Dr. Frank N. Stein (2)
Frank betrachtete die nackte Frau. Bisher hatte er sie immer nur in ihrer Straßenkleidung oder in ihrem Laborkittel gesehen. Doch was da vor ihm lag, konnte sich sehen lassen. Der Altersunterschied zu seiner Frau war nicht zu übersehen. Während Elisabeth mit ihrer kosmetischen Trickkiste versuchte erste Spuren des Alterns zu kaschieren, verfügte Ingas Gesicht noch über eine jugendlich straffe Haut. Ihre Schultern waren für eine Frau recht breit. Frank konnte sich erinnern, dass sie einmal erwähnt hatte, einige Jahre als Leistungssportlerin geschwommen zu sein. Ihre Brüste waren kleiner als die Elisabeths. Dafür waren sie aber straffer. Brustwarzen und Warzenhöfe waren dunkler als Frank es von seiner Frau kannte. Dr. Stein begann mit seiner Arbeit. Er inspizierte den Frauenkörper etwas genauer und sprach die Befunde in sein Smartphone.
Die Achselhöhlen waren sauber enthaart. Am linken Oberarm fand er einen etwa ein Cent großen Pigmentfleck. Er tastete die Brüste ab, ohne etwas Auffälliges zu finden. Dabei versuchte Dr. Stein ganz professionell und emotionslos zu arbeiten. Es gelang ihm aber nicht wirklich.
Er ertappte sich bei der Überlegung, wie es wohl wäre, wenn er mit Elisabeth in ihrem neuen Körper mit diesen Brüsten, dem flachen Bauch und der sicherlich auch engeren Muschi, das erste Mal Sex hätte. Er verscheuchte diese Gedanken. Seine Hände wanderten über den Bauch zu Ingas Venushügel. Ihre Scham war sauber rasiert. Ihre großen Labien waren geschlossen und verdeckten den Blick auf Intimeres. Mit Daumen und Zeigefinger schob Dr. Stein die Schamlippen auseinander. Er konnte Ingas Klitoris erkennen, die größer zu sein schien, als die Elisabeths. Der Gedanke, bald schon das Duplikat in Elisabeths neuem Körper verwöhnen zu dürfen, erregte ihn. Am unteren Ende der inneren Schamlippen entdeckte er ein weiteres, ca. 1 Cent großes Muttermal.
Frank setzte die Untersuchung fort. Ingas Schenkel waren straff, ansonsten unauffällig. Beide Beine waren seidig glatt und haarlos. Die Füße hatten eine eher griechische Form. Die Nägel wirkten gepflegt, waren aber nicht lackiert.
Nach dem Dr. Stein die Untersuchung beendet hatte, startet er den Magnetresaonanztomogaphen. Mit einem leisen Summen wurde der Tisch mit seiner menschlichen Fracht in die Röhre geschoben. Dort würde dieser für die nächsten Stunden verbleiben um Schicht für Schicht, Zelle für Zelle gescannt zu werden.
*
Inga erwachte. Sie öffnete die Augen, um sie sofort wieder zu schließen. Etwas blendete sie. Ihr Kopf brummte. Vorsichtig blinzelte sie erneut. Über ihr, an der Decke konnte sie eine Neonröhre erkennen, deren kaltes Licht ihre Netzhaut reizte. Auch das Brummen, das sie vernahm, kam nicht aus ihrem Kopf. Es war das Brummen des MRTs, auf dessen Tisch sie immer noch lag. Die Erinnerung kehrte zurück. Sie lebte noch. Ihr Chef hatte sie nicht zerstückelt oder ihr Gehirn amputiert um das seiner Frau in ihren Körper einzupflanzen. Unendliche Erleichterung machte sich breit.
Frank bemerkte, dass seine Mitarbeiterin erwachte. Er half ihr aufzustehen. Inga fühlte sich sichtlich unwohl, wie sie so nackt vor ihrem Chef stand. Dieser reichte ihr das Badelaken, das auf einer Stuhllehne hing. Darin eingehüllt lief sie zu ihrem Schreibtisch, auf dem ihre Kleider noch genauso lagen, wie sie sie vor dem Scannen dort abgelegt hatte.
