Karibik (10)


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28.05.2011
Kunst

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Als Björn den Wasserkanister sucht, um sich die Hände zu waschen, wird er von Hagen an den Strand verwiesen. „Das da sind unsere letzten Wasservorräte, Björn, die sind zum Waschen zu schade. Wir haben auf der ganzen Insel leider bisher keine brauchbare Süßwasserquelle entdeckt. Das wird dann wohl auch der Grund für die Menschenleere hier sein.“

 

 

„Kein Wasser? Dann können wir hier nicht bleiben. Das ist ja das Ende!“

Björn ist geschockt und schüttelt deprimiert den Kopf. „Und das bei dieser Hitze hier!“

„Nicht gleich verzweifeln, Björn. Wenn wir sparsam sind und das Wasser nicht verplempern, dann reicht es noch gut für 4 Tage. Danach müssten wir allerdings nach Süden, zu dieser großen Insel dort fahren und neues besorgen. Der Hannes ist aber gerade dabei, eine Lösung für den Fall zu bauen, dass es bis dahin noch einmal regnen sollte. Er baut gerade mit mir und Heike zusammen ein Bassin, womit wir das Regenwasser sammeln könnten. Mike will raus zum Fischen fahren, weil unsere Lebensmittel auch teilweise verdorben sind. Es gibt also viel Arbeit. Alle würden sich über Hilfe freuen.“

Ich kann dem Björn anmerken, dass er jetzt mit sich kämpft. Er hat die Wahl zwischen Hände schmutzig machen bei Hannes oder  Angeln mit Mike. Ganz alleine. Ein Gespräch unter Männern, über uns drei. Mike, mich und Björn. Ich habe ihn schließlich vorhin überrumpelt.

Ganz alleine? Das hängt nun aber wieder von mir ab. Aber ich werde es ihm leichter machen. „Sagtest du nicht, Björn, dass ich mich noch etwas schonen muss? Fahre du mal mit Mike raus. Ich werde hier bleiben und den Leuten hier beim Arbeiten zusehen.“ Die Erleichterung kann ich ihm gleich ansehen, Er muss sich mit Mike aussprechen und die Verhältnisse klären. Das geht am besten, wenn er mit Mike mal alleine Angeln gehen kann. Ist doch ganz ok! Ich bin ja schließlich auch keine eifersüchtige Ehefrau. Wer Freiheit will, der muss Freiheit auch bei dem Anderen zulassen. Das ist mein Standpunkt. Außerdem hätte ich jetzt ohnehin nur nutzlos daneben stehen können. Als Frau bin ich durch den Kampf mit Mr. Kurt teilweise außer Gefecht gesetzt. Außerdem habe ich ein blaues Auge und sehe nur noch die Hälfte. Dank Mikes Faustschlag. Ich bin eine ziemlich lädierte nackige Piratenbraut mit schwarzer Augenklappe.

Mike wird also mit Björn alleine zum Angeln rausfahren. Jedoch, noch ehe die beiden das Segel gesetzt haben, sehe ich den Hannes ganz aufgeregt durch das seichte Wasser zum Boot rennen. „Halt! Wartet noch. Ich brauche alles, was wie eine wasserdichte Plane aussieht und es auch ist. Und ich brauche alle Fässer, Eimer, Schaufeln und sonstigen Werkzeuge, mit denen man Erde bewegen kann.“ Hannes wird auch schnell fündig. Die großen Klarsichtfolien, mit denen die Instrumente sorgsam eingewickelt waren, zwei kleine Zelte, eine große Rolle imprägniertes Segeltuch, zwei große Wasserfässer und die vier großen Plastikeimer, in denen die Farbe zum Renovieren der „Swallow“ drin waren, sowie der Bootshaken und eine mittelgroße Schaufel bleiben an Land zurück. Ich helfe ihm, das alles ans Ufer zu schleppen.

