Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 3


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15.12.2008
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Am Samstag, kurz nach Mittag, begannen Susanne die Nerven zu flattern. "Mama! Papa! Ich hab's gewusst! "Bei der noblen Einladung den ganzen Abend splitternackig rumlaufen, das pack ich glaub ich nicht... Ihr müsst mir helfen, BITTE!!!". Trotz der guten Vorbereitung auf diesen Abend bekam unsere 16jährige Tochter jetzt doch noch weiche Knie. Dabei lief sie jetzt schon fast drei ganze Wochen nur mit ihren Hausschuhen bekleidet durch die Wohnung. In der Zeit war der gleichaltrige Neffe unserer Freunde regelmäßig zu Gast gewesen und auch eine alte Bekannte meiner Frau hatte sie bei einem spontanen Besuch schon so gesehen. Aber das edle Abendessen mit meinem Kollegen und seiner Frau machte ihr jetzt richtig Angst. Sie kannte die beiden nicht und die Ungewissheit war wohl nun zuviel für sie geworden.

Wer die ersten sechs Teile der Geschichte noch nicht gelesen hat, dem empfehle ich an dieser Stelle zunächst folgende Teile in der angegeben Reihenfolge zu lesen. Nur so kennt man die Vorgeschichte und die Akteure. Außerdem macht das Lesen der Geschichten hoffentlich auch Spaß.

Sonntag Abend (neue Fassung)
Sonntag Abend, die 2. Woche
Sonntag Abend, die 3. Woche
Sonntag Abend, die 4. Woche
Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 1
Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 2


"Und wie genau meinst Du jetzt, dass wir Dir noch helfen können?" fragte ich meine Tochter. Wild gestikulierend stand sie mit ihrem schlanken nackten Körper vor uns im Wohnzimmer. "Was weiss denn ich? Ich müsst mich halt pushen dass ich mich nicht blamiere! Ihr sagt immer, dass ich das selber entscheiden kann und jederzeit abblasen, aber so packe ich das bestimmt nicht, wenn ihr mir nicht helft dass ich es durchziehe! Und überhaupt Mama: Warum haben wir die Aktion mit der Umkleidekabine am Dienstag gemacht und nicht heute? Als wir da zurückgekommen sind hab' ich mich soooo stark gefühlt, da hätte ich es bestimmt gepackt!" Offenbar hatte es starken Eindruck auf Susanne gemacht dass meine Frau sie beim Einkaufen über 20 Minuten nackt in der Umkleidekabine hatte warten lassen um ihren Mut etwas zu trainieren.

Meine Frau Inge und ich waren einen Moment etwas ratlos. Inge antwortete als erste: "Also für einen Besuch im Einkaufszentrum hätte ich heute echt keine Zeit gehabt. Ich muss das Abendessen mit den 4 Gängen vorbereiten, da geht der Rest des Nachmittags drauf. Wenn Du Dir noch eine Aufputschaktion gönnen willst, dann auf jeden Fall ohne mich. Ich kann Dir aller höchstens noch die Nummer von dem Geschäft raussuchen damit Du fragen kannst ob die Verkäuferin überhaupt das ist heute. Die heißt Petra, aber ich kennen nicht mal ihren Nachnahmen."

Susanne war so im aufgedreht dass sie dieses eher rhetorische Angebot ihrer Mutter sofort annahm. Fünf Minuten später saß sie mit dem Telefonhörer in der Hand auf dem Sofa "Ja, hallo? Guten Tag, ich hätte da noch eine Frage an eine Verkäuferin bei Ihnen, die mich diese Woche beraten hat. Petra hieß die glaube ich... Ist die da heute? Kein Problem ich kann dran bleiben bis sie die Kundin bedient hat... " Es vergingen mehrere Minuten ehe sich in der Leitung wieder etwas zu tun schien: "Ja hallo, da ist die Susanne, die Tochter von der Inge. Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch am Dienstag durch den Kabinenvorhang... " Natürlich erinnerte sich Petra an die Situation. Es kam ja nicht alle Tage vor dass eine Kundin ihre 16jährige Tochter als Mutprobe über 20 Minuten nackt in der Umkleidekabine zurückließ. Susanne kam jetzt etwas ins stocken. Die Frau ans Telefon zu bekommen war einfach, aber was sollte sie ihr jetzt sagen? "Wissen Sie, ich hab ihnen doch von der Einladung bei uns zu hause erzählt. Ähm, das ist jetzt halt heute... Und, naja, als ich am Dienstag heimgekommen bin, da hab ich mich so toll gefühlt da hätte mir das nix ausgemacht. Aber jetzt ist der Kick wieder weg und ich hab echt Schiss. Und da hab ich mir halt überlegt... vielleicht können ich heute noch mal... natürlich nur wenn das kein Problem für sie wäre..." Die Frau auf der anderen Seite nahm sich viel Zeit für ihre verständnisvolle Antwort. Susanne hörte gespannt zu, ehe sie wieder antwortete: "Naja, meine Mama sagt sie muss das Essen vorbereiten und hat keine Zeit. Aber vielleicht könnte sie mich ja zumindest zu Ihnen hinfahren... Ja klar, müsste sie mich dann auch wieder abholen..." Meine Frau verdrehte die Augen aber nickte dann wenig begeistert. Ich überlegte kurz ob ich einspringen konnte, aber die Büroarbeit wuchs mir immer mehr über den Kopf und ich würde ohnehin bis kurz vor dem Eintreffen der Paulus arbeiten müssen um einigermaßen fertig zu werden.

