Magische Begegnung 3
Keine Ahnung, wann ich eingeschlafen war, aber ich fiel in einen sehr unruhigen Schlaf. Die Wärme, die ich noch kurz zuvor in ihren Armen genossen hatte, war verschwunden. Bilderfetzen jagten durch meine Träume. An den Wänden waren jetzt seltsame Bilder voller nackter Wesen, die seltsam zu leben schienen.
Ein Schiff war in einen Sturm geraten, Blitze durchzuckten den Himmel und die Wellen schlugen hart gegen die Bordwand. Wassermassen überfluteten das Deck. Es herrschte ohrenbetäubender Lärm. Das Schiff wurde immer tiefer in eine Meerenge zwischen Klippen gezogen. Wenn es den Kurs nicht änderte, würde es bald zerschellen. Die Mannschaft versuchte nach Kräften, das Unglück zu verhindern, doch der Steuermann stand mit ausgebreiteten Armen an Deck und hatte nur Augen für eine wunderschöne Meerjungfrau, die auf eine Klippe saß und ihn zu sich lockte. Das Steuerrad bewegte sich hilflos hin und her. das Schiff schien verloren.
Die nackten Gestalten im Bild sahen mich an und schrien Worte in den Wind, die ich nicht verstehen konnte. Dann drehte sich der Steuermann um und ich erstarrte. Er sah aus wie mein verzerrtes Spiegelbild. Das Gesicht war alt und faltig, von Kämpfen gezeichnet. Im Blick eine Mischung aus entrückter Faszination und Verzweiflung.
Dann plötzlich, stand vor mir die Frau, die vorhin noch als nackte Sirene in meinen Armen lag. Sie trug mein Gewand, mit Schwert und Schild – und ich war nackt.
Die Rollen waren mit einem Mal getauscht. Sie wirkte bedrohlich.
In ihrem Gesicht kein Lächeln mehr, nur hämisches Grinsen, als sie, das Schwert auf mich gerichtet sagte: „Ich habe dich gewarnt. Reiner Trieb hat dich geleitet. Doch nicht alles was schön ist, ist ohne Gefahr. Kannst du dich daran erinnern?“ Hallendes Lachen tobte durch den Raum.
„Ich hatte schon fast 30 Jahre Leben bevor wir uns trafen. Was weißt du von diesem Leben? Was weißt du mir?“ Wieder folgte unheimliches Lachen.
„Du bist mir hinterher gelaufen, ohne zu wissen, worauf du dich einlässt.“ kalt und spöttisch klang es.
„Wenn du mit mir kommst, werden meine Feinde auch deine sein.“ Sie lies eine Pause.
Du wirst kämpfen müssen. Kannst du das überhaupt?“ schrie sie mich an.
„Und wie soll ich kämpfen?“
„Komm versuch es! Versuch mich zu besiegen!“
„Aber womit? Ich habe nichts: keine Waffen, kein Schild, keine Rüstung.“
Sie schob das Schwert zwischen meine Beine und ließ meinen Schwanz auf der Spitze wippen: „Du hattest alles. Aber schon beim ersten Sirenengesang hast du es weggeworfen. Du hast dich von der Lust leiten lassen. Noch hast du deinen Verstand. Benutze ihn einfach.“
Ich stürzte auf sie zu, um ihr das Schwert zu entreißen. Doch meine Bewegungen waren seltsam langsam. Eine geschickte Drehung reichte und ich lief in eine dunkle Leere. Schallendes Lachen erfüllte wieder den Raum. „Du sollst nicht blind darauf los stürzen, sondern deinen Verstand gebrauchen.“
Plötzlich befand ich mich im vorderen Teil des Raumes. Doch der wirkte jetzt nicht mehr wie ein vollgestopftes Lager.