„Was hast du eigentlich damit vor, Hannes?“

„Danke, dass du mir hilfst Demmi. Bist du schon wieder soweit? Warte bis wir am Strand sind, dann erkläre ich es euch gleich allen zusammen. Ich will unsere Wasserversorgung für die nächsten vier Wochen sicherstellen, weißt du.“

Der Strand liegt nicht direkt am offenen Meer, sondern in einer langestreckten Bucht mit sandigem Strand. Überall auf dem Strand liegen  Muschelschalen in allen Formen und Größen, Steine und jede Menge trockenes Treibholz sowie entwurzelte Kokospalmen und Kokosnüsse herum. Die Gezeiten haben vom lehmig-felsigen Ufer große Stücke herausgespült. Darin befinden sich Unmengen von kleinen Höhlen, in denen die verschiedensten Seevögel ihre Nistplätze eingerichtet haben. Die Luft ist erfüllt vom lauten und aufgeregten Geschrei der vielen Jungvögel und deren Eltern, die immer wieder mit Fischen im Schnabel auf die Nester zufliegen oder sich zum Fischen in das Wasser der Bucht stürzen. Am Himmel ziehen vereinzelte große Kumuluswolken dahin, die immer wieder einmal kurz etwas Schatten spenden. Ansonsten brennt die Vormittagssonne unbarmherzig heiß herab. Zum Glück lindert ein stetiger Nordwestwind ihre Hitze ein wenig.

Hannes ruft Heike und Hagen heran, die gerade eng umschlungen die wildromantische Karibik-Idylle genießen. Ich bin wieder mal als Einzige nackt, was aber inzwischen hier niemanden mehr irgendwie aufregt.

Die Schmerzen in meinen vielen kleinen Wunden lassen langsam nach. Der kühlende Wind und die Sonne darauf zeigen Wirkung. Deshalb setze ich mich so in den Sand, dass meine Körpermitte von Sonne und Wind immer gut erreichbar ist: mit weit geöffneten Beinen hochgereckten Brüsten und rücklings aufgestützten Armen, damit ich den Erklärungen von Hannes gut folgen kann.

„Passt auf, Leute, bevor uns die letzten Vorräte ausgehen und bevor wir uns um die Vogelwelt hier so richtig kümmern können, müssen wir jetzt dringend etwas für unsere Wasserversorgung tun. Eigentlich hatte ich ursprünglich ja nur vor, ein Auffangbecken für Regenwasser zu bauen. Aber jetzt habe ich diese Folien hier auf der „Swallow“ entdeckt und dabei ist mir etwas eingefallen, was ich schon einmal an einem salzigen See in Marokko, in der Sahara, gesehen habe. Wir brauchen hier gar nicht auf zufälligen Regen warten. Nein, wir können mit diesen Folien sogar selbst Süßwasser gewinnen. Aus Seewasser. Wir werden an der Stelle des Ufers, wo die Flut ihren höchsten Punkt erreicht, ein flaches Becken graben, das von der Flut alle 6 Stunden mit frischem Seewasser gefüllt wird. Darüber werden wir dann diese Klarsichtfolien so ausspannen, dass sich das verdunstende Wasser an ihnen niederschlägt, von den tiefsten Punkten abtropft, und über einen Filter in die beiden Fässer läuft. Die Fässer werden wir staubsicher im Boden einlassen, so dass das Wasser immer schön kühl bleibt. Na, was haltet ihr davon?“

Hagen zweifelt noch. „Und das soll funktionieren?“

„Ja, Hagen, das funktioniert. Ich habe es selbst gesehen und gekostet, damals in Marokko. Es schmeckt zwar etwas fade, aber wenn man es abkocht und gut filtert, dann ist es durchaus brauchbar. Die Bewohner der Andenwestseite machen das übrigens auch so, aber sie gewinnen das Wasser aus dem Nebel, den es dort reichlich gibt.“

