Kristina 2 + 3
2. Auf der Baustelle
Kristina lag am nächsten Morgen lange im Bett und überdachte alles noch einmal. Hatte sie geträumt? Nein, hatte sie natürlich nicht. Das Eden Resort. Würde sie eine neue Wohnung brauchen? Täglich für jede Strecke eine Stunde müsste sie einplanen, wenn sie in Rostock und in dieser Wohnung bleiben wollte. Aber diese Wohnung war eh nicht so toll, als dass sie allzu sehr daran hing. Dann schon eher an Rostock - und an Jana. Da draußen war nicht viel los, das Eden lag in der absoluten Einöde. Und Jana würde sie auch nicht so oft sehen. Überhaupt, Jana!, fiel ihr ein. Sie rief sie an und lud sie zum Frühstück ein. In einer halben Stunde würde sie da sein. Sie fuhr fort in ihren Gedanken: Schade, vorbei die schöne Zeit in Warnemünde. Aber dafür begannen neue Zeiten, und für diesen Job würde sie einiges in Kauf nehmen. Immerhin, wenn es stimmte, was Dr. Moretti gesagt hatte, dann bekam sie gleich zu Beginn 1.800 EUR brutto dafür! Was für ein Haufen Geld! Mit so einer Bezahlung hätte sie in den nächsten zwanzig Jahren nicht gerechnet! Und dann die Aufgabe an sich.
Vor allem die Trennung von Jana würde sehr schmerzen. Aber es gab ja Wochenenden, in denen man sich besuchen könnte. Und bestimmt würde sie dort auch neue Freunde kennenlernen, die Jana zwar nicht ersetzen konnten, aber ihr die Zeit verkürzen. Während sie sich nach dem Duschen einen Tee machte, hörte sie, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. „Hallo, wo steckst Du!“ rief eine fröhliche Stimme aus dem Flur. „Hey, das ging aber schnell!“ Jana kam in die Küche, stellte die Tasche mit den Brötchen ab und umarmte Kristina stürmisch. „Ich bin geflogen. Herzlichen Glückwunsch, Süße!“ Sie beiden küssten sich leidenschaftlich.
Wenig später lagen die beiden engumschlungen auf Kristinas Bett. Um sie herum standen Teller und kleine Obstschalen, auf den beiden kleinen Nachttischen Gläser, Kaffeetassen und Marmeladentöpfe. „Das heißt, Du verlässt mich?“ fragte Jana leise und streichelte dabei nachdenklich Kristinas Brüste, ihren flachen Bauch, spielten zärtlich mit dem Piercing. „Quatsch! Ich werde bloß 80 Kilometer weiter weg ziehen. Ich komme regelmäßig zu Dir, und Du kommst zu mir, okay? Wir können jedes Wochenende miteinander verbringen und uns auch zwischendurch mal besuchen.“ Kristina küsste ihrer blonden Freundin auf die Stirn. „Das scheint ja für Dich alles kein Problem zu sein…“ meinte Jana traurig und rollte sich von Kristina weg. Die erwiderte energisch: „Es gibt kein Problem! Mensch, zwischen uns beiden ändert sich doch nichts! Ich liebe Dich, Jana, und ich liebe unsere gemeinsamen Tage und unsere gemeinsamen Nächte! Aber ich habe einen neuen Job, einen Traumjob – und der ist nicht mal weit weg von hier! Nicht in Berlin, nicht in Hamburg, nicht in München – sondern gleich hier um die Ecke!“ Sie kuschelte sich dicht an Jana heran und küsste zärtlich ihren Nacken, ihre Schultern, ihren Hals, streichelte sanft über ihre Hüften, über ihren flachen Bauch, über den Schoß, bis sich Jana ihr wieder zuwandte. Das blonde Mädchen konnte schon wieder lächeln. „Vielleicht finde ich ja etwas in der Nähe vom Eden.“ „Vielleicht ja im Eden?!“ Jana fuhr auf. „Das wäre ja der Hammer! Wir beide im Eden!“ Sie stürzte sich auf Kristina, die beiden umarmten sich, küssten sich, immer stürmischer, dann fanden ihre Hände die richtigen Stellen, die beiden bildhübschen jungen Freundinnen verwöhnten sich gegenseitig, liebten einander, brachten einander in kurzer Zeit zu einem erneuten, wunderbaren, erlösenden Höhepunkt.
Kristina und Jana waren schon lange ein Liebespaar. Jana war im vorletzten Winter in Kristinas Berufsschulklasse gekommen, es hatte gleich zwischen ihnen gefunkt. Sie waren anfangs noch etwas zögerlich gewesen, Jana, damals achtzehn, ein Jahr älter als Kristina, steckte noch in einer Beziehung zu einem älteren Mann, doch deren Ende kam bald, so dass sich die beiden schönen Mädchen voll aufeinander konzentrieren konnten. Sie verbrachten seitdem fast jeden Tag und jede Nacht miteinander. Ihnen war beiden klar, dass das eine Beziehung auf Zeit war, beide wollten irgendwann Familie haben, beide wollten Kinder – und das alles mit einem Mann zusammen. Ein wenig hatten beide Angst davor, dass der Moment schneller kommen könnte als gedacht, dass sich eine von ihnen verlieben könnte und die andere allein zurück bliebe, und doch, keine von beiden müsste sich Gedanken machen, allzu lange solo zu bleiben, dazu waren sie beide viel zu attraktive, begehrte, umworbene Traumfrauen, und oft versicherten sie einander, sich nicht gegenseitig nicht im Wege stehen zu wollen, wenn es denn soweit wäre, dass für eine von beiden der Richtige in Leben trat. Aber gerade Jana wusste mit einiger List zu verhindern, dass Kristina überhaupt Gelegenheit dazu erhielt, Männer näher kennenzulernen, sie hielt ihre Freundin möglichst auf Distanz zu ihnen. Das war auch Kristina selbst bereits aufgefallen und gab ihr zu denken.
Jana war vom Typ her der absolute Gegensatz zur hübschen Rumänin Kristina. Sie war mittelblond und hatte blaue Augen, war sehr viel mehr nordeuropäischer Typ, etwa gleich groß wie ihre Freundin, mit einer ebenso hervorragenden Figur, schlank, schmal und durchgehend gebräunt. Die Haare waren lockig, ganz Natur, sowohl in Farbe als auch in Form. Ihr Gesicht war geprägt von zarten Zügen mit einer kleinen Nase und weit auseinander stehenden, strahlend blauen Augen, und irgendwie mädchenhaft wirkend, süß und sympathisch.
Jana war nach außen, gegenüber anderen diejenige, die das Wort führte, und auch zwischen den beiden sah es so aus, als gäbe sie den Ton an. Tatsächlich war es jedoch so, dass die ruhigere, sanftere Kristina mit ihrer geduldigen, langmütigen, aber beharrlichen Art den gemeinsamen Weg bestimmte. So auch jetzt.
„Was machen wir heute?“ fragte Jana und streckte sich. Es war Samstag, beide hatten frei, es war ein warmer Tag, allerdings hatte sich in der letzten Stunde der Himmel zugezogen, es sah nach Regen aus. Kristina erhob sich und sah aus dem Fenster. „Sieht nicht danach aus, als ob die Sonne bald wieder herauskommt. Hey, was hältst Du davon, wenn wir mal zum Eden fahren?“ fragte sie und sprang zurück zu Jana ins Bett. „Ist das denn schon eröffnet?“ „Nein, vermutlich ist es noch im Bau. Aber ich hätte Lust, mir das alles schon mal von außen anzuschauen. Und vielleicht wird es nachher ja noch schön, und wir gehen irgendwo unterwegs an einem See baden.“ Jana küsste Kristina. „Super, ich habe Lust auf einen kleinen Ausflug mit Dir. Und neugierig bin ich genauso wie Du.“
Die beiden standen auf, duschten gemeinsam, packten ein paar Sachen ein für ein mögliches Picknick. Kristina warf sich ein leichtes Sommerkleidchen über den schönen nackten Körper und darüber eine dünne Strickjacke. Jana, die nur in einem knappen Minikleidchen unterwegs war, lieh sie einen Baumwollpullover, weil es vielleicht regnen und dann kühler werden würde, dann gingen sie hinunter zu Janas Wagen, einem alten Golf, und fuhren los.
Die Fahrt über Land machte Spaß, es war wenig los auf der Straße, die Wolken lockerten nun doch wieder auf, je weiter sie ins Inland kamen, ab und zu trat ein Sonnenstrahl hindurch und erleuchtete das satte Sommergrün der Wiesen und der Wälder. Sie kurbelten die Scheiben herunter, hielten fröhlich ihre Arme heraus und sangen dabei laut, ihre Rockschöße zogen sie weit hoch, die Knopfleisten ihrer Kleider öffneten sich fast wie von selbst.
