Lia-Live Tag X


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27.04.2011
Exhibitionismus

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Könnte sich eine Geschichte wie „Lia in der Stadt“ von Nico S. tatsächlich so wie beschrieben zutragen haben? Ich wollte es genauer wissen und habe es getestet.

Zuerst habe ich meine ehemalige Mitschülerin Julia Engelmann mit einigen Überredungskünsten dazu gebracht, sich als Nacktmodell zur Verfügung zu stellen. Sie hatte mir tatsächlich versprochen, völlig nackt aus einem Sportgeschäft hinaus, zwischen all den fremden bekleideten Menschen durch die Stadt zu laufen.

Die Örtlichkeit hatte ich schon vor ein paar Tagen erkundet und dabei kurz Bekanntschaft mit einer anderen blonden Schönheit gemacht, der es ihrerseits ziemlichen Spaß zu machen schien, sich mir nackt zu präsentieren und mich damit vor ihren Freundinnen und der Verkäuferin in Verlegenheit zu bringen. Mit einem ziemlich teuren Bikini, den ich gar nicht kaufen wollte, war ich dann noch am selben Abend bei Julia aufgekreuzt.

Die Namen aller handelnden Personen, sowie Ortsbezeichnungen habe ich vorsichtshalber geändert.

 

* * * * * * * * * * * * * * * * *

 

Heute ist es soweit - der Tag X ist da. Es wird langsam ernst und ich bin ziemlich nervös..

Ich komme geradewegs von einer recht langweiligen Beratung aus unserem Stammbetrieb, die sich fast bis zum Mittag hingezogen hatte. Es war wie immer, doch heute hatte sich die Zeit zur scheinbaren Ewigkeit gedehnt. Gleich nach der Beratung bin ich nach Gräfenburgstadt gefahren, habe meinen Wagen auf dem schon erkundeten Parkplatz abgestellt und mir an einem der Tische auf dem Marktplatz, die zu einem kleinen Restaurant gehören, einen Platz gesucht.

Julia will mit der Bahn hierher kommen. Um 14:00 Uhr werden wir uns dann vor der Einkaufspassage treffen. Noch ist jede Menge Zeit.

 

12:05 Uhr

Ich warte auf mein Essen und versuche mir vorzustellen, wie das in ungefähr zwei Stunden alles ablaufen soll.

Ich starre auf eine Stelle mitten auf dem Markt, wo sich eine Menge Passanten tummeln und stelle mir dabei eine vollkommen nackte, gespielt wütende Julia vor, die sich mit nichts als ihrer blanken, samtweichen Haut ausgestattet einen Weg durch die Menschenmenge bahnt.

Wird sie es tatsächlich schaffen, mit nichts als ihrer puren nackten Weiblichkeit so lange zwischen all den fremden Menschen herum zu laufen?

Das wird nicht leicht werden, denn es sind jede Menge ahnungsloser Touristen unterwegs. Die schlendern vor sich hin, den Blick zur Burg hinauf oder auf die Auslagen der Souvenirgeschäfte gerichtet, machen Unmengen von Fotos und bekommen einfach nicht mit, was um sie herum passiert. Sie wird wohl ihre Ellenbogen brauchen.

* * *

Mit geschlossenen Augen sehe ich sie jetzt vor mir, wie sie sich noch vor ein paar Tagen vollkommen nackt und zwanglos vor meinen Augen in ihrer Küche bewegte. Sie war in ihrer natürlichen Nacktheit so verführerisch schön. Und sie wusste es! Sie gönnte mir jeden ausgiebigen Blick auf ihre herrlichen Rundungen von Herzen. Sie war sich der Wirkung ihres nackten Körpers vollständig bewusst.

Das war nicht schwer zu begreifen.

