Sarahs Erlebnisse in der Berufswelt


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28.07.2009
BDSM

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Sarahs Erlebnisse in der Berufswelt

 

Für die folgende Geschichte ist es hilfreich „Sarahs Erlebnisse beim Frauenarzt“ gelesen oder zumindest überflogen zu haben. Jajaja, ich weiß, die Gesamtbewertung ist nicht so berauschend gewesen, aber diese Geschichte wird (noch) besser, versprochen.

 

Hallo, mein Name ist Sarah Winter. Vielleicht kennen Sie mich noch aus der Geschichte von meinem Besuch beim Frauenarzt. Ich habe mich damals so geschämt, als ich völlig nackt hin und hergeschubst wurde und keinem etwas davon erzählt. Wie doof dieser Dr. Schattschneider war, habe ich erst nach ein paar Tagen richtig realisiert. Ich hatte bei meinigen sonstigen wenigen Arztbesuchen aber auch keine guten Erfahrungen mit den Weißkitteln gemacht. Aber Schwamm drüber.

 

Ich bin also Jahrgang 2004 und damit heute 23 Jahre alt und froh endlich einen Job bekommen zu haben. Trotz meines dreijährigen Studiums der allgemeinen Betriebwirtschaftslehre mit Abschluss eines Masterdiploms war ich nach dem Studium zwei Jahre ohne Anstellung und nur in unbezahlten Praktika. Jedes Mal wurde mir eine Stelle versprochen, aber nach einem halben Jahr, jeweils dann wenn mein bezahlter Job beginnen sollte, wurde mir immer fristlos gekündigt. Heute beginnt meine erste bezahlte Stelle bei Firma Bergmann & Co, eine Tochter von P&G. Das ist zumindest eine gute Adresse. Nach der schwersten Wirtschaftskrise überhaupt vor 17 Jahren sind viele gute Firmen Pleite gegangen, es sei denn, sie wurden von großen internationalen , meist amerikanischen Konzernen übernommen.

 

Ich werde für den Vertrieb von reyclierbaren Papiertaschentüchern für die Gastronomie eingestellt. Der Gastronomiebereich war vor langer Zeit völlig zusammengebrochen und baut sich jetzt langsam wieder auf. Die Arbeitszeit ist auch OK, 55 Stunden die Woche bei 800 Bancor. Davon geht zwar das meiste an Steuern und Rentenversicherung runter, aber wenn ich länger spare, kann ich sicher in 10 Jahren von meinen Eltern ausziehen und mit meinem Freund eine kleine Wohnung zusammen nehmen. Der ist zwar schon 27, wohnt noch zuhause und ist auch noch arbeitslos, obwohl er auch studiert hat, aber mit ein bisschen Glück findet er sicher auch noch irgendeinen Job.

 

Bekommen habe ich die Stelle, weil ich an einem Assessment Center Contest teilgenommen hatte und zu meiner Überraschung gewonnen habe. Da wurden von irgendwelchen Wichtigtuern, die gar nicht zur Firma gehörten, allerlei blödsinnige Fragen und Aufgaben gestellt, die kaum was mit meinem Arbeitsfeld zu tun haben, aber ich habe es irgendwie hinbekommen. Also ging alles ohne weiteres Bewerbungsgespräch und so bin ich heute zum ersten Mal an meiner neuen Arbeitsstelle.

 

Optimistisch betrete ich in den Betrieb und gehe gleich zum Tresen. Die Frau nimmt meine persönliche Chipkarte und einen Daumenabdruck von mir. Sie liest die Karte in ihren Computer ein und druckt etwas aus. „Einmal Unterschrift.“ Ich lese den Wisch durch. Da steht, dass die Firma alle meine persönlichen Daten einsehen darf. Ich fühle mich dabei natürlich nicht wohl, aber bei meinen anderen Stellen musste ich das gleiche unterschreiben, um überhaupt arbeiten zu dürfen.“ Ich unterschreibe und sie meint nur „Warten Sie in Raum 34 auf die medizinische Voruntersuchung.“ Wozu denn das? Bei meinen anderen Arbeitgebern brauchte ich das nicht. Denen reichte meine persönlichen Daten. Aber was soll’s? Hoffentlich nur eine lästige Routine, die schnell vorbeigeht. Ich mag wie gesagt Arztbesuche und Untersuchungen überhaupt nicht. Fast alle Ärzte, die ich kenne, sind arrogante Lackel und haben mich immer herablassend behandelt. Ich gehe einfach in die angegebene Richtung und grüße ein paar meiner zukünftigen Kollegen, aber keiner beachtet mich oder grüßt zurück.

 

Ich gehe an einem kleinen Tisch vorbei, an dem ein Mann sitzt und gerade Kaffee trinkt und Zeitung liest, was eigentlich ungewöhnlich ist, denn Pausen außerhalb des Büros während der Arbeitszeit sind eigentlich völlig unüblich. Als er mich wahrnimmt, guckt er kurz von seiner Zeitung auf. Ich grüße ihn sehr freundlich, aber er reagiert gar nicht und guckt wieder in die Zeitung. Was für seltsame Manieren haben hier die Leute. Das Arbeitsklima war auch in den anderen Betrieben sehr kühl, aber das hier ist doch relativ ungewöhnlich.

