"skrupellos" Kapitel VII + VIII


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05.04.2017
BDSM

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                                             Kapitel VII

Sie wohnte Nähe Olympiapark und schon von weitem sah ich ihren gelben Mini vor dem Apartmenthaus. Es war kurz nach zehn Uhr Vormittags, als ich klingelte. Ich musste mehrmals und auch länger läuten, bis sie schließlich öffnete. Verschlafen blinzelte sie mich an.

„Sawasdee ka, Ratchanee“, grüßte ich thailändisch.

„Was willst Du Rebecca?“, fuhr sie mich verschlafen und unfreundlich an.

„Mit Dir sprechen“.

Als sie nicht reagierte fügte ich noch ein „bitte“ hinzu.

Wortlos drehte sie sich um und ich folgte ihr in das winzige, nur aus einem einzigen Raum bestehende Apartment.

Ein eigentümlicher Geruch hing im Raum, schwierig zu beschreiben, eine Mischung aus Asia Food, Alkohol, kaltem Rauch und reifem Frauenkörper.

„Hast Du deine Tage?“, fragte ich, während ich die Balkontüre aufriss und nach Luft schnappte.

„Rebecca, was willst Du?“, ging sie nicht auf meine Frage ein.

Nachdem ich wieder atmen konnte, drehte ich mich zu ihr.

Ratchanee war klein, vielleicht eins 55, eins 57, zierlich und knabenhaft war ihre Figur. Ihr Teint, diese typische sonnengebräunte Hauttönung der meisten Süd-Ost-Asiaten. Die Haare schulterlang und schwarz wie die Nacht. Ihre Augen zwei Schlitze.

Ich sag das jetzt nicht, weil ich sie nicht ausstehen konnte, aber ihre Gesichtszüge waren denen eines männlichen Kindes nicht unähnlich. Ihre Figur unansehnlich, die Beckenknochen weit hervorstehend, die dürren langen Beine, die knochigen Hände, die Rippen konnte man einzeln zählen, dafür aber Titten nada.

Und trotzdem, standen die Jungs Schlange bei ihr.

Wieso?

Keine Ahnung, ich hatte es schon seit längerem aufgegeben, die Mysterien der männlichen Sexualität verstehen und begreifen zu wollen.

Eine Begebenheit mit ihr führte auch zu keiner klareren Sicht, eher zu noch mehr Verwirrung.

Vor einem halben Jahr hatten wir eine gemeinsame Buchung.

Zieladresse, ein kleiner Ort bei Koblenz und schon die Fahrt war stressig. Es fing damit an, dass sie sich weigerte in meinen Porsche zu steigen.

„Rebecca, ich bin nicht lebensmüde. Ich hab zu viel Horrorgeschichten über deine Fahrweise gehört. Wir nehmen meinen Mini“.

So gondelten wir mit Tempo 80 über die bundesdeutsche Autobahnen, hupend überholt, immer wieder von schwersten Lastwagen. Termin war 21 Uhr, da waren wir aber erst bei Frankfurt.

„Rebecca, wo seid ihr?“, fragte Madame mich über das Handy.

Sie war sauer und ließ es an mir aus.

Nun wie auch immer, Ratchanee fuhr konstant 80, rauchte dabei eine Zigarette nach der anderen. Zeit schien keine Rolle zu spielen für sie.

Dummerweise hatte ich sie gefragt, wie es sie denn nach Deutschland verschlagen habe. Danach plapperte sie fast die gesamte Fahrt.

nachfolgend nur eine Kurzbeschreibung, da die Einzelheiten des Erlebten teilweise, sogar für meine unverkrampften Geschichten zu herausfordernd und für einen Teil der Leserschaft sicherlich zu erdrückend wären...

Sie ist in einem kleinen Dorf im Norden Thailands, der in der Landessprache Issan heißt, geboren und aufgewachsen.

Sie sei mit 12, auf dem Nachhauseweg von der Schule von einem Dutzend älterer Jungs vergewaltigt worden.