Doch Kristina wurde plötzlich sehr still und nachdenklich. Jana fragte besorgt, was los sei. „Was mir ein bisschen im Magen liegt, ist, dass ich bei Dr. Schäfer kündigen muss.“ „Das ist nicht Dein Ernst! Du hast gerade die Chance Deines Lebens bekommen, nun musst Du sie auch nutzen!“ „Ich weiß. Aber vor dem Gespräch graut mir. Ich verdanke ihm echt viel, und ich weiß, dass er auf mich setzt. Er hat wirklich viel in mich investiert und gehofft, ich würde bleiben. Und es hat dort auch einen Riesenspaß gemacht…“ Jana sah Kristina mitleidig an, sie versuchte zu trösten: „Aber er wird es verstehen, dass Du gehst. Bei ihm würdest Du viel weniger verdienen, und dort hast Du eine Perspektive…“ „Du hast ja recht, aber leicht fällt es mir nicht, wirklich.“
Sie kamen nach nur einer Dreiviertelstunde in dem Dorf an, in dem das Eden liegen sollte, aber kein Hinweisschild zeigte den Weg. Als sie alle Straßen und Ausfahrten ohne Erfolg ausprobiert hatten, hielten sie am winzigen Dorfplatz an. Kristina stieg aus und ging auf einen älteren Herrn zu, der auf einer Parkbank saß, den einzigen Menschen, den sie weit und breit entdecken konnte. Mit ihrem bezauberndsten Lächeln, das für sich allein bereits bei allen Männern automatisch zur Ere… führte, fragte ihn die dunkelhaarige Schöne nach dem Weg zum Eden. Er sah von seiner Zeitung auf, erstaunt, aus heiterem Himmel so ein wunderschönes, engelsgleiches Wesen vor sich zu sehen. „Meinen Sie vielleicht dieses neue Hotel oder was das ist, im alten Gutshof oben am See?“ Jetzt erst bemerkte er, dass ihr knielanges, durchgeknöpftes Sommerkleid bis zum Bauchnabel offen stand und unglaublich viel Haut sehen ließ. Er wies mit dem Arm nach rechts, und indem sich Kristina halb in diese Richtung wandte, gewährte sie ihm auch noch einen vollständigen Einblick auf ihre linke Brust. „Ja, das meine ich.“ „Das liegt da hinten, immer gerade aus, und hinter dem zweiten Waldstück müssen Sie in die Straße links abbiegen, dann immer weiter durch den Wald, und irgendwann kommen Sie darauf zu, Sie können es gar nicht verfehlen.“ Kristina bedankte sich mit einem weiteren herzlichen Lächeln und kehrte mit federndem Schritt zum Wagen zurück. Sie erklärte Jana den Weg. „Das scheint ja wirklich am Ende der Welt zu sein.“ meinte die süße Blonde.
Sie fanden außerhalb des Dorfes die beschriebene kleine Straße, zunächst war es ein schmaler asphaltierter Waldweg, dann wurde es eine einspurige Lindenallee, durch Felder hindurch, und nach insgesamt etwa drei Kilometern, mitten im Nirgendwo, kamen sie auf ein Herrenhaus zu. Das musste das Eden sein. An einer Brücke über einen Graben, noch etwa zweihundert Meter vom Haus entfernt, war die Zufahrt gesperrt, es verlief ein Querweg links und recht, die Mädchen entschieden sich für links, fuhren immer weiter um das große Grundstück herum, immer am Graben entlang. So kamen sie ans mit Schilf bewachsene Seeufer, wo sie kurz anhielten und ausstiegen. Rund um den See standen hohe Bäume, teils dichte Wälder, teils mit Feldern dahinter. Nirgendwo war eine Siedlung oder auch nur ein Haus zu sehen. Alles lag still und unberührt. Rechts neben sich konnten sie zwischen einigen Weiden noch immer das Herrenhaus und den zum See hin liegenden Park mit einigen weiteren Nebengebäuden entdecken, aber vor dem Graben verlief hier ein hoher Metallzaun, vom Ufer aus konnte man sich dem Gelände also nicht nähern. Sie kehrten um und parkten schließlich am Wegesrand nahe an der Brücke. Mittlerweile hatte die Sonne die Wolken größtenteils vertrieben, Pullover und Strickjacke ließen sie daher im Auto.
Die beiden Mädchen näherten sich dem Gebäude, einem alten Herrenhaus aus der Zeit der Jahrhundertwende, mit einem hohen, von zwei Säulen umrahmten Portal in der Mitte und zwei großen Flügeln mit vielen hohen Fenstern, die auf eine Vielzahl von Zimmern hindeuteten. Alles war frisch in leuchtendem Weiß gestrichen. Davor lag ein großer Hof mit Kiesweg und kleinen Rasenflächen, links und rechts eingerahmt von großen Scheunen, die linke anscheinend als Garage dienend, die rechte zu Appartements umgebaut. Davor standen noch Bauwagen, ein Metallzaun stand um den Parkplatz, der noch nicht mit Plastersteinen oder Kies belegt war, ansonsten aber schien alles fertig. Menschen sahen sie keine, es war Samstag und keine Bauleute vor Ort. Jana war zuerst am Haus, lief die Stufen zum Eingang hoch und drückte sich die Nase am Fenster der Tür platt. „Wow! Das ist ja nobel!“ Kristina kam heran. „Alles vom Feinsten, würde ich sagen.“ Sie gingen händchenhaltend um das Gebäude herum auf die Rückseite. „Wann wollen die eröffnen?“ fragte Jana. „Ende Juli. Vorher trainieren die ab Anfang Juli alle Abläufe, später auch mit sogenannten Probegästen. Ich stoße erst am 15. Juli dazu, nach unserem Ibiza-Urlaub.“ Janas Augen leuchteten: „Kann ich dann auch Probegast sein? Ich habe dann noch eine Woche Urlaub...“ „Mal sehen, warum nicht?“.
An der Rückseite ging das renovierte Hauptgebäude in einen Anbau über, in dem sich das Restaurant lag. Rechts hinter dem Haupthaus stand eine weitere riesige ehemalige Scheune. Das seitliche Tor war voll verglast und man erkannte, dass auch Licht von oben hineinfiel. Davor war ein großer Swimming-Pool mit Liegeflächen. Die beiden liefen hin und erkannten, dass sich in der Scheune ein beeindruckend großes, ovales Hallenbad befand und sich über dem Dach eine weite Glaskuppel spannte, die das Innere mit viel Tageslicht versorgte. Links und rechts befanden sich weitere Räume, anscheinend Saunen, Dampfbäder, Massage- und Ruheräume, zusammen eine richtige Wellness- Therme. Das noch leere Schwimmbad ging mittels eines kleinen Kanals in das offene Poolbecken im Garten über, so dass man direkt hinausschwimmen konnte. Vom Hauptgebäude aus führte ein seitlich vollständig verglaster Übergang in diese Scheune hinein. „Da möchte man am liebsten gleich hinein springen.“ meinte Kristina und deutete auf den Außenpool, „also, wenn Wasser drin wäre, meine ich…“ Jana stand halb hinter ihrer Freundin, sie griff nach unten zum Saum von Kristinas leichtem, knielangem Sommerkleidchen, hob es an und legte ihre Hand auf Kristinas nackten Po, küsste dazu sanft ihre Schulter. „Ja, das gefällt mir auch, ich werde mich wohl mal eine Weile hier einmieten… Ob man sich später hier draußen nackt sonnen darf?“ „Weiß ich nicht. Aber ich werde es anregen...“ erwiderte Kristina lächelnd.
Der Garten selbst war ein riesiger Park, in der Mitte eine große Rasenfläche, dessen ungemähtes Gras hoch und dicht stand, umrahmt von hohen Pappeln und einigen Weiden, schließlich unmittelbar in eine Badestelle am See übergehend, in den ein neuer Steg aus Holz hineinragte und an dessen Ende eine breite Plattform zum Sonnenbaden einlud.
Hand in Hand erforschten die beiden wunderschönen Mädchen das ganze Grundstück, die Nebenbauten, von denen einer eine lange Tafel zum Feiern oder Speisen enthielt, das Bootshaus, den offenen Pavillon, der anscheinend für Freiluft-Massagen vorgesehen war, schließlich liefen sie auf den Steg. Mittlerweile war es wieder ein richtiger Sommertag geworden, sonnig und heiß. „Das ist herrlich hier!“ fand Jana, „Das ganze Gelände ist wunderschön, so still, so idyllisch. Du solltest das wirklich anregen, das mit dem Nacktbaden, am Pool und hier am Steg, überall, irgendwie bietet sich das doch dafür an, findest Du nicht? – Du, wollen wir hier unser Picknick machen? Wir könnten baden und uns auf der Plattform sonnen. Außerdem habe ich langsam Hunger.“ Kristina nickte. „Gute Idee. Komm!“ Sie liefen um das Haus herum den Weg zurück zum Auto, um den Korb mit dem Proviant und die Picknickdecke zu holen. Dort angekommen, zog Jana sich das Kleidchen über den Kopf und warf es in den Kofferraum. „Was tust Du da?“ fragte Kristina. Jana schaute sie erstaunt an: „Wieso, wir sind doch hier unter uns.“ „Bist Du sicher?“ Kristina sah sich um. Jana machte mit der Hand eine wegwerfende Handbewegung und grinste. „Ach, na wenn schon…“ Also machte Kristina es ihr nach, und die beiden Mädchen gingen splitternackt, die eine in Flip-Flops, die andere in hohen Sandaletten, mit ihrem Korb über das Gelände zurück.