„Hagen, wo guckst du denn nur immer hin bei Demmi? Du altes Ferkel!“

Heike hat ein ganz anderes Problem im Auge. Sie und Hagen stehen mir und Hannes genau gegenüber und ihr geliebtes Papageno-Männchen kann seinen Blick wohl irgendwie nicht von meinem nackten Bauch, meinen weit geöffneten Schenkeln und deren nördlicher Umgebung losreißen. Seine Blicke schweifen immer wieder über mein Alpenpanorama mit all seinen Klüften, Wiesen, Höhlen und Schluchten. Dafür hat die Heike ein Gespür. Sie kann sich dadurch gar nicht mehr richtig auf Hannes konzentrieren. Der Hagen ja eigentlich auch nicht, aber er kann ihm wenigsten dem Sinne nach folgen. Heike dagegen folgt ihren weiblichen Sinnen. Und die schlagen jetzt bei ihr laut Alarm. Das war aber nun wirklich nicht meine Absicht. Überhaupt nicht. Ich sehe das nur rein medizinisch. „Was hast du denn nur, Heike? Ich brauche da jetzt Sonne und gleichzeitig kühlenden Wind dran. Es hat sich doch auch gar nichts geregt, bei Hagen, da an seinem…“

„So, so! Da siehst du also bei ihm doch hin! Gleich noch durch die Hose! Ich habe es doch sofort gemerkt!“

„Von mir aus kann er sie auch ausziehen, die Hose, das lässt mich jetzt völlig kalt.“

Heike will das nicht gelten lassen. „Das könnte dir so passen, Demmi! Na los, Hannes. Sage uns schon, was wir machen sollen, und dann fangen wir an, anstatt hier nur herumzustehen und uns die Brüste und den nackten Bauch von Demmi anzusehen.“

Hannes grinst nur amüsiert und sucht an der Uferböschung nach der Stelle der höchsten Flut. Sie liegt etwa einen guten halben Meter unter der Grasnarbe. Er steckt den Platz mittels zweier Treibholzstöckchen ab und sagt: „Hier müssen wir graben. Genau so tief, wie diese Tonschicht hier liegt und ganz flach und waagerecht. Zwei Meter breit und drei Meter lang in die Uferböschung rein. Die Fässer platzieren wir dann genau darunter.

Während Hannes oben mit dem einzigen vorhandenen Spaten die Grasnarbe abhebt, um sie dann später wieder am Rande der Grube anzubringen,  buddeln wir drei mit Hilfe einer kleinen Schaufel, einer Blechschüssel und einem ehemaligen Farbeimer nebeneinander den Sand weg. Ich links, Heike in der Mitte und der liebe Hagen ganz rechts, so dass Heike ihn immer schön unter Kontrolle hat. Nach einer Stunde zeigt sich aber, dass der Weg von der Grabestelle zum Ufer, wo wir die Erde zum Wall aufschütten, immer länger wird. Wir müssen uns die Arbeit einteilen. Weil ich schlecht laufen kann, fülle ich vorn kniend den Eimer mit Erde, und Hagen macht den Träger zwischen mir und Heike, die hinten den Wall aufschüttet.

Da aber nun Heike öfters einmal warten muss, bis ich vorn den Eimer gefüllt habe, entgeht ihr auch nicht, dass der wartende Hagen mir immer wieder länger als erforderlich von hinten interessiert auf die nackten Pobacken und auch dazwischen schaut. Einmal sagt er sogar mitfühlend: „Das sieht aber schlimm aus, Demmi. Und da haben wirklich überall Holzsplitter drin gesteckt?“

„Haaagen! Jetzt reicht es mir aber. Du sollt endlich damit aufhören, der Demmi ständig von hinten auf ihre Löcher zu glotzen. Das ist ja nicht mehr zum Aushalten mit dir! Du alter geiler Lustmolch du! Mir reicht es aber jetzt langsam. Demmi, du kannst dir auch ruhig endlich mal was anziehen!“

Ich habe aber hier gar nichts zum Anziehen. Ich will mir auch nichts anziehen. Das würde bei mir nur die alten Wunden wieder aufscheuern. Kommt überhaupt nicht in Frage!

Hannes merkt jetzt auch, dass es so nicht weiter gehen kann.

„Kommt, ihr drei, wir machen erst einmal eine kleine Pause im Schatten der Uferfelsen. Und du Heike hörst jetzt bitte endlich damit auf, den Hagen zu bevormunden. Ich schlage vor, dass wir uns am besten gleich alle ausziehen. Ich wundere mich schon, dass mir das nicht früher eingefallen ist. Bei dieser Hitze hier und bei der anstrengenden Arbeit.

