Insel der Scham - die Botschaftseröffnung Teil 1
„Erika, könnten Sie bitte in mein Büro kommen?“
Erika Behmkamp hatte mit 27 ihr Jurastudium abgeschlossen, und nun die große Chance, in die renommierte Anwaltssozietät Pappenbrink, Meyers & Oggersmann als Juniorpartnerin einzusteigen.
Hinter einem übergroßen Museumsstück von Schreibtisch, saß der Senior, Notar Klaus Wilfried Oggersmann, der mit seinen 76 Jahren und seiner Ruhe eine hanseatische Autorität ausstrahlte.
„Ah Erika, bitte kommen Sie herein und setzen sie sich. Haben sie sich gut bei uns eingelebt?“
„Ja danke, ich wurde hier sehr gut aufgenommen.“
„Woran arbeiten Sie gerade?“
„Der Urheberrechtsstreit Uhlkenbracke / Brinkkamper.“
„Eine verzwickte Geschichte. Nun, wenn meine Kollegen ihnen das zutrauen, bin ich sicher, dass Sie das packen werden. Aber etwas anderes. Ich habe eine besondere Aufgabe für sie, Erika. Wie Sie bestimmt wissen, hat unsere Sozietät die Regierung des Inselstaates Sulmavi beim Kauf der alten Villa am Schlosspark notariell vertreten. Dort eröffnet nun die neue Botschaft. Die beglaubigten Urkunden und andere wichtige Dokumente des Verkaufs müssen nun in die Botschaft gebracht werden. Sie sind zu wichtig, um sie mit der Post zu schicken. Diese Papiere unterliegen der diplomatischen Immunität und dürfen auf keinen Fall in andere Hände geraten. Erika, ich möchte Sie damit beauftragen, die Dokumente persönlich in die Botschaft zu bringen. Bitte übergeben Sie die Dokumente den Botschaftssekretär, und niemanden anderes. So lautet die Verabredung mit der Sulmavischen Regierung. Lassen Sie sich die Übergabe jedes Dokumentes einzeln quittieren.“
Er stand auf und ging zum Aktenschrank neben dem hohen Fenster. Dort schob er eine dunkle Holzvertäfelung zur Seite, hinter der ein Tresor zum Vorschein kam. Der Sozietätssenior stellte die Kombination ein und zog die schwere Metalltür auf.
„Ich vertraue auf Sie, Erika.“
Mit diesen Worten übergab er ihr eine Aktentasche. Auf dickem schwarzen Leder saß ein klobiger Metallverschluss, daneben ein Wachssiegel, ein Kanzleisiegel, das wohl noch dem vorletzten Jahrhundert entstammte.
„Es ist eine weitere Vorsichtsmaßnahme. Der Schlüssel ist bereits in den Händen des Botschaftssekretärs. Am besten machen Sie sich direkt auf dem Weg Erika. Er ist den ganzen Vormittag in der Botschaft anwesend, und wird sie jeder Zeit empfangen.“
Da die alte Villa nur etwa einen Kilometer von den Räumen der Sozietät entfernt lag, entschloss sich Erika Behmkamp dorthin zu Fuß zu gehen.
Der Weg führte sie durch den Schlosspark. Die Kastanien standen in vollster rötlich rosafarbener Blüte und ein wunderbarer Frühlingsduft schwebte durch die Luft, es war ein wunderbar warmer sonniger Morgen. Schon schimmerte die weiße Farbe der großen Villa durch die Stämme der Bäume durch.
Mit langsamen Schritten schlenderte sie über den Parkweg. Es war noch Zeit. Würden die beiden Griffe in ihrer rechten Hand nur nicht so schwer werden. Denn neben der Aktentasche mit den wichtigen Urkunden trug sie noch ihre eigene Dokumentenmappe. Sie wechselte in die linke Hand, doch diese ermüdete noch schneller, die Stimmung war weg. Also auf zur Pflicht!
Erika Behmkamp zog ihre Schritte an. Nach einer Wegbiegung hatte sie den gußeisernen geschwungenen Zaun erreicht, der die Villa weiträumig umfasste, und den sie noch ein Stück entlang gehen musste, um das Haupttor zu erreichen.
Der Zaun machte einen ungepflegten Eindruck. Teilweise blätterte die Farbe ab und Unkraut erklomm die Stäbe bis zur halben Höhe. Der Vorbesitzer, ein internationaler Finanzfonds mit Sitz in Hongkong, hatte das Anwesen verkommen lassen. Die beauftrage dubiose Verwalterfirma begnügte sich mit dem Anbringen neuer Vorhängeschlösser.
Es hatte die Sozietät große Mühe gekostet, überhaupt einen kompetenten Ansprechpartner für die Verkaufsgespräche zu finden. Alle anderen verfügbaren Immobilien hätten jedoch die finanziellen Möglichkeiten des Inselstaates weit überschritten, so dass es nach über zwei Jahren dennoch zum Verkauf kam.
