Sabines Geschichte - Teil 24


Schwurbler

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17.10.2025
Schamsituation

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Des Rätsels Lösung traf sie vollkommen unvorbereitet, als ein Quad um die nächstgelegene Kurve auf sie zugefahren kam. Sabine kannte diese Art von Fahrzeug zwar, aber nur als extrem lautes Gefährt, das sie schon aus mindestens einem Kilometer Entfernung gehört hätte. Jetzt jedoch war es nur noch ein paar Meter von ihr entfernt und es war unmöglich, dass der Fahrer sie noch nicht bemerkt hat. Schließlich stand sie hier offen auf dem Weg, kein Baum oder Strauch bot ihr auch nur den geringsten Sichtschutz, um zu verhindern, dass ihre nackte Gestalt sich deutlich sichtbar in der Natur präsentiert. Selbst um davon zu laufen und sich irgendwo in der Botanik zu verstecken, war es bereits zu spät, so dass sie zumindest versuchte, sich möglichst gelassen zu geben, während das Quad vor ihr zu stehen kam. Sie verschaffte sich einen schnellen Eindruck von dem Fahrer, während dieser sie noch ungläubig ansah. Der Mann war schätzungsweise Ende 30 und stämmig gebaut. Er trug stabile Arbeitskleidung, das Gesicht mit Vollbart war von der Sonne gebräunt. Noch immer musterte der Fahrer Sabine, die sich äußerlich ruhig gab, doch innerlich von ihren Gefühlen und Empfindungen zerrissen wurde. Zuallererst war es ihr unglaublich peinlich und unangenehm, sich derart von einem Fremden begaffen zu lassen. Sie fühlte sich wie bei einer Fleischbeschau und war alleine auf ihren Körper reduziert. Es erinnerte sie daran, wie sie von Hannelore überrascht worden war und sie unverhofft nackt vor fast allen Nachbarn stand oder wie sie von Erika in der Umkleide bloßgestellt wurde. Doch schon wie damals wurde das Gefühl der Scham und des Ausgeliefert sein mit jeder verstrichenen Sekunde weniger prominent. Da sich der Fahrer noch nicht zu Wort gemeldet hatte, ergriff Sabine die Initiative.

“Hallo, können Sie mir eventuell weiterhelfen?”, fragte sie ihn, während sie nervös ihre Hände bewegte.

Er blinzelte ein paar Mal, bis er seine Stimme wiedergefunden hatte: “Ist alles in Ordnung? Wurden Sie überfallen?”

Sabine schüttelte den Kopf. “Nein, alles gut. Ich hab nur einen Spaziergang gemacht und hab mich verlaufen.”, beschwichtigte sie. Sie wollte es sich nicht ausmalen, wenn er jetzt in einer Kurzschlussreaktion die Polizei rufen würde und sie dann alles den Beamten erklären müsste. Dabei fiel ihr ein, dass sie besser dafür sorgen sollte, dass er ihren Hintern nicht zu sehen bekam. Sie würde schon genug damit zu tun haben, ihm eine Erklärung zu präsentieren, warum sie hier nackt im Wald unterwegs war, da konnte sie es nicht gebrauchen, ihm auch noch ihren verstriemten Hintern zu erklären. 

“Dann verzeihen Sie mir bitte die direkte Frage, aber warum sind sie dann nackt im Wald unterwegs?”, wollte er wissen.

‘Weil es mich anmacht und ich mich eben noch an einem Baum zum Orgamsmus gerieben hab.’, schoss es ihr durch den Kopf. Doch das konnte sie ihm ja schlecht antworten, daher half sie sich mit der Annahme von Frau Lehmann weiter. 

“Ich mache FKK und man sagte mir, dass dies hier ein Privatwald sei. Daher dachte ich, dass es kein Problem ist, wenn ich einen nackten Spaziergang mache. Der Herr, dessen Haus am Waldrand liegt, meinte, es geht  in Ordnung. Aber wie gesagt, ich hab mich leider verlaufen.”, versuchte sie sich zu erklären. So weit ab von der Wahrheit war es ja auch nicht, daher kamen ihr die Worte flüssig über die Lippen. 

Der Mann schaute sie skeptisch an: “Es stimmt, dass hier ist ein Privatwald. Ich bin der Verwalter und kümmere mich hier um alle Belange. Der Mann, den sie meinen, ist sozusagen mein Chef. Sagen Sie mir doch bitte mal, wie er heißt.”

‘Verdammt, er denkt jetzt bestimmt das ich unbefugt hier bin. Wenn er jetzt doch die Polizei ruft, habe ich ein echtes Problem.’

“Ich kenne leider nur seinen Vornamen, den Nachnamen hat er mich leider nicht genannt.”, sagte Sabine und versuchte die Reaktion des Mannes abzuschätzen.

“Das reicht mir schon.”, gab er zurück und sah sie abwartend an.

“Er heißt Thomas.”, meinte sie und hoffte nur, dass es auch wirklich sein Name und nicht nur irgendein Pseudonym ist, mit dem er sich vorgestellt hatte. Die folgende Stille war für Sabine fast nicht zu ertragen. War es nun sein richtiger Name oder würde sie gleich mächtig Probleme bekommen? Doch zu ihrer großen Erleichterung nickte der Mann nur und entspannte sich sichtlich. Auch Sabine war erleichtert, versuchte aber, sich nicht allzu deutlich anmerken zu lassen, wie unsicher sie gewesen war.