Schwanger und abgetrieben.

Mit 16 nach Chiang Mai, dort an einer Bar gearbeitet. Jede Nacht einen anderen Mann.

Dreckige Männer, dreckiger Sex.

Dann verliebte sich ein 44-jähriger Deutscher in sie und nahm sie mit nach Dortmund. Schnelle Heirat als sie 18 wurde. Ihr Ehemann, ein fetter, ungepflegter, ständig nach Schweiß stinkender Typ, rammelte sie fünf Mal jede Nacht. Schnauze voll und abgehauen mit einer anderen Thai die auch ihren Mann verlassen hatte nach München getrampt, zu einer Schwester von ihr, wo sie erst mal unterkam...

Ich machte drei Kreuze, als wir endlich ankamen.

Doch zu früh gefreut.

„Du machst mich ganz heiß Darling – super, ich bin schon wieder gekommen Darling – fick mich richtig stark Darling – oh ja das tut gut Darling – Du hast so einen großen starken Schwanz Darling – ja gib es mir Darling - oh es ist so geil Darling “

pausenlos quasselte sie auch da noch, aber die Jungs waren begeistert, kaum dass sich einer für mich interessierte...

„Was willst Du Rebecca?“, wiederholte sie ihre Frage und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich erklärte es ihr, ließ aber einige unwichtige, sie sicherlich nur verstörende Dinge aus und endete: “Nur im Bett liegen, ein paar Fotos und dafür gibts 5000 Mark“.

„Freitagnachmittag“, sagte ich noch.

„Ok, ruf mich eine Stunde vorher an“, und gab mir ihre Handynummer.

                                                       ***

Julia saß wieder an dem kleinen Tisch nahe des Eingangs der Konditorei in welcher sie an jenem ersten Abend auf ihn gewartet hatte.

Sie schaute durch die Scheibe und als sie ihn sah, winkte sie ihm lebhaft zu. Er schmunzelte, was für ein Sonnenschein dachte er und was ich doch für ein Glück habe, dachte er auch noch.

Sie gingen Abendessen.

In dem oberbayrischen Lokal, bestellte sich Julia Schweinebraten mit Semmelknödel.

„Mein Papa machte das immer für mich“, sagte sie mit trauriger Stimme.

Der Richter hatte sich ein Rumpsteak englisch, bestellt und während sie auf das Essen warteten, fragte Julia, ob er sich auch manchmal wünsche die Zeit anhalten zu können.

„Wünscht Du dir das nicht auch Herbert?“, fragte sie ihn.

„Ja, in letzter Zeit sogar sehr oft“, murmelte er nachdenklich.

Er meinte es ernst, es war unverkennbar.

Sie schien es nicht zu bemerken, war abgelenkt und biss sich auf die Unterlippe, wie immer wenn sie angestrengt nachdachte. Der Richter wartete geduldig, hatte er doch schon festgestellt, drängen brachte nur wenig. Wenn sie bereit war, würde sie reden. Doch Julia redete nicht, zog stattdessen einen Brief aus ihrer Handtasche und legte ihn behutsam vor ihm ab.


 

Liebste Julia,
oft fahre ich an dem Haus vorbei und hoffe immer Dich zu sehen,

einen Blick auf dich zu erhaschen, aber natürlich gelingt das nie.

Der Schmerz begleitet mich dann den gesamten Tag.
Seit ich weiß, dass es dich gibt und dass Du mit diesem alten Mann zusammenlebst, ist mein Leben Himmel und Hölle in einem.

Was findest Du an diesem alten Mann und warum können wir nicht zusammen sein?
Vielleicht denkst du, es gibt keine Möglichkeit ihm zu entkommen?

Glaube mir bitte es ist sehr einfach, gehe einfach fort.

Wir wären dann endlich zusammen.