Dann kann dein Hagen sich ja bei DIR ansehen, was ihn so am meisten interessiert. Im Übrigen ist das völlig unsinnig, wenn du glaubst, dass wir Männer immer und überall, zu allen Zeiten darauf aus sind, uns am Anblick nackter Brüste und weiblicher Geschlechtsteile aufzugeilen, Heike. Woher nimmst du bloß deine Vorurteile? Daran, dass Demmi am liebsten nackt ist, haben wir uns doch alle längst gewöhnt und ich finde dabei überhaupt keine sexuelle Aufreizung. Sie will doch nur, dass von ihren Narben nichts Sichtbares zurückbleibt. Das ist doch ihr gutes Recht.“

Heike grummelt herum. „Na ja, aber ich sehe doch, was mit Hagen so los ist. Er kann es doch dich lassen, immer da hin zu gucken, das merke ich doch schließlich, der hat bestimmt schon wieder einen Halbsteifen, ich bin ja nicht blöd.“

Hagen protestiert: „Und woran willst du das angeblich sehen, bitteschön? Weißt du was? Der Hannes hat ganz Recht. Ich werde mich jetzt auch ausziehen. Dann sind wir hier alle gleich und wenn du willst, dass ich nur noch dich ansehe, dann kannst du das ja auch machen.“

Hannes und Hagen lassen ihren Worten auch sofort Taten folgen und ziehen sich beide aus bis auf die Haut. Hagen hat wirklich keinerlei Anzeichen von einer Erektion, soweit ich das einschätzen kann. Wie soll er das denn auch, bei dem erbarmungswürdigen Anblick von meinem nackten Hintern. Seit wann kriegt denn einer beim Anblick von drei Kilo nacktem Hackfleisch eine Latte?

Heike bockt noch ein klein wenig herum, aber dann entschließt sie sich doch und zieht sich ebenfalls komplett aus. Warum hat sie nur so schnell wieder vergessen, welche Macht sie mit ihrem nackten vollendet schönen Körper über Hagen und die Männer hat? War das nur ein kurzer Rausch mit anschließender Ernüchterung bei ihr gewesen? Oder ist es die Eifersucht, die ihr das Gehirn zerfrisst? Sie läuft erst noch ziemlich rot im Gesicht an und dann sagt sie: „So! Dann machen wir jetzt eben alle FKK. Und jetzt kann ich auch ganz genau sehen, was mit dir los ist, Hagen. Jetzt kannst du nichts mehr vor mir verstecken.“

„Falsch! Ganz falsch, Heike!“ sagt Hannes.

„Was ist falsch? Ich soll falsch sein? Wie kommst du darauf?“

„Was du jetzt gesagt hast, ist ganz falsch. Nicht WIR „machen FKK“. DU machst jetzt FKK und wir anderen sind Naturisten und verhalten uns auch so.“

„Hä? Und was soll da der Unterschied sein, Hannes, bitteschön? Wenn wir alle nackt sind, dann machen wir doch FKK, oder nicht? Wo ist denn da jetzt der verdammte Unterschied zwischen mir und euch, außer, dass ich eine Frau bin, und Demmi ist ja schließlich auch eine?“

Hannes blickt jetzt die Heike ganz bewusst schön langsam von oben bis ganz unten an. Ihr rotglühendes Gesicht, ihren ebenfalls vor Aufregung rot gesprenkelten Busen, ihre vollen prallen weißen Brüste mit den zwei runden, handflächengroßen Vorhöfen und den harten Nippeln, ihren Bauch, ihren rasierten Venushügel, ihre zwei blondgelockten knusprigen Sesambrötchenhälften, ihre Oberschenkel, ihre runden Knie und ihre gepflegten niedlichen Füßchen.

