Die Neue!


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03.09.2014
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Die Neue!

„Liebes, ich habe ein neues Mädchen, welches mir Kopfschmerzen bereitet“, meinte Madame Eve zu mir.

„Sie heißt Sandra und ich weiß nicht so recht, was ich von ihr halten soll.

Normalerweise würde ich, wie auch in der Vergangenheit schon mehrmals geschehen wenn ich unsicher bin, einfach sagen nein, will mit ihr nicht arbeiten.

Das wäre das einfachste, aber dieses Mädchen hat etwas besonderes ansich, was es mir so schwer macht sie wegzuschicken.

Sie ist sehr hübsch und hat diese spröde, linkische Art, nach der manche Männer ganz verückt sind.

Sie kann der Renner werden, oder mich Kunden kosten.

Beides halte ich für möglich.

Vielleicht hat sie ja nur noch keine so große Erfahrung in sexuellen Dingen.

Sie sagte zwar sie habe schon viele Männer gehabt, aber ich habe da meine Zweifel.

Du musst das bitte für mich klären, Rebecca, ja?“

Ich habe Übermorgen eine Buchung für euch.

Martin den Schweizer Bankmensch, kennst Du.

Er wollte Dich und irgendein Mädchen dazu, die Auswahl würde er mir überlassen.“

Ich wies Madame darauf hin, dass Martin kein unkomlizierter Kunde ist, bei dem es im Bett auch richtig abgehe.

„Genau deshalb will ich ja Sandra da mitschicken, wenn sie mit dem klarkommt, ist alles in Ordnung.“

 

Ich holte Sandra acht Uhr morgens vor Madame´s Haus ab.

Als sie in den Porsche stieg sagte sie: „Hi, ich bin Sandra und kein Kind mehr“

Aha, dachte ich, das ist ja mal eine klare Ansage.

Wir hatten sechs Stunden Autofahrt vor uns, und das Ziel war Bern in der Schweiz.

Martin, unser Kunde, war irgend etwas höheres bei einer dortigen Bank.

„Was hast Du bislang so gemacht“ ,fragte ich sie.

Schule, nun wolle sie Modedesignerin werden und brauche dafür Geld, viel Geld.

Die beste Schule in Europa sei in London und die alleine koste um die 50 000.- Mark.

Zudem müsse sie ja dort auch noch ein Jahr wohnen und leben, was auch alles nicht billig wäre.

Aber dieser Beruf sei nun mal ihr absoluter Traum, schon seit Kindertagen, weshalb sie auch bereit ist Grenzen zu überschreiten.

Ob sie einen Freund habe, fragte ich.

Nein, zur Zeit nicht, war die Antwort.

Ich sagte, dass das was wir beide heute machen, würde schon Toleranz erfordern und ob sie Erfahrung in sexuellen Dingen habe?

Sex sei für sie das normalste der Welt, war die Antwort.

Sie rauchte und ihre Hand mit der sie die Zigarette hielt zitterte.

Gut dachte ich das erste Mal mit einem Freier, welches Mädchen wäre da nicht nervös.

Um sie abzulenken fragte ich, ob sie sich schon einen Künstlernamen überlegt habe?

Ja, Madame Eve hatte schon gesagt, dass sie sowas brauche und was ich von “Aimee Rivery” halte?

„Aimee du buc de Rivery?“ ,fragte ich.

Ja, sag bloß die kennst Du?

Anmerkung:

Aimee du buc de Rivery, war die Tochter eines Plantagenbesitzers in der Südsee und wurde auf dem Rückweg von einer Klosterschule in Frankreich zu ihrem Vater, von osmanischen Piraten entführt.

Die Piraten schenkten sie dann dem damaligen Herrscher des osmanischen Reiches einem Sultan.

So geschehen um das Jahr 1800.

Ich habe einmal ein Buch über orientalische Harems gelesen und da ist diese Aimee auch vorgekommen, antwortete ich.

„Ich fühle mich im Moment etwas wie diese Aimee, kurz bevor der Sultan sich zu ihr legt.“

Interessanter Vergleich, meinte ich.

„Sandra, sagmal, Du hattest noch nicht sehr viele Männer?“

Sie zögerte.

