Mein neues Leben (4)
In dieser Nacht jagte ein Albtraum den anderen. Immer wieder wurde ich wach. Mein ganzer Körper tat weh, und bei dem Gedanken daran, dass ein Nachbar mich in dieser peinlichen Situation hätte sehen können, wurde mir schlecht und eiskalte Schauer jagten durch meinen Körper. Morgens konnte ich mich kaum noch bewegen, mein Kopf schmerzte und meine Nase lief ununterbrochen. Ich fasste den Entschluss, mich krankschreiben zu lassen. Das Training konnte ich mir sowieso kneifen.
Mein Hausarzt horchte mich kurz ab, kontrollierte meine Temperatur und meinte kopfschüttelnd: „Na, du hast dir ja eine ganz ordentliche Erkältung geholt. Wie hast du denn das hinbekommen?“ „Ach, eigentlich nichts weiter. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach dem Training und dem Duschen nicht warm genug angezogen war.“ Die Wahrheit konnte ich ihm ja nun schlecht erzählen, also musste eine einigermaßen glaubhafte Ausrede herhalten. „Ja, ja, ihr jungen Leute seid viel zu leichtsinnig, was eure Gesundheit angeht. Ich schreibe dich jetzt bis Mittwoch krank. Leg dich ins Bett, ruhe dich aus und nimm die Medikamente regelmäßig. Wenn es dann noch nicht besser ist, kommst du wieder her.“
Er drückte mir ein Rezept in die Hand und ich wankte hustend und schniefend aus der Praxis. Natürlich war ich einerseits froh, dass ich mich zu Hause flachlegen und ausruhen konnte. Andererseits wäre ich jedoch auch lieber zur Arbeit gegangen, wo ich mehr Abwechslung gehabt hätte und von meinen aufgewühlten Gedanken abgelenkt worden wäre. So hatte ich also den ganzen Tag Zeit, um über mich und das gestern Geschehene nachzudenken. Irgendwie kam mir das alles doch sehr unwirklich vor. Wie konnte es sein, dass ich, die immer die große Klappe hatte und sich nie so einfach etwas gefallen ließ, unterwürfig wie eine Hündin auf allen Vieren und splitternackt vor diesem fremden Mann auf dem Boden kroch und ihm auch noch die Füße küsste?! Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Und doch hatte ich es getan und – würde es wohl auch wieder tun, wenn er es verlangte. Tat ich das wirklich alles nur wegen dem Geld? Oder steckte in mir doch eine bisher unentdeckte Ader, die mich derart demütigende, beinahe schon masochistische Erlebnisse erdulden, ja vielleicht sogar genießen ließ? Wenn das tatsächlich so war, was konnte dann wohl noch alles auf mich zukommen? Bei diesen Gedanken bekam ich eine Gänsehaut und mein Körper begann zu zittern wie bei einem Schüttelfrost. Irgendwann gegen Mittag wirkten wohl die Medikament und ich schlief dann doch endlich ein.
Abends nach dem Training besuchten mich zwei meiner Freundinnen und lenkten mich zum Glück erst einmal von meinen trübsinnigen, erschreckenden Gedanken ab. Sie erzählten, dass die Mannschaft beschlossen hätte, im Herbst vier Tage nach Malle zu fliegen und dort mal so richtig die Sau rauszulassen. Natürlich wollten sie wissen, ob ich denn mitkommen würde. Schließlich wussten sie sehr gut, dass ich aufgrund meiner permanenten finanziellen Notlage bei derartigen Unternehmungen meistens eher zurückhaltend war. Ich dachte an meine neue Einnahmequelle und rief den Mädels lachend zu: „Und ob ich mitkomme! Unsere erste große gemeinsame Fahrt – hallo, das kann ich mir doch nicht entgehen lassen! Wird bestimmt `ne super Sause!“ Meine Laune kletterte auf dem Stimmungsbarometer sofort in lange nicht erreichte Höhen und es gelang mit, ausgelassen und albern mit den beiden Mädels herumzualbern und zu gackern. Nachdem sie gegangen waren, schluckte ich nochmals meine Medizin und kroch dann gut gelaunt in mein Bett. In dieser Nacht schlief ich wie ein Stein – keine Albträume, keine bedeutungsschweren Gedanken, nichts.
