Urteil des Paris (UDATE2)


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11.09.2005
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Das Urteil des Paris (frei nach Plato, d.J.)
Teil2

Und jetzt komm mal da runter, Mädel, sonst krieg ich noch Zuständ!
HS ist not even amused darüber, dass ich nackig auf dem Tisch hocke, mit meiner halbblanken Shell genau vor seiner Nase.
Ich trage ein V, Pfeil zum Ziel.
Ziehts euch was an Mädels, ich habs nicht gerne, wenn so viel Leut um mich rumstehen und es ist nicht grad Premierenfeier oder Oscar-Verleihung!.
Außerdem könnt ich höchstens den kleinen Knackarsch von der Athene hier vernaschen,
aber nicht dein Lachsbrötchen hier gleich neben meinem Weinglas, Mädel!
Des passt nicht zamma! Du riechst nach heißem Weib, verdammt! Des bringt Unglück. Und ich bin abergläubisch! Dich will ich gerne auf der Bühne, nicht auf dem Tisch!

Charlie versucht, die Situation zu retten: Wir müssen doch aber üben, uns daran gewöhnen, vor Publikum nackt zu sein, Sonst vergessen wir dann noch unseren Text bei der Aufführung, weil wir dann ja nackig sind und aufgeregt und so
Ah, geh, Mädel! Glaubst, i bin vom Mond? Des lernts ihr doch im sechsten Semester, gell?

Ja, er hatte Recht! Den konnte man nicht verkohlen!

Im sechsten Semester hatten wir einen Intensivkurs
Dramaturgischer Körpereinsatz und expressive Emotionen auf der Bühne und im Film.
Ich weiß noch genau, wie wir versuchten, von den ältern Studenten darüber etwas Genaueres zu erfahren. Es kursierten die tollsten Gerüchte, aber keiner wollte dazu was sagen.
Sie wollten uns halt die Spannung und den Spaß nicht verderben.
Vor Allem sich selber nicht! Denn die Studenten aus den älteren Semestern füllten den Probensaal als Pseudo-Publikum. Das hatten wir schon erfahren. Mehr aber auch nicht.

Dann war es soweit.
Professor Schmalenbach, unser Dozent für Dramaturgie und Intendanz hielt eine kurze Einführungsrede, die darauf hinauslief, dass man als Schauspieler seinen Körper und seine Persönlichkeit voll in die Rolle einbringen muss. Sich selbst vergessen und ganz und gar in der Figur aufgehen, egal, was mit ihr geschieht. 100%!

Die Bühne war dunkel und leer.
Wir Neuen saßen alle in der ersten Stuhlreihe des Probensaales.
Hinter uns war der Saal voll mit älteren Semestern.
Schmalenbach erklärte:
Kommilitonen, es könnte sein, dass jemand den heutigen Tag zum letzten Tag seines Schauspielstudiums erklärt.
Aber: Dann ist er oder sie eben kein richtiger Schauspieler und wird es auch nie werden!
Soll sich dann meinetwegen um Rollen in billigen Seifenopern oder dämlichen Werbefilmchen bewerben! Meine Verachtung, und ich hoffe, auch die Eure ist ihm gewiss!
Sie haben ihre Texte bekommen und hoffentlich gut gelernt!
Das hatten wir allerdings! Aber keiner war in der Lage, sich daraus etwas zusammenzureimen. Die Texte waren völlig konfus und durcheinander,
nichts passte zusammen! Welches Stück sollte das denn sein?
Ich hatte den letzten Monolog der Jeanne d arc.
Und Charlie hatte eine Sequenz aus dem Film Show-Girls
Nur Verena war wieder mal nicht dabei. Sie litt noch an den Wunden ihrer fünften Schönheits-OP.
Die Dramaturgie wird Ihnen der Inspizient erklären, unmittelbar, wenn sie an der Reihe sind. Es wird nicht leicht!
Noch ein letzter Hinweis und guter Rat:
wer zuerst auftritt, hat es am leichtesten, danach wachsen die Ansprüche! Wer will beginnen?
Niemand wollte, alle waren verunsichert. Die Gerüchte hatten Wirkung gezeigt.
Na gut, das ist jedes Jahr so! Also: Wer hat das Gretchen und wer den Faust?
Die kleine zierliche Dagmar hob schüchtern die Hand. Dann auch Gregor unser Dicker.