“Können Sie mir jetzt bitte sagen, wie ich wieder zurückfinden kann?”, bat Sabine, in der Hoffnung, dass sie auch wirklich die richtige Antwort genannt hatte.

Der Mann lehnt sich auf dem Quad zurück und strich sich über den Bart. “Nun, Sie müssen den Weg zurück, die erste Abzweigung links, dann bei den nächsten zwei Abzweigungen den breiteren Wegen folgen. Wenn Sie einen kleinen Bach erreichen, sind Sie vorher falsch abgebogen, In dem Fall…”

Sabine versuchte sich die Angaben zu merken, doch schon bald war sie sich sicher, dass sie aus eigener Kraft nicht mehr durch den Wald zurückfinden würde. Also blieb ihr wohl doch nur die Möglichkeit, den Waldrand zu erreichen und dann außen herum zu gehen. Sie rechnete sich im Kopf aus, wie lange sie wohl noch unterwegs sein würde, als sich der Mann räusperte. 

“Ich gebe zu, dass es verwirrend ist.” Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: “Alternativ könnte ich sie bis kurz vor den Waldrand in der Nähe des Hauses fahren. Von da aus müssten sie nur noch ein Stück laufen.”

Es war keine leichte Entscheidung für Sabine. Auf der einen Seite könnte sie jetzt versuchen, ihren Weg anhand der Beschreibung zurückzufinden. Im schlimmsten Fall würde sie sich wieder verlaufen und müsste dann noch länger im Wald umherirren, aber sie würde den Weg hinaus finden, da war sie sich sicher. Auf der anderen Seite könnte sie sich von einem ihr unbekannten Mann Gott weiß wohin bringen lassen, in der Hoffnung, damit eine Menge Zeit und Mühe zu sparen. Und was die ganze Sache noch komplizierter machte, war die Tatsache, dass sie, egal welche Entscheidung sie treffen würde, noch immer völlig nackt war. 

Sie überlegte noch etwas, fasste dann aber den Entschluss, sich bis zum Waldrand fahren zu lassen. Im Zeitalter von Uber & Co hatten die mahnenden Worte ihrer Eltern und Lehrer, bloß nicht zu anderen ins Auto zu steigen, ihre Wirkung zumindest für sie zum Teil verloren. 

‘Im schlimmsten Fall muss ich versuchen abspringen und verstecke mich dann im Wald.’, redete sie sich ein, um ihre Entscheidung für sich selbst zu rechtfertigen.

“Es wäre sehr nett, wenn Sie mich ein Stück fahren könnten.”, lächelte sie ihn an. 

Der Mann rückte ein Stück auf dem Sitz des Quads nach vorne und klopfte mit einer Hand auf das Polster hinter sich. 

“Dann steigen Sie mal auf.”, forderte er sie auf.

Sabine sah sich das Quad noch einmal kurz an und überlegte, wie sie möglichst einfach aufsteigen konnte. Eine ‘damenhafte’ Möglichkeit aufzusteigen sah sie nicht, da sie wie auf ein Motorrad klettern musste, mit dem Unterschied, dass das Quad deutlich breiter war. Damit sie ihn nicht unnötig warten lassen musste, stellte Sabine einen Fuß auf das Trittbrett und schwang dann das andere Bein im hohen Bogen über das Quad. Durch die ausladende Bewegung straffte sich die Haut an, und auch zwischen ihren Beinen und Sabine spürte, wie die eingetrocknete Feuchtigkeit ihrer Spalte spannte und der dünne Film auf ihrer Haut Risse bekam. Zusätzlich hatte sie das Bein so weit gehoben, das sich ihre Schamlippen leicht öffnete, was zusammen mit den übrigen Empfindungen und der allgemeinen Situation wieder das so vertraute Kribbeln bei ihr auslösten. Als sie sich auf das Polster sinken ließ, spürte sie dessen Kühle mehr als deutlich zwischen ihren Beinen und durch die leicht gebogene Form der Sitzbank drückte diese zusätzlich auf ihren empfindlichen Hintern.

‘Zumindest schaut er nach vorne.’, dachte sich Sabine und stellte sich vor, was für einen Anblick liefern würde, hätte sie vor ihm sitzen müssen.

“Halten Sie sich gut fest. Der E-Antrieb hat einen guten Anzug”, sagte der Mann über die Schulter hinweg und Sabine suchte nach den Handgriffen, als das Summen des Quads stärker wurde und das Gefährt einen Satz nach vorne machte. Aus Angst herunter zu fallen, griff sie als Reflex nach vorne und schlang ihre Arme um die Taille des Fahrers. Dabei drückte sie ihren Oberkörper an dessen raues Hemd, dessen Stoff sie deutlich an ihren Brüsten spürte. 

Sie fuhren ein gutes Stück, bis Sabine klar wurde, dass sie sich deutlich zu fest an den Mann klammerte. Fast entschuldigend lockerte sie ihren Griff und rückte etwas von ihm weg. Danach strichen bei jedem Schaukeln des Quads ihre Brustwarzen über die Rückseite seines Hemdes und diese unregelmäßigen Berührungen sorgten dafür, dass sie sich verhärteten und spitz abstanden. Sabine genoß die Fahrt, jede Unebenheit und jedes Wackeln führten bei ihr zu neuen Empfindungen, sei es das Gefühl des leicht sandigen Trittbretts unter ihren Füßen, das Hemd, das ihre Brustwarzen streichelte oder auch der Fahrtwind, der über ihre Haut strich. Nur das Summen des Quads und das Geräusch der Reifen waren zu hören, als sie immer weiter durch den Wald fuhren. 

