Verhängnisvolle Umarmung


Holzratte

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10.03.2009
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Bei dieser Episode handelt es sich um einen Schritt in die Welt der Fantasie, in eine Welt in der Wesen der Nacht existieren. Ich habe versucht die Gefühle dieser Wesen nicht nur auf ihre raubtierhafte Seite zu beschränken sondern auch ihr Einfühlungsvermögen und ihre berauschende Art darzustellen. Sie sind nicht unbedingt böse, sie sind meiner Meinung nach nur dazu verflucht ein ewiges Leben im Schatten des Todes zu leben. Aber lest und überzeugt euch selbst.

 

 

Verhängnisvolle Umarmung

 

Die Luft war schon lange nicht mehr klar als Gertrud mit vollen Händen durch die Gaststube ihres Mannes, des Wirtes Gunther lief und einen Krug Bier nach dem anderen auf die Tische ihrer Gäste verteilte. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, trotzdem fühlte sie sich in diesen Momenten des absoluten Stresses Seelig, dafür lebte sie.

„Gertrud, noch einen Krug für uns“, rief Emil ihr entgegen als sie sich auf dem Rückweg zum Tresen befand wo ihr Sohn fleißig einen Krug nach dem anderen füllte. Hin und wieder fuhr er sich mit seinem Hemdärmel über die Stirn oder wischte seine Hände an seiner Schürze ab wenn ihm ein Teil des Gerstensaftes beim ausschenken überlief. Auch er strahlte bis über beide Ohren aufgrund der Betriebsamkeit. „Gertrud, wo bleibst du denn?“, rief Emil erneut, „Wir haben Durst“. Ein schelmisches Grinsen überzog sein Gesicht als er in die Runde blickte und seine Freunde wenig später in schallendes Gelächter ausbrachen. Gertrud griff sich den nächsten Krug und eilte auf den lauten Tisch zu. Krachend stellte sie ihn ab so dass ein Teil des Bieres überschwappte und sich in einer dünnen Lache auf dem Tisch verteilte. Mit gespielter Ernsthaftigkeit stützte sie sich auf dem Tisch auf, schaute Emil in die Augen und gab damit ihm und seinen Saufkumpanen einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt frei. Diesen fielen bei dieser Geste fast die Augen aus dem Kopf obwohl sie diesen Anblick längst schon kannten.

„Ihr habt also Durst?“, fragte sie mit gespielter Entrüstung und konnte ihre Mimik nur mit Mühe kontrollieren. „Dann schreit nicht so laut herum sondert wartet bis ich wieder an euren Tisch komme“, fauchte sie ihn an. „Selbst die Ritter des Königs würden sich vornehmer benehmen!“ Doch schon war es mit ihr Selbstkontrolle vorbei, ein Lachen brach aus ihr heraus dem niemand in diesem Dorf hätte Parole bieten können und für einen Augenblick herrschte solch ein Lärm im Wirtshaus dass er selbst am anderen Ende des Dorfes noch zu hören gewesen sein musste. Noch immer um Atem ringend schlug ihr Emil auf den Hintern und hantelte sich im Gegenzug eine Ohrfeige ein die die Glocken in seinem Kopf läuten ließen. Doch anstatt zu verstummen fing er wieder an zu feixen und zeigte mit Stolz den roten Handabdruck auf seiner Wange.

In diesem Moment ging die Tür auf und ein kühler Luftzug strich durch den Raum der die Sicht etwas aufklären ließ. Eine zierliche Frau in einem schwarzen Mantel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen trat ein, blickte sich kurz um und ging dann zielstrebig auf eine der dunkelsten und aus diesem Grund am wenigsten belegte Ecke zu, streifte sich die Kapuze vom Kopf unter der eine rötlich-braune Lockenflut zum Vorschein kam, ließ sich den Mantel von den Schultern gleiten und setzte sich an den noch fast lehren Tisch.