Oh Julia, ich liebe Dich so sehr…

Viele, viele liebe Küsse

Andy

Er ließ den Brief sinken, bestürzt war er und sein Mund fühlt sich plötzlich fürchterlich trocken an. Langsam griff er nach seinem Glas.

„Wer ist dieser Kerl?“, fragte er.

„Ich weiß es nicht“, sagte Julia.

„Wie hast Du den Brief erhalten?“.

„Es läutete an der Haustüre und als ich aufmachte war aber niemand da. Ich wollte schon wieder die Türe schließen, als ich den Brief sah, er lag auf der Fußmatte“.

Er nahm ihre Hand, drückte sie und sprach: „Sicher nur ein dummer Scherz, mach Dir bitte keine Gedanken“.

Eine halbe Stunde später verließen sie das Lokal.

Schlecht schlief er, der Richter Herbert Wallin in dieser Nacht und erwachte auch viel zu früh, noch kein Tageslicht fiel durch die Fugen der Jalousie.

Sofort ging ihm wieder dieser Brief durch den Kopf.

ein Albtraum war plötzlich wahr geworden. Irgend jemand dort draußen wollte ihm Julia wegnehmen. Ein gewisser Andy, allein was für ein Schwachkopf, selbst wenn sie wollte, wie sollte sie denn Kontakt aufnehmen? Und wie sagte Julia nochmal? Der Brief wäre vor der Haustüre gelegen?

Er stand auf und eilte in sein Arbeitszimmer, holte aus seiner Aktentasche, die mittlerweile auf die Zahl sechs angewachsenen Überwachungsberichte.

Doch kein Vermerk über eine Person die sich dem Haus genähert hatte. Verständlich, war die Aufgabe von Wendelin´s Männern doch der Schutz Julia´s, sobald sie das Haus verließ. Ratlos saß er an seinem Schreibtisch.

was sollte er tun, wie sollte er mit dieser Bedrohung umgehen? Sollte er vielleicht veranlassen, dass jede Person die sich dem Haus nähert beschattet wird, wenigstens bis eine einwandfreie Identitätsfeststellung erfolgt wäre?

Das ist mit drei Mann nicht zumachen, … Wendelin würde nicht begeistert sein. Trotzdem, was sein musste muss eben sein…

Er hatte bereits den Telefonhörer in der Hand, als er Julias besorgte Stimme seinen Namen rufen hörte.

„Herbert...“, rief sie unruhig, die Treppe schon herunterkommend.

Er legte den Hörer wieder auf und ging aus dem Raum und ihr entgegen, die Berichte hatte er achtlos auf dem Schreibtisch liegen gelassen.

Als sie ihn sah, sprang sie in seine Arme.

„Ich bin aufgewacht und Du warst nicht da...“, sagte sie bekümmert.

„Ich konnte nicht schlafen mein Liebling und habe etwas gearbeitet“.

Sie hing an seinem Hals.

„Nun aber rasch wieder in die Heja“.

ich darf nicht mit ihr wie mit einem Kind reden, dachte er...

Und leichtfüßig sprang sie die Treppe hoch, oben angekommen drehte sie sich zu ihm und schaute ihn scheu an.

„Darf ich ihn noch einmal...?“.

Sie beendete den Satz, da er sie anschaute, nicht und Schamröte stieg ihr ins Gesicht.

dieses Mal, das wusste er, dieses Mal würde er mithalten, würde erst abladen, wenn ihr der Mund weh tun würde und sie darum bettelte, dass er nun endlich kommen solle...

Doch sein Vorhaben misslang, zwar nicht so rasch wie bei dem letzten Mal, aber auch nicht wesentlich länger konnte er eine Ejakulation zurückhalten.

Und er wusste auch woran es gelegen hatte.

Völlig unbeabsichtigt und unwissentlich hatte ihre kleine Hand seinen Sack gegriffen und gefasst und hielt ihn fest, fasste immer wieder nach, ja zwickte ihn zuweilen und dieses unbestimmte Empfinden beraubte ihn jeglichen Willens und abermals floss Sperma viel zu früh aus ihm, in ihren Mund und von dort auf seinen Bauch.