Susanne sagte zu Petra dass ihre Mama zugestimmt habe sie zu fahren. Sie hörte noch einmal, dann sagte sie "Warten Sie mal, ich schalte mal auf Freisprechen, die Mama steht hier neben mir." Das Telefon piepste dann hörten wir die Verkäuferin aus dem kleinen Lautsprecher des Schnurlostelefons: "Hallo Inge, kannst Du mich hören? Ok. Du pass mal auf, da Deine Tochter ja offenbar dringend noch einen kleinen Aufpepper braucht vor Eurer Einladung, schlage ich vor Du kommst erst dann wieder um sie abzuholen wenn ich Dich anrufe und bestätige, dass Susanne wirklich mutig war, ok? Nicht dass sie heute insgesamt ihren schwachen Tag hat und sich gar nichts mehr traut." Inge schaute Susanne an, die nickte etwas verhalten und sagte leise "Ja, das ist glaube ich eine ganz gute Idee. Irgendwer muss mir jetzt einfach helfen das durchzuziehen."

Damit war es dann beschlossen und Susanne schlüpfte in ihre lässigen Freizeitklamotten und die Turnschuhe und Inge schaltete in der Küche die Herdplatten aus, wo sie bereits begonnen hatte das Essen vorzubereiten. Dann fuhren die beiden in Inges Wagen in Richtung Einkaufszentrum. Gottseidank ist Petra eine echte Quasselstrippe, so dass wir noch vor dem Eintreffen der Paulus haarklein telefonisch unterrichtet wurden was sich nach dem Eintreffen von Susanne im Modegeschäft zugetragen hatte.

Suanne kam mit gesenktem Blick in den Laden, Inge hatte sie außen vor der Tür des Einkaufszentrums aussteigen lassen. Petra kam freundlich lächelnd auf sie zu und meinte "Hallo Susanne! Freut mich, dass Du so viel vertrauen zu mir hast. Du kannst übrigens Petra zu mir sagen. Ich würde sagen die Nummer mit der Umkleidekabine müssen wir nicht noch mal machen, das wäre ja langweilig. Komm, gehen wir erst mal nach hinten. Sie führte Susanne durch den Perlvorhang in das kleine Lager wo die Artikel untergebracht waren, die nicht im Verkaufsraum Platz fanden. Nur zwei Schritte hinter dem Perlvorhang blieb sie unvermittelt stehen, so dass Susanne direkt zwischen ihr und dem Perlvorhang stoppen musste. Petra schaute sie freundlich aber bestimmt an und sagt "Also, dann wollen wir mal keine Zeit verlieren. Gib mir schnell Deine Sachen, nicht lange überlegen!" Susanne bekam Gänsehaut. Nicht einmal eine Armlänge entfernt hinter ihr war der Perlvorhang zum Verkaufsraum. Dort waren einige Kundinnen am Bummeln, auch wenn keine weniger als 10 Meter entfernt war. Durch den Perlvorhang konnte man ganz gut nach außen schauen, wie viel von dem dunkleren Inneren des Lagers von außen zu erkennen war, war nicht genau zu sagen. Susanne fasste sich ein Herz und zog in Windeseile den Pullover über dem Kopf, einen BH oder ein Unterhemd hatte gar nicht angezogen gehabt. Sie schaute noch mal durch den Perlvorhang nach draußen, dann warf sie ihre Turnschuhe und Socken auf den Pullover und schob sich die alte Jeans mitsamt ihrer Unterhose runter und warf sie hinterher.

"Super, das läuft doch prima!" freute sich Petra und begann Susannes Sachen in eine große Plastiktüte zu stopfen. Dann deutete sie auf die Regalfächer und erklärte: "Hier siehst du die Jeansmarke, Taillenweite und Beinlänge auf den Fächern aufgedruckt. Weil wir ständig Artikel rausnehmen und zurücklegen müssen, sind die natürlich nie wirklich perfekt sortiert. Ich möchte dass Du Dich jetzt darüber machst das Etikett jeder Jeans zu kontrollieren, ob sie im richtigen Fach liegt. Das macht sonst unsere Aushilfe, aber die liegt seit einer Woche mit Grippe im Bett, deshalb dürfte es schon ganz schön chaotisch geworden sein in der Zwischenzeit. Wenn Du fertig bist kannst Du bescheid sagen. Ich muss wieder raus sonst muss meine Kollegin den Laden ganz alleine machen. Damit verließ sie das Lager mitsamt Susannes Sachen durch den Perlvorhang und half ihrer Kollegin beim kassieren. An der einzigen offenen Kasse hatte sich bereits eine ganz ordentliche Schlange gebildet. Susanne sah vorsichtig durch den Perlvorhang hinaus. Wahrscheinlich würde man von dort draußen nicht viel sehen. Aber was wenn Petras Kollegin ins Lager kommen würde? Möglichkeiten zum Verstecken gab es keine in dem kleinen Lagerraum. Obwohl es in dem Laden ziemlich warm war bekam sie Gänsehaut. Wie konnte sie nur selber nach so einer irren Situation gefragt haben? Sie stand doch tatsächlich splitternackt im Lager des Modegeschäfts und ihre Sachen waren in der Plastiktüte im Verkaufsraum. Im Notfall hätte sie sich maximal eine der Jeans anziehen können. Aber barbusig und barfuss, das wäre auch extrem peinlich geworden wenn jemand sie so gesehen hätte.