Umständlich versuchte sie sich unter dem Badelaken in ihren Slip zu schlüpfen. Dies erwies sich als schwieriges Manöver, da sie mit einer Hand das Laken halten musste. In der anderen Hand hielt sie ihren Slip und versuchte auf einem Bein stehen hineinzusteigen. Durch die Narkose immer noch etwas benommen drohte sie umzufallen.
Sie erkannte die Albernheit ihres Unterfangens. Inga änderte ihre Taktik. Sie ließ das Laken auf den Boden sinken. Ihr Chef hatte stundenlang Gelegenheit ihren Körper zu betrachten. Warum sollte sie sich nun vor ihm verhüllen? Sie setzte sich auf einen Bürostuhl und schlüpfte in ihren Slip.
Als sie sich komplett angezogen hatte fragte sie Dr. Stein, wie der Scan verlaufen sei.
„Alles Bestens! Ich habe inzwischen den Plotter gestartet. Dieser hat damit begonnen, eine Kopie ihres Körpers zu erstellen. Wenn wir die Maschine durchlaufen lassen, ist der Vorgang in drei Tagen abgeschlossen. Übrigens, sie sind nach 12 Stunden Schlaf sicherlich hungrig. Ich habe uns Frühstück besorgt. Anschließend würde ich gerne in die Klinik fahren um mit den Ärzten die Transplantation abzuklären. Wenn Sie so lange die Geräte überwachen könnten?“
„Klar doch Chef, das mache ich“, versicherte Inga bereitwillig.
*
„Guten Tag Dr. Bloom. Vielen Dank, dass sie gleich Zeit für mich hatten. Ich habe eine gute Nachricht. Donnerstag können sie mit der Transplantation beginnen.“
„Wie? Was für eine Transplantation? Ich habe ihnen doch erklärt, dass wir ihrer Frau nicht helfen können. Es sind zu viele Organe geschädigt. Ihre Frau wird sterben. Wir können das mit den Maschinen noch einige Tage, ja vielleicht auch nur noch einige Stunden hinauszögern. Sie selbst wird aber nichts davon haben. Sie sollten sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass wir die Geräte in absehbarer Zeit abschalten. Es tut mir sehr leid.“
„Aber nein, sie haben gesagt, meine Frau braucht einen neuen Körper. Ich habe einen! D. h. in drei Tagen ist er fertig!“ Dr. Stein erklärte seinem Kollegen von der medizinischen Fakultät, woran er in seinem Labor zurzeit unter Hochdruck arbeitet. „Sie müssen nur noch Elisabeths Gehirn in den neuen Körper einsetzen und sie kann weiterleben.“ Erwartungsvoll sah er Dr. Bloom an.
Dieser schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, da haben sie mich missverstanden. Ja, ich habe gesagt dass ihre Frau einen neuen Körper bräuchte. Damit wollte ich ihnen nur die Aussichtslosigkeit aller unserer Möglichkeiten aufzeigen. Noch nie wurde ein Gehirn erfolgreich in einen anderen Körper verpflanzt. Nicht im Tierversuch und schon gar nicht bei einem Menschen. Gehirntransplantationen sind derzeit nicht durchführbar weil die Medulla Spinalis nicht mit der des Empfängerkörpes verknüpft werden kann, und weil die 12 Hirnnerven wie Nervus Opticus, Trigenimus etc. auch nicht verknüpft werden können. Das sollten sie doch wissen.“
„Sicherlich, das ist der offizielle Stand der Technik. Aber in vielen Laboren wird geforscht und ich dachte sie haben da neuere Erkenntnisse.“
Dr. Bloom bedauerte noch einmal, falsche Hoffnungen geweckt zu haben und Dr. Stein verließ das Krankenhaus zutiefst deprimiert.