Seit der Entdeckung eines unterseeischen Vorkommens Seltener Erden war Sulmavi in den Blickwinkel internationaler strategischer Interessen geraten, und nun so gezwungen, seine diplomatischen Aktivitäten auszuweiten.
Trotz seiner geringen Bewohnerzahl verfügte Sulmavi durch seine vielen weit auseinanderliegenden Inseln über ein sehr großes Hoheitsgebiet auf See mit entsprechenden weitläufigen Rohstoffvorkommen am Meeresgrund. Die großen Industriestaaten der Welt buhlten nun um die Abbaulizenzen.
Das Haupttor kam in Sichtweite, und schon von hier konnte Erika Behmkamp ein geschäftiges Treiben erkennen. Zahlreiche Kleintransporter und Möbelwagen standen vor dem Eingangsbereich der Botschaft, Lieferanten schleppten Kisten, Handwerker und Installateure gingen mit ihren Werkzeugen ein und aus. Gut, dass sie gelaufen war, kein Gedanke an einen freien Parkplatz.
Ein Mann im grauen Kittel wischte zwei Schilder sauber, die er zuvor anmontiert hatte. Es mochten wohl die Hoheitszeichen Sulmavis sein. Um so größer war die Überraschung der jungen Anwältin, als sie die Schilder beim Erreichen des Haupttores las.
„Weiblichen Besucherinnen unserer Botschaft ist der Eintritt durch das Haupttor nicht gestattet. Diese werden gebeten, den Nebeneingang Pforte 2 rechts in 130 Metern zu benutzen.“
Auch das zweite Schild fand ihre Verwunderung.
„Auf dem Gelände, sowie in sämtlichen Gebäuden unserer Botschaft ist das Fotografieren weiblicher Personen strengstens untersagt. Zuwiderhandlungen werden grundsätzlich polizeilich angezeigt und juristisch geahndet!“
Hatte es etwas mit Religion zu tun? Ihres Wissens war Sulmavi kein islamisch geprägter Staat. Noch stand sie unschlüssig vor dem Haupttor, als ein Wachmann sie ansprach.
„Meine Dame, der Zutritt ist Ihnen hier nicht gestattet. Bitte benutzen sie die Pforte 2.“
„Könnten Sie mir bitte sagen, was der Grund dieser Reglung ist?“
Der Wachmann machte einen verlegenen Eindruck. Fast fing er schon an zu stottern.
„Das ist weil, ähm, ach, das kann Ihnen am besten mein Kollege in der Pforte 2 erklären. Bitte gehen Sie zur Pforte 2“
So blieb Erika Behmkamp nichts anderes über, als diesen zweiten Eingang zu nehmen. Verärgert ging sie weiter den Zaun entlang. Eine solche sexistische Zurückweisung gehörte in das gleiche Jahrhundert wie das Siegel an dieser viel zu schweren Aktentasche. Dann besänftigte sie der Anblick großer hellroter Hibiskusblüten, die in der Morgensonne erstrahlten. Neben der kleinen Treppe mit verziertem Eisengeländer stand ein Holzkübel, darin die fast anderthalb Meter hohe Pflanze. Die junge Anwältin hatte den ihr genannten Eingang erreicht.
Die Pforte 2 zeigte sich als architektonisches Kleinod. Ein Fachwerk aus kunstvoll bearbeiteten roten Balken unterteilte die Ziegelsteine des Mauerwerks. Ebenso umgaben die dicken rote Balken die weißen Rahmen einer Reihe schmaler Fenster. Ein verwinkeltes Schieferdach ließ das kleine Gebäude größer und wichtiger erscheinen, als es ihm eigentlich zustand.
Nach fünf Treppenstufen drückte Erika Behmkamp die Messingklinke der Eingangstür herunter. Hatte sie gerade noch ein altdeutsch romantisches Häuschen betreten, schien sie sich nun im Inneren einer polynesischen Hütte wieder zu finden. Vier dicke Holzsäulen stützten, verbunden durch straff gewickelte fasrige Seile, die filigrane Nachbildung einer Dachkonstruktion, auf der Bastmatten auflagen. An den Fenstern reflektierten bodenlange weiße Vorhänge auf das tropisch dunkle Holz des Parketts.
Im hinteren Teil, des nur aus einem Raum bestehenden Pfortenhäuschens, stand am Fenster ein weiterer Pflanzenkübel. Triebe mit lang gespreizten Blättern und lila tropischen Blüten kletterten dort am Bambusgitter hoch. Süßlicher Duft der Pflanze strömte in den Raum und vereinigte sich dort mit dem Geruch des neuen Holzes.