Susanne hatte kein Uhr an, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie die erste Seite des Lagers durchgesehen hatte. Es lagen tatsächlich unzählige Hosen nicht in den richtigen Fächern und sie musste fast alle Stöße komplett sortieren. Es war bestimmt schon eine halbe Stunde, seit sie ihre Sachen ausgezogen hatte. Da plötzlich kam Petra durch den Perlvorhang. "Pass auf Susanne. Ich muss mal kurz in den Lebensmittelsupermarkt. Du kannst hier einfach weiter machen, meiner Kollegin hab ich bescheid gesagt dass Du die Sortierarbeiten machst, das ist kein Problem." Susanne schaue sie erschreckt an "Und weiß Deine Kollegin dass ich..." Petra unterbrach sie: "...dass Du nackig hier arbeitest? Na klar hab ich ihr das erzählt. Sie hat den Schlüssel für das große Fach unter dem Ladentisch, da haben wir Deine Sachen weggesperrt. Meine Kollegin ist etwas konservativ, die war schon ziemlich entsetzt. Aber Du musst Dir keine Sorgen machen, die traut sich bestimmt nicht jetzt ins Lager zu kommen solange Du hier so rumläufst." Damit verschwand sie dann und es dauerte fast eine weitere halbe Stunde bis sie zurück war. Der Supermarkt liegt am anderen Ende des Einkaufszentrums in der Tiefebene und man läuft schon fast 10 Minuten bis man dort ist. Susanne war fertig mit den Sortierarbeiten und hoffte darauf ihre Kleider jetzt wieder zu bekommen.

Petra kam mit einer großen Tüte des Supermarkts in Lager. "Ok, Gottseidank war die Filialleiterin da. Die kenne ich schon seit Jahren und sie hat zugestimmt uns zu helfen." Susanne erschrak etwas, sei verstand nicht so recht was Petra meinte. Da zog diese einen weißen, armfreien Kittel aus der Tüte, wie er typischerweise von den Mitarbeiterinnen im Supermarkt getragen wird. Dazu beförderte sich noch ein paar einfache Schlappen im Birkenstock Stil zu Tage. "Hier, das hat sie mir mitgegeben. Das ist die Grundausstattung für Aushilfen bei denen. Die haben heute morgen die Lieferung mit den Angebotsartikeln für die nächste Woche bekommen. Da müssen überall die Umkartons weg, damit sie die Dienstag in den Verkaufsraum stellen können. Ich hab gesagt Du machst das für sie, dafür kannst Du den Kittel und die Schuhe behalten und sie hat versprochen ein bisschen auf Dich aufzupassen." Susanne wusste nicht so recht was Petra jetzt genau vor hatte und wollte sich schon weigern mitzumachen. Petra las ihren Gesichtsausdruck und meinte freundlich "Jetzt komm. Lass Dich nicht hängen. Wir wollen doch fertig werden, um 20 Uhr kommt der Wachmann und geht überall durch. Du willst doch nicht immer noch nackt hier rum stehen wenn er kommt, oder?" Susanne verstand dass es keine echte Option war jetzt zu kneifen und fragte mit vertreten Augen: "Und soll ich das Ding jetzt einfach so anziehen? Ohne was drunter oder was?" Dabei hielt sie den weißen Kittel vor sich hin. Petra hatte ganz klare Vorstellungen. "Na klar, los rein jetzt in das Teil und schlüpf in die Schuhe damit wir los kommen." Susannen zog sich den Kittel über und war noch nicht richtig mit ihren nackten Füssen in die Schlappen geschlüpft das schob Petra sie schon durch den Perlvorhang in den Verkaufsraum. Ihrer Kollegin rief sie zu "Wir gehen noch mal rüber in den Supermarkt. Du kannst Dich bei Susanne hier bedanken, sie hat gerade das Lager sortiert." Die etwas ältere Kollegin von Petra versuchte ein schüchternes Lächeln, dann waren die beiden auch schon draußen in dem Überdachten Gang des Einkaufszentrums.

Sie gingen flott in Richtung Supermarkt. Die vielen Kunden am Samstag Nachmittag waren zumeist mit sich selbst und den großen Schaufenstern beschäftigt, so dass kaum jemand wirklich Notiz von dem jungen Mädchen nahm, die im Supermarktkittel mit nackten Armen und barfuss in den Schlappen durch das Einkaufszentrum ging. Natürlich waren die meisten Leute dick angezogen, da draußen Schnee lag. Aber hier drinnen war es ja gut geheizt und wenn eine Verkäuferin von morgens bis Abends hier ihren Dienst tat, dann war es ja eigentlich klar, dass sie ihre Straßenklamotten irgendwo in einem Spinnt hatte. Aber für Susanne fühlte es sich an wie ein Spießrutenlauf. Sie hatte das Gefühl dass alle Leute sie anstarrten. Sie wusste nicht ob man durch die weiten Armausschnitte seitlich auf ihren Busen schauen konnte, deshalb hielt sie die Arme strikt am Körper nach unten. Der Weg schien keine Ende zu nehmen und irgendwie hatte Susanne auch langsam die Orientierung verloren. Als sie auf eine Rolltreppe nach oben zusteuerten raunte sie Petra zu "Bist Du sicher dass wir richtig sind, der Supermarkt ist doch im Keller, oder?" Petra grinste sie an "Wer hat denn gesagt dass wir den kürzesten Weg nehmen? Aber wir sind gleich da." Auf der Rolltreppe nach oben wurde Susanne erst bewusst wie kurz der Kittel war. Der ging ihr gerade mal halb über die Oberschenkel uns sie bildete sich ein die Blicke der Kunden hinter ihr auf der Rolltreppe auf ihrem Po zu fühlen. Im Obergeschoss steuerte Petra direkt auf eine Glastür mit der Aufschrift "Personaltreppe und Notausgang" zu. Sie hatte natürlich einen Schlüssel und sperrte auf, während sie zu Susanne sagte: "Wir gehen lieber von hinten in den Laden rein, durch das Treppenhaus hier. Im Laden würden vielleicht die anderen Verkäuferinnen dumme Fragen stellen."