Es dauerte nach Sabines Empfinden etwa eine viertel Stunde, bis das Quad langsamer wurde und schließlich an einer Abzweigung zum Stehen kam. 

“Da sind wir.”, verkündete der Mann und sah sie über seine Schulter hinweg an. “Sie müssen ab hier nur den linken Weg entlang bis zum Waldrand gehen. Ab da geht es dann noch ein Stück über einen Acker bis sie wieder an dem Haus sind. Achten sie nur darauf, dass sie den Wald die ganze Zeit an ihrer rechten Seite haben, dann können sie sich nicht mehr verlaufen.”

Mit dieser Wegbeschreibung konnte Sabine deutlich mehr anfangen und war insgeheim froh, dass sie mit ihm mitgefahren war. 

“Vielen Dank dass sie mich mitgenommen haben, alleine hätte ich es wohl nie bis hierhin geschafft.”, bedankte sich Sabine und stand vom Sitz auf. Mitten in der Bewegung stockte sie plötzlich und spürte, wie ihr das Blut zu Kopf stieg. Sie spürte, dass sich während der Fahrt eine kleine Pfütze auf dem Polster zwischen ihren Beinen gesammelt hatte und die Feuchtigkeit nun auch langsam an ihren Oberschenkeln entlang lief. Anscheinend hatte ihr Körper die Sinneseindrücke während ihrer Fahrt anders aufgefasst und entsprechend reagiert. 

‘Verdammt, verdammt, verdammt….. Was mach ich jetzt?’, dachte sich Sabine. Der Fahrer schaute mittlerweile wieder nach vorne und hatte von dem Malheur noch nichts mitbekommen. Allzu lange konnte sie ihn aber nicht warten lassen, dessen war sie sich sicher. Sie schwang ihr Bein über die Sitzfläche des Quads und spürte wieder, wie ihre Schamlippen durch die Bewegung leicht geöffnet wurden und mehr ihrer Säfte an ihrem Bein entlang liefen. Ohne ein Tuch oder wenigstens ein paar Blätter von einem nahen Busch hätte sie keine Chance, ihre Spuren auf dem Sitz zu beseitigen, daher versuchte sie das nächstbeste. Während sie vom Quad abstieg und ihren Fuß auf den aufgewühlten Boden des Feldwegs stellte, wischte sie mit ihrer Hand über den Fleck, so als wenn sie sich abstützen müsste. Das Resultat war nicht überzeugend, doch Sabine hatte zumindest die Hoffnung, dass es nicht mehr allzu offen ins Auge fiel und eventuell getrocknet war, bis der Mann selbst abstieg und ihre Hinterlassenschaften bemerken konnte. Im besten Fall würde er es auf irgendetwas anderes zurückführen, als auf seine nackte Mitfahrerin. Zumindest hoffte Sabine, dass es so ablaufen würde, etwas anderes wollte sie sich gerade nicht vorstellen. 

Sabine stieg vollständig vom Quad ab und ihre Füße sanken in den weichen Boden des Weges ein, als sie nun mit ihrem ganzen Gewicht belastet wurden. Sie wollte sich gerade umdrehen und ein paar Meter entfernen, als sich ihr Hintern mit einem leichten Brennen wieder in ihr Gedächtnis rief. Damit der Mann ihre Kehrseite nicht sehen konnte, ging sie ein paar Schritte rückwärts, bis sie am Rande des Weges ankam. Das Licht, das durch die Baumkronen fiel, verursachte ein Muster aus Schatten auf ihrem Körper, während sie dort stand. Sie hoffte, dass es ausreichen würde, um eventuelle verräterische Spuren auf ihr zu verbergen oder zumindest nicht mehr allzu deutlich sichtbar zu machen. 

Der Mann blickte zu ihr hinüber und seine Augen wanderten über ihren Körper, was bei Sabine nur das Gefühl ihrer so offensichtlichen Nackheit immens verstärkte. So entblößt und verletzlich hatte sie sich bei noch keiner anderen Gelegenheit gefühlt, bei der sie sich jemand anderem nackt gezeigt hatte. Sie spürte, wie ihr das Blut zum Kopf wanderte und ihr Herz stärker klopfte. Ihre Hände zuckten kurz nach vorne, als ihr aufkommendes Schamgefühl kurz die Kontrolle übernahm und sie sich instinktiv bedecken wollte. Doch sie schaffte es, diesen Instinkt zu unterdrücken und strich sie stattdessen mit der Hand über den Kopf, als ob sie ihre Haare nach der Fahrt wieder richten wollte.

“Nochmal Danke für die Fahrt. Ich hoffe es hat Ihnen keine allzu großen Umstände bereitet.”, sagte Sabine und wackelte etwas mit den Zehen im Dreck.

Der Blick des Mannes wanderte von ihrem Körper zu ihrem Gesicht und blieb dann dort haften. 

