Maggie Gyver und der Grüne Kaiser II


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20.08.2010
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Maggie Gyver auf dem Weg zum Kaiser

 

Da hatte also dieser selbsternannte „Grüne Kaiser“ die ganze Stadt und darüber hinaus ganz Baden-Württemberg verrückt gemacht.

Ach was, die ganze Bundesrepublik, denn laufend quollen aus dem Radiolautsprecher weitere Meldungen über Aktionen der Bewegung „Sonne ist Leben“. Alle wollten gesponserte Finanzen und Steuerbefreiung. Dass plötzlich alle Frauen, die es möchten, nackt herumlaufen dürften, wurde nur zu gerne in Kauf genommen.

Im Fernsehen konnte man überall Demos, Straßenfeste mit Massen hüpfender Titten und nackter Weiberärsche und Befragungen begeisterter Männer sehen. Die Journalisten freuten sich, dass sie das Sommerloch füllen konnten und die Landesparlamentarier in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wurden sogar aus den Ferien zurückgerufen.

Der Grüne Kaiser hatte angeboten, die schönsten und gesündesten jungen Frauen des Landes mit grünhäutigen Kindern zu befruchten, die niemals nach Essen plärren und niemals in die Windel scheißen würden. Darüber hinaus könnte man sie auch noch aus dem Fenster schmeißen und eventuell abgetrennte oder lädierte Gliedmaßen würden ihnen postwendend nachwachsen. Wenn an den Bälgern irgendetwas nicht so richtig geraten wäre, zum Beispiel zu große Ohren, dann könne man das problemlos stutzen und verschneiden.

In Talkshows und Diskussionsrunden mit Pseudo-Wissenschaftlern, von denen vorher nie jemand was gehört oder gelesen hatte, wurde sogar begeistert darüber diskutiert, ob man den Menschen veredelte Organe ganz einfach, wie bei einem Rosenstock aufpfropfen könne.

Die Einwände verzweifelter Mediziner und Chirurgen wurden mit Vehemenz einfach unter den Tisch gekehrt und abgelacht.

Es herrscht totale Verblödung in Deutschland, denke ich.

Dieser Grüne Kaiser residierte also in Baden-Baden. Dort hatte er sich seinen „Sonnenpalast“ hinstellen lassen. Innerhalb von 9 und 1/2 Wochen, sagt man. Woher hat er nur so schnell die Baugenehmigung gekriegt? Muss wirklich stinkreich sein, der Herr.

Und genau da müssen wir hin. Meine kleine mollige und promigeile Freundin Steffi, die sich vom „Kaiser“ ja so gerne ein kleines grünes Blumenkind machen lassen will, und ich, die überschlanke blasshäutige rothaarige Margrit Kiefer, genannt „Maggie Gyver“ um das zu verhindern und um der Sache auf den Grund zu gehen. Ich habe da schon so eine Ahnung…

Steffi und ich gehen noch mal zusammen unter die Dusche und machen uns gegenseitig die Haare zurecht, putzen uns die Zähne und packen unsere Sachen.

Das heißt: Steffi quetscht ihre große beige Handtasche voll mit dem gesamten Inhalt ihres Kosmetikschränkchens und ich nehme mir das ganz kleine schwarze Handtäschchen mit der eingebauten Mini-Kamera und meine VISA-Card. Sonst nichts. Auch keine Kleidung.

Wir wollen ja schließlich nicht auffallen.

Im Allgemeinen haben wir beide mit Nacktheit kein Problem, aber einfach so auf die Straße?

Das hatten wir noch nie probiert und das macht uns schon erst mal ziemliche Probleme.

Wir verlassen das Haus also vorsichtig über den Hofausgang und schleichen uns langsam an die weit offen stehende Toreinfahrt des Lieferanteneingangs heran. Wir haben uns an den Händen gefasst und ich merke, dass Steffi ganz nasse Hände hat und spüre ihren rasenden Puls. Mir geht es auch nicht viel besser. Unser Haus liegt direkt am Markt.

