Suche auf Poppenspiel (2)
Natürlich wurde der Lander bewacht. Naked Elvin hatte sich unsichtbar gemacht. Dennoch presste sie ihren nackten Körper flach ins weiche Gras. Sie wollte erst sicher sein, nichts zu übersehen, bevor sie sich der Wachen annahm.
Es waren fünf Moca-Söldner. In den Lander eingedrungen waren sie nicht; dies hätte nur durch Aufsprengen der Schleuse geschehen können, die jedoch unbeschädigt schien. Zwei Mocas patrouillierten um das Boot und beobachteten mehr oder weniger aufmerksam die Umgebung. Drei dösten im Schatten des Rumpfs vor sich hin. Das war ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass niemand Wichtiges in der Nähe war oder in Kürze erwartet wurde.
Moca-Söldner hier draußen ... auf einem so göttinverlassenen Planeten abseits jeglicher Zentren der Humanzivilisation ... verschiedene Überlegungen gingen Elvin dazu durch den Kopf. Auf den ersten Blick war es nichts Ungewöhnliches. Wo immer in Circonia jemand Schmutzarbeit hatte und nicht allzu viel Geld ausgeben wollte, wurden zuerst Mocas angeheuert. Dennoch war es eigenartig. Die Föderation der Mocas lag auf der anderen Seite des Estranischen Imperiums, und es gab im Umkreis hier manche Welt, auf der sich für wenig Geld zumindest gleichwertige Helfer hätten finden lassen.
Und noch etwas war ärgerlich. Im Unterschied zu den Chasen erkannten Mocas ... so einfältig sie auch waren ... eine Elfe und deren Arbeit, wenn sie sie sahen. Wenn Elvin also noch eine Weile unentdeckt bleiben wollte, durfte es keine Zeugen geben. Elvin war keine Humane und fand deren gelegentliche moralische Bedenken im Bezug auf Feinde ein wenig seltsam. Doch sie arbeitete gern sauber und ohne übermäßige Gewalt. Nun, in diesem Fall sah sie keinen anderen Weg. Mochten sich die unbekannten Auftraggeber das Geschehen nachträglich zusammenreimen, wie sie wollten ... dass hier eine Elfe am Werk war, sollte so lange wie möglich verborgen bleiben.
Dann ging es sehr schnell. Keiner der Mocas hatte eine Chance. Die beiden Patrouillengänger waren als erste dran, und auch ihre drei faulen Kollegen sahen nichts als ein grüngoldenes Schemen, das plötzlich über sie kam. Dann war der Weg in den Lander frei, und Elvin beeilte sich, einen kurzen, gerafften Funkspruch abzusenden, ihr Schwert und eine Tasche mit Ausrüstung zusammenzuraffen und wieder in dem Wäldchen zu verschwinden.
Die Möglichkeit, den Lander zu starten und für weitere Aktionen zu nutzen, hatte Elvin dagegen sofort verworfen. Wer eine Raumyacht vom Kaliber Lord Oynos "Desiria" in seine Gewalt bringen konnte, besaß auch die Ausrüstung, um die Bewegungen eines Boots zu verfolgen. Besser, die Täter tappten noch eine Weile im Dunkeln.
* * *
'Das lief ja besser, als du dachtest,' meinte Naked Elvin zu sich selbst, während sie in einem großen Bogen wieder auf das Chasennest zu schlich. Dennoch es war nur ein winziger erster Schritt. Vor allem brauchte sie Informationen. Was war mit Floyd geschehen? Und wo war Lord Oyno? In einem Punkt jedenfalls war sie sich bereits jetzt sicher: Was immer sich hier tat, es steckte mehr dahinter als die verrückten Einfälle dieses überpotenten Osterchasen!
Durch den Umweg und, da sie sich nicht durch Rennen verausgaben wollte, erreichte sie das Chasennest erst in der Abenddämmerung. Der große, runde Platz mit den Tischen war praktisch leer; nur vereinzelt huschte eine Chäsin von einem der Höhleneingänge zu einem anderen. Aus den türlosen Öffnungen fiel ein warmer, gelblicher Lichtschein, der den Chasenbau viel harmloser und einladender wirken ließ, als er tatsächlich war.