„Ich muss euch dann mal alleine lassen“, sagte Gertrud zu Emil und seinen Freunden die sich sofort über den neuen Bierkrug hermachten, und lief zu dem Neuankömmling um die Bestellung aufzunehmen. „Was darf ich dir denn bringen, mein Kind“, sprach sie die ihr unbekannte Frau an, diesmal in einem komplett andern Tonfall als mit Emil und seinen Säufern die sie hier täglich sah – es sei denn der Winter hatte mal wieder das Dorf mit seinen Schneemassen unpassierbar gemacht. Doch als sie in das zierliche Gesicht der Neuen sah fing bei ihr der Geschäftstrieb an die Oberhand zu gewinnen. „Womit wirst du überhaupt bezahlen?“

Vorsichtig griff die Unbekannte unter ihre Bluse, brachte einen Geldbeutel zum Vorschein, griff nach einem Kupferpfennig und reichte ihn Gertrud. „Für mich bring bitte nur etwas Wasser“, sprach sie mit einer so zarten Stimme dass es der Wirtin trotz der Wärme im Gastraum kalt den Rücken hinunter lief. Mit einem Nicken bestätigte sie die Bestellung, drehte sich um und rief ihr über die Schulter zu, dass es gleich komme. Die Frau war seltsam, doch ihre Stimmung wollte sich Gertrud sich von ihr nicht vermiesen lassen.

Emil hatte Gertrud mit gierigen Blicken hinterher geschaut und damit auch einen Blick auf die Frau erhaschen können. Nun als er sie so ansah blieb ihm fast die Luft weg. Die Haarpracht ließ ihm für einen Augenblick alles um ihn herum vergessen, dazu der zurückhaltende Blick. Sein Blut begann zu kochen. Mit einem Kopfnicken lenkte er die Aufmerksamkeit seiner Freunde auf die Fremde in der Ecke. „Wer hat zuerst den Mut sie anzusprechen?“, fragte er übermütig in die Runde und musste schon wieder um seine Beherrschung kämpfen.

„Du hast eindeutig schon wieder zu viel gesoffen, Emil“; schalt ihn Gertrud als sie mit einem kleinen Krug Wasser an ihm vorbei zu der Fremden lief. Dieser gab jedoch nur ein anzügliches Knurren von sich das ihm diesmal einen doch schon feindseligen Blick Gunthers nach sich zog. „Werd bloß nicht zu aufdringlich“, flüsterte Konrad Emil ins Ohr, der wohl noch am Nüchternste der gesamten Gesellschaft, „Sonst wirst du vielleicht Probleme mit Gunther bekommen.“

„Dann schnapp ich mir halt die Kleine da“, antwortete dieser brüsk und zeigte mit dem Kopf in die dunkle Ecke und wie um seinen Worten Kraft zu verleihen und seine Herausforderung selbst in die Tat umzusetzen. Mit wackligen Beinen erhob er sich und schafte es mit Müh und Not auf gerader Spur sich den Weg zu der blonden Frau zu bahnen. Dort angelangt ließ er sich neben ihr plump auf die Bank fallen und schaute sie mit einem süffisanten Blick an. Wie auf einen Schlag schien er aus seinem Rausch zu erwachen. Die Existenz dieser Frau schien ihm wortwörtlich den Verstand zu rauben. Ihre engelsgleichen Locken umrahmten ein blasses ebenmäßiges Gesicht, so ebenmäßig, dass es wie aus Marmor gemeißelt wirkte. Ihre vollen Lippen ließen ihm den Mund trocken werden, die kleine spitze Nase löste ein schon lange nicht mehr gespürtes Kribbeln in seinem Bauch aus und die blauen, unergründlich tief wirkenden Augen schienen in sein Innerstes hinein schauen zu können. Er begehrte diese Frau wie schon lange keine mehr vor ihr mehr.

„Wie heißt du denn, mein Täubchen?“, fragte er sie mit der weichesten Stimme die er in seinem Zustand zustande bringen konnte. Nur mit Mühe hielt er sich zurück um ihren Mund, ihren Körper mit Küssen zu übersähen.

Verlegen senkte sie ihren Blick und fing an sich an ihrem Becher festzuhalten. Lange schwieg sie, dann aber hob sie leicht ihren Kopf, gerade so weit, dass sie in sein von reichlich Alkohol gerötetes Gesicht blicken konnte, gerade so weit um ihre Schüchternheit noch zu unterstreichen. „Emilia“, war das einzige Wort, das sie herausbrachte, geflüstert, fast schon zu leise um in dem Lärm der in dem Schankraum herrschte gehört zu werden.

„Ein schöner Name“, antwortet Emil und ein Gedanke durchfuhr seinem Kopf. „Ich bin Emil“, erwiderte er. „Ist es nicht ein großer Zufall, dass wir fast die gleichen Namen tragen?“ Der Jagdinstinkt in ihm war erwacht und er verfiel in ein Gespräch mit der zierlichen Frau die die Welt um ihn herum vergessen machte. Doch so viel Mühe er sich gab ihr zu schmeicheln, sie zu umgarnen und um sie zu werben, obwohl bei ihm zu Hause seine Frau und seine sechs Kinder auf ihn warteten, er schaffte es nicht sie sich nicht nackt vorzustellen. In seiner Hose wurde es mit jedem Wort immer enger und sein Atem ging immer schneller.