 

Ich gehe in den kleinen Raum. Er ist leer und ziemlich kalt. Ich setze mich einfach hin und warte. Nach einer Stunde ist immer noch nichts passiert. Ich bin schon ziemlich nervös. Dass man in den MVZs ewig wartet, ist ja nichts neues. Aber dies hier ist ja ein Privatbetrieb. Die sollten doch darauf achten, dass ihre Angestellten möglichst schnell einsatzfähig sind. Und außerdem, was ist, wenn mein neuer Chef und meine Kollegen, die mich sicher einarbeiten sollen, schon länger auf mich warten? Das macht sicher keinen guten Eindruck. Ich hoffe nur, dass diese blöde Untersuchung möglichst schnell abgeht. Was wollen die überhaupt an mir untersuchen?

 

Nach weiteren 10 Minuten öffnet sich die Tür und der unfreundliche Zeitungsleser von vorhin kommt rein. „Ich bin hier der Betriebsarzt und nehme jetzt an Ihnen die Einstellungsuntersuchung vor. Ich wurde aufgehalten. Wir müssen jetzt ein bisschen zügig machen. Name?“ Aha, wieder das alte Muster bestätigt, und er hat sich natürlich nicht mit Namen vorgestellt. Ich: “Sarah Winter.“ Aber jetzt muss er sich beeilen, weil er vorher Kaffee getrunken und Zeitung gelesen hat. Ich bin froh, wenn die Untersuchung mit diesem unsympathischen Kerl auf ein Minimum reduziert wird. Er wirkt ziemlich ungepflegt, ist Anfang 50, trägt einen nicht sehr sauberen Kittel mit einem alten Wollpullover darunter und setzt sich an einen kleinen Tisch mit Laptop, tippt irgendwas ein, liest sich was durch und murmelt nur: „Ausziehen.“

 

Ich bin etwas überrascht, aber folge ihm und ziehe bis auf Slip und BH alles aus und lege die Sachen auf einen kleinen Hocker, da sonst keine Ablagemöglichkeit besteht. Jetzt guckt er mich erst an und meint: „Mein Gott, wenn ich ausziehen sage, meine ich natürlich ganz. Ihretwegen verliere ich noch mehr den Anschluss in meinem Terminplan.“ Nein, es darf ja wohl nicht war sein. Das ist ja wie bei meinem ersten Besuch beim Frauenarzt, nur dass dies kein Frauenarzt ist, sondern irgendein Wald und Wiesen-Betriebsdoktor. Was will denn der bei mir groß untersuchen, dass ich vollständig nackt sein soll, dieser Widerling.

 

Diese Scheißärzte, alle wie sie sind. Ich zeige sowie nur ungern etwas von meinem Körper, vor allem nicht jemanden, den ich eventuell häufiger zu Gesicht bekomme. Ich merke, wie mir die Schamesröte ins Gesicht treibt, aber sage zu mir: „Ganz ruhig, Sarah, sei jetzt professionell. Augen zu und durch, dann ist das umso schneller vorbei. Er sagt ja, dass er in Eile ist.“

 

Nachdem ich ausgezogen bin, sagt er nur: „Auf den Hocker da“. Ich nehme mein schönes Businessdress und die Unterwäschein die Hände und setze mich verschämt hin. Er nimmt mir die Sachen aus der Hand und wirft sie auf den Fußboden und sagt: „Mund auf.“ Ich öffne den Mund, er holt einen angesifften Holzspatel aus seiner Kitteltasche und drückt ihn mir auf die Zunge. Igitt, jetzt sehe ich auch, wie dreckig seine Fingernägel sind. Ich würge ein bisschen. Er: „Meine Güte, jetzt reißen Sie sich doch mal zusammen. Ich kann nicht durch Ihre Zunge durchgucken.“ Schließlich: „Also heute keine Mandelinfektion, weil in Ihrer Akte steht, dass sie dies häufiger haben. Na, wenn Sie hier mal richtig arbeiten, müssen Sie sich diese Sperenzien verkneifen.“ Eine Frechheit ist das. Als wenn man so was freiwillig bekommt. Er weiter: „Hier steht auch, dass Sie mal vaginale Infektionen hatten….“

 

Weiter kommt er nicht, denn es klopft an der Tür. Er nur: „Herein.“ Nein, das kann jetzt nicht sein. Es treten vier Männer in Anzügen in den Raum und ich bedecke schnell meine Brust und meine Muschi. Die vier Männer gucken zuerst erstaunt und fangen dann alle an zu grinsen, als sie mich so sehen. Oh, mein Gott, wie ist mir das peinlich. Sie tragen alle speckige Anzüge und Krawatte, haben alle schütteres Haar oder Glatzen und sehen ziemlich übergewichtig aus, auch die beiden jüngeren. Der eine, der älteste ca.60 Jahre, sagt zu mir: „Sarah Winter? Wir warten schon seit einer Ewigkeit auf Sie. Das macht einen sehr schlechten Eindruck. Aber ich sehe, Sie sind noch in der Voruntersuchung. Dr. Steiner, wir haben alle sehr wenig Zeit, stört es Sie, wenn wir die Einführungsgespräche gleich hier machen?“

 

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Dies sind meine Vorgesetzten und Mitarbeiter. Ich sitze hier nackt und jetzt ich soll in dieser erniedrigenden Position mein Einführungsgespräch haben. Ich zwicke mich kurz. Das kann ja nur ein böser Albtraum sein. Aber die vier Kerle verschwinden nicht. Der Arzt, jetzt weiß ich auch, dass er Dr. Steiner heißt, meint nur: „Ja von mir aus, ich bin selber hintendran. Wenn es Sie nicht stört, dass ich dabei weiter untersuche.“ Das gibt es nicht, ich werde überhaupt nicht gefragt. So eine Unverschämtheit.

