Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 4


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15.07.2010
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Sag mal Papa, wissen Dein Kollege und seine Frau eigentlich dass ich heute Abend nackig bin wenn sie zu Besuch kommen? Mein Tochter schaute mich etwas entsetzt an. Bei all der Vorbereitung des heutigen Abends hatte tatsächlich niemand darüber nachgedacht ob man diesen Umstand unserem Besuch nicht vielleicht vorher hätte ankündigen sollen. Die kleinen Mutproben der letzten Wochen waren hoffentlich "Training" genug für Susanne, dass sie das jetzt auch mutig durchziehen würde. Aber vielleicht war es doch ein bisschen zu heftig einfach meine Familie vorzustellen mit den Worten "... und das ist mein Tochter Susanne, die wie ihr seht schon eine sehr mutige junge Frau geworden ist...".

Wer die ersten sechs Teile der Geschichte noch nicht gelesen hat, dem empfehle ich an dieser Stelle zunächst folgende Teile in der angegeben Reihenfolge zu lesen. Nur so kennt man die Vorgeschichte und die Akteure. Außerdem macht das Lesen der Geschichten hoffentlich auch Spaß.

Sonntag Abend (neue Fassung)
Sonntag Abend, die 2. Woche
Sonntag Abend, die 3. Woche
Sonntag Abend, die 4. Woche
Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 1
Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 2
Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 3


Kurzentschlossen drückte ich Susanne mein Handy in die Hand. "Die Paulus sind bestimmt schon unterwegs, die brauchen über eine Stunde bis sie hier sind und Karl ist immer über pünktlich. Hier, ruf sie schnell an, dann kannst Du sie schon mal ein bisschen vorbereiten". Susanne sah aus als wäre sie einem Herzinfarkt nahe, sie hatte bestimmt gedacht ich würde die Paulus anrufen und das für sie regeln. Um sie ein bisschen zu motivieren sagte ich schulternzuckend zu ihr "oder wir warten halt einfach was passiert wenn sie zur Tür reinkommen." Mit etwas zittrigen Fingern drückte Susanne auf die Wahltaste, die Nummer hatte ich schon rausgesucht gehabt. Offenbar ging Elisabeth, Karls Frau, ans Handy. Susanne machte sich trotz ihrer Aufregung wirklich gut. "Hallo Frau Paulus. Nein, hier ist Susanne, das ist nur das Handy von meinem Papa. ... Nein, nein, es ist nichts passiert, wir freuen uns schon auf ihren Besuch bei uns heute Abend. ... Tut mir leid dass ich sie erschreckt habe, ja freut mich auch sie kennen zu lernen. ... Ja, warum ich anrufe. Ich wollte da nur kurz was erklären bevor sie da sind. Wissen sie, ich arbeite zur Zeit ein bisschen an meinen Selbstvertrauen und deshalb überwinde ich mich regelmäßig Sachen zu machen die mir eigentlich unangenehm sind. ... Dankeschön, ja stimmt, da haben sie wahrscheinlich recht, dass das mehr junge Leute machen sollten ... Und für heute Abend habe ich halt auch wieder vor mich zu was zu überwinden. Ich hoffe das macht ihnen nix aus... Naja, wie soll ich sagen, heute Abend werden ja alle in Anzug oder Abendkleid rumlaufen ... Und wissen sie, naja, ich werde halt gar nix anhaben. Ich meine ich werde den ganzen Abend nackig rumlaufen. Also nicht nur so mal kurz, sondern die ganz Zeit. Um ehrlich zu sein bin ich im Moment schon ausgezogen. Jetzt wollte ich halt fragen ob das ok für sie ist."

Jetzt als es raus war schnaufte Susanne erst mal durch. Sie hörte der Antwort von Elisabeth gespannt zu und von Sekunde zu Sekunde entspannten sich ihre Gesichtszüge. Offenbar zeigte die Frau meines Kollegen viel Verständnis für diese unerwartete