Ach, es war ihm mittlerweile auch egal, dann ist es eben so, dachte er.

Julia war derweilen in seinem Arm eingeschlafen, aber er musste nun aufstehen und zu Gericht.

Julia schlief weit in den Vormittag hinein und nach dem sie gefrühstückt hatte, schlenderte sie planlos durch das Haus.

In seinem Arbeitszimmer und auf dem Schreibtisch fand sie die Überwachungsberichte und schnell wurde ihr klar, dass mit „Grimgerde“ ihre Person gemeint war und sorgfältig legte sie die Papiere wieder in die ursprüngliche Lage.

                                                  ***

Als Richter Wallin, die Verhandlung gegen 12 Uhr 30 für eine Stunde unterbrach, ließ er sich von einer Justizangestellten aus einer nahen Bäckerei zwei Butterbrezeln und einen Capuccino bringen.

Zeit für ein richtiges Mittagessen war heute nicht.

Er hätte natürlich die Verhandlung auch um zwei Stunden aussetzen können, hatte dies aber bewusst nicht getan. Zu sehr war er gespannt auf einen Zeugen, der gleich nach Mittag gehört werden würde.

Diese Strafsache hatte es in sich und wusste er normalerweise relativ rasch wer log, wer schwindelte, wer Dinge verheimlichte und wer die Wahrheit sagte, so war in diesem Fall, auch am bereits dritten Tag, noch keine Klarheit vorhanden.

Und während er auf seinen kargen Lunch wartete, ließ er noch einmal die relevanten Fakten dieses Falles Revue passieren.

Eine Gruppe von Pauschalreisenden war im Verlauf einer Asien-Rundreise in Manila angekommen und dort in einem größeren Hotel untergebracht worden.

Ein Teilnehmer, Gerd L. 42, habe dort die 33-jährige Mitreisende Jutta D. in ihrem Zimmer vergewaltigt, so die Anklage.

Der Angeklagte bestritt dies vehement und hatte einige, durchaus nachvollziehbare Argumente vorgebracht.

„Herr Richter, Manila, wo es die schönsten Frauen für fünf Dollar an jedem Eck gibt und nur junge Hühner und da soll ich diese alte Fregatte vergewaltigt haben? Ich bitte sie. Und ja sicher habe ich mit ihr gesprochen ab-und zu. Warum auch nicht. Zweideutiges war nicht dabei. Herr Rat, ich hab diese Asienreise gebucht, auch um Mal wieder einen wegzustecken. Ich liebe asiatische Frauen, sie sind so völlig anders wie alles was hier so rumkriecht. Mit einer deutsche Frau Sex? Da müssten sie mich aber für bezahlen“.

als Mann mit einschlägiger Erfahrung, ein durchaus schlüssiges und nachvollziehbares Argument, fand Richter Wallin, hatte er doch ähnliches..., aber das gehört nicht hierher, trotzdem werde ich ihn verurteilen und das ordentlich, wenn sich herausstellt dass er schuldig ist, es gibt keinen Geschlechtsgenossenbonus bei mir...

Aber auch das vermeintliche Opfer hatte einiges an belastendem und glaubhaftem in ihrer Aussage vorgebracht.

„Er hat mich seit Beginn der Reise bedrängt und belästigt. Machte dauernd irgendwelche zweideutigen Sprüche. In Singapore schließlich bot er mir unumwunden Geld, wenn ich ihn mit dem Mund verwöhnen würde, wie er es ausdrückte“.

Aussage stand gegen Aussage und er tappte noch im Dunkeln, musste aber diesen Fall bis spätestens morgen Nachmittag beendet habe, da ab Montag wieder der unterbrochene Fall des Steuerganoven anstand.

Er seufzte.

Zu allem Übel, hatte der Angeklagte eine Verteidigerin, eine junge Frau, völlig unfähig. Gerade von der Uni kommend, war sie schlicht überfordert.

