Mamas Geheimnisse
Mamas Geheimnisse
Das hier ist eine sehr persönliche Geschichte für mich, aber trotzdem geht es in ihr fast mehr um meine Mutter Vanessa als um mich selbst. Sie war und ist immer die beste Mama für mich gewesen und hat sich immer gut um mich gekümmert. Meine Meinung über sie ist an all dem, was ich nach und nach erfahren und dann auch miterlebt habe, einige Male deutlich geschwankt und mehr als nur ein Mal hatte ich mich gefühlt, als ob ich mich für keine Mutter auf der Welt mehr hätte schämen können als für meine, aber schlussendlich weiß ich, dass sie nie etwas Böses wollte und mich immer geliebt hat, und ich liebe sie auch.
In diesem ersten Teil hier werde ich wohl erst mal viel erklären und die Anfänge beschreiben. Ich hoffe, dass es dadurch nicht zu langweilig für euch wird, und werde erst mal sehen, wie meine Geschichte hier ankommt.
Mein ganzes Leben, also über 23 Jahre lang leben wir in einem kleinen Wohnkomplex in einem lauschigen Vorort. Unsere Wohnung ist eine von fünf in unserem Haus, die in einem zweistöckigen Flur miteinander verbunden sind. Neben einer gemeinsam genutzten Waschküche haben wir auch noch einen schönen Gemeinschaftsraum und rings ums Haus Garten. Es war wirklich ein sehr schönes Zuhause, um als Kind darin großzuwerden; zumindest so lange ich noch unschuldig und unwissend war.
Auch mit unseren Nachbarn ist an sich alles super. Es ist eine eng befreundete, fröhliche kleine Gemeinschaft und jeder ist per Du mit den anderen. Außer mir gab es auch noch andere Kinder, zum einen Daniela, die schon sehr früh zu meiner besten Freundin geworden ist, und die etwas jüngeren Zwillinge David und Maik, die für Jungs zumindest noch relativ erträglich waren. Wir Kinder lebten ein völlig unbescholtenes Leben (hier muss sich also keiner Sorgen machen) und wussten bis ins hohe Teenie-Alter nichts davon, wie gut befreundet die Erwachsenen wirklich waren.
Womit wir dann auch schon zu meiner Mutter und ihrem Geheimnis kommen.
Große Teile meiner Kindheit hatte ich davon rein gar nichts mitbekommen und bei den wenigen Anzeichen, die es da gegeben hatte, hatte sich mein unschuldiges Köpfchen nichts Ungezogenes zusammengereimt. Immer mal wieder ging Mama zu Nachbarn, wenn ich versorgt und beschäftigt war, und was sollte ich daran auch seltsam finden? Ich bekam ständig mit, wie in unserem Haus geplaudert und getratscht wurde, und wenn Mama bei solchen Gelegenheiten mitunter eine ganze Stunde fortblieb, machte ich mir keine Gedanken.
Auch als ich älter wurde, reichte es bei mir nie über ein kurzes Wundern hinaus. Wenn ich zum Spielen nach draußen geschickt wurde, dachte ich, Mama wollte einfach verhindern, dass ich ständig nur drinnen und vor dem Bildschirm saß. Wenn mein Handy klingelte, während ich unterwegs oder bei Daniela war, und sie fragte, wie lange ich noch weg sein würde, dachte ich, sie wäre besorgt.
Ich will auch keineswegs abstreiten, dass diese guten Vorsätze auch stimmten, aber im Nachhinein bin ich mir sicher, dass sie praktischerweise mit einem anderen Grund verbunden wurden – besonders wenn es darum ging, mich nach draußen zu schicken, damit sie "in Ruhe mit den Nachbarn bei uns zuhause plaudern konnte".
Erst als ich schon zwischen 14 und 15 Jahren alt war, häuften sich die Momente der Verwunderung. Hier fiel mir ein gerötetes und geschwitzes Gesicht auf, da recht unordentlich sitzende Kleidung. Mehr als einmal erkundigte ich mich besorgt bei ihr, wenn sie mit gerötetem Gesicht und leicht wacklig auf den Beinen in die Wohnung kam, worauf sie immer nur lächelte und es auf eine kurze Kreislaufschwäche schob.
Ebenso gab es mehrere Gelegenheiten, bei denen ich anscheinend zu unerwartet zuhause aufkreuzte und mir dann meine Mutter im Wohnzimmer entgegenkam, schnell atmend, mit roten Wangen und sichtlich überrascht, während im Hintergrund ein Nachbar auf dem Sofa saß und sich möglichst unbeteiligt und unverdächtig gab.