Auf einen Wink von Schmalenberg gingen beide backstage, zum Inspizienten.
Die Bühne blieb dunkel.
Nach fünf Minuten hörten wir erst mal nur die unsichere Stimme von Dagmar:
Wie hältst dus mit der Religion?... Igitt!, was ist denn das? Heinrich, mir graut vor dir!
Das Licht dimmerte langsam auf. In einer engen Zelle aus Kulissenwänden saß splitternackt auf dem Boden Dagmar-Gretchen und wischte sich die Hände krampfhaft an ihrem nackten Bauch ab. Sie hatte kleine spitze Brüste und ein schwarzes Wolle-Dreieck. Sah niedlich aus!
Neben ihr stand ebenfalls nackig der dicke Gregor und deklamierte mit aufgeregter Stimme:
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche von des Frühlings holden, belebenden..äh.. Anblick! ..Oh Mannomann, Dagmar! ich glaubs ja nich!
Weiter! Nicht ablenken lassen! Schmalenberg blieb hart.
Dagmar fasste sich wie in Trance, erhob sich vom Boden und schmiegte sich an den stotternd
weiter deklamierenden Gregor an.
Sie war jetzt wenigstens halb bedeckt. Am Hintern klebte Bühnenstaub.
der altealte, .. Dingsda,.Mensch, das geht doch nich!...in seiner Schwäche zog sich in, in ..in sich zurück
Gregor war fertig! Er starrte nur noch knallrot in den Saal. Alle lachten, wir auch.
Durchgefallen! dachten wir.

Gut gemacht! sagte Schmalenberg, Ihr habt es versucht! Ihr seid nicht stumm geblieben und auch nicht davongerannt! Bravo!
Das ist ein Anfang, und wer es besser kann, der soll jetzt antreten!

Die Beiden wollten gerade klammheimlich nach hinten verschwinden.
Halt! sagte Schmalenberg
Was steht einem Schauspieler zu, der seine Sache gut gemacht hat?
Dagmar und Gregor gingen brav nach vorn zum Bühnerand und verbeugten sich.
Gregor hielt sich mit rotem Kopf die Hand vor sein bestes Stück und grinste verlegen.
Dagmar hatte die Arme ausgebreitet und vollführte fröhlich lachend Luftsprünge
. Ihre nackten kleinen Brüste wirbelten dabei in einem wilden Tanz herum.
Irgendwie musste wohl eine quälende Last von ihr abgefallen sein.
Ich habe sie später nie wieder schüchtern erlebt.
Sie bekamen ihren Beifall aus dem ganzen Saal.

Schmalenberg blieb erst mal beim Faust. Als nächstes musste gleich eine ganze Gruppe von Schauspielschülerinnen die Szene auf dem Hexentanzplatz in der Walpurgisnacht darstellen.
Alle nackt mit Reisigbesen, auf denen sie eingeritten kamen.
Und der Inspizient hatte ihnen wohl aufgetragen, besonders wild und ekstatisch zu wirken.
Die Texte aus dem Faust, die sie nacheinander vorn am Bühnenrand mit viel körperlicher Ausdruckskraft und geilen Gesten vorzutragen hatten, ließen ohnehin an Zweideutigkeiten
und auch an Eindeutigkeiten nichts zu wünschen übrig.
Neu war dabei, dass der Faust und die Teufel von bekleideten Studenten aus dem Saal dargestellt wurden. Nur der Mephisto war ein nackter Student aus unserem Semester.
Er war mit roter und schwarzer Farbe angemalt und ich versuchte ständig rauszukriegen,
ob der nun auf einem Besenstiel ritt oder gar keinen nötig hatte.
Später habe ich dann privat herausgefunden, dass Letzteres zutraf.
Aber er tanzte mir auf zu vielen Hexenorgien herum.
Zur Zeit ist er gerade der Korken von Verena und sie hatte durchgesetzt, dass er in dem Stück von HS den Paris spielt.