„Nur einen bisher“ ,gestand sie.

Das wären nicht so sehr viele, wollte ich sagen, tat es aber nicht.

“Hast Du denn Spass dabei gehabt” ,wollte ich weiter wissen.

Es habe halt etwas weh getan und sie sei sehr froh gewesen, als es vorbei war.

Ich: „Immer?“

Sie: „Wie immer?“

Ich: „Bei den nächsten Malen auch?“

Sie: „Bei welchen nächsten Malen?“

Ich: „Warst Du bislang nur einmal mit einem Mann im Bett?“

Sie antwortete darauf nicht.

Wir hatten mittlerweile bei Bregenz die Grenze passiert und ich hielt bei einem dieser großen Schweizer Supermärkte und kaufte eine Flasche Irish Cream Whiskey.

Whiskey stand darauf, es war aber eher eine Art Likör.

Auf dem Parkplatz fragte ich Sandra, ob sie lieber zurück möchte?

Ich könne sie am nächsten Bahnhof absetzen und die Sache auch alleine erledigen.

Sie brauche das Geld und sie könne das schon durchstehen, war ihre Antwort.

Woraufhin ich dann die Flasche öffnete.

Wir hatten keine Gläser und so tranken wir abwechselnd aus der Flasche.

Das heißt ich trank, Sandra nippte.

Das Bellevue Palace war in der Innenstadt von Bern, hatte aber eine Tiefgarage mit Gästeparkplätzen.

Um 16 Uhr klopften wir an einer Suite im ersten Stock.

Auf ein lautes „Herein“ ,betraten wir den Raum.

Martin saß in einem Sessel und schrieb in ein Notizbuch.

Wir blieben an der Türe stehen, bis er fertig war.

„Ah, meine liebe Rebecca, wie ich mich freue Dich wieder einmal in der schönen Schwyz begrüssen zu dürfen.

Und was hast Du da für eine hübsche Kollegin mitgebracht. Wie ist Dein Name meine Schöne?“

Er kam zu uns und küsste mir und Sandra die Hand.

Ich kannte ihn und lies mich von seiner Gentlemanmasche nicht zu sehr beeindrucken.

Martin war kein Gentleman.

Wenigstens nicht im Bett.

Was er auch sogleich unter Beweis stellte, als er Sandra direkt unter ihren Rock fasste und danach den Finger in seinen Mund steckte.

Er machte eine Flasche Champagner auf, sagte aber er habe nur eine Stunde Zeit.

Im Bett legte er sich dann zwischen Sandra und mich.

Ich beugte mich über ihn und gab ihm einen Kuss auf den Mund, fuhr mit meiner Zunge, über sein Kinn, über den Hals, über die Brust, den Bauch, bis zu seinem schon halb erregierten Penis.

Ich öffnete den Mund und verschlang die Länge seines Gliedes bis zur Wurzel und nahm dabei, mit meiner linken Hand, seine Hoden in einen festen Griff.

Der Penis wuchs innerhalb von einigen Sekunden zu seiner, mir schon wohlbekannten, beachtlichen Größe.

Ich legte einen Arm unter seine Knie und drückte seine Beine an seine Brust.

Mit meiner Zunge fuhr ich von der Spitze des Gliedes über die Hoden zu seinem Anus, ein paar schnelle Zungenschläge dort und wieder zurück, nahm diesmal einen einzelnen Hoden vollständig in den Mund und zog etwas an ihm.

Dann wieder hoch und während ich seine Beine an den Kniekehlen noch stärker auf seine Brust drückte, nahm ich mit meinem Mund seinen Penis wieder auf, zog rasch die Vorhaut zurück und bewegte meinen Kopf sehr schnell auf und ab, wobei ich nur die freigelegte empfindliche Spitze mit meinen Lippen fest umschloß.

Nebenbei einen kurzen Blick auf Sandra, sie lag bewegungslos da, ihr Blick starr auf die Zimmerdecke gerichtet.

Nicht sehr lange und ich merkte wie Martins Beine anfingen zu zittern.

Na also geschafft, gleich würde es vorbei sein.