Am Steg breiteten sie die Decke aus, sie aßen und tranken, dann schwammen sie, und anschließend liebten sie sich unter freiem Himmel.
Nachdem sie danach eine Weile träge nebeneinander in der Sonne gelegen hatten, streckte sich Jana, erhob sich und meinte: „Ich schaue mich noch mal ein bisschen um.“ Kristina richtete sich gähnend auf. „Ich komme mit.“ Sie überquerten den Rasen und schauten durch die hintere Glastür in das Haupthaus hinein. „Du, es ist offen.“ stellte Kristina fest, als sie die Klinke drückte. Die beiden nackten Mädchen schlichen vorsichtig hinein und flüsterten anfangs ganz unwillkürlich miteinander. Doch als ihnen wieder gewahr wurde, dass sie ja ganz allein waren, wurden sie sicherer und lachten und rannten schließlich wild herum, sprangen übermütig von einem Raum zum anderen und riefen sich laut zu, was sie entdeckt hatten.
Es war alles frisch gestrichen, der Boden schon verlegt, Lampen an den Decken angebracht, allerdings fehlte noch die komplette Inneneinrichtung, und auch Strom gab es noch nicht. Im oberen Stockwerk waren alle Türen der leeren Hotelzimmer offen, es roch nach frischer Farbe. Jedes Zimmer war in einem anderen Farbton gestrichen. „Das wird mal wunderschön.“ stellte Jana begeistert fest. Im Erdgeschoß sahen sie hinter der Rezeption in das zukünftige Büro, schauten in ein Kaminzimmer, in die Bar und die Lounge, dann gingen sie einen Gang entlang, an dem links und rechts einzelne Zimmer abgingen, die wie Behandlungszimmer oder Ruheräume aussahen. Am Ende des Ganges befand sich der Durchgang zur Scheune mit dem Schwimmbad, und auch diese Tür war offen.
Nun befanden sie sich in der Scheune mit dem Hallenbad. Hier standen an einer Seite zwei Massagebänke offen am Beckenrand, bereits vollständig mit Stoffauflage und sogar mit Nackenstütze darauf. „Na, Massage gefällig?“ fragte Kristina schmunzelnd. „Oh, aber gern.“ Kristina lief darauf den ganzen Weg zurück zum Badesteg, nahm aus dem Korb ein Sonnenöl, das nicht nur Sonnenschutz bot, sondern gleichzeitig ideal zum Massieren war, und kam damit zurück. Jana hatte sich bereits auf die Liege gelegt. Das dunkelhaarige Mädchen begann, sie ausgiebig zu massieren, Schultern, Rücken, Lenden, Po, Beine. Das blonde Mädchen schnurrte behaglich, umso mehr, als Kristina sich intensiv dem Bereich zwischen ihren Schenkeln widmete. Hier brauchte sie kein Öl mehr, hier war auch so alles alsbald wunderbar feucht. Sie strich mit festem Druck immer wieder seitlich an ihren glatten, geschwollenen Lippen entlang, drang dann sanft mit ihren Fingern in ihre Freundin ein, suchte und fand sie begehrte Stelle, ihre Freundin bäumte sich unter ihr auf, wohlig schnurrend, aber Kristina zögerte die Erlösung hinaus. „Umdrehen!“ gebot sie streng.
Jana seufzte enttäuscht, aber folgsam drehte sie sich auf den Rücken,. Kristina setzte ihre Massage zunächst fort an den feingliedrigen Armen, den zarten Schultern, den runden, festen Brüsten, dem flachen Bauch, den schlanken Schenkeln, dann erst kehrten ihre zarten Finger wieder zum Venushügel zurück. Wieder verwöhnte sie ihre Geliebte, die selbst nun versuchte, mit ihrer Hand die gleiche Stelle bei Kristina zu finden. Doch die rückte ein Stück ab. „Stopp! Niemals die Masseurin berühren! Oberste Regel!“ „Du bist immer soo streng,“ jaulte Jana, „nur ein bisschen!“ „Nein!“ Doch Jana ließ nicht locker, ihre Finger fanden über dem Umweg Bauch, Hüfte, Schamhügel irgendwann doch die gesuchte, längst schon feuchte Möse und streichelten sie, verwöhnten sie.
Kristina zuckte plötzlich zusammen. „Da ist jemand!“ Sie wandte sich um und hielt erschrocken inne. Jana drehte den Kopf in die Richtung, in die Kristina starrte. „Wo?“ „Pst! Da!“ Sie deutete auf den Durchgang zum Haupthaus. „Ich habe was gehört…“ In diesem Moment traten zwei Männer in Arbeitsanzügen aus der Tür, erblickten sofort die nackten Mädchen, blieben überrascht stehen und schauten ungläubig in ihre Richtung. Sie riefen etwas hinein in den Korridor, dann folgte sogleich noch ein weiterer Mann in Pullover und Hemd. „Was nun?“ sagte Jana mit ängstlicher Stimme und richtete sich auf. Kristina sah sich suchend um. Zunächst dachte sie an Flucht, aber alle Wege schienen verschlossen, an den Männern gab es kein Vorbeikommen, und sofort war ihr klar, dass sie gar keine Chance hatten zu entkommen, schon gar nicht barfuss, wie sie waren. „Keine Ahnung, wir können hier ja nicht weg.“ Schon kamen die drei Fremden näher heran. „Scheiße!“ flüsterte Jana aufgeregt, „wir haben nichts zum Anziehen hier.“ „Das war doch Deine Idee, die Sachen im Wagen zu lassen!“ zischte ihr Kristina über die Schulter hinweg zu, aber es klang nicht wirklich böse, schließlich steckten sie beide in der gleichen Patsche. Überhaupt blieb sie deutlich ruhiger als Jana, die vollkommen kopflos wurde. Das nackte blonde Mädchen saß, sich hinter ihrer Freundin verbergend, in zusammengekauerter Stellung, mit eng an den Körper gezogenen und mit beiden Armen umschlungenen Beinen auf der Liege, und bekam einen hochroten Kopf. Kristina dagegen stand schutzlos vor der Liege, den Männern zugewandt, eine Hand auf Janas Knien, die andere spielte nervös mit ihrer Halskette.
„Wer sind Sie? Was machen Sie da?“ rief einer der Männer. Alle drei waren etwa um die fünfzig Jahre alt, wobei derjenige im Hemd den gepflegtesten Eindruck machte. Er war offensichtlich der Chef und stand einen halben Schritt vor den anderen. Kristina schluckte, dann meinte sie stockend: „Tschuldigung…. Wir haben hier... gebadet, … also… da draußen.“ Sie deutete mit dem Arm in Richtung des Sees. „Und wie sind Sie hier hereingekommen?“ meinte nun der Mann im Hemd. Er war sichtlich bemüht, nicht so sehr auf Kristinas Blöße zu starren, während die anderen beiden unverwandt auf ihre Möse, die sichtbar geschwollenen Schamlippen und die dazwischen deutlich herausquellende, noch immer erregte Klitoris glotzten. „Durch die Tür, hinten, bei der Terrasse. Die war offen.“ „Sieh nach, ob das stimmt!“ herrschte der Mann im Hemd den einen von den beiden anderen an und trat dann näher. „Das ist Hausfriedensbruch!“ „Wir…, wir sind gleich weg… Wir haben nichts getan!“ stammelte Jana, die hinter Kristina hervor lugte und erstmals ihre Sprache wiederfand. „Das wird sich zeigen.“ rief der Mann im Hemd drohend aus. „Ich muss erstmal sehen, was Sie hier angerichtet haben. Haben Sie etwas kaputt gemacht? Haben Sie hier etwa übernachtet?“ Kristina wurde mutiger. Das lag vor allem daran, dass dieser Typ verdammt unhöflich und ungerecht war und sie hier anscheinend irgendwelcher Verbrechen verdächtigte, dabei hatten sie doch nun wirklich nichts getan... Das weckte ihren Trotz. Was tobte der hier überhaupt so herum? Dennoch riss sie sich zusammen und erklärte ihm in einem möglichst freundlichen, geduldigen Tonfall: „Nein, wir sind gerade erst gekommen. Wir wollten uns das Hotel anschauen, und dann haben wir den Steg entdeckt und haben dann da gebadet. Und dann haben wir uns das Grundstück angesehen und bemerkt, dass die Tür offen ist…“ Jana hörte Kristina derweil staunend zu, sie verstand nicht, wie ihre Freundin derart cool bleiben konnte. Der zweite Mann meinte: „Und das alles nackt, oder was?!“ „Ja.“ meinte Kristina kleinlaut. „Was haben Sie denn da gerade gemacht?“ fragte der Typ weiter. Das geht Dich gar nichts an!, dachte Kristina empört, doch ehe sie etwas sagen konnte, kehrte der Mann, der nach der Tür schauen sollte, zurück, und alle wandten sich ihm zu. „Keine Einbruchsspuren“, berichtete er, „die Tür war tatsächlich offen. Und hinten auf dem Steg liegen irgendwelche Sachen.