Und so musste er etwas tun, was er eigentlich hasste, er musste teilweise den Job der Verteidigerin übernehmen.

„Sagen Sie Frau D., haben Sie eigentlich mitbekommen, dass der Angeklagte in den Metropolen Bordelle aufsuchte?“, fragte er wie beiläufig.

„Ja sicher, er prahlte ja sogar damit“.

„Also ich finde das ganz schrecklich, wenn Männer aus dem westlichen Kulturkreis, die Notlage dieser jungen Mädchen ausnützen. Wie sehen Sie das?“, forschte der Vorsitzende weiter, warf dabei der Anwältin des Angeklagten einen bedeutungsvollen Blick zu, doch sie begriff nichts und glotzte stattdessen mit ihren Kinderaugen verträumt in die Welt.

So jemand sollte keine Zulassung als Anwalt bekommen, dachte er.

Ganz anders der Staatsanwalt, ein alter Haudegen, sah mit Missfallen wohin die Sache laufen würde. Der Richter wollte feminine Rachegelüste in den Raum stellen.

„Herr Vorsitzender...“, sagte er bittend.

„Herr Staatsanwalt...“, sagte der Richter energisch.

Und da der Staatsanwalt wusste, wo sein Platz in diesem Gerichtsaal und bei diesem Richter war, schwieg er.

Nun nach dem Mittag, würde ein Teilnehmer der Rundreise, ein pensionierter Oberpostsekretär, der das Zimmer neben Frau D. in jener besagten Nacht bewohnte, aussagen und er war bei dem jetzigen Stand durchaus geneigt, an dieser Aussage die Sache aufzuhängen. Bei einer Vergewaltigung sollte schon etwas zu hören gewesen sein, Geräusche, laute Stimmen, Schreie und...

Abrupt hielt er inne, hatte er nebenbei und unkonzentriert, nach und nach doch seine Amtspost geöffnet, so viel ihm nun ein Kuvert, ohne Absender, nur mit seinem Name versehen auf und erregte sein Interesse...

An

Richter Wallin

...stand da in einer fremden Handschrift.

Verwundert öffnete er das Kuvert und entnahm ein DIN a 4 Blatt und begann zu lesen:

Du, der Du mir meine Liebe stihlst,

was willst Du von meinem Mädchen, Du aler schmutziger Mann!

Denke nicht ich weiß nicht was du mit ihr anstellst.

Es bricht mir das Herz.

Das ist gegen die Natur.

Gib Julia frei du Schwein.

Man sollte dich in einen Käfig sperren und nie nie mehr freilassen, das wäre auch das beste für dich selber.

Was Du tust ist Sünde!

Vergiss Julia!

Sie gehört mir!!!!

 

Der Richter ließ den Brief sinken und seine Hände zitterten.

Das ist ein Irrer, das war ihm nun völlig klar. Ein gefährlicher Irrer unverkennbar.

Er griff zum Telefon.

„Jäger“, meldete sich Hauptkommissar Wendelin Jäger, Leiter der Abteilung Drogenfahndung.

„Wendelin, ich habe hier einen Brief, den müsste man auf Fingerabdrücke untersuchen, aber inoffiziell, verstehst Du?“.

Wendelin Jäger verstand und zögerte auch dieses Mal keine Sekunde, dem Manne zu helfen, dem er so viel verdankte.

 

                                            Kapitel VIII

 

Als Herbert Wallin, Richter am Landgericht München, an diesem Abend gegen sieben Uhr nach Hause kam, wartete eine Überraschung auf ihn.

Julia hatte gekocht.

Und befürchtete er zunächst das Schlimmste, wurde er mehr als angenehm überrascht. Es gab Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat, wobei dieser mit dünnen Gurkenscheiben vermischt war.

Im Esszimmer hatte sie den Tisch sehr liebevoll gedeckt und drei Kerzen auf einem Leuchter brannten bereits.