“Nein, ich musste ja eh meine Runde drehen. Ich wäre eh heute noch hier vorbei gekommen.”, erwiderte er lächelnd. 

‘Und wahrscheinlich hättest du nie damit gerechnet, auf deiner Runde einer nackte Frau zu begegnen.’, dachte sich Sabine, erwiderte aber nur sein Lächeln. 

Beide schwiegen sich eine Zeitlang an, unschlüssig, wie es nun weitergehen sollte. Sabine wollte eigentlich nur wieder zurück zu ihrem Auto, wollte ihm aber nicht ihren Rücken bzw. ihren roten Hintern zuwenden. Und wenn sie einfach rückwärts gehen würde? Es würde zwar merkwürdig sein, aber hoffentlich nicht merkwürdiger als hier nackt herumzulaufen. Sie machte einen kleinen Schritt zurück und wollte sich gerade verabschieden, als der Mann anscheinend ihre Signale richtig verstanden hatte. 

“Dann werde ich mal wieder an die Arbeit gehen. Und denken Sie dran, den linken Weg und dann am Feld darauf achten das der Wald rechts von Ihnen ist.” Mit einem Grinsen sah er noch einmal zu ihr rüber und fügte hinzu: “Heute werde ich nicht mehr in diesen Teil des Waldes kommen, daher verlaufen Sie sich bitte nicht noch einmal.”

Sabine verschränkte verlegen ihre Hände hinter dem Rücken und wühlte mit den Zehen etwas in der aufgelockerten Erde. “Ich werde es mir merken. Und wie gesagt, vielen Dank nochmal für Ihre Hilfe.” 

Mit einem letzten Winken fuhr das Quad summend den Weg entlang und verschwand dann hinter einer Biegung aus ihrer Sicht. Schon kurz darauf konnte sie es auch nicht mehr hören. Sabine atmete erleichtert durch und hockte sich erst einmal auf den Weg. Dieser Morgen hatte sich ganz anders entwickelt als sie es sich vorgestellt hatte, doch die noch immer spürbare Feuchte zwischen ihren Beinen machte ihr deutlich, dass sie, oder zumindest ihr Körper, die ganze Situation deutlich zu schätzen wusste. Sie schaute zwischen ihren Knien hindurch auf den Boden auf ihre Füße, die tief in den Weg eingesunken waren, und überlegte ihre nächsten Schritte. In Kurzform wollte sie aus dem Wald raus und wieder nach Hause. Das hieß dann also zunächst einmal dem Weg zu folgen und ab zurück zu Thomas Haus. Als sie dabei war wieder aufzustehen, blickte sie noch etwas tiefer und konnte einen Blick auf ihre Schamlippen werfen, die leicht angeschwollen vorstanden. 

‘Ja, ich hatte bislang eine Menge Spaß.’, dachte sich Sabine und strich sanft mit ihren Fingerspitzen über ihre Schamlippen, was ihr direkt eine Gänsehaut bescherte. 

Sollte sie etwa hier….? Nein, aber wollte sie es? Ihr Verstand sagte ihr, dass sie heute schon genug erlebt hatte und jetzt lieber brav den Rückweg antreten sollte, doch ihr Körper lechzte nach mehr. Und hatte der Verwalter nicht selbst gesagt, dass er heute nicht noch einmal in diesen Teil des Waldes kommen würde? Sie lauschte, ob sie das Summen des E-Quads oder etwas anderes hören konnte, das sie von ihrem Vorhaben abbringen würde, doch ehe sie sich versah, hatte sie sich zurück gelehnt und plumpste mit ihrem Hintern auf die Erde. Sie spürte, wie sich ihre Pobacken in die lockere Erde drückten und kleine Steinchen in ihrer empfindlichen Haut pieksten, doch all dies wurde durch ihre aufbrodelnde Erregung in den Hintergrund gerückt, die sich den Weg an die Oberfläche bahnte. Ohne eine weiteren Gedanken daran, ob nun jemand vorbeikommen würde, spreizte Sabine ihre Beine und bohrte ihre Fersen in den Boden. Woher dieses Verlangen kam, obwohl sie doch erst vor kurzem einen wundervollen Orgasmus hatte, war ihr egal, es zählte momentan nur der Moment und das heftige Bedürfnis dem Verlangen nachzugehen. Ihre Hände fanden von selbst den Weg zu ihrem Zentrum und begannen damit, ihre Schamlippen zu streicheln. Sabine schloss die Augen und konzentrierte sich vollkommen auf das süße Kribbeln, das sich mit jeder Handbewegung weiter verstärkte. Das sanfte Streicheln wurde intensiver, ihre Finger kreisten um ihren Kitzler, der in freudiger Erwartung angeschwollen war und sie bei jeder Berührung ihrem aufkommenden Orgasmus näher brachte. Sie spürte, dass es bald soweit wäre und drang mit einem Finger in ihre feuchte Scheide ein. Langsam bewegte sie ihre Hand und steigerte ihre Erregung, während sie mit geschlossenen Augen nur noch ihren stoßweise kommenden Atem und das Pochen ihres Herzens hörte. Ihr Körper verlangte nach der Erlösung, auf die sie hinarbeitete und Sabine war mehr als nur gewillt diesem Verlangen nachzugeben. Mit schneller werdenden Bewegungen stieß sie ihren Finger in ihre Spalte und es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie einen zweiten Finger dazu nahm. Ihre Vagina nahm diesen Besucher willig auf und bot ihm eine warme, wenn auch feuchte Heimat. Sabine spürte, dass der ersehnte Orgamus kurz bevorstand und als ob sie ihn einladen wollte endlich zu erscheinen, rammte sie ihre Hand tiefer zwischen ihre Beine, so dass ihre Knöchel sich in ihre Schamlippen drückten. Als ob dieses Anklopfen alles gewesen wäre was noch nötig war, schrie sie den Orgasmus heraus, der sich intensiv in ihrem Körper ausbreitete. Sabines Zehen verkrampften sich und suchten in der Luft nach Halt, während ihr Schoß zuckte und ihre Finger umschloss und drückte, als ob er ihr gratulieren wollte. Langsam ebbten die Wellen ab und Sabine ließ sich auf den Rücken fallen, ihre Hand flutschte aus ihrer Vagina und lag auf ihrem Bauch, die andere Hand legte sich wie von selbst auf ihre Brust. Noch immer mit geschlossenen Augen lag sie auf dem Weg und spürte, wie mit jedem Atemzug ihr Herzschlag wieder langsamer wurde und sich ein wohlig warmes Gefühl in ihr breit machte. Nach und nach nahm sie wieder mehr von ihrer Umgebung wahr, spürte die Erde unter ihrem Körper und die langsam trocknende Feuchtigkeit, die ihre Hand auf ihrem Bauch hinterlassen hatte. Gerade jetzt, in diesem Augenblick, fühlte sie sich derart glücklich, dass nichts sie von ihrem Hochgefühl hätte abbringen können. Selbst wenn sie jetzt die Augen aufschlagen würde und der Verwalter auf seinem Quad vor ihr stehen würde, sie hätte ihn wohl nur anlächeln können. 