 

Der zweitälteste der vier Kerle klatscht kurz in die Hände und sagt zu den beiden jüngeren: „Müller, Schuster, Stühle holen.“ In Windeseile laufen die beiden jungen Männer raus, kommen sofort mit vier Stühlen wieder, auf denen die vier Männer Platz nehmen, direkt vor mir.

 

Das schlimmste kommt aber noch. Der Arzt: „So, weiter im Text. Also laut Unterlagen hatten Sie vaginale Infektionen. Ich untersuche das mal eben.“ Und zieht meine Hand von meiner Muschi weg, drückt mit seinen groben Fingern meine Schamlippen auseinander und leuchtet mit einer Taschenlampe rein.“

 

Ich bin einfach nur geschockt und sehe wie mir die vier Männer ungeniert grienend zwischen die Beine glotzen. Meine Schamhaare können kaum etwas verdecken. Sie betrachten alle Details völlig schamlos, meine äußeren und inneren Lippen meine Klitoris, einfach alles. Die Taschenlampe leuchtet alles aus. Ich sitze da einfach nur versteinert, kriege keinen Ton raus und lass mich von diesem Arschloch von Arzt befummeln. Und das alles nur, weil dieses Drecksgesicht so lange Zeitung lesen musste. Am liebsten würde ich sofort aufstehen und heulend rauslaufen und den Job sausen lassen. Aber ich kann mir dies einfach nicht leisten. Ich kann jetzt nicht noch ein paar Jahre auf so eine Chance warten. Ich sitze da völlig apathisch und lass mich befummeln.

 

Ich muss für die, die es noch nicht wissen, erklären, wie dieser Dr. Steiner an meine Krankendaten gekommen ist. Alle Krankendaten, die sich im Laufe ärztlicher Untersuchungen erhalten werden, werden seit 2012 auf einem großen Zentralserver gesammelt. Derjenige der meine persönliche Chipkarte bekommt, kann auf diesen Server zugreifen und meine Krankengeschichte abfragen. Kann man die Speicherung dieser Daten verweigern? Natürlich, aber nur, wenn man ausdrücklich angibt, auf die Suche eines Arbeitsplatzes, einer Zusatzrentenversicherung und einer Zusatzkrankenversicherung verzichten zu wollen. Dieses Gesetz konnte mit Ansteigen der Massenarbeitslosigkeit 2010 mühelos durchgedrückt werden. Theoretisch dürfen Arbeitgeber nicht auf Krankendaten zugreifen, es sei denn man unterschreibt so eine Einwilligungserklärung, wie ich es eben gemacht habe, und ohne die man nirgendwo einen Job kriegt.

 

Also weiter in meiner Geschichte. Der ältere Mann: „Mein Name ist Schlüter, also für Sie Herr Dr. Schlüter. Ich bin Chief of Human Resources, also CoHR, also Personalchef. Ich will nur kurz erläutern, warum Sie überhaupt mit Männern zusammenarbeiten. Wir sind, wie Sie wissen Tochter eines amerikanischen Unternehmens und aufgrund des SHPA, also dem Sexual Harressment Prevention Act von 2013 wurde weltweit seitdem in allen amerikanischen Unternehmen die GSP, also die Gender Segregation Policy durchgesetzt.“ Ich konnte vor Scham kaum noch zuhören. Diese ganzen Fachausdrücke und ihre Abkürzungen wurden uns schon in der Uni eingebimst und jetzt bekomme ich nebenbei noch einen Vortrag darüber. Das schärfste ist natürlich das mit dem Sexual Harressment Prevention Act. Wenn das keine sexuelle Belästigung ist, wenn eine Frau sich vor fünf fremden Männern aus dem gleichen Betrieb nackt vorzeigen und sich einem peinlichen Verhör unterziehen muss.

 

Dr. Schlüter führt fort, ohne seine Blick von meiner Möse wegzunehmen: „Dieser sehr gute Ansatz ist aber für Deutschland nur noch teilweise praktikabel. Aufgrund der hohen personellen Belastung unserer Bundeswehr im Kampf gegen den Terrorismus in Afrika, es fallen 1500 Soldaten pro Jahr, und der teilweise nicht ausreichenden Qualifikation männlicher Hochschulabsolventen, deren Abschlussanteil für alle Fächer nur noch 35% beträgt, wurde uns ein Sonderweg genehmigt, der CiGCP, also die Confidence in Gender Collaboration Policy, was also bedeutet, dass Frauen und Männer in denselben Abteilungen zusammenarbeiten dürfen, wie es bei uns der Fall ist.“ Oh, wie ich dieses CiGCP-Zeug hasse. Und das Confidence, also Vertrauen wurde von diesen Kerlen schon grob missbraucht.