Ich spähe erst mal ganz vorsichtig um die Ecke. Was ich da zu sehen kriege, hätte mich umgehauen, wenn ich ein Mann wäre. Menno! Der ganze Marktplatz ist ein einziger Trubel. Und alles war voller nackter Weiber und angeheiterter Männer mit freiem Oberkörper und in kurzen Hosen. Einige der Männer scheinen auch nackt zu sein, ohne dass es jemand stört. Alte, Junge, Mittelalte und sogar Kinder. Nicht zu glauben, wie viele Weiber doch diesen geheimen Trieb haben, sich im Ganzen sehen zu lassen, wenn sie nur die Schwelle der Schamhaftigkeit überwinden und die gesellschaftliche Ächtung wegfällt.

Einige der Nackten haben sich mit Farbe Muster und Blumen aufmalen lassen, als Alibibekleidung gewissermaßen.

Dieser Kaiser. Was auch immer dahintersteckt, er hat das Ganze genial eingefädelt.

„Komm, Steffi, wir werden da gar nicht auffallen. Wir sind da nicht alleine nackt.“

„Meinst du, Maggie? Mir ist so komisch, ich glaube, ich muss mal ganz dringend pinkeln.“

Das war wieder mal typisch  Steffi. Jede Aufregung schlägt ihr gleich auf die Blase.

„wer will den unbedingt zum Sonnenpalast? Du oder ich? Also los, geh noch mal nach oben auf die Toilette, ich warte hier auf dich.“

Ich nutze die Gelegenheit, um mich an die Situation zu gewöhnen und trete aus der Einfahrt heraus auf den Markt. Niemand beachtet mich. Die ganze Menge auf dem Marktplatz steht um eine Gruppe von 12 grünbunt angemalten 18...20-jähriger nackter Mädchen herum, die mit hüpfenden Brüsten einen wilden Tanz zu lauter Musik aufführen. Sie haben große Sonnenblumen in den Händen, deren dicke Stiele sie sich zwischen die Schamlippen geklemmt haben. Sie reiten darauf, wie die Brockenhexen auf ihren Besen oder wie auf einem Steckenpferd.

 „Walpurgis!“ denke ich. Mögen ihnen die stachelig kratzenden Stiele gut tun.

Wenn das mal nicht mit dem Teufel zugeht.

Das wird wohl so eine Gruppe von der Bewegung „Sonne ist Leben“ sein. Ja, auf ihren Körpern ist mehrfach der geschwungene Schriftzug „SIL“ mit grüner Farbe aufgesprüht.

Auch die Händler haben sich angepasst. Direkt vor mir steht unsere sehr mollige Gemüsehändlerin, Frau Pospischiel hinter einem aufgetürmten Berg von grünen Äpfeln.

Sie trägt nur eine Hüftschürze. Über ihr prangt ein neues Schild: „Sonnenäpfel“

Man weiß nicht so recht, ob damit die grünen Äpfel oder ihre riesigen nackten runden Titten gemeint sind. Ach, und außerdem heißen ihre Gurken jetzt nicht mehr Salatgurken, sondern „Kaisergurken“. Ein Schelm, wer Schlimmes dabei denkt.

Der ganze Markt ist voll von Ständen, die SILVANA-EDELGRÜN, den Wunderwein verkaufen. „Jede fünfte Flasche gratis! Warten Sie nicht auf das Leben, greifen Sie zu!“

Daher also die vielen Besoffenen.

Fehlte noch, dass auch der Metzger jetzt an seinem Stand „Grünfleisch“ verkaufte.

Mir wird schlecht. Nicht vom Grünfleisch, sondern von diesem Irrsinn.

Da klopft mir jemand auf die Schulter. „So, bin auch wieder da.“ Es ist Steffi.

Sie drückt ihre großen straffen runden Titten an meine Vulkankegel und schlingt mir die Arme um den Hals. „Du, Maggie, das ist ja  richtig schön! Fast wie bei uns zuhause, nur dass noch die Sonne auf uns strahlt.“

„Hat es dich jetzt auch voll erwischt, was? Na, das kann ja heiter werden.

 Komm, du künftige Grünbalgmutter, wir müssen los.“

„Wohin? Zum Sonnenpalast?“

„Nein, erst mal zum Autovermieter. Wir brauchen dringend ein Elektroauto, sonst kommen wir da gar nicht hin.“ Ich kann ja schließlich 1 und 1 zusammenzählen.