Mit einem letzten tiefen Atemzug öffnete Sabine die Augen und sah das Sonnenlicht, wie es durch das Blätterdach fiel und den Wald um sie herum in ein Spiel aus Licht und Schatten verwandelte. Neben dem Geräusch ihres eigenen Atems war nur das leise Rascheln des Windes und vereinzeltes Vogelgezwitscher zu hören. Sie genoss diesen Frieden noch einen Moment lang, bevor sie sich aufsetzte. 

‘Mann o mann, was für ein Tag.’, dachte sich Sabine. Nicht dass es ihr nicht gefallen hätte, doch was sie am meisten verwunderte, war ihr eigenes Verhalten. Noch vor ein paar Wochen wäre all dies nur in ihren wildesten Träumen passiert, doch in dieser kurzen Zeit hatte sie so viel erlebt, dass es ihr schon fast unwirklich vorkam. Alleine die Tatsache, sich im Freien gleich mehrfach selbst zu mehreren Höhepunkten zu bringen… 

Sie richtete sich auf und klopfte sich grob den Dreck vom Körper, wusste jedoch, dass sie jetzt mehr denn je eine Dusche nötig hätte. Mit dem Gefühl des Waldes unter und an sich ging Sabine dann in die Richtung, die ihr der Verwalter genannt hatte. Sie hielt sich in der Mitte des Waldwegs, wo die Räder der Forstmaschinen den Boden nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen hatten und spürte bei jedem Schritt das noch junge Gras unter ihren Füßen. Außerdem hatte sie so nicht mit dem aufgewühlten Boden zu kämpfen, in dem sie ansonsten einsinken würde, auch wenn ihr das Gefühl der Erde, die sich zwischen ihren Zehen hindurch drückte, durchaus gefiel. Nach einer Biegung des Weges spürte Sabine, wie das Gras unter ihren Füßen spärlicher wurde und der Boden fester wurde und mehr kleine Steine enthielt. Nach der ganzen Zeit mit dem weichen, lockeren Boden oder Grasbewuchs empfand sie den Weg nun wieder etwas fordernder für ihre Sohlen, doch sie erinnerte sich, dass zu Beginn ihres Spaziergangs der Weg eine ähnliche Struktur hatte. 

Voller Freude, dass ihr Abenteuer sich dem Ende näherte, ging Sabine etwas schneller und schon bald konnte sie sehen, wie der Weg zwischen den Bäumen hinaus in den hellen Sonnenschein führte. Mit ein paar letzten Schritten ging sie hinaus ins Licht und musste erst einmal heftig blinzeln, um sich an die ungewohnte Helligkeit zu gewöhnen. Jedes Blinzeln brachte ihr ein genaueres Bild ihrer Umgebung. Der erste Blinzler zeigte ihr den Weg, der direkt vor ihr im Sonnenlicht lag, gesäumt von einem kleinen Grasstreifen. Nach dem nächsten Blinzeln konnte sie ein Feld erkennen, das dicht mit gelb blühenden Pflanzen bewachsen war. Der dritte Blinzler und Sabine sah…

 Sie blinzelte noch zweimal in der Hoffnung, dass sich die Szene vor ihren Augen veränderte, doch die Szene blieb die gleiche. Das Feld mit den gelben Blüten erstreckte sich etwas mehr als 50 Meter und grenzte dann direkt an eine Reihe von Gebäuden. Und so wie es für sie aussah, schien es sich um den landwirtschaftlichen Betrieb zu handeln, der die Felder bewirtschaftete. Sabine sah eine Art Scheune und mehrere kleine Gebäude, doch was sie wie versteinert an Ort und Stelle stehen ließ, war die Tatsache, dass dort drüben mehr Menschen umher liefen als ihr lieb war. Bislang hatte sie noch niemand bemerkt, doch es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand zufällig in ihre Richtung blickte und die nackte Frau am Waldrand bemerken würde. Aufgeregt blickte sie sich um, doch vor ihr war nichts, wo sie sich hätte verstecken können. Die Pflanzen auf dem Feld reichten ihr im besten Fall gerade bis zum Knie und der Grasstreifen an dessen Rand war auch nicht höher und hatte keine Sträucher oder Bäume, die ihr Schutz geboten hätten. 