“ Dann stellte er sich neben die anderen und schaute wieder unverwandt auf Kristina, wobei er sich gar nicht entscheiden konnte zwischen ihrem bildhübschen und mittlerweile wieder gefasst wirkenden Gesicht, den vollen, runden Brüsten, dem flachen Bauch mit dem süßen Bauchnabel und dem Piercing oder ihrer blanken und noch immer sichtlich erregten Scham, so dass sein Blick immer hin und her sprang .Der Chef nickte ihm zu und wurde forderte die Mädchen auf: „Holen Sie Ihre Sachen! – Halt! Nur eine von Ihnen! Die andere bleibt hier!“ „Ich mache das!“ Jana ergriff sofort diese Möglichkeit, dieser unangenehmen Situation zu entfliehen. Sie sprang von der Liege und lief in die Richtung einer der Türen, die zum See führte. Sie rüttelte daran, die Tür war verschlossen. „Könnten Sie mir aufmachen?“ flehte sie, „Ich brauche die Autoschlüssel, die sind auf dem Steg.“ Der zweite Mann fragte: „Was wollen Sie denn damit?! Etwa ohne Ihre Freundin abhauen?“ Jana sah Kristina hilfesuchend an. Das große dunkelhaarige Mädchen sprang ihr zur Seite und antwortete: „Unsere Kleider liegen im Auto. Und das Auto steht vorn an der Brücke… Auf dem Steg sind nur der Picknickkorb und eine Decke.“ Die Männer schauten sich einander verblüfft an. „Na dann…“ meinte einer der Arbeiter und schloss achselzuckend die Tür auf. Jana schlüpfte blitzschnell hindurch und lief hinaus. Der Mann im Hemd wandte sich Kristina zu. „Was machen Sie hier überhaupt?“ „Ich wollte mir mal das Eden anschauen.“ Und als sie sein verständnisloses Stirnrunzeln sah, ergänzte sie: „Ich arbeite hier. Jedenfalls bald.“ „Aha…“ meinte er ungläubig. „Ja, ich beginne hier Mitte Juli, und ich wollte mir das alles schon mal anschauen. Deshalb sind wir beide heute hergekommen.“ Er fragte misstrauisch: „Wie heißen Sie denn?“ „Kristina Illiescu.“ erklärte sie ihm bereitwillig. „Und wer hat sie eingestellt?“ „Dr. Moretti. Und Frau Amberg.“ „Also der große Chef persönlich?! Na, ob das wohl stimmt… Sie kennen auch Frau Amberg?“ „Ja.“ „Ich habe hier ihre Nummer“, er hielt mit einer drohenden Geste sein Handy hoch, „ich kann sie gleich anrufen...“ Doch er sah mit Erstaunen, dass seine Drohung verpuffte, denn Kristina nickte und meinte: „Ja, bitte, tun Sie das!“ „Okay. Wie hießen Sie noch?“ „Illiescu, Kristina Illiescu.“ Kristina setzte sich nun auf die freie Liege, während er die Nummer eintippte und horchte. „…Frau Amberg? Ja, hier Fischer. Ihr Bauleiter im Eden. - Hallo Frau Amberg, entschuldigen Sie, wenn ich störe… - Nein?!...- Gut, ich habe nämlich ein kleines Problem. Wir haben hier auf der Baustelle zwei junge Frauen aufgegriffen, genauer gesagt, in der Schwimmhalle. - Ja, in der Schwimmhalle, richtig. – Nein, wohl kein Einbruch, aber das wissen wir noch nicht so genau - Jedenfalls, die eine sagt, sie arbeite für Sie. Sie sagt, sie heiße Illiescu. - Ja, Kristina Illiescu. – Sie kennen sie?! – Ja, das stimmt: dunkelhaarig – ja, groß – ja, auch schlank – und, ja…“ Er nickte, sah Kristina an und musste grinsen, „und sehr hübsch. Und, wenn ich ergänzen darf: splitternackt.“ Kristina hatte ihm wie gebannt zugesehen und jedes einzelne Wort und jedes Kopfnicken verfolgt, und an seiner Reaktion konnte sie jetzt ungefähr ablesen, wie Britta Amberg auf die Erwähnung ihrer Nacktheit am anderen Ende reagierte. „Aber wenn ich es doch sage: Sie trägt nichts, sie ist völlig nackt. – Ja! - Und ihre Freundin auch. So haben wir sie hier angetroffen – Sie wollen Sie sprechen?! – Okay, ich übergebe…“ Er trat ein paar Schritte vor und reichte Kristina den Hörer. „Hallo Britta!“ sagte das dunkelhaarige Mädchen vorsichtig.
„Was machst Du denn da wieder für Sachen??“ rief Britta Amberg, aber es klang ebenso verblüfft wie belustigt, „Dich darf man ja wohl keinen Augenblick allein lassen.“ „Na ja, Jana und ich, wir beide hatten uns die Baustelle angesehen…“ Und dann erzählte sie so knapp es ging, was passiert war. Am Ende wollte Britta Amberg noch mal ihren Bauleiter sprechen. In der Zwischenzeit kam Jana zurück, sie hatte sich ihr Kleidchen übergeworfen und reichte Kristina ihres. Die nahm es, abgelenkt vom gespannten Lauschen, gedankenverloren an sich, behielt es nur kurz in der Hand und legte es dann neben sich auf die Liege. Als der Bauleiter auflegte, meinte er entschuldigend zu Kristina und Jana: „Also, nichts für ungut, meine Damen, ich habe ja nicht gewusst, dass Sie quasi zur Firma gehören – aber das konnte ich…“ Kristina unterbrach ihn sofort: „Das konnten Sie auch nicht wissen – und wir haben uns zu entschuldigen. Tut mir leid!“ Der Bauleiter schmunzelte. „Schon okay. War mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen…“ Jana wandte sich an Kristina. „Ich denke, wir sollten dann mal…“, und sogleich rief sie den drei Männern zu: „Tschüß! Und noch mal: Entschuldigung!“ Schon lief sie davon, froh, dem Ganzen entronnen zu sein. Kristina schüttelte schmunzelnd den Kopf, sie gab dem Bauleiter, der direkt vor ihr stand, noch höflich die Hand, nickte den beiden anderen, die ein paar Schritte weiter entfernt standen, zu und lief ihrer Freundin nach. Als sie sie draußen eingeholt hatte und sie außer Hörweite waren, meinte Jana voll unverstellter Bewunderung für ihre hübsche Freundin: „Mein Gott, wie konntest Du nur so cool bleiben? Ich bin vor Scham im Erdboden versunken!“ Kristina lächelte vergnügt: „Ich dachte, das wäre unsere einzige Chance: Denen zu erklären, dass ich hier arbeite und dass ich Dr. Moretti und Britta kenne. Auch wenn das eigentlich noch peinlicher ist als ohnehin schon. Aber was sollte ich machen?...“ Beim Steg angekommen umarmten sie sich, begannen zu kichern und zu lachen. Plötzlich fiel Jana ein: „Mensch, Dein Kleid!“ „Mist, das habe ich drinnen liegen lassen…“ Kristina lief zurück, Jana hinterher, doch die Terrassentür war schon verschlossen, sie liefen schnell um das Haus herum, doch dort sahen sie nur noch den Geländewagen mit den drei Männern darin über den Hof davon fahren. Jana sah Kristina fragend an: „Und nun?“ Kristina grinste: „Dann musst Du mich wohl so nach Hause fahren…“ Sie schauten anschließend noch mal durch das Fenster des Hallenbades, und da lag es, mittlerweile von der Liege gerutscht, auf dem Boden. „Das kann ich dann ja wohl erst Mitte Juli wieder in Empfang nehmen… Aber es war eh zu lang, ich meine, ich bitte Dich, das ging bis zum Knie! Wer trägt denn noch so was?!“ Und im selben Moment hob sie Janas Minikleidchen an, hob es ihr über den Kopf und warf es im weiten Bogen fort. „Das lassen wir auch hier, finde ich.“
Den Rest des Nachmittags verbrachten sie noch auf dem Steg, dann fuhren sie nach Hause – nackt.
3. Brittas Geschichte
„Hi Kristina!“ Die so Angesprochene musste die Hand schützend vor die Augen halten, so sehr blendete die hoch stehende Sonne. „Hey! Schön, dass Du mich gleich gefunden hast.“ Britta Amberg lachte auf. „Das kann man so nicht sagen - ich habe den halben Strand nach Dir abgesucht.“ Kristina richtete sich auf. „Aber Du wolltest doch anrufen, wenn Du kommst; ich habe die ganze Zeit darauf gewartet.“ Britta Amberg hob resignierend die Schultern. „Mein Akku ist wieder mal alle, habe ich aber erst gemerkt, als ich hier war. Egal, da bin ich. Schön, Dich zu sehen!“ Sie breitete ein Strandlaken neben dem von Kristina aus. Das nackte dunkelhaarige Mädchen sah zu, wie sich ihre zukünftige Chefin unbekümmert vor ihr entkleidete, das enge rote T-Shirt ablegte, unter dem unmittelbar ein kleiner, fester Busen zum Vorschein kam, die weiße Hüftjeans herunterzog, den winzigen schwarzen String darunter ebenfalls und wie sie dann splitternackt vor ihr stand. Wow, dachte Kristina, die ist ja echt süß. Sie verglich Britta mit ihrer Freundin Jana: Kleiner war sie, aber ansonsten sehr ähnlich, schmal gebaut, sehr schlank mit zarten Gliedern, mit makelloser, schon leicht gebräunter Haut, durchgehend überall, und unten herum total rasiert. Genau mein Typ, dachte Kristina.