Vorsichtig schlich Elvin an den fünf Eingängen vorbei. Natürlich hatte sie sich unsichtbar gemacht, doch wenn sie sich bewegte, war der Effekt bestenfalls schwach. Und ihre erste Befürchtung bewahrheitete sich: Der Bau war ein Labyrinth. Hinter den Eingängen führten Stiegen und Rampen nach oben und unten, und keiner der Gänge schien gradlinig. Ihr Orientierungssinn half ihr also wenig. Doch sie besaß ja noch andere Sinne, vor allem ihr überaus feines Gehör. Am zweiten Eingang von rechts hörte sie schließlich ganz in der Ferne eine Stimme, die sie für die des Osterchasen hielt. Das war immerhin ein Ansatz. Der Osterchase mochte selbst nur ein Handlanger sein, doch in diesem Bau war er der Boss, und in seiner Nähe bestand die beste Chance, auf weiterführende Hinweise zu stoßen.
Als Elvin ihn schließlich fand, hätte sie ihn am liebsten gleich auf der Stelle umgebracht ... nur aus Prinzip. Was für ein nutzloser Typ! Wenn sie je geglaubt hatte, die Chasen hätten die Orgie bei ihrer Ankunft gestern nur als Ablenkung inszeniert, wurde sie nun eines besseren belehrt. Dieser Osterchase und seine Chasenmädchen schienen keine andere Beschäftigung zu kennen als Sex. Elvin fand ihn in einem runden Höhlenraum ... recht gemütlich mit Polstern, stoffbespannten Wänden und ampelartig von der Decke hängenden Lampen eingerichtet, die das bereits bekannte, warmgelbe Licht verbreiteten.
Hier musste sie unsichtbar an die Wand gepresst zusehen, wie der Osterchase nacheinander nicht weniger als neun Chäsinnen bestieg, seinen Riesenschlauch in ihre schleimnassen, von rot geschwollenen Schamlippen umrahmten Öffnungen rammte, und alle gemeinsam dabei einen Höhepunkt nach dem anderen erlebten.
Dennoch zeigte sich, dass es richtig gewesen war, sich an den Osterchasen zu halten. Er hatte eben sein neuntes Chäschen mit einem kräftigen Guss weißlichen Samens übergossen, als eine ältere, kräftige Chäsin mit einer Schüssel voller Gemüsepaste in den Raum trat.
"Ich bringe der Gefangenen jetzt ihr Chochochaca! Habt Ihr noch andere Anweisungen für mich, Meister?"
"Nein, das ist für heute alles! Du kannst dich uns anschließen, wenn du zurück kommst. Ich bin in bester Laune, und diese jungen Dinger hier sind alle immer viel zu schnell fertig. Komm also nur vorbei und mach deinen Meister glücklich mit deiner Erfahrung!"
"Ihr ehrt mich, Meister, und ich will gewiss gleich kommen, doch ich muss noch in der Küche Bescheid sagen, damit wir auch morgen etwas für diese Humane haben. Sie soll ja schließlich bei Kräften sein, wenn sie ins Schloss kommt."
"Das brauchst du nicht, mein Chäschen! Morgens wird ein wenig Gemüse reichen, und dann wird sie abgeholt. Man will im Schloss nicht mehr warten, bis wir die andere finden. Sie schicken einen Transporter, der Soldaten bringt, die die andere suchen sollen, und dieser Transporter wird die Gefangene gleich mitnehmen."
Das waren ja äußerst wertvolle Informationen! Kurz spielte Elvin mit dem Gedanken, der Chäsin gleich zu Floyd zu folgen, verwarf ihn jedoch. Floyd drohte momentan keine unmittelbare Gefahr. Viel wichtiger war, dass sie morgen fit war und ohne Probleme an Bord dieses Transporters gelangte. Dies durfte sie nicht durch weiteres Umherschleichen in dem Chasenbau aufs Spiel setzen. Floyd wusste ja auch, dass sie da war und sich um die Situation kümmerte; da wäre ein kurzer Besuch lediglich eine jener typisch humanen Sentimentalitäten gewesen.
'Hoffentlich,' so dachte Elvin weiter, 'hat Floyd nicht nach unserem kleinen Vergnügen gestern nun Anwandlungen!' Dabei war ihr selbst der körperliche Kontakt zu der schmalen, sehnigen Humanfrau alles andere als unangenehm gewesen ... die elfenartigste Humane, die sie je berührt hatte ... doch sie hatten hier gemeinsam einen Job zu erledigen, und aus einer kleinen Spielerei gleich eine Gefühlsverstrickung abzuleiten, war typisch human und keine Elfenart.