Die Kleiderständer hatten sich zu Tribünen verwandelt, auf denen sich nun allerlei Gestalten aus allen Epochen und Winkeln der Welt tummelten. Es war eine illustre Gesellschaft. Von den Rängen her betrachteten sie nachdenklich nickend und flüsternd die Szenerie. Eine Frau in voller Rüstung führt einen nackten, wehrlosen Mann in die Arena.
Etwa in der Mitte warf sie mich zu Boden und gab ein Handzeichen. Alles verstummte. Ich lag auf dem Rücken und blickte in die Runde. Der Raum schien nun riesige Dimensionen angenommen zu haben. Auf den Rängen drängten sich mehrere hundert Menschen. In der Mitte des oberen Drittels war ein Richtertisch aufgebaut.
Ich spürte ihr Schwert direkt an meinem besten Stück. Sie hob ihn mit der Schwertspitze ein wenig an und sagte: „Er ist es!“
Dann sah sie hinauf zum Richtertisch. Eine Frau mit kurzem, streng gescheiteltem blondem Haar war aufgestanden, befahl: „Steh auf!“ und fragte: „Was weißt du von ihr?“
Mir fiel keine passende Antwort ein.
„Was wolltest du, als du ihr gefolgt bist? Und wo war dein Verstand, als du sie nackt gesehen hast?“
Wieder schwieg ich.
Da traf mich ein Lichtstrahl ins Gesicht. Sie hatte einen Scheinwerfer auf mich gerichtet und wartete.
Das Licht blendete mich. Ich sah Bettina fordernd an.
„Wer bist du wirklich?“ fragte ich eindringlich. „Und was wollen die von mir?“
Sie schien verwirrt und antwortete nicht.
Ich packte ihre Schultern und schüttelte sie „Wer ist hinter dir her? Sag mir die Wahrheit!“
Plötzlich war sie wieder vollkommen nackt und ohne Waffen. Tränen standen in ihren Augen „Das wirst du erfahren, wenn die Zeit reif ist. Aber wirst du mich dann immer noch wollen?“
„Ja! Wahrscheinlich! Aber ich will die Wahrheit wissen!“
Das Licht wurde heller und die Gestalten um uns herum verblassten.
Ganz von fern, wie aus einer anderen Welt, hörte ich ihre Stimme „Welche Wahrheit willst du denn wissen?“
„Die ganze Wahrheit über dich.“ murmelte ich.
„Das hat aber noch Zeit bis nach dem Frühstück.“
Da begriff ich, dass ich geträumt hatte und nur die Augen öffnen musste, um in der Wirklichkeit anzukommen. Das Licht, das mich geblendet hatte, stammte von Sonnenstrahlen, die durch die Fenster in den Raum fielen. Bettina hatte nach und nach die schweren Vorhänge geöffnet und nun überflutete Sonnenlicht den Raum.
„Welche Wahrheit?“ fragte sie noch einmal.
„Ach, ich habe nur geträumt.“
„Ich weiß,“ sagte sie „und du hast viel geredet im Schlaf.“
„Das mache ich eigentlich nie.“
„Na ja, du hattest keine Wahl. Ich hab ein wenig nachgeholfen.“
„Was hast du?!“ fragte ich gereizt. Dann kam mir noch ein Gedanke. „Und was war das überhaupt für ein Tee gestern Abend?“
„Eine Spezialmischung von mir - für tiefen Schlaf und besondere Träume.“
„Was genau hast du mir gegeben?“
„Ach, nichts Besonderes. Nur ein paar Kräuter. Wenn du willst, kann ich dir die Mischung zeigen. Aber nicht jetzt.“
Dann legte sie sich nackt, wie sie noch immer war, neben mich. Du musst dir keine Gedanken machen. Es ist alles in Ordnung.“ Sie bedeckte meinen Körper mit zärtlichen Küssen.
Nach und nach verblasste der Traum. Es war doch alles so schön. Ich hatte nur geträumt.
