Die Traumnovelle
Mein Telefon läutet: "Willst Du heute Abend eine wunderschöne blonde junge Schauspielerin nackt auf der Bühne sehen? Und das in einer anspruchsvollen Dramatisierung eines Stücks der Weltliteratur?"
Ich spüre meine Erregung wachsen, als ich mir den Vorschlag von I. in meiner Fantasie in allen Einzelheiten ausmale. "Wie viele Männer würden so ein Angebot ausschlagen?", antworte ich. "Dann komm mit mir! Ich habe für die Premiere von Traumnovelle im Theater in der Josefstadt zwei gute Karten!"
I. ist eine gebildete, kunstinteressierte junge Frau mit einem Faible für Literatur und Theater. Sie hat in ihrer kleinen Heimatstadt Schauspiel und Musik studiert und genießt jetzt in vollen Zügen die kulturellen Möglichkeiten einer Metropole.
Mit 25, verträumten bauen Augen, kesser blonder Kurzhaarfrisur, schönen runden Brüsten, langen Beinen und einer heißen glattrasierten Spalte braucht sich I. nicht zu verstecken. Aber sie ist schüchtern.
"Ich habe die Karten vom Regisseur Bauersima persönlich. Er wollte mich ursprünglich für die Rolle haben. Aber ich habe mich einfach nicht getraut, nackt auf der Bühne zu spielen. Jetzt möchte ich natürlich live dabei sein, wenn Hilde Dalik unverhüllt die weibliche Hauptrolle gibt!", erzählt I.
Schnitzlers Traumnovelle hat mir schon immer gut gefallen, die doppeldeutige Handlung, das erotische Spiel der Personen, die Orgie in der Villa, das dekadente Milieu in Wien um 1900.
Durch Stanley Kubricks Verfilmung "Eyes Wide Shut" wird der Schnitzler-Stoff 1999 auch einem weltweiten Kinopublikum bekannt. Dabei setzt der Meisterregisseur auf den Auftritt des damals kriselnden Ehepaars Tom Cruise und Nicole Kidman, was dem Film enorme Publicity verschaffte. Kubrick stirbt nur wenige Tage nach Fertigstellung des Filmschnitts.
Der Schweizer Dramatiker und Regisseur Igor Bauersima dramatisiert Schnitzlers Tiefenpsychologie-Diplomarbeit Traumnovelle für die Josefstadt.
Ein glückliches, wohlsituiertes Paar gerät in den Sog von Kräften, die seine heile Welt zu zerstören drohen. Die beiden versuchen sich vor dem anderen zu erklären. Aber umso schneller nur werden sie in die Arme einer neuen Welt getrieben, in der das Individuum hinter einer Maske verschwindet und in der beengende Moralvorstellungen nicht existieren. Der junge Arzt lässt sich nach einer Krankenvisite, bei der er sich der hysterischen Verliebtheit der Tochter eines verstorbenen Patienten erwehren musste, scheinbar ziellos durch die nächtliche Stadt treiben. Er folgt einer Prostituierten ins Haus, beschränkt sich dann aber nur auf ein Gespräch mit ihr. Er begegnet einem alten Studienkollegen, der als Pianist an „geheimen Abenden“ arbeitet. Er folgt ihm zu einem abgelegenen Landhaus und taucht in eine ihm bis dahin unbekannte Welt der Enthemmung ein. Als er dort eine Frau sieht, die ihr Gesicht hinter einer Larve verbirgt, aber ihren wunderbaren Körper unverhüllt zeigt, ist er bereit, sich ihr hinzugeben.
Gespannt auf die Premiere komme ich im Smoking mit I., die in ihrem kurzen schlichten schwarzen Kleid, schwarzen selbsthaltenden Seidenstrümpfen und schwarzen Lackschuhen mit hohen Absätzen von Sergio Rossi sehr erotisch aussieht, ins Theater.
Die entzückende junge blonde Hilde Dalik und Alexander Pschill, bekannt aus mehreren Fernsehserien, spielen das Paar, dessen Moralvorstellungen auf den Kopf und dessen
Ehe auf eine Probe gestellt wird in dieser neuen Interpretation
von Arthur Schnitzlers Meisterwerk über mysteriöse erotische Begegnungen und sexuelle Träume.
Das Stück dauert nur 100 Minuten und wird ohne Pause durchgespielt. Ich merke während der Aufführung wie I. immer erregter wird und unruhig auf dem Logensitz herumrutscht.