Beim Erwachen am nächsten Morgen merkte ich sofort, dass es mir schon wesentlich besser ging. Jeglichen Gedanken an den nächsten Sonntag verdrängte ich einfach – schließlich war bis dahin ja noch unendlich viel Zeit. Am Donnerstag war ich wieder so fit, dass ich zur Arbeit und abends dann auch zum Schwimmtraining gehen konnte. In der Umkleide wurde wie immer herumgealbert und aller möglicher Blödsinn gelabert. Ich lachte mit den anderen, zog mich aus und wollte gerade meinen Badeanzug anziehen, als ich eins der Mädels sagen hörte: „He Leute, schaut euch doch mal die Bigi an!“ Erschrocken drehte ich mich um und fragte: „Was ist denn los?“ „Na ja, ist vielleicht dein Epilierer kaputt? Oder züchtest du jetzt Naturwuchs?“ Schlagartig wurde mir klar, worauf sie anspielte und lief knallrot an. Jetzt fingen auch die anderen an zu lachen und zu lästern. Ich versuchte, den Kloß in meinem Hals hinunter zu schlucken. Als es endlich ein wenig ruhiger wurde, murmelte ich, dass es ja schließlich Winter sein und die Beine eh keiner sieht. Außerdem hätte ich von Jungs sowieso noch die Schnauze voll, also wen störte da schon das bisschen Gestrüpp da unten.
Gabi konnte sich natürlich nicht beherrschen und griff mir mit einer Hand zwischen die Beine. Erst war ich erschrocken und zuckte zusammen, aber die weiche Hand da unten gefiel mir sogar. „Wer hätte das gedacht – unsre eitle Bigi entwickelt sich zur Öko-Bäuerin!“ rief Gabi den Mädels zu. Das Wort „Bäuerin“ schockte mich regelrecht, erinnerte es mich doch sofort an die ähnlichen Worte, die mein neuer Job-Geber angesichts meiner Schambehaarung gebraucht hatte. „Na , mal sehen, was die Jungs sagen werden. Deine Locken sprießen ja sogar aus dem Badeanzug heraus.“ Gabi konnte sich das Lästern nicht verkneifen, diese blöde Kuh. An eine solche Situation hatte ich bisher gar nicht gedacht, aber jetzt war es eh zu spät, da musste ich durch.
Als ich kurz danach im Badeanzug unter der Dusche stand, spürte ich die Blicke der Jungs wie brennende Strahlen auf meinem Unterkörper. Aber keiner sagte etwas. Dafür konnte ich ihre Lästereien später vor der Dusche hören. „Habt ihr das gesehen, Leute? Wie kann man denn solch einen wilden Busch über seiner Muschi wuchern lassen!“ „Und auch auf den Beinen einen blonden Pelz!“ „Na ja, das müsst ihr verstehen, Frauen frieren nun mal schnell. Deshalb tragen sie im Winter halt ein Fell. In Sibirien ist das bestimmt total in.“ Das tosende Gelächter der Jungs brachte mich den Tränen nahe, aber ich konnte mich noch beherrschen. „Aber schön knackig braun ist sie ja, das muss man ihr lassen. Vielleicht mutiert sie ja zu einem Braunbären?“ Und wieder lachten sich alle halb tot.
Mir war das Ganze verdammt peinlich, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen. Ich bemühte mich, ganz normal zu erscheinen, war eher ein bisschen aufgedreht, aber das schien keiner wirklich zu bemerken. Nach dem Ende des offiziellen Trainings spielten wir zum Ausschwimmen wie immer eine Partie Wasserball. Dabei war es ganz normal, dass die Jungs im Eifer des Gefechts – natürlich völlig unabsichtlich – uns Mädels mal an diese oder jene Stelle griffen. Auch uns rutschte hin und wieder ungewollt eine Hand zwischen die Beine der Jungs und packte kurz mal zu. Keiner nahm dabei irgendwem etwas übel, das war einfach nur Spaß. An diesem Tag aber hielt ich mich aus all diesen Aktionen raus. Ich hatte keinen Bock darauf, dass die vielleicht meinen Busch begrapschten und sich dann wieder darüber lustig machten. Natürlich fiel ihnen meine Zurückhaltung auf und ich bekam mehrmals Sprüche wie „He, Braunie, was ist denn mit dir los?“ zu hören. So nennen sie mich übrigens noch heute, wenn sie mich ärgern wollen.