Martin plötzlich und sehr laut:„STOP!“

 

Wir schauten uns in die Augen, während ich noch langsam weiter machte.

„Du kleines Biest, willst du einen neuen Rekord aufstellen?“, fragte er lächelnd.

Er entzog sich mir und warf mich auf den Rücken.

Ich spreizte die Beine, aber als Martin gerade eindringen wollte, erschien ein wissender Ausdruck auf seinem Gesicht.

Er hielt inne, seinen voll aufgerichteten Penis in der Hand und schaute mir dabei ins Gesicht.

Ich schaute ihn auch an und machte eine nickende Kopfbewegung und sagte lautlos: „Komm, fick mich“.

„Oh ja, das hättest Du wohl gern, was? Den Tölpel jetzt noch vollends rasieren. Setz mir doch gleich eine Narrenkappe auf und für mich mit einem Strick durch

die Stadt.“, meinte er grinsend.

„Non, da will ich lieber mal zu deiner Kollegin“, bemerkte er und wandte sich Sandra zu.

„Nicht wahr meine Kleine, du bist doch keine Rebecca und hast auch keine solch fiese Tricks mit dem Pussymuskel drauf, oder doch?“

Er schaute sie prüfend an.

„Nein, ich glaube nicht, du bist ganz bestimmt ein anständiges Mädchen.“

Darauf er in Sandra eindrang, die absolut starr und stumm und völlig emotinslos dalag.

Jede Faser ihres Körpers sagte, ich kann das ertragen.

Nur ab- und an, wenn er ganz tief in ihr war, kam ein leiser, wimmender, klagender Laut über ihre Lippen.

Komischerweise törnte dieses Verhalten Martin nicht ab.

Das Gegenteil war der Fall.

Während er auf Sandra lag, streichelte ich seinen Anus und drang mit einer Fingerkuppe ein.

Was er mit einem zufriedenen Stöhnen goutierte.

Das und meine Vorarbeit bewirkten, dass Sandra nur etwa fünf Minuten „leiden“ musste.

Nachdem Martin geduscht hatte, musste er weg.

Termine, er käme aber nach 22 Uhr wieder.

Eventuell brächte er noch einen Freund mit, sagte er uns.

Als wir alleine waren, fragte ich Sandra, die mit einer Hand zwischen ihre Beine gefasste hatte und erstaunt Martins Sperma, das aus ihr heraus lief anschaute, wie es für sie gewesen war.

Sie lies sich Zeit mit der Antwort, schaffte es aber nicht den Blick von ihrer feuchten Hand zu lösen,

fragte dann wie in Trance:

„Was heißt das, er bringt noch einen Freund mit?”

Ich ging ins Bad und warf ihr ein Handtuch zu.

“Naja”, meinte ich: “Wenn Martin sagt er bringe noch einen Freund mit, heißt das meist zweierlei.

Erstens, er bringt mindestens noch drei Kumpels mit und zweitens, es wird eine heiße Nacht.”

Sandra schaute mich entsetzt an und sagte sehr bestimmt:

“Es tut mir leid, aber ich kann das nicht. Auf keinen Fall.

Nein.“

Sie war den Tränen nahe.

Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Hey, beruhig Dich, es ist alles vorbei.

Du kannst mit dem Zug zurück, oder im Auto warten, das ist überhaupt kein Problem.

Jedoch, im Auto warten, das könnte lang werden, also besser der Zug.“

Ob der Bahnhof weit weg wäre?

„Nein, fünf Minuten von hier.“

„Kannst Du mir bitte etwas Geld geben, ich habe nicht soviel dabei, Du kriegst es auch zurück.“

Ich gab ihr 200 Mark und sagte, sie brauche es nicht zurückgeben.

Doch, sie würde es mir auf jeden Fall zurückzahlen und ich solle ihr meine Handynummer geben.

Nachdem sie geduscht hatte und schon an der

Tür war, drehte sie sich noch einmal um und fragte:

“Und Du, bleibst Du jetzt alleine hier und wartest auf vier Männer, die es alle mit Dir tun wollen?”

“Ja, das ist aber ok, mach Dir keine Gedanken.”