Emilia spürte, dass Emil sie begehrte, am liebsten sofort über sie hergefallen wäre, doch liebte sie es mit den Männern zu spielen. Langsam begann sie Gefallen an dem Gespräch zu finden, er fragte sie wo sie her sei und was sie in diesen Landstrich verschlagen hatte. Sie antwortete, dass sie aus dem Süden komme und auf dem Weg zu ihrem Vetter in die große Stadt war. Ihre Eltern seien vor kurzem gestorben und da sie ohne Geschwister aufgewachsen war und deshalb nun mittellos war hatte sie den Gedanken gefasst zu ihren nächsten Verwandten zu gehen und dort um Arbeit zu fragen.

Dann begann Emil von sich zu berichten und mit großen Augen lauschte sie seinen Erzählungen zu. „Und dann brach der Stier aus seinem Joch aus und war drauf und dran die von uns erledigte Feldarbeit wieder zunichte zu machen“, berichtete er ihr voller Stolz, „Doch so leicht lassen wir uns unsere Arbeit nicht zerstören, erst recht nicht von einem Tier. Wütend schnaubend, scharrte er also mit seinen Hufen in meinem Acker herum, senkte den Kopf und rannte auf meine Knechte und mich zu um uns auf seine Hörner zu nehmen. Die Kerle ließen natürlich sofort alle ihre Gerätschaften fallen und stürmten in alle Richtungen davon. Ich blieb also das einzige Ziel das der Stier noch vor sich hatte.“ Emil war in seinem Element, von seiner Arbeit auf dem Feld und seinen dort erlebten Abenteuern konnte er jedem Menschen in den Bann ziehen. Emilia hing regelrecht an seinen Lippen. „Er kam also auf mich mit gesenktem Kopf zugestürmt, ich jedoch riss mir mein Hemd vom Leib, hielt es neben mich wie die Iberer es angeblich machen und blieb felsenfest stehen. Er stürmte auf mich zu, doch da der Wind leicht an meinem Hemd rüttelte zog es seinen gesamten Zorn auf sich. Mit einem leichten Schritt zur Seite wich ich ihm geschickt aus und wickelte ihm im selben Augenblick mein Hemd über die Augen so dass er wütend stehen blieb und sich schüttelte. Doch so sehr er sich auch bemühte die Sichtbehinderung abzuschütteln, es half alles nichts. Es blieb wo es war. Seine Gefährten die immer noch vor den Pflug gespannt waren schauten seinem Wüten mit dummen Blicken zu. Dann stürzte ich mich auf ihn, schlang meine Arme um seinen Hals und zog sie fest zusammen. Er bäumte sich natürlich auf, sprang wie ein wilder Bock herum und versuchte mich abzuschütteln doch ich hielt mich fest und zog meine Arme noch etwas fester um seine Kehle. Mir kam es vor als würde eine Ewigkeit vergehen und meine Arme schmerzten schon als das wilde Tier endlich ermüdete und schließlich von mir stranguliert tot zu Boden fiel.“

Emilia war beeindruckt von Emils Geschichte. „Ihr seid so stark“, gurrte sie ihm ins Ohr, schmiegte sich an seine Schulter und fuhr leicht mit ihrer Hand über seine Brust, dann langsam aber stetig hinab zu seiner Hose. Die stark angeschwollene Beule in seiner Hose hatte sie schon lange bemerkt.

Emil konnte sein Glück gar nicht fassen. Er hatte es geschafft eine Frau zu beeindrucken, und das auch noch mit einer Geschichte die nur zur Hälfte der Wahrheit entsprach. Doch so sehr es ihn auch nach Emilia verlangte, so kam doch allmählich durch den Alkoholspiegel das schlechte Gewissen in ihm hoch. Alle Anwesenden hier kannten ihn und seine Familie. Wenn er sich jetzt hier in aller Öffentlichkeit mit Emilia abgab konnte jeder ihn vor das Kirchengericht ziehen, und Ehebrechern wurde keine Milde entgegengebracht.