Daneben stand ein deckenhohes Regal mit vielen rechteckig länglichen Bastkörben. Mit bunten eingeflochtenen Fäden waren diese von 1 bis 50 durchnummeriert. Links der bunten Nummern zeichneten weiße Fäden stilisiert einen Rock und eine Bluse, rechts davon stellte schwarze Kordel einen Schuh da. Gegenüber der Sitzgruppe aus Rattansesseln mit großen weißen Sitzkissen stand der Schreibtisch des Wachmanns.
„Guten Morgen, ich begrüße Sie recht herzlich in der Botschaft des Inselstaates Sulmavi.“
Etwas steif und förmlich war der Wachmann aufgestanden, und gab seine Begrüßung wie auswendig gelernt wieder. Er trug beige Buntfaltenhosen und ein bordeauxfarbenes Jackett, auf dem links das Sulmavische Staatswappen eingestickt war. Seine dröge, leicht struppelige Kurzhaarfrisur wollte so gar nicht zu dem schicken Outfit passen. Mehr als 12 Euro fünfzig für einen Trockenschnitt hatte er beim Friseur bestimmt nicht gezahlt. An seinem Revers steckte ein gut lesbares Namensschild. „Wachdienst Pforte 2 Andreas Gütmer.“
„Ich bin Erika Behmkamp. Der Botschaftssekretär erwartet mich.“
Der Wachmann griff zum Telefon, tippte die Nummer ein, und legte nach längerem Warten wieder auf.
„Der Botschaftssekretär ist nicht zu erreichen. Ich werde es in fünf Minuten nochmal versuchen. Darf ich Sie bitten, sich noch einen Moment zu setzen. Ich werde Ihnen solange eine Tasse Kaffee servieren.“
Erika Behmkamp war dankbar für die kleine unerwartete Kaffeepause. An diesem hektischen Morgen hatte sie bis jetzt dafür noch keine Zeit gehabt.
Nach dem ersten Schluck richtete sich ihr Blick wieder auf das Regal mit den Bastkörben.
„Die sind ja schön. Ist das Handarbeit?“
Wieder stockte der Wachmann in dieser leicht steifen Haltung. Wie ein Kind, das sein Gedicht aufsagte, stand er da.
„Das Materiral dieser Körbe entstammt den getrockneten Blättern des Kulboa Baums. Die gefachten Streifen werden in Handarbeit in traditioneller Halbkreuzüberlappung verflochten.“
Was hatte Andreas Gütmer nicht alles für diese neue Aufgabe lernen müssen. Geschichte, Kultur und Geografie Sulmavis, Gesetze und Rechtsvorschriften, korrektes Auftreten und nicht zuletzt auch diese vielen Sprachreglungen, die er auswendig lernen musste.
So viel, wie für den Vorbereitungskurs, hatte er in seiner ganzen Schulzeit nicht gepaukt. Über alles musste er schriftliche Prüfungen ablegen.
Nach über sieben Monaten zuverlässigen Nachtdienst als Sicherheitsmann in den regionalen S-Bahnen hatte sich Andreas Gütmer das Vertrauen seines Chefs erarbeitet, so dass er neben anderen Kollegen für den neuen Auftrag ausgesucht worden war.
Durch den Wachvertrag mit der Sulmavischen Botschaft erhoffte sich die K.B.Hemmer Security KG eine erhebliche Ausweitung ihres Geschäftsbereichs. Nun hing alles vom Auftreten der ausgesuchten Firmenangestellten ab, der gefühlte Druck war groß.
„Und wozu dienen diese Körbe?“
Der Wachmann schluckte. Nun war es soweit.
„Sie dienen zur Aufbewahrung der Kleidung unserer weiblichen Besucherinnen.“
Die Anwältin schaute verwundert.
„Sie meinen die Mäntel?“
Es folgte ein weiteres deutlich hörbares Schlucken.
„Nein, die gesamte Kleidung.“
„Bitte?! Wenn Sie anzüglich werden, kann ich ihnen eine Menge Ärger bescheren!“
Der Wachmann errötete.
„Sie haben mich gefragt. Und ich habe Ihnen gesagt, wie es ist. Was soll ich denn sonst machen?“
Das zornige Gesicht der jungen Frau zeigte ihm, dass seine diplomatische Feuerprobe gründlich gescheitert war.
Ein hereinstürzender Handwerker rettete ihm die Situation.
„Morgen Meister, ich soll hier die zwei Schilder anbringen.“
Andreas Gütmer zeigte auf eine freie Stelle an der Wand.
„Bitte hier links neben der Tür zum Botschaftsgarten.“
Als der Handwerker die Punkte für die Bohrlöcher anzeichnete wurde der Text der Schilder sichtbar.
„Der Bereich jenseits dieser Tür darf von unseren weiblichen Besucherinnen mit Ausnahme des Schuhwerks nur im vollständig unbekleideten Zustand betreten werden. Wir danken für ihren Respekt gegenüber unseren Traditionen und Gesetzen.“ Das andere Schild wiederholte das strenge Fotografierverbot.
