Behrlein 11


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30.12.2010
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Die Liebesziehung mit Lene

 

Von nun an waren Max und Lene ein Liebespaar. Sie hatten beide jeweils nur eine kleine, bescheiden eingerichtete Wohnung, und die Bettbreite hatte bei beiden keinen Partner eingeplant. Aber es machte ihnen nichts aus. Sie verbrachten die Nacht einmal bei ihm, einmal bei ihr, aber immer zusammen. Gleich am ersten Tag nach dem Wochenende bei Kathrin fragte ihn Lene: „Kommst du heute zu mir?“ Kaum hatten sie die Wohnung betreten, rissen sie sich fast die Kleider vom Leib und hatten nun zum ersten Mal richtig Sex miteinander. In den nächsten Wochen und Monaten erkundeten sie ihre Körper voller Leidenschaft und entdeckten immer wieder neue Reize aneinander. Sie verhielten sich so, als ob sie all das, was sie in den Jahren der Einsamkeit versäumt hatten, nun auf einmal nachholen wollten. Es gab für sie nur noch ihre Arbeit und ihr zärtliches, leidenschaftliches Miteinander. Die Qualität ihrer Arbeit ließ kein bisschen nach, obwohl es manchmal in ihrem Büro vor Erotik knisterte. Arbeit und Privates blieb fein säuberlich getrennt. Im Büro gab es keinen Kuss, kein zärtliche Berührung und erst recht nichts, was noch weiter ging. Aber Lene verstand es die Spannung bis zum Abend aufzubauen. Ihre Kleidung war sehr geschmackvoll gewählt, aber auch immer wieder erotisch. Sie trug nun Blusen mit Dekolletee, knapp sitzende Jeans, bauchfreie T-Shirts oder mal einen kurzen Mini. Einmal hatte sie vergessen zum Mini ihr Höschen anzuziehen, und sie richtete es so ein, dass Max immer wieder mal einen Blick auf ihr Schamdreieck oder ihren Po-Ansatz erhaschen konnte.

Manchmal gingen sie miteinander aus, ins Restaurant oder ins Kino. Das machte ihnen große Freude, aber sie waren nie zu müde, um den Abend noch zärtlich oder leidenschaftlich ausklingen zu lassen. Zweimal in der Woche gingen sie ins örtliche Hallenbad und zogen dort ihre Bahnen. Manchmal trafen sie dort Martina und unterhielten sich ein bisschen mit ihr. Einmal verabredeten sie sich für einen Samstag im nahen Wellnessbad. Martina brachte Katja mit. Nachdem sie ein paar Bahnen geschwommen waren, legten alle vier ihre Kleidung ab und flanierten in aller Ruhe durchs Bad. Martina und Katja waren deutlich jünger als Lene, ihre Schönheit war gerade erblüht, beide gefielen ihm. Es machte ihm Spaß, ihre anmutigen Bewegungen zu sehen, zu beobachten, wie sich ihr Po beim Laufen bewegte. Beide hatten ihre unverkennbaren Reize, aber er hatte nur Augen für Lene. Trotzdem geschah es nur selten einmal, dass sein Penis die Freude an schönen, nackten Menschen deutlich zeigte. In den letzten Wochen hatte sich in seinem persönlichen Leben viel verändert. Das wurde ihm hier bewusst.

Als es April wurde, hatte Max das Gefühl, dass sich ein Schatten auf ihr Liebesglück legte. Er spürte es, auch wenn es keinerlei Anzeichen gab, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie liebten sich weiter zärtlich und leidenschaftlich und verstanden sich glänzend. Trotzdem war es Max so, als ob etwas zwischen ihnen stünde.

An einem Abend suchte Lene das Gespräch: „Max, ich muss mit dir reden.“ „Was ist denn los?“ „Kannst du dir vorstellen, mit mir Kinder zu haben, mit mir eine Familie zu gründen.“ „Ich will mein Leben mit dir verbringen, aber Kinder kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“ „Bist du dir ganz sicher, dass dies nicht vielleicht in ein paar Jahren zu deiner Lebensplanung passen könnte. Ein paar Jahre könnte ich noch warten. So alt bin ich noch nicht.“ „Ich weiß, dass bei euch Frauen der Wunsch nach Kindern, nach Mutterglück immer irgendwo im Kopf herumspukt. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht als Vater sehen. Mit Kindern konnte ich noch nie etwas anfangen, vor allem nicht mit kleinen Kindern.“ „Max, mir wurde eine leitende Stelle in der Zentrale unserer Firma angeboten. Du weißt, dass dies eine Entfernung von mehr als 400 Kilometern bedeutet.“ „Dann geh ich halt mit.“ „Für dich ist dort kein Platz frei. Ich habe mich schon erkundigt.“ - „Ich habe lange darüber nachgedacht und hätte auf dieses Angebot gerne verzichtet, wenn du bereit gewesen wärest, mit mir Kinder zu haben. Das wäre für mich höherwertig gewesen. Wenn du nicht dazu bereit bist, nehme ich die Stelle an. Dann versuche ich, im Beruf Karriere zu machen. Du bist nicht bereit, hast du gesagt.“ „Nein, auch unter diesen Umständen nicht, mit Kindern würde ich nur unglücklich werden. Es wäre auch unehrlich, jetzt zu Kindern ein Ja zu sagen und dich dann hängen zu lassen.“ „Schön, dass du aufrichtig bist, das heißt aber auch, dass meine Entscheidung steht. Ich werde die Stelle also annehmen und dich verlassen. Eine Beziehung über 400 Kilometer, bei der man sich vielleicht alle zwei bis drei Wochen einmal sieht, will ich nicht. Es fällt mir sehr schwer, weil ich dich wirklich liebe. Aber mein Entschluss ist endgültig. Ich habe mir Bedenkzeit bis morgen ausgebeten. Ich werde zusagen und zwei Tage später dort anfangen.“ Trotz aller Entschiedenheit merkte man, wie schwer ihr alles fiel. Max war bleich wie die Wand. „Wenn das so ist, gehe ich jetzt in meine Wohnung. Ich wünsche dir viel Glück.“ Er packte die wenigen Sachen, die ihm hier gehörten, in seine Tasche und verließ die Wohnung, ohne sich noch einmal umzudrehen. Daheim legte er sich gleich ins Bett, aber er konnte nicht einschlafen. Die ganze Nacht wälzte er sich hin und her, Trauer und Enttäuschung waren über ihn geschwappt und ließen ihn nicht mehr los. Die ganze Nacht tat er kein Auge zu. Er hätte am liebsten zugleich schreien und weinen wollen. Am Morgen rief er in der Firma an, dass er krank sei und wohl auch am nächsten Tag noch nicht kommen werde.

Als er wieder in der Firma erschien, war Lene schon an ihrem neuen Arbeitsplatz. Nach ein paar Tagen kam eine ältere Angestellte und übernahm ihre Arbeit. Er kannte sie, hatte auch nichts gegen sie, wusste aber, dass man ihr auf keinen Fall etwas erzählen durfte. Sonst wusste es bald die ganze Firma.

Max blieb in seinem Stimmungstief und fiel wieder ganz in seine alten Gewohnheiten. Er lebte wieder ganz zurückgezogen. Kaum war er zu Hause, schaltete er den Fernseher und blieb davor sitzen, bis er so müde war, dass es ihn ins Bett zog.


Kommentare

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