*
„Hallo Dr. Stein, wie geht es ihrer Frau? Klappt das mit der Transplantation?“ Ohne eine Antwort abzuwarten berichtete Inga weiter. „Der Plot verläuft nach Plan. Das Knochengerüst ist nahezu komplett, nun kann der Aufbau von Nerven, Gefäßen und Muskeln be...“. Inga stockte. Erst jetzt hatte sie den bedrückten Gesichtsausdruck ihres Chefs wahrgenommen. „Es wird keine Transplantation geben. Sie können den Plotter abschalten. Es war alles umsonst.“
Dr. Stein berichtete seiner Assistentin was ihm der Arzt in der Klinik erklärt hatte. Diese nahm ihn spontan in den Arm um den am Boden zerstörten Mann zu trösten. Sie spürte wie ihre Wangen feucht wurden von den Tränen Dr. Steins, der hemmungslos zu weinen anfing. Sie küsste ihn auf die unrasierte Wange. Er drehte sich zu ihr und küsste sie erst auf die Stirn, dann auf den Mund. Er spürte ihre weiblichen Formen unter ihrem Laborkittel. Nie wieder würde er seine Frau so spüren. Nicht in ihrem alten Körper, aber auch nicht in einem neuen. Er spürte Ingas Zunge, die sich Zugang zu seinem Mund verschaffte und er erwiderte ihren Kuss. Vorsichtig schob er seine Hand nach oben an ihre linke Brust, wanderte weiter zum oberen Knopf ihres Kittels, um ihn zu öffnen. Sie half ihm und Sekunden später landete ihr weißer Laborkittel in einer Ecke. Bluse und BH folgten. Dr. Stein drängte seine Helferin zurück bis an den Tisch des MRTs. Inga ließ sich nach hinten sinken und Frank drängte zwischen ihre Beine und griff nach ihren bloßen Brüsten. „Nimm mich!“, hauchte sie.
Frank zuckte zurück. Schockiert starrte er auf den halbnackten Frauenkörper vor sich. „Oh Gott, was tue ich hier. Meine Frau liegt im Sterben und ich.... Nein, ich kann nicht, ich darf nicht!“
Inga bückte sich um ihre Kleider aufzuheben. Sie versuchte ihre Blöße zu bedecken und zog sich an. „Tut mir leid“, wisperte sie verlegen. Hatte sie eben versucht ihren Chef zu verführen? Oder er sie?
„Vielleicht sollten wir den Plotter doch noch nicht abschalten. Ich habe da so eine Idee. Professor Joram könnte uns vielleicht helfen.“ „Professor Joram? Ist das dieser kleine bucklige Kautz, der das Labor in der 3. Etage leitet?“, fragte Dr. Stein seine Assistentin.“
„Ja, genau der, Prof. Dr. Igor Joram. Bevor ich die Stelle bei ihnen angetreten habe, hatte ich ein Jahr für ihn gearbeitet.“
„Was treibt der eigentlich in seinem Labor?“
„Das ist streng geheim! Aber wenn ich ihnen etwas erzähle, dürfte das kein Problem sein. Prof. Joram beschäftigt sich mit ‚Beamen‘.“
„Beamen? So wie in Raumschiff Enterprise? Ich bitte sie, das ist doch Unfug!“
„Ganz so einfach ist das auch nicht. Aber ich weiß, dass sich Professor Joram mit dem Einstein Podolsky-Rosen-Paradoxon und mit der Schrödinger Gleichung beschäftigt. Prof. Joram ist davon überzeugt, dass diese Gleichungen beweisen, dass beamen möglich ist. Darunter darf man sich aber nicht das beamen von Materie vorstellen. Es werden vielmehr elektromagnetische Wellen übertragen. Gehirnströme, möglicherweise Gedanken oder Bewusstsein könnte so von einem Körper in einen anderen übertragen werden. Der Professor hatte damals, als ich für ihn gearbeitet hatte recht vielversprechende Experimente mit Ratten gemacht. Ich habe keine Ahnung, wie weit er heute mit seinen Versuchen ist. Aber es wäre eine Möglichkeit, die wir prüfen sollten. Vielleicht könnte das die Rettung für ihre Frau sein. Wenn sie wollen, arrangiere ich für sie einen Termin bei Prof. Joram.“
*
„Willkommen in meinem Reich Herr Kollege. Was verschafft mir die Ehre ihres Besuches. Unsere gemeinsame Bekannte, Inga Schulz gab sich ja sehr geheimnisvoll“, begrüßte der Professor Frank mit einem freundlichen Händedruck.
Frank N. Stein bedankte sich, dass sich der Professor so kurzfristig Zeit für ihn nahm und schilderte was seiner Frau widerfahren war und wie er das Problem lösen wollte.