Nach dem Schwimmen gingen wir noch Pizza essen und ich genoss es, finanziell wieder mithalten zu können. Für den Rest des Abends war ich kein Thema mehr. Am Montag war wieder Fußballtraining in der Halle angesagt. Danach zog ich mich aus und wollte unter die Dusche. Sofort setzten die Spötteleien wieder ein. „Hallo Braunie, frierst du immer noch? Wie geht´s dem Bären?“ Ich tat so, als fände ich das Ganze lustig und lachte. „Passt auf, der Bär kann schnell böse werden!“ Damit hatte ich alle Lacher auf meiner Seite.
Für Mittwochnachmittag verabredete ich mich mit drei Freundinnen zum Möbelkauf. Ich wollte mir eine neue Couch-Garnitur zulegen, denn meine jetzige stammte noch von meiner Oma, was man ihr auch deutlich ansah. Dabei störte mich ziemlich, dass Gabi mit dabei war. Seit dem Vorfall in der Dusche nervte sie mich nur noch. Eigentlich konnte ich sie noch nie wirklich leiden. Sie war 23 Jahre alt, wohnte noch bei ihren Eltern und hatte einen Job als Fremdsprachensekretärin, wobei sie ganz ordentlich Kohle verdiente. Damit gab sie uns gegenüber an wie Bolle.
Als ich von der Arbeit nach Hause kam, warteten die anderen schon vor meiner Tür. Ich nahm sie mit rauf in die Wohnung und sprang erst mal kurz unter die Dusche. Als die Mädels mich dann in Unterwäsche sahen, spürte ich sofort ihre Blicke wieder auf meinen unteren Regionen. „Ja, ja, ich weiß, ihr könnt euch eure Kommentare sparen. Sonntag rasiere ich mich wieder.“ „Warum ausgerechnet am Sonntag?“ wollte natürlich Gabi wissen. „Weil das mein Wellnesstag ist“, gab ich lachend zurück. Sie gaben sich damit zufrieden, schauten mich aber dennoch ein wenig seltsam an. Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Möbelhaus. Dort zeigte ich ihnen, welche Garnitur ich mir ausgesucht hatte, und freute mich, dass sie ihnen auch gefiel. „Was ist mit dem Couchtisch?“ wollte Gabi wissen. „Der ist mir zu teuer. Ich muss…“
Plötzlich zuckte ich zusammen und es verschlug mir die Sprache. Nur wenige Schritte von uns entfernt stand ER! Ich wollte schnell weitergehen, aber es war bereits zu spät – er hatte mich entdeckt. Er lachte mich freundlich an und kam direkt auf uns zu. „Hallo Birgit,“ begrüßte er mich und lächelte dabei. „Guten Tag, Herr Müller!“ wisperte ich zögerlich. Die anderen Mädels schauten mich erstaunt an und Gabi musste natürlich ihren Mund aufreißen: „Was haben Sie denn mit unserer Bigi gemacht?“ Er sah Gabi an und fragte: „Wieso?“ „Na die ist doch ganz aus der Fassung und rot wie `ne Tomate!“ So eine blöde Kuh, muss die denn jetzt dämliche Fragen stellen! Er lachte. „Na ja, ich musste Birgit leider ziemlich hart rannehmen. Wahrscheinlich ist sie deshalb jetzt ein wenig verlegen.“ Ich wurde leichenblass und wäre am liebsten im Boden versunken. Was würde das denn jetzt werden? „Wie meinen Sie denn das?“ fragte das blöde Huhn prompt. „Ich veranstalte Personalschulungen, Verhaltenstraining, richtiges Bewegen und solche Dinge. Birgit gehört zu den Kursteilnehmern. Wenn euch das interessiert, kann ich euch gerne Infomaterial mailen. Ich habe auch interessante Fotos und Videos.“
Bei diesen Worten fuhr mir der Schreck in alle Knochen und ich wurde wohl noch blasser, falls das überhaupt möglich war. Der würde doch wohl nicht wirklich Fotos von mir an diese blöden Hühner schicken?! Ich konnte keinen Ton herausbringen, mein Mund war trocken wie Wüstensand. Er notierte sich tatsächlich die Mail-Adressen der Mädels und verabschiedete sich dann endlich. Zum Glück ging niemand weiter auf das Thema ein, sondern Gabi schlug vor, oben im Café einen Cappuccino zu trinken. Also fuhren wir mit dem Lift in die oberste Etage. Während meine drei Begleiterinnen schon Platz nahmen, musste ich zunächst einmal dringend zur Toilette. Mit beiden Händen spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht und spülte mir auch den Mund damit aus. Danach fühlte ich mich deutlich besser. Als ich den Sanitärbereich gerade verlassen wollte, stand ER plötzlich vor mir.