Sie bewegte sich so, dass ich sie möglichst gut und ungestört betrachten konnte. Mal bot sie mir ihre atemberaubende Vorderansicht mit den vollen, schön geformten Lippen zwischen ihren Beinen. Die Schultern zog sie etwas nach hinten, so dass sie ihre beiden Wonnehügel mit den keck aufgerichteten Spitzen ordentlich in Szene setzen konnte und schaute aus dem Fenster. Mal zeigte sie mir ihr elegant geschwungenes Profil und mal ihre Rückenansicht mit den herrlich geformten Waden und Schenkeln, die in süßen Marzipanbäckchen endeten, über denen zwei kleine Grübchen das Bild vervollständigten. Wenn ihr Blick wie zufällig mein Gesicht streifte und ich dann die Blickrichtung änderte, huschte ein kleines, zufriedenes Lächeln über ihr Gesicht.

Ich spürte mehr als nur Bewunderung für diese wundervolle Frau. Ich wollte sie ganz und gar, doch das ließ sie noch nicht zu.

* * *

Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, ob ich froh darüber sein soll, dass sie Ja gesagt hatte. Ich werde den wundervollen Anblick ihres ganz und gar nackten Körpers mit so vielen Menschen teilen müssen, ohne es selbst richtig genießen zu können. Ich hatte ihr versprochen, dass ich gut aufpassen werde, damit ihr nichts Unvorhergesehenes passiert. Ich muss dann in zwei Stunden vor allem auf die Menschen in ihrer Umgebung achten und versuchen vorherzusehen, was an ungeplanten Dingen auf sie zukommen könnte, um schnell darauf reagieren zu können.

Mein Puls ist jetzt schon heftig. Was soll denn das dann erst werden, wenn es wirklich losgeht?

Noch ist Zeit.

 

12:23

Mein Essen kommt.

Vor Aufregung bekomme ich kaum einen Bissen hinunter.

 

* * *

 

Wieder schweifen meine Gedanken ab. Ich sehe mich in ihrer Wohnung, als wir vor ein paar Tagen noch einmal den Ablauf geprobt hatten. Sie wollte es so echt wie möglich proben und hatte sich dann, an jener Textstelle, als sie nackt, den Bikini auf den Boden werfend die Geschäftsführerin beleidigen sollte, immer wieder versprochen. „Und ich werde dafür sorgen, dass das das Letzte war, was Sie verkaufen. Wozu gibt es schließlich Facebook und diese ganzen Beurteilungsseiten im Internet!" hätte sie sagen sollen.

Das Wort „Beurteilungsseiten“ kam ihr einfach nicht fehlerfrei über die Lippen. Sie musste immer wieder neu ansetzen, stand in ihrer unverhüllten weiblichen Schönheit vor mir und schaffte es einfach nicht mehr, wütend zu werden. Sie konnte nicht aufhören zu lachen, wiederholte immer wieder „Berutelungsseiten“ und lachte sich halb kaputt.

Sie fasste meine Schultern, um sich zu halten und schüttelte sich vor Lachen. Dann schlang sie plötzlich ihre Arme noch immer lachend um meinen Hals und war mir dann sehr, sehr nahe. Ich fühlte mich auf einmal völlig eins mit ihr. Ihr Lachen verebbte und ihre warme, duftende nackte Haut drückte sich an mich. Ich fasste ihren Rücken und spürte feste Muskeln unter ihrer seidenweichen Haut. Meine Rechte verlor an Höhe und hatte schließlich eines der festen runden Bäckchen erreicht, das sich unter meinem Griff merklich spannte. Ihre Hüfte strebte nach vorn. Ich genoss den verlangenden Druck und wollte mehr.

Doch es schien eine unsichtbare Grenze zu geben.

Sie ließ mich kurz gewähren, dann führte sie meine Hände an ihre Hüften, trat einen kleinen Schritt zurück und sah mir schweigend und prüfend in die Augen.

Oh diese Augen! In jenem Moment verlor ich mich in ihnen.

Sie sind wie Grau-blaue Seen, deren Wasserspiegel den Himmel reflektiert. Wilde Wolken, Sonntags-Sonnenschein und auch verheißungsvollen Mond, sah ich darin spiegeln. Doch in diesem einzigartigen Moment habe ich noch tiefer hinein geblickt und fand unten auf ihrem Grunde ein geheimnisvolles, grünliches Schimmern. Ein tiefes, wohl gehütetes, grünscheinendes Geheimnis. Das zu ergründen war auf einmal mein sehnlichster Wunsch. Es erfasste mich ganz unmittelbar und ließ mich nicht mehr los. Meine Hände folgten sehnsuchtsvoll den wundervollen weichen Wölbungen ihrer nackten Haut bis hin zur weiblichsten aller Stellen ihres Körpers, wo Feuchte schon von Verlangen kündete. Doch meine Augen versanken in diesem tiefen schimmernden Grunde ihrer Augen. Irgendetwas zog mich unwiderstehlich da hinab.