„Ja, das Problem, die Medulla Spinalis mit dem Spenderkörper zu verbinden ist mir bekannt. Das war auch der Grund, warum ich einen ganz anderen Weg suchte. Wie ich glaube, habe ich auch einen gefunden. Bei Labortieren funktioniert das. Ich habe gerade eine Versuchsreihe laufen. Wenn sie wollen können sie sich das ansehen.
Frank folgte seinem Kollegen in dessen Labor.
Unter einer Glasglocke lag eine narkotisierte Ratte. Das Tier war gespickt mit Elektroden, mit denen die Vitalfunktionen überwacht wurden. Monitore zeigten Puls und Atemfrequenz. Ein anderes Gerät zeichnete die Hirnströme auf. Ein Beatmungsgerät stellte die Sauerstoffversorgung des Körpers sicher. „Dies ist sozusagen der Sender. Wenn sie mir bitte folgen wollen, zeige ich ihnen den Empfänger.“
Frank trottete hinter Igor in den Nebenraum. Dor fand er den gleichen Versuchsaufbau mit einer zweiten Ratte. Frank fiel auf, dass das EEG keinerlei Hirnaktivitäten aufzeichnete. „Ist diese Ratte tot?“, fragte Frank.
„Noch ist sie tot. Wir haben bei diesem Tier den Hirntot herbeigeführt. Nur durch die Maschine wird die Sauerstoffversorgung sichergestellt um den Untergang der Hirn- und Körperzellen zu verhindern. Wenn sie wollen, können wir das Experiment starten.“
Der Professor legte einen Hebel um und der Scanner im vorderen Labor begann zu brummen. Die Lüfter des Rechners heulten auf um eine Überhitzung der auf vollen Touren arbeitenden Microchips zu verhindern. Nichts geschah. Frank wollte sich schon abwenden, da sah er eine Veränderung auf dem EEG. Eine der flachen Linien zeigte einen Ausschlag. Dann erschien ein weiterer Zacken auf dem Monitor, dann ganz viele. Das Rattenhirn begann zu arbeiten. Das Tier lebte.
Gleichzeitig ertönte aus dem anderen Laborraum ein penetrantes Piepen. Das dortige EEG schlug Alarm. Die Hirnstromkurven zeigten keine Aktivitäten mehr.
„Wie sie sehen, funktioniert das Experiment“, wies Igor seinen Gast auf das Versuchsergebnis hin.
„Funktioniert das auch beim Menschen?“
„Das konnte ich noch nicht ausprobieren. Da gibt es einfach noch zu viele Risiken. Wie sie sehen, ist das Tier im Sender tot. Der Versuch ist nicht reversierbar. Das Empfängertier lebt. Ob es aber die gleichen Gedanken, die gleichen Empfindungen wie das Sendertier hat, wissen wir nicht. Dazu benötigten wir einen Versuch mit einem Menschen, der uns Feedback geben könnte. Kein Mensch wird sich jedoch freiwillig für so einen Versuch zur Verfügung stellen. Auch beim Empfänger müsste erst der Hirntod herbeigeführt werden, um Platz zu machen für die Hirnaktivitäten des Senders.“
Frank berichtete Igor von seinen Versuchen mit künstlichen Körpern. Als er erzählte, dass er Inga gescannt hatte und nun gerade dabei war einen identischen Körper für Elisabeth zu plotten geriet Igor in Verzückung. „Meine Frau stirbt wenn wir nichts tun. Bitte versuchen sie ihr Gehirn in den neuen Körper zu beamen. Ich weiß dass das riskant ist, aber es ist die einzige Möglichkeit, ihr Leben zu retten.“
Prof. Igor Joram versprach, bis Donnerstag alles für den großen Transfer-Versuch vorzubereiten. Franks Nervosität nahm zu. Ob das wirklich funktioniert? Er hoffte es.
*
Donnerstag 7:00 Uhr. Wieder einmal hat Dr. Stein die ganze Nacht an seinem Arbeitsplatz verbracht. Im Labor herrschte plötzlich eine gespenstische Stille. Der Plotter hatte seine Arbeit beendet. Erwartungsvoll öffnete Frank die Abdeckung der Maschine. Vor ihm lag eine Kopie Ingas. Nackt, wie er sie vor drei Tagen gescannt hatte.
