Das Date
Im Zug fühle ich mich immer ein wenig unbehaglich. Die Fahrgeräusche sind einfach so unangenehm laut. Wenn der Zug gefüllt ist, riecht man nicht gerade die schönen Seiten der Menschen. Sei´s drum. Endlich geht’s wieder ans Meer. Ich liebe das Salz und den Wind.
Der Zug hält. Niemand ist während der Fahrt an mir vorbei gegangen. Der vom nuschelnden Bahnmitarbeiter genannte Ortsname ist mir auch nicht geläufig. Wir sind wohl an einer kleinen Station. Ich höre Schritte. Stöckelschuhe und etwas tapsig. Schätzungsweise fünfzig bis sechzig Kilogramm. Sie geht an mir vorbei. Der Vanilleduft ist angenehm. Leider etwas zu viel um ihren persönlichen Körpergeruch wahrzunehmen. Der der dumpfe Klang von „Numb“ zieht von rechts nach links an mir vorbei. Wer Linkin Park hört, muss Geschmack haben.
Ein Sitz vor mir knarrt ein wenig und Schritte sind nicht mehr zu hören. Sie sitzt in der mir gegenüberliegenden Viererreihe auf der anderen Seite. Der Zug fährt an und Sie verschwimmt wieder vor meinem geistigen Auge. Wer Sie wohl ist und was Sie macht? Ob Sie mich wahrnimmt? Ich achte darauf, gerade zu sitzen und anmutig zu wirken. Schließlich weiß ich nicht, ob Sie mich beobachtet.
Ein Telefon aus ihrer Richtung klingelt. Sie geht ran. Nette junge Stimme. Sie scheint maximal dreißig zu sein. Das Gespräch ist nicht sonderlich spannend. Ihre Stimmenlage klingt so, als ob Sie Begeisterung für irgendetwas vorfloskelt. Keine Informationen zu Ihr. Schade drum.
Ich höre die Seiten eines Buches. Sie scheint sich Lektüre vorzunehmen. Ein komisches Klicken ist ebenfalls zu hören. Ein Brillenetui? Wenn Sie die hypothetische Brille nur für ihr Buch rausholt, ist Sie weitsichtig. Angesichts ihres wahrscheinlichen Alters eine ungewöhnliche Kombination. Ich höre ein Reißen. Der eklig beißende Geruch von Zitrone macht sich in meiner Nase breit. Eine Chance originell in ein Gespräch zu kommen.
„Wenn Sie diese Brillenputztücher häufiger verwenden, könnte sich wohlmöglich die Entspiegelung ihrer Brille ablösen.“
Ich nehme ein leichtes Kichern wahr. Sie findet es witzig diesen Tipp gerade von mir zu erhalten, hält es aber scheinbar nicht politisch korrekt darüber zu lachen. Grundsätzlich sympathisch.
„Das ist nur eine Fünf-Euro-Brille aus dem Edeka. Die hat so etwas nicht. Selbst wenn kann ich mir ja einfach eine Neue kaufen.“
„Na dann bin ich beruhigt. Was lesen Sie denn?“
„Todesregen heißt das Buch.“
Na ein Glück. Koontz und nicht James oder Rowling. Die Kleine würde ich gern kennenlernen.
„Okay. Dean Koontz lese ich auch ab und an mal. Das Buch kenne ich aber nicht. Was ist der Grund ihrer Reise? Geht es in den Urlaub?“
„Ja. Ein verlängertes Wochenende.“
„So ganz alleine?“
„Ja. Ich mag es die Ruhe zu genießen.“
„Okay. Wenn Sie Interesse haben, würde ich Sie gern mal zum Essen in meinen Strandhäuschen in Heringsdorf einladen. Hier ist meine Karte. Rufen Sie bei Interesse mal durch.“
„Vielleicht mache ich das. Ich muss hier raus. Bleiben wir doch beim Du.“
„Gern. Ich hoffe wir hören uns.“
Und weg war Sie. Hat sich nicht abschrecken lassen oder war Sie etwas nur zu höflich mir eine Abfuhr zu erteilen? Ihre Stimme klang nicht nach höflichen Abwimmeln, sondern nach Interesse. Bitte lass mich recht behalten.
....... zwei regnerische kalte Ostseetage später.
Ich kann immer noch nicht wirklich glauben, dass Sie angerufen hat. Alles ist aufgeräumt. Es muss wie geleckt wirken. Mehrmals habe ich es überprüft. Die Soljanka köchelt, der Spargelauflauf ist im Ofen und das eigenhändig gekaufte Eis steht ebenfalls bereit.