Sie gingen die menschenleere Treppe hinunter und klingelten an der schweren Eisentür durch die man direkt vom Personaltreppenhaus in den Supermarkt gelangen konnte. Eine freundliche ältere Dame in sauberer Marktuniform mit schickem Halstuch streckte den Kopf durch die Tür. "Hallo! Du bist also die junge Dame die Supermarktarbeit so aufregend findet, dass sie sie umsonst machen will" Dabei grinste sie breit, Petra hatte offensichtlich ausführlich erzählt gehabt. "Wenn ich das recht verstanden habe" meinte die Dame direkt zu Susanne, "dann ist das hier aber nicht exakt die Kleidung die Du bei der Arbeit tragen wirst, oder?" Das leichte Schulterzucken von Susanne und das verstohlene Nicken von Petra wertete sie als Zustimmung und fuhr fort. "Ich würde sagen Du begleitest jetzt mal die Petra wieder mit nach oben, wirfst mir dann den Kittel zwischen den Treppen runter und kommst dann wieder heruntergeflitzt. Die Petra kann dann wieder an die Arbeit gehen und wir sehen zu dass Du Deine Aufgabe hier erledigt bekommst." Susanne schlug das Herz bis zum Hals aber Susanne nahm sie an die Hand und zog sie leicht hinter sich her die Treppe rauf. Die ältere Dame lächelte bestärkend und blieb weiter halb in der Tür stehen.

Oben angekommen musste Susanne ganz tief durchschnaufen. Zu Petra sagte sie "Also das ist jetzt aber deutlich mehr Kick als ich haben wollte! Hier kann doch jeden Moment wer kommen." Aber Petra beruhigte sie: "Da kann niemand kommen, unten ist nur der Supermarkt, im Erdgeschoss hab ich von innen meinen Schlüssel ins Schloss gesteckt, da kann keiner von außen aufsperren und hier oben stehe ja ich. Du solltest Deine Schuhe in die Hand nehmen, dann bist Du schneller und läufst nicht Gefahr zu stürzen." Susanne schaute Petra mit großen Augen an und stöhnte "Echt voll krass das alles hier!" Damit knöpfte sie den Kittel auf und warf ihn mit einer Bewegung zwischen den Geländern hindurch nach unten in den Keller. Jetzt erst realisiert sie, dass durch die Gitterglastür des Treppenhauses durchaus jemand hätte hereinschauen können. Allerdings war in dem Moment niemand dort außen. Sofort schnappte sie sich ihre Schlappen und rannte splitternackt die Personaltreppe des Einkaufszentrums hinunter. Dass sie dabei barfuss auf den groben Fließen lief, lies ihr erst so richtig bewusst werden das ihr ganzer Körper rund rum völlig ungeschützt war.

Unten angekommen stand die ältere Dame in der Tür die sie jetzt weit auf hielt. Von dem Kittel war allerdings weit und breit nichts zu sehen. "Du musst nicht suchen, ich hab Dir den Kittel schon aufgeräumt" meinte die Filialleiterin. Was sie in den paar Sekunden, die Susanne für die Treppe gebraucht hatte, mit dem Kittel gemacht hatte war Susanne rätselhaft. Jedenfalls war er nirgends zu sehen. "Komm rein und zieh Dir die Schuhe an, hier ist es immer ein bißchen schmutzig von den Paletten." Susanne war im Overdrive. Sie hatte keine Ahnung was hinter der Tür zum Supermarkt war, aber hier draußen im Treppenhaus wollte sie auch nicht splitternackt stehen bleiben. Sie gingen in ein ziemlich dunkles und menschenleeres Lager wo alles mit verschweißten Paletten zugestellt war. Susanne sah sich vergeblich nach ihrem Kittel um, irgendwo musste die ältere Dame das Ding doch in der Eile hingeworfen haben. Aber das weiße Textil war einfach verschwunden.