Dem Duft des Chochochaca folgend gelangte sie in die Küche, in der lediglich eine gelangweilte Chäsin in einer Ecke saß und, statt das vor ihr aufgetürmte Gemüse zu putzen, sich in aller Seelenruhe ihre wulstig angeschwollenen Schamlippen rieb. Diese Chasen schienen keine hundert Handschlag ohne Sex auszukommen! Elvin war es inzwischen gleichgültig. Sie schlich sich in die Vorratskammer hinter der Küche und mopste sich von den Vorräten ein reichliches Abendessen zusammen. Danach suchte sie sich an dem steilen Hang oberhalb der Höhleneingänge einen einigermaßen bequem und sicher scheinenden Platz und legte sich schlafen.
* * *
Am nächsten Morgen musste sie nicht lange warten. Schon bald nach Sonnenaufgang kündete ein schnell näherkommendes Sausen, Heulen und Brummen die Ankunft des Transporters an. Er landete am Rand der Wiese vor den Höhlen, und die Mocas quollen heraus wie eine Flutwelle. Neben einigen Unterführern stiegen auch zwei Offiziere mit aus. 'Es wird Zeit, dass du hier wegkommst,' dachte Elvin bei sich, während sie dicht hinter dem Trupp mit der nackten, gefesselten Floyd zu dem Transporter schlich. Moca-Offiziere durfte sie auf keinen Fall unterschätzen. Zumindest würden sie die Anzeichen der Anwesenheit einer Elfe sofort erkennen, wenn sie eine entsprechende Spur sahen.
'Was ist hier überhaupt los?' fragte Elvin sich, während sie in einer Ecke des weitläufigen Landers kauerte. Ein Planet, auf dem junge Hochadlige verschwanden, Emissäre des Imperators überfallen wurden und große Moca-Trupps für die Suche nach einer einzelnen Flüchtigen zur Verfügung standen, war gewiss nicht der typische Fall einer abgelegenen Geschlossenen Welt. Dennoch hatte Minister Grato sie ihnen beim Briefing so dargestellt: "Bitte seid sehr behutsam, solange ihr euch nicht sicher seid, es wirklich mit den Entführern zu tun zu haben. Die Kultur von Poppenspiel ist etwas sehr Spezielles und stehen unter dem persönlichen Schutz seiner galaktischen Majestät."
'Auf den ersten Blick stimmt es ja auch', dachte Elvin weiter. 'Es ist wirklich schön hier ... die reinste Idylle. Lichte Wälder, sanft gewellte Wiesen, die Tierwelt offenbar harmlos ... in gewissem Sinn passen sogar diese Chasen und ihr ewiger Sexualtrieb ins Bild.' In dieses eigentümliche Bild passte gewiss auch das Crewmitglied des Landers, das sie zu Gesicht bekommen hatte: Ein Wesen, das wie ein klein gewachsener, männlicher Humane aussah, mit einem dichten, grauen Vollbart, der bis auf die Brust herabhing ... und das bis auf eine große, rote Zipfelmütze splitternackt war ... mit einem für seine Körpergröße ebenfalls sehr beachtlichen Geschlechtsorgan zwischen den Beinen.
Dem Licht und Elvins Gefühl nach ging es nach Westen, und zwar eine ganze Weile. Schließlich landeten sie in einem schmalen Gebirgstal. Floyd wurde sofort von einer reichlichen Horde Mocas nach draußen geschleppt, doch Elvin konnte ihr nicht folgen, weil die Crew des Landers ausgerechnet den Durchgang vor ihrem Versteck für ein Schwätzchen auserkoren hatte.
Dafür lohnte sich die Wartezeit. Zunächst hatte Elvin Gelegenheit, die Crew noch einmal in Ruhe zu betrachten ... alle samt kleinwüchsig, bärtig, nackt, mit Zipfelmütze und gewichtiger Mannespracht. Das Gespräch drehte sich zunächst um technische Fragen, doch dann kamen Themen zur Sprache, die Elvin brennend interessierten.
"Fliegen wir eigentlich heute nochmal zu diesen idiotischen Chasen?" fragte einer.