Besonders die Nacktszenen scheinen sie zu faszinieren. "Hilde Dalik zeigt viel Haut in 'Traumnovelle' ", wird die Schlagzeile der Premierenkritik in einer großen Tageszeitung lauten.
Ich berühre ihren Oberschenkel mit meiner rechten Hand und flüstere ihr ins Ohr: "Wärst Du nicht jetzt doch lieber als Schauspielerin auf der Bühne statt hier in der Loge?" Sie nickt und führt meine Hand langsam in Richtung ihres Lustzentrums. Ich merke, daß sie kein Höschen trägt und ihre glatte Spalte bereits klitschnaß ist. Ich massiere ihre Lippen und ihren Kitzler mit zwei Fingern dann dringe ich langsam in ihr feuchtes Loch ein. I. unterdrückt ein Stöhnen.
Im Gegensatz zum Film "Eyes Wide Shut" wird die Theaterversion zum Schluß ziemlich brutal.
Die Aufführung bietet eine moderne, aktuelle Version des Stoffes – und sie schärft die weiblichen Perspektiven. Die Erzählung Albertines, die bei Schnitzler von der Kreuzigung ihres Mannes träumt, während sie Gruppensex hat, erweist sich bei Bauersima als Machtfantasie: Die unterdrückte Frau nimmt Rache. Hilde Dalik als Alva hat hier am Schluss ihren größten Moment.
I. folgt der Handlung atemlos. Sie keucht leise und atmet immer schwerer. Bei der Kreuzigungsszene kommt es ihr heftig. Ich spüre wie ich auch unglaublich hart werde.
Das Hauptdarstellerpaar gelangt zu beeindruckenden Momenten. Pschill zeigt glaubhaft den zerrißenen Mittdreißiger, der in einer Geheimgesellschaft spielerisch-erotische Grenzgänge erfährt. Hilde Dalik wiederum schildert ihren Traum mit kühler Erotik: Ihr Mann wird gekreuzigt, während sie sich anderen hingibt.
Mann und Frau begegnen real und/oder im Traum ihren verdrängten sexuellen Obsessionen – und natürlich Tod und Gewalt.
Der Applaus ist groß, wenn auch das bürgerlich-biedere, konservative Josefstadtpublikum von so viel offener Sexualität, Gewalt und unverhüllter Nacktheit ein wenig geschockt ist. Ältere Damen lächeln säuerlich während ihre Ehemänner begeistert klatschen. Besonders Hilde Dalik erhält viel Beifall, wohl auch für ihren perfekten Körper. Einzelne Buhrufe gehen unter.
I. sagt: "Ich bin jetzt so heiß, ich kann nicht einfach nach Hause gehen! Führ mich irgendwohin, wo ich die gesehenen Szenen mit Dir nachempfinden kann!" Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.
Zufällig weiß ich von einer Clubbing-Veranstaltung im Kursalon mit dem Thema "Maskierte Nacktheit". Ich habe die schönen verzierten venezianischen Masken aus Seide und Federn mit einem kleinen Hintergedanken ins Auto gelegt.
"Möchtest Du mit mir in den Kursalon zu "Maskierte Nacktheit" gehen. Ich habe zwei Masken mitgebracht?", schlage ich vor. I. ist sofort einverstanden. An der Garderobe angekommen, lege ich meine Maske an und reiche I. die ihre. "Du weißt, daß Du bis auf die Maske, Deine Strümpfe und Schuhe völlig nackt sein mußt. Der livrierte Diener wird Dich begleiten.", erkläre ich I. Sie ist vom Theater noch so heiß, daß sie, ganz gegen ihre sonst eher schüchterne Art, sofort mitmacht.
Wie ich mich darauf freue, I. in aller Öffentlichkeit völlig nackt zu sehen! "Du bist noch viel schöner als Hilde Dahlik", raune ich ihr zu als ich sie an meinem Arm zu unserm Tisch führe. Die vielen maskierten nackten Frauen und die Männer im Smoking oder Dinnerjacket bilden einen erotischen Kontrast der besonderen Art.
Nach einigen Drinks und zu leiser Musik und tollen Lichteffekten werden die Gäste immer freizügiger und viele berühren die nackten Damen immer ungenierter. Auch ich kann mich nicht mehr zurückhalten und streichle voller Geilheit I.s heißen erregten nackten Körper.
"Dieses Clubbing hätte ich mit Dir besuchen sollen, bevor ich die Rolle abgelehnt habe", meint I. "Aber laß uns wenigstens jetzt unsere Lust gemeinsam und öffentlich ausleben!"
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