Dann sagt er ganz ruhig und bestimmt:

„FKK ist ein Irrglaube, ein altmodisches Gesellschaftsspiel, bei dem man nackt sein muss, weil es Vorschrift ist, ob es einem Spaß macht, oder nicht, und bei dem man glaubt, die Geschlechtlichkeit und die damit verbundenen natürlichen Reflexe völlig ausblenden zu müssen. Dabei beobachtet man sich gegenseitig misstrauisch, heimlich und versteckt, ob nicht Einer oder, seltener, Eine mal eine natürliche Regung nicht mehr unterdrücken kann, um ihn, oder auch sie dann umgehend aus der streng sichtgeschützten umzäunten Käfig-Umgebung zu entfernen. FKK ist so eine Art russisches Latten-Roulette, eine „Reise nach Jerusalem“ ohne Stühle. Wer vergisst, dass er dabei ein geschlechtsloses Wesen darzustellen hat, wer sich natürlich verhält, der fliegt raus. Und wenn es dir nur darum geht, deinen Hagen, beziehungsweise seinen Penis daraufhin zu kontrollieren, ob ihn der Anblick von Demmi anmacht oder nicht, dann „machst“ du tatsächlich „FKK“. Unterste Schublade. Dann solltest du es wirklich lieber gleich lassen, Heike.

Naturismus ist jedenfalls etwas ganz anderes. Da verhält man sich ganz einfach natürlich in der Natur und mit der Natur und lässt alle gesellschaftlichen Zwänge hinter sich, bis auf diese: Vertrauen, gegenseitige Rücksichtnahme und gegenseitiges Verständnis für die natur als Ganzes, Menschliches eingeschlossen. Wenn der Hagen also hier und jetzt einen „Steifen“ kriegen sollte, dann ist das garantiert  ausschließlich wegen dir und es gilt dann auch ausschließlich deiner Schönheit, deinen Reizen und seiner Liebe zu dir. Es wäre überhaupt nicht störend oder beeinträchtigend für uns, für Demmi und mich. Wenn das mal passiert, dann lasst doch die Arbeit einfach liegen und gebt euch gegenseitig das, was eure Natur fordert. Bei uns müsst ihr euch jedenfalls dafür nicht entschuldigen, stimmts, Demmi?“

„Das hast du aber wieder einmal schön gesagt, Hannes. Genauso ist es und genau so sehe ich es auch. Das hat mich schon seit unserer Abfahrt gestört, als damals so viele Leute zu uns an Bord kamen. Mike und ich, wir waren ja vorher nur zu zweit und konnten uns ganz normal verhalten, wie es uns eben gerade mal so war. Dann war plötzlich alles mit unverständlichen Vorurteilen wie zugenagelt. Wenn es jetzt wieder so wird, wie vorher, dann freut mich das sehr. Aber, Hannes, wo du schon mal so schlau bist…kannst du mir vielleicht mal erklären, warum der Anblick von meinem nackten Hintern jemanden wie den Hagen oder vielleicht auch dich als Mann, der du ja bist, so beeinflussen kann, dass er, na sagen wir mal, unvernünftig wird? Ich dachte immer, dass man jemanden damit beleidigen könnte, wenn man ihm den nackten Hintern zeigt. Das, was mir die Heike hier vorwirft, das war aber nun wirklich nicht meine Absicht und Hagen hat sich ja auch gar nicht beleidigt gefühlt…“

Aber Hannes winkt genervt ab. „Demmi, jetzt hör bloß auf und versuche nicht, mich hier auf dem linken Bein zu erwischen. Bei Gelegenheit kann ich dir ja mal was über unsere Vorfahren und Verwandten, die Affen, erzählen. Aber bitte nicht jetzt. Jetzt geht es wieder an die Arbeit!“

Recht hat er ja. Mit der Auffanggrube sind wir jetzt auch fast fertig. Unten auf dem Boden wird die imprägnierte Segeltuchplane ausgelegt und die Ränder werden mit Lehm abgedichtet und mit den von Hannes ausgestochenen Rasenstücken befestigt. Nun muss die Segeltuchplane noch gründlich von Lehm und Sand gereinigt werden. Das übernimmt Heike.

Hagen schleppt vom Strand Treibholz heran und ich schichte es zu einem dichten hohen Stapel auf. Das hat uns Hannes so aufgetragen. Wir brauchen Holzkohle, möglichst viel davon, hat er gesagt.