"Das wohl kaum. Der Hojennor glaubt nicht, dass die Mocas vor morgen etwas finden. Dennoch solltet ihr euch nicht verausgaben heute abend oder zu tief in die Bierkrüge schauen. Es kann sein, dass wir morgen sehr früh los müssen. Vergesst nicht: Der Meister steht unter Zeitdruck. Die Lady aus Estra Magna kann jederzeit hier eintreffen, und sie wird nicht erfreut sein, wenn sie hört, was diese dämlichen Viecher sich geleistet haben."
Das war ja allerhand! Langsam schälte sich so etwas wie ein Bild aus dem Nebel. Eine Lady aus Estra Magna, der Hauptwelt des Imperiums, konnte nur eine Adelige sein, und sie spielte vermutlich eine Rolle in dem Geschehen. Ferner hatte das Männlein einen Ausdruck benutzt, der eigentlich keinen Sinn machte. Ein "Hojennor" war ein praktisch ausgestorbener Beruf, ein Unterhalter für Kinder, der ein Marionettentheater betrieb, meist auch selbst die Stücke schrieb und aufführte. Es gab noch welche in zwei oder drei Museumszonen, in denen die Zivilisation früherer Zeiten nachgespielt wurde. Jemanden dieses Berufsstandes hier am Rand des Imperiums zu treffen, erschien Elvin außerordentlich ungewöhnlich, und in ihr wuchs der Wunsch, sich diesen Hojennor einmal aus der Nähe anzuschauen.
Endlich beendeten die Zipfelmützenträger ihren Plausch und schickten sich an, den Transporter zu verlassen. Elvin schloss sich ihnen "unauffällig" an und gelangte so nun endlich ins Freie. Kühler war es hier als bei den Chasen, fiel ihr als erstes auf, doch nicht unangenehm. Der Platz, auf dem der Transporter gelandet war ... und nun in einer Reihe von fünf baugleichen Exemplaren stand ... wurde rechts und links von hohen Bergwänden umrahmt, der Spitzen und Grate nackt und kahl über die Baumgrenze ragten. Der Landeplatz lag in einer Talsohle. Das Tal hinab verlor sich der Blick über anmutige Wäldchen und saftige Wiesen in dunstig blauer Ferne. Hinauf ... versperrten zunächst einige größere Hallen, möglicherweise altertümliche Hangars, die Sicht ... doch dann ... Elvin folgte den kleinen Gestalten, von denen sie annahm, dass sie sie zumindest in die Nähe des Hojennors führen würden ... öffnete sich der Blick auf ein so übertrieben groteskes Bild, dass sie unwillkürlich stehen blieb und sich die Augen rieb.
Mitten in dem Tal erhob sich ... auf einer kleinen Anhöhe ... ein Schloss, dessen Architektur einem wirklich überdrehten Hirn entsprungen sein musste ... was einiges heißen wollte in Circonia. Schlösser waren im Imperium an sich nicht ungewöhnlich, und es gab gewiss zahllose, die größer oder prächtiger waren. Doch dieses ... dieses Etwas war einmalig! Aus einem rosa farbenen Stein gebaut oder rosa bemalt, erhob es sich mit gewiss zwei Dutzend Türmen und Türmchen aller Größen ... und jeder dieser Türme wurde von einer dunkelrot glänzenden Kuppel gekrönt. Eine Sammlung riesiger Phalli schien dort aus dem Tal gewachsen zu sein. Elvins Überraschung hätte sich nicht mehr gesteigert, wenn aus der Spitze des einen oder anderen ein milchigweißer Strahl emporgeschossen wäre.
Schließlich überwand sie ihre Verblüffung und beeilte, sich den Männlein zu folgen. So gelangte sie, vorsichtig dicht hinter ihnen bleibend, in einen Vorhof, der umrahmt wurde von einigen der bekannten Türme und Gebäuden, die nur bei oberflächlichster Betrachtung alt wirkten, bereits auf den zweiten Blick aber wie verspielte Filmkulissen, deren Fassadenzier fast ausschließlich aus Andeutungen nackter humaner Körper und vor allem weiblicher Geschlechtsmerkmale bestand.
Die kleinen Männer verteilten sich nun in alle Richtungen, und Elvin blickte sich um. In den Gebäuden, die direkt an den Vorhof stießen, würde sie den Hojennor oder andere interessante Informationen kaum finden. Ein hoher Torbogen versprach mehr, doch Elvin musste vorsichtig sein. Immer wieder tauchten Moca-Söldner daraus auf oder gingen hinein. Sie schienen zwar nicht im Dienst; den Zusammenstoß mit einer unsichtbaren Person würden sie aber zweifelsohne melden.
