So leicht mach ich’s Dir nicht, mein Lieber!
"Das macht 131,50 bitte.... Moni? Bist Du das?"
Die Frau, die während des Einkaufens mit Kind und Handy beschäftigt war sah mich an. "Annika? Dich hab ich ja ewig nicht gesehen! Wie gehts Dir?"
Zehn Jahre hatte ich Moni bestimmt schon nicht mehr gesehen. Ich war direkt nach meinem Abschluss der 10. Klasse von Hannover nach Bonn gezogen und damals wegen eines Vorfalls ziemlich rigoros den Kontakt zu allen Freunden und Bekannten aus meiner Schule abgebrochen Auch zu meiner damals besten Freundin Monika.
"Ja, ich bin wieder nach Hannover zurückgekommen. Gerade frisch getrennt und da ist mir irgendwie die Decke auf den Kopf gefallen in Bonn. Nun bin ich wieder hier..."
Moni zeigte auf die Weinflasche, die ich gerade über den Scanner an meiner Kasse bei REWE gezogen hatte. "Ich bin leider etwas in Eile. Aber hast Du Lust, die heute Abend mit mir leer zu machen?"
Ja, das hatte ich! Nicht nur, weil der Merlot außerordentlich gut war sondern auch, weil ich froh war, endlich wieder Kontakte in Hannover zu haben. Ich hatte in den zwei Wochen, die ich jetzt hier war, gerade erst eine Wohnung gefunden und diesen Aushilsjob ergattert. Um Freunde hatte ich mich noch gar nicht kümmern können und ehrlichgesagt hätte ich es auch komisch gefunden, nach zehn Jahren einfach so ehemalige Klassenkameraden anzurufen. Nun hatte der Zufall mit geholfen.
"Komm mal um acht, ich koch uns was." Sie gab mir ihre Adresse. "Bis nachher, ich freu mich."
Und ich freute mich auch. Beschwingt zog ich den Weichkäse des nächsten Kunden über den Scanner. Piep...
Pünktlich um 8 klingelte ich an Monis Mehrfamilienhaus in der Südstadt. "Corwin/Müller". Sie hatte also scheinbar einen Freund. Der Summer öffnete die Tür und ich stieg die Stufen hoch. Moni stand schon in der Tür und lächelte mich an. "Schön, dass Du es geschafft hast! Komm rein."
Sie geleitete mich in das geschmackvoll eingerichtete Wohnzimmer und bot mir einen Platz an. Ich setzte mich auf das wahnsinnig gemütliche Sofa. Hier würde ich so schnell nicht mehr aufstehen.
„Leo kommt auch gleich.“ Sie sah mir fest in die Augen. Ich stutze. „Leo? Leo Müller?“
„Ja. Ich hoffe, das ist ok?“
In der Abschlussklasse war ich mit Leo zusammen gewesen. Er war der erste Mann, mit dem ich geschlafen habe und der unbeabsichtigt der Anfang einer für mich sehr unschönen Situation war. Aber das lag nun über zehn Jahre zurück und eigentlich konnte er ja nicht wirklich etwas dafür, was sein dämlicher Zwillingsbruder mir damals angetan hatte.
„Ich hoffe, Du bist nicht mehr sauer auf ihn?“
„Ach, eigentlich war das ja alles Bastis Schuld.“
„Wie war denn das eigentlich damals genau? Ich weiß es gar nicht mehr.“ Sie schenkte uns beiden großzügig einen Merlot ein.
Ja, was war passiert...? Mir kam es vor, als sei es gestern gewesen....:
Ich, das kleine Mauerblümchen, war seit einigen Wochen mit Leo zusammen. So richtig konnte ich mein Glück noch gar nicht fassen. Leo und Basti Müller waren die begehrtesten Jungs unserer Abschlussklasse, wenn nicht der ganzen Schule. Gutaussehend, charmant, die Eltern waren stinkreich, und obwohl die beiden Zwillinge waren, waren sie doch absolut unterschiedlich. Während Leo ein total lieber Kerl ist, lässt sich Basti nur schlicht und ergreifend als Arschloch beschreiben. Er hatte mich scheinbar auf dem Kieker, denn seit gut zwei Jahren trietzte er mich, wo es nur ging. Das war der Grund, warum ich auch so gut wie nie in der Müllerschen Villa war und Leo nur „draußen“ traf.