"Also pass auf meine Liebe. Hier stehen die Paletten mit den Babysachen die ab Dienstag Angebotsware sind. Die packst Du alle aus und wirft sie in diese Schütten hier. Die sind schon beschriftet, Du musst halt schauen dass Du nichts durcheinander bringst. Die Unordnung schaffen dann schon die Kunden kurz nach dem wir am Dienstag geöffnet haben..." sie grinste Susanne an. Für einen Moment hatte sie offenbar schon verdrängt dass ihre neue Kurzzeitaushilfe splitternackt neben ihr im Lager stand. Auch Susanne hatte für einen Sekundenbruchteil ihre Nacktheit verdrängt und versuchte die Ausschilderung der Schütten mit den Aufklebern auf den Paletten zu vergleichen. Die Filialleiterin schnitt eine Palettenfolie auf und nahm eine Schuhkarton große Kartonverpackung heraus. "Dummer weiße kommen die Sachen aus verschiedenen Fabriken irgendwo in Fernost. Deshalb sind das eine Menge einzelner Kartons. Die musst Du da hinten in den großen Container werfen sonst stehen wir hier knietief in alten Kartons. Außer mir ist übrigens nur eine Kollegin im Laden, und die werde ich schon eine zeitlang beschäftigen können, hoffe ich. Wenn Du fertig bist sagst Du bescheid dann soll Dich die Petra wieder abholen." Damit ging sie in Richtung des Papiercontainers die Wand entlang und bog auf halber Strecke durch einen schweren Folienvorhang in den Verkaufsraum ab.

Susanne stand mit weit aufgerissenen Augen da. Die Jeans in dem Modegeschäft sortieren war ja schon ein echter Pulstreiber gewesen. Und zumindest lagen da noch Hosen in Reichweite. Aber jetzt stand sie tatsächlich nackt wie Gott sie geschaffen hatte im Lagerraum eines Supermarkts mitten im Einkaufszentrum. Weit und breit war kein ernsthaftes Stück Stoff in Reichweite, nur die winzigen Babyklamotten lagen vor ihr. Sie hatte zwar keine Ahnung wie sie sich bemerkbar machen würde wenn sie fertig war, aber sie beschloss die Sache jetzt so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Auf den Besuch der Paulus heute Abend verschwendete sie keinen Gedanken mehr, das würde im Vergleich zu dem hier wohl auch nicht mehr so schlimm werden.

Sie begann so schnell sie konnte die einzelnen Kartons aufzureisen um die Babysachen in die einzelnen schweren Drahtschütten zu sortieren. Das ging flott voran und nach einiger Zeit konnte sie tatsächlich nirgends mehr hintreten, weil überall leere Kartons um sie herum lagen. Also stapelte sie so viele leere Kartons wie sie balancieren konnte aufeinander und machte sich in Richtung Papiercontainer auf. Der war mindestens 20 Meter entfernt am anderen Ende des Lagergangs. Sie konzentrierte sich auf die Kartons und erkannte im Vorbeigehen nur im Augenwinkel, dass der Blick vom Verkaufsraum ins Lager alles andere als verdeckt wurde von dem Folienvorhang. Der bestand aus ca. 25cm breiten, durchsichtigen Kunststoffbahnen, durch die man mit dem Hubwagen einfach durchfahren konnte, ohne ihn extra öffnen zu müssen. Die Streifen waren über die Zeit schon etwas milchig geworden, aber die nächsten 10 Meter des Verkaufsraums waren ziemlich klar zu sehen. Direkt über der Tür hing im Lager eine Leuchtstoffröhre, der Blick von außen nach innen würde folglich nicht viel verdeckter sein als der nach außen. Susanne warf die Kartons in den Container und blieb dann unentschlossen stehen. Wenn sie Pech hatte würde ein Kunde direkt in dem Moment an dem Tor vorbei gehen, wenn sie innen vorbei huschte. Noch schlimmer, ein Quergang im Verkaufsraum ging direkt auf das Tor zu, jemand der dort lang ging musste folglich direkt in Richtung Tor schauen. Sie näherte sich vorsichtig dem Tor und versuchte zu schauen ob draußen jemand in der nähe war. Ein älterer Herr schob gerade seinen Wagen von ihr wegwärts den Quergang hinunter. Sonst war niemand zu sehen. Sie sprang los und lief so schnell sie konnte zu den Schütten zurück. Dabei erschrak sie selbst wie laut die Schlappen auf dem Fliesenboden klatschten wenn man in ihnen rannte.

Jetzt war guter Rat teuer. Bei der Menge Kartons die sie noch entsorgen musste würde sie mindestens noch 10 bis 20 mal zum Container laufen müssen. Und je mehr sie laut rannte desto mehr würde sie gegebenenfalls den Blick eines vorbeigehenden auf sich ziehen. Also entschloss sie sich die Schlappen auszuziehen und barfuss zu rennen. Jedes mal wenn sie an der Tür vorbei kam, machte sie kurz den Hals lang ob jemand zu sehen war, dann rannte sie einfach vorbei. Und wieder erinnerte sie das Gefühl der Fließen an ihren Füssen mit jedem Schritt dran, dass sie vollkommen hüllenlos war. Sie packte weiter die Babysachen aus und irgendwann erkannte sie, dass sie sich wohl verschätzt hatte mit der Menge an Kartons. Eine grobe Überschlagsrechnung ergab, dass sie mindestens 30 mal gehen musste um alle zu entsorgen. Und das auch nur wenn sie in Zukunft in jeder Hand so einen Stapel balancierte wie sie bisher in beiden Händen trug. Sie versuchte die Sekunden zu zählen die sie für einen Gang zum Container brauchte. Sie würde allein für die Entsorgungsaktion mindestens eine halbe Stunde brauchen. Mit dem Aufreisen der Kartons und dem Sortieren der Inhalte würde locker eine Stunde ins Land gehen. Wie lange würde die Filialleiterin ihre Kollegin wohl davon abhalten können ins Lager zu platzen und dort eine nackte junge Frau anzutreffen die in den Angebotsartikeln wühlte? Die würde wahrscheinlich sofort nach der Polizei schreien, evtl. konnte sie ihre Chefin dann nicht schnell genug bremsen... Panik stieg in Susanne auf. Sie beschloss in Zukunft nicht mehr so lange rum zu tun. Sie schob ihre Schlappen zur Seite um nicht darüber zu stolpern, nahm in jede Hand einen hohen Stapel Kartons und balancierte diese eisern zum Container ohne auch nur durch die Tür zu schauen. Durch das wegschauen wären ihr bestimmt die Kartons runter gefallen und den Lärm wollte sie ganz bestimmt nicht verursachen.

