Die Amazonen (1)


Vogelfrei

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11.10.2025
Insel der Scham

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Dr. Alexander Heldrich war ein gut aussehender Mann Mitte 30, der von seinen Freunden und engeren Kollegen Alex gerufen wurde. In seiner knappen Freizeit trieb er viel Sport, was ihm zu einer schlanken und gut geformten Figur verhalf. Eine feste Beziehung hatte er nicht, weil sein Beruf einen großen Stellenwert für ihn hatte und wenig Freiraum für familiäre Verpflichtungen ließ. Hier und da mal eine Liaison hatte er wohl, auch eine gute Freundin. Die beiden hatten aber einvernehmlich beschlossen, sich zu mögen, aber keine exklusive Zweier-Verbindung einzugehen. 

Alex hat sich schon als Kind und Jugendlicher für die Mythen und Legenden fremder Völker interessiert. Besonders zogen ihn die südamerikanische Kultur und deren Geschichte in seinen Bann. Deswegen war bald für ihn klar, dass er nach dem Abitur Ethnologie studieren würde. Das Studium absolviert er mit Bravour und es schloss sich eine Promotion an. Nachdem er sich in seinem Fach einen Namen gemacht hatte, dauerte es auch nicht mehr lange, bis ihm eine Professur an der Hochschule angeboten wurde.

Es waren nicht die Hörsäle und Bibliotheken, in denen er seine Zeit verbringen wollte. Viel wichtiger war ihm, in der Welt unterwegs zu sein und vor Ort möglichst viel zu erfahren und zu erforschen. Er pflegte ein großes Netzwerk mit internationalen Wissenschaftlern und traf sich regelmäßig zum Austausch mit ihnen. Seine letzte Reise führte ihn an die Universidade Federal do Amazonas in Manaus, Brasilien. Mit seinen dortigen Kolleginnen und Kollegen diskutierte er über die Ureinwohner im Amazonasgebiet. Sehr interessiert war er außerdem, was von den Kulturen der Mayas und Azteken im Urwald bei Stämmen, die sehr isoliert lebten, noch in unsere Zeit hinübergerettet wurde. Ein Forscherteam berichtete ihm, dass sie bei einer Expedition menschliche Spuren gefunden hätten, aber niemanden angetroffen haben.

Alex wurde durch die Berichte und Fotos der Kollegen sehr neugierig. Noch auf der Rückreise von diesem Treffen begann er, Pläne zu schmieden. Er würde selbst in den Amazonas reisen und versuchen, diese Wesen aufzuspüren, sie und ihre Kultur kennen zu lernen. Schon bald wurde ihm klar, dass er sich alleine auf den Weg machen würde. Mit einer ganzen Gruppe würden sie zu viel Unruhe verbreiten, bei den Ureinwohnern Verunsicherung auslösen und sie entweder vertreiben oder zu einem Angriff provozieren. Ihm war bewusst, dass ein solches Abenteuer sehr gefährlich wird. Aber mit guter Vorbereitung und einigen Vorsorgemaßnahmen wollte er das Risiko eingehen. In den folgenden Monaten sammelte und analysierte er systematisch Informationen, besorgte sich Ausstattung, eignete sich rudimentäre Kenntnisse über die Sprachen der Ureinwohner an und organisierte schließlich die Anreise mit Flugzeug, Jeep und Boot an den Ausgangspunkt seiner Expedition.

So kam der Tag, an dem er sich mit dem Motorboot den Amazonas hinauffahren und an der Stelle absetzen ließ, die ihm seine Forscher-Kollegen beschrieben hatten. Bei einigen früheren Expeditionen mit Begleitung hatte er gelernt, wie er sich in dieser Umgebung bewegen und verhalten musste, um unnötigen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Er konnte sich Nachtlager mit Hängematte und Moskitonetz bauen, wusste, welche Früchte und Wurzeln genießbar sind und wie man trinkbares Wasser findet. Er bewegte sich untertags mit vorsichtigen Schritten und wachen Augen und Ohren durch Dickicht und über steppenartige Wiesen. Es war schwül und schweißtreibend, die Insekten lästig, und mühsam voranzukommen. So war er vier Tage unterwegs, ohne irgendwelche Anzeichen anderer Menschen zu entdecken.