Heute sollte aber eine Ausnahme sein. Es goss in Strömen und ich wusste, dass Basti heute, wie jeden Mittwoch, nicht zu Hause war. Deswegen konnte ich mich ungestört mit Leo bei ihm zu Hause treffen. Bei uns ging es nicht, die Wohnung war zu klein und hellhörig und meine Mutter leider extrem neugierig. Und heute sollte ES endlich passieren, deswegen kribbelte mein Bauch auch so. Heute, das hatten wir verabredet, wollten wir das erste Mal miteinander schlafen. Es wäre für uns beide überhaupt DAS erste Mal und entsprechend wuschig war ich, als ich nachmittags an der Tür der viktorianischen Villa klingelte.
Leo öffnete auch direkt, ich glaube, er hatte schon hinter der Tür auf mich gewartet. Liebevoll nahm er mich in die Arme und küsste mich.
„Schön, dass Du da bist.“
Wir gingen in sein Zimmer. Ich war total aufgeregt. Er hatte eine Flasche Sekt aufgemacht und ich brauchte erstmal ein Glas für den Blutdruck. Zärtlich streichelte er mich im Nacken. Er wusste, dass ich das mag. Ich schlang meine Arme um ihn, schaute ihm tief in die Augen.
„Ich liebe Dich!“.
„Und ich Dich!“
Zärtlich küssten wir uns. Forschend schlängelte seine Zunge mich in meinen Mund. Seine Hände gingen auf Wanderschaft, verschwanden unter meinem Pullover. Ich hatte extra keinen BH angezogen und die sanfte Berührung meiner Nippel ließ diese sofort hart werden. Leo schmunzelte. Sanft umkreiste sein Finger meine Brustwarze. Ich war so geil wie noch nie und merkte das auch deutlich in meinem Höschen. Sanft schob ich Leo Richtung Bett und schubste ihn drauf.
„Warte kurz...“
Er stand auf und fummelte irgendwas an seinem Regal. Dann kramte er in einer Schublade.
„Alter, Leo, sieh zu, ich lauf gleich aus. Was machst Du denn da?“
Er hielt ein Kondom hoch. „Hab nur das hier gesucht.“
Er legte sich wieder ins Bett, streichelte mich. Dann schob er langsam mein Oberteil hoch.
„Wow, die sind wunderschön!“
Durch die ganzen stressigen Situationen mit unseren Treffen hatte er mich noch nie nackt gesehen und nun glotzte er meine Brüste an.
„Ich ...wow!“
Er küsste sie liebevoll, umkreiste meinen harten Nippel mit seiner Zunge, während er mit der anderen Hand die andere Brust knetete. Ich wollte schmelzen, jedes Nervenende meines Körpers vibrierte. Dann küsste er sich langsam Richtung Bauchnabel, öffnete den Gürtel meiner Jeans, küsste weiter. Langsam zog er die Jeans mit dem Höschen zusammen runter, dass der Beginn meines Venushügels sichtbar wurde. Natürlich hatte ich mich extra gut rasiert und als ich meinen eigenen Muschi-Ansatz sah, erregte mich das noch mehr. Er küsste mich weiter, war am Anfang meiner Spalte, ließ seine Zunge langsam verschwinden, bis ich plötzlich unten ohne frei lag. Seine Zunge vollführte weitere Tänze, Muschisaft und Speichel vermischten sich, als er mich leckte. Da er mein erster fester Freund war, war das eine völlig neue Erfahrung für mich. Seine Hände kneteten meine Brüste, seine Zunge liebkoste mein kleines Schatzkästchen, ich war kurz davor zu explodieren. Ich hob meinen Hintern, schob mich aus der Jeans und lag komplett nackt vor ihm. Er zog sein Polo aus. Wow, dieser Körper! Wunderschön. Ich streichelte seinen Oberkörper, dann öffnete ich den Knopf seiner Jeans. Wieder schmunzelte er, wissend, was gleich kommen würde. Ich griff hinein. Knüppelhart. Das Ding musste riesig sein! Er machte eine Art Liegestütz über mir, während ich seine Hose von ihm schälte. Und dann sprang ER heraus. Wow, war das Ding groß. Leo freute sich sehr deutlich auf mich, das sah man. Wie gesagt, war das mein erster Freund und daher auch der erste Schwanz, den ich in diesem Zustand in natura gesehen habe. Und ich wollte nichts sehnlicher, als den in mir zu spüren, so tief wie möglich. Leo sah mir tief in die Augen, dann ließ er sich langsam auf mir nieder. Er küsste mich, legte seinen Schwanz auf meine Muschi und schob ihn dann ganz langsam ein. Ich war so feucht, dass er direkt reinflutschte. Kurz wurde er von meinem Jungfernhäutchen aufgehalten, es tat einen kleinen Moment weh als es riss, doch dann war er ganz drin und bewegte sich rhythmisch auf mir. Es war wunderschön. Fast 18 Jahre hatte sich Lust in mir angestaut und die schrie ich nun heraus. So ein Gefühl hatte ich noch nie erlebt. Mein Körper zuckte, ich hatte das Gefühl, meine Körpermitte würde implodieren, und mir wurde ganz schwindelig. Das war also ein Orgasmus.... Auch Leo kam schnell mit einem Grunzen. Er verzog sein Gedicht und ich musste lachen. Er sah mich an, ganz verliebt. Obwohl er abgespritzt hatte, blieb er noch in mir, bis er kleiner wurde. Als er ihn rauszog, merkte ich, dass das Kondom noch immer unverpackt neben ihm lag.