So brachte sie einen Stapel Kartons nach dem nächsten zum Container. Auf dem Rückweg rannte sie einfach so schnell sie konnte und auf dem Hinweg biss sie die Zähne zusammen und hoffte das niemand hereinschauen würde. Mit dieser Taktik hatte sie die zwei großen Paletten in einer knappen Stunde abgearbeitet. Erleichtert setzte sie sich mit ihrem nackten Po auf eine der leeren Holzpaletten als sie das letzte mal vom Container zurück kam. Sie atmete erst einmal durch und lies den Kopf einen Moment hängen. Sie musste unvermittelt schmunzeln als sie auf ihre perfekt rasierte Scham blickte. Die nervige Doris wäre stolz auf sie. Na wenn die wüsste was sich das "Kindchen", wie sie Susanne genannt hatte, alles traute heute.

Jetzt musste sie sich nur noch etwas einfallen lassen um die Filialleiterin auf sich aufmerksam zu machen. Sie wagte sich direkt an den Folienvorhang heran. Kunden waren keine zu sehen. Am äußersten Rand des Tores drückte sie eine der Folienbahnen etwas auseinander und steckte vorsichtig den Kopf hinaus. Ihr Herz raste so schnell dass sie es in ihren Ohren pochen hörte. Sie sah sich noch mal um, es waren keine Kunden zu sehen. Die Kassen waren ca. 10 Meter rechts von ihr. Aber die einzige Kasse die erkennen konnte war unbesetzt, das Licht darüber war aus. Die Kasse links davon war offenbar besetzt weil sie den Schein des Lichts über den Regalen erkennen konnte. Mehr sah sie von der Kasse aber nicht. Bei den wenigen Kunden im Laden war es kein Wunder dass nur eine Kasse besetzt war. Aber wie sollte sie denn jetzt auf sich aufmerksam machen? Sie konnte ja kaum nackt durch den Verkaufsraum flitzen um die Filialleiterin zu suchen. Da sah sie die Kordel von der Decke hängen mit der Kunden auf zu lange Schlangen an der Kasse aufmerksam machen konnten. Ohne lang zu überlegen fasste sie sich ein Herz, sah noch mal kurz in alle Richtungen dann sprang sie durch die Folienstreifen, überwand die vielleicht drei bis vier Meter zu der Kordel, riss kurz heftig dran und duckte sich dann sofort wieder herunter und verschwand durch das Folientor. Sie lief bis hinter die Schütten die sie befüllt hatte, bevor sie sich traute sich umzusehen. Die Klingel die sie ausgelöst hatte konnte sie vor lauter Aufregung kaum wahrnehmen. Nach ein paar Sekunden traute sie sich langsam wieder an das Tor heran und steckte gerade noch rechtzeitig den Kopf wieder hinaus, um die Filialleiterin zu sehen, die an der verlassenen Kasse stand und sich umsah. Susanne steckte ihren halber Oberkörper durch die Folienstreifen und wedelte verzweifelt mit den Armen ohne sich irgend ein Geräusch machen zu trauen.

Die ältere Dame lachte kurz in sich hinein und kam dann in Richtung Lager gelaufen. Im Lager schaute sie auf die jetzt vollen Schütten und auf den Papiercontainer in dem sich die leeren Karton türmten. "Naja, eigentlich sollten die Kartons zerrissen werden, bevor man sie in den Container wirft, aber da wollen wir heute mal nicht so sein", grinste sie. Sie schaute Susanne von oben bis unten an und konnte es immer noch nicht so richtig glauben, dass ihre junge Kurzzeitaushilfe tatsächlich die ihre aufgetragene Arbeit ordentlich gemacht hatte, obwohl sie hier ohnen einen Faden am Leib vor ihr stand. Selbst die Schlappen hat sie offensichtlich ausgezogen gehabt. "Jetzt wollen wir aber zusehen dass Du wieder zu Petra kommst. Deinen Kittel musste ich vorhin in der Eile leider in den Löschwassercontainer werfen, der ist jetzt patsch nass. Aber ich habe schon eine Idee wie wir Dich wieder in die Boutique bekommen, ohne dass das ganze Einkaufszentrum zusammenläuft." Susanne biss sich aufgeregt auf die Unterlippe. Was kam jetzt noch auf sie zu bevor sie den rettenden Ladentisch im Modegeschäft erreicht hatte, wo ihre Kleider eingeschlossen waren?