Es waren wundervolle, verheißungsvolle Augenblicke und ich träumte schon weit voraus.

Doch sie drehte sich plötzlich um, sagte, dass sie sich noch mal sammeln muss und ging ins Bad. Sie ließ mich allein und völlig durcheinander zurück. Was hatte ich falsch gemacht? Was war plötzlich mit ihr?

Als sie noch immer nackt, verführerisch und schön zurück kam, war sie verändert. In herausfordernder, fast herrischer Pose stellte sie sich, die Hände in die Hüften gestützt vor mich und sagte: „Hör zu! Ich soll für dich so nackt, wie ich jetzt bin, eine ewig lange Zeit mitten durch Gräfenburgstadt, zwischen den ganzen Menschenmassen hindurch laufen. Alle werden mich dort sehen können.“

Ich sah sie nur verständnislos an. Was sollte das jetzt?

Sie redete weiter: „Ich habe dir ja gesagt, dass das schon okay ist. Aber was willst du für mich tun?“

Du wolltest doch einen Bikini.“

Das scheint mir nicht ganz angemessen. Nein, ich möchte, dass du mir danach einen ganz anderen Gefallen tust - Gleiches mit Gleichem belohnen wirst.“

Ich sah sie fragend an.

Meine Freundin Heike will im Mai heiraten. Es wird eine Jungesellinnen-Abschiedparty geben. Ich habe ihr versprochen, das für sie zu organisieren. So ungefähr acht bis zwölf Frauen werden kommen. Irgendwie ist das bei unseren Weiber-Partys jedesmal das Gleiche, wenn wir unter uns sind. Wir brauchen mal was Neues! Und da kam mir eine Idee. Dieses Mal wir könnten eine CFNM-Party daraus machen. Du würdest uns den Abend über bedienen und ein paar kleine Spiele mit machen. Was hältst du davon?“

Ich allein, als einziger Mann und völlig nackt inmitten einer Horde wilder angezogener Weiber in Feierlaune? Diese Spiele will ich gar nicht kennen lernen!“

Es ist dein Einsatz für meinen Nacktauftritt in aller Öffentlichkeit.“ sagte sie dann sehr bestimmt und kühl. „Du musst wissen was du willst.“

Dann kam sie noch einmal nahe an mich heran, so dass ihre Brüste meinen Arm streiften, und hauchte mir ins Ohr: „Und du würdest mir einen großen Gefallen damit tun.“

Ich weiß nicht! Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.“

Wo liegt das Problem? Mich nackt durch die Stadt zu schicken, macht dir doch offenbar gar nichts aus.“

Das ist doch was anderes. Keiner wird dir zu nahe kommen. Aber eine Jungesellinnenparty – da geht es sicher heiß her.“

Geschäft ist Geschäft.“ gab sie spröde zurück. „Du musst wissen, was du willst. Deinen Einsatz kennst du jetzt.“

 

Sachlich und kühl, fast professionell spielte sie danach ihre Rolle, sprach ihren Text fehlerfrei und war ganz Schauspielerin.

Sie war auf einmal so weit weg und das Band zwischen uns schien zerschnitten. Ich wollte sie nicht kränken und schon gar nicht aufgeben. Zu viel lag mir an ihr.

Und die Geschichte in Gräfenburgstadt soll doch unbedingt über die Bühne gehen.

Zwei Tage später habe ich sie dann angerufen und ihr gesagt, dass ich es mache.

Na siehst du, es geht doch. Also dann bis Donnerstag um Zwei in Gräfenburgstadt.“

Wir hatten also einen Pakt geschlossen. Einen Nackt-Pakt. Hoffentlich ist es die Sache auch wert.

