Hilflos - Die Fortsetzung (XXXII)
Wir hatten ganz viele Teelichter vom Burgtor durch den Hof die Rampe runter bis zu den Bistrotischen auf den Boden gestellt. Eine schöne leuchtende Spur zum Folgen. „Alle bereits?“ Alle nickten. Zuletzt schien die Gruppe der Eltern auch nicht mehr größer geworden zu sein. Um vier Minuten nach drückten wir auf den Knopf für das große Tor. Wir sahen auf dem Monitor wie es geräuschlos zur Seite fuhr. Die Eltern bewegten sich langsam, aber geschlossen vorwärts. Manche gingen in Gruppen, andere nur zu zweit. Es schienen kaum einzelne zu sein, fast alles waren Paare.
Dann tauchten die ersten auf dem Monitorbild des Hofes auf und gingen den Lichtern nach zur Rampe. Ich war aufgeregt und etwas nervös. Sonja legte ihre Hand auf meine Schulter, „du machst das gut.“ Dann verließen wir den Raum und gingen durch die kleine Tür auf die Rampe. Ich lief in meinem Sommerkleid und mit der dunkelblonden Perücke neben Sonja in ihrem Gewand her. Unten angekommen nahm ich das Mikro und sprach: „liebe Eltern, als Schülerin des Internats möchte ich sie herzlich begrüßen. Bitte nehmen sie alle ihr Namensschild hier vom Tisch, damit wir sie leichter zuordnen können. So vereinfachen sie uns allen das Gespräch und den Austausch.“ Auf alle Namensschilder hatten wir den Namen der Eltern, des Kindes und die Klasse geschrieben. Außerdem hatten wir verschiedene Farben für die Eltern gewählt. Die Eltern die Bescheid wussten oder gar involviert waren, die Eltern, die etwas ahnen mussten oder Halbwissen hatten und die Eltern, die gar nichts wussten. Sonja stand mit der Liste neben dem Tisch und machte auf der Liste jeweils ein Häkchen, damit wir den Überblick hatten. Irgendwo sah ich auch meine Mutter und meinen Vater. Sie standen aber nicht beieinander. Zum Schluss lagen nur noch vier Schilder auf dem Tisch, es waren also fast alle da. Sonja schenkte als alte Schwester gebückt Sekt aus und hieß alle herzlich willkommen. Niemand ahnte, dass sie keine Schwester war. „Bitte begeben sie sich alle innerhalb des Kreises hier, den sie auf dem Boden sehen.“ Alle Eltern folgten der Bitte. Als alle dort standen, Sonja und ich etwas zur Seite getreten waren, ließen Stefan und Andy erneut die Plane sinken und sprühten das Betäubungsgas unter die Folie. Alle Eltern sackten in sich zusammen und lagen schnell kreuz und quer auf dem Boden. Es wirkte alles zu einfach und unwirklich. Andy zog von der Seite die Folie weg und wir gingen ein Stück nach draußen, um nicht das Gas einzuatmen. Nach 5 Minuten fing die größte Arbeit des Abends an. Andy schaltete vorher die vollständige Beleuchtung im Säulenkeller ein. Die unheimliche Atmosphäre wechselte in ein technisch kühles Licht. Wir lösten an der Rampe links und rechts die schwarzen Stoffbahnen von der Wand, so dass hier jeweils ein Durchgang in den äußeren Ring zwischen der Wand und den Stoffbahnen entstand. Wir stellten alle Eltern an die Steinwand und ketteten sie fest, alle Eltern mit ausgestreckten Armen. Den Männern legten wir zusätzlich Halsschellen um und ketteten sie hier noch einmal fest. Es war sehr mühsam, da viele viel schwerer waren als wir dachten. Wir mussten sie halbstehend, halbsitzend auf den Lehnen der als Stehstühle umfunktionierten, zugeklappten Klappstühlen, positionieren. Das hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt. „Andy, immer wenn jemand aufwacht und stehen kann, nimmst du den Stuhl weg, geht das?“ „dann bekommen sie einen Knebel und die schwarze Haube über. Sie sollen alle richtige Angst haben, wie ihre Kinder.“ So hatten wir die Eltern ringsherum gut verteilt. Zwischendrin hatten wir noch, ebenso gleichmäßig verteilt, 10 freie Plätze. „kommt wir holen die 10 Schwestern rüber.“ Wir gingen nach nebenan und fanden die Schwestern noch betäubt, teilweise auch bereits wach. Einzeln führten oder trugen wir sie rüber und befestigten sie an den freien Plätzen. Die letzte Schwester, die wir holten, Schwester Lioba, wurde von Sonja ganz liebevoll geführt, sie wirkte wie betrunken. Die mittlerweile aufgewachte Roberta fing an zu schimpfen. Trotz ihres Knebels waren Geräusche zu hören. Ich ging zu ihr hin und sah ihr tief in die Augen „sei still, sonst hole ich das Spray. Ich sollte dir eine Ohrfeige geben, eine richtige, aber an dir mache ich meine Hände nicht schmutzig.“ Sie schluckte. Ich spürte welcher Hass mir entgegenschlug und ging wieder in den Säulenkeller. Die Hälfte der Eltern hatte bereits eine schwarze Haube über dem Kopf. Manches Elternteil hing noch etwas benebelt in den Ketten, aber bald würden diese auch wieder normal stehen können.