Darauf Sandra: “Du bist ein merkwürdiges Mädchen, weißt Du das?”

Als sie gegangen war, dachte ich über ihren letzten Satz nach.

War ich tatsächlich ein merkwürdiges Mädchen?

Es ist auf jeden Fall eine polarisierende Frage.

Was soll der Unsinn, werden möglicherweise einige Leserinnen fragen.

Natürlich ist Sandra die im Kopf klare und ich die Gestörte.

 

Als Martin nach 22 Uhr, mit tatsächlich nur einem Freund zurück kam und feststellte Sandra war nicht mehr da, fragte er:

„Sagmal war diese Aimee noch Jungfrau?“

„Nicht weit weg davon“ ,antwortete ich.

“Schade daß sie weg ist, die hat mich total angemacht mit ihrer “Rühr mich nicht an” Masche.

Sandra machte also tatsächlich nur durch ihre Art Männer an.

Madame Eve hatte wieder einmal recht gehabt.

 

Martins Sprache war manchmal durchsetzt mit einem mir fast unverständlichen schweizerischen Dialekt.

Worte wie Mimösli, tolli Gritta, Ranzä plangää und noch viele mehr, bewirkten, dass ich einen Teil nicht verstand.

Ich sei halt seine “Ürbsi” sagte er dann, wenn ich wieder einmal nicht begriff was er gesagt hatte.

Im Bett war Martin total mein Typ.

Er war besitzergreifend und manchmal sogar zärtlich.

Er war potent und ausdauernd und es bereitete ihm sichtlich Vergnügen einer Frau so viele Orgasmen wie möglich zu verschaffen.

Möglicherweise war das seine Passion.

Als ich ihn einmal danach fragte, sagte er, es würde ihm gefallen, wenn ich dann bei den nächsten Männern denke, was für Flaschen im Gegensatz zu ihm.

Und tatsächlich war etwas Wahres daran.

Noch eine sehr postive Eigenschaft von Martin, er entlohnte großzügig.

Überaus großzügig!

 

Ach so ist das, der zahlte gut, verstehe.

Nein sorry, nichts verstanden.

Ich wäre auch ohne Gage mit ihm ins Bett.

 

Am nächsten Tag, gegen Mittag, fuhr ich zurück.

Madame Eve wollte auch sogleich wissen, wie Sandra sich angestellt hatte.

Ich berichtete wahrheitsgemäß.

Madame war nicht böse, sagte nur sowas wie, das arme Kind.

Etwa eine Woche später, ich hatte die Sache schon fast vergessen, läutete mein Handy und Sandra war am anderen Ende.

Sie könne mir schon 100 Mark zurückgeben und in einer Woche den Rest.

Ich sagte ihr nochmal, sie könne das Geld behalten, ich brauche es wirklich nicht.

Sie würde wieder anrufen, wenn sie den Rest habe.

Ich dachte mir, vielleicht will sie sich ja von einer Nutte nichts schenken lassen und drückte so nur ihre Verachtung aus.

Dem war aber nicht so.

Nach einer Woche traffen wir uns auf ihre Bitte hin in einem Cafe am Hauptbahnhof.

“Rebecca, es tut mir leid, ich habe mich da in Bern selten blöd angestellt. Ach herrje was musst Du blos denken von mir. So eine dumme Kuh. Gibs zu, das hast Du gedacht.”

Ich versicherte ihr, dass ich das auf keinen Fall gedachte habe.

Sie fuhr fort:

“Kannst Du ein gutes Wort bei Madame Eve für mich einlegen?

Ich will es noch einmal probieren und werde mich nicht mehr so anstellen. Das verspreche ich.”

 

Madame schaute mich skeptisch an.

“Glaubst Du, es kann noch was aus ihr werden?

Nun gut ich will es abermals probieren mit ihr. Aber am Anfang nur bei Doppelbuchungen, wenn Du sie mitnehmen kannst.”

Madame sah mir an, dass ich nicht sehr begeistert war.

Sie schaute mich ernst an und sprach: “Was soll das. Du setzt Dich für sie ein, aber willst sie nicht mitnehmen.

Liebe Rebecca bitte etwas mehr Charakter zeigen”.