Doch sogleich verbot sie sich den Gedanken, der sie spontan überkommen hatte, nämlich diese schöne blonde Frau streicheln und küssen zu wollen, und zwar überall... Moment, das ist Deine Chefin!, wies sie sich im Stillen selbst zurecht.
Allerdings, der offen interessierte Blick, mit dem Britta Amberg sie selbst und ihren nackten Körper ansah, genauso wie schon neulich im Hotelzimmer, ließ bei ihr irgendwie den Eindruck aufkommen, dass ihre Chefin womöglich gerade genau dasselbe über sie dachte. Britta setzte sich lächelnd zu ihr. „Ich habe reichlich Bedarf an Sonne, ehrlich!“ begann sie. „Aber Du bist doch schon so schön braun.“ „Das ist künstlich, Solarium, leider. Ich habe im Moment viel zu wenig Zeit für den Strand, das ist echt schade. Deshalb freue ich mich auch so sehr, hier mit Dir zu sein.“
Es war Mittwochnachmittag. Kristina hatte früh Feierabend, und Britta, die derzeit viel zu tun hatte, hatte sich ausnahmsweise mal früher frei machen können. Sie hatten sich am Sonntag zuvor verabredet, als sie nochmals telefonierten. Britta wollte da noch mal ganz genau wissen, was eigentlich am Vortag auf der Baustelle des Eden passiert war, jedes Detail interessierte sie daran, und sie lachte viel bei Kristinas Erzählungen. Anscheinend fand sie das alles richtig cool, jedenfalls gab es keinen Misston von Seiten der Chefin zu den nackten Abenteuern ihrer neuen Mitarbeiterin, ganz im Gegenteil. Zum Schluss hatte Britta vorgeschlagen, dass man sich mal am Strand treffen müsse, und so hatten sie diesen Tag gewählt. Und es war, wie schon seit Wochen, ein herrlicher Tag zum Sonnenbaden, der Strand füllte sich allmählich mit nackten Menschen, und fast sah es schon aus wie an einem Wochenende.
„Kommst Du mit schwimmen?“ fragte Britta und stand sogleich wieder auf. „Klar.“ Die beiden bildhübschen Frauen gingen Seite an Seite durch die dicht beieinander liegenden Strandbesucher hindurch, von vielen beobachtet und bewundert. Nach dem Bad machten sie einen Spaziergang, mit den Füßen im angenehm kühlen Wasser. „Du kommst oft hierher?“ begann Britta, und zu Kristinas Überraschung fasste die blonde Frau ihre Hand. „So oft es geht“, antwortete Kristina, „in der letzten Zeit fast täglich.“ „Das sieht man. Ich war eine früher gern hier, aber in letzter Zeit fahre ich immer nach Graal-Müritz, ist gleich dicht dran an unserem Haus und nicht so überlaufen.“ „Machst Du FKK?“ „Selbstverständlich. Nur. Ich kenne das so von Kindesbeinen an. Ich bin damit aufgewachsen, jedenfalls immer, wenn wir im Urlaub an der Ostsee waren, ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass meine Eltern je mit uns Kindern am Textilstrand gewesen wären, außer vielleicht mal, wenn wir im Urlaub in Polen oder in Bulgarien waren. Aber sonst waren wir am Strand immer alle nackt, und ich mag das bis heute am liebsten.“ „Wo kommst Du eigentlich her?“ „Ursprünglich aus Leipzig. Und dort hatten wir einen Lieblingsbadesee, an dem wir auch immer nur FKK gemacht haben“ Kristina lächelte vor sich hin, denn ein wenig konnte man Brittas Herkunft noch heraushören, wenn auch nur ganz leicht.
Britta erzählte weiter von sich und ihrem Leben, während die zwei Schönen händchenhaltend den Strand immer weiter entlang liefen. Sie war seit drei Jahren verheiratet, mit einem Autohändler. Als sie auf Nachfrage erzählte, mit welchem, blieb Kristina plötzlich stehen und rief aus: „Das gibt es ja nicht, da arbeitet meine Mutter!“ Jetzt war Britta verblüfft: „Ja?!“ Kristina nannte deren Nachnamen – es war der Geburtsname, den die Mutter wieder angenommen hatte. „Ja, Mensch, das ist ja ein Zufall! Ich kenne Deine Mutter – also, nicht so sehr gut, eher flüchtig, ich habe sie ab und zu gesehen, wenn ich mal da war. Sie ist sehr hübsch!“ Kristina lächelte. „Ich weiß.“ „Dadurch, dass sie anders heißt, bin ich nicht drauf gekommen. Aber weißt Du was? Sie hat ein Foto von ihren Töchtern auf dem Schreibtisch stehen – das musst ja Du sein, zusammen mit Deiner Schwester! Als ich das sah, dachte ich, was für hübsche Mädchen! Und jetzt bist Du die eine davon, na, das ist ja witzig.“
Sie drehten um, und Britta fuhr fort, von sich zu erzählen. Sie lebte in einem recht großen Haus am Rande von Rostock, mit riesigem Garten. Sie wolle unbedingt Kinder haben, deshalb habe sie auf einen solchen Garten auch viel Wert gelegt, als sie das Grundstück aussuchten, aber bis jetzt habe das noch nicht geklappt. Und gerade jetzt, wo sie die Chance bekommen habe, das Eden aufzubauen und dann zu leiten, würde das leider auch nicht so gut passen. Wie sie zu Dr. Moretti gekommen sei, wollte Kristina wissen, und Britta erzählte, sie habe während ihres BWL-Studiums in Berlin in seiner Klinik gejobbt. Er habe damals Büroaushilfen gesucht und von Anfang an sehr anständig bezahlt. Dann, als er merkte, dass sie viel mehr könne, habe er ihr immer neue Aufgaben übertragen, immer wichtigere, und schließlich habe er ihr erklärt, dass er sie gern nach ihrem Studium einstellen wolle, als PR- und Marketingchefin. Erstmal aber sei sie nach dem Studium ein Jahr nach Ibiza gegangen, um dort in einem Hotel als Management-Assistentin zu arbeiten und um gleichzeitig das Party-Leben zu genießen. Kristina unterbrach sie und meinte, sie würde in zehn Tagen dorthin fahren, und nun wollte sie erstmal alles über Ibiza wissen. Britta führte bereitwillig alles aus und beantwortete geduldig jede von Kristinas Fragen. Sie bemerkte, dass das Mädchen noch nicht oft verreist war und schon gar nicht so weit. Es habe immer am nötigen Geld dafür gefehlt, erklärte ihr Kristina.
Britta erzählte nun, dass sie damals in der Zeit auf Ibiza ihren Mann kennen gelernt habe, und kurz darauf sei sie zu ihm nach Rostock gezogen, und sie hätten geheiratet. In Rostock habe sie dann bei einer Marketing-Agentur begonnen. Im Dezember letzten Jahres habe dann plötzlich aus heiterem Himmel, nach vier Jahren, Dr. Moretti bei ihr angerufen und gefragt, was sie derzeit so mache, was sie für Pläne habe und so weiter, und habe irgendwann von seinem Eden – Projekt angefangen und sie schließlich gefragt, ob sie sich vorstellen könne, das zu planen, zu entwickeln, aufzubauen und dann dort auch Geschäftsführerin zu werden. Damals allerdings habe er noch vage geplant, das ganze direkt vor den Toren Berlins irgendwo in Brandenburg aufzuziehen. Sie habe daraufhin erklärt, dass sie das unbedingt machen wolle, aber das noch mit ihrem Mann beratschlagen müsse. Tatsächlich habe sie nur nicht umziehen wollen, und in den zwei Tagen Bedenkzeit habe sie das Grundstück, auf dem jetzt das Eden stehe, ausfindig gemacht, den Verkäufer kontaktiert, ein Angebot eingeholt, sei hingefahren, habe Fotos gemacht, Baupläne besorgt, und nur achtundvierzig Stunden später habe sie Dr. Moretti ein fast fertiges Projekt mitten in Mecklenburg präsentiert. Und das nur eine halbe Stunde Fahrt von ihrem Haus entfernt. Und da sei sie jetzt. Und sie habe endlich den Job, von dem sie träume. „Ich auch.“ meinte Kristina.