„Na, was ist los? Du siehst immer noch so blass aus.“ „Ich… Sie… Sie werden doch wohl nicht im Ernst Fotos oder Videos von mir verschicken?“ Er lachte. „Nein, solange du dich an unsere Abmachungen hältst, wird das nicht passieren. Das habe ich doch versprochen.“ Er schaute sich in dem Raum um und steckte kurz den Kopf aus der Tür, als wollte er prüfen, ob jemand kommt. Dann sagte er: „So, hier hast du 20 Euro und jetzt gibst du mir deine Unterwäsche.“ Ich starrte ihn erschrocken an. „Aber heute ist doch nicht Sonntag“, konnte ich nur wispern. „Das stimmt. Dafür bekommst du 25 Euro. Und nun mach schnell, bevor hier jemand auftaucht oder deine Mädels dich vermissen.“
Ich ging in eine WC-Kabine und er befahl mir, die Tür offen zu lassen. Genüsslich beobachtete er mich, als ich meine Kleider auszog und ihm die Unterwäsche reichte.
Plötzlich hatte er sein Handy in der Hand und knipste rasch ein paar Fotos von mir. „Was soll denn das jetzt?“ protestierte ich schwach. „So ein Foto bekommt man nicht alle Tage,“ lachte er. Dann packte er mich am Arm und zog mich so nackt, wie ich war, aus der Kabine heraus. Blitzschnell fuhr er mir mit der Hand zwischen die Beine und fingerte an meiner Möse. „Oh, du wirst ja tatsächlich schon feucht! Machen dich unsere kleinen Spielchen etwa doch geil?“ Ich blickte nur zu Boden und antwortete ihm nicht. Offenbar hatte er das auch nicht erwartet, denn er redete einfach weiter. „Pass auf, ich mach dir ein Angebot. Wenn du dir ein kleines Tattoo zulegst, bekommst du von mir das Geld für den Couchtisch.“
Im ersten Moment dachte ich, er will mich veralbern. „Der kostet aber 750 Euro.“ „Ich weiß. Die bekommst du auch.“ Ihn immer noch zweifelnd anblickend, fragte ich: „Wie groß soll das denn sein und welches Motiv?“ „Das Motiv suche ich aus. Und das Ganze sollte so etwa drei Zentimeter groß sein. Und du lässt es dir entweder auf den Po oder auf die Brust oder den Venushügel machen. Das kannst du dir aussuchen. Also denk mal drüber nach.“ Ohne eine Antwort abzuwarten oder noch irgendetwas zu sagen, drehte er sich um und verschwand aus dem Toilettenbereich. Ich fühlte mich ziemlich belämmert und wusste nicht, ob ich ihm das wirklich glauben sollte. Aber gut, es würde sich ja bald zeigen.
Schnell zog ich meine Sachen an und ging zu den anderen Mädels. Ich war froh, dass ich Winterklamotten anhatte, so konnte keiner so schnell bemerken, dass ich nichts mehr drunter trug und es fiel nicht auf, dass meine Nippel knüppelhart gegen den Stoff drückten. Gabi, die blöde Kuh, fing gleich wieder an zu nerven, dass ich mir doch den Tisch holen sollte. 30 Euro mehr an Monatsrate könnten doch wohl nicht das Problem sein, meinte sie. „Aber wenn du wirklich so knapp bei Kasse bist, Bigi,“ stichelte sie weiter mit scheinheilig freundlichem Gesicht, „dann solltest du dir eine billigere Couchgarnitur kaufen.“ So langsam kochte ich innerlich vor Zorn und lief rot an. „Meine Finanzen gehen dich einen feuchten Kehricht an, meine Liebe. Und ja, ich werde den Tisch kaufen. Allerdings nicht auf Raten, sondern mit Bargeld.“ Peng, das hatte gesessen! Jetzt war es Gabi, deren Gesicht rasch die Farbe einer reifen Tomate annahm. Sie schluckte dreimal und meinte dann leise: „Ist ja schon gut. Ich will mich ja gar nicht einmischen.“ Dann nippte sie an ihrem Cappuccino und gab lange Zeit keinen Ton mehr von sich.