Erika Behmkamp schüttelte mit dem Kopf. Das konnte doch gar nicht sein. Sie sah wieder zum Wachmann herüber. Und der sagte nun seinen nächsten auswendig gelernten Spruch auf.
„Die Vorschrift, dass weibliche Personen das Botschaftsgelände nur im vollständig unbekleideten Zustand betreten dürfen, hat seine Grundlegung im Sulmavischen Gesetz Nummer 7. Dieses besagt, dass sich weibliche Personen auf Sulmavischen Staatsgebiet nur in vollkommener Nacktheit bewegen dürfen.“
Andreas Gütmer musste wieder an seinen Vorbereitungskurs denken. Jeder der Teilnehmer hatte sich vorne vor den Kurs stellen, und diese Sprachreglung aufsagen müssen, höflich aber bestimmt, und ohne anzüglich zu wirken. Die Vortragenden kamen jedoch nur soweit, bis sie bei „unbekleidet“ durch schallendes Gelächter unterbrochen wurden. Nach dem neunten vergeblichen Anlauf hatte sich dann der Kursleiter bei der Firma beschwert, und der ganze Kurs durfte beim Alten antanzen, um sich dort eine heftige Standpauke anzuhören.
Der Chef hatte sogar schon überlegt, Schauspieler einzustellen. Die waren ihm dann aber zu zickig und unzuverlässig gewesen.
Nun stand also vor Andreas Gütmer die erste Frau, die er aufforden sollte, sich auszuziehen.
Es war eine mittelgroße brünette junge Frau, die ihre Haare halblang mit einem Pony trug, eine Anwältin in einem Business Kostüm. Rock und Jacke waren grau, eine pinkfarbene Bluse mit einer kleinen Perlenkette leuchtete daraus hervor. Von ihren Knien ab, konnte er ihre schwarzen Nylons mit den, dazu passenden, schwarzen Wildleder Pumps sehen.
Beim ersten Gespräch mit dem Chef hatte er noch gedacht, seinen endgültigen Traumjob ergattert zu haben. Jetzt war er doch verlegen. Einer feinen Dame zu sagen, dass sie sich ausziehen soll, ist doch etwas anderes, als betrunkene Jugendliche aufzufordern, die Füße vom Sitz zu nehmen.
Erika Behmkamp konnte nicht fassen, was der Wachmann gerade von sich gegeben hatte. Er hatte etwas von einem Sulmavischen Gesetz Nummer 7 gefaselt. Die studierte Juristin schüttelte wieder den Kopf.
„In der modernen Diplomatie gelten Botschaften nicht mehr als exterritorial. Nach internationalen Recht zählen Botschaftsgelände zum Hoheitsgebiet des gastgebenden Staates. Somit gilt auch hier deutsches Recht, und nicht Ihr Sulmavisches Gesetz Nummer 7.“
Für diese mögliche Entgegnung hatte der Angesprochene ebenfalls eine Sprachreglung als Antwort auswendig lernen müssen.
„Die Vorschrift, dass sich weibliche Personen auf dem Gelände der Sulmavischen Botschaft vollständig unbekleidet bewegen müssen, wird zusätzlich durch den Vertrag von Wanipotua geregelt. In diesem völkerrechtlichen Vertrag steht die Bundesrepublik dem Inselstaat Sulmavi zu, dass auf seinem Botschaftsgelände das Gesetz Nummer 7 Anwendung finden darf. Ansonsten gilt weiterhin deutsches Recht. Daher auch das strenge Fotografieverbot."
So etwas Krudes hatte sie noch nie gehört.
„Warum sollte eine Bundesregierung einen solchen Vertrag abschließen? Damit macht sie sich bei den Wählern bestimmt keine Freunde.“
„Die deutsche Wirtschaft ist dringend auf die Sulmavischen Vorkommen an Seltenen Erden angewiesen. Der Staat, der seinem Namen gerecht wird, hat keine Freunde - nur Interessen."
"Mussten Sie das auch auswendig lernen?"
"Nein, aber unser Kursleiter hat das immer gesagt."
Die junge Anwältin überlegte. Diese Charade musste doch zu zerpflücken sein.
"Sagen Sie, ein solcher Vertrag hätte bei der Veröffentlichung doch einen riesen Wirbel in der Presse hervorrufen müssen. Warum habe ich aber bis jetzt nichts davon in der Zeitung gelesen?"
Es folgte wieder eine auswendig gelernte Sprachreglung.
"Der völkerrechtliche Vertrag von Wanipotua wurde geheim verhandelt, und am Vorabend des Endspiels der letzten Fußballweltmeisterschaft im Amtsblatt veröffentlicht."