Sie hatten ihre Laken wieder erreicht und legten sich darauf. „Magst Du mich eincremen?“ fragte Britta, „ich bin noch nicht so gebräunt wie Du.“ „Klar.“ Britta steckte sich ihre Haare hoch und legte sich auf den Bauch. Kristina setzte sich dicht neben sie und begann mit den Schultern. „Wie ist Dr. Moretti so?“ „Witzig. Und sehr selbstbewusst. Sehr männlich. Sehr zielstrebig. Und das nicht nur im Beruf. Wenn er es auf eine Frau abgesehen hat, dann lässt er nicht locker, bis er sie hat.“ Kristina hielt kurz mit dem Eincremen inne. „Hat er Dich auch?“ Britta drehte den Kopf zur Seite und sah sie verblüfft von unten her an. „Wieso fragst Du?“ „Na ja, damals in seinem Zimmer, all Deine Sachen…“ Britta grinste: „Na ja, das wäre eh nicht lange ein Geheimnis geblieben... Ja, mich auch. Und das ging verteufelt schnell. Vorher hätte ich noch Stein und Bein geschworen, dass ich meinem Mann niemals untreu werde. Und nun bin ich es schon seit sechs Monaten. Allerdings muss ich dazu sagen: Ich hatte schon was als Studentin mit ihm, die ganzen Jahre über. Wir haben also nur fortgesetzt, was wir schon mal hatten. - Aber das ist natürlich keine Entschuldigung.“ Kristina hatte Brittas festen, runden Po erreicht, und hier cremte sie ganz besonders gründlich. „Warum machst Du dann weiter, wenn Du so ein schlechtes Gewissen hast?“ „Tja, wenn es so leicht wäre aufzuhören. Ich bin süchtig nach ihm. Es ist einfach großartig, die Tage, die man mit ihm verbringen kann, die Nächte…“ Sie sah kurz zu Kristina hoch und fuhr dann fort: „Das alles wirst Du auch noch erleben.“ „Ich?! Wie kommst Du darauf?“ „Alle Frauen in seinem Umfeld sind nach ihm süchtig. Es ist furchtbar.“ „Wie meinst Du das?“ „Du wirst es erleben, ich sage es Dir. Ich bin nicht seine einzige. Er ist verheiratet – das ist Nummer eins – er hat eine, wie soll ich sagen, ständige Geliebte – das bin ich, Nummer zwei – und er hat seine Mädels im Eden in Berlin. Das sind die Nummern drei bis zehn, oder elf oder zwölf, ich weiß es nicht so genau. Und davon kommen jetzt auch einige mit nach Mecklenburg.“ Kristina hatte das Eincremen unterbrochen und sah Britta ungläubig an. Die fuhr fort, Morettis Liebesleben zu beschreiben: „Er hat mit allen was, er vögelt seinen ganzen Laden, und das sind ja nicht wenige. Wir bestehen ja quasi nur aus Frauen, allesamt wunderhübsch, jung, attraktiv – wie Du. Obwohl – Du bist mit Abstand sein schönster Fang…“ Britta war mit den letzten Worten regelrecht sarkastisch geworden, aber nun fuhr sie in einem viel liebevollerem Tonfall fort: „Ich müsste rasend eifersüchtig auf Dich sein. Auf die anderen bin ich es auch, mal mehr, mal weniger, je nachdem, was sie ihm wirklich bedeuten. Aber vor allem auf Dich, denn ich habe gleich gesehen, mit welchen Augen er Dich angeschaut hat, und ich habe bemerkt, dass er Dich für einen ganz besonderen Leckerbissen hält – verzeih mir bitte den Ausdruck -, aber irgendwie… ich weiß nicht warum…, ich bin einfach froh, Dich an Bord zu haben, ich weiß, dass es so kommen wird, auch Du landest mit ihm im Bett – oder bist Du etwa schon?!“ Kristina schüttelte energisch den Kopf: „Nein!! Was denkst denn Du…?!“ „Okay, das wäre auch nicht seine Art, gleich am ersten Tag, nein, am Anfang ist er ganz und gar Gentleman und total charmant, damit umgarnt er Dich, und dann packt er zu. Dauert nicht mehr lange, ich sag ´s Dir. Na gut, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, und ganz klar, das schmerzt. - Aber was mich selbst angeht, ist es mir lieber, dass das passiert, als dass Du gar nicht da wärst. Verstehst Du?!“ Kristina blieb stumm, aber mit ihren Händen, die solange reglos auf Brittas Po gelegen hatten, begann sie nun wieder, die festen, wohlgeformten Rundungen sanft zu streicheln. Britta versuchte es noch mal: „Ich mag Dich einfach, Kristina, das habe ich gleich von Anfang an gespürt. Und da will ich nicht an Dich und Dr. Moretti und was zwischen Euch passiert denken, sondern lieber daran, dass auch wir beide eine tolle Zeit miteinander haben werden, dass Du in meinem Team bist. Dass ich so jemand Liebes wie Dich kennengelernt habe. Und das ist viel wichtiger, finde ich, als meine blöde Eifersucht.“ Kristina beugte sich vor und küsste sanft Brittas Schulter. „Ich mag Dich auch.“ Und dabei glitt ihre linke Hand zwischen Brittas Schenkel, gefährlich nah an ihr Allerheiligstes. Wohlig streckte sich die schlanke blonde Frau unter diesen liebevollen Streicheleinheiten. „Warte!“ Britta richtete sich auf und griff nach ihrer Tasche. „Für da unten habe ich eine spezielle Sonnencreme...“ Sie gab Kristina eine kleine Tube und legte sich wieder hin. Kristina sah auf die Packung und staunte. Ein Intimmassageöl mit Lichtschutzfaktor 10. Das war ja wohl eine ganz deutliche Aufforderung, auch Brittas blank rasierten Schoß einzuölen.
„Im Eden geht es zu wie in einem Harem.“ begann Britta wieder. „Und jede weiß von der anderen. Ich habe es gleich gesteckt bekommen, als ich das erste Mal in Berlin war, von einer Kollegin, die ich noch von früher kannte. Da aber hatte ich längst schon wieder was mit ihm angefangen, und da kam ich einfach nicht mehr aus der Nummer raus. Dass ich seine Favoritin bin, wie er sagt, das ist auch kein Trost. In Rostock, wo er nun in letzter Zeit oft ist, oder wenn ich in Berlin bin, dann ist er nur für mich da, aber sobald ich ihm den Rücken zudrehe…“ „Und seine Frau?“ wollte Kristina wissen. Sie ließ ein bisschen von dem speziellen Öl in die Handfläche laufen und rückte etwas weiter in Höhe von Brittas Hüften. Die spreizte weit ihre Schenkel und bot Kristina viel Platz dazwischen zum Einölen. Behutsam strich Kristina das Öl auf die rasierten Lippen. „Die lebt in der Schweiz und gibt sein Geld aus. Er ist etwa einmal im Monat da, und das scheint ihr zu reichen. Sie ahnt vieles und weiß einiges. Aber wer weiß schon, was sie selbst in der Schweiz macht. – Das ist total schön, was Du da machst.“
„Was ist eigentlich mit Dir?“ meinte Britta plötzlich und sah wieder zu Kristina auf. „Och…“ „Hast Du einen Freund?“ „Nein.“ Kristina hoffte, dass Britta es dabei belassen würde, und kümmerte sich stattdessen um so liebevoller ums Einölen von Brittas Schoß. Dabei glitten ihre Finger leicht auch mal zwischen die geölten Lippen. Sie musste der Versuchung widerstehen, weiter... „Also kein Freund?“ erinnerte Britta an ihre Frage. „Bist Du etwa Single?“ Wieder zögerte Kristina. Sollte sie Britta etwa verraten, dass sie mit Jana zusammenlebte wie ein Paar? Aber Britta erriet es selbst und kam ihr zuvor: „Du hast eine feste Freundin?!“ Kristina gab sich geschlagen „Ja.“ „Ist es diese Jana, von der Du erzählt hast?“ „Genau.“ „Und ist es etwas Ernstes?“ Kristina nickte. „Na ja, wir leben mehr oder weniger zusammen. Wir haben zwar noch getrennte Wohnungen, aber eigentlich…“ „…verbringt ihr Eure Tage und Nächte zusammen…“ vollendete Britta den Satz. „Ja…“ Die blonde Frau drehte sich zu Kristina hin auf die Seite und grinste. „Dann wird Dr. Moretti ja kein leichtes Spiel mit Dir haben.“ Kristina wurde etwas verlegen. „Weiß nicht. Also so ist es ja nicht. Ich mag ja Männer…“ Britta schmunzelte. Sie legte sich auf den Rücken. „Machst Du bitte vorne weiter?!“ „Klar.“ Britta ließ nicht locker, sie wollte es genau wissen: „Du magst also beides?“ „Hmh, genau.“ „Und Jana?“ Kristina verstand nicht gleich, worauf Britta hinauswollte, daher ergänzte die blonde Frau: „Ist es mit ihr denn nun etwas Ernstes oder nicht? Klang nicht so…“ Kristina überlegte einen Moment. Diesmal drängte Britta nicht sogleich auf eine Antwort. Derweil kümmerte sich das groß gewachsene dunkelhaarige Mädchen um die Brüste ihrer Chefin, cremte sie gründlich ein, gründlicher als notwendig gewesen wäre. Dann begann sie zögerlich: „Weißt Du, ich mag Jana, es ist wunderschön mit ihr, aber es ist nichts für´s Leben. Also tatsächlich nichts Ernstes, wenn Du so willst. Eigentlich schaue ich mich schon nach Männern um. Insofern bin ich schon so eine Art Single… Jana sieht das, glaube ich, genauso.“ „Frauen und Männer - so eine bist Du also….“ meinte Britta in einem vielsagenden Tonfall. Kristina fragte vorsichtig: „Findest Du das schlimm?“ Die schöne blonde Frau lachte laut, richtete sich auf und beugte sich zu Kristina, gab ihr einen überraschenden Kuss auf den Mund und streichelte dabei ihren Oberarm. „Ach Süße… Ganz im Gegenteil! Ich finde es großartig!! Ich kann Dich bestens verstehen - ich liebe genauso wie Du Frauen und Männer.“ Dann ließ sie sich wieder auf die Decke sinken. „Aber im Moment fehlt mir in meinem Leben die richtige Frau… Aber wer weiß, vielleicht ist die ja gar nicht mehr so weit entfernt…“ Bei diesen Worten nahm sie Kristinas Hand in ihre und drückte sie sanft.