Schließlich war der Weg frei und sie huschte durch den Durchgang. Sie betrat einen zweiten Hof, der zur Mitte der Anlage hin lag. Gegenüber wurde er von einem besonders prachtvollen Gebäude abgeschlossen, offenbar dem Hauptbau. Mit einer Gruppe human wirkender Männer, die sie für Diener hielt und die eine eigenartige, aus schrill bunten Stoffstücken zusammengenähte Uniform mit einer mehrzipfligen Mütze auf dem Kopf trugen, huschte sie an den Wachen vorbei.
Als erstes fiel ihr die Wärme auf. Die hohen Räume ... prachtvoll ausgestattet mit Böden und Säulen aus edlem Stein, reich verzierten Türdurchgängen, langen Vorhängen aus schweren Stoffen vor jedem Fenster und einer überaus raffinierten, gedämpften Beleuchtung ... waren deutlich wärmer als die Außenluft, wurden also trotz der recht milden Temperaturen zusätzlich beheizt. Das Erdgeschoss enthielt eine Reihe von pompösen Empfangs- und Gesellschaftsräumen, die allerdings praktisch leer waren. Bunte, ja schrille Farbkombinationen waren auch hier vorherrschend, und die Motive der Bilder an den Wänden entsprachen dem erotomanen Stil des gesamten Schlosses.
Dass sich dieser Stil nicht auf die Architektur beschränkte, sollte Elvin erfahren, als sie über die protzig breite Haupttreppe ins erste Obergeschoss kam. Zwischen den bunt, aber doch vollständig bekleideten Dienern liefen überall spärlich oder gar nicht bekleidete, weibliche Wesen umher ... dem Aussehen nach Humanfrauen, viele sehr jung, aber auch einige durchaus ältere darunter ... und von den unterschiedlichsten Körperformen. Von überschlank und mager bis leicht übergewichtig schien praktisch jeder Typ vertreten. Gleiches galt für Farbe und Länge der Haare oder für die Brüste ... die bei einigen kaum erkennbar waren, während andere zwei so riesige, schwere Beutel vor sich hertrugen, dass Elvin Zweifel kamen, wie sie sich damit überhaupt aufrecht halten konnten.
Rund die Hälfte der Frauen war völlig nackt, doch die Bekleidung der anderen war bestenfalls Effekthascherei ... durchsichtige Schleier, eng anliegende Kleider aus grobmaschigem Netzstoff oder schmale, um die Hüfte gebundene Tücher, die meist ein Stück der Pobacken, die Scham oder beides unbedeckt ließen. Und dieser offensichtlich gewollte, problemlose Zugang zu den erogenen Zonen wurde auch nach Kräften genutzt. Wie bei den Chasen waren sexuelle Erregung und Befriedigung hier immer nur einen Handgriff entfernt. Viele der Frauen rieben sich beim Gehen wie beiläufig ihre Scham, andere hatten es sich zu dem Zweck auf einem der überall verteilten Sessel oder Couchs bequem gemacht. Wenn zwei aneinander vorbeigingen, war es das mindeste, dass sie einander mit den Händen über den Körper strichen, in den Schritt der anderen griffen oder mit der Zunge über die meist erregt vorstehenden Brustwarzen leckten.
Elvin, die aufpassen musste, nicht mit jemandem zusammenzustoßen, und sich vor allem vorsichtig entlang der Wände bewegte, fühlte langsam immer stärker einen Eindruck des Unwirklichen in sich aufsteigen. Sie kannte Kulturen in Circonia, in denen Sexualität einen breiten Raum im Alltagsleben einnahm und völlig selbstverständlich an jedem Ort und zu jeder Zeit ausgeübt wurde. Doch ein solch manischer Geschlechtstrieb, dem praktisch alle ohne Unterbrechung nachgingen, war ihr noch nie begegnet.
Das Geschehen erinnerte Elvin an eine Inszenierung, ein schwüles, hormontriefendes Ballett ... wie das Schloss das Werk eines völlig grenzenlosen Triebs ... und plötzlich fügte sich ein Stein in die Lücke, und zumindest ein Teil des Bildes ergab einen Sinn. Hojennor. Ein Puppenspieler. Sie war in einem Puppentheater. Nichts hier war echt. Die nackten Humanfrauen, die bunt gekleideten Diener, die kleinen Männer mit den Zipfelmützen, die Chasen ... ja die ganze, so unglaublich malerische Landschaft des Planeten, soweit sie sie kannte ... alles eine einzige, riesige, sexbesessene Inszenierung!