Was sollte sie nur tun? Wieder zurück in den Wald zu gehen, war nicht wirklich eine Option, da es nur diesen einen Weg in ihre Richtung gab und sie sich nicht wieder verlaufen wollte. Wenn sie der Aussage des Verwalters glauben konnte, war sie ja schon fast an ihrem Ziel. War es etwa seine Absicht gewesen, sie zu diesen Leuten zu führen, damit sie sich an ihrem nackten Körper ergötzen konnten? Auch wenn sie nicht viel über ihn wusste, schätzte Sabine ihn instinktiv so ein, dass er das ganze geplant hätte.

Sie unterbrach ihre Überlegungen kurz, als sich ein kleiner, aber lauter Teil ihres Bewusstseins in den Vordergrund drängte. So schön und gut ihre Überlegungen auch waren, sie stand hier wie eine Statue in der Gegend rum und bettelte ja förmlich darum, entdeckt zu werden. Mit einem leisen Fluch hockte sich Sabine auf den Weg und hoffte, dass sie noch niemand erkannt hatte. Auch wenn sie noch immer über das Feld zu dem Treiben auf der Seite sehen konnte, war sie jetzt zumindest nicht mehr ganz so einfach zu erkennen. Sollte sie sich flach auf den Boden legen? Sie wäre dann zumindest vollkommen verdeckt, aber wie sollte es dann weiter gehen? Eine ihr unbekannte Strecke durch den Dreck kriechen, aus Angst davor gesehen zu werden? 

Sabine atmete tief ein und verdrängte all die Fragen und Zweifel in den Hintergrund. Sie konnte noch lange hier hocken und grübeln, wichtiger war jetzt eine Entscheidung zu treffen. In den Wald zurückzugehen war eine Möglichkeit, allerdings eine ohne Garantie zeitnah zu dem Haus zurückzukehren. Möglichkeit zwei wäre, sich den ‘nackten’ Tatsachen zu stellen und dem Weg zu folgen, wohlwissend, dass sie dann all diesen Menschen begegnen würden, die da drüben waren. 

‘Nicht nur begegnen, sich nackt zwischen ihnen bewegen, angestarrt und verurteilt, abgeschätzt zu werden.’, dachte sie sich und musste sich bei diesem Gedanken schütteln. Nein, sich mal nackt in der Sauna zu zeigen, oder halt zuhause, wo sie abschätzen konnte, wer sie sehen konnte, das war eine Sache. Aber das da, das war zuviel für sie. Verzweifelt überlegte Sabine noch einmal und ließ sich die Worte des Verwalters nochmal durch den Kopf gehen. ‘Den linken Weg bis zum Waldrand und dann den Wald rechts halten.’. So, oder zumindest so ähnlich waren seine Worte gewesen und sie hatte peinlichst darauf geachtet, den richtigen Weg zu nehmen. Allerdings hatte er nichts davon gesagt, das sie über das Feld gehen müsste, nur das der Wald rechts von ihr sein soll. 

Sabine legte den Kopf auf die rechte Seite und folgte mit dem Blick der Baumgrenze. Soweit sie sehen konnte, verlief das Feld über die ganze Länge den Waldrand entlang, lediglich abgetrennt von dem kleinen Grasstreifen, an dessem Rand sie gerade hockte. Ja, das sah nach Möglichkeit drei aus. Sie könnte über das Gras am Rand entlang gehen und müsste damit nicht einen öffentlichen Auftritt hinlegen. Mit etwas Glück würde man sie erst gar nicht bemerken oder zumindest nicht direkt sehen, dass sie hüllenlos unterwegs ist.