Inzwischen hatte er das Gebiet erreicht, das ihm seine brasilianischen Kollegen beschrieben hatten. Ihm war klar, dass er Ausdauer und Geduld haben müsste. Er wusste, nach welchen Zeichen er Ausschau halten musste, und trotzdem konnte es leicht passieren, dass er diese im unübersichtlichen Dschungel übersah. Hin und wieder raschelte und knackte es im Gehölz, wenn Tiere flüchteten oder er Vögel aufscheuchte. Doch diesmal war das Knacken anders – es entfernte sich nicht, sondern schien sich in einem Kreis um ihn herum fortzubewegen. Alex blieb bestehen, nahm all seine Konzentration zusammen und schaute und lauschte in das Grün um sich herum. Eine halbe Minute lang war absolute Stille, und Alex entschloss sich, weiterzugehen. In dem Moment, in dem er einen Fuß vorwärts setzte, begann es um ihn herum im Gehölz wieder zu rascheln. Ganz klar, die Geräusche kamen auf ihn zu. Nun begann langsam Panik in ihm aufzusteigen. Dann konnte er beobachten, wie aus dem Dschungel menschliche Gestalten auftauchten; erst an einer Stelle, dann gegenüber, dann ringsherum. Sein Herz raste, und ebenso die Gedanken, um zu einer Entscheidung zu kommen, ob er flüchten, stehen bleiben oder auf Angriff übergehen sollte.

Doch dann bemerkte Alex etwas, mit dem er überhaupt nicht gerechnet hatte: die Gestalten, die sich ihm aus dem Urwald näherten, waren keine Krieger – keine Kampfbemalung, kein Geheul, keine Drohgebärden. Es waren vielmehr Frauen – die meisten mit dunklen, drahtigen Haaren, zu dicken Zöpfen geflochten oder zusammengebunden, olivbraune Haut. Und dann waren da zwei weitere Beobachtungen, die ihm den Atem stocken ließen: die Frauen waren alle komplett nackt, und jede trug einen Speer in der Hand, der auf ihn gerichtet war.

Während der Kreis der Frauen um ihn herum enger wurde und die Speerspitzen näher kamen, überlegte Alex fieberhaft, wie er sich verhalten sollte. Wenngleich er eine seltsame Spannung in seinem Körper registrierte, war jetzt nicht die Zeit, die Schönheit der Frauenkörper zu bewundern, die hübschen Gesichter, aus denen ihm glasklaren Blicke begegneten, die straffen Brüste mit ihren aufgerichteten Nippeln, die Tattoos und Piercings. Alex entschloss sich, seine friedfertige Absicht zu zeigen. Während er seine Hände leicht nach vorne hob und die Handinnenflächen zeigte, sprach er das Wort „Friede“ nacheinander in verschiedenen Dialekten der Ureinwohner, in der Hoffnung, dass sie ihn verstehen würden. 

Nach kurzer Zeit war der Kreis der Speerträgerinnen um ihn herum geschlossen. Danach bewegten sich erneut die Blätter im Gehölz und das Geräusch brechender Äste zog Alex‘ Aufmerksamkeit an. Er erkannte nun, dass ein Pferd aus dem Unterholz auftauchte und eine weitere Frau auf seinem Rücken trug. Auch sie war vollständig nackt, aber im Unterschied zu den Speer-Frauen trug sie einen auffälligen Kopfschmuck aus Blättern und Vogelfedern und ihr Körper war mit aufwändigeren Tätowierungen und augenfälligen Piercings geschmückt. Nachdem ihr Pferd am Frauenkreis zu stehen kam, begann sie zu sprechen: „Weißer Mann, du bist in unser Gebiet gekommen. Wir möchten dich mitnehmen. Wenn du uns begleitest und tust, was wir dir sagen, wird dir kein Unheil geschehen.“

Damit war für Alex klar, wie es weitergehen würde. Flüchten war kaum möglich, außerdem wollte er ja mehr über die Ureinwohner erfahren. Vielleicht war das DIE Gelegenheit. Natürlich blieb die Ungewissheit, was die Frauen mit ihm vorhatten, aber ihm war von Anfang an klar, dass sein Unterfangen mit Gefahren verbunden war. Also signalisierte er der Anführerin Zustimmung. Die Frau auf dem Pferd wies ihre Speerträgerinnen an, daraufhin lösten sich zwei Frauen aus dem Kreis und traten auf Alex zu. Sie banden ihm um jedes Handgelenk ein Seil, dessen anderes Ende sie festhielten. Die Anführerin wendete ihr Pferd, und mit ihr setzte sich die ganze Gruppe wieder in Bewegung.