Beim Abschied sagte sie mir noch: “Charakter haben kann ganz schön sexy sein.”

 

Drei Tage später kam eine Buchung für zwei Mädchen.

Der Kunde war Stefan dieser deutsch-amerikanische Geschäftsmann, der so völlig in Julia vernarrt war.

Aber Julia war nicht mehr bei Madame.

Sie war mit einem Kunden, einem englischen Popstar, der aber 30-Jahre älter als sie war, auf und davon.

Madame war etwas wütend deswegen.

 

Freitagabend gegen 19 Uhr betraten Sandra, oder besser gesagt Aimee, wie sie sich ab sofort nennen wollte, die mir schon sehr bekannte Suite in einem Hochhaushotel.

 

In der Suite machte Stefan eine Flasche Rotwein für uns Mädchen auf.

Er blieb bei Bier.

Nachdem wir etwas getrunken hatten, nahm Stefan mich mit in das Schlafzimmer.

Sandra schaute derweilen draussen TV.

Wir hatten Sex der herkömmlichen Art und nachdem wir geduscht und uns angezogen hatten gingen wir wie gewohnt zu Stefans Italiener Abendessen.

Stefan unterhielt uns Mädchen immer mit meist lustigen Geschichten aus seiner beruflichen Tätigkeit.

Diesmal aber klagte er nur.

Immer mehr geplatzte Autofinanzierungen in den Staaten machen ihm zu schaffen.

Da drüben geht alles den Bach runter, meinte er.

Zurück im Hotel reichlich Alkohol wie gewohnt und auch Sandra die insgesamt etwas wortkarg war trank einiges.

Wie immer schauten wir zwei aktuelle Spielfilme aus dem hoteleigenen Programm an.

Danach war Schlafenszeit.

Das Schlafzimmer hatte zwei große französische Betten und wir zwei Mädchen schliefen zusammne in dem einen,während Stefan alleine in dem andern schlief.

Wie auch schon häufig bei Julia, legte er sich aber noch für einige Zeit zu uns in die Mitte.

Er lag dann auf der Seite und wollte von dem Mädchen geküsst und masturbiert werden, welchem er zugewandt war.

Er wendete sich in dieser Nacht Sandra zu.

 

Julia konnte ihn problemlos zweimal kommen lassen.

Eine Kunst die Sandra nicht beherschte.

Wenn es ihn gestört hatte, so lies er sich aber nichts anmerken.

Die Samstagvormittage waren immer gleich.

Sehr langes Ausschlafen, häufig bis nach 12.

Manchmal bis 14 Uhr, wenn Stefans Handy stumm blieb.

Was manchmal der Fall war.

Stefan war der Boss und solange er schlief rührten wir Mädchen uns nicht, auch wenn wir schon wach waren und Lust auf eine Tasse Kaffee, oder ein Frühstück hatten.

Mit Julia war das trotzdem immer sehr lustig gewesen.

Sie ahmte Stefans leichtes Schnarchen nach und mehr als einmal musste ich meine ganze Beherrschung aufbieten, um nicht laut loszulachen.

Julia war meistens die Erste gewesen, die aufwachte und wenn es ihr zu langweilig wurde, weckte sie mich.

Das machte sie sehr originell.

Ihr Mund war an meinem Ohr und sie machte das Geräusch einer Klingel.

»Brrrb, Brrrb, Brrrb.«

Gleichzeitig drückte sie mit einem Finger meine Klitoris wie einen Klingelknopf.

»Brrrb, Brrrb.«

Seltener, wenn ich einmal zuerst wach war, machte ich dasselbe bei ihr.

Solcherart Späße waren natürlich bei Sandra unangebracht.

Nachdem dann alle wach, geduscht und angezogen waren gingen wir Mittagessen.

Mittags bevorzugte Stefan deftige bayrische Kost.

Ich glaube das Lokal hieß Ochsenwilly oder Haxenschorsch.

Ich weiß es nicht mehr.

Weiswürste aus einer großen weißen Schüssel mit süssem Senf, Brenzeln und eine Maß Bier war Stefans übliches Frühstück, welches er einfachheitshalber gleich für uns mitbestellte.