 

Dr. Steiner wirft ein: „Vaginale Infektionen negativ.“ und nimmt seine dreckigen Finger aus meiner Vagina. Ich halte sofort meine Hand davor. „Halten Sie die allgemeinen Hygienemaßnahmen in Zukunft besser ein. Es ist völlig überflüssig, wenn Ihre Arbeitskraft unter solchen Kinkerlitzchen leidet.“ Eine Unverschämtheit. Dieser grobe Klotz kennt sich überhaupt nicht mit Frauenleiden aus und behandelt mich wie ein kleines Kind, das mit dreckigen Pfoten an den Esstisch kommt. Der zweitälteste Mann aus der Runde, ca. Mitte 40, fragt den Arzt mit einem Grinsen: „Dr. Steiner, da sie gerade an der Quelle sitzen, hat die noch irgendwo Schulden?“ Was sollte das jetzt?. Der Arzt tippte etwas in den Laptop und antwortete dann: „Bisschen was, 6000 Bancor von der Uni. Darlehen läuft bis 2035 mit 8,5% per annum.“ Auch Verbindlichkeiten und Zinszahlungen sind übrigens auf dem Server gespeichert und für den Arbeitgeber einsehbar.

 

Der Mann: „Sehr gut, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das gibt also einen Anreiz bei uns zu arbeiten. Also, Winter, ich heiße Wolf, für Sie Herr Dr. Wolf, ich bin Ihr CoD, also Chief of Department. Sie können sich glücklich schätzen in unserem Betrieb zu arbeiten. Die Mehrheit Ihrer Kommilitonen würde sich alle Finger lecken, wenn sie so einen Job bekämen. Zwei Jahre Praktikum sind zwar alles andere als optimal für eine Auswahl in unserer anspruchsvollen Abteilung, aber da wir aufgrund unserer guten Managementpolitik ein stark expandierendes Unternehmen sind, ergeben sich auch Einstiegschancen für Personen, deren Qualifikation vielleicht noch einige Wünsche offen lassen.“ So eine Frechheit. Was ist denn das für ein Empfang. Und, oh Gott, ich sitze hier so vor meinem Chef, dem ich jeden Tag unter die Augen treten muss.

 

Er fuhr weiter fort: „Ich hoffe, Sie geben sich größte Mühe, das in Sie gestellte Vertrauen zurückzuzahlen. Nun zu den Details: Ihre Arbeit beginnt um 7 Uhr und endet frühestens um 17 Uhr. Samstags arbeiten Sie von 7 bis 12 Uhr. Die FNAP, also die Fast Nutrition Adsorption Practice, also die schnelle Imbissaufnahme in der Arbeitszeit gilt bei uns natürlich auch. Sie ist Ihnen gestattet zwischen 13 Uhr und 13 Uhr 15. Die Liste der erlaubten Nahrungsmittel hängt an Ihrem Arbeitsplatz. Sie müssen da aber telefonierfähig sein. Sprechen mit vollem Mund am Telefon, ist ein Grund für fristlose Kündigung. Es können übrigens durchaus Kontrollanrufe um diese Zeit vorkommen.“ Ja ja, das wird ja heiter, denke ich, bin aber so etwas von meinen vorhergehenden Betrieben gewöhnt, mit dem Unterschied, dass ich hier richtiges Geld verdiene.

 

Er fährt weiter fort: „Ach so, mit Ihren männlichen Kollegen dürfen Sie trotz CiGCP kein Techtelmechtel anfangen und es darf nur über Arbeitsinhalte gesprochen werden. Sollten mir oder Herrn Dr. Schlüter Meldungen auf den Tisch kommen, dass Sie gegen diese GWaBBP, also gegen die Good Working and Business Behaviour Practice, verstoßen haben, streiten Sie lieber nichts ab, wenn Sie schuldig sind, denn alles was Sie in den Büroräumen sprechen, wird aus Sicherheitsgründen aufgezeichnet. Ach ja, Ihr Jahresurlaub beträgt 12 Werktage, also zwei Wochen. Krankentage gehen auf Kosten Ihres Urlaubs. Wenn die Zahl der Urlaubstage und die der Krankentage größer als zwei Wochen ist, erfolgt automatisch die Entlassung. Bei der zur Zeit ziemlich hohen Zahl an Infektionskrankheiten, ist es also wenig sinnvoll, Ihre Freizeit mit Urlaub zu verschwenden, sondern was für Krankentage aufzusparen.“

 

Das ist übrigens leider richtig. Dadurch, dass es in jedem Betrieb fast nur noch ausschließlich Klimaanlagen gibt, werden Bazillen viel leichter verbreitet und durch den allgemeinen Stress werden die Leute auch viel häufiger krank, so ging es mir auch in den letzten Jahren mit meinen Mandelentzündungen. Aber ich habe sowieso nicht genug Geld, um in den Urlaub zu fahren, wie es früher für meine Eltern noch vor 20 Jahren selbstverständlich war.