Kristina hatte es längst geahnt, aber der letzte, sehr eindeutige Satz kam doch ziemlich überraschend. Auf der einen Seite machte ihr Herz einen beglückten Sprung, als sie das hörte, denn Britta gefiel ihr sehr, ihr Gedanke von vorhin kam ihr wieder in den Sinn. - Doch andererseits, das war ihre Vorgesetzte, das konnte ja eigentlich, ach was, das musste Ärger geben. Sie versuchte, ihre widerstrebenden Gefühle zu verdrängen und fragte stattdessen: „Hattest Du schon viele Frauen in Deinem Leben?“ „Was heißt schon viel?! Während meiner Studentenzeit in Berlin hatte ich eine WG-Mitbewohnerin, die hatte sich in mich verliebt, und da sind wir nach einer Party irgendwann mal zusammen im Bett gelandet. Das war mein erstes Mal mit einer Frau, es war echt schön, viel schöner, als ich erwartet hätte.“ Kristina hatte nun die Brüste, den Bauch, die Hüften, die Beine gründlich eingecremt, es verblieb nur noch der Venushügel, der Schoß. Britta nahm, ohne hinzuschauen, Kristinas Hand und führte sie dorthin. „Da bitte auch noch, Süße...“ Dann fuhr sie fort: „So hat das damals angefangen mit den Frauen. Aber es ging nicht gut, denn sie wollte immer mehr, wurde immer mehr zur Klette; da bin ich dann raus. Und dann kam schon Peter, also Dr. Moretti. Er war mein erster Mann, mit zwanzig erst. Spät, oder?“ „Ich hoffe, es bis dahin erlebt zu haben…“ Britta richtete sich überrascht auf. „Was?! Du hast noch nicht….?“ Kristina lächelte. „Nein, noch nicht. Bislang habe ich dank Jana aber auch nichts vermisst. Ich meine, ich habe sie kennengelernt, als ich siebzehn war. Und vorher…. hatte meine Mutter immer ein strenges Auge auf mich… Aber erzähl, hattest Du noch mehr Frauen?“ Britta legte sich wieder hin, und Kristina begann ihren Venushügel sanft einzucremen. „Ja, auf Ibiza, einige kurze Onenightstands. Aber seitdem nicht mehr. Und irgendwie vermisse ich die Liebe einer Frau…“ Dabei sah sie Kristina festen Blickes an.
Das war ein deutliches Angebot, und Kristina rang mit sich, was sie tun und sagen sollte. Sie lenkte einfach erstmal ab. „Kommst Du mit ins Wasser? Es ist so heiß…“ Schon war sie aufgestanden. „Gern.“ Kristina nahm Brittas Hand und zog sie hoch, dabei kamen sie sich sehr nahe, Britta umfasste Kristinas Taille, gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann nahm sie Kristinas Hände in ihre und sah das dunkelhaarige Mädchen ernst an: „Kristina…“ „Ja?“ „Ich war eben wohl etwas zu offen… Fühle Dich jetzt nicht bedrängt, okay?! Ich bin einfach nur froh, dass Du da bist! Es wäre schön, wenn wir beide uns einfach gut verstehen, egal, was passiert. Wir werden eine tolle Zeit haben, okay?“ Und schon ließ sie die Hände der jungen Rumänin los und lief voran ins Wasser.
Anschließend gingen sie zum Eisstand – natürlich nackt – und unterhielten sich dort weiter, im Schatten an eine Art Bartresen gelehnt. Mindestens zwanzig Augenpaare, zumeist männliche, hatten die beiden hübschen Frauen schon bei ihrem Bad und ihrem Weg über den Strand begleitet und blieben nun aufmerksam auf sie geheftet.
„Weißt Du, Kristina, dass Dich der halbe Strand anstarrt?“ „Nein - denn die starren Dich an!“ gab die groß gewachsene Dunkelhaarige lachend zurück, „Mich kennen die ja schon.“ Sie kamen auf die Arbeit im Eden zurück und wie sich Britta das vorstellte. Ganz zum Schluss sprachen sie über die Dienstkleidung. Insbesondere Kristina hatte da ganz besondere Vorstellungen. Sie erbat sich vom Kioskbesitzer einen kleinen Block und einen Stift, um Britta aufzumalen, an was sie dachte.
Kristina schlug vor, dass alle Frauen irgendein einheitliches Element tragen sollten, im Hotel- und Restaurantbereich ebenso wie im Wellness- und Badebereich und ebenfalls die wenigen Schwestern im Kosmetik- und Pflegebereich. Einheitlich im Sinne eines Wiedererkennungswertes oder besser eines Markenzeichens könnte zunächst die Farbe der Kleidung sein. Hier schlug Britta zartrosa vor. Das fand Kristina ungewöhnlich, die eher an blau oder beige gedacht hatte. Doch zartrosa, so sagte Britta, passe besser zur Gesamteinrichtung und zum corporate design des Projektes. Sie erzählte, es sei längst eine Marketing-Agentur damit beauftragt, den gesamten Auftritt vom Internet bis zur Werbung und dem Design der Räume, vom Angebotskonzept bis hin zur PR zu gestalten. Die Grundfarbe habe man gemeinsam mit Dr. Moretti und ihr mit zartrosa festgelegt, das wirke harmonisch und beruhigend. Aber über die Kleidung sei bislang noch nicht gar nicht gesprochen worden, soviel sie wusste, dabei sei es höchste Zeit.
Eine weitere Einheitlichkeit solle darin bestehen, dass alle Frauen Röcke trugen, schlug Kristina weiter vor. Britta nickte. Kurze Röcke, ergänzte Kristina, und wieder stimmte ihre Vorgesetzte zu. Das dunkelhaarige Mädchen begann nun zu zeichnen.
„Du hast echt Talent!“ meinte Britta anerkennend. „Damit habe ich mir immer die langweiligen Stunden in der Berufsschule vertrieben. Ich muss schon Tausende von Kollektionen entworfen haben…“
Für die Schwestern entwarf Kristina enge Schwesternkittel, für die Mädchen im Wellness -und Badebereich sportliche Trikots und kurze Röcke, ganz so wie Hockeydamen. Die Angestellten im Hotel- und Restaurantbereich sollten elegante Kostüme tragen, taillierte, tief dekolletierte Blazer und dazu passende enge Röcke,. farblich sollte der Unterschied in weißen Blusen für das Hotel und hellblauen Blusen für das Restaurant liegen.
Allen war gemeinsam, dass die Rocklänge etwa bis zum halben Oberschenkel ging, damit einerseits ansprechend kurz und andererseits noch artig genug war.
Für Kristinas Outfit und damit das der anderen drei Mädchen, die als eine Art ständige persönliche Ansprechpartnerinnen der Gäste eingestellt wurden, wollte Britta noch etwas besonderes. Kristina zeichnete die Kostüme noch enger, noch figurbetonter und noch ein wenig kürzer. Aber irgendetwas störte Britta noch. „Mir ist das noch zu – förmlich.“ „Dann erkläre mir, was Du meinst, vielleicht kann ich es dann besser zeichnen.“ „Da muss ich weiter ausholen.“ Also begann Britta, noch mal etwas über den Hintergrund des Entstehens des Eden zu erzählen, so wie es Kristina aus der offiziellen Version von Dr. Moretti erst teilweise kannte.
Die Patientinnen in Dr. Morettis Klinik in Berlin seien allesamt wohlhabend, viele gehörten der obersten Gesellschaftsschicht an. Darunter seinen viele Gattinnen – und Geliebte – von Wirtschaftsgrößen, wichtigen Entscheidern und Machern, gelegentlich auch mal bekannten Politikern, viele Diplomatengattinnen, viele Menschen aus dem Medienbereich, der Kunst und Kultur, und in letzter Zeit, seit Dr. Moretti immer bekannter werde, auch Reiche aus anderen Ländern, oft nun aus Russland. Es gäbe natürlich auch Männer, die sich behandeln und operieren ließen, gar nicht mal so wenig, aber um die gehe es beim Projekt Eden weniger. Denn von den Ehefrauen, die oftmals keine weitere Aufgabe hätten als schön und attraktiv dem Gatten zur Seite zu stehen, an ein gewisses Maß an Luxus gewöhnt und mitunter etwas gelangweilt, höre man oft, sie wünschten sich nach der Operation noch etwas Zeit zur Genesung und Erholung. Die meisten Männer dagegen, die ihrem Aussehen nachhelfen ließen, und die selbständigen Unternehmerinnen oder Managerinnen, für die gutes und gepflegtes Aussehen ja ebenso mittlerweile Pflicht war, hätten für so viel Müßiggang meist gar keine Zeit.