"Das Beste wird sein wir lassen Dich unauffällig durch den Versorgungsgang zurück gehen. Den nehmen tagsüber die Geldboten, um während der Geschäftszeiten die Einnahmen einzusammeln. Leider haben Angestellte da keinen Zutritt, deshalb haben auch die Filialleiter keinen Schlüssel für die Zugangstüren. Aber ich weiss wo wir einen bekommen können, der Hausmeister hat einen." Sie nahm ihr Schnurlostelefon aus der Tasche und wählte eine eingespeicherte Kurzwahlnummer. "Hallo Herr Roth, hier ist Müller vom Lebensmittelmarkt. Herr Roth ich hätte eine Bitte an Sie. Eine meiner Aushilfen hier hat ein kleines Problem und ich wäre ihnen wirklich sehr verbunden wenn sie ihr helfen könnten. Es wäre mir auch wichtig dass die Sache unter uns bleibt. Selbstverständlich würde ich ihnen als kleines Dankeschön den Personalverkaufsschein für ihre Frau für nächstes Jahr wieder verlängern... Jaja, das geht schon, jetzt bekommen sie die 10% ja schon seit 2 Jahren, ohne dass unser Regionalleiter das mitbekommen hätte. Machen sie sich mal keine Sorgen. Wie gesagt, wir müssen nur alle aufpassen dass wir nicht alles rum erzählen was wir mitbekommen, sie verstehen schon."

Sie machte noch einen Moment Smalltalk mit dem Hausmeister dann sagte sie "Ich gebe ihnen jetzt mal meine Aushilfe, dann kann sie ihnen das Problem erklären. Ich hoffe sie können uns aus der Patsche helfen. Einen kleinen Moment bitte..." Damit schaltete sie das Mikron am Telefon aus und sagte zu Susanne: "Du erklärst ihm jetzt die ganze Geschichte und bittes ihn dass er Dich zu Petra in den Modeladen bringt. Der ist ganz ok, und außerdem ist er ohnehin auf die Personalverkaufskarte scharf, damit spart seine Frau jede Menge Geld bei ihren täglichen Einkäufen. Der hilft Dir bestimmt." Susanne schaute sie verständnislos an "Waaaas, soll ich mich so von einem Fremden durchs die Gänge bringen lassen?" Dabei zeigt sie mit beiden Händen auf ihren nackten Körper. Die ältere Dame lächelte freundlich: "Na klar, zum Anziehen gibt es jetzt nichts, das wäre jetzt ja wirklich zu einfach, oder? Lass Dir ja nichts von ihm zum überziehen mitbringen sonst lass ich Dich von der Petra gleich wieder runterschicken." Damit fasste sie Susanne bestärkend an der Schulter und nickte ihr freundlich zu. "Vielen Dank übrigens für Deine Hilfe und ein schönes Wochenende. Du kannst Dich ja mal wieder blicken lassen wenn Du magst, würde mich freuen. Lass mir das Telefon hier liegen wenn du gehst, ich muss wieder in den Laden." Damit drückte sie die Mikrofontaste am Telefon und gab es Susanne in die Hand. Dann drehte sie sich um und verlies das Lager schnurstracks in den Verkaufsraum.

Susanne schaute ratlos auf das Telefon in ihrer Hand. Sie stand mutterseelenallein und nackt wie Gott sie geschaffen hatte im Lagerraum des Lebensmittelmarktes. Der einzige Weg hier raus war über diesen Hausmeister, den sie noch nie gesehen hatte. Damit er nicht auflegte fasste sie sich ein Herz und sprach ins Telefon: "Hallo? Ja, ähm, ich bin die Aushilfe hier... Die Frau Müller hat gesagt sie könnten mir helfen..." Die Sache war ihr so peinlich wie noch nie etwas in ihrem Leben. Jetzt musste sie das auch noch selber einem Fremden erklären: "Ich würde sie bitten mich durch den Versorgungsgang vom Lebensmittelmarkt in die Modeboutique ganz hinten im Erdgeschoss zu bringen... Ja, ich weiß schon dass da normalerweise niemand rein darf. Aber wenn sie mitgehen kann doch nichts passieren, oder?... Nein! Das geht nicht! Ich kann nicht oben durchs Einkaufszentrum, ich hab nix an!... Nein, ohne Scheiss! Wenn ich es ihnen doch sage. Das ist doch das Problem!... Naja, das ist nicht so einfach zu erklären, das ist so eine Art Mutprobe... Ich hab halt hier im Lager vom Lebensmittelmarkt die Kartons ausgepackt... Nein, ich hab hier nix zum Anziehen da, die Frau Müller hat den Kittel in dem ich gekommen bin in den Löschwasserbehälter geworfen, und meine anderen Sachen sind im Modegeschäft. Deshalb muss ich ja dort hin." Jetzt kam die schwerste Bewährungsprobe für Susanne. Sie schluckte schwer dann antwortete sie tapfer auf die Frage des netten Hausmeisters "Nein, bitte bringen sie mir nichts mit, ich will das jetzt schaffen... Ja, bitte kommen sie hier her. Vielen Dank, das ist echt nett... " Sie konnte es immer noch nicht glauben. Jetzt wartete sie tatsächlich barfuss bis zum Hals an der großen Eisentür durch die sie vorhin gekommen war. Als es wenige Minuten später an der Tür klopfte blieb ihr nicht anderes übrig als die Tür über die Klinke von innen aufzumachen und zu hoffen dass es der Hausmeister wäre. Sie presste sich eine Hand zwischen die Beine und versuchte mit dem anderen Unterarm ihre Brüste zu verbergen.