Natürlich war ich nicht dumm. Ich wusste recht bald, dass sie mir etwas verheimlichte, und ich konnte mir auch denken, dass es um irgendwelche Erwachsenenthemen ging, aber es konnte ja nichts zu schlimmes sein, nicht bei meiner Mutter – die typisch kindische Denke.
Dann passierte das Erste, wofür es keine Ausrede oder blauäugige Erklärung für mich gab. Ich war auf einer kleinen Party bei einer Freundin gewesen und hatte meiner Mutter gesagt, dass ich Nacht dort verbringen würde. Weder sie noch ich hätten ahnen können, dass besagte Freundin sich mit ihren Eltern zerstreiten und die Übernachtung ins Wasser fallen würde. So kam ich also noch spät am selben Abend nach Hause und betrat den Hausflur, als ich am Ende des Flurs gedämpfte Stimmen an einer offenen Wohnungstür hörte.
Ein Flüstern hier, ein leises Kichern da, ich konnte kein Wort verstehen, aber merkte dennoch direkt, dass das keine übliche Plauderei war. Diktiert von jugendlicher Neugier und Unsicherheit machte ich mich hinter einer der großen Dekopflanzen am Eingang dünn und spähte durch die Blätter hindurch. Ein paar letzte Worte wurden gewechselt, dann trat eine Silhouette in den unbeleuchteten Flur und die Tür wurde geschlossen. Leises, barfüßiges Tapsen war zu hören und mit einem geräuschvollen Klick sprang das Flurlicht an – und da sah ich sie.
Ich verschluckte mich beinahe an meinem eigenen Atem, als ich meine Mutter splitterfasernackig durch den Hausflur tapsen sah. Sie war wirklich gänzlich unverhüllt und hielt sich nicht einmal die Hände vor die Scham. Dadurch, dass ich so unvermittelt mit ihrer Nacktheit konfrontiert war, betrachtete ich sie unwillkürlich so bewusst wie noch nie. Klar hatte ich meine Mutter schon ein oder zwei Male nackig gesehen, doch das war immer nur flüchtig und halb hinter Handtüchern versteckt, zwischen Tür und Angel beim Badezimmer usw.
Sie war und ist schön, ich kann es nicht anders sagen. Ein kurviger Körper, sinnliche, weiche Rundungen, eine helle Pfirsichhaut und ein hübsches Gesicht umrahmt von langem, leicht gewellten, brünetten Haar. Eine Mutter, wie man sie als Tochter normalerweise nur bewundern kann, aber hier war ich entgeistert, sie so nackt und exponiert zu sehen.
Mit angehaltenem Atem verfolgte ich ihren Gang zur Treppe hin. Sie wirkte aufgekratzt. Ihr Körper glänzte leicht im Licht und ihre Wangen waren gerötet. Als sie in meine Richtung blickte, fürchtete ich sofort, dass sie mich entdeckt hatte, doch ihr aufgeregter Blick galt nur der verglasten Eingangstür und sie beschleunigte ihr Tapsen ein wenig. Ich sah und hörte, wie sie die Treppe hinauf verschwand und kurz darauf hörte ich oben das Schloss unserer Wohnungstür einrasten.
Ich weiß nicht, wie viele Minuten ich hinter dieser Pflanze geblieben war. Immer wieder hielt ich mich zurück, um nicht zu zeitig nach ihr in die Wohnung zu kommen und ihr dadurch zu verraten, dass ich sie gesehen hatte. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit machte ich mich schließlich auf den Weg nach oben und betrat unsere Wohnung.
Gleich als ich hereinkam, hörte ich schon eiliges Rascheln und wenige Augenblicke später kam meine Mutter im Bademantel um die Ecke und fragte mich überrascht, wieso ich jetzt schon wieder daheim war. Ich hatte einige Mühe, normal und ahnungslos zu wirken, während ich ihr mein vorzeitiges Auftauchen erklärte, doch vor meinem inneren Auge schaute ich direkt durch den Bademantel und sah sie immer noch unten im Hausflur stehen.
Ich wunderte mich noch lange im Stillen über diesen Abend, hielt es aber nie für angebracht, Mama darauf anzusprechen. Gleichzeitig sprang mir immer mal wieder das Bild in den Kopf, wie sie nackig durch den Hausflur tapste, und errötete dabei mit einem kurzen Anfall von innerer Wärme, die ich nicht ganz einordnen konnte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, welche weiteren Einblicke sich mir noch bieten mochten…
Kommentare
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Sehr schöner Einstieg
Schöne Geschichte freie mich sif die Fortsetzung
Bitte schreib weiter 😘
Ich bin gespannt ...
Gefällt mir wirklich sehr gut...