Die Freudensprünge unserer nackten kleinen Dagmar hatten die Stimmung aufgelockert und entspannt. Wir alle wussten ja nun, um was es ging. Nur 2 Frauen und 3 Männer aus unserem Semester hatten den Saal verlassen.
Schmalenberg hatte als nächstes Filmarbeit angesetzt und die Schwierigkeit bestand darin, dass sich die Schauspielschüler einzeln oder auch paarweise voll auf den Text konzentrieren mussten, während ungefähr zwanzig bekleidete Männer und auch einige Frauen das Filmset mimten und ständig vor und hinter den nackten Darstellern und Darstellerinnen herumstanden und herumliefen. Charlie hatte eine nackte Tänzerin zu spielen, die zwar aus dem Originalfilm Show-Girls herausgeschnitten worden war,
aber von Schmalenberg besonders geschätzt wurde.
Sie hatte einen ekstatischen erotischen nackten Bühnentanz aufzuführen,
bei dem den Männern alle Knöpfe wegfliegen.
Text hatte sie nur vorher und nachher.
Er machte sich den Spaß, die Szene Zwölf mal wiederholen zu lassen, in voller Länge!

Als Charlie zurückkam, war sie so fertig, dass sie nicht mal merkte, dass sie immer noch nackt war.
So ging sie dann gleich nackig durch den Saal zur Toilette und kam auch so wieder.
Dann setzte sie sich rücklings auf den Bühnenrand vor mich hin, zog ihre Beine nach oben und beugte sich nach unten. Du Katrin, sieh doch mal bitte nach! Ich glaube, ich habe mir den Damm aufgerissen. Ich hab das Gefühl, dass mein Arschloch und meine Möse jetzt
ein einziges großes Loch sind!
Dass alle in den hinteren Reihen ihr jetzt voll ins Vergnügungsviertel blicken konnten, störte sie überhaupt nicht. Ich konnte sie gut verstehen. Nach dieser 12er Nummer wäre es mir genauso gegangen. Ich und alle anderen hatten es ja gesehen.
Einige hatten im Stehen applaudiert.
Ich sah mir die Bescherung an. Nee, Charlie du hast dir einen Holzspan in den Damm rein gezogen, er ragt noch etwas heraus! Soll ich ihn wegmachen?
Na los, kurz und hoffentlich schmerzlos! Um uns herum hatten sich schon einige hilfsbereite Studenten angesammelt. Glotzt nicht so dämlich! Mach schon, Katrin!
Ein kurzer Ruck, ein bisschen Blut, ein lauter Schmerzensschrei von Charlie.
Ruhe im Saal, verdammt noch mal!

Dann war ich dran. Ich ging Düsteres ahnend nach hinten zum Inspizienten.
Der zeigte nur gelangweilt auf einen Stuhl. Ausziehen bitte, Alles!
Dann drückte er mir ein graues halbzerfetztes Büßerhemd und einen Zettel in die Hand.
Improvisieren Sie die letzten Minuten der Jeanne darc zwischen Altar und Scheiterhaufen.
Befolgen Sie die Regieanweisungen der älteren Schauspielschüler ohne Zögern
Na gut! Ich streifte mir das löchrige Hemd über und hatte dann noch fünf Minuten Zeit, mich auf den Text und die Situation mental einzustellen.
Dann gab mir der Inspizient einen Wink und ich trat auf die Bühne. Sofort stürzten zwei grimmige Büttel auf mich zu und rissen mir das Hemd ziemlich grob vom Leib.
Nackt bist du die Welt gekommen und genauso sollst du sie wieder verlassen!
Bete und tue Buße!
Sie zerrten mich vor einen Kasten mit einem Kreuz, das wohl den Altar darstellte.
Dabei packte mich jeder von ihnen mit einer Hand unter dem Arm und mit der anderen grob an die Brust, Ich sah, wie sich die beiden zugrinsten. Gerade wollte ich halblaut protestieren.
Na los! Dein Text! kam es halblaut.
Also begann ich meinen Text herunterzubeten. Einer von beiden drückte mich hinunter in die kniende Stellung, so dass ich den nackten Hintern in Richtung Publikum recken musste.
Es ist unheimlich schwer, gleichzeitig so einen mittelalterlichen Text zu beherrschen und daran zu denken, dass jetzt Alle meine Schamlippen und mein Poloch von hinten sehen können! Ich war nicht besser dran als Charlie. Aber ich wollte auf keinen Fall hinter Charlie zurückstehen. Lieber gehe ich in die Offensive. Ich machte eine kurze Textpause, spreizte die Beine weit und ging noch tiefer herunter. So! Jetzt könnt ihr unter meiner Möse auch noch meine Brüste herumbaumeln sehen! Da richtet doch auch schon ein Beleuchter seinen Spot auf mich, so dass ich jetzt von hinten und von unten angeleuchtet werde. Ein Raunen geht durchs Publikum. Kaum habe ich meinen ersten Textteil fertig, da werde ich schon wieder grob gepackt und auf einen Wagen gezerrt. Dort binden sie mich unten mit den Beinen links und rechts an den Wagen an. Ich kann nicht umfallen aber auch die Beine nicht mehr schließen. Rundherum auf der Bühne stehen mindestens fünfzig oder mehr Studenten als Bürger starren mir auf meine (damals noch unrasierte) Musch und die dahinter sichtbaren Pobacken. Das war vielleicht ein komisches Gefühl! So eine kribbelnde Mischung aus Peinlichkeit, Scham und ängstlicher Neugier mit zunehmendem Stolz wegen der vielen anerkennenden Blicke würde ich heute gern noch mal erleben.
Vielleicht kommt es auch bald wieder auf mich zu! Wer weiß?
Jetzt muss ich erst mal auf die Menge einreden. Dabei schaue ich immer irgendeinem in die Augen und sehe, dass er mir immer nur auf die großen blinden unteren Augen glotzt oder auch gleich auf meine Mittelwimpern.
Dann fahren sie mich mit dem Wagen zweimal im Kreis herum durch die Menge, bis ich an den Pfahl gebunden werde. Wieder ziemlich grob und wieder habe ich das Gefühl, dass die meine Brüste für Griffe halten, an denen sie mich zu händeln haben.
Das Feuer besteht aus einem großen Büschel roter und gelber Stoffbänder, die von einem Gebläseschlauch nach oben gepustet werden. Das ist verdammt kühl zwischen den Schamlippen und die Bänder kitzeln mich wahnsinnig an dem Ding, das dafür ja eigentlich auch geschaffen ist.
Dabei habe ich wieder schweren Text zu sprechen und mich in Todeskrämpfen zu winden.
War das geil!
Dann ging das Licht aus und ich hatte es geschafft! Meinen Beifall nahm ich breitbeinig und mit freudigem Links-Rechts-Schleudern meiner Brüste und Pobacken entgegen.
So war das damals. Befreiend und im Nachhinein eigentlich auch schön, bis auf den Holzspan in Charlies Damm.