 

* * *

 

12:40 Uhr

Mein noch halb voller Teller wird abgeholt. Ich bestelle einen Kaffee.

Noch ist über eine Stunde Zeit.

Ich hole meinen Fotoapparat aus der Tasche.

Nach reiflicher Überlegung hatte ich beschlossen, doch nur einen handlichen Digitalapparat mitzunehmen. Eine Spiegelreflexkamera würde zwar bessere Bilder liefern, aber ich muss schon den Beutel mit ihren Sachen schleppen, ihr hinterher hetzen und mich genau wie sie durch die Leute kämpfen. Eine sperrige Fototasche und eine klobige Kamera wären da nur im Wege.

Der Akku ist voll. Noch 381 Bilder in der höchsten Auflösung kann ich schießen. Das sollte reichen.

 

13:05 Uhr

Ich zahle und gehe langsam in Richtung der Einkaufspassage. Auf dem Rückweg, mit der wonnig-nackten Julia an meiner Seite werde ich dafür ungefähr sieben genießerische Minuten brauchen. Vor meinem imaginären Auge sehe ich kurz vor mir Julia-Lias blanke Pobacken arbeiten, sehe wie sie sich mit ihren schönen Beinen einen Weg durch die Menschen bahnt. Kurz dreht sie sich nach mir um und das Profil ihrer linken Brust lugt hervor. Dann stiefelt sie weiter und ich muss mich beeilen, um vor sie zu kommen, denn es soll auch ein paar schöne Aufnahmen von vorn geben.

Ich werde ihr noch sagen müssen, dass sie ab und zu einen Grund finden muss, kurz stehen zu bleiben. Was nützt schließlich all ihr ganzer nackter Körpereinsatz, wenn wir es nicht im Bild festhalten können.

 

Ich lasse mir Zeit und bummle an den Schaufenstern der Geschäftsstraßen vorbei.

Es sind 22 Grad und über allem strahlt die Frühlingssonne. Ich sehe junge Mädchen in luftiger, figurbetonter Kleidung. Kein Mantel verhüllt mehr den Blick auf die weibliche Formen.

Einige Bäume tragen schon einen Hauch von Grün über ihren kahlen Ästen. Es scheint, als hätten sie im Rausch aufkeimender Frühlingsgefühle über ihre nackten Stämme und die durchscheinenden Äste ein feines Negligee gestreift. Auch in den Pflanzkübeln regt sich wieder bunte Blütenpracht - und in mir regt sich erwartungsvolle Vorfreude.

 

13:34 Uhr

Ich sitze auf einer Bank in der Nähe des Haupteinganges zur Einkaufspassage. Eigentlich gibt es insgesamt drei Eingänge gleicher Größe und eine Einfahrt, aber für mich ist das der Haupteingang, weil er in Richtung Markt und Bahnhof führt. Hier wollen wir uns um 14:00 Uhr treffen.

Ich bin aufgeregt.

Die Zeit schleicht dahin.

Ich werde mir ein Eis holen.

Die Auswahl ist groß. Welche Sorte nehme ich?

Ich stehe in der Schlange und kann mich nicht entscheiden. Oder nehme ich vielleicht gleich zwei Kugeln?

Ich starre auf die Eisbehälter, da höre ich neben mir eine irgendwie vertraute, fröhliche Stimme.

Und, wie passt der Bikini?“

Ich fahre herum.

Das Blondchen! Wo kommt die denn her?

Ich nehme Himbeer“ sagt sie kess zum Eisverkäufer.

Ich auch.“ stammle ich, obwohl ich das gar nicht in die engere Wahl gezogen hatte. Ihr enges, bauchfreies T-Shirt und die knappsitzende Jeans haben mich irgendwie verwirrt.

 

Das Blondchen sitzt jetzt neben mir auf der Bank mit übergeschlagenen Beinen und ich spüre ihren Duft in meiner Nase.

Was machst du hier?“ will sie wissen. „Arbeitest du hier in der Stadt oder bist du nur zum Shoppen her gekommen?“ Sie duzt mich! Im Sportgeschäft hatte sie mich noch mit „Sie“ und „Junger Mann“ angesprochen. Das muss dann reine Ironie gewesen sein.