Bevor sie wieder in eine Endlosschleife an Zweifeln und Grübeleien verfallen konnte, stand sie auf und machte sich auf den Weg. Sie hielt ihren Blick starr auf einen Punkt am Horizont gerichtet, während sie das Gras unter ihren Füßen und die Sonne auf ihrem Körper unwahrscheinlich intensiv wahrnahm. All ihre Sinne waren aufs Äußerste gespannt und Sabine lauschte über das Pochen ihres Herzens hinweg, ob sie irgendwelche Stimmen oder andere Geräusche hören konnte, die darauf hinweisen würden, dass man sie entdeckt hatte. Bei jedem Schritt erwartete sie ein ‘Hey, schaut mal da drüben!’ oder das Geräusch von Schritten oder eines Fahrzeugs, das sich ihr näherte. Sie war versucht zu rennen, nur um endlich außer Sichtweite zu kommen, doch die Angst, dass gerade das die Aufmerksamkeit auf sie lenken würde, brachte Sabine dazu, im normalen Schritttempo weiter zu gehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit endete das Feld an ihrer Seite an einer hohen Hecke, die wohl eine Art Grundstücksgrenze darstellte. Zumindest hoffte Sabine, dass dies der Fall sei. Um das Hindernis zu überwinden, musste sie sich ein kleines Stück durch den Rand des Waldes schlagen. Ohne einen Pfad oder eine Lücke im Unterholz blieb Sabine nichts anderes übrig, als sich vorsichtig durch die Vegetation zu bewegen. Auf Zehenspitzen schob sie sich durch das Unterholz, während Blätter und Zweige über ihre Haut streichelten, als ob sie sie einladen wollten, doch noch etwas länger zu bleiben. Doch sie blieb standhaft und schob sie weiter durch das Unterholz, bis sie mit einem letzten großen Schritt wieder nach draußen trat. Die letzten Zweige strichen über ihre Brüste und ihre Beine auf dem Weg hinaus und liefen wie viele kleine, dünne Finger über ihre Seiten, bis sie endlich wieder auf dem Gras stand. Sabine schaute sich prüfend um, doch außer dem Wald in ihrem Rücken und der Hecke zu ihrer linken konnte sie nur die Wiese sehen, an deren Rand sie stand. Mit der Gewissheit, dass sie jetzt vor einer Entdeckung geschützt war, fiel die angestaute Anspannung von Sabine ab und sie konnte wesentlich entspannter ihren Weg fortsetzen. 

Es dauerte noch einmal gefühlte fünfzehn Minuten, bis Sabine nach einer Biegung das Haus von Thomas hinter den Bäumen erkennen konnte. 

“Endlich!”, freute sie sich und beschleunigte ihre Schritte. Schon bald konnte sie ihr Auto erkennen, das sie mit dem Versprechen auf die Heimat zu rufen schien. Nun hatte ihr Abenteuer endlich ein Ende gefunden und schon bald würde sie Zuhause sein und könnte all ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Ruhe verarbeiten können. An ihrem Auto angekommen, tastete Sabine über den linken Vorderreifen nach ihrem Schlüssel, doch außer dem Reifen konnte sie nichts ertasten. 

‘Hab ich mich beim Reifen vertan.’, dachte sich Sabine, während sich ein kleines bisschen Panik in ihr breit machte. Nach und nach tastete sie alle Reifen ab, doch jedesmal blieben ihre Hände leer und die anfängliche Panik hatte sie jetzt fest im Griff.  

“Das darf doch jetzt nicht wahr sein!”, rief sie laut aus und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Hatte sie nicht extra den Schlüssel versteckt, um so eine Situation zu vermeiden? Was sollte sie nun tun? Thomas war wer weiß wo und würde bestimmt nicht in absehbarer Zeit zurückkommen. Ihr Handy lag zusammen mit ihrer Kleidung im Kofferraum, sicher vor allen Leuten aber vor allem auch sicher vor ihr. Sie musste jetzt, mal wieder, schauen, wie sie aus der Situation herauskommen würde. Zumindest lief sie jetzt nicht Gefahr, dass sie irgendjemanden überraschen würde. Mit langsamen Schritten und vor der Brust verschränkten Armen ging Sabine zur Terrasse, um sich erstmal hinzusetzen. Zum Glück standen die Gartenliegen noch da, wie sie sie von ihrem letzten Besuch in Erinnerung hatte. Mit einem Seufzer setzte sie sich auf eine Liege und fasste ihren Kopf mit beiden Händen, ihr Blick war auf den Boden gerichtet. 

Ein paar Minuten lang versuchte sie erst einmal an gar nichts zu denken, sondern sich so gut wie möglich zu beruhigen. Ja, es war eine beschissene Situation, in die sie sich manövriert hatte, doch sie war nicht aussichtslos. Langsam ging sie die Optionen im Kopf durch, während sie auf ihre Füße starrte. 

‘Möglichkeit eins, auf Thomas warten. Da ich aber nichts, aber auch gar nichts, darüber weiß wo er hin ist, kann ich hier gut und gerne das ganze Wochenende warten. Also kein guter Plan.’, ging sie in ihrem Kopf durch. ‘Möglichkeit zwei, mir Hilfe suchen. Dazu muss ich nur zur Straße oder dem Bauernhof da hinten gehen und nett fragen, ob jemand den ADAC oder so ruft. Wenn da nicht die kleine Tatsache wäre, dass ich splitterfasernackt bin und mein Hintern wahrscheinlich noch immer wie eine rote Ampel leuchtet. Dann dürfte ich erstmal alles erklären und…’, Sabine wollte gar nicht weiter darüber nachdenken, was sich daraus ergeben würde. Aus den Augenwinkeln blickte sie zu ihrem Auto: ‘Möglichkeit drei, ich schaffe es ins Auto.’ Das klang zwar einfach, aber die Probleme lagen in den Details. Sie konnte das Schloss nicht knacken, also wäre der einzige Weg ein Fenster einzuschlagen. Einen passenden Stein oder so würde sie schon finden. Dann könnte sie die Türen entriegeln und alles wäre gut, bis auf die Tatsache, dass sie dann eine kaputte Scheibe reparieren lassen müsste. Und das Geld dafür würde sie sich gerne sparen.

