Weeslower Chroniken VI – 2004 - Festenwalder Zeitung – 20. August 2004 - Die FKK-Botschafterin
Festenwalder Zeitung 11. August 2004
FZ - Sommer-Interview „Warum braucht Weeslow eine F K K- Botschafterin, Sabrina?“
Sabrina Patitz, 21, ist Deutschlands und vermutlich weltweit erste offizielle `FKK-Botschafterin` - für die Stadt Weeslow: Jung, hübsch, charmant und ansteckend fröhlich…
Sabrina, warum braucht die Kleinstadt Weeslow eine `FKK-Botschafterin`?
"Nackt-Baden hat in Weeslow eine jahrzehntelange Tradition. Schon in den siebziger Jahren machte man FKK im Mühlensee-Bad. Und heute nun an unserem wunderschönen Weeslower See. Es ist das touristische Markenzeichen unserer Gegend. Das besondere Wohlfühlerlebnis des Nacktseins wollen wir all unseren Gästen vermitteln. Und natürlich auch all unseren Bürgern."
Braucht Weeslow denn noch mehr Nackte?
"Aber sicher! Weeslow ist zwar schon längst Deutschlands FKK-Hochburg, der Ostsee und Sylt haben wir längst den Rang abgelaufen. Doch wir möchten gern noch mehr Menschen ansprechen, sowohl in der Region als auch von außerhalb, im In- und Ausland."
Wie will Weeslow das erreichen?
"Zunächst mal durch eine konsequente Ausrichtung der Region auf die vielfältigen Möglichkeiten der Freikörperkultur: An allen Badestellen haben wir FKK ausdrücklich erlaubt. Es gibt neben den reinen Nackt-Bereichen nur noch sogenannte gemischte Zonen, aber keine reinen Textilbereiche mehr. Das gilt auch für unsere zwei Campingplätze. Außerdem kann man nackt durch die Heide bis nach Weeslow und sogar in den Ort hineinlaufen. Alles ist erlaubt. Das ist zunächst einmal ein Signal an unsere nackten Gäste: Nudisten willkommen! Damit wollen wir verstärkt werben, weltweit sogar. Und bei den verbliebenen Textilbadern wird mit fröhlichen Schildern und Flyern für Verständnis dafür geworben.“
Was sind dabei Deine besonderen Aufgaben als `FKK-Botschafterin`, Sabrina?
"Viel Kommunikationsarbeit und Werbung, mittels Medien, Messen, Auftritten, Veranstaltungen, aber auch ganz direkt mit unseren Gästen und Einheimischen. Dabei versuche ich besonders, das bewährte Nebeneinander zu wahren, derer, die gerne FKK machen und derer, die lieber angezogen bleiben, damit sich alle gut miteinander vertragen. Ich selbst bin so oft es geht vor Ort an unseren Badestellen, spreche mit Gästen und Bürgern, horche auf die Stimmung und versuche aufzuklären. Und hole mir dabei ganz viele neue Ideen und Anregungen. Aber auch Kritik, der ich dann nachgehe.“
Bist Du dabei nackt?
„Natürlich. Immer. Das ist ja mein Job.“
Auf Euren Grafiken, Piktogrammen und Fotos sind alle Menschen stets komplett intimrasiert. Ist das Absicht?
(deutet an sich herab) "Ja. Das entspricht schließlich der seit Jahrzehnten verbreiteten Mode. Ich finde das lebensnäher. Das war mein Vorschlag und alle haben mir zugestimmt. Aber wir sind offen für alles!"
Wie bist Du `FKK-Botschafterin` geworden?
"Das Ganze ist meine eigene Idee gewesen. Ich bin in Warnemünde quasi am FKK-Strand aufgewachsen. Aber ich fand es immer schade, dass wir Nackten woanders oft so ein verstecktes Randdasein führen müssen. An vielen Stränden werden wir irgendwo an den steinigen Rand gedrängt. Vor zwei Jahren bin ich nach Weeslow gekommen, als ich eine Stelle im Garten Eden Resort angeboten bekam. Für mich das hier das Paradies! Hier war alles anders, viel offener, toleranter. Ich selbst stehe zum Beispiel total auf jede Art von Nackt-Sport, und hier in Weeslow gibt es dieses großartige FKK-Sport-Programm der H:S-Hochschule. – Und ich fand, da könnte man noch viel mehr machen. So habe ich ein Konzept geschrieben und einfach mal dem Bürgermeister überreicht, der da zufällig am FKK-See herumlief. Peter Dreyer hat sofort angebissen und mich gleich so nackt wie ich war mit zu sich ins Büro genommen. Dass ich tatsächlich selbst die `FKK-Botschafterin` werden könnte, die ich in meinem Konzept beschrieben habe, habe ich da schon geahnt."
Ob da auch eine Rolle gespielt haben mag, dass Du eine bildhübsche junge Frau bist?
„Kann sein. Immerhin spreche ich ja auch besonders junge Menschen an, also Gleichaltrige.“
Macht es Dir nichts aus, Dich so öffentlich nackt zu zeigen, auch in Zeitung und TV?
"Nein, überhaupt nicht, im Gegenteil! Ich will ja gerade dafür werben: Alle sollen sehen, dass Nacktsein etwas Wunderschönes und vor allem ganz Natürliches ist. Ich spiele die Rolle als FKK-Botschafterin ja nicht, ich bin wirklich die Sabrina aus Rostock, die super gern nackt ist und auch andere dafür begeistern möchte. Und deshalb laufe ich immer und überall so herum, am Strand sowieso, aber auch mitten in der Stadt, bei Veranstaltungen, im Rathaus. Ich darf das ja, ganz offiziell. Ich gehe auch im Büro des Bürgermeisters jederzeit nackt ein und aus und mittags so in die Kantine. - für mich als FKKlerin der absolute Traumjob!"
Welche Neuerungen hatte dein Konzept noch?
Kommentare
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mit Bild ist so eine Geschichte was anderes, super.
Mit dem Bild ist es tatsächlich viel näher an einem echten Pressartikel. So ein Motiv würde sich zu dem Thema keine Zeitung entgehen lassen.
Leider habe ich mit dem Bild ein technisches Problem. Da ich Geschichten nicht am Desktop lese, lade ich sie herunter und wandele sie in PDFs um für das Tablett. Da erhalte ich dann bei dem Versuch das Bild zu öffnen, den Hinweis "Unerwartetes EOF". Kannst Du das Bild noch einmal zur Verfügung stellen?
Monika Dee - Metart - Weekend Off
Danke für die Bildinfo.
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