Ich werde wohl den Bikini umtauschen müssen.“

Deine Freundin ist wohl zu fett dafür?“ Dabei lacht sie frech und zeigt mit dem Finger auf meine Brust.

Ich lache mit. „Nein, es ist nicht meine Freundin, für die ich den Bikini gekauft habe. Und die, für die ich ihn gekauft habe, hatte schon einen schöneren. Sie will ihn nicht.“

Was rede ich denn da für einen Quatsch?

Dann kannst du ihn doch mir geben.“

Was soll ich jetzt sagen? Den Bikini brauche ich dann vielleicht noch, wenn wir auf Plan B umsteigen müssen – Die Umtauschnummer.

Oder soll ich ihn etwa noch mal für dich anprobieren?“ fragt sie hintersinnig.

Ich sehe sie mir von der Seite an und bewundere sie. Sie hat ein fröhliches, absolut unkompliziertes und einnehmendes Wesen. Ich kann mich dem nicht entziehen.

Unvermittelt sieht sie mir jetzt ins Gesicht und fragt mich: „Wie war das eigentlich für dich, vorige Woche im Sportgeschäft?“

Ich überlege: „...Überraschend und..... einfach schön.“

Langsam, jedes Wort betonend höre ich sie fragen: „Und nichts weiter?“

Hey, was soll das? Du willst mich wohl auf die Probe stellen?“

Na, ich will einfach wissen, wie das für dich war! Ich habe das schließlich alles nur für dich gemacht.“

Für mich? Wirklich nur für mich?

Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass es dir Spaß gemacht hatte, mich vor deinen Freundinnen ein wenig in Verlegenheit zu bringen.“

Ach, die kleine Wette...“ winkt sie ab. „Reden wir nicht drüber. Wir waren einfach lustig drauf an diesem Tage und dann hat Betty gesehen, wie du dich mit der Verkäuferin und dem Bikini abgemüht hast. Es war wirklich zu köstlich. Wir wollten einfach ein wenig Spaß haben und du warst eben unser Opfer. Wir haben gesehen, dass du eigentlich am Liebsten ohne was zu kaufen abhauen wolltest, weil es dir peinlich war. Und da haben wir gewettet, dass ich dich soweit bringe, dass du den Bikini kaufst.“

Ich habe mich aber gar nicht als Opfer gefühlt, als du so ganz und gar nackt vor mir gestanden hast.“

Ach ihr Männer. Ihr kapiert das wahrscheinlich nie.“

Ich denke nach und muss zugeben, dass da wahrscheinlich was dran ist. „Sex sells.“ Denn ich stand damals tatsächlich mit einem 70-Euro-Teil in der Hand vor dem Laden, das ich eigentlich gar nicht kaufen wollte.

Ich sage jetzt: „Ich gebe zu, dass ich den Bikini tatsächlich erst haben wollte, als ich ihn an dir gesehen hatte. Und als ich dann alle Stellen deiner hübschen glatten Haut betrachten konnte als du mir den Bikini gereicht hast, weil du ihn doch angeblich nur für mich anprobiert hattest, da konnte ich tatsächlich nicht mehr anders.“

Und genau das war mein Plan. Da seid ihr Männer doch sehr leicht berechenbar. Ich wusste, wie es funktioniert, und deshalb konnte ich die Wette gar nicht verlieren“ triumphiert sie.

Aber du hast dich dafür vor allen Menschen im Geschäft ausgezogen. Hat dir das gar nichts ausgemacht, dich vor allen Leuten dort so ganz und gar nackt zu zeigen?“ “

Na und, da ist doch nichts dabei. Die Leute haben mich nicht gestört. Auf dich hatte ich es abgesehen. Und was hättest du mir schon tun können? Du bist ja gleich abgehauen. Ich konnte dir nicht mal mehr meine Handynummer zustecken“ Sie zeigt wieder mit dem Zeigefinger auf mich und lacht ein wenig spöttisch.

Ich bin verlegen.