Erneut sah ich auf die Uhr. Wann werden wohl diese Inder kommen? Wir hatten zuletzt zu viert in Robertas Arbeitszimmer und dem Arbeitszimmer der Äbtissin gesucht, aber keinen Hinweis auf eine Zeit gefunden. Wir wussten lediglich aufgrund einer schwer leserlichen Notiz von Roberta, dass sie erst nach dem Nachtessen ankommen werden. Das Nachtessen wäre normalerweise in einer halben Stunde vorbei. „Wollen wir beginnen?“ Sonja nickte. „Ok.“ Stefan ließ leise Musik laufen. Alle waren ruhig und gespannt. „Bereit? Und denkt an die Namensschilder“ Sonja nickte grinsend mit der großen Stoffschere und dem Messer in der Hand. Sie sah richtig gefährlich aus. So ging sie links herum und ich rechts herum. Nach der vierten Person hatten wir es raus, wie man am schnellsten Kleider, Hosenbeine, Gürtel und Ärmel aufschneidet. Hinter uns kamen Andy und Stefan mit dem Leiterwagen und sammelten die Klamotten ein. Als ich plötzlich den Namen meine Mutter las, zögerte ich dann doch einen Augenblick. Dann aber machte ich weiter und war überrascht, dass sie so teure Unterwäsche trug. Bei der übernächsten Person zögerte ich erneut. Annas Mutter. Sie hatte ich angerufen und als Schwester Jakoba den Termin zum Elterngespräch abgesagt. Annas Mutter hatte eine schöne Figur. Mir tat es richtig leid um das schöne Sommerkleid, ihren feinen Seidenstring und den schönen BH. Ich hatte nichts anderes erwartet, als ich ihren zärtlich glatten Körper erblickte. Ein Christina und zwei Lambienringe neben zwie kleinen Nippelringe zierten ihre erogenen Zonen. Auch ihre Sachen landeten auf dem Leiterwagen. Immer, bevor ich anfing zu schneiden, hatte ich das Namensschild von der Kleidung abgemacht und an die Haube gesteckt, damit wir noch wussten, wer wer ist.
Viele der Eltern zogen an den Ketten und traten sogar mit den Beinen aus. Wir hatten aber schnell raus, wie wir uns hinstellen mussten, damit sie uns mit ihren Füßen nicht erreichen konnten. Die Schuhe ließen wir allen an. Am Ende war es überraschend schnell gegangen mit dem Entkleiden. Andy, Sonja und ich schritten die Reihe ab. Fast im Kreis standen sie alle. „Was die wohl so nackt fühlen und denken?“ fragte mich Sonja. „schau mal, wie die zittert. Ich glaube die hat tierische Angst.“ Ich sah auf die Frau, auf die Sonja zeigte. Auf der schwarzen Haube sahen wir ein grünes Namensschild. „das ist eine der wenigen Anständigen hier. Mist.“ Ich ging zu der Frau. Als ich meine Hand auf ihre Schulter legte zuckte sie zusammen. Ich las den Namen auf dem Schild „Frau Haverkamp, auch wenn es ihnen gerade schwerfällt, bitte versuchen sie Vertrauen zu finden. Es wird weder ihnen noch ihrem Mann oder Rebecca etwas passieren. Es geht hier um andere Menschen, die sich anders verhalten haben als sie. Bitte beruhigen sie sich. Es wird alles gut. Haben sie mich gehört?“ Sie nickte langsam. Ich nahm langsam, streichelnd meine Hand von ihrer Schulter. „ich verspreche es ihnen. Sie brauchen wirklich nichts befürchten im Gegensatz zu anderen, für die es sehr unangenehm werden könnte.“ Sie nickte noch einmal. Und schien nun deutlich ruhiger dazustehen.