Erika Behmkamp glaubte immer noch nicht an die Echtheit dieses Gesetzes Nummer 7. Erlaubten sich die Angestellten der Botschaft einen bösen Spaß mit ihr? Oder war es diese Fernsehsendung, in der den ahnungslosen Menschen Streiche mit versteckter Kamera gespielt wurden? Sie holte ihr Smartphone hervor, um in Wikipedia den Artikel über Sulmavi zu lesen.
„ Die Besiedlung der Sulmavischen Inseln erfolgte im siebten Jahrhundert durch polynesische Seefahrer. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse und einer langen Zeit der kulturellen Isolation bildete sich dort die Tradition aus, dass Frauen grundsätzlich unbekleidet sind, während die männlichen Einwohner sich dürftig bedeckten. Ab dem Jahre 1615 erfolgte die Besiedlung durch europäische Adamiten, einer verfolgten christlichen Sekte, deren Anhänger in vollkommener Nacktheit in Gütergemeinschaft dem Ideal des biblischen Paradieses nacheiferten. Die Adamiten lebten mit den Ureinwohnern in friedlicher Eintracht und betrieben eine vorsichtige Modernisierung der Sulmavischen Inseln. Im Zeitraum vom 1650 bis 1750 vollbrachten, durch den Einfluss der Adamiten hervorgerufen, Männer und Frauen ihren Alltag in vollkomener Nacktheit. Das änderte sich erst mit weiteren Kontakten zur industrialisierten Außenwelt. Die Männer waren gezwungen, sich außerhalb der Sulmavischen Inseln zu verdingen, und sich den dort herrschenden Kleidungsvorschriften anzupassen, während die daheim gebliebenen Frauen weiterhin nackt blieben. Vor der Prüderie der Missionare des neunzehnten Jahrhunderts blieben die Sulmavischen Inseln verschont, da diese bereits durch die Adamiten christianisiert worden waren. Seit der Unabhänigigkeit der Sulmavischen Inseln im Jahre 1925 ist die vollkommene Nacktheit der Frauen durch das Gesetz Nummer 7 geregelt, dass die kulturelle Eigenständigkeit Sulmavis sichern soll. Da die Sulmavische Gesellschaft traditionell immer noch stark durch materiacharische Elemente geprägt ist, gilt die Stellung der Sulmavischen Frau als sehr gleichberechtigt.“
Dieser Eintrag konnte doch nur ein Fake sein! Wenn da nun wirklich diese Fernsehsendung dahinter steckte, dann war das von der Redaktion eingefädelt worden. Jetzt brauchte Erika Behmkamp erstmal frische Luft.
„Ich muss ein wichtiges Gespräch führen und geh noch mal kurz raus.“
Der Wachmann ging zur Tür und hielt sie für die junge Anwältin auf.
„Wenn sie wieder rein kommen werde ich nochmal versuchen den Botschaftssekretär zu erreichen.“ Nach einigen Schritten zur Beruhigung nahm sie wieder ihr Smartphone zur Hand, und wählte sich auf die Website der Sulmavischen Botschaft ein. Schon auf der Startseite fiel ihr Blick auf das große farbige Feld mit den „Besonderen Hinweisen für unsere weiblichen Besucherinnen“
Nach dem Öffnen las sie das schon Bekannte mit der vollständigen Unbekleidetheit, dem Gesetz Nummer 7 und dem Vertrag von Wanipotua.
Konnte es sein, dass sich eine diplomatische Vertretung mit der Bemühung um internationale Beachtung, sich für eine deutsche Unterhaltungssendung zum Affen machte?
Nein, bestimmt nicht.
So sehr sie sich auch umsah, sie fand keine Anhaltspunkte für eine versteckte Kamera. Die Anwältin kontrollierte noch einmal die Internetadresse und das Impressum. Beides erwies sich als korrekt.
Sollte es doch wahr sein, und wenn ja, wie würde sie sich verhalten? Während Erika Behmkamp noch darüber grübelte, schritten zwei junge Frauen um die 20 auf die Pforte 2 zu. Neugierig geworden folgte sie ihnen, und zu dritt traten sie ein.
Wieder stand der Wachmann auf und sprach seine Begrüßungsformel.
"Wir würden uns gerne über die Arbeitsmöglichkeiten in der Sulmavischen Touristikbranche informieren."
"Das zuständige Büro befindet sich im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, Zimmer 11. Haben Sie sich schon auf unserem Internetauftritt über unsere Sitten und Gepflogenheiten informiert?"
"Sie meinen, dass wir uns jetzt ausziehen müssen. Ja, das wissen wir schon."
Andreas Gütmer spürte die innere Aufregung, als er zum Regal ging, um die Bastkörbe für seine ersten, sich gleich ausziehenden Damen zu holen. Er durfte sich nichts anmerken lassen. Für den Fall der Fälle war sein Jackett speziell zugeschnitten worden.
"Möchten Sie ihr Schuhwerk anbehalten oder unsere bequemen Flip-Flops tragen?"
"Ach nö, wir bleiben bei unseren flachen Turnschuh."