Jetzt wird sie ernst. „Aber wärst du es nicht gewesen, dann hätte es auch die kleine Wette nicht gegeben.“

Ich sehe sie an und mein Blick ruht auf ihrem hübschen Gesicht.

Und worum ging es bei dieser Wette?“

Du bist zu neugierig.“ Ihr Zeigefinger berührt meine Nasenspitze und ihr spitzbübisches Lächeln bringt mich um den Verstand.

Schön, dass ihr gewettet habt. Ich fand dich umwerfend schön.“

Fand?“

Nein, du bist umwerfend schön. Ich bin so froh, dass wir uns wieder gesehen haben.“

Ich auch. Ich habe immer gehofft, dass ich dich hier in der Passage irgendwann vielleicht noch einmal treffen kann.“

Wir sitzen nebeneinander und turteln wie die Täubchen. Ich kann mein Glück nicht fassen. Diese wunderschöne Frau hat sich für mich ganz und gar vor allen Leuten ausgezogen und sie hat sich auch noch gewünscht, mich wiederzusehen!

Sie fragt mich: „Hast du heute Nachmittag schon was vor? Wir könnten zusammen ein wenig durch die Gegend ziehen, shoppen und was essen gehen.“

So verlockend das ist, ich kann dieses Angebot nicht annehmen. Am liebsten würde ich den Termin mit Julia vergessen, aber das geht nicht mehr.

Nein, ich habe noch einen wichtigen Termin, aber ich freue mich wirklich so sehr, dass wir uns hier getroffen haben.... “

Ja, ich freue mich auch“ höre ich ihre Stimme, weich und zärtlich an meinem Ohr.

Ich heiße Sven, und du?“

Juliane“

Ich kritzle meine Handynummer auf ein Stück Papier, das ich einfach von einer ihrer Einkaufstüten abgerissen habe. In gleicher Weise gelange ich an ihre Nummer.

Wie lachen beide, als wir uns die Papierfetzen mit den Telefonnummern reichen.

Sehen wir uns wieder?“

Das will ich doch hoffen.“ sie lächelt so wunderbar.

Wir umarmen uns und unsere Lippen finden sich.

Irgendwelche Menschen um uns herum existieren in diesem Moment nicht mehr.

Julia und Juliane, denke auf einmal bei mir. Lia und Juli, wenn das kein Zufall ist. Mit der schönen nackten Julia werde ich dann durch die Straßen ziehen. Sie wird es für mich tun. Ihr war ich in ihrer Wohnung nahe und habe sie begehrt. Irgendetwas Geheimnisvolles verbirgt sie und ich war dem Zauber dieses Unergründlichen schon fast erlegen. Ich habe das Gefühl, dass auch sie mich mag, mich aber aus irgendeinem Grunde nicht näher an sich heran lassen will. Wenn sie es mir nur nicht so schwer machen würde....

Bei Juliane ist das alles ganz anders – viel einfacher. Sie ist so hübsch, so fröhlich und direkt. Sie hat mich im Sturm erobert. Ja, so ist es. Sie wollte mich und ich hatte keine Chance, nein zu sagen.

Jetzt liegen wir uns in den Armen und sind einfach nur glücklich. Tief atme ich ihren Duft in mich ein. Schöner kann ein sonniger Frühlingstag nicht sein.

Wir lösen uns aus der Umarmung und mein Blick fällt auf die große Uhr am Haupteingang.

Es ist schon 14:15 Uhr

Plötzlich wird mir wieder klar, warum ich hier bin. Ich warte auf Julia.

Irgendwie muss ich jetzt die Kurve kriegen. Ich muss Juliane jetzt erst einmal loswerden und auf morgen vertrösten.

So, jetzt muss ich aber!“

Noch ein Kuss, dann stehe ich auf und gehe ein Stück in Richtung Bahnhof.

Wo bleibt Julia nur? Sie müsste längst hier sein.

Ich sehe noch, wie Juliane sich immer wieder nach mir umsieht und dann in der Passage verschwindet.

 

Ich gehe langsam wieder zum Haupteingang und stelle mich so neben eine Säule, dass ich von innen nicht mehr zu sehen bin.