Herr Roth hatte ein breites Grinsen im Gesicht als er Susanne musterte. Er war aber höflich genug nicht allzu lange auf ihren nackten Körper zu schauen und bemühte sich zumindest ihr in die Augen zu schauen. "So was ist mir hier auch noch nicht passiert! Na dann komm mal, ehe noch jemand kommt." Er ging flotten Schrittes vor ihr her und sie folgte ihm in ihrer verkrampften Haltung. Er schloss eine weitere schwere Eisentür auf, die aus dem Treppenhaus heraus führte. Sie gingen durch die langen Gänge und Susanne hoffte inständig dass nicht auch noch Geldboten gerade jetzt ihre Runde machten. Nach ein paar Minuten schloss Herr Roth eine weitere Eisentür auf, die mit einer Ziffernfolge und mit "Boutique" beschriftet war. Er hielt ihr die Tür auf uns zwinkerte ihr grinsend zu "Na dann, machs mal gut." Meinte er und schloss die Tür hinter ihr, um durch den Versorgungsgang zu verschwinden. Susanne stand im Lagerraum des Modegeschäfts wo sie eine gute Stunde vorher die Jeans sortiert hatte. Sie steckte den Kopf durch den Perlvorhang und machte Petra auf sich aufmerksam, die nur ein paar Meter weit weg stand "Pssst. Petra. Pssssst." Petra kam in den Lagerraum und meinte fröhlich: "Die Frau Müller hat gerade schon angerufen, dass der Herr Roth dich vorbei bringt. Ich muss sagen das ist echt beeindruckend, was Du heute durchgehalten hast."

"Ich pack' das selber nicht was da heute abgegangen ist, das ist echt ultrakrass! Kann ich jetzt bitte meine Klamotten wieder haben?" flehte Susanne Petra an. Die nickte zustimmend und meinte "Na klar. Das hast Du Dir jetzt wirklich verdient. Ich ruf schon mal Deine Mutter an, dass sie Dich abholen kommt. Du kannst jetzt rausgehen und Dir von meiner Kollegin den Schlüssel für den Ladentisch geben lassen. Es sind gerade keine Kunden im Laden, da kannst Du ruhig rausgehen. Aber lass Dir keine Unsicherheit anmerken, nicht dass uns meine Kollegin noch die Nerven verliert. Also los, bevor wieder Kunden kommen." Damit schob sie Susannes nackten Körper durch den Perlvorhang. Die biss sich fest auf die Unterlippe und ging so normal es ging auf die ältere Verkäuferin zu, die hinter dem Ladentisch stand. "Kann ich bitte den Schlüssel haben?" sagte sie mit etwas verkrampfter Stimme. "Die Verkäuferin fiel fast tot um. "Oh Gott, oh Gott, wenn Dich jemand sieht. Hier schnell, schnell..." sagte sie während sie mit zittrigen Fingern versuchte den Schlüssel in das Schloss des Fachs mit Susannes Kleidern zu bekommen. Weil sie das vor lauter Aufregung nicht hin bekam nahm ihr Susanne den Schlüssel aus der Hand und schloss schnell selbst auf. Sie schnappte sich die Plastiktüte und flitzte damit zurück in den Lagerraum. Dort schüttete sie die Sachen einfach auf den Fußboden aus. Das verrückte war, dass es ein ganz komisches Gefühl war, sich jetzt wieder anzuziehen. Es war fast zwei Stunden her dass sie sich ausgezogen hatte und vier wildfremde Menschen hatten sie in der Zeit so gesehen. Irgendwie fühlte es sich schon fast ein bisschen normal an, so nackt zu sein."

Susanne wartete im Laden auf ihre Mutter und als sie kam verabschiedete sich Susanne mit einer Umarmung von Petra. "Also das war echt soooo der Hammer Petra!" sagte sie während sie die Frau noch umarmte. "Danke dass Du mir geholfen hast das zu schaffen. Alleine hätte ich das in 100 Jahren nicht gebracht." Dann ging sie mit ihrer Mutter zum Auto im Parkhaus. Die Menschen um sie herum empfand sie irgendwie als langweilig, so wie sie jetzt angezogen war in Jeans und Pullover. Jetzt konnten die Paulus hoffentlich kommen heute Abend, ohne dass sie paniken würde. Sie war sich im Klaren darüber, dass nur der sanfte Druck der beiden Frauen in den Läden ihr es ermöglicht hatte, das alles durchzustehen. Aber sie hoffte dass es eine ähnliche Lösung für heute Abend geben würde.

Wie der eigentliche Besuch von den Paulus am Samstag Abend dann abgelaufen ist und ob Susanne doch noch Panik bekam, das erfahrt ihr im nächsten Teil der Geschichte...


Kommentare

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cellotomcat schrieb am 18.05.2024 um 20:17 Uhr

Respekt, liebe/r Autor/in, für diese entzückende Mutprobe in den Lagerärumen des Einkaufszentrums. Tolle und spannende Idee.

AnnabellaX schrieb am 28.10.2024 um 14:34 Uhr

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selena222 schrieb am 08.11.2024 um 18:05 Uhr

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