Das Essen war fantastisch, jedem hervorragenden Restaurant ebenbürtig und dazu hatte sie eine Flasche Weißwein, Provenienz Mosel kaltgestellt, aber nur so lange, bis er die perfekte Temperatur erreichte.

Der Richter war fassungslos. Einmal mehr hatte ihn dieses Mädchen in seinen Grundfesten erschüttert.

Es war nun nicht so, dass es nicht schon Frauen in seinem Leben gegeben hätte, die für ihn kochten.

Es war häufig genießbar, mehr jedoch nicht und niemals mit einer derartigen Liebe zubereitet gewesen.

Als er sie aber lobte, ihr sagte, wie wunderbar sie alles gemacht hatte, war es ihr sichtlich peinlich und sie schüttelte den Kopf und sagte: „Herbert nicht...“.

Zum Dessert hatte sie eine „Ile Flottante“ zubereitet. Eine französische Spezialität, die er zum letzten Mal vor zehn Jahren oder länger gegessen hatte.

„Ich hatte keine Ahnung, dass Du derart kochen kannst“, sagte er.

„Wo und wie hast Du das gelernt?“.

Papa´s Hobby war das Kochen und er brachte ihr viel bei, sagte sie.

und einmal mehr zog er in Gedanken den Hut vor diesem Mann mit dem karierten Sacco und der roten Fliege. Besser kann man ein Mädchen nicht erziehen Du alter Meister, nun hätte ich dich doch sehr gerne kennengelernt…

„Liebst Du mich Julia?“, fragte er etwas später, als sie im Wohnzimmer beisammen saßen.

Sie nickte.

„Du bist mein Geliebter“.

„Warum gerade ich?“.

„Es ist schon ein paar Tage her seit wir uns in diesem asiatischen Lokal kennenlernten. Aber ich erinnere mich an jede Einzelheit, an all die kleinen auch nebensächlichen Dinge. Was Du sagtest, dein Tonfall, deine Blicke, einfach alles und...“, sie zögerte und er wartete geduldig, als aber nichts mehr kam, fragte er nach.

„Und Julia...?“.

Sie sprach die folgenden Worte sehr schnell, so als wollte sie es hinter sich bringen.

„Du hattest mich sofort gewonnen. Ich konnte dir nicht widerstehen. Das junge unerfahrene Mädchen war dir, … war deinem Zauber willenlos ausgeliefert“.

Später in dieser Nacht und im Bett wollte er mit ihr schlafen, wollte ihren Tampon an dem kleine Fädchen herausziehen und es war im gleichgültig ob die Bettwäsche verschmutzen werden würde, aber sie sagte nur: „Bitte nicht...“.

Und sofort beendete er sein Tun.

sie hat dich so was von in ihrer kleinen Hand Alter, dachte er ...

Sie schob ihren Schenkel auf den seinen, dabei drückte ihr Knie leicht gegen seine Eier und sehr langsam masturbierte sie ihn und von der ersten bis zur letzten Sekunde küsste sie ihn zärtlich und ihre Zunge war tief in seinem Mund als er stöhnend ejakulierte.

Es war genau genommen ein sehr schlichtes sexuelles Erlebnis und trotzdem von einer nie zuvor erlebten mitreißenden Erotik.

und einmal mehr fragte er sich, wie konnte das sein? Dieses unerfahrene junge Mädchen,… ein Phänomen in jeglicher Hinsicht...

 

                                                       ***

Report: Wotan,

Zeit: 13.24 Uhr,

Zielperson Grimgerde verlässt Haus Adenauer Weg 49 und steigt in Taxi (3977),

folge Grimgerde,

Zeit: 13.46 Uhr,

Grimgerde verlässt Taxi Stachus, steigt in Tram,

Grimgerde verloren, da nur eine Person eingeteilt!

 

                                                 ***

 

„Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar“.

Ich starrte auf mein Handy.

„Dieses thailändische Dreckstück“, fluchte ich und schaute Julia ratlos an.