 

14:35 Uhr am Haupteingang

In einem nicht ganz knielangen, aufregend roten Kleid sehe ich Julia. Verdammt, sieht die gut aus!

Mich trifft der Schlag.

Sie ist bepackt mit mit bunten Einkaufstüten und steuert etwas unsicher auf den Haupteingang zu. Sie hat mich anscheinend noch immer nicht bemerkt.

Ich rufe sie: „Hey Julia, hier bin ich!“

Sie sieht sich unsicher um und kommt in meine Richtung.

Jetzt hat sie mich entdeckt, und steuert mich mit einem verlegen entschuldigenden Lächeln an. Vielleicht wollte sie noch entschuldigend die die Schultern heben, aber die Tüten in beiden Händen sind wohl zu schwer.

Eh Julia, was soll denn das mit den ganzen Einkaufstüten hier? Wie willst du die dann zum Auto bringen?“

Wieso ich? Ich dachte, die paar Beutel kannst du doch dann noch tragen.“

Das wird wohl nichts werden, denn ein paar Fotos will ich schon noch machen und mit den vielen Tüten bleibe ich dann ständig irgendwo hängen.“

Ach komm, hab dich nicht so, das wird schon gehen. Das waren alles Sonderangebote. Ich konnte da einfach nicht vorbei gehen.“

Lass mal sehen.“ An der Rückseite ihres aufregend roten Kleides lugte noch ein Stück vom Preisschild heraus. „99,90 EUR, gesenkt von 179,90 EUR. Das hat sich ja echt gelohnt. Die Bahnfahrkarte hast du auf jeden Fall wieder rein.“

Ein bisschen muss sich die Fahrt hierher doch auch für mich lohnen.“

Die lohnt sich doch auch so schon genug, wenn ich an den CFNM-Abend denke.“

Ach komm, sei doch nicht so.“

Ich hole mein Taschenmesser heraus und schneide das Preisschild ab.

Aber mit den ganzen Tüten renne ich dann nicht hinter dir her. Das kannst du vergessen…..Dass ihr Weiber immer nur ans shoppen denken könnt. Nur bunte Fummeln und durchgestrichene Preisschilder habt ihr im Kopf.“

Und was willst du heute ohne eine zickige Frau in Kauflaune anstellen? Ich denke deshalb sind wir doch hier – oder?“

Gut, jetzt hat sie mich. Ich will sie ja auch nicht verärgern, sonst fällt das alles noch im letzten Moment ins Wasser.

Weißt du was, hier hast du den Autoschlüssel. Du bringst erst einmal deine ganzen Einkäufe zum Auto und danach fangen wir in aller Ruhe an. Ich gehe in der Zwischenzeit noch einmal ins Sportgeschäft und peile die Lage.“

Sie nimmt den Autoschlüssel, steckt ihn ihre Handtasche und geht ein paar Schritte. Dann dreht sie sich um und sagt: „Das ist mir jetzt zu weit. Wir bringen die Beutel einfach zu den Schließfächern im Bahnhof. Nach der Show kannst du dann mit dem Auto dorthin fahren und ich hole alles ab.“

 

14:57 Uhr vor Intersport Paulmann

Ich sehe, wie Julia tief atmet. Wir sind beide aufgeregt.

Sie hat jetzt nur noch ihr rotes Kleid, ziemlich flache Schuhe und Unterwäsche bei sich. Der Rest ist im Schließfach.

Ich sehe sie prüfend an. Irgendetwas ist nicht so wie sonst. Ihr Blick wirkt unsicher, sie kneift immer wieder die Augen zusammen.

Julia, kannst du dich in die Rolle hinein versetzen? Bist du jetzt bereit?“

Ich kenne mich hier in der Stadt nicht so gut aus, und hier drin war ich auch noch nicht. Ich verlasse mich jetzt vollkommen auf dich.“

Julia, wir haben doch alles ein paar mal geprobt. Weißt du, was du machen musst? Oder willst du dich erst noch mal im Geschäft umsehen?“

Sie zögert etwas, dann gibt sie sich einen Ruck „Ach was, warten bringt jetzt auch nichts mehr. Lass uns einfach anfangen!“


Kommentare

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