Da ich kein eigenes Auto habe, weiß ich genau, wo der Autovermieter zu finden ist.

Unterwegs kommen wir an einem laut schreienden Mann vorbei, der an einen Laternenpfahl gefesselt ist. Es ist der städtische Hygieneinspektor, Herr Blau.

Sie haben ihn nackt ausgezogen und mit grüner Farbe angemalt. Warum eigentlich nicht passend mit blauer Farbe?

Er geifert und schreit: „Das werdet ihr alle noch büßen müssen. Noch nichts von Kolibakterien gehört, oder was? Aber wenn die Seuche dann kommt, wer ist wieder mal daran Schuld, he?“

Wir können uns damit jetzt nicht aufhalten und ich habe auch gar nichts dabei, womit ich ihn los schneiden könnte. Wahrscheinlich ist es auch besser so für ihn. Wer weiß, was ihm noch so passieren könnte, wenn er wieder amtlich aktiv werden wollte. Im schlimmsten Falle riskiert er noch ein Bußgeld von 200€ oder mehr.

Der Autovermieter, Herr Wagner, kennt uns beide. Wir haben bei ihm schon oft einen Wagen ausgeliehen. Jetzt wird mir aber doch plümerant um die Rosette.

Hier sind wir nicht mehr die anonymen Nackten wie bisher, sondern bekannte Kundinnen.

Ich glaube, ich werde knallrot. Nur Mut, Maggie und ran an Bouletten!

Als wir das Büro betreten, sieht der Herr Wagner erstmal ganz schön mürrisch und unzufrieden aus. Aber als er uns erblickt, beginnt er ebenfalls mächtig rot anzulaufen und erstrahlt wie die lächelnde Abendsonne.

„Frau Kiefer, Frau Unger! Oh, wie schön, sie zu sehen. Ähem, ja wirklich, Sie sind alle beide ja wirklich so schön, so…“

„So schön nackt, wie?“ sage ich und schäme mich zum ersten Mal an diesem Tag dass ich nackt bin. Eigentlich ohne Grund. Der Herr Wagner ist wirklich ein attraktiver Mann in den besten Jahren und ich habe mit ihm schon zweimal eine Probefahrt gemacht, wenn er mal einen neuen Autotyp rein bekommen hatte, an den ich mich erst noch gewöhnen musste.

Er hat mir immer gerne alles vorgeführt, sogar, wie man die Sitzlehnen umlegt und wie man notfalls auch im Auto schlafen kann…Was wäre, wenn ich jetzt..., hat er was Neues da?

„Nein, nein. Es freut mich wirklich ganz außerordentlich. Sie sind nämlich heute meine ersten nackten..äh, ersten Kundinnen. Extra für diesen Fall habe ich auch schon etwas vorbereitet, Momentchen bitte…, voila! Ein Blumensträußchen  für die Liebe Frau Kiefer und natürlich auch für die wunderschöne Frau Unger.“

Aha, er steht also mehr auf Steffi. Werde ich mir merken. Aber ich freue mich wirklich über den Blumenstrauß. Endlich habe ich etwas, das ich mir vor den Bauch halten kann oder vor die Titten, wenn es nötig ist. Steffi strahlt und grinst wie ein Honigkuchenpferd.

Sie drückt ihre ohnehin schon mörderischen Möpse heraus, als wolle sie „Miss Autohaus“ werden.

Ich sehe mich inzwischen Mal in dem Laden um, der gleichzeitig  auch noch eine Autowerkstatt ist. Mir stechen ein paar Rollen Klebefolie mit Werbeaufdruck ins Auge, die mit dem Label „SIL“ versehen sind. Interessant!

Ich komme zur Sache. „Herr Wagner, wir benötigen ganz  dringend ein Elektroauto das an den Sonnentankstellen aufgeladen werden kann. Aber die Reichweite sollte schon gut über 300Km liegen. Haben Sie so was da?“

„Da haben Sie aber Glück, liebe Frau Kiefer. Gerade habe ich einen „Opel Elektron Sport“ zur Probe hereinbekommen, da steht er.“

Er zeigt mit dem Finger auf ein Zitronengelbes Cabrio und kramt nach den Schlüsseln.