Der lange schlanke Hagen ist so richtig heftig beschäftigt. Dabei baumelt ihm sein langer Lümmel lustig zwischen den Beinen herum. Ist zwar kein Herkules, der Hagen, aber er ist gut durchwachsen, sehnig und ausdauernd, das muss man ihm schon lassen. Einmal jedoch, als er kurz verschnaufen muss, sehe ich, wie plötzlich seine Eier aufhören zu baumeln und nach oben wandern, und wie sein Lust-Lumich in die waagerechte Lage laviert. Ich folge seinem Blick und sehe, dass Heike gerade mit allen Vieren mitten auf der Plane herumrutscht. Dabei kehrt sie uns ihren verlängerten Rücken zu. Na und? Hagen starrt ihr wie gebannt auf den nackten Hintern und wenn er vorne ein Segel dran hätte, dann könnte man ihn glatt mit der „Swallow“ verwechseln. So ein Bugspriet!

Beim Schruppen der Plane kommen Heikes Titten mächtig ins Schaukeln und das ist wirklich ein imposanter Anblick. Aber Hagen glotzt ihr einfach wie gebannt von hinten zwischen die Pobacken, mitten ins Brötchen und verdreht schwärmerisch die Augen. Mein Gott, was findet der bloß daran so schön? Mich selber habe ich ja auch noch nie von Hinten gesehen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, was jemanden daran so begeistern sollte. Da sieht man nun diese zugegeben hübschen runden Backen, das plissiert umrandete hellbraune Poloch und darunter quillt in einer ovalen Bucht zwischen den Schenkeln Heikes blondgelocktes, geschlitztes Sesambrötchen hervor. Man kann sogar die zwei Scheiben Jagdwurst heraus lugen sehen, mit denen es belegt ist. Was zum Teufel macht da den Hagen so mächtig an? Macht ihm das Appetit? Die Männer ticken doch irgendwie anders. Verrückt!

Wie alle Frauen merkt natürlich auch die Heike ganz instinktiv, dass ihr da jemand von hinten heimlich in ihre Schatzkiste späht und fährt herum.

Da sieht sie dann mich, die nackte Demmi und daneben den nackten, verschwitzten Hagen mit aufgerichtetem Fockmast. Au weiha!

Bloß gut, dass ich immer noch einen dicken Treibholzknüppel in den Händen halte und nicht etwa die lange Latte von Hagen mit der dicken roten Positionslaterne oben dran. Da bin ich ja fein raus. Sie geht deshalb auch gleich mit erhobenen Fäusten auf Hagen los und trommelt ihm damit auf der Brust herum. „Hagen, du Schwein! Du geiler Bock, du!“ Hagen lässt sich nicht sonderlich beeindrucken. Er geht gleich auf Kollisionskurs, zieht sie mit seinen langen Krakenarmen fest an sich heran und rammt ihr seinen Rammsporn in den Bauchnabel, wie die alten Griechen unter Perikles den Perserschiffen in der Schlacht von Salamis. Jetzt riecht sie auch seinen frischen warmen Männerschweiß, fängt an in den Knien zu zittern und wird auf einmal ganz still. „Wir machen jetzt kein FKK, wir sind Naturisten, ja?“

„Ja, Heike“, sage ich, „wir sind Naturisten. Schon immer gewesen. Und ich nehme jetzt ein Bad. Habe ich dringend nötig. Mal sehen, was der Hannes da drüben am Ufer jetzt gerade macht…“ 

Das hören sie aber schon nicht mehr, weil Heike ihren Hagen schon hinter den schattenspendenden Felsen gezogen hat, wo wir vorhin unsere Pause gemacht haben. Ich grinse zufrieden und gehe mal schnell ins Wasser und dann zu Hannes.  Ich glaube, die Heike braucht immer erst einen richtigen Krach, damit sie heiß wird. Die ist wie unser Diesel in der „Swallow“. Der muss auch immer erst warm laufen, wenn es sein muss, auch mit ein paar kräftigen Schlägen auf die Pumpe.

 

 


Kommentare

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