* * *
Diese Erkenntnis ließ sie ihre Umgebung nun mit ganz anderen Augen sehen. Vor allem lenkte der allgegenwärtige Sex sie nun längst nicht mehr so stark von ihren eigentlichen Zielen ab. Mit ihrem feinen Gehör hatte sie längst das Zentrum des Geschehens lokalisert. Ein anschwellendes Stimmengewirr und Stöhnen erklang aus dieser Richtung, und nach kurzer Zeit fand sie sich an die Wand eines Saals gepresst, der vermutlich den Mittelpunkt des ganzen Schlosses darstellte. Er durchmaß sicher tausend giist und war wie eine Arena mit sehr breiten, flachen Stufen geformt. Und überall auf diesen Stufen bis hinab zur zentralen Fläche lagen nackte oder praktisch nackte Gestalten auf großen Polstern und Bergen von Kissen, aßen, tranken, ruhten ... und hatten vor allem Sex. Die Diener waren daran ebenso beteiligt wie einige der kleinen, bärtigen Männlein, wobei der Anteil der weiblichen Wesen, die in der Mehrheit wie Humanfrauen aussahen, den der männlichen Wesen gewiss um das drei- bis vierfache überstieg.
Elvin musste unwillkürlich lächeln, als ihr auffiel, dass sie hier auch sichtbar nicht auffallen würde ... ein nacktes weibliches Wesen mehr ... allerdings nicht erregt und als Elfe in solch einer Umgebung auch kaum dazu geneigt. Mocas waren glücklicherweise keine hier, doch sie wären auch fehl am Platze gewesen. Zum einen waren die Mocas auf diesem Planeten vermutlich die einzigen natürlich geborenen Lebewesen, die sie bisher getroffen hatte ... dieser Puppenspieler züchtete seine Geschöpfe vermutlich irgendwo in einer entlegenen Gegend in einem großen Brutlabor ... und als solche ließen sie sich vermutlich auch nicht völlig nach dem Willen des Hojennors manipulieren. Zum anderen waren Mocas an Sex bemerkenswert uninteressiert. Auch wenn sie bis auf die dichte Körperbehaarung und den kantigen Schädel Humanen in jeder Hinsicht glichen, hatte man in all den zahllosen Konflikten Circonias, in denen sie als Söldner zum Einsatz gekommen waren, noch nie von sexuellen Übergriffen durch die Mocas gehört.
Die Zahl der Wesen in dem Saal schätzte Elvin auf einige Hundert. Die meisten lagen paarweise oder zu dritt zusammen, doch es gab rund ein Dutzend größere Knäuel aus Leibern und Gliedmaßen, bei denen sich die Anzahl der Beteiligten jeder Schätzung entzog. War dieser Puppenspieler vielleicht hier irgendwo mitten unter seinen Geschöpfen? Es fiel Elvin schwer, sich auf einzelne Wesen zu konzentrieren. Ihre überragenden Sinnesfähigkeiten kehrten sich hier eher gegen sie ... der Dunst der erregten Körper und austretenden Liebessäfte betäubte ihren Geruchssinn, und das allgemeinen Flüstern und Stöhnen wuchs in ihren feinen Elfenohren zu einem akustischen Brei zusammen, in dem einzelne Laute völlig untergingen.
Gleichzeitig herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Es schien üblich für diese Wesen, sich ganz nach Lust und Laune hier für eine Weile zu amüsieren, ohne dass es feste Zeiten oder andere Regeln gab. Wem die kurzen, flüchtigeren Vergnügen in den übrigen Räumen nicht reichten, kam wohl einfach hierher, um sich Erleichterung zu verschaffen. Manche der männlichen Diener zogen sich nicht einmal aus. Sie knieten sich hinter oder über das nächstbeste weibliche Wesen, schoben ein ansehnliches Glied in die nächstliegende Körperöffnung und spritzten meist schon nach wenigen Minuten eine ordentliche Ladung milchiger Flüssigkeit über die Frau.
