Anna -Teil 4- das Risiko
Die folgenden zwei Tage, Dienstag und Mittwoch, verstrichen in einer Dunstwolke aus konzentrierter Unauffälligkeit. Anna erledigte ihre Aufgaben mit der stillen Effizienz eines Uhrwerks, tippte Memos, sortierte Akten und nahm Anrufe mit einer Stimme entgegen, die so neutral und glatt war wie die Seide ihrer Blusen. Das einzige, was diese Monotonie durchbrach, waren die flüchtigen Begegnungen mit Florian. Einmal am Kopierer, einmal im Flur. Jedes Mal trafen sich ihre Blicke für einen elektrisierenden Moment, und beide Male glaubte sie, den Anflug eines Lächelns auf seinen Lippen zu erkennen, bevor er professionell nickte und weiterging. Diese kleinen Momente waren wie Zuckerwürfel in einem bitteren Kaffee, aber sie reichten nicht aus, um den Nachgeschmack der Konfrontation mit Frau Stefanie zu überdecken.
Diese Szene spielte sich in ihrem Kopf in einer Endlosschleife ab. Stefanies kalter, taxierender Blick. Die schneidende Präzision ihrer Stimme. Das Gefühl der totalen Unterwerfung, der nackten, aufregenden Angst, ertappt worden zu sein. Es war eine Droge, und Anna spürte die ersten Anzeichen des Entzugs. Wie konnte sie diese erregend gefährliche Situation wiederherstellen, ohne ihre Karriere zu zerstören? Die Frage pochte in ihrem Blut, ein dunkler, treibender Rhythmus unter der Oberfläche ihrer tadellosen Fassade. Als der Donnerstag anbrach, hatte sie einen Entschluss gefasst. Heute war nicht einfach nur Donnerstag. Heute war Latex-Thursday. Heute würde die Göttin nicht zu Hause bleiben. Sie würde Fräulein Anna zur Arbeit begleiten, verborgen unter Schichten aus Wolle und Seide.
Der Wecker klingelte wie immer um 6:30 Uhr, aber heute sprang Anna nicht widerwillig aus dem Bett. Sie glitt hinaus, angetrieben von einer prickelnden Vorfreude. Unter der heißen Dusche ließ sie das Wasser über ihren Körper prasseln und plante das Ritual des Tages. Die Rasur war heute mehr als nur eine Notwendigkeit; sie war der erste Akt der Vorbereitung. Als die scharfe Klinge über ihre Beine und die empfindliche Haut zwischen ihren Schenkeln glitt und eine makellose, fast unnatürlich glatte Oberfläche hinterließ, dachte sie an Nina. Nina hatte ihr erzählt, dass sie sich die Beine mit einem Laser dauerhaft enthaaren ließ. Die Idee gefiel Anna. Absolute, permanente Glätte. Keine Stoppeln, kein Nachwachsen. Eine perfekte, ewige Leinwand für ihre Leidenschaften. Die Idee gefiel ihr.
Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, trat sie vor die linke, dunkle Seite ihres Kleiderschranks. Heute würde es kein einfacher Latex-Thong sein. Heute war ein Statement nötig, ein geheimes Gelübde. Ihre Hände griffen zielsicher nach dem Latex-Strumpfhalter. Er war ein komplexes Meisterwerk aus schwarzem Gummi, breiter als üblich und mit nicht weniger als zehn Strapsen ausgestattet, die wie die Tentakel eines eleganten Seeungeheuers von ihm herabhingen. Dazu wählte sie eine Latex-Büstenhebe, ein sogenanntes Shelf-Bra, das ihre Brüste anhob und stützte, die Brustwarzen jedoch komplett freiließ und einrahmte. Ein Slip? Nein, nicht heute. Sie wollte das direkte, ungefilterte Gefühl, die pure Verletzlichkeit.
Sie zog den Strumpfhalter an, das kühle Gummi legte sich wie eine zweite Haut um ihre Taille und Hüften. Dann rollte sie sorgfältig die hauchdünnen Nahtnylons über ihre frisch rasierten Beine und befestigte jeden der zehn Clips mit einem leisen, befriedigenden Klicken. Als sie die Büstenhebe anlegte und sich im Spiegel betrachtete, kam ihr der spontane, gefährliche Gedanke. Ihre üblichen, dezenten Brustwarzenringe aus Titan wirkten plötzlich langweilig, fast bieder. Ihr Blick fiel auf ihr Schmuckkästchen.