Es klingelt. Ich öffne die Tür und sie nimmt zu Begrüßung meine Hand. Das eigenartige Rascheln ihres Oberteils fällt mir sofort auf. Mag sein das es Anderen nichts ausmacht, aber mich stört es, auch wenn ich Sie so besser lokalisieren kann. Alles hat Vor- und Nachteile. Ich richte meine Hände greifend nach oben.
„Darf ich?“
„Na klar.“
Langsam taste ich ihr Gesicht ab. Sie ist geschminkt. Positiv, das Sie sich die Mühe trotzdem macht. Da muss man vorsichtig sein, das man Ihr nichts verwischt. Mittelhohes Kinn, weiche Gesichtszüge, große Augenhöhlen und eine kleine abgerundete Nase. Sie scheint niedlich zu sein. Außerdem hat Sie kaum Lachfalten. Ihre Stimme trügt nicht. Ich habe es mit einer Frau unter dreizig zu tun.
Sie geht durch die Wohnung und schaut sich um.
„Schön hast du es hier.“
„Danke danke. Ich geb mir Mühe. Man sollte sich auch in der Ferienresidenz wie zu Hause fühlen. Setze dich doch schon mal hin. Ich Tische gleich die Vorspeise auf.“
„Lass dir Zeit. Ich muss mich eh kurz frisch machen.“
„Den Flur entlang links.“
Ich gebe mir alle Mühe die richtige Menge Soljanka in die Schalen zu geben. Es soll ja auch nichts daneben tropfen oder überlaufen. Schnell noch einen Klecks saure Sahne und zwei Scheiben Krustenbrot auf den Beiteller.
Die Vorspeise ist angerichtet, bevor Sie aus dem Bad zurück ist. Ich finde es immer toll, wenn man in einen neuen Raum kommt und schon das bereitstehende Essen riechen kann. Das Rücken ihres Stuhls ist zu hören. Sie fängt an während des Essens über Belanglosigkeiten zu plappern, während ich mich konzentriere, beim Essen möglichst normal auszusehen und gleichzeitig meinen charmanten Humor zum Ausdruck zu bringen.
Mit dem Hauptgang wird das Gespräch auch ungezwungener. Auflauf lässt sich aufgrund der Konsistenz leichter für mich essen und Sie scheint ebenfalls reinzuhauen. Meine Gedanken wandern ab und ich stelle mir vor, wie Sie sich wohl in ihrem Oberteil anfühlt. Wo ist das eigentlich? Ich höre kein Geraschel mehr. Sie bewegt sich zweifellos und ich höre keine Nebengeräusche.
Wieso nicht? Hat Sie das Teil nicht mehr an? Wenn ja, wie lang schon? Wenn Sie sich bekleckert hätte, hätte ich mitbekommen, wenn Sie es ausgezogen hätte. Außerdem ist ein Fleck wohl bei einem Date mit mir das geringste Problem. Genau genommen hab ich die Geräusche nur ganz zum Anfang gehört. Vielleicht war es irgendein neumodernes Teil, das man sich nur überwirft oder halt eine Stola. Etwas das Sie abgelegt hat, als Sie auf der Toilette war? Das interessiert mich jetzt.
„Entschuldigst du mich bitte kurz.“
„Natürlich.“
Ich gehe am Kleiderständer vorbei und ziehe die Hand entlang. Außer einer Wildlederjacke, nichts was nicht mir gehört. Kein Satin, Chiffon oder Ähnliches, was solche Geräusche hervorruft. Aber irgendwo muss das Ding ja geblieben sein. Im Wohnzimmer hat Sie es nicht ausgezogen.
Ich gehe auf die Toilette. Und taste alles ab. Dusche, Kleiderharken, Wäschekorb. Fehlanzeige. Waschmaschine? Treffer. Ich greife rein und entdecke was das nicht mir gehört. Spitze? Polyester? Das ist ein String. Ich wühle nach und entdecke scheinbar ihre komplette Kleidung, bei mir in der Waschmaschine. Ergo muss Sie gerade nackt in meinem Wohnzimmer sitzen.