 

Er fährt fort: „Wir erwarten von Ihnen als Gegenleistung für unser Vertrauen in Sie absolute Loyalität und das bedingungslose Befolgen unserer Anordnungen. Bei Nichtbefolgen halten wir uns gegenüber Schadensersatzklagen vor und es wird weiterhin einen Eintrag in Ihre Personalakte geben, der für folgende Arbeitgeber sehr interessant sein würde.“ Ach, schon wieder die Geschichte mit dem Verklagen vom Arbeitnehmern. Eine Freundin von mir ist schon mal von ihrer Alten Firma wegen einer Nichtigkeit auf Zahlung von 20000 Bancor verklagt worden und die sind damit durchgekommen. Prozesse dieser Art sind teuer und beide Parteien müssen für  ihre jeweiligen Prozess- und Anwaltskosten  selber aufkommen. Die Firmen haben dabei den längeren Atem, so dass die Angestellten bald aufgeben und einen Vergleich zu ihren Ungunsten akzeptieren müssen. So ging es meiner Freundin. Sie ist für die nächsten 30 Jahre total verschuldet und hat keinen Job.

 

Plötzlich lehnt sich Dr. Steiner über mich, sagt nur: „Arm weg.“, zieht meinen Arm von meinen Brüsten weg und knetet sie brutal durch. Meine Brüste sind relativ groß, die anderen Drecksäcke beglotzen sie natürlich ausgiebig, während der Arzt sie an mehreren Stellen lieblos zusammendrückt, was ziemlich weh tut. Auch das noch. Die Mannsbilder bleiben auffallend still. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. Dann der Arzt: „Ich habe nichts gefühlt. Hier steht, Sie hätten sich mal wegen eines Knotens in der Brust untersuchen lassen.“ „Ja, vor einem Jahr, ich spürte so einen Knoten, aber das war zum Glück nichts. Es ist nämlich so, meine Mutter und meine Großmutter sind an Brustkrebs erkrankt.“

 

Ich weiß zwar nicht, was das die Belegschaft angeht, aber ich fühle mich einfach unter Rechtfertigungsdruck. „Wie alt waren die denn, als die das bekamen?“ „Mitte 50 und Anfang 60.“ „Aber Sie waren Anfang 20, das sind doch noch ein paar Jahre hin.“, antwortet er vorwurfsvoll. „Wenn Sie so hypochondrische Störungen haben, sollten Sie sich mal Psychopharmaka dagegen verschreiben lassen. Nur psychisch stabile Leute sind unserer Firma von Nutzen“. So eine Unverschämtheit. Er hat überhaupt kein Mitgefühl für unser Familienschicksal und stellt mich noch als physisch krank dar, nur weil ich Vorsorge betreibe. Außerdem, mit seinem oberflächlichen, brutalen Rumgedrücke findet der sowieso nie einen Knoten, dieser Möchtegerngynäkologe.

 

Dann er weiter: „Haben Sie einen Freund?“ Ich bin völlig baff und sage erst mal gar nichts. Er weiter: „Hier steht nämlich, dass Sie keine Kontrazeptiva gespritzt bekommen. Hoffentlich wollen Sie nicht auf Kosten der Firma Rentenversicherung sparen, oder sind sie schon schwanger?“ Zur Erläuterung: Es gibt Verhütungsmittel seit 10 Jahren nur noch als Dreimonatsspritze beim Arzt. Dieser macht dann eine Meldung an die Rentenversicherung, so dass die Frau deutlich mehr Beiträge bezahlen muss, weil sie die Geburt neuer Rentenzahler verhindert. Die Betriebe sehen es aber nicht gerne, wenn die Frauen nicht verhüten und durch Schwangerschaft und Elternzeit ausfallen. Weiterhin sind vor 10 Jahren alle staatlichen Zuschüsse für Kinderkrippen aus Kostengründen gestrichen worden. Die Kinderquote pro Frau liegt übrigens bei 0,6. Keiner will überhaupt noch Kinder bekommen und die gezeugt werden, sind reine Unfälle.

 

Mir wird heiß und kalt. Ich antworte wahrheitsgemäß. „Ich habe einen Freund, ja. Schwanger bin ich nicht.“ Er: „Gut, Sie müssen die folgende Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Wie häufig haben Sie sexuellen Verkehr? Verhüten Sie dabei und wenn ja, womit?“ Das ist ja wohl eine Frechheit, mich nach meinen sexuellen Gewohnheiten auszufragen und das vor den vier geilen Böcken, die sich gegenseitig anlachen und sich auf meine Kosten einen högen. Ganz eingeschüchtert antworte ich: „Circa einmal im Monat und wir verhüten mit Kondomen.“ „Aha, hoffentlich vergisst Ihr Freund nicht in der Zeit, wie er das richtig anzuwenden hat. Und denken Sie dran, Firma geht vor Privatleben“. Das braucht der Sack mir nicht noch extra aufs Butterbrot zu schmieren. Wir haben eigentlich in letzter Zeit noch weniger Sex zusammen, weil wir beide zu gestresst sind und zu viel Zukunftssorgen haben.