„Ey, bist Du blöd? Warum hast Du das nicht draufgemacht?“
Mein wunderschönes Erlebnis war schlagartig vorbei. Ich nahm es mit der Pille nie so genau, bisher eben in Ermangelung sexueller Kontakte. Und nun hatte er nicht verhütet.
„Sorry, ich war so scharf...“
„Ja super, und wenn ich schwanger werde?“.
Ich sprang auf, nahm meine Sachen und zog mich an. Tränen liefen mir übers Gesicht. So hatte ich mir mein erstes Mal nicht vorgestellt. Ich lief zur Tür, riss sie auf, knallte sie hinter mir zu und verließ fluchtartig die Villa. Zuhause hab ich erstmal eine Runde geheult, bis ich einschlief.
Am nächsten morgen in der Schule wusste ich nicht so recht, wie ich auf Leo reagieren sollte. Ich ging ihm aus dem Weg. Natürlich erzählte ich alles meiner besten Freundin Moni.
„Mensch, das kann doch mal passieren. Eigentlich ist das ja sogar ein Kompliment, dass er Dich so scharf findet. Da wird schon nix passieren. Warte ab, bis Du Deine Tage hast, dann ist Entwarnung angesagt.“
„Du hast leicht reden. Bis dahin fick ich mir meinen Kopf oder was?“
„Anni, bleib mal locker. Immerhin hast Du den tollsten Freund der Schule. Den solltest Du Dir nicht vergraulen. Sonst nehme ich ihn“, lachte sie nicht ganz ernst gemeint.
„Ja, Du hast ja recht. Oh man, Du hättest mal sehen müssen, was der alles mit seinen Händen und seiner Zunge angestellt hat“. Ich wurde schon wieder wuschig...
Ich hatte Leo zwischenzeitlich verziehen. Er kam wie ein kleiner, bedröppelter Hund nach der letzten Stunde zu mir und murmelte eine Entschuldigung. Wie konnte ich ihm da denn noch böse sein?
Wir schliefen regelmäßig bei ihm miteinander und jedes Mal war es die pure Extase der Lust. Leo war ein Meister im Stellungswechsel. Meist fing er in der Missionarsstellung an, nachdem er mich zuvor bis kurz vor einen Orgasmus geleckt hatte. Dann stoppe er mittendrin, setze sich auf und rammelte mich im Sitzen weiter, drehte mich um, nahm mich von hinten im Liegen, legte sich dann unter mich und ließ sich von mir reiten. Dabei spielte er an meinen Möpsen und ich liebte es.
„Ihr müsstet sie mal sehen, wie sie abgeht!“ Basti lachte mit seinen dämlichen Freunden. Ich drehte mich um.
"Was willst Du?“
„Das möchtest Du lieber nicht wissen...!“ murmelte er geheimnisvoll.
„Basti, scheiss auf Dich“. Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen und ihn alleine mit seinen Hündchen im Flur der Schule stehen lassen, da griff er mich grob am Arm.
"Du solltest etwas netter zu mir sein, Schätzchen, ich kann Dich auch ganz schnell vor der ganzen Schule blamieren.“
„Fick Dich selbst, Basti!“ Ich entzog ihm meinen Arm.
„Nein Schätzchen, das ist eher was, was Du machen wirst“, flüsterte er jetzt so leise, dass nur ich es hören konnte.