Wie als könnte Emilia seine Gedanken lesen flüsterte sie ihm ins Ohr sie werde draußen auf ihn warten, er solle zu seinen Freunden zurückkehren. Mit der Aussicht seine Traumfrau noch etwas mehr kennen lernen zu dürfen, verabschiedete er sich förmlich von ihr, inklusive Verbeugung und Handkuss – was normalerweise nicht seine Art war – und kehrte an den Tisch seiner engsten Freunde zurück. „Die scheint es dir ja richtig angetan zu haben“, wurde er zurück in der Runde begrüßt und Emil wurde zusätzlich zu seinem Alkoholgesicht noch röter. Und dann begannen auch schon die Fragen auf ihn einzustürmen, wer sie sei, woher sie komme und all die anderen Fragen die man über unbekannte Personen wissen will.

 

Emilia war froh wieder an der frischen Luft, endlich fort von diesem ekelerregenden Alkoholausdünstungen zu sein. Wie schön war es doch den Nachtwind durch ihre offenen Haare wehen zu lassen, das Licht des Mondes auf dem Gesicht zu spüren. Unwillkürlich musste sie lächeln. Das Dorf hatte sie fast seit ihrer Ankunft in ihren Bann gezogen, stellte es doch ein hervorragendes Jagdgebiet dar – abseits von anderen Siedlungen mitten in einem dichten Wald gelegen. Noch hatte sie ihre Entscheidung nicht getroffen ob sie hier länger verbleiben sollte oder nicht, doch der Gedanke kam ihr verlockend vor.

Ein Ziehen in ihrem Bauch riss sie aus ihren Gedanken, sie hatte Hunger. Warum nur mussten Männer immer so viel trinken, schoss es ihr durch den Kopf. Nur mit Mühe hatte sie sich daran hindern können von diesem Emil zu kosten, doch sein Gestank nach Bier hatte ihre feine Nase zu sehr beleidigt.

Sie musste nicht all zu lange warten bis sich die Tür des Wirtshauses öffnete und Emil sichtlich angetrunken heraustrat. Für einen Moment hielt er sich an der Tür fest um seine Sinne der kühlen Nachtluft anzupassen, dann schaute er sich um und entdeckte Emilia die sich mit ausgebreiteten Armen und dem Gesicht dem Himmel zugewandt mitten auf den Dorfstraße gestellt hatte. Ihre Mähne flatterte leicht im Wind und gab ihr ein elfenhaftes Aussehen. Langsam schlich er auf sie zu und der Zauber des Moments verflog als sie seine Präsenz spürte, ihren Kopf senkte und ihm mit einem Lachen im Gesicht um den Hals fiel. In diesem Moment fiel sie ihre Entscheidung, sie würde ihn sich nehmen, aber nicht jetzt, nicht in diesem Zustand.

Emil aber missverstand ihre Geste. „Hast du schon ein Lager für die Nacht?“, fragte er sie was sie mit einem einfachen Kopfschütteln beantwortete. „Dann sei so nett und gib mir die Ehre auf meinem Hof die Nacht zu verbringen. Es soll dir an nichts fehlen.“

„Dann soll es mir eine Ehre sein Gast unter deinem Dach zu sein“, erwiderte sie. Emil fühlte sich aufgrund der Redegewandtheit Emilias wieder geschmeichelt da er sie nun vollkommen aus gutem Hause dachte.

Schweigend setzten sie den Weg zu Emils Heim an und erreichten ihn nur wenige Minuten später. Im Wohnhaus brannte noch Licht als sie durch das Tor den Hof betraten. Zielstrebig führte Emil sie hinein in die Stube wo seine Frau Berta am Spinnrad saß und wie jede Nacht auf ihn wartete. „Du bist mal wieder spät“, begrüßte sie ihn mürrisch ohne auch nur den Blick von ihrer Arbeit zu wenden.