Na Ja! Es stimmte schon! Dieser HS hatte schon Recht. Wenn es das Stück oder der Film erfordert (oder der Regisseur), dann wurde eben nackt gespielt. Mensch pur ist eigentlich die ehrlichste Rolle. Ich schob mich splitternackt durch die Studentenmenge und sammelte unsere Sachen wieder ein. Das ging kaum ohne Erst mal anfassen, Ja? aber dann hatte ich alles zusammen und setzte mich gesittet an den Tisch zu Charlie und HS.
Ja also, die Dritte, die Aphrodite, mit der hatte ich heut nämlich Krach! Die wollte mir da in meine Arbeit reinreden. Erst wollt sie unbedingt die Hauptrolle, weil ihr Vater, der Matschke ja die Kulissen und die Kostüme sponsert.
Aber als sie mitgekriegt hat, dass sie gar kein Kostüm abkriegen soll als Aphrodite, hat sie getobt. Da hab ich ihr halt Komplimente gemacht über ihr Gesicht und ihren Busen!
Diese Gummibolzen und diese aufgedunsenen Schamlippen im Gesicht! Igittigit!!
Charlie und ich lachten aus vollem Hals.
Aber dann kam ihr liebes Väterchen dazu und hat darauf bestanden, dass sie nackt spielt.

Als sein Goldstück dann hinausgerauscht war, hat er mir dann gestanden,
dass er Pleite ist und dass seine verschwendungssüchtige Verena
daran hauptsächlich schuld ist.
Er hat mich angefleht, ihr ein für alle mal die Schauspielerei auszutreiben.
Charlie und ich, wir sehen uns an und können es kaum fassen!
Die tolle Verena ist pleite! Das ist die schönste Nachricht heute!
Wir knutschen HS gegen seinen Willen ab und wollen sofort los, es überall herumerzählen.
Nein, bloß nicht! Sonst platzt die ganze Vorstellung! Das darf keiner weiter wissen, versprechts mir!
Wir versprechen es hoch und heilig. Jetzt haben wir die stärksten Verbündeten gegen Verena!
HS und die Pleite von Matschke! Herrlich! Der werden wir es zeigen!


Kommentare

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