Zentimeter für Zentimeter nahm ich ihren Körper wieder in Augenschein. Ihr langes dunkles Haar umspielte das Gesicht und die schmalen Schultern. Ihre Augen sagten „Komm schon, lass dich nicht betteln!“ Ich ließ meinen Zeigefinger über ihre Stirn, den Nasenrücken und die Wange hin zum Ohr wandern, streichelte es zärtlich und dann ging die Reise übers Kinn zu ihren Lippen, die sie leicht öffnete. Dann sog sie meinen Finger entschlossen in ihren Mund. Wild umtanzte ihn die Zunge eine Weile. Ihr Atem wurde schwerer. Dann nahm sie plötzlich meine Hand mit festem Griff und führte den Finger zwischen ihre Beine. Zwischen ihren Schamlippen war es heiß und feucht. Sie führte meine Finger ein paar mal durch diese feucht triefende Tal, dann schob sie ihn entschlossen und tief hinein in ihre Vagina. Kurzerhand nahm ich noch einen zweiten Finger zu Hilfe und erkundete so die Innenwände ihrer nassen Höhle, die sich fest um sie schlossen. Meine Lippen bedeckten ihre Brüste mit Küssen. Sie wand sich unter diesen Berührungen.
Meine Finger wurden flinker. Schauer durchzuckten ihren Körper, ließen sie seufzen und schließlich spitze kleine Schreie ausstoßen. Dann krallte sie sich ganz fest an mich und küsste mich. Danach wich die Spannung aus ihrem Körper. Sie legte sich wieder auf die Seite und sah mich verträumt an. „Das war schön.“ hauchte sie. „So könnte von heute an jeder Morgen beginnen.“
„Vielleicht.“ sagte ich, „aber da fehlt doch noch etwas.“
„Was soll denn noch fehlen?“ fragte sie gespielt unschuldig.
„Du hast dein Vergnügen gehabt. Und was ist mit mir?“ wollte ich wissen.
Sie lächelte.
Ich wartete und betrachtete sie.
Ihre Brüste waren einfach unvergleichlich himmlisch und weich. Ich konnte mich nicht satt sehen.
Dann endlich nahm sie ihre Hand und strich sanft über mein bestes Stück. Diese Berührungen waren wie kleine Stromschläge. Ich hielt es kaum noch aus. Noch steifer konnte ER nicht werden. Ich musste nachhelfen. Mit meiner Hand schloss ich ihre Finger fest um den Liebesstamm und führte sie in eine leichte Auf- und Abbewegung. Sie hatte begriffen und nahm die Bewegung auf. Sie wurde schneller und schneller.
Dann ließ sie los, schwang sich als wilde Reiterin über mich und führte IHN in ihre Höhle.
Es begann ein wilder extatischer Ritt, der schon nach kurzer Zeit zum Ziel führte. Erschöpft und glücklich lagen wir dann nebeneinander auf dem Rücken. Nach einer Weile öffnete sie die Augen und sagte: „Komm, lass uns aufstehen. Es ist schon nach Zehn.“
Dann bestimmte sie: „Du kannst dich hier oben duschen, ich gehe runter. Und dann mach ich uns Frühstück im Garten. Komm einfach raus, wenn du fertig bist.“
Sie zeigte mir die Dusche und verschwand nackt, ihren süßen Po schwenkend durch die Tür.
Ich sah mich um. Das Atelier, in dem wir geschlafen hatten, war bis auf das Bett nahezu leer. Nur schwere dunkelgrüne Samtvorhänge vor den Fenstern und Stative mit Lampen.
Zu welchem Zweck wurde wohl dieses Bett gebaut, fragte ich mich, als ich die geöffnete Muschel sah. „Verrückt!“ dachte ich mir. „Albern und total verrückt. Und ein wenig verrückt scheint sie auch überhaupt zu sein - aber trotzdem irgendwie anziehend und liebenswürdig.“
Das ganze Sammelsurium im vorderen Raum wirkte auch bei Tageslicht eher wie ein verstaubter Fundus.