„Haben wir noch einen solchen Fall?“ „Vier“ flüsterte Andy und zeigte in die Richtungen. „du zwei, ich zwei.“ Sonja nickte, nach fünf Minuten trafen wir uns wieder bei Andy. „alles ok?“ „ja, ich denke die sind beruhigt. Die mit grünem dem Schild, müssen wir ja nicht unnötig quälen.“
„Wenn wir nur wüssten, wann die Inder und die aus dem Jungeninternat kommen. Dieser Bruder Roman wollte mit zwei weiteren Lehrern und Alexander deutlich vor den Indern kommen, weil Alexander noch durch Viola vorbereitet werden soll.“ „Bist du dir sicher? Vielleicht hat Roberta mit diesem Bruder Roman ja noch einmal gesprochen. Meinst du, sie verlässt sich da auf Viola?“ „ich weiß auch nicht, aber irgendwie hat sie ja immer wieder auf Viola zurückgegriffen. Keine Ahnung wieso.“ „Vielleicht hat ja Viola noch einen Hinweis. Wir könnten sie mal fragen, was meint ihr?“ schlug Andy vor. „Sind die Teelichter schon weg?“ „ja, Sonja und Stefan haben sie vorhin eingesammelt. Stefan ist jetzt im Überwachungsraum. Und die Folie hängt auch wieder.“ „dann sollten wir ja soweit sein. Irgendwie ist das alles gerade so reibungslos abgelaufen. Entweder sind wir skrupellose Profis oder haben einfach nur Glück gehabt. Hoffentlich klappt das das nächste Mal wieder so. Jetzt wird es halt viel schwieriger, wir nehmen an, dass es vier sind, wissen es aber nicht wirklich. Wir wissen nicht wie die drauf sind. Vielleicht sind sie ja misstrauisch und vorsichtig. Vielleicht sind sie durch irgendwas gewarnt worden und bewaffnet.“ An so etwas hatte ich vorher gar nicht gedacht, „jetzt mal nicht so nervös.“
Ja, nervös, das war ich. Und auch aufgeregt. Die kommende Situation schien viel schwieriger, da wir nicht wussten, was uns erwartet. Ich hatte das Gefühl eigentlich nur reagieren zu können und nicht so richtig alles in der Hand zu haben, wie bei den Schwestern und den Eltern. Irgendwie verstanden die anderen mich nicht. Nur vielleicht Sonja noch ein wenig. Das Walkie Talkie an meinem BH machte „piep – ich glaube sie kommen. Es sind zwei weiße VW-Busse gekommen und parken neben dem Tor.“ hörte ich Stefans Stimme sagen. Wir sahen uns an, mein Herz pochte. „hoffentlich werden die nicht misstrauisch, weil auf dem Parkplatz unten so viele Autos stehen, die zudem alle von weit herkommen.“ „da werden die bestimmt nicht drauf achten. Die werden doch wohl kaum europäische Nummernschilder kennen oder wissen ob da viel los ist oder nicht.“ Mir war etwas schlecht. Aber als Andy seinen Arm um mich legte und Sonja es von der anderen Seite gleichtat, ging es wieder. „piep – sie steigen aus. Es sind eins, zwei, aus dem einen Auto und eins, , und nur einer aus dem anderen VW Bus. Also drei, sie stehen jetzt vor dem Tor und sehen sich um. Einer davon scheint eine Frau zu sein, bin mir aber nicht ganz sicher. Schmaler und etwas kleiner. Soll ich aufmachen?“ Sonja sah mich fragend an. Ich sah Andy fragend an. Er nickte. Ich nickte. Sonja nickte. Sie sprach ins Funkgerät zu Stefan, „ja, dann mach auf, wir erwarten sie.“ „piep -ok. Ich habe auf den Knopf gedrückt.“ Wir sahen uns in die Augen, tief in die Augen und schwiegen. „piep – sie gehen den Weg zum Torhaus hoch.“ „sitzen die Gewänder richtig? Passt alles?“ Ich hatte über mein Sommerkleid ein schwarzes Gewand gezogen. „wir gehen denen jetzt entgegen. Andy schau das drinnen alle ruhig sind. Und bereite alles mit Stefan vor, der kommt sicherlich gleich.“ „piep – sie gehen jetzt durchs Torhaus.“ „dann mal los.“ Ich schaltete das Funkgerät auf lautlos und ging mit langsamen Schritten Richtung Torhaus über den Innenhof. Was hatten wir vergessen? Da sah ich auch schon drei Personen auf uns zu kommen. Sonja und ich blieben stehen und warteten in der Mitte des Hofes auf unseren Besuch. Sie kamen näher. Ja es schienen zwei Männer und eine Frau zu sein. Alle in schwarzen Anzügen. Einer trug einen Aktenkoffer. Die Frau zwischen ihnen schien in eine Decke gehüllt und war nicht zu erkennen. Vermutlich fror sie, denn in Indien ist es sicherlich viel wärmer als hier in den Schweizer Bergen am Abend. Sie kamen näher, noch näher. Sonja und ich schauten auf den Boden. Als sie direkt vor uns standen sagte ein älterer Herr in gebrochenem Deutsch „Schwester Roberta?“ ich nickte und sagte „Herzlich willkommen. Bitte folgen sie uns.“ Langsam und bedächtig gingen wir mit den dreien die Rampe herunter.