Etwas perplex gehe ich zurück und setze mich an den Tisch. Ist Sie exhibitionistisch veranlagt? Aller Wahrscheinlichkeit schon. Nur wieso zieht Sie vor mir blank? Sie läuft ja nicht Gefahr, gesehen zu werden. Ist es einzig und allein der Reiz mit einer relativ unbekannten Person unentdeckt nackt im Raum zu sein? Das Gefühl, das Sie erwischt werden könnte, wenn nur mal ein Handgriff nicht sitzt.
Aber egal was genau jetzt ihre Beweggründe sind. Sie nutzt mich dafür aus. Mein Unvermögen verwendet Sie gezielt zum Ausleben ihres Fetisch. Ungefragt. Ich habe sicher nichts gegen nackte Frauen. Ganz im Gegenteil sogar. Nur ich mag es nicht, wenn man mir Sachen verschweigt oder meint mir was vormachen zu können.
Nun fühle ich mich, als ob auf meinen Schultern jeweils ein kleiner niedlicher Engel und ein fieser Teufel sitzen. Überwiegt die Erotik, die ich zweifelsohne fühle oder doch die Enttäuschung das Sie mich im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln hat stehen lassen?
Sie erhebt sich erneut, um scheinbar die Toilette aufzusuchen. Prompt stehe ich auch auf und gehe zu ihrem Stuhl. Ich taste die Sitzfläche ab und merke Feuchtigkeit. Spätestens jetzt werde ich auch ein wenig erregt. Ich kann nicht anders als daran zu riechen. Zu interessiert bin ich einfach an dieser ungewohnten Situation. Was ist jetzt eigentlich der Grund ihres Toilettenaufenthaltes? Zieht Sie sich jetzt wieder an? Hat Sie eventuell sogar mitbekommen das Ich weiß was Sache ist, oder muss sie einfach nur mal für kleine Mädchen.
Wie reagiere ich eigentlich, wenn Sie weiterhin nackt sein sollte. Soll ich ganz ungezwungen eine Berührung herauf provozieren, um die Sache aufzulösen. Ich könnte es natürlich auch einfach ansprechen, aber das würde Sie sicher in eine unangenehme Lage bringen. Da ich nicht abstreiten kann, dass mir das Spiel auch gefällt, wäre es auch irgendwo unfair Sie auffliegen zu lassen. Aber soll ich ihr die Nummer, nur weil es mich ebenfalls geil macht. einfach so durchgehen lassen. So etwas macht man nicht. Ich brauche einen Mittelweg für den Fall des Falles.
Sie kommt wieder und kein Knittern ist zu hören. Sie ist immer noch nackt. Zum Glück kommt mir gerade eine Idee. Ich hole das Eis und gehe wieder auf die Toilette. Ihre Sachen nehme ich aus der Waschmaschine und mache Sie an. Das Geräusch ist so laut das Sie es wohl kaum überhören kann. Ab zurück ins Wohnzimmer.
„Was ist das?“, fragt Sie mit aufgeregter Stimme.
„Die Waschmaschine. Ich hoffe es stört dich nicht, aber ich brauche morgen Abend ein Hemd, was ich noch mal fix durchdrücken muss.“
„Okay.“, meint sie in zittriger Tonlage.
Jetzt hab ich Sie. Komplett verunsichert sitzt Sie mir gegenüber. Sie wird wohl oder übel zugeben müssen, dass Sie gerade nichts anhat. Wohl kaum wird Sie sich ganz cool, nur ihre Lederjacke überziehen und unten ohne nach Hause gehen. In irgendeiner Form muss sie es mir beichten. Das Klackern von Fingernägeln auf den Holztisch ist wahrzunehmen. Scheinbar rattert der Denkmuskel ordentlich. Mir zumindest würde aus ihrer Sicht aber kein Ausweg einfallen. Ich beschließe, ihr zu helfen.
„Deine Sachen hab ich aus der Maschine rausgenommen. Ich war mir nicht ganz sicher ob´s Weiß- oder Buntwäsche ist.“
„Du hast es gewusst?“
„Natürlich bekomme ich mit, wenn mir eine nackte Frau gegenüber sitzt. Findest du es erregend meine Situation auszunutzen?“
„Es tut mir leid.“
„Ich denke mal du willst dich jetzt wieder auf den Heimweg machen.“
Sie steht wortlos auf und kommt auf mich zu. Direkt vor mir bleibt Sie stehen.
„Ich habe dir vorenthalten, was ich anhabe und dich ausgenutzt. Das kann ich jetzt wieder gut machen indem, ich reinen Tisch mache. Also erkunde, wie ich aussehe.“
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