Schon zogen die Beiden ihre T-Shirts über den Kopf und öffneten die Knöpfe ihrer Jeans. Es störte sie nicht, dass der Wachmann sie dabei ansah. Der spürte den Blick der Anwältin und versuchte an den jungen Frauen vorbei zu schauen.
Als diese ihn ansprach, wurde er von seiner unnatürlichen Kopfhaltung erlöst.
"Gibt es hier Überwachungskameras?"
"Nein, natürlich nicht. Das würde gegen das strenge Fotografieverbot verstoßen. Darum muss immer ein Wachmann in der Pforte 2 anwesend sein."
"Warum eigentlich keine Wachfrau?"
"Eine Wachfrau müsste als weibliche Person ihren Dienst ebenfalls unbekleidet wahrnehmen. Keine der weiblichen Angestellten unserer Wachfirma war dazu bereit gewesen."
" Hier auch nackt?"
"Diese Pforte ist Teil des Botschaftsgeländes. Die Kleidung unserer weiblichen Besucherinnen ist hier nur für die kurze Zeit des Eintretens, des Verlassens und des Umkleidens gestattet."
Ein Geräusch ließ den Wachmann seinen Kopf zu den sich entkleidenden Frauen wenden.
"Dürfen wir die Strümpfe anbehalten?"
Er sah auf den drallen Hintern der Fragenden, die gerade mit ihrem rechten Fuß samt Turnschuh aus dem Slip schlüpfte. Er merkte nicht den strengen Blick Erika Behmkamps hinter sich.
"Normale Socken zählen zum Schuhwerk und dürfen anbehalten werden."
Da meldete sich die andere junge Frau.
"Ach, mit Socken sieht das doch doof aus. Lass mal lieber ohne."
Gerade wollte der Wachmann wieder betont weggucken, als sich eine der jungen Frauen frontal vor ihm aufstellte und auf ihre dichte Schambehaarung deutete.
"Ist das so auf Sulmavi gestattet?"
Obwohl er sich alle Mühe gab, konnte er nicht umhin, die vollen Brüste der jungen Frau kurz zu begutachten. Wieder bemerkte er nicht den nächsten strengen Blick der Anwältin.
Die fragte sich, ob der Wachmann sie genauso anstarren würde. Aber diese Situation würde sowie nicht eintreten. Diese dreisten Gören konnten doch nur Lockvögel dieser Fernsehsendung sein!
"Traditionell sind die Sulmavischen Frauen rasiert, jedoch wird auch Schambehaarung toleriert. Zur Zeit sind bei den jungen Damen Sulmavis, zu schmalen Streifen gestutzte, Behaarungen sehr beliebt. Es ist ein Retrotrend aus den Achtzigern."
Auch das hatte Andreas Gütmer in seinem Vorbereitungskurs lernen müssen. Er stellte die Körbe, die nun die Kleidungsstücke der jungen Frauen enthielten, zurück ins Regal.
"Möchten Sie Ihre Gaderobenmarke als Einzelmarke, zum Umhängen am Hals, oder als Band fürs Handgelenk?"
"Wir nehmen die mit Band."
Der Wachmann übergab die Nummern eins und zwei den jungen Frauen, die nun ihre linken Füße am Regal hochstellten, um sich die Bänder um die Fußgelenke zu binden.
Nun wollte der Wachmann schnell genug wegsehen, um sich selbst nicht beim allzu tiefen Einblicken erwischen zu müssen. Den dritten strengen Blick der Anwältin bemerkte er nun.
" Warum gibt es hier eigentlich keine Kabinen?"
"Das ist so im Abschnitt vier des Gesetzes Nummer 7 geregelt."
Sie nahm wieder ihr Smartphone zur Hand, und fand in Google diesen Abschnitt 4, las und schüttelte wieder mit dem Kopf.
"Ich gehe noch einmal raus. Ich habe ein weiteres wichtiges Gespräch zu führen."
"Als Anwältin sind Sie wohl sehr beschäftigt."
Mit diesen Worten hielt ihr der Wachmann das zweite mal die Tür auf. Kaum hatte er diese wieder geschlossen, als sein Diensttelefon klingelte.
"Ich erwarte Erika Behmkamp, eine junge Anwältin mit einer versiegelten Aktentasche. Ist sie schon eingetroffen?"
"Ja Exzellenz, sie muss jedoch noch einen wichtigen Termin absprechen."
Er durfte nicht sagen, dass sie sich nicht ausziehen will. Das war ihm untersagt. Dafür hatte er, neben anderen, auch diese Formulierung mit der Terminabsprache lernen müssen.
"Ist es die junge Dame im grauen Business Kostüm?"
"Ja, sie steht jetzt vor der Pforte 2."
"Lassen sie ihr bitte Zeit. Ich werde so lange andere Angelegenheiten bearbeiten."