 

Jetzt mischt sich auch noch einer von den beiden ganz jungen Männern ein, die ungefähr so alt sind wie ich. „Alfo, Winter, Fie nennen mich Herrn Müller, der Herr neben mir heift für Fie Herr Fufter. Wir find Ihre direkten Kollegen und fitfen mit Ihnen fufammen in einem Büro, fie wahrfeinlich mit mehr Bekleidung alf heute, hahaha. Er und ich reden unf gegenfeitig übrigenf mit Paul und Fin an. Daf foll fie nicht ftören, daf betrifft fie nicht, denn Gender Polify fagt, daff fich nur fwei gleichgeflechtliche Perfonen mit Vornamen anreden dürfen. Ich weif, wir find unwiderftehlich und haben wahrfeinlich mehr alf ihr Freund fu bieten, aber fie dürfen trotfdem nichtf mit unf anfangen und müffen Ihre Funeigung unf gegenüber verbergen.“

 

Diese arroganten Lackel, was glauben die eigentlich wer sie sind, vor allem bei deren totaler Unattraktivität. Und jetzt merke ich, wieso dieser Typ so komisch spricht. Dem fehlen mindestens drei Zähne. Also einen Zahnarzt können sich selbst diese tollen Macker offenbar nicht leisten. Den zahlt ja auch keine Kasse mehr. Da hätte man als Kind richtig putzen müssen wie ich. Aber was diese Säcke können, ist mich hier als wehrlos ausgelieferte Frau verarschen. Die sind beide so oberunsympathisch, aber das schlimmste ist, dass die mich hier so gesehen haben und ich denen jeden Tag in die Augen gucken muss, nachdem ich mich völlig nackt vor denen präsentiert und die jedes intime Detail von mir kennen.

 

Aber es geht noch weiter. Der andere der beiden jungen: „Winter, da sie an der unterster Stelle der Hackord äh Hierarchie stehen, kochen Sie für uns immer schön frischen Kaffee. Als langjährige Praktikantin sollten Sie das ja inzwischen gelernt haben. Den Kaffee bringen Sie übrigens mit, und zwar bekömmlichen und auch Milch“. „Und für mich Fucker.“ ruft der erste. Die haben ja wohl einen Knall: „Zum Büroputzen haben wir Sie Mittwochsabend und Samstagsmittag nach der Arbeit eingeteilt. Bringen Sie einen Staubsauger und Putzzeug mit. Mit einer Stunde sollten Sie jeweils auskommen, wenn Sie sich nicht zu dämlich anstellen.“

 

Die haben ja so den Arsch offen. Suchen die nur eine Sklavin und die Vorgesetzten sagen nichts dagegen? Ich habe das Gefühl, diese Kerle hassen Frauen, weil wir die besseren Abschlüsse haben und uns im Berufsleben durchgesetzt haben und lassen diesen Hass an einem Opfer aus, was sich nicht wehren kann.

 

Jetzt wieder der Arzt: „Hier steht, dass Ihr BMI leicht erhöht ist, und so richtig schlank sehen Sie auch nicht aus.“ Plötzlich steht mein Chief of Department auf und flüstert dem Arzt etwas ins Ohr. Der verdreht kurz die Augen. „Ich hab nicht mehr so viel Zeit.“ murmelt er genervt, aber sagt dann: „Stehen Sie auf und machen Sie 50 Kniebeugen.“ Er nimmt eine Stoppuhr und sagt: „Los!“ Ich denke es kann nicht wahr sein, aber folge seinem Befehl. Ich suche nicht meine Sachen auf, um mir was anzuziehen weil dieser blöde Arzt sie in die Ecke gepfeffert hat. Dabei sind meine Geschlechtsteile völlig unbedeckt und meine Brüste wippen auf und ab, was die Kerle zu einem Grinsen und zu Gemurmel veranlasst. Was die zu melden haben, verstehe ich nicht. Die wären es doch, die sich mal ein bisschen bewegen sollten, bei deren Plauzen, diese ekelhaften Schwemmklöße.

 

Als ich fertig bin, sagt der Arzt nur: „Das geht noch wesentlich schneller. Jetzt Beine auseinander, mit den Fingerspitzen der linken Hand berühren Sie die rechte Fußspitze und umgekehrt. Beides je 30 mal.“ Der hat ja wohl eine Meise. Ich nehme die Beine auseinander und gehe mit den Fingerspitzen möglichst weit an meine Fußspitzen ran, so dass die Kerle nur meinen Rücken zu sehen bekommen. „Der Arzt brüllt: „Füße weiter auseinander! Gehen Sie tiefer!“ Ich habe Mühe meine Fußspitzen zu berühren, aber mir gelingt es zunehmend. Dann ruft der Menschenmaterial- Mensch, also der CoHR: „Oh, zieht da draußen nicht ein Unwetter auf? Da kommen ganz schwarze Wolken.“ Wie auf Kommando laufen Sie an mir vorbei zum Fenster und stehen genau hinter mir und reden etwas belangloses. Aber das schlimme ist, durch meine Beine blicke ich kopfüber in diese vier Manschgesichter. Alle starren aus kurzer Entfernung nur auf meinen Hintern und völlig ungeniert in meine gespreizte Möse und auf meine Rosette. Zur Abwechslung starren sie auch auf meine Titten, die um meinen Hals herum baumeln. Das sind alles solche widerlichen Drecksäue.