„Niemals, eher werde ich Nonne.“
„Jetzt hör zu“, meinte er plötzlich sehr ernst. Jedes Lachen war aus seinem Gesicht gewichen und seine Augen schauten ernst auf mich herab. „Ich hab ein Video von Dir und Leo, wo Du so richtig abgehst. Wenn Du nicht willst, dass jeder weiß, wie Du nackt aussiehst, solltest Du etwas netter zu mir sein! Leo ist mit meinen Eltern übernächstes Wochenende zwei Tage weg. Dann wirst Du mich besuchen kommen. Den Weg kennst Du ja! Ansonsten könnte es durchaus sein, dass das Video schön auf dem Abschlussball gespielt wird. Deine Entscheidung!“
„Als ob Du ein Video von mir beim Vögeln hättest. Netter Versuch, Fickfrosch“. Ich entzog ihm endgültig meinen Arm und ging.
„Check heute Abend mal Deine Mails!“ rief er mir hinterher. "Achja, und schöne Titten haste!"
Ich ging gedankenverloren nach Hause. Konnte er wirklich was gegen mich in der Hand haben oder handelte es sich um einen armseligen Versuch, mich ins Bett zu bekommen? Ich überlegte, Leo davon zu erzählen, aber ich ging davon aus, dass Basti bluffte. Wie sollte er denn auf Aufnahmen bin mir gekommen sein?
Ein kurzes Pingen signalisierte den Eingang einer Mail. Absender: Basti. Der Betreff lautete „Caught in the Act“. Wie geistreich.,,
Was ich sah, als ich den dreissigsekündigen Videoausschnitt abspielte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Basti hatte ein Sexvideo von mir! Man sah mich, wie ich Leo ritt, ohne diesen aber zu erkennen. Meine Brüste schwangen auf und nieder, die pure Lust am Sex war klar erkennbar. Wie konnte dieser Drecksack an die Aufnahmen gekommen sein? Mir wurde ganz übel. Ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich was gegen mich in der Hand hätte. Ich zwang mich, klar zu denken. Die Kameraposition war eindeutig aus dem Schrank von Leo. Und nun war mir auch klar, warum er immer am Schrank fummelte, bevor wir Sex hatten. Angeblich hatte er dort seine Kondome. Dass er uns dabei filmt und Basti die Aufnahmen auch noch zeigt, hätte ich nie erwartet. Dieses Schwein! Beide.
Ich las die Mail dazu: Na, ich hoffe, dass Du mir jetzt glaubst. Übernächstes Wochenende bei mir oder das Video geht viral in der Schule! Und kein Wort zu Leo! B.
Ich weinte mich langsam in den Schlaf, was sollte ich bloß tun?
Die nächsten Tage war ich „krank“. Zu viel ging mir im Kopf rum. Meine Mutter steckte den Kopf in die Zimmertür. „Leo ist am Telefon. Er erreicht Dich nicht auf dem Handy, sagt er.“
„Das ist auch gut so!“
„Spätzchen, ist alles ok?“
„Ja, geht schon!“
Es war Freitag morgens. Tag der großen Party vor dem Abschluss und vor allem ein Tag vor dem Wochenende, an dem ich mit Basti schlafen sollte. Nie im Leben würde ich mich dazu erniedrigen lassen. Und plötzlich, aus heiterem Himmel, schoss mir eine Idee durch den Kopf. Eine wahnsinnige Idee. Ich lief nach unten, schnappte mir die Post, lief wieder nach oben und wählte eine Nummer in Bonn...
Die Party war schon in vollem Gange, als ich ankam. Ich trug meinen langen roten Mantel, auf den ich so lange gespart hatte. Martin machte den DJ, auf der Tanzfläche waren über 200 Leute, weil natürlich auch niedrigere Klassen auf die Party kamen. Martin war in der Achten sehr verknallt in mich gewesen, und so hoffte ich, dass mein Plan aufgehen würde. Ich flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er sah mich nur groß an, nickte dann aber und übergab mir das Mikro. Ich atmete tief durch. Jetzt oder nie. Martin drehte die Musik ab.
„Meine Lieben, hört bitte mal kurz zu.“
200 Augenpaare richteten sich auf mich, nun voll im Scheinwerferlicht stehend.
"Wie ihr wisst, haben der liebe Basti und ich nicht die beste Freundschaft. Das vor allem nicht, seit er mich erpresst.“
Nun hatte ich wirklich die gesamte Aufmerksamkeit aller.