„Aber ich habe uns einen Gast für die Nacht mitgebracht“, erwiderte er und seine gute Laune schwang in seinen Worten mit. Verwundert hob Berta den Kopf und musterte Emilia für einen Augenblick, dann legte sie ihre begonnene Spindel zur Seite, erhob sich und trat mit offenen Armen auf sie zu. „Dann sei unter unserem Dach willkommen. Die Mägde schlafen zwar schon aber das Gästezimmer ist wie immer für unerwartete Gäste vorbereitet.“

Emilia war wie benommen, ein unwiderstehliches Aroma ging von Emils Frau aus, wie von einem Becher warmer Milch mit etwas Honig darin. Des Weiteren wusste sie für den ersten Moment nicht ob sie das freundliche Angebot Bertas und Emils annehmen sollte, schon lange hatte sie nicht mehr in einem Bett gelegen. Hinzu kam noch ihr Wesen, ein Raum mit Fenster bildete für sie eine unmittelbare Gefahr dar. Sie war der Panik nahe. Sie hätte nun Berta anspringen können, ihr Duft schien ihr fast den Verstand zu rauben, doch hätte sie in der Zwischenzeit Emil als mögliche Gefahrenquelle. Ja, er war angetrunken doch war er ebenfalls zu schade um verschwendet zu werden.

Um nicht unhöflich zu wirken nahm sie schließlich nach einigem Zögern das Angebot an, wie hätte sie auch jetzt noch absagen können, stand sie doch mitten im Haus der Beiden. Emil führte sie mit stolzgeschwellter Brust hinauf in das erste Stockwerk und wies ihr das ihr zugedachte Zimmer. Es war einfach eingerichtet, ein Bett an der Wand der einen Seite des Zimmers, ein Schrank auf der anderen, ein kleiner Tisch unter dem Fenster mit einem einfachen Holzstuhl dazu. Zu Emilias Erleichterung hangen dicke Vorhänge zu beiden Seiten des Fensters so dass sie das Licht des Tages unbeschwert ausblenden konnte. Nachdem sie das Zimmer kurz gemustert hatte wandte sie sich um und sprach zu Emil: „Ich weiß nicht wie ich mich bei euch bedanken soll, Emil.“ Verlegen senkte sie den Kopf, wusste sie doch, dass sie Verrat begehen würde.

„Du brauchst dich nicht zu bedanken“, antwortete er ihr mit weicher Stimme. „Es ist uns eine Ehre wieder einen Gast unter unserem Dach zu wissen. Hab eine gute Nacht!“ Er wollte sich gerade umdrehen und das Zimmer verlassen als sie ihn am Arm festhielt und tief in seine Augen schaute.

„Geh noch nicht“, flüsterte sie und zog ihn an sich. „Schon so lange bin ich allein, mich sehnt es nach einem starken Arm der mich hält.“

Emil verstand sofort, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Erwarte mich, in einer Stunde bin ich bei dir.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und überließ Emilia sich selbst.

 

Frisch umfloss das kühle Wasser des Baches Emilias Körper. Emil dachte erneut, dass er im Weißen Licht des Mondes wie gegossener Marmor aussah, vor allem da er jetzt vor Feuchtigkeit glänzte. Emilia schöpfte etwas von dem frischen Nass und goss es sich über den Kopf, dann drehte sie sich und schaute Emil an. „Warum ziehst du dich nicht auch aus und kommst zu mir?“, fragte sie ihn mit honigweicher Stimme. Dann erhob sie sich und streckte ihm ihre Arme entgegen.

Wie in Trance entkleidete er sich, seinen Blick nur auf das dunkle Dreieck zwischen ihren Beinen gerichtet. Er wusste was er gleich vollziehen würde, Ehebruch, er würde eines der zehn Gebote verletzen. Mit vorsichtigen Schritten lief er über das steinige Bachufer, seine Gedanken für jede anwesende Person klar und deutlich ersichtlich. Scharf zog er die Luft ein, als er seinen Fuß in das Wasser setzte, es war kälter als er gedacht hatte.

Emilia kam langsam auf ihn zu mit einem Lächeln im Gesicht das Emil noch weicher werden ließ. Diese Frau war die Wucht, der Traum seiner feuchten Nächte und jetzt stand sie vor ihm, wahrhaftig, leibhaftig, nackt und engelsgleich. Ein Schauer überzog seinen Körper mit jedem Schritt und ließ bei ihm eine Gänsehaut entstehen. Schritt für Schritt näherte er sich Emilia, die ihn immer noch mit offenen Armen erwartete. Dann endlich war er bei ihr und umschlang sie. Sie war kalt, kälter als sie durch das Wasser hätte sein dürfen, doch davon bekam er nichts mit, zu sehr war er damit beschäftigt ihren Körper mit seinen Lippen zu erkunden. Sie ließ ihn gewähren, drückte ihn gegen ihren Leib, schaute zum wolkenlosen Himmel auf und bleckte die Zähne.