 

Schließlich bin ich fertig. Der Arzt sagt nur: „Das ist alles zu wenig. Sie kommen zu mir in die Sportnachhilfe, zweimal die Woche montags und donnerstags 19-21 Uhr. Teilnahme ist verpflichtend, kostet Sie 50 Bancor pro Monat.“ Jetzt soll ich mein Geld noch im Turnunterricht bei diesem Widerling ausgeben. Er sieht verächtlich an mir herab: „Vielleicht besorgen Sie sich wenigstens irgendwo altes Turnzeug. So, die Untersuchung ist beendet. Kostet Sie 150 Bancor. War ja eine Untersuchung für Ihre Gesundheit, zahlt der Betrieb natürlich nicht. Da Sie ja Schulden haben, kann das nicht von uns abgebucht werden. Sie überweisen mir das innerhalb der nächsten vier Tage. Rechnung holen Sie sich am Empfang. Ich verabschiede mich, meine Herren.“ Er geht raus, ohne sich von mir zu verabschieden.

 

Der CoD klatscht kurz in die Hände und meint nur: „So, meine Herren, die Vorstellung ist leider beendet. Schuster, Müller, an die Arbeit.“ Er selbst steht auf, geht in die Ecke, hebt tatsächlich meine Sachen auf, betrachtet Schlüpfer und BH genauer, die er mit spitzen Fingern hält, und wirft mir alles mit einem herablassenden Blick zu und meint: „Ich bin ja Gentleman, Winter. Hier ist Ihr Businessdress. Vielleicht sieht man Sie ja mal darin. In 10 Minuten sind Sie in meinem Büro.“ Und alle verlassen lachend, feixend und schwatzend den Raum. Ich setze mich nur noch hin und fange hemmungslos an zu flennen. Nach fünf Minuten ziehe ich mich schnell an und eile verheult nach oben an meinen neuen Arbeitsplatz. Wie soll ich in diesem Betrieb bestehen?

 

Die ersten Monate sind die Hölle. Meine Kollegen behandeln mich nur herablassend und tragen mir alle Arbeit auf, zu der sie zu faul sind, wie Kopien machen und Statusberichte schreiben. Sie sauen an Ihrem Arbeitsplatz mit Essens- und Kaffeeresten rum und lassen mich den ganzen Dreck wegmachen. Ihre dreckigen Tassen und Teller stellen Sie bei mir nur auf den Schreibtisch und ich darf alles spülen und auf ihre Plätze zurückräumen. .Offenbar kommen sie damit durch, dass sie die Fast Nutrition Adsorption Practice sehr weit ausdehnen. Da sie offenbar keine Frau oder Freundin haben, sind sie sehr ungepflegt und riechen häufig nach altem Schweiß, was ziemlich eklig ist. Aber das schlimmste ist, dass sie mich blöde angrienen, wenn sie sich herablassen, mit mir zu reden. Jeder weiß, warum.

 

Mein CoD kommt jeden Tag rein, knallt mir einen Ordner auf den Tisch und sagt nur: „Winter, bis heute Abend ist das fertig.“ Wenn ich was nicht verstehe und nachfragen muss, tut er so, als wenn ich total unfähig wäre. Es ist alles so furchtbar, aber dies ist wenigstens ein bezahlter Job und was anderes zu finden, ist praktisch unmöglich. Vor lauter Ärger und Stress habe ich mich inzwischen von meinem Freund getrennt, dem ich die Geschichte nie erzählt habe.

 

Und mein Turnunterricht ist auch total blöd. Er findet in einem völlig verdreckten , ungeheizten Aufenthaltsraum statt. Wir sind zwar nur Frauen in der Gruppe, aber keine von denen spricht mit mir. Ich habe das Gefühl, sie tuscheln hinter meinem Rücken über mich, wahrscheinlich haben meine tollen Kollegen diesen Weibern heimlich gesteckt, dass ich nackt vor ihnen untersucht und interviewt wurde. Und dann dieser ekelhafte Dr. Steiner. Er steht in seinem gammeligen Trainingsanzug und seiner Trillerpfeife rum, die er häufig benutzt, weil wir ihm die Übungen nicht gut genug machen. Wir müssen monotone Turnübungen wie Kniebeugen oder Situps machen, aber je 200 Mal. Meistens pickt er mich raus, weil er meint, ich hätte es nicht richtig gemacht und ich muss vor den gackernden Ziegen alleine Extraübungen absolvieren.

 

Das Übelste kommt jetzt noch. Nach drei Monaten Wartezeit habe ich einen Termin bei einem Psychotherapeuten bekommen. Es gibt so ein Behandlungspaket, das kostet 3000 Bancor. Ich muss dafür einen weiteren Kredit aufnehmen und zwar zu 12% pro Jahr. Aber dafür sollten mindestens 20 Stunden Gesprächstherapie enthalten sein. Der Therapeut wirkt auf den ersten Blick etwas kühl, aber er hört sich meine Geschichte ganz genau an und schreibt mit. Beim Erzählen treibt es mir immer noch vor Scham die Tränen in die Augen.

 

Als ich fertig bin, guckt er mich lange an und fängt laut prustend an zu lachen. Er lacht mindestens fünf Minuten lang und ich bin zuerst erstarrt, fange dann aber an zu heulen an. Er sagt dann: „Tolle Geschichte. Da haben Sie ja ein paar Herren den grauen Berufsalltag etwas versüßt. Seien sie doch froh, dass Sie von fremden Männer überhaupt mal begutachtet wurden. Wenn ich sie mir so anschaue, hat Ihr Turnunterricht ja noch nicht so viel gebracht, so dass Ihre Erscheinung auch im nackten Zustand gewöhnungsbedürftig ist und das wird im Alter, wenn dann alles bei Ihnen hängt, wohl auch nicht besser. Unsere Gesellschaft hat ja Gott sei Dank nicht mehr dieses Egalitäre, wie dies noch vor 20 bis 30 Jahren der Fall war. Leute, die aus welch immer für Gründen einen niedrigen persönlichen Marktwert besitzen, sei es in Bezug auf Ausbildung, Vermögen, Durchsetzungsfähigkeit, Charisma, Charme und Aussehen, müssen sich eben mit einer untergeordneten Rolle in unserer Gesellschaft zurecht finden.