"Ja, Exzellenz!"
Erika Behmkamp war über sich selbst erschrocken und musste tief Luft holen. Gerade hatte sie für einen Moment daran gedacht, dass das Alles doch der Wahrheit entsprächen könne und sie sich ausziehen würde.
Natürlich nicht!
Wie konnte sie sich nur von dieser üblen Charade vereinnehmen lassen?! Wo war der kleine Fehler, mit dessen Aufdeckung das Ganze wie eine Seifenblase zerplatzte?
Matthias!
Er war Völkerkundler, ein verschrobener Intellektueller, der sich mit seinen hunderten Büchern und allerlei exotischen kultischen Gegenständen in seinem Studierzimmer verkroch, und die Völker dieser Welt besser zu kennen schien, als diese sich selbst. Er hasste jede Form geselliger Zusammenkunft, und Späße unter Kollegen waren ihm zuwider.
Sie hatte ihn während ihres Studiums bei einer Vorlesung zum Völkerrecht kennengelernt. Wäre das mit diesem Gesetz Nummer 7 ein Fake von dieser Fernsehsendug, und jeder darin eingeweiht, einer bestimmt nicht, Matthias! Der hatte ja noch nicht mal einen Fernseher.
Ihn würde sie nun anrufen.
Nach dem dritten Klinglen folgte ein trockenes "Ja".
"Hallo Matthias, hier ist Erika Behmkamp. Wir hatten vor drei Jahren gemeinsam an der Völkerrechtsarbeit geschrieben."
"Ja."
Auch wenn er sämtliche Begrüßungsformeln der Welt kannte, ein freundliches "schön, dass Du anrufst" war seine Sache nicht.
"Und?"
"Ich habe gerade auf Wikipedia den Artikel über die Sulmavischen Inseln gelesen. Du ich glaube, das ist ein Fake."
"Wieder so ein Scherzbold. Den ursprünglichen Eintrag hatte ich geschrieben. Lass mich kurz nachsehen."
Das Tippen an der Computertastatur war zu hören.
"Nein, das ist mein Eintrag."
"Und die Frauen müssen da wirklich nackt herumlaufen?!"
"Du solltest andere Kulturen nicht anhand eurozentristischer Standpunkte beurteilen. Die Sulmavischen Frauen sind sehr selbstbewusst, und empfinden es nicht als Zwang. Wenn man sich mit den Kulturen der Welt beschäftigt, dann relativieren sich die eigenen Moralvorstellungen mit der Zeit. Woher kommt dein Interesse an der Sulmavischen Kultur?"
"Ich muss wichtige Dokumente in die Sulmavische Botschaft bringen, und die wollen, dass ich mich ausziehe."
"Verstehe, eine Konfliktsituation unterschiedlicher gesellschaftlicher Konventionen."
Matthias war ja ein ehrlicher und zuverlässiger Kerl, aber manchmal, obwohl ein Völkerkundler, ein ausgesprochen weltfremder Hirnakrobat.
"Sag mal, verstehst Du mich nicht?! Die wollen, dass ich mich ausziehen soll."
"Du meinst Schamgefühle als psychologische Folge dieses kulturellen Konflikts? Das musst Du mit Dir selbst ausmachen"
"Und diesen Vertrag von Wanipotua gibt es wirklich?"
"Ich war wissenschaftlicher Berater der Verhandlungen, musste aber eine Verpflichtung zur Geheimhaltung unterschreiben."
Erika Behmkamp spürte ihren flauen Magen.
"Dank Dir Matthias."
Klick. Er hatte aufgelegt. Der letzte Hoffnungsschimmer schwirrte davon.
Alle ihre Nachforschungen bewiesen ihr, dass dieses Gesetz Nummer 7 und der Vertrag vom Wanipotua wirklich existierten.
Trotzdem, sie als studierte Juristin, als eine Respektsperson in Robe vor Gericht, sollte sich hier nun vor den Handwerkern als Objekt zur Fleischbeschau herabwürdigen?
Nein, das konnte nicht sein!
Wie beim Weg zur Schlachtbank fühlte sich die junge Frau beim Anblick der Tür zur Pforte 2. Zwischen ihr und dem Eingang stand eine unsichtbare Mauer der Angst.
Wie erstarrt stand sie noch da, als lautes Stimmengewirr an ihre Ohren drang.
"Nein, Du gehst da nicht rein!"
"Aber Chef. Ich bin schon 19."
"Du bist mein Azubi. Ich krieg Ärger mit der IHK, dem Pfarrer , deinen Eltern und vielleicht auch noch mit den Frauenschutzverein." Ein Gärtnereimeister lief mit seinen Gehilfen, einem etwa 24 jährigen Mann und einem blonden Lehrmädchen auf Erika Behmkamp zu.