Emilia spürte wie sie langsam aber stetig die Kontrolle über sich zu verlieren begann. Zärtlich löste sie sich von Emil, drückte ihn vorsichtig ins Wasser so dass er vor ihr zum sitzen kam und ließ sich vorsichtig auf ihn gleiten. Scharf zog Emil die Luft ein und umfasste seinen Engel an der Hüfte, wieder damit beschäftigt sie mit Küssen zu überhäufen. Langsam begann sie sich auf ihm zu bewegen, vor und zurück, auf und ab und alles zusammen im gleichen Moment. Emil konnte nicht glauben wie ihm geschah. Seine innere Glut wurde noch stärker entfacht und auch er begann langsam seine Hüfte in ihrem Rhythmus zu bewegen. Eine Welle des Glücks nach der anderen durchlief ihn als Emilia begann seinen Körper zusätzlich zu ihrem Ritt zu liebkosen. Sanft berührten ihre Lippen seine Brust, wanderten über seinen Hals zu seinem Gesicht wo sie seinen Mund fanden. Voller Verlangen drang seine Zunge in ihren Mund ein und tanzte mit der ihren im Wettstreit, umschlang sie, berührte drängend ihre Spitze zog sich zurück nur um im nächsten Augenblick erneut auf sie einzustürmen. Nur widerwillig löste er sich von diesem Kuss. Wieder wanderten ihre Lippen seinen Hals entlang während er seinen Kopf nach hinten beugte um ihre Berührungen noch mehr zu genießen. Ihre Auf- und Ab-Bewegungen wurden schneller und ließen sein Herz immer wilder schlagen.

Emilia sah ihren Moment gekommen. Emil verging regelrecht unter ihren Bewegungen, gab sich ganz der Ekstase hin zu der sie ihn unweigerlich trieb. Sie hörte wie sich sein Atem beschleunigte, hörte sein Herz schneller und lauter schlagen und beschleunigte ihren Ritt. Sie spürte, dass er kurz davor stand sich in sie zu ergießen als sie sich zu ihm wieder herunter beugte und über seinen Hals leckte, doch aus dem Lecken wurde schnell mehr. Sie öffnete ihren Mund legte ihre Lippen an seinen Hals und biss zu.

Wie ein unter Druck stehendes Bierfass schoss ihr sein Lebenssaft entgegen und sie hatte Mühe alles zu schlucken um nicht einen Tropfen zu vergeuden.

Emil bekam zuerst davon all nichts mit, zu sehr war er in ihrem Zauber gefangen, doch dann spürte er wie ihn die Kräfte verließen und Emilias Gesicht vor seinem auftauchte. Eine feine dunkle Linie lief ihr aus dem Mundwinkel und in diesem Moment verstand er und das Entsetzen packte ihn.

Seine Lippen versuchten Worte zu bilden, doch es gab nur eines das er herausbrachte. „Vampir“, hauchte er. „Du bist ein Vampir.“ Emilia nickte und lächelte ihn an und biss erneut zu. Diesmal sprudelte ihr sein Blut nicht so entgegen wie beim ersten Mal. Sie spürte wie Emil unter ihr erschlaffte bis er nur noch ganz schwach atmete und sie von ihm abließ.

 

Nackt stand Emilia am Rand des Baches und schrie ihre Sieg hinaus, die Arme von sich gestreckt. Doch sie konnte nicht lange still halten. Schon bald begann sie herum zu hüpfen wie ein junges Reh. Sie liebte dieses Gefühl des Sieges. Sie fühlte sich wieder voller Leben, voller Wärme und ein Lachen entwich ihrem Hals, so voll und vollkommen wie es nur die Untoten können. Noch immer spürte sie die Nachwirkungen des Glücksgefühls das sie durchflutet hatte als sie Emils Lebenssaft in sich aufgenommen hatte.

Langsam erhellte sich der Horizont und sie spürte wie sie Müdigkeit überkam. Noch einen letzten Blick warf sie auf Emil der bewegungslos im Wasser trieb bis sie sich dem Dämon in ihrem inneren hingab der einen Unterschlupf für den Tag suchte. In der verlassenen Höhle eines Bären fand sie Zuflucht vor den ersten Strahlen des herannahenden Tages. Ihre Instinkte gruben ein Loch in den Höhlenboden in dem sie sich verschüttete, fort von der Sonne, fort von dem Tag, hinein in den Schlaf der Toten bis der Ruf des Mondes sie wieder wecken würde.


Kommentare

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selena333 schrieb am 04.03.2024 um 21:34 Uhr

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