Heißer Frühling in Wien
Was ist das für ein Auftritt gewesen! Das nackte Mädchen im italienischen Lokal ist das Gesprächsthema der Stammgäste. Für Roberto ist es eine kostenlose Attraktion. Er hätte sicher nichts dagegen, am nächsten Morgen einen Artikel in einer Zeitung zu lesen mit einem Titel wie: "Frischverliebt und splitternackt". Heißes Mädchen zum Dessert, das macht die Wiener Frühlingsluft! Und möglichst mit ein paar Bildern von seinem Restaurant samt Namen und Adresse und vielleicht einem Hinweis auf das große Angebot von delikaten frischen Fischen.
Ich zahle und verlasse beschwingt den Ort des frivolen Geschehens. Draußen ist es wirklich zauberhaft mild, der süße Duft der Blüten schwebt in der Luft, fröhliche Menschen spazieren Arm in Arm durch die Stadt, Liebe liegt in der Luft. Noch keine Zeit zum Schlafengehen, beschließe ich und biege ins Hotel Sacher ab.
Gerade als ich mich in der Blauen Bar zu einem Digestif niederlasse, fällt mir der Mann an der Bar auf. War das nicht der Begleiter der Schönen aus dem Restaurant? Natürlich hat sich meine Aufmerksamkeit auf das Mädchen konzentriert und weniger auf ihn. Ich stehe auf und biete ihm einen Platz an meinem Tisch an.
Im Gespräch stellt sich heraus, daß er geschäftlich für drei Tage in der Stadt ist und bei einem Busineß Meeting die junge Schweizerin kennengelernt hat.
Wie aufs Stichwort stolziert sie dann auch auf ihren Sandalen mit den hohen Absätzen aus der Lobby. Sie hat sich wohl gerade ein wenig frischgemacht und trägt nach wie vor den Staubmantel. Ich erhebe mich und will ihr galant aus dem Mantel helfen, bin aber nicht besonders überrascht, als sie ihre Arme vor der Brust verschränkt und dankend ablehnt. An der Temperatur in der Bar liegt das wohl kaum. Wo sie wohl das bunte Sommerkleid gelassen hat?
Die beiden sind im Restaurant so miteinander beschäftigt gewesen, daß sie mich nicht beachtet haben. So ahnen sie nicht, daß ich ihr Geheimnis durchschaue.
Die Bar ist gut besucht und das hübsche Mädchen zieht so manchen begehrlichen Blick der Männer auf sich. Der eine oder andere würde sie wohl am liebsten mit den Augen ausziehen, auch wenn keiner weiß, was für ein leichtes Spiel er dabei hätte.
Bei Aperol Spritz und Martini wird die Stimmung lockerer. Das Mädchen erzählt, daß sie Heidi heißt und tatsächlich aus der Ostschweiz stammt. Sie ist zum ersten Mal in Wien und bis über beide Ohren in ihren attraktiven Begleiter Peter verschossen. Der fühlt sich zwar geschmeichelt, weiß aber noch nicht so recht, wie weit er in der ersten Nacht gehen soll.
Ich merke, daß er Heidi wohl am liebsten mit auf sein Zimmer im Sacher nehmen würde, aber doch Angst davor hat, einen Korb zu bekommen. Das könnte sein Selbstvertrauen als großer Frauenheld der Südsee empfindlich treffen. Heidi andererseits scheint nach wie vor zu Abenteuern aufgelegt und kreuzt verführerisch ihre langen schlanken Beine übereinander, um Peter daran zu erinnern, daß ihre perfekten Formen lediglich von einem dünnen Stück Stoff verhüllt werden. Die beiden genießen das Spiel, mitten unter den Leuten eine von erotischer Spannung knisternde Situation zu durchleben.
Ein Handgriff und sie wäre wieder splitternackt, scheinen ihre blitzenden blauen Augen zu sagen.
Eine schmuckbehangene ältere Dame stößt ihren Mann im Smoking fest in die Rippen als seine Stielaugen im Dekolleté von Heidi zu versinken drohen. Zwei Freundinnen, die noch auf einen Absacker nach der Oper hergekommen sind, rätseln, warum Heidi wohl ihren Mantel anbehält. Nur der Bartender bleibt völlig ungerührt.
Beiläufig erwähne ich, daß meine Dachwohnung ganz in der Nähe liegt und die beiden doch noch mitkommen könnten, um einen einzigartigen Ausblick über das nächtliche Wien zu bewundern. Peter wäre wohl lieber im Hotel Sacher geblieben, aber Heidi ist sofort Feuer und Flamme.
Am Weg durch die engen Gassen der Altstadt lächelt sie die Passanten mit ihrem hübschen Gesicht an. Es macht sie heiß, zu wissen, daß sie unter dem Mantel nackt ist. Auch Peter hat so seine Fantasien, obwohl er denkt, er hätte schon viel früher sagen sollen, daß sie sich bitte gleich wieder anzieht. Bilde ich mir nur ein, daß Heidi von einer besonderen erotischen Aura umgeben ist oder können das auch andere Männer spüren, die nichts von ihrem Geheimnis wissen?
Auf meiner Terrasse angekommen, führe ich die beiden herum, erkläre die einzelnen beleuchteten Gebäude in der Umgebung und ihre Geschichte. Die alte Kaiserstadt wirkt bei Nacht noch prunkvoller und eleganter. Der Sternenhimmel über uns trägt zur romantischen Stimmung bei und während ich Drinks hole, sehe ich im Augenwinkel, wie Heidi und Peter sich leidenschaftlich küssen.
Einen unaufmerksamen Augenblick von Heidi nutze ich aus und nehme ihr endlich den Mantel ab. Von den Spots hinter der breiten Glastüre perfekt ausgeleuchtet, steht sie völlig nackt auf der Terrasse. Und sie genießt den Effekt in vollen Zügen, den ihre langen Locken, schlanken Beine und die sportlich durchtrainierte Figur auf uns Männer haben.
Die Geschichte ist eine Fortsetzung von
Frischverliebt und splitternackt von baer66
Kommentare
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