Mit der leicht korpulenten Figur im grünen Kittel und einem fröhlichen Gesicht mit Vollbart verkörperte er geradezu den Grünen Daumen, eigentlich die Idealbesetzung eines Werbespots für Düngestäbchen, wäre nur sein Gesicht nicht so hochrot angelaufen.
"Null Problemo Chef, auf der Botschaft gilt doch dieses Gesetz Nummer 7, ergo, null Stress mit der IHK. Und Chef, das ist heute so ein schöner Tag. Da kann ich hier nahtlos braun werden, und spar mir das Geld fürs Solarium."
Der männliche Gehilfe starrte während dessen wie gebannt auf die Oberweite des Lehrmädchens mit dem süßen Gesicht und dem langen Zopf. Ihre üppigen Brüste spannten das grüne T-Shirt.
Der Gedanke, sie möglicherweise gleich nackt sehen zu können, ließ ihm fast verrückt werden. Auch er bemerkte nicht den strengen Blick Erika Behmkamps.
Der Gärtnereimeister musste schon seine Schnapatmung unterdrücken.
"So einfach ist das nicht. Wir haben einen deutschen Ausbildungsvertrag, und ich habe die Verantwortung für dich. Sollen wir dann morgen in der Zeitung lesen, das lüsterne Gartenzwerge einen weiblichen Azubi zur Nacktarbeit zwingen? Da kann ich dann meinen Laden sofort dicht machen!"
Verzweifelt sah er die dabei stehende Frau im grauen Kostüm an.
Die antwortete ihm.
"Die Entscheidung des möglichen Arbeitseinsatzes treffen sie außerhalb der Botschaft, somit gilt allein deutsches Recht. Es könnte ihnen als sexuelle Nötigung Schutzbefohlener ausgelegt werden." Der Gärtnereimeister setzte sich auf die Treppe und wischte sich seine Stirn ab.
"Nichts als Ärger mit diesem Auftrag."
Dann sah er wieder zu dem Lehrmädchen rüber.
"Du hast heute frei. Das mit dem Ausbildungsnachweis deichseln wir schon."
Der Teenager jubelte.
"Dann geh ich jetzt ich jetzt in den Schlosspark und sonne mich oben ohne. Und alle glotzen, genauso, wie es in der Botschaft gewesen wäre. Nur der Hilfsgärtner, der hat dann nichts zu gucken."
Das Lehrmädchen und die beiden Männer machten sich auf den Weg. Erika Behmkamp stand wieder allein da, vor der Tür der Pforte 2, und vor ihrer Entscheidung. Sie setzte einen zögerlichen Schritt an, um gleich wieder inne zu halten.
Nein, das konnte doch einfach nicht sein!
Das Vibrieren ihres Smartphones holte sie aus ihren, immer weider gleich kreisenden Gedanken. "Erika, hören Sie?"
An anderen Ende sprach Wilfried Oggersmann. Üblicher weise beruhigte sie die dunkle sonore Stimme des väterlichen Freundes. Doch nun zuckte sie schon bei der ersten Silbe zusammen. Ihr Auftrag drängte, zu dessen Erledigung sie sich nackt zur Schau stellen soll.
„Erika, sie klingen nervös. Ist bei ihnen alles in Ordnung?“
Jetzt müsste der Zeitpunkt sein, es zu erklären. Aber wenn es jetzt doch nur ein Scherz war, und sie sich vor ihrem zukünftigen Sozietätspartner zutiefst blamieren würde?
Der Kopf sagte ihr, dass alle Überprüfungen den Scherz ausschlossen. Daher müsste sie Wilfried Oggersmann jetzt darauf ansprechen!
Er war ein korrekter, feiner Mann, ein langjähriger Freund ihrer Familie. Niemals würde er so etwas von ihr verlangen, wenn es ihm bekannt wäre.
Ein Zweifel blieb. So ein Gesetzt Nummer 7 kann doch nur eine Männerfantasie, aber nicht wahr sein.
„Erika? Können Sie mich hören?“
Es wollte ihr nicht über die Lippen kommen.
„Der Empfang hier ist schlecht. Aber ich versteh sie schon, Herr Oggersmann.“
„Gut Erika, hören Sie, der Botschaftssekretär muss dringend andere Geschäfte wahrnehmen, daher wird der Botschafter persönlich sie empfangen. Bitte übergeben sie ihm die Dokumente. Aber bitte lassen sie sich trotzdem die Übergabe jeden Dokumentes einzeln quittieren.“
„Ja Herr Oggersmann ich werde es gleich erledigen. Ehm..“
„Ja Erika?“
Wie sollte sie es ihm sagen. Die Worte dafür fand sie nicht.
„Ist bei Ihnen wirklich alles in Ordnung, Erika?“
„Ja, Herr Oggersmann. Ich mach mich jetzt auf den Weg.“
So hatte sich Erika Behmkamp selbst zum vollständigen Entkleiden verurteilt.
Fortsetzung folgt.......
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