Ich war zufrieden, dass ich Gabi einen ordentlichen Schuss vor den Bug gegeben hatte. Allerdings erfüllte mich dabei auch ein äußerst mulmiges Gefühl. Was war, wenn ich das Geld von ihm nicht wie versprochen bekommen würde? Wie sollte ich dann den anderen gegenüber erklären, dass meine vollmundig angekündigte Barzahlung doch nicht machbar war? Verdammt, da hatte ich mich in eine äußerst blöde Situation gebracht! Aber jetzt nützte alles Grübeln nichts mehr, ich musste einfach darauf hoffen, dass er sein Versprechen einhielt.
Inzwischen hatten wir alle unsere Tassen ausgetrunken und wollten gerade aufbrechen, als wir zwei Tische neben uns einen Mann rufen hörten: „Guckt mal, was ich eben auf der Toilette gefunden habe.“ Ich hatte mich schon halb erhoben und plumpste erschrocken auf meinen Stuhl zurück, als ich sah, was der Mann in den Händen hielt: Das waren mein Slip und mein BH! „Die Sachen sind noch warm, da hatte es wohl jemand sehr nötig,“ sagte der Mann lachend und alle starrten auf seine brisanten Fundstücke. Gabi konnte sich nun nicht länger bremsen und musste mir natürlich die Frage stellen: „Hast du nicht genau die gleiche Unterwäsche an, Bigi?“ Ich gab mich desinteressiert und nickte. „Ja, meine sieht so ähnlich aus. Aber die ist noch da, wo sie hin gehört.“ Dabei strich ich mir mit den Händen über die Poseiten und tat so, als wäre das Höschen dort noch vorhanden. „Na ja, ich dachte ja nur, weil du so lange weg warst...“
Ich stand rasch auf und sagte, dass wir nun langsam nach Hause gehen sollten. Gabi sah mich provokativ an. „Wolltest du nicht noch den Tisch kaufen?“ So eine blöde Trulla! Mist, dachte ich, beinahe hätte es geklappt. Aber nun blieb mir nichts anderes übrig, als in der unteren Etage den Verkäufer aufzusuchen und einen Kaufvertrag für den Couchtisch zu unterschreiben und ihm hoch und heilig zu versichern, dass ich die geforderte Anzahlung später vorbei bringen würde. Als wir das Möbelgeschäft verließen und uns voneinander verabschiedeten, flüsterte mir Gabi ins Ohr: „Ich bin mir ganz sicher, dass das vorhin deine Unterwäsche war.“ Ich zeigte ihr nur einen Vogel, drehte mich um und ließ sie einfach stehen.
Am Donnerstag trafen wir uns dann wieder zum Training. Ich zog mich aus und Gabi, dieses kleine Miststück, hatte sofort ihre Hand an meiner Möse und fummelte dort herum. „He Mädels, am Sonntag will Braunie ihren Busch wegmachen“, rief sie den anderen zu. Dieser blöde Spruch machte mich so wütend, dass ich sie regelrecht anschrie: „Pass auf, du kleiner fetter Zwerg, nimm die Hand da weg, sonst knall ich dir eine!“ Ich war über meinen Wutausbruch selbst erschrocken. Wenn man Gabi „Zwerg“ nannte, war sie sofort beleidigt. Na ja, sie war nun mal nur 1,53 m groß, also schon ein Zwerg. Aber fett konnte man sie eigentlich nicht nennen, sie war lediglich ein wenig pummelig und ziemlich unscheinbar. Gabi zog ihre Hand zurück und funkelte mich zornerfüllt an. Wenn Blicke töten könnten, würde ich diese Zeilen heute sicherlich nicht mehr schreiben können.
„Und damit ihr es wisst, ich lasse mir auch ein Tattoo stechen,“ platzte ich mit meinem kleinen Geheimnis heraus. Ich weiß nicht, warum ich das tat, aber ich fühlte mich einfach gut dabei. Natürlich wollten sie gleich wissen, wohin und welches Motiv ich mir machen lassen wollte. Ich tat geheimnisvoll und meinte nur, dass sie sich einfach überraschen lassen sollten. Schließlich konnte ich ihnen ja nicht sagen, dass ich das selbst noch nicht wusste. Jedenfalls nicht vor dem nächsten Sonntag…
Kommentare
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