Irgendwie schien es ihm zu gefallen, wenn wir alle dasselbe Essen nahmen.

Aber es war durchaus in Ordnung gewesen für Julia und mich.

Nur Julia war ja nicht dabei und Stefan merkte schon, dass die ungewöhnliche Speisenwahl bei Sandra nicht gut ankam.

“Ja, sie ist halt keine Julia” ,meinte Stefan, aber eher freundlich.

Er beugte sich zu ihr hinüber, schob ihre Haare beiseite und gab ich einen Kuss auf den Hals.

Das Wochenende war für uns drei insgesamt harmonisch und als wir uns von Stefan verabschiedeten, sagte sie zu ihm, es würde sie sehr freuen, wenn sie ihn wiedersehen dürfe.

 

Sieben Wochen später...

 

Mein Handy läutete und Sandra war am anderen Ende.

Sie heulte und einige Minuten verstand ich kein Wort.

Dann:

»Rebecca, ich bin schwanger.«

»Schwanger? Hast du denn jetzt einen Freund?«

»Ich habe keinen Freund. Ich bin schwanger.«

»Ja, das habe ich verstanden, aber von wem denn?«

»Von wem? Das kann ich Dir sagen: von einem Freier.«

»Hast du denn die Pille vergessen?«

»Nein, nicht vergessen, ich nehme keine«, antwortete sie. Mir blieb die Spucke weg.

»Du kannst doch nicht als Callgirl arbeiten und nicht verhüten!«

Sie weinte wieder.

Das war dumm von mir gewesen.

Bei allem, was Sandra von mir hören wollte, waren be- stimmt keine Zurechtweisungen dabei.

 

Ich holte sie von Zuhause ab.

»Bitte, kannst Du mir helfen?« ,fragte sie, als sie ins Auto einstieg.

»Natürlich helfe ich dir.«

Wir fuhren zu mir nach Hause.

»Sag mir, was ich tun soll, bitte«, schluchzte sie.

Das Wort Abtreibung war noch nicht gefallen und ich würde auch nicht damit anfangen.

Das tat sie selbst.

»Soll ich es wegmachen lassen?«

»Oh Gott, Sandra, das darfst du mich nicht fragen.

Das musst du selbst entscheiden.«

»Aber was meinst du?«, ließ sie nicht locker.

»Sandra, ich habe gewisse Probleme mit der Thematik der Abtreibung. Bitte frag mich nicht«, bat ich.

»Ich verstehe dich, bin auch in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen«, meinte sie.

»Ich bin nicht religiös erzogen worden, könnte es aber

trotzdem nicht«, sagte ich.

»Aber das Kind ist doch von einem Freier.«

»Hast Du eine Vermutung?«

»Zeitlich würde Stefan, der Autohändler, gut passen.«

Sie weinte wieder.

»Ich kann doch von dem kein Kind kriegen.«

»Was hat denn das damit zu tun?«

»Aber, aber, das war doch ein Freier, den liebe ich doch nicht.«

»Ach so«, sagte ich. »Frauen sollen also nur von Männern Kinder kriegen, die sie lieben. Und wenn die Liebe eines Tages dann aufgehört hat, werden die Kinder in ein Heim gegeben, ja?«

Sie sah mich fragend an.

»Weil die Frauen ja nur Kinder von einem Mann wollen, den sie lieben«, ergänzte ich.

Nun starrte Sie mich wütend an,

»Was du für einen Blödsinn redest.«

»Es tut mir leid«, sagte ich und nahm sie in den Arm.

Sie weinte an meiner Schulter.

»Ist das nicht doof, dass wir Frauen immer die Angeschmierten beim Sex sind?«

»Ja, das ist doof«, bestätigte ich.

»Und diese blöden Ochsen müssen uns immer ihren Dreck reinspritzen.

»Ja, das sind blöde Ochsen«, gab ich ihr recht.

»Die können kein Kondom nehmen, oder kurz vorher rausziehen.

Alles der Frau hinschieben.

Sag selbst, das sind doch alles dumme Schweine.«

»Ja, sie schieben alles den Frauen hin und sind dumme Schweine«, bestätigte ich.