Und Julia schaute ebenso ratlos zurück.

Unser beider Blick wanderte gleichzeitig zu dem Hotelbett, auf dem Herr Rechtsanwalt Andre Bächelt unbekleidet ausgestreckt und mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck, besinnungslos da lag.

„Probier es nochmal Rebecca“.

Und obwohl es der zehnte oder zwölfte Versuch war, gehorchte ich.

„Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar“.

Ich hatte auf laut geschaltet und Julia konnte mithören.

„Fuck“, fluchte nun auch sie.

„Plan B?“, fragte ich.

„Wir haben keinen Plan B“, sagte Julia und wir schauten uns an und fingen an zu lachen. Und auf dem Bett murmelte der Herr Rechtsanwalt etwas unverständliches.

„Weißt Du wie lange diese KO-Tropfen anhalten?“, fragte ich leise.

„Weiß es auch nicht genau, aber so zwei Stunden werden es schon sein. Er wird dann langsam immer klarer“.

Ich nickte.

„Habt ihr vorhin noch was in der Hotelbar getrunken?“.

„Ja, zwei Champagnercocktails und ich bin wirklich froh, dass Du das gerade jetzt fragst“, sagte Julia leicht ironisch und schaute mich verwundert an.

Ich wählte Jason´s Nummer.

Als er abnahm:

„Jason kannst Du mir einen Gefallen tun?“.

„Na ja möglich wär´s, was liegt an?“.

„Könntest Du Julia vögeln?“.

„Ist das ein Witz?“.

„Nein, bitterernst“, antwortet ich.

„Du verarscht mich doch Rebecca. Hast wieder gesoffen was?“.

„Jason, willste nun, oder nicht?“.

„Ok, aber gnade dir Gott, wenn Julia nicht mit weit geöffneter Möse wartet“.

„Spinnst Du jetzt komplett Rebecca?“, fragte Julia, als das Telefonat beendet war.

„Ok Julia, hier Plan B. Sobald Jason dich befüllt hat, legst Du dich ins Bett und tust so, als wärst Du auch besinnungslos. Wenn der Bächelt aufwacht, wachst Du auch auf und merkst, Du hattest Sex. Sagst dann zu ihm, dass hätte er nicht machen müssen. Du hättest sowieso mit ihm geschlafen. Langsam dämmert es euch, irgend jemand hat, sehr wahrscheinlich in der Hotelbar, was in eure Getränke getan und hat sich dann an dir vergangen“.

„Weißte was Rebecca?“,

„Nein?“.

„Genau so machen wir´s“, sagte sie und zog schon mal ihr Höschen aus.

Als Jason 20 Minuten später an die Türe klopfte und ich aufmachte, schaute er direkt auf Julias entblößtes Hinterteil. Ihr Kleid bis zur Hüfte hochgeschoben, kniete sie auf einem Sessel.

Der bewusstlose Mann auf dem Bett, war ihm nur einen kurzen Blick aber keine Frage wert.

„Beeil Dich Jason, der wird bald wach, dann musste weg sein“, sagte Julia während er sie nahm.

Jasons Hände hatten ihre Hüfte in festem Griff und hart und schnell und jeden Stoß bis zum Anschlag, konnte auch Julia Gefühle nicht unterdrücken.

Das stöhnende Liebespaar, der bewusstlose Rechtsanwalt auf dem Bett, fasziniert betrachtete ich die Szene und dachte, so surreal, es könnte eine Szene aus einem Film von Luis Bunuel sein.

„Pass auf, Du tropfst“, sagte ich zu Julia.

„Ja nun, ich kanns jetzt auch nicht ändern Rebecca“, sagte sie und legte sich neben den Anwalt auf das Bett, schob ihr Kleid wieder bis zur Hüfte hoch und spreizte die Beine leicht und schloß die Augen.

„Wie sieht das aus Rebecca?“.

„Perfekto Mundo Julia“.


 


Kommentare

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