Von vielen der Patientinnen also habe man in der Schönheitspraxis in Berlin erfahren, das sie sich so etwas wie ein stilles Rückzugsgebiet wünschten, ein Wellness-Resort zum Wohlfühlen, aber nicht weit weg von Berlin, also für wenige Tage ohne umständliche Anreise, in dem sie sich ein bisschen pflegen und verwöhnen lassen wollten, für die Gattinnen also auch so eine Art Urlaub vom Gatten. Man empfahl dann so dies und das, was man kannte oder wovon man gehört hatte, und irgendwann meinte Dr. Moretti, das könne man doch auch selbst machen, statt das Geschäft anderen zu überlassen, und das gleich mit der Behandlung anbieten. So entstand die Idee vom Eden.
Man würde mit dem Wellness-Projekt Eden also eine recht verwöhnte Klientel ansprechen, zumeist Frauen, gelegentlich Männer, die dann meistens aus der Medien- oder Modebranche kämen, die sich allesamt unweit von Berlin nach Ruhe, Entspannung und seelischer und körperlicher Pflege sehnten. Es wäre ein erlesener Kreis, denn man bliebe wie in einem elitären Golf-Club unter sich. Daher gab es auch kaum öffentliche Werbung. Man setzte darauf, dass sie Patientinnen wiederkämen, also nicht nur nach einer Operation, sondern immer mal wieder für ein paar Tage, und all dies Freundinnen erzählten, so dass das Eden eher als Geheimtipp die Runde machen sollte. Hinzu kämen als Gäste die Ehemänner, die dann ihre Frauen zum Sonntag abholen kämen und oft schon am Samstag für eine Nacht anreisten. Und diejenigen, die hier in aller Stille ihren Geliebten beiwohnen konnten.
Aber abgesehen von diesen wären die Frauen meisten allein hier. Und hier nun käme Kristinas Aufgabe ins Spiel.
Die vier dafür ausgewählten Mädchen sollten besonders für diese Damen mehr sein als nur aufmerksame Ansprechpartnerinnen, sondern vielmehr wie gute Freundinnen auftreten, sich freundlich um sie kümmern, ihnen Ausflüge anbieten und wenn gewünscht mitkommen, sich mit ihnen auch mal unterhalten, ihnen bei Tisch Gesellschaft leisten.
Diese Aufgabe war Kristina neu. Dennoch, das klang sehr interessant. „Doch wie soll das gehen, Ihr habt doch viele Gäste?“ fragte Kristina. „Maximal dreißig, mehr Betten haben wir nicht. Im übrigen, das finanziert sich auch noch anders als durch die Gäste – sonst ginge das gar nicht, all der Aufwand für so wenige Menschen, trotz der hohen Preise. Nein, Dr. Moretti hat das Eden als Location für eine TV-Serie vermietet, zweimal im Jahr für einen ganzen Monat. Das bringt schon viel ein. Aber zurück zu Eurer Betreuung: Du wirst zwischen einer und vier bis fünf, höchstens mal acht Frauen betreuen. Wenn es viele gleichzeitig sind, dann kümmerst Du Dich um alle soviel wie es geht. Du kannst sie ja auch zusammen bringen, beim Essen zum Beispiel. Außerdem, keine wird eine 24-Stunden- Betreuung erwarten und auch nicht bekommen können, jede so um die ein, zwei Stunden am Tag. Du wirst sie in Empfang nehmen, zum Hotelzimmer geleiten und das Haus zeigen, ihnen die Schönheits- und Wellnessangebote erklären, alles für sie organisieren und reservieren, sie in den Wellness- und Thermenbereich begleiten, über das vielfältige Angebot im body and beauty – Bereich informieren, für alle Wünsche da sein und alle Arten von Annehmlichkeiten besorgen, und wenn wenig los ist, wirst der einen oder anderen Kundin oder auch mal Kunden in der Therme oder im Park schlichtweg Gesellschaft bieten.“
„Dann bin ich also viel im Thermen- und Wellnessbereich mit denen?“ „Ja, oft, und im Sommer auch viel im Park.“ „Wenn die drinnen am Pool liegen oder sich draußen sonnen?! Was wäre denn da für mich die richtige Kleidung?“ „Ach ja, die Kleidung... Ich bin eigentlich für zwei Möglichkeiten: Im Hotelbereich das eine, eher formelle, und im Thermenbereich auch etwas Passendes...“ „Darf ich mal eine Frage stellen?“ „Klar.“ „Wie sieht es mit Nacktbaden im Eden aus?“ Britta grinste. „Jeder wie er es mag... Ich habe mit Moretti noch nicht darüber gesprochen. Ich bin jedenfalls dafür, dass wir da keine Vorschriften machen. Wer nackt in der Therme sein will, soll das tun, am Pool und am See genauso.“ Kristinas Gesicht hellte sich auf: „Und wenn mein Gast dort FKK macht – dann darf ich auch?“ „Warum nicht?! Wenn Du eine der Damen in die Sauna begleitest, dann würdest Du ja auch nichts tragen, und wenn Ihr dann im Anschluss baden geht...“ Kristina freute sich über die Vorstellung, ihr nackte Leidenschaft im Eden ausleben zu dürfen. Doch Britta bremste ihre Freude: „Ich muss aber erst mal noch mit Dr. Moretti sprechen...“
Kristina hatte aber längst schon einen anderen Einfall: „Sag mal, wie laufen eigentlich die Gäste im Haus herum?“ „Wieso?“ „Könnte man es nicht so machen: Jeder bekommt nach der Ankunft einen Hausmantel gestellt, vielleicht einen flauschigen Bademantel im Winter und einen leichten Sarong im Sommer oder so, alle gleich, eben rosafarben. Nach dem Motto: Legen Sie mit Ihrer Kleidung auch den Alltag ab! Die laufen doch ehe alle nur zwischen Therme und Park, Bistro und Zimmer hin und her, da werden viele im Bademantel herumlaufen. Aber wenn alle in demselben herumlaufen, ist das doch gleich viel netter. Das gibt gleich das richtige Gefühl für wellness. Und nur abends ziehen sich alle schick an.“ „Klasse Idee!“ Britta war begeistert. Kristina spann ihre Vorstellung weiter: „Und ich hätte dann für den Empfang und abends für das Essen ein Kostüm an, und tagsüber in Therme und Park auch so einen Bademantel. Dann gehörten wir vier Mädchen auch mehr zu den Gästen, schon optisch.“ Sie begann sofort mit dem Zeichnen, zunächst mit dem Kostüm.
Britta fragte lachend, wo dort eigentlich der Gürtel ende und der Rock beginne, sie könne da keinen Unterschied mehr feststellen. Tatsächlich hatte sich Kristina selbst gezeichnet und das in einem absolut superkurzen Rock, mit ansatzweise bauchfreier, hautenger, weit offener Bluse und Figur betonendem Blazer. „Damit wärst Du eine Sensation!“ sprach Britta, und Kristina fragte vorsichtig: „Aber es sieht doch noch seriös genug aus, oder? Oder findest Du das zu… zu…“ Britta riet: „Zu offenherzig? Oder meinst Du: zu freizügig?“ „Na ja, zu nuttig vielleicht?“ Die blonde Frau lachte: „Du doch nicht! Nein, Süße, keine Sorge, es kommt nicht darauf an, was man trägt, sondern wie! Und Du wirkst so dermaßen unschuldig in Deiner perfekten Schönheit… bist Du ja auch noch… unschuldig… ich kann es kaum glauben…“ schob sie ein, „Du könntest auch nackt herumlaufen, Mädchen! Du bist zum Anbeißen schön, aufregend, sexy, erregend, aber bestimmt nicht billig oder käuflich oder so, egal was Du anhättest… keine Sorge! Im Übrigen, dieses Kostüm sieht nach Haute Couture aus, nach Laufsteg, nach Paris, und ist wirklich verdammt elegant und seriös… Und aufregend…“ „ Und die anderen drei Mädchen, würden die das auch anziehen?“ „Die sind alle sehr hübsch – und Morettis Gespielinnen. Wenn er es ihnen sagt, dann machen die das – und das auch noch gern.“ „Und nun der Bademantel.“
Der Bademantel war schmal und natürlich ebenso kurz wie das Kostüm knapp über den Schoß reichend. „Sieht toll aus.“ befand Britta. „Hat nur einen Haken.“ „Und der wäre?“ Kristina grinste: „Der ist ja für die Zeit am Pool und in der Therme gedacht. Und auf nackter Haut wird das echt zum Wagnis.“ Britta gab Kristina einen Klaps auf den Po und meinte: „Komm, wir gehen zurück in die Sonne.“
Kommentare
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