Nach einer knappen Minute reicht er sie mir am langen Arm, aber er rührt sich keinen Meter weg von seiner „wunderschönen“ Steffi. Das kenne ich ja gar nicht so von ihm. Sonst hat er mir doch immer höflich und zuvorkommend die Tür geöffnet und mir alles erklärt.

Es reicht also heute schon nicht mal mehr, einfach Frau und nackt zu sein, nein, man muss auch noch runde Riesentitten haben. Oh Tempori, oh Mori!

Aber in diesem speziellen Fall sei ihm verziehen, weil es mir sehr entgegen kommt.

Ich gebe Steffi heimlich ein Zeichen, dass sie den Herrn Wagner ablenken soll.

Steffi kennt das Zeichen schon aus anderen Aktionen, die wir immer auf dem Markt oder in Geschäften durchgezogen haben, wenn mal wieder der Monat länger als die Haushaltskasse war. Sie macht das gut und sie macht das immer gerne.

Sie sendet dem Herrn Wagner einen gekonnten Augenaufschlag mit ihren nachgeschwärzten und verlängerten Klimperwimpern und fragt scheinheilig: „Sagen Sie mal, Herr Wagner, Sie denken doch sicher auch so über mich, wie viele andere...“

Herr Wagner ist erschrocken und verwirrt; „Wie? Was soll ich um Himmels Willen denn von ihnen denken, Frau Unger? Das ist aber jetzt gar nicht fair, mir so was zu unterstellen.“

„Oh, Sie denken doch bestimmt auch, dass ich in meinen Brüsten Silikon drin habe, stimmts? Ja, das denken Sie. Aber das ist gar nicht wahr. An mir ist wirklich alles echt. Sie können da gerne mal anfassen und es überprüfen. Da lege ich nämlich Wert darauf, dass das klar ist“

„Aber Frau Unger! Das kann ich doch nicht. Hier im Geschäft! Das geht ja gar nicht.“

Im gleichen Tempo, wie die Steffi näher an ihn heranrückt bewegen sich aber schon seine Hände kreisend wie der Habicht über der Maus auf ihre Möpse zu, und schon hat er sie wonnevoll walkend umfasst.

„Nein, die sind wirklich echt. Wirklich wunderschön sind die. Ich sagte es ja schon.“

Aber Steffi gibt sich noch lange nicht zufrieden. „Am besten kann man es überprüfen, wenn ich dabei auf dem Rücken liege.“

Schon hat sie sich rücklings auf der Kühlerhaube eines Silbermetallic glänzenden Mercedes zum nackten Weihnachtsengel ausgebreitet und öffnet dabei auch noch weit ihre Schenkel.

Der arme Herr Wagner. Ich höre ihn stottern und dabei schwer atmen. Was finden die Kerle bloß immer an diesem hässlichen feuchten Faltengebirge, das wir Weiber da zwischen den Beinen haben, so interessant. Kann ich überhaupt nicht verstehen.

Ich habe mich inzwischen mit dem Wagen so leidlich vertraut gemacht und bin langsam rückwärts an die Werbefolien-Rollen herangefahren. Aussteigen, die Rollen geschnappt und rein in den Kofferraum. Kofferraumklappe zu.

„Steffi! Es kann losgehen. Ich komme jetzt klar mit diesem Riesenvibrator.“

„Oh!“ sagt die Steffi und rappelt sich von der Motorhaube.

„Oh!“ sagt der Herr Wagner gequält und streicht sich heimlich verschämt über den Hosenstall. Er scheint fürs Erste froh zu sein, dass er uns jetzt gleich los ist. Er hat ein ganz  dringendes Geschäft zu erledigen.

Über die Echtheit von Steffis Titten sind sich die beiden ganz bestimmt einig geworden.

Steffi steigt ein und wir fahren los. Im Rückspiegel kann ich noch sehen, dass der Herr Wagner gleich hinter uns die Ladentür abschließt. Hat er dabei nicht einen offenen Hosenstall?

Und das im Geschäft! Tse, tse!

Auf geht’s. Erst mal zur Autobahn. Baden-Baden,  Grüner Kaiser, wir kommen!

 


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