Ich sah mir die drei etwas genauer an. Beide Herren schienen teure Maßanzüge zu tragen, wie ich sie bisher nur in Zeitschriften gesehen hatten. Beide hatten die aus meiner Sicht typischen und markanten indischen Gesichter. Sie waren überkorrekt angezogen und passten so gar nicht mit ihren Lackschuhen in eine mittelalterliche Burg. Die schmale und grazile Frau war nur zu erahnen. Sie hatte sich in ein dunkelrotes Tuch eingewickelt, entweder um nicht zu frieren oder damit wir sie nicht näher betrachten können. Über ihrem Kopf war ein Schleier, das Gesicht war nicht zu sehen und nur schwer zu erraten. Der jüngere der beiden Männer trug einen schwarzen Aktenkoffer aus Leder. Wir baten sie an zwei Bistrotische, die Andy schnell in die Mitte unter die Plane gestellt hatte. „noch einmal herzlich willkommen bei uns.“ Ich sah ihnen ganz demütig nicht in die Augen, hielt meinen Kopf nach unten geneigt. Zu groß waren meine Aufregung und meine Angst, dass die drei Verdacht schöpfen könnten. „Darf ich ihnen zur Begrüßung ein Glas Wasser und ein Bhang-Lassie anbieten?“ Alle drei nickten, die Männer freudig. Eine so typische indische Begrüßung hatten sie bei uns wohl nicht erwartet.
Mit ruhigen Schritten ging ich auf den Tisch zu, auf dem fünf Schalen mit Müller-Milch Erdbeere und Gläser neben einer Wasserkaraffe standen, wir hatten natürlich kein Bhang-Lassie. Ich wollte mich gerade nach vorne beugen, um die Getränke für unsere Gäste aufzunehmen, als die Folie fiel. Als ich mich zu ihnen umdrehte torkelten sie bereits, um dann auf den Boden zu fallen. Andy meinte nur trocken, „wir werden immer besser.“ Stefan streckte nur den Daumen hoch. Wir zerrten die drei zu den fünf Pranger-Pfählen, die wir vor dem Podest aufgebaut hatten. Auch die drei konnten wir mit Hilfe unserer Klappstühle hinstellen. Ihre Hände wurden hoch nach oben mit Schellen und Ketten festgekettet. Um ihre Fesseln kamen die Fußschellen. Als wir die Frau aus ihrer Decke rollten, staunten wir. Sie sah aus wie Stephanie, zumindest die Gestaltung ihres Körpers. Eins zu eins. Der Schmuck, das geschminkte Gesicht. Das Muster um den Hals, die Hände, die Füße, das, was wir halt sehen konnten und nicht durch Seidentücher verdeckt war. Es schienen die gleichen Schablonen Verwendung gefunden zu haben, wie bei Stephanie. Sonja hatte den Schleier angehoben und sich ihren Kopf angesehen. „Selbst diese Ornamente an den Ohren scheinen die gleichen zu sein. Die Haare sind auch so ein schwarzer Pferdeschwanz, der hinten aus dem Kopf kommt. Die zwei sind echte Doubletten.“
Ein Ruf hallte durch den Säulenkeller. Ich drehte mich schlagartig erschrocken um. „Anja komm mal her.“ Andy und Stefan standen ein paar Meter entfernt vor der Bühne. Als ich näher kam sah ich es. Sie hatten den Aktenkoffer geöffnet. Obenauf lagen irgendwelche Dokumente. „was ist das?“ „das sind die Verträge. Auf Deutsch und auf Indisch und hier stehen auch 5 Namen. Mrs. Anna Krämer, Mrs. Stephanie Müller, Mrs. Sophia Schultze, Mrs. SW Viola, Mr. Alexander Fritz“ „Auch Viola? Was steht da noch?“ „der Preis. Eine halbe Million sind die fünf wert. Die fünf sollen gemeinsam für 520000$ verkauft werden. Zumindest verstehe ich das so.“ Was ist noch in dem Koffer? Bei den Papieren liegen indische Reisepässe für die fünf. Und dann noch“ er kramte und riss Papier auf. "Da drunter ist Geld, sehr viel Geld. Alles Dollarscheine. Keine Ahnung ob das der ganze Kaufpreis oder eine Anzahlung ist. Das müssen wir erstmal zählen.“ „schnell pack alles wieder ein und sage niemandem was zu dem Inhalt. Wo können wir den Koffer erstmal verstecken?“ ich drehte mich suchend um „dahinten in der dunklen Ecke beim Ausgang zu der versteckten Treppe, wo die alten Kisten stehen.“ Andy nahm den Koffer und ging in die Ecke.