Der Marsch durchs Gestrüpp zog sich hin und war anstrengend. Die schwüle Wärme quälte Alex. Dennoch konnte er nicht anders, als auf dem Weg immer wieder die Frauen zu studieren. Er beobachtete, wie behände sie sich durch das Gehölz bewegten. Er war fasziniert, wie unbekümmert sie in ihrer Nacktheit waren. Erst nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass alle Frauen sowohl unter den Achseln als auch an ihrer Scham rasiert waren – wie geht das im Urwald? Hier und da, wenn eine der Frauen über einen umgefallenen Stamm kletterte, erhaschte einen Blick von hinten auf ihre Schamlippen. Die meisten der Frauen trugen verschiedene Tattoos. Alex bemerkte Tier- und Pflanzenmotive, häufig am Po, in den Leisten und auf dem Venushügel. Das Leben in der Wildnis sorgte außerdem dafür, dass die Frauen drahtig und muskulös waren. Vielleicht war das auch der Grund, dass sie wirklich alle schöne, runde Brüste hatten, die straff und aufrecht waren. Jede von Ihnen trug an den Brustwarzen kleine, glitzernde Piercings, auch zwischen den Schamlippen stellte Alex hier und da fest, dass dort etwas glitzerte.

Während Alex in diese Gedanken versunken war und gerade bemerkte, dass seine Beobachtungen auch seinen Schwanz beeindruckten, kam die Gruppe zum Stehen. Alex schaute auf und konnte sehen, dass vor ihnen eine Lichtung lag, die von einem Palisadenzaun eingefasst war. Auf dieser Lichtung sah er ein Dorf aus Hütten mit Holzwänden und Blätterdächern. Aus dem ganzen Dorf strömten weitere Frauen herbei, während die Gruppen nun auf den zentralen Platz einzog. Die beiden Begleiterinnen, die Alex mit den Seilen geführt hatten, gingen mit ihm in die Mitte des Platzes, wo zwei hölzerne Pfosten standen. Sie schoben ihn zwischen diese beiden Pfosten und banden ihn rechts und links an, so dass seine Arme schräg nach oben ausgestreckt waren. Die Anführerin glitt vom Pferd und stellte sich mit dem Rücken vor Alex, so dass sein Blick unwillkürlich auf ihren muskulösen Po fiel. Einerseits bereitete seine Situation ihm erhebliches Unbehagen – wie würde das hier weitergehen? –, andererseits steigerte sich gerade die Spannung in seinen Lenden ganz erheblich. Er ließ seinen Blick über den Platz schweifen und sah, dass auch die anderen Frauen des Dorfes alle nackt waren. Sie waren durchwegs jüngeren und mittleren Alters, die jüngeren aber ohne oder mit weniger Tattoos und Piercings.

Nun erhob die Anführerin ihre Stimme und sprach offenbar zu ihrem Stamm. Alex konnte immerhin einige Bruchteile ihrer Rede verstehen. Es ging natürlich um ihn, dass sie ihn im Urwald aufgegriffen und hierher gebracht hatten, dass er jetzt ihr Gast sei und sie ihn gemeinsam auf das Ritual für den Sommer vorbereiten würden. Er solle der Mann sein, der dieses Jahr für den Fortbestand des Stammes, der Amazonen, sorgen solle.

 

(Fortsetzung folgt)


Kommentare

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MaxWell schrieb am 11.10.2025 um 21:55 Uhr

Ein guter Anfang.

yan1 schrieb am 12.10.2025 um 11:16 Uhr

In Erwartung einer guten Fortsetzung vorab mal eine gute Bewertung. Ist ja klar, wer für den Fortbestand des Stammes sorgen darf. Wird hoffentlich kein Männerding...