„Basti hat ein Video von mir, in dem ich mit Leo schlafe. Weil Leo ohne Rücksprache oder ohne mein Einverständnis einen riesigen Vertrauensbruch an mir begangen hat und unsere intimsten Momente gefilmt hat. Aber das soll hier nicht Thema sein!“
„Mittlerweile hatte mein Blick Basti und Leo gefunden und beide sagen mich stumm an, wenn auch mit verschiedenen Ausdrücken im Gesicht.
„Aber es kommt noch besser: Basti möchte, dass ich, die, naja, bis eben noch Freundin seines Bruders, mit ihm schlafe. Morgen, wenn Leo nicht da ist. Du Schwein!“
Nun blickte ich ihn direkt an. Basti war blass geworden, während Leo auf ihn einschlagen wollte, von Bastis hündischer Freundesmeute aber gestoppt wurde.
„Wenn ich das nicht tun würde, würde er der ganzen Schule zeigen, wie ich nackt aussehe. Aber ich lasse mich von so einem Stück Dreck nicht erpressen!“
Dabei ließ ich meinen Mantel fallen, unter dem ich komplett nackt war.
Ein Raunen ging durch den Saal!
„Genießt es, nun wisst ihr es!“
Ich drehte mich einmal um die eigene Achse, während alle Schüler mich ansahen, wie ich komplett nackt auf der Bühne stand. Mir schlug das Herz bis zum Hals.
„Und Leo: verpiss Dich!“
Dann ließ ich das Mikro fallen, gab Martin zum Dank für seine Hilfe einen leidenschaftlichen Kuss, nahm meinen Mantel über den Arm und ging nackt und schnurstracks aus dem Saal, ohne noch mit irgend jemandem zu sprechen.
Mein Zeugnis ließ ich mir am nächsten Tag zuschicken und verschwand noch am selben Abend nach Bonn, wo ich eine Ausbildungsstelle angeboten bekommen hatte, die mir zuerst völlig abwegig erschienen war.
Während ich darüber nachdachte, was vor mehr als zehn Jahren passiert war, hörte ich einen Schlüssel im Schloss drehen.
„Engel, ich bin wieder da....“
Die Stimme brachte sofort alle Erinnerungen zurück. Heiß und kalt lief es mir den Rücken runter...
„Ich hab...“
Er verstummte, als er ins Wohnzimmer trat.
"Annika?“
Ich streckte die Schultern durch. Scheissegal, es war zehn Jahre her!
„Hallo Leo!“
„Ich hätte ja jetzt mit Allem gerechnet, aber nicht unbedingt mit Dir!“
Unbeholfen kam er auf mich zu. Er wusste nicht, ob er mich küssen, in den Arm nehmen oder mir die Hand geben sollte. Ich nahmen ihm die Entscheidung ab und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Schön Dich wieder zu sehen, Leo“
„Annika!“
Ich drehte mich um. Basti stand in der Tür.
„Hättest Du mich vorgewarnt“, er blickte zu Moni, dann wäre ich wohl besser nicht mitgekommen, was?“
Ich schaute ihn nur sprachlos an, zu keiner wirklichen Empfindung mächtig.
„Annika, lass mich bitte zuerst eins sagen! Ich habe mich wie ein Arschloch verhalten. Ich weiß, dass das nichts von dem, was ich Dir angetan habe, irgendwie wieder gutmachen kann, nicht im Geringsten! Aber bitte, versuch mir zu verzeihen. Ich hatte wegen der Geschichte fast acht Jahre keinen Kontakt mit Leo und glaub mir, ich habe oft in dieser Zeit über mein unmögliches Verhalten nachgedacht.“
Fing er wirklich an zu weinen?
„Ich hatte damals starke Depressionen und mein Gekokse hat es damals auch nicht besser gemacht. Aber ich war in Therapie und bin jetzt ein völlig neuer Mensch. Es tut mir alles so leid!“
Er rutschte mit dem Rücken am Türrahmen hinunter, schlug die Hände vor das Gesicht und fing bitterlich an zu weinen.
Damit hätte ich nun nicht unbedingt gerechnet. Ich setzte mich zu ihm hinunter und legte meinen Arm auf seine Schulter.
Wir redeten die ganze Nacht auf dem Sofa von Moni und Leo, die sich gegen halb zwei zurückzogen. Und als ich morgens aufwachte, dachte ich leicht zynisch:
„Nun hat es zwar zehn Jahre gedauert, aber das, was er sich gewünscht hat, hat er letztlich doch noch bekommen.....und so schlecht war's gar nicht..."
Kommentare
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