Ich nickte ihm zu, als er zurückkam. Er ging zum Durchgang zum großen Folterkeller „Stefan, Sonja dann wollen wir mal, kommt ihr.“ Beide folgten ihm.
Ich stand alleine am Rand der Bühne und sah mich um. Vor mir die drei Inder. Alle drei hatten die schwarzen Hauben über dem Kopf, ein Stück dahinter sah ich die ringsherum laufenden schwarzen Stoffbahnen, hinter denen die nackten Eltern und Schwestern an der Wand standen. Was für ein Glück, dass wir nun diese Hauben nutzen konnten. Das hatten sich Roberta und Jakoba sicherlich anders vorgestellt, als sie so viele organisierten um uns Angst zu machen. Es hatten nur zwei gefehlt, so haben zwei der Schwestern halt keine bekommen. Ich ging in den Bereich zwischen den schwarzen Stoffbahnen und der Mauer und lief einmal herum. Es war ein komisches Gefühl. Wie ein Tyrann oder König schritt ich die Reihen meiner Gefangenen ab. Ich fühlte mich dabei nicht gut. Hier standen so viele Menschen, die ehrlich und lieb sind, nichts dafürkönnen und jetzt Höhlenqualen und Angst erleiden. Aber auch die sollten fühlen, wie wir uns hier oft fühlten, wie sich ihre gelibten Kinder fühlten. Voller Angst und hilflos. Hilflos den Schwestern ausgeliefert zu sein, ihrer Willkür und Macht. Im Licht der neuen modernen Halogenleuchten betrachte ich die Reihe der Nackten. Die beiden Schwestern ohne Haube verfolgten genau meine Schritte. Vor einigen Eltern blieb ich stehen. Vor denen mit rotem Namensschild auf der Haube und vor denen mit dem grünen. Gab es einen Unterschied? Viele der Frauen und Männer waren rasiert. Und wenn dann auch ganz. Die meisten Körper waren irgendwie normal. Etwas Bauch, mal etwas mehr mal etwas weniger, viele der Brüste hingen bereits, einige Männer waren beschnitten. Es gab eine Reihe an Nippelpiercings, verschiedene Bauchnabelpiercings, bei den Männern war es ähnlich, einige Piercings, aber nicht so viele, dafür aber auch einige schöne Prinz-Albert und Frenulum Piercings.
Gefallen hat mir auch keins der Tattoos, die ich sah. Die meisten von denen waren offensichtlich in der Jugendzeit gestochen worden, passten meist vom Motiv her überhaupt nicht mehr auf den Körper eines oder einer 40 oder 50-Jährigen, zudem waren viele ausgewachsen, verblichen, schlecht übertätowiert, durch Narben beschädigt oder einfach verwischt.