Vorsichtig hob er den Körper aus der Maschine. Nun hieß es schnell handeln. Was er in seinem Arm hielt, war ein toter Körper. Er legte ihn auf einem Labortisch ab um ihn unverzüglich zu intubieren. Als nächstes musste das Herz zum Schlagen gebracht werden. Nur wenn das mit Sauerstoff angereicherte Blut in alle Zellen des Körpers gepumpt wird, kann der sonst einsetzende Zerfall des Körpers verhindert werden. Nach dem dritten Versuch mit dem Defibrillator begann das Herz auch tatsächlich zu schlagen. Das EEG zeigte jedoch keine Aktivitäten des Großhirns. Der Körper war noch hirntot. Das Gehirn war leer, wie die CPU eines neuen Computers bevor die ersten Programme aufgespielt wurden.
Die Labortür öffnete sich. „Guten Morgen Chef! Ist der Plot schon fer..?“ Inga blieb wie angewurzelt stehen, als sie den nackten Frauenkörper auf dem Labortisch erblickte. „Das ist unglaublich! Sie lebt?“ „Nein, noch nicht. Der Brustkorb hebt und senkt sich nur wegen dem Beatmungsgerät. Aber Igor, ich meine Prof. Joram wird noch heute in die Klinik fahren und dort die Hirnströme meiner Frau abgreifen. Dann werden sie via Internet zu der Maschine dort drüben übertragen und von dort in das noch leere Großhirn dieses Körpers. Ich hoffe sehr, dass das alles wie geplant funktioniert. Es muss funktionieren. Wir haben nur einen Versuch!“
Noch immer starrte Inga auf den Frauenkörper. Eine perfekte Kopie ihrer selbst.
„Können sie mir helfen? Ich muss prüfen, ob der Körper keine Fehler aufweist. Zunächst werden wir eine äußerliche Sichtkontrolle durchführen. Dann schieben wir sie durch den MRT um die inneren Organe auf Fehlbildungen zu untersuchen.“
Inga streifte sich ihren Laborkittel über und war bereit ihrem Chef zu assistieren.
Er spielte das Protokoll ab, das er vor Tagen auf sein Smartphone gesprochen hatte, als er seine Assistentin untersuchte.
Das Gesicht der Kopie wies eine jugendlich straffe Haut auf. Auch die breiten Schultern fanden sich wieder. „Halten sie bitte mal ihren Arm etwas vom Körper weg“, forderte er Inga auf. Er betrachtete die Achselhöhle. Sie war auf den ersten Blick haarlos. Bei genauerem Hinsehen aber konnte man ganz kurze Stoppeln erkennen. Die Haarwurzeln waren also vorhanden. Auch Ingas Pigmentfleck am linken Oberarm fand sich bei der Kopie wieder. Mit beiden Händen griff er nach den Brüsten des Frauenkörpers und drückte diese um Anomalien zu ertasten. Inga lief ein Schauer den Rücken hinunter. Da lag ihr Körper, an dem ihr Chef herumfummelte. Genau so musste er sie selbst angefasst haben, als sie narkotisiert auf dem MRT Tisch lag. Wie sonst könnte er jetzt Abweichungen feststellen.
Wie vor Tagen versuchte Dr. Stein ganz professionell und emotionslos zu arbeiten. Es gelang ihm nicht. Er bekam eine Erektion. Seiner Assistentin blieb die Beule in Dr. Steins Hose nicht verborgen.
Seine Hände wanderten über den Bauch zum Venushügel. Die Wurzeln der Schambehaarung waren ebenfalls vorhanden. Die Behaarung aber fehlt, als wäre der Körper eben erst rasiert geworden.