Sie sah mich prüfend an.

»Ach du, du willst mich nur beruhigen. Du meinst das garnicht Ernst.«

Sie wurde wieder wütend.

»Du, du hast deinen Spaß mit Männern und je mehr, umso besser. Am besten zehn auf einmal. Weißt du eigentlich, dass das unnatürlich ist? So verhält sich keine normale Frau. Nur Nymphomaninnen machen das.«

Gleich darauf: »Es tut mir leid, Rebecca. Verzeih mir bitte.«

»Ich bin dir nicht böse«, antwortete ich und meinte es ehrlich.

»Es ist, weil ich so verzweifelt bin.

Meine ganzen Zukunftspläne … alles im Eimer.«

»Ich weiß doch.«

Längeres Schweigen.

»Du glaubst nicht an Gott und hast trotzdem Schwierigkeiten mit Abtreibungen? Ich dachte immer, ihr Gottlosen hättet damit kein Problem.«

Ich ließ sie reden.

»Wie kann man denn in seinem Leben auf Gottes Beistand verzichten, sag mir das mal?

Dieser Halt im Glauben gibt doch Kraft für alle Schwierigkeiten des Alltags.«

»Natürlich hätte ich auch gern einen solchen Halt«, sagte ich, »aber ich bin nicht in der Lage, bestimmte Vorgänge und Realitäten auszublenden.

Ich will auch generell die Existenz eines Gottes nicht ausschließen, aber wenn ein solches Wesen existiert, kann es auf keinen Fall den Menschen gegenüber wohlgesinnt sein.

Der Fall Robert-François Damiens und die Existenz eines liebenden Gottes passen für mich nicht zusammen.«

Wieder einmal mehr bewies Sandra, dass sie einen ungewöhnlich hohen Stand an Allgemeinwissen hatte.

»Was immer Gott dazu bewegt hat, sowas zuzulassen, weiß ich nicht. Denke aber, ER wird seine Gründe dafür gehabt haben.«

»Hohle Phrasen sind mir zu wenig, da musst du mir mehr geben«, erwiderte ich nicht sonderlich feinfühlig.

Sie weinte wieder.

»Ich will das Kind nicht.«

»Dann tu, was du tun musst.«

»Vielleicht hat Gott ja nur geschlafen, oder sich aus- geruht und deshalb nichts mitbekommen.«

Ich wusste nicht sogleich, was sie meinte.

Ihre Schwangerschaft oder das Schicksal des armen Damiens? »Man kann solche Einzelfälle auf keinen Fall als Beweis für die Nichtexistenz Gottes nehmen.

Dieser Damiens ist doch relativ unbekannt.

Wieso kennst du den überhaupt?«, fragte sie mich und wurde wieder wütender.

»Einer meiner Stiefväter ist Psychiater«, sagte ich.

»Bei der Scheidung von meiner Mutter hat er einige Bücher vergessen, darunter eines über „die Begeisterung der Massen bei Zurschaustellung von Gewalt“.

Da ist der Fall in allen Einzelheiten geschildert.«

Sandra schlief in jener Nacht bei mir im Bett.

Zu einem Ergebnis oder einer Entscheidung sind wir nicht gekommen.

Die Schuld, wenn man denn von Schuld sprechen mag, lag bei mir.

Sie wollte, dass ich sie zu einem Schwangerschaftsabbruch überrede.

Das konnte ich nicht.

Ich kann vieles und bin sowieso auf eine gewisse Art jemand der auch fünfe gerade sein lassen kann, aber obwohl ich in keinster Weise religiös war oder bin, ist das Thema Abtreibung ein rotes Tuch für mich.

Am nächsten Morgen war Sandra sichtlich reservierter, wollte auch kein Frühstück, und als ich beim Abschied fragte, was sie nun vorhabe, sagte sie nur:

»Ich fahre zu meinen Eltern nach Heidenheim.«

Ich bot ihr an sie zu fahren.

Das lehnte sie aber ab.

Als ich sie umarmen wollte, drehte sie sich weg.

Ich habe sie danach nicht mehr wiedergesehen.

 


Kommentare

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