Doch solche Quickies waren nicht auf die männlichen Wesen beschränkt. Auch die Frauen hielten es untereinander oft nicht anders. Direkt vor Elvin war eine von den älteren, kräftigen herein gekommen und hatte sich ohne ein Wort mit ausgebreiteten Beinen über das Gesicht eines jungen Mädchens gekniet, zwischen deren Beinen bereits eine andere junge Frau heftig am Lecken war. Das Mädchen leckte willig und sachkundig die dargebotene rosa Furche aus, während sie mit den Händen an den vollen, schweren, weit herab hängenden Brüsten der älteren Frau spielte. So vergingen kaum 400 Handschlag, da erbebte die Ältere in einem kräftigen Höhepunkt. Danach stand sie immer noch wortlos wieder auf und verließ den Saal.
Andere schienen den ganzen Tag hier zu verbringen ... ernährten sich von den mit Früchten und Knabbereien, die in Schalen überall auf niedrigen Tischen zwischen den Polstern standen ... tranken aus Krügen, was Elvin dem Geruch nach für Fruchtsäfte hielt ... oder schliefen einfach, einzeln oder engumschlungen als Paar.
Soweit war Elvin mit ihren Beobachtungen gekommen, als eine ungewöhnliche Bewegung ihre Aufmerksamkeit erregte. Durch einen gegenüber liegenden Eingang kam eine Gruppe Wesen herein, die sich anders bewegten als die übrigen. Sie gingen sehr langsam, und vor allem bewegten sie sich als Gruppe. Auf den ersten Blick waren es einige Frauen ... zumeist noch recht junge ... doch dann sah Elvin, dass auch ein Mann dabei war. Ein junger Mann, der einem wunderschönen, splitternackten Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, schmalen Hüften und kleinen, spitzen Brüsten den Arm über die Schulter gelegt hatte ... nein ... sich auf sie stützte. Der junge Mann ... er trug nur eine kurze, hellblaue Tunika ohne Ärmel ... wirkte sehr schmal und blass und musste offenbar geführt werden.
Elvin stand wie erstarrt. Dieser junge, schwächliche Mann ... war kein anderer als der angeblich entführte Lord Oyno.
>>> Fortsetzung folgt >>>
Zur Erläuterung
"Suche auf Poppenspiel" spielt in Circonia, einem Fantasy-Universum, das ich in der Fortsetzungsgeschichte "Die Nackte Elfe" eher zufällig als dramaturgisches Vehikel erfunden habe. Zum Nachlesen gibt es im Geschichtenforum eine Linkliste. Einiges über Circonia erfahrt ihr in Teil 1, 2 und 7.
Die Hauptfigur der Fantasy-Story Naked Elvin ist eine Jetago-Elfe, deren auffallendstes Merkmal darin besteht, dass sie immer vollständig nackt ist - unter anderem, weil sie viele ihrer überragenden körperlichen und kämpferischen Fähigkeiten nur in nacktem Zustand einsetzen kann. Elvin ist schlank, drahtig, nicht allzu groß und von einer grünlich-golden schimmernden Hautfarbe. Eine blonde Wuschelfrisur bedeckt zum Teil ihre auffälligen, spitzen Elfenohren. Ihre flache Brust und die schmalen Hüften sind elfentypisch, geben ihr jedoch in den Augen von Humanen ein knabenhaftes Erscheinungsbild.
Naked Elvin musste aus ungeklärten Gründen aus ihrer Heimat fliehen und hat im Humanenreich ein mehr oder weniger erträgliches Asyl gefunden. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt als Söldnerin, wobei ihre Fähigkeiten sie bei den Humanen zu einer der gefragtesten in ihrem Fach gemacht haben. Dazu zählen unter anderem ihre unglaublich feinen Sinne, ihre immense Körperkraft und Schnelligkeit sowie ein bioenergetisch erzeugter Körperschutzschild und die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen.
Floyd gilt als die berühmteste Raumschiffspilotin im Circonia-Universum. Beschrieben wird sie als "schlank, braun gebrannt, hoch gewachsen, mit millimeterkurzen, silbern gefärbten Haaren und den kühlen, präzisen Bewegungen einer Kriegerin."
Die wichtigsten Begriffe
Circonjeto - allgemeine Verkehrssprache in Circonia
1 giist = 20 cm
1 Handschlag = ca. 1 Sekunde
Copyright by Nicolas Scheerbarth 2010
Kommentare
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