Hier kann doch keiner wirklich wohnen! Und wozu braucht sie das alles?“ Ich ahnte, dass ich mich noch auf einige Überraschungen gefasst machen konnte.
Dann wollte ich mich zum Frühstück fertig machen.
Neben der kleinen Küchenzeile führte eine Tür zur Dusche. Auch die sah eher aus, wie ein Provisorium. So, als ob sie nicht oft benutzt würde.
Als ich geduscht hatte, wollte mich anziehen, doch meine Sachen waren verschwunden. Ich hatte sie am Abend irgendwo bei einem der vorderen Kleiderständer auf einen Stuhl gelegt. Genau konnte ich mich nicht erinnern. Da wir offensichtlich allein im Hause waren, konnte ich Bettina im Garten fragen, wo meine Sachen sind..
Ich ging also nackt nach unten. Im kühlen Treppenhaus fröstelte mich etwas.
Eine 2-flügelige Tür führte in einen sonnigen, großen Innenhof, der von den beiden Seitenflügeln und dem Haupthaus eingerahmt wurde. Nach hinten schloss sich ein verwilderter Park an. Ich staunte über das Ausmaß, dass dieses Grundstück haben musste. Im Gegensatz zum Rest des Anwesens machte der Innenhof einen ziemlich gepflegten Eindruck. Etwa in der Mitte war eine Art Pavillon errichtet, den an seinen Seiten Hecken begrenzten. Vom Pavillon her hörte ich Bettinas Stimme.
Ich freute mich auf ein schönes Frühstück zu zweit.
Als ich den Pavillon betreten hatte, blieb ich abrupt stehen.
Da saß nicht nur Bettina in einem luftigen Kleid. Neben ihr war noch eine zweite Frau, so etwa 40 Jahre alt. Sie war eine sehr schöne, elegante Erscheinung. Irgendwie hatte sie etwas aristokratisches an sich. Sie trug ein dunkelblaues, knielanges Kleid von schlichter Eleganz.
Mein erster Gedanke war Flucht. Ich schämte mich zu Boden, so völlig nackt vor diesen beiden Frauen zu stehen.
Doch als ob sie meine Gedanken erraten hätte, forderte mich die Dame auf: „Ach bitte, tun sie uns den Gefallen und leisten sie uns Gesellschaft. Es gibt nichts, wessen sie sich schämen müssten.“ dabei hatte sie mich von oben bis unten eingehend gemustert.
Bettina war leicht errötet und stellte uns vor: „Tante Sophie, das ist Karsten, der mir gestern geholfen hat, den Laden abzuschließen. Karsten, das ist meine Tante Sophie, der das Fotoatelier und das alles hier gehört.“
Sie hielt mir auf altmodische Weise den Handrücken entgegen. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich drückte ihre Hand und sagte verlegen: „Guten Morgen, Frau Weihersbrunn....“
„von Weihersbrunn, junger Mann, Sophie von Weihersbrunn“ entgegnete sie majestätisch.
Bettina sah sie fragend an.
„Ich war gestern beim Notar. Die Rückübertragung ist im Gange, der Rest ist nur noch Formsache. In ein paar Monaten wird alles wieder seine Ordnung haben.“ Dann sah sie zu mir: „Und nun setzen sie sich junger Mann und frühstücken mit uns.“
Eigentlich war mir dieses ganze Theater langsam zu blöd. Hatte ich alles, was mir Bettina am Vorabend an Mummenschanz geliefert hatte noch für liebenswert verrückt gehalten – und auch vom Trieb beflügelt einfach hingenommen und mitgemacht, so war mir das jetzt eindeutig zu viel. Doch wie sollte ich aus dieser Nummer heraus kommen, ohne das Gesicht zu verlieren.... und eigentlich hatte ich mich in dieses verrückte Weibsbild auch irgendwie total verliebt.
Kommentare
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