„Können sie mir mal behilflich sein? Könnten sie die Labien mal auseinanderziehen, so dass ich den Genitalbereich untersuchen Kann?“, fragte Frank seine Helferin. Zögerlich fasste Inga die Schamlippen des Frauenkörpers an. Sie waren warm, hatten normale Körpertemperatur. Dennoch fühlte es sich komisch an. Einfach anders, als wenn sie sich selbst da unten anfasste. Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Wenn da eine fremde Frau liegen würde, wäre es Inga gleichgültig gewesen. Aber dieser Körper war eine perfekte Kopie ihres Körpers. Dr. Stein schob die Hautfältchen der Schamlippen zur Seite und die Klitoris wurde sichtbar. Gedankenverloren, fast zärtlich streichelte er darüber. Inga wurde feucht, als würde ihr Chef sie berühren und nicht die Kopie auf dem Untersuchungstisch. „Harnöffnung und Scheideneingang normal. Keine Auffälligkeiten“, kommentierte er seine Untersuchung. „Da, auch das Muttermal zwischen Vagina und Anus ist vorhanden. Wussten sie, dass sie da ein Muttermal haben?“, fragte er seine Assistentin. Inga brachte kein Wort heraus. Als pubertierender Teeny hatte sie ihren Körper mal mit einem Spiegel untersucht. An den Pigmentfleck konnte sie sich aber nicht erinnern. Peinlich berührt schüttelte sie den Kopf und starrte auf den After der Kopie. So also sah ihre Rosette aus und ihr Chef hatte sie, als sie narkotisiert war, betrachtet und vielleicht befingert. Unwillkürlich kniff sie die ihre Pobacken zusammen.
Die Begutachtung von Schenkeln, Knien, Waden und Füßen verlief zügig und professionell. Die Beule in Dr. Steins Hose war wieder verschwunden.
Als nächstes musste noch ein MRT angefertigt werden, um die inneren Organe zu überprüfen.
Auch dieser Test konnte zur vollen Zufriedenheit des Doktors abgeschlossen werden. Nun stand der Übertragung von Elisabeths Gehirnströmen nichts mehr im Weg. Frank griff zum Telefon und wählte Prof. Jorams Nummer. „Igor, sie können ins Krankenhaus fahren. Wir sind bereit. Die Übertragung kann beginnen.“ Doktor Frank N. Stein wandte sich an Inga. „Machen sie uns Kaffee? Ich glaube den haben wir uns verdient. Ich schließe nur noch schnell die Elektroden am Kopf an, damit wir sofort mit der Übertragung beginnen können, wenn Prof. Joram in der Klinik ist.“
Dreißig Minuten später vibrierte das Smartphone zu den Klängen Mozarts, die sich Frank als Klingelton eingerichtet hatte. Prof. Joram rief aus der Klinik an und meldete, dass alles bereit sei, um Elisabeths Gehirnströme zu übertragen.
Dr. Stein fuhr den von Igor Joram entwickelten Bioresonanzmodulator hoch, während Inga die leeren Kaffeetassen in die Laborküche trug. Die Übertragung konnte beginnen. Gebannt starrten Dr. Stein und seine Assistentin auf den Monitor, der die Gehirnströme anzeigte. Zunächst waren nur 14 gerade Linien zu erkennen, die bestätigten, dass das Gehirn des nackten Frauenkörpers auf dem Labortisch keinerlei Aktivität aufwies. Doch dann geschah das unfassbare. Zwei der Linien verwandelten sich in zuckende Bänder. Erste Delta Wellen wurden erkennbar. Auch die anderen Ableitungspunkte zeugten von Gehirnaktivitäten. Aus Delta- wurden Theta und dann Alpha Wellen, wie sie bei einem schlafenden Menschen messbar sind. Sharp waves, wie bei Gehirnschäden typisch, waren nicht zu erkennen. Frank schlug die Hände vor sein Gesicht. Die Anspannung der letzten Tage steigerte sich ins Unerträgliche. Es klappte tatsächlich. Die Übertragung funktionierte. Nun stellte sich noch die letzte und entscheidende Frage. War dieser Mensch da auf dem Labortisch wirklich Elisabeth, Franks Frau? Oder entstand da gerade ein neues, Frank völlig fremdes Wesen? Würde sie ihn wiedererkennen?
Die nackte Frau bewegte sich. Sie schien zu erwachen. Frank entfernte den Tubus, trat neben sie und griff nach ihrer Hand. Sie öffnete die Augen und blinzelte in das kalte Neonlicht des Labors. „ Wo... wo bin ich? Was ist passiert? .... Frank!“ Eine zentnerschwere Last schien von Dr. Steins Schultern zu fallen. Sie hatte ihn erkannt. Das Unfassbare wurde wahr. Seine Frau lebte! Was ihn zunächst verwunderte war der Umstand, dass sie mit Ingas Stimme sprach. Doch schnell wurde ihm klar, dass das völlig normal war. Der Körper war eine perfekte Kopie von Ingas Körper. Also hatte dieser auch die gleichen Stimmbänder wie das Original. Auch Elisabeth schien über ihre neue Stimme irritiert.