Mit einer fast chirurgischen Präzision, die ihren knapp zwei Zentimeter langen, manikürten Fingernägeln Lügen strafte, öffnete sie das Kästchen und nahm die schwarzen Barbells heraus. An jedem Ende saß eine auffällige, polierte Kugel mit einem Durchmesser von sechs Millimetern. Es war eine fummelige Arbeit. Mit der einen Hand hielt sie den winzigen Ring fest, während sie mit den Nägeln der anderen Hand die noch winzigere Verschlusskugel heraus klickte. Der Ring glitt aus dem empfindlichen Gewebe. Für einen Moment spürte sie die nackte Empfindlichkeit ihrer Brustwarze an der kühlen Morgenluft. Dann führte sie den neuen, dickeren Stab des Barbells langsam und vorsichtig durch den Stichkanal. Ein kleiner Stich, gefolgt von der vertrauten Schwere des Metalls. Sie schraubte die große, schwarze Kugel auf das Gewinde. Der Vorgang war routiniert, fast mechanisch, aber das Gefühl war es nicht. Das Gewicht der Kugeln war sofort spürbar, eine ständige, subtile Erinnerung an ihre Kühnheit. Sie wiederholte den Vorgang auf der anderen Seite.
Als sie sich wieder im Spiegel betrachtete, hielt sie den Atem an. Die schwarzen Kugeln drückten sich deutlich gegen ihre Haut. Unter der weinroten Seidenbluse, die sie für heute ausgewählt hatte, würden sie sich unweigerlich abzeichnen. Zwei kleine, dunkle Geheimnisse, die um Aufmerksamkeit bettelten. Genau das wollte sie. Mit den Reizen spielen. Die Grenze ausloten. Wie lange würde es dauern, bis jemand etwas bemerkte?
Sie zog sich fertig an. Der enge Bleistiftrock, die weinrote Seidenbluse, die Pumps. Die Transformation war abgeschlossen. Fräulein Anna war bereit, doch unter der Uniform pulsierte die Göttin.
Der Weg zur Kanzlei führte sie in die U-Bahn. Schon beim Betreten der Station schlug ihr eine Welle kalter, feuchter Luft entgegen. Augenblicklich reagierte ihr Körper. Ihre Brustwarzen richteten sich auf, wurden hart und drückten die sechs Millimeter großen Kugeln unübersehbar gegen den dünnen Seidenstoff ihrer Bluse. Ein kurzer Anflug von Panik durchzuckte sie. Vielleicht hatte sie doch zu viel gewagt. Ein flüchtiger Blick nach unten bestätigte, dass die Kälte und die aufregende Angst auch zwischen ihren Beinen Spuren hinterlassen hatten. Sie spürte die Feuchtigkeit und bereute für einen Moment, auf einen Slip verzichtet zu haben. Zu spät. Sie richtete sich auf, zog die Schultern zurück und zwang sich zu einem neutralen Gesichtsausdruck, während das leise Quietschen des Latex bei jedem Schritt ein geheimes Lied nur für sie sang. Zum Glück, dachte sie, ist die Kanzlei stets gut klimatisiert.
Pünktlich um 8:30 Uhr durchschritt Anna das Portal der Kanzlei. Die vertraute, ehrwürdige Stille empfing sie wie eine alte Bekannte. Nina saß bereits an ihrem Platz, ein blonder Leuchtturm in der gedämpften Mahagoni-Landschaft, und winkte ihr mit einem strahlenden Lächeln zu. "Morgen!", flüsterte sie fröhlich. Anna lächelte zurück und erwiderte den Gruß. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer der Erleichterung. *Okay, Nina hat schon mal nichts gemerkt.* Der erste Test war bestanden. Die Spannung, ein köstliches Kribbeln, blieb. Da morgen ihr freier Freitag war, fühlte sich dieser Tag wie der Höhepunkt der Woche an, ein letzter, gewagter Akt vor dem Wochenende.