 

Für eine Frau sind trotz aller anderslautenden Aussagen von irgendwelchen gleichmacherischen Experten eben nicht Ausbildung, Qualifikation oder sonst was, sondern Charme und Aussehen entscheidende Punkte für den Marktwert, und dies beides sind eben Ihre Schwachstellen. Das sehen die Männer und drücken Sie in der hierarchischen Ordnung eben dahin, wo Sie hingehören. Und die Frauen merken das ebenfalls und deshalb kriegen Sie auch bei denen kein Bein an die Erde.

 

Die Trennung von Ihrem Freund ist ein natürlicher Vorgang. Sie sind beides Losertypen, bedingt durch die Umwelt, die Eltern, die Erziehung, Ihre schlechten Gene oder was weiß ich warum und projizieren diese Eigenschaften auf den jeweiligen anderen, was die Beziehung oder wie sie das nennen wollen natürlich irgendwann in Klump haut. Ich kann Ihnen natürlich nicht helfen, einen attraktiven Partner, eine gute Arbeitsstelle oder Kollegen, die sie respektieren, zu finden. Dafür fehlen Ihnen einfach die Voraussetzungen. Mein Hilfeansatz sieht so aus: Ich kann Ihnen in mühsamer therapeutischer Kleinarbeit helfen, zu akzeptieren, dass Sie eben ein Losertyp sind und in Demut einfach Ihr Schicksal annehmen und damit einigermaßen zufrieden, glücklich wäre in Ihrem Fall ein sehr hochtrabendes Wort, über die Runden kommen.“

 

Ich sitze da mit offenem Mund. Ich brauche einige Minuten, um diese Aussagen überhaupt zu verarbeiten. Dafür nimmt dieser Wichser 3000 Bancor, um mich so fertig zu machen. Dagegen war die Szene als ich von den Kerlen begafft wurde, ja noch harmlos gegen diesen Obermacho und Sozialchauvinisten. Ich stehe einfach auf, knalle ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hat, und verlasse den Raum. Die 3000 Bancor muss ich trotzdem bezahlen. Weiterhin verklagt mich dieser Psychoscharlatan und ich werde zu 5000 Bancor Schadensersatz für die Ohrfeige verurteilt.

 

Aber der Fall schlägt noch weitere Wellen. Durch den Ohrfeigenprozess wird die ganze Geschichte bei Bergmann & Co. bekannt. Da die Sache ja vor Gericht bekannt wird, werde ich wegen Illoyalität fristlos entlassen mit einem entsprechendem Eintrag in meinem Arbeitszeugnis, so dass ich die Jobsuche für ein paar Jahrzehnte vergessen kann. Auch die vier Quellgesichter und der doofe Arzt fliegen wegen Verstoß gegen CiGCP und GWaBBP.

 

Das ist allerdings nicht alles. Die amerikanische Mutterfirma P&G verklagt uns alle wegen Rufschädigung vor einem amerikanischen Gericht wegen dieser Geschichte. Ich werde „nur“ zu 50000 ß (Bancor) verurteilt, meine vier Exkollegen immerhin zu 1 Mio ß und der Arzt zu 1,5 Mio ß. Also, um das noch mal zu betonen, ich als eigentliches Opfer soll auch bezahlen, aber das stört mich weniger, da ich sowieso kein Geld habe und auch nie mehr welches verdienen werde. Aber dafür sind die fünf Möchtegern-Napoleons finanziell ruiniert, denn amerikanische Urteile werden auch in der Europäischen Union seit 2013 rigoros vollstreckt.

 

Heute ist ein schöner Tag. Das Wetter ist prächtig, ich stehe mit einer Harke und ein paar netten Kollegen im Park und verrichte meinen Bundesarbeitsdienst, zu dem wir als schwer vermittelbare Arbeitslose verpflichtet sind. Mir geht es saugut. Ich bin jetzt völlig frei im Kopf, trotz abgebrochener Therapie. Ich schaue den Enten im Teich nach und mache ein paar Witze mit meinen neuen Bekannten. Einige von denen wohnen in demselben Arbeitslosenheim wie ich und wir sind eigentlich eine tolle Gemeinschaft. Unser Vorarbeiter, der unsere Arbeit eigentlich kontrollieren soll, hat sich eine Viertelstunde nach dem Arbeitsbeginn verdünnisiert, wie immer eigentlich, und kommt wohl erst fünf Minuten vor Feierabend wieder. Wir lassen unsere Harkerei sehr gemächlich angehen und sehen den jungen Menschen zu, die zur Arbeit hetzen um die Gesellschaft zu ernähren und denken mit Grauen daran, dass wir auch mal zu denen gehörten.


Kommentare

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selena333 schrieb am 04.03.2024 um 21:39 Uhr

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