Mozarts kleine Nachtmusik ertönte. Inga griff nach dem Mobile Phone ihres Chefs, das auf dem Schreibtisch lag. Sie lauschte dem Anrufer „Das ist Prof. Joram. In der Klinik hat man soeben den Hirntot ihrer Frau festgestellt. Die haben alle Geräte abgeschaltet.“
„Sagen sie Igor, es hat geklappt. Meine Frau lebt. Sie ist soeben erwacht und sie hat mich erkannt.“
Elisabeth hatte sich zwischenzeitlich aufgesetzt und betrachtete ihren Körper. Dass sie nackt war, schien sie weniger zu stören. Aber sie erkannte, dass das was sie da sah nicht ihr Körper war.
„Sicherlich ist das alles sehr verwirrend für dich, mein Schatz. Ich muss dir vieles erklären. Aber es ist wohl das Beste, wenn du erst mal duschen gehst und dir etwas anziehst.“ Da mischte sich Inga in das Gespräch ein. „Ich habe ihnen ein paar Kleider von mir in den Umkleideraum gelegt. Die können sie anziehen. Die passen auch ganz bestimmt! Ich selbst ziehe mich schnell um und gehe dann nach Hause. Ich denke, sie Beide haben sich viel zu erzählen. Da lasse ich sie lieber alleine.“
Inga zeigte Franks Frau den Duschraum und zog sich dann in die Umkleide zurück. Frank fuhr die Geräte im Labor herunter und räumte Monitore, Messgeräte und Kabel auf.
Zehn Minuten später suchte er seine Frau. Inga war wohl schon nach Hause gegangen. Elisabeth stand in Unterwäsche im Umkleideraum.
Wortlos lief Frank auf sie zu und küsste sie. Er streichelte ihre Lenden. Seine Hand schob sich unter ihren Slip. Als er spürte, wie feucht sie war, presste er seinen harten Penis gegen ihr Schambein. Er wollte es, sie auch. Hier und jetzt. Sein Herz raste vor Glück und Erregung. Er drängte sie gegen die Wand und hob ihr linkes Bein um besser in sie eindringen zu können. Sie war viel enger gebaut, als er es von ihrem alten Körper gewohnt war. Mit kräftigen Stößen drang er immer wieder in ihren Unterleib. Es schien als wolle er sie an die Wand nageln. Auch ihre Brüste waren straffer als er sie knetete. Sie stöhnte lustvoll und feuerte ihn an „Ah, fester, tiiiiefer! Ja, gib`s mir“ Schnell steuert er auf den Höhepunkt zu. Mit einem letzten Aufbäumen entlud er sich in ihrer Lustgrotte.
Keuchend versuchte er ihr anschließend zu erklären, was in den letzten Tagen geschehen war. Er berichtete von dem Unfall und seinen Versuchen sie zu retten. „Das größte Problem war, auf die Schnelle eine Vorlage für einen neuen Körper zu finden. Gott sei Dank hat sich meine Assistentin bereit erklärt, sich scannen zu lassen. So lebst du nun in einer Kopie ihres Körpers. Ich hoffe, das ist für dich vorerst in Ordnung. Wenn dir dein neuer Körper nicht gefällt, finden wir sicherlich eine Lösung. In zwei, drei Jahren, wenn das Verfahren ausgereifter und die Risiken minimiert sind, besorge ich dir jeden Körper, den du haben willst. Auch ich selbst werde mich nie mit den üblichen Altersbeschwerden herumschlagen müssen. Keine Probleme mit der Prostata, keine Potenzprobleme. Wir können in jugendlicher Frische ewig leben. Ist das nicht phantastisch?“
„Frank, was machst du da?“, hörte er eine Stimme hinter sich. Er drehte sich um und starrte die Frau an, die da in ein Badetuch gehüllt unter dem Türrahmen stand. Elisabeth, Inga? Er blickte zurück in das erhitzte Gesicht und den Körper der Frau, aus der sein Sperma tropfte und auf dem gefliesten Boden eine kleine Pfütze bildete. Welche der Beiden war nun die echte Elisabeth?
©Romanowsky
Kommentare
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