Kurz vor der Frühstückspause meldete sich ihre Blase. Ein Lächeln umspielte Annas Lippen, als sie sich auf den Weg zur Damentoilette machte. Sie schloss die schwere Tür der Kabine hinter sich und atmete tief durch. Der kleine Raum fühlte sich an wie eine geheime Bühne. Sie genoss für einen Moment die simple Tatsache, keinen Slip zu tragen. Es war ein kleines, aber signifikantes Detail ihrer heutigen Rebellion. Zuerst überlegte sie, den engen Bleistiftrock einfach hochzuschieben, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Er war viel zu eng geschnitten, um ihn bis über die Hüften zu bekommen, und sie riskierte, dass sich im Kampf mit dem Stoff einer der zehn Strapsen lösen würde. Das wäre eine Katastrophe.
Also entschied sie sich für die dramatischere, befriedigendere Variante. Mit einer fließenden Bewegung öffnete sie den seitlichen Reißverschluss. Der Bund des Rocks entspannte sich, und sie ließ das teure Wollgewebe langsam zu Boden gleiten, wo es sich um ihre Knöchel legte. Sie lauschte dem leisen, elektrisierenden Knistern ihrer Nylons, als sie mit ihren 10-Zentimeter-Pumps vorsichtig aus dem Stoffkreis stieg. Und da war sie wieder. Die Latex-Göttin. Im matten Glanz der Kabinenwände betrachtete sie sich. Die weinrote Seidenbluse, die schwarzen Nahtnylons, die sich endlos an ihren Beinen hochzogen und in dem breiten, schwarzen Latex-Strumpfhalter verschwanden. Und dazwischen: nichts. Der freie, ungehinderte Blick auf ihre blanke, perfekt rasierte Möse. Ein Schauer der Erregung durchlief sie. Das war Macht. Das war ihr Geheimnis.
Nachdem sie sich erleichtert hatte, fiel es ihr unsagbar schwer, die Hand nicht noch für einige Minuten zwischen ihren Schenkeln verweilen zu lassen, um die feuchte, pochende Stelle zu liebkosen. Der Gedanke an die sichtbaren Piercings, an die Möglichkeit, entdeckt zu werden, hatte sie bereits an den Rand der Ekstase gebracht. Doch plötzlich hörte sie, wie die Tür der Nachbarkabine ins Schloss fiel und jemand Platz nahm. Die Realität schlug mit voller Wucht ein. Panik stieg in ihr auf. Schnell, fast hastig, stieg sie wieder in ihren Rock, zog den Reißverschluss hoch und glättete den Stoff. Die Latex-Göttin verschwand so schnell, wie sie gekommen war, und machte wieder Platz für das tadellose Fräulein Anna.
Gerade als sie ihre Hand auf die Verriegelung legen wollte, um die Kabine zu verlassen, hörte sie es. Ein lautes, unverkennbar metallisches *KLONK*, gefolgt von dem dumpfen Geräusch von etwas Schwerem, das auf die Fliesen fiel. Es kam eindeutig aus der Kabine nebenan. Anna erstarrte für einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf und verließ leise ihre Zelle.
Im Vorraum vor den Spiegeln richtete sie ihre Uniform und zupfte die Bluse zurecht. Sie fuhr sich mit frischem Lippenstift über die Lippen, ihr Herz pochte immer noch von der Beinahe-Entdeckung und dem seltsamen Geräusch. Vielleicht war Florian ja gleich in der Kaffeeküche. Sie musste perfekt aussehen. Aus einer Mischung aus Neugier und purer Provokation reckte und streckte sie sich leicht, die Arme über den Kopf, um zu testen, wie deutlich die Piercings unter der gespannten Seide zu sehen waren. Sie wollte es wissen. Sie wollte die Kontrolle.
"Fräulein Anna!"
Die Stimme war leise, aber sie traf Anna wie ein Stromschlag. Sie fuhr herum. Hinter ihr stand Frau Stefanie. Ihre Augen waren geweitet, ihr sonst so makelloser Teint war von einer leichten Röte überzogen. Ihr Blick war nicht auf Annas Gesicht gerichtet. Er war starr auf ihre Brust geheftet. *Sie hat es gesehen.* Daran bestand kein Zweifel. Die Kugeln mussten sich wie zwei dunkle Augen unter dem Stoff abgezeichnet haben. Anna zuckte unwillkürlich zusammen, eine Welle aus heißer Scham und eiskalter Erregung schoss durch ihren Körper.