Ich blieb vor einem Mann stehen, normal gebaut, komplett rasiert, er war gut bestückt und sein Schwanz hing über einem großen Sack schlaf nach unten. Er regte sich nicht. Ich sah wieder hoch, sah auf die Mütze. Lass dreimal meinen Namen und seinen Namen. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Zuhause waren wir nie nackt rumgelaufen. Ich ging einen Schritt zur Seite zu der Frau daneben. Schöne gepflegte glatte Beine, auch komplett rasiert, ein süßes Christina-Piercing und einen Stecker durch die linke Brustwarze. Ich sah sie länger an. An diesem Nippel habe ich mal gesaugt. Aus diesem Schoß wurde seinerzeit mein Körper gezogen. Wie sich alles verändert hat. An ihrer rechten Hand sah ich einen Ring, einen Ehering? Ich wusste nichts über sie, nichts über ihn. Ich ging zu ihm zurück und betrachtete seine Hände. Kein Ring zu sehen. Nur die goldene Uhr, die ich als Kind so schön fand. Er trug sie also noch immer.
Sie hatten beide ein grünes Schild. Auch wenn die Zeit hier für mich die Hölle bedeutete, so hatte ich doch vorher liebevolle Eltern gehabt. Ich glaube, sie wussten wirklich nicht, was sie mir angetan haben, als sie mich vermutlich mit bestem Gewissen hier seinerzeit abgeliefert haben.
Ich hörte Geräusche. Scheinbar kamen die drei mit der ersten Schwester. Für genau 5 Personen waren auf dem Podest Plätze zum festketten vorgesehen, die fünf Sklaven. Es waren 5 Scheiben in den Boden des Podestes eingelassen, die gedreht werden konnten. Jede Scheibe hatte einen Durchmesser von vielleicht knapp 1,5m und auf den Scheiben waren zwei Fußfesseln festgeschweißt. Genau über jeder Scheibe hingen von der Decke zwei Ketten an einer ebensolchen Scheibe herunter mit Fesseln für die Hände. Diese Scheiben konnten dann über die Stahlseile mit Hilfe der Kurbeln dahinter an der Wand hochgezogen werden. Eine dort angekettete Person stand so mit weit gespreizten Beinen und Armen zwischen den beiden Scheiben und konnte gedreht werden. Fleischbeschau, dachte ich. Oben an der Decke hatten die Techniker, die wir letztens trafen, Scheinwerfer montiert, um die künftigen Sklaven präsentieren zu können. Genau dort, wo wir die fünf Pranger-Pfähle aufgestellt hatten, haben bis gestern Abend noch fünf bequeme Samtpolstersessel aus dem Büro der Äbtissin gestanden. Zwei weitere standen an der rechten Seite der Bühne. Ich fragte mich erneut, wieso 5, es sind doch nur drei gekommen. Haben die das nicht gewusst? Und warum diese 2 da an der Seite?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, weil Andy und Stefan mit Schwester Ramona kamen. Sie trugen sie, schliffen sie halb über den Boden. „Wir mussten noch einmal etwas von dem Spray benutzen, sonst hätte die uns die Augen ausgekratzt,“ sagte Stefan. Sie stellten sie auf die erste Scheibe und ketteten sie an. Sonja kurbelte und strecke sie so. Ihr Gewand fiel gleichmäßig nach unten. Ich klopfte den Stoff etwas sauber. Da sah ich sie in gleicherweise mit Roberta. Als sie mit Jakoba auf die Bühne kletterten, sagte ich „lasst die mittlere frei, nehmt die nächste.“ Kurz darauf stand dann auch Heidi festgekettet gestreckt auf ihrer Scheibe. „Sonja, Andy, kommt mal her.“
Ich flüsterte, damit niemand von denen die um uns waren etwas hören konnte. „es fällt mir echt nicht schwer, dass euch zu sagen und aber dich Andy schon.“ „was denn?“ „ich hätte eine kleine Planänderung.“ „wieso?“ „ach mir kam eben in den Sinn, wie die vier hier doch immer so auf Keuschheit bedacht sind. Von denen hat sicherlich noch nie eine echten richtigen Sex gesehen und gehört. Ich denke, Lust wäre für die eine echte Qual. Andy magst Du ausnahmsweise vor den Augen von den vieren mit Sonja und Stefan einen Dreier machen?“ „aber einen ganz obszönen“ lachte Sonja. „klar, was das Zeug herhält.“ „ich bin eure Dreilochstute“ stöhnte sie lachend. „Und ich achte darauf, dass die auch zusehen.“ „möchtest Du nicht auch mitmachen?“ „und wie.“ „Aber dann geht mein ganzes Outfit kaputt, das wäre blöd.“ „ja das stimmt wohl, wenn duuuu erstmal richtig loslegst“ ich schmunzelte. Wie gerne würde ich jetzt mit Andy ficken.
Kommentare
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endlich. Ich fürchtete schon, dass es keine Fortsetzung geben könnte.
Lieben Dank Tobi!
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