Camping for beginners


Schambereich

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02.07.2012
Kunst

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Es war beschlossen. Nadja, Kain, Elena und Gabriel würden Campen. In den Isarauen. Dieses Wochenende. Zu Viert. Das Doppelpärchen. Nadja, die Schöne. Kain, der Lustige. Elena, die Ruhige. Gabriel, der Draufgänger. Der Golf war vollgepackt. Auf Landstraßen ging es von der Stadt Richtung Alpen. Und das während der EM! Zum Glück gab es Livestreams, aber schon ab Wallgau war das Netz tot. Bad Luck! Was nützt das neueste I-Phone, was nützt die Sportschau-App, wenn der Empfang versagt. Dem entsprechend gedämpfte Stimmung, als sie auf die Mautstraße fuhren. Kain steuerte sie durch die engen Kurven, wie ein Steuermann auf einem Ozeanriesen. Die Costa Concordia ließ grüßen, zumindest in den felsigen Serpentinen.

Als sie in den Parkplatz einbogen, in der bergigen Wildnis, da stellten sie fest, dass das Gebiet bereits von einem holländischen Campingboliden okkupiert worden war. Heereveen! Na super! Oranje ante portas! Langsam war der Lustabfall dramatisch. Nur leider fielen keine Atemmasken von der Decke und keine Stewardess gab die Empfehlung "Atmen sie ruhig!"


 

Den Kofferraum öffnend, stellte Gabriel zu allem Überfluss fest, dass der Grill, der mitgenommen worden war, um kulinarisch mindestversorgt zu sein, fehlte. Rostfrei zu sein, war in diesem Fall nichts Gutes! Trotz aller Widrigkeiten beschlossen sie wohlgestimmt zur Isar zu gehen. Grillen konnte man zur Not auch am rustikal anmutenden Lagerfeuer.

Am Ufer, im sandfarbenen, feuchten Boden leicht versinkend, starrten sie auf das gegenüberliegende Gebirgspanorama. In der Ferne, blau wie ein Fernfahrer, die Zugspitze und das anmutige Wettersteingebirge. Sie waren übermannt (auch die Frauen) von den Natureindrücken und fühlten sich wie in einem zweitklassigem Heimatfilm, da begannen die Jungs das Zelt zu errichten.

Mit einem Mal wurden sie sich wieder der Schwierigkeiten gewahr, die das Leben in der Natur für den gemeinen Städter so parat hatte. Es dauerte Ewigkeiten (und wir wissen, dass jene vor allem gegen Ende verdammt lange dauern, dank Woody Allen) die Anker in den kiesigen Boden zu rammen. Als die beiden Men at Work endlich fertig waren, hatten die Damen schon ihr erstes Bad in der wilden Isar genommen. Schnell und wendig hatten sie sich aus ihren Kleidern geschält und waren nur im Monokini und mit einem "Geronimo", das jeden Fallschirmspringer neidisch gemacht hätte, in die eisigen Fluten gesprungen.


 

Die Boys versuchten derweilen verzweifelt wenigstens einen Radiosender zu empfangen, der den epischen Kampf zwischen Deutscheland und den Dänen denen Dänen die Daumen drückten übertrug. Leider war es ihnen nur möglich, Bayern 1 in den Granitwänden des Karwendel zu hören, wo Matthias Reim gerade "Verdammt isch lieb dick" durch den Äther röhrte.

Die plantschenden Girls riefen derweil ihre mehr und mehr verzweifelnden Macker und wurden schließlich erhört. Die zwei Männer der Schöpfung sprangen wagemutig hinterher. Im Wasser, immer nasser als draußen, schmiegten sich schnell die feuchten Körper aneinander.

Kain und seine Elena züngelten ungehemmt, wie zwei entlaufene Wuchtwarane, und auch Gabriel und Elena ließen sich nicht lumpen. Sie schwammen eng in der Strömung und berührten sich an den intimsten Stellen in den Wellen. Da war es an Gabriel ein Geständnis zu machen:

Da beschlossen die Freunde sich einfach so zu entkleiden, nur um die These zu wiederlegen, dass Leute einen Grund oder ein bestimmtes Ereignis für Nacktheit bräuchten.

Wie spielwütige Delfine im Eventbecken bei Seaworld brachen Brüste, Penisse und Vulvas die Wasseroberfläche. Ringelpiez mit Anfassen war die Devise. Da wurden Breasts geknetet, Dicks geworked, Pussys gelicked und Booties liebkost. Um in der Sprache amerikanischer Pornokapitalisten zu blieben: Eine 1# outdoor-scene!


 

Doch dann wurde es den handelnden Personen zu kalt. Mit Gänsehaut stiegen stiegen sie aus den Fluten, wie Botticellis' Venus, rein aber doch verrucht, sexy aber doch keusch.


 

Immer wieder Absätze erzeugend steuerte die Geschichte ihrem Höhepunkt zu: Die Jungs begannen die Luftmatratzen aufzublasen. Es sollte nun zur Sache gehen, wie es eben nur zur Sache gehen konnte, zwischen jungen Menschen. Die Säfte kochten wie Himbeermarmelade auf dem Herd, niemand, außer vielleicht Chuck Norris (alternativ: Hans Sarpei), konnte den GV jetzt noch ver-hi-hindern. Die Aufblasbaren wurden deevakuiert, nun konnte die Schenkelschlacht stattfinden.


 

Kain eröffnete dies Spektakel, indem er kurzentschlossen in Nadja drang, die halb erschreckt, halb lustvoll aufstöhnte. Sein Fleischgolem malträtierte ihre Lustgrotte und sie erhöhten das Tempo, denn auch ihre Mitstoßer legten sich ins Zeug:

Gabriels Fickpeitsche schlug, gleich einem Balrog, tiefe Striemen in Elenas Liebestunnel, so dass die Brücke von Kazad-Dum vor Erregung brannte.

Schweiß, Liebe und auch ein bisschen Animalie lagen in der flirrenden Luft, als die verrenkten Körper dem Höhepunkt entgegensteuerten. Der Menschen Hörigkeit war zumindest in punkto Sex bewiesen. Dann die Explosion. Tausend pumpenden Pumpernickeln gleich, entlud sich der Liebessaft in den tiefen Höhlen von gens femina. "El condom basta", sang nicht nur Otto, auch hier verhüteten die Delinquenten njet.


 

Erschöpft richteten sie sich auf. Wie die Schlange nach erfolgtem Biss, orientierten sie sich. Das Müsli war in der Falle, jetzt kam das große Fressen bzw. Der große Hunger. Steine wurden im Bett gesammelt, Reisig geklaubt und wie Fafnir stoben bald Funken.

Es ward Nacht. Dunkelheit legte sich wie der Schleier einer trauernden Witwe im Mondschein über Schland. Volkslieder singend, versammelten sie sich ums Elmsfeuer.

Wind wehte, eine Nachtigall krähte, die Eule spähte, als sie in die Flammen starrten.

Und wieder wurde gefummelt. Essen, Sex – die Abfolge ist variabel. Doch da förderte Kain, dem Erlöser gleich, die Tupperbox mit Flaaisch zu Tage und sie bogen sich und beteten, zu dem Feuergott den sie geschaffen. "Heureka"


 

Sie grillten Debrecziner, Nackensteaks und Wiener, aber Gottseidank nicht baer66, den der muss den Schambereich noch weiter mit seinen tollen Geschichten beglücken, und schliefen schlussendlich Arm in Arm, Fuß in Fuß auf den Luftmatratzen in ihren Zelten ein.


Kommentare

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