Auch weiteres Grübeln brachte ihr keine neuen Optionen, daher musste sie sich jetzt entscheiden. Entweder um Hilfe fragen und praktisch vor Scham im Boden versinken, wenn sie nackt vor die Leute ging, oder die Sache selbst in Hand und in den Geldbeutel nehmen. Sabines Blick wanderte zu einem Blumentopf, der unschuldig nahe der Hauswand stand. Waren die Kosten einer ersetzen Scheibe mit der Integrität ihrer Würde aufzuwiegen?  Sich einem Haufen Wildfremder zu präsentieren, die jeden Zentimeter ihres nackten Körpers taxieren und entweder hinter vorgehaltener Hand oder lautstark und für alle hörbar ihr Urteil über sie sprechen würden. Wahrscheinlich wäre sie das Top-Thema bei allen Kaffeklatsch-Runden und schon bald würde sich die Geschichte der Nackten mit dem roten Arsch viral verbreiten. Apropos viral, bestimmt haben die Leute alle ihre Handys dabei und die Bilder von ihr würden schon bald im Netz kursieren. Sabine wollte sich nicht ausmalen, wie weit die Sache ihre Kreise ziehen würde, aber ihre Phantasie war mehr als bereit ein paar Szenarien zu liefern. Bilder ihres nackten Körpers, die auf Schulhöfen von pubertierenden Teenies während der Pause geteilt wurden, die in Kneipen bei Stammtischen die Runde bei ein paar Bierchen machten, die als Wichsvorlagen für ein paar Notgeile verhalten mussten. Weitere Ideen, die ihr kreativer Verstand hervorbrachte, drängte sie mit einem Schaudern zurück in eine tiefe, dunkle Ecke ihres Verstandes. Nein, selbst in der harmlosesten Variante ihrer Vorstellung wollte sie das nicht erleben. 

Sabine stand von der Liege auf und ging langsam zu dem Blumentopf, hob ihn auf und wog ihn in den Händen. ‘Es muss leider sein.’, dachte sie sich, während sie mit dem Topf in der Armbeuge zu ihrem Auto ging. Sie wollte es nicht tun, doch es war die einzige Möglichkeit, wie sie halbwegs sauber aus der Angelegenheit wieder rauskommen würde. Sie tröstete sich mit dem Gewissheit, dass selbst wenn sie nach Hilfe gefragt hätte, der Schlüsseldienst, oder wer auch immer dafür geeignet wäre, ihr das Auto zu öffnen, würde auch nicht umsonst arbeiten. ‘Auch nicht, wenn seine Kundin nackt neben ihm stehen würde.’, dessen war sie sich sicher. So würde sie zumindest an ihre Sachen im Kofferraum rankommen können, danach müsste sie dann schauen, wie sie ohne Schlüssel nach Hause kommen würde. Aber jetzt war es erst einmal an der Zeit, den ersten Schritt zu machen. Langsam, mit dem Blumentopf in ihren Händen, ging Sabine zu ihrem Auto. Für sie fühlte es sich an, als ob sie zu einer Art Hinrichtung gehen würde, hatte sie doch vor, etwas zumindest zu beschädigen, das sie doch so sehr mochte. Mit jedem Schritt, den sie über das Gras näher heran ging, fühlte sich das Gewicht in ihren Händen schwerer an. Gerne hätte sie alles wieder hingelegt, doch es blieb ihr keine andere Wahl. Knapp einen Meter vor der Beifahrertür blieb sie stehen und nahm Maß. Sie nahm an, dass die Entfernung ausreichen müsste, um sie vor eventuell herumfliegenden Scherben zu schützen und dass sie trotzdem in der Lage wäre, ihr Ziel vernünftig zu treffen. Es wäre mehr als peinlich, wenn sie die Scheibe verfehlen und sich stattdessen eine Beule ins Blech hauen würde. Sie ging noch einen Schritt näher heran, nur um auf Nummer sicher zu gehen, auch wirklich zu treffen und quiekte plötzlich erschrocken auf. Bei ihrem letzten Schritt war sie auf einen Stein getreten, der sich schmerzhaft in ihre Fußsohle gebohrt hatte und vor Schreck hatte sie fast den Blumentopf fallen gelassen. 

“Muss den heute alles schiefgehen!”, jammerte Sabine und trat den Stein mit dem anderen Fuß zur Seite. Aus dem Augenwinkel sah sie ihm nach, wie er über den Rasen hüpfte und blinzelte verwundert. Es sah nicht wirklich nach einem Stein aus und hatte sich eigentlich auch nicht so unter ihrem Fuß angefühlt. Vorsichtig stellte sie den Topf auf den Rasen und ging zu der Stelle, wo sie den Stein, oder was auch immer, zuletzt gesehen hatte. Das Gras war hier etwas höher, daher ging Sabine auf alle Viere und strich mit den Händen durch die Halme. Sie krabbelte ein oder zwei Meter durch das Gras, bis sie das Objekt schließlich in den Händen hielt. Sie konnte es kaum glauben, zwischen ihren Finger lag ihr vermisster Schlüssel. Vor Freude lachend, ließ sie sich ins Gras fallen und drehte sich auf den Rücken, die Arme in den Himmel gestreckt, mit dem Schlüssel an ihrem Finger. 


Kommentare

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gabi335 schrieb am 06.11.2025 um 16:48 Uhr

Danke für die wirklich spannende Geschichte. 

Ganz liebe 💘 Grüße