gott, Du hast den schönsten Busen, den ich jemals bei einer Frau gesehen habe“.

„Ist das wahr Dieter, wirklich wahr?“.

„Unbedingt Julia, ich schwindele nicht“.

Er küsste mich wieder.

„Julia?“

„Ja Dieter?“

„Darf ich Ihn küssen, bitte?“

Ich zögerte.

„Julia, ich habe..., ich meine, meine Gefühle für Dich..., Julia...“

Ich schaute ihn an, sagte nichts, deutet nur auf die Lampe.

„Möchtest Du, daß ich das Licht ausmache?“

Ich nickte.

 

Madame hatte Julia und mich, etwa acht Wochen nach Ende der Kreuzfahrt, an einem Sonntag zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Sie war in Hochstimmung.

Küsschen hier und Küsschen da.

“Julia, noch ein Gläschen Champus, ja?

Rebecca nimm noch ein Stück von dieser Torte bitte”.

Wir tranken drei Flaschen Roederer, Madames Lieblingsmarke und sicher der beste Champagner der Welt.

 

Daß ich in nicht allzu ferner Zukunft eine besondere Verbindung

zu dieser Champagnermarke haben würde, ahnte ich damals natürlich nicht. Das ist aber eine andere Geschichte.

 

Madame berichtete von dem gestrigen Treffen mit Rechtsanwalt Scharre.

“Ein Gauner ist das, ein Gauner wie er im Buch steht. Betrügen wollte er. Aber nicht mit mir. Ich machte ihm klar, daß uns sehr wohl ein Anteil an dem durch den niedern Verkaufspreis des Grundstückes erzielten Gewinn zusteht. Insbesondere dadurch, daß da ja ausschließlich unsere Arbeit verantwortlich für war. Ich machte ihm klar, dass die Anwaltskammer wenig erfreut sein würde, wenn die Einzelheiten erfahren. Weiter machte ich ihm klar, daß wir nichts, er aber alles zu verlieren habe, bis hin zur Annulierung des Kaufvertrages.

Er tat sich sichtlich schwer, aber nach längerem Überlegen war er einverstanden zu teilen, 50,50”.

Hier stand Madame auf, ging zu ihrem Schreibtsich und nahm zwei Din A 4 Kuverts aus einer Schublade.

Eins für Julia und eines für mich und es waren zwei wirklich fette Kuverts.

“Das habt Ihr Euch verdient Mädchen”.

Sie machte eine weitere Flasche Roederer auf.

“Auf dieser Kreuzfahrt geschahen anscheinend einige merkwürdige Dinge, mögt ihr mir davon berichten?”.

Julia und ich erzählten abwechselnd, in f a s t allen Einzelheiten, die Geschichte der Kreuzfahrt.

Ich beendete den Bericht mit: ”Empfahl dem Richter, das Grundstück unter Marktwert zu verkaufen”.

Schweigen, Madames Blick war auf mich gerichtet.

Dann sprach sie:

“Der Richter musste danach keine Angst mehr haben, daß der Anwalt was ausplaudert, da dann jeder annehmen würde, der Richter wäre erpresst worden. Rebecca, Rebecca, ich bin sprachlos, so schlau, so clever, Chapeau”.

“Zuviel der Ehre Madame, die Idee stammte von Julia”.

 

Anmerkung:

Ja, Julia hatte die Idee gehabt. Bis auf einige unbedeutende Kleinigkeiten sagte sie das “Frühstücksgespräch” zwischen dem Richter und mir voraus.

Und...zu meiner Schande muss ich gestehen, den Trick mit dem reduzierten Kaufpreis musste sie mir zweimal erklären.

 

Ende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Kommentare

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selena333 schrieb am 04.03.2024 um 22:07 Uhr

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