Doch dann bemerkte sie, dass auch Stefanie abgelenkt war. Sie hantierte fahrig mit einem etwa zehn Zentimeter großen, glänzenden Metallgegenstand. Er war kegelartig, poliert und sah schwer aus. Mit einer fast panischen Hast versuchte sie, das Objekt unauffällig in ihrer geschlossenen Louis Vuitton Handtasche verschwinden zu lassen, was ihr nur mühsam gelang. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke im Spiegel. Es war ein Moment absoluter, ungeschönter Wahrheit. Zwei Frauen, gefangen in ihren Geheimnissen, jede mit dem verzweifelten Wunsch, einfach nur unsichtbar zu sein und dieser unerträglich peinlichen Situation zu entfliehen. Ohne ein weiteres Wort drehte sich Stefanie um und verließ mit schnellen Schritten die Damentoilette.
In der anschließenden Frühstückspause saß Anna wie betäubt neben Nina. Sie nippte an ihrem Kaffee, aber ihre Gedanken waren immer noch in der Damentoilette gefangen. Nina redete über ihr Wochenende, aber Anna hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie bemerkte jedoch sehr wohl, wie Ninas Blick immer wieder prüfend und neugierig über ihre Brust wanderte. Doch sie sagte nichts. Vielleicht traute sie sich nicht. Aber es war egal. Annas gesamtes Bewusstsein war auf Stefanie fixiert. *Warum hat sie nichts gesagt?* Nach der Standpauke wegen des Septums hätte sie einen Tobsuchtsanfall erwartet, eine sofortige Kündigung. Aber da war nichts gewesen. Nur Schock und... etwas anderes. Und was war das für ein Ding in ihrer Hand? Das Geräusch, das Klonk... es war aus ihrer Kabine gekommen. Die Fragen wirbelten in Annas Kopf und mischten sich mit der schwelenden Erregung zu einem gefährlichen, unwiderstehlichen Cocktail.
Der Nachmittag schleppte sich in einer quälenden Langsamkeit dahin. Jedes Ticken der Uhr, jedes leise Surren des Kopierers schien die Stille nur noch zu betonen, während in Annas Kopf ein Orkan tobte. Sie versuchte, sich auf die Akten vor ihr zu konzentrieren, doch ihre Gedanken drifteten immer wieder ab, zurück in die Damentoilette, zu dem Moment, als ihr Blick den von Frau Stefanie im Spiegel traf. Die Mischung aus Schock, Verlegenheit und diesem unidentifizierbaren, schweren Metallgegenstand in Stefanies Hand hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt.
Als endlich der Feierabend eingeläutet wurde, packte Anna ihre Sachen und verließ die Kanzlei mit einer fast mechanischen Höflichkeit. Auf dem Weg zur U-Bahn spürte sie die Erschöpfung des Tages, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Die ständige Anspannung, das Doppelleben, die Angst und die Erregung – es war ein zermürbender Cocktail.
In der U-Bahn fand sie einen Sitzplatz und ließ sich erschöpft nieder. Das monotone Rattern der Räder auf den Schienen wirkte fast hypnotisch. Ihr gegenüber ließen sich zwei Jungs nieder, vielleicht siebzehn Jahre alt, mit der typischen, aufgesetzten Lässigkeit von Teenagern, die die Welt erobern wollen. Sofort spürte Anna ihre Blicke. Es war kein flüchtiges Schauen, es war ein ungeniertes, intensives Starren, das sich wie ein physischer Kontakt anfühlte. Ihre Augen klebten an ihr, wanderten von ihrem Gesicht über ihre Brust und wieder zurück. Anna versuchte, sie zu ignorieren, starrte auf ihre Hände in ihrem Schoß, doch sie spürte die Blicke wie heiße Nadelstiche auf ihrer Haut.
Als die Durchsage ihre Haltestelle ankündigte, stand sie auf. In diesem Moment, als sie an den Jungs vorbeiging, feixte einer von ihnen und sagte laut genug, dass es jeder im Umkreis von fünf Metern hören konnte: "Boah, was eine geile gepiercte Milf." Sein Freund lachte dreckig und ergänzte: "Ob die unterm Rock auch beringt ist… da würde ich mal dran lecken wollen."
Ein eisiger Schock durchfuhr Anna. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus. Sie haben es gesehen. Natürlich haben sie es gesehen. Sie hatte es ja provoziert. Für einen Moment zuckte sie zusammen, wollte etwas sagen, sie zurechtweisen, doch dann geschah etwas Unerwartetes. Die Scham wandelte sich blitzschnell in etwas anderes. Ein Gefühl von Triumph. Sie hatte die Kontrolle. Sie hatte diese Reaktion ausgelöst. Sie drehte ihren Kopf langsam zu den beiden Teenagern, die sie immer noch mit einer Mischung aus Spott und lüsterner Neugier ansahen. Anstatt sich wegzuducken, schenkte sie ihnen ein langsames, wissendes Siegeslächeln, hielt ihren Blick für einen Moment und stieg dann mit erhobenem Kopf aus dem Waggon, ohne ein einziges Wort zu sagen. Sie ließ die beiden Jungs mit ihren offenen Mündern einfach sitzen.
Auf dem kurzen Weg nach Hause hallten die Worte in ihrem Kopf nach. *Eine geile gepiercte Milf.* Der Ausdruck war vulgär, aber er traf einen Nerv. Ja, dachte sie, das bin ich. Das ist mein Geheimnis, und diese Jungs haben einen Blick darauf erhaschen dürfen. Es war eine Bestätigung. Und dann war da das andere Wort. *Beringt.* Unten unterm Rock beringt. Dieser Ausdruck machte etwas mit ihr. Es war nicht wie "gepierct", was sie selbst getan hatte, ein aktiver Akt der Selbstgestaltung. *Beringt* war passiv. Es klang, als hätte es jemand anderes mit ihr gemacht. Als wäre sie markiert, beansprucht, wie ein Tier, das seinem Besitzer gehört. Jemand *beringt* sie. Und in diesem Moment wusste sie mit einer überwältigenden Klarheit: So wollte sie sein. Beringt.
Sie beschleunigte ihre Schritte, so schnell es der enge Rock und die hohen Absätze zuließen. Schon unterwegs spürte sie es, eine unaufhaltsame Welle der Feuchtigkeit, die sich zwischen ihren Schenkeln ausbreitete. Ihr anderes Ich, die Latex-Göttin, scharrte mit den Hufen. Sie wollte raus. Sie verlangte nach Befreiung.
Als die Wohnungstür endlich hinter ihr ins Schloss fiel, gab es kein Halten mehr. Der Rock flog in hohem Bogen aufs Sofa, gefolgt von der weinroten Seidenbluse. Die Schuhe aber, das wusste die Göttin in ihr, die blieben an, trotz der schmerzenden Füße. Sie waren Teil des Rituals. Ohne zu zögern, fand ihre Hand den Weg zwischen ihre Schenkel, über die glatte, feuchte Haut, direkt zu dem pochenden Zentrum ihrer Lust.
Es dauerte nicht lange. Der Tag hatte zu viele Eindrücke geliefert, zu viel aufgestaute Energie. Die harten, gepiercten Nippel unter der Seide. Das kühle, enge Gefühl des Latex auf ihrer Haut. Die elektrisierende Spannung der Beinahe-Entdeckung. Das Bild von Frau Stefanie, geschockt und mit ihrem eigenen Geheimnis. Und über allem die rohen, vulgären Worte der beiden Jungs. *Milf. Eine geile, gepiercte Milf. Beringt.* Das Wort pulsierte im Rhythmus ihres Orgasmus. Welle nach Welle brach über sie herein, eine heftiger als die andere, bis ihr Körper schlaff und zitternd war. Völlig erschöpft, nur noch in Strumpfhalter, Nylons und den schmerzenden Pumps, sank sie aufs Sofa und schlief ein, noch bevor sie die letzte Welle der Lust ganz verlassen hatte.
Kommentare
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Teil 3 und 4 sind wahnsinnig gut gelungen - eine 6/5 - bin sehr gespannt was zwischen Fräulein Anna und Frau Stefanie noch so entsteht, die Begegnung auf der Toilette war spannend, auch Frau Stefanie scheint Geheimnisse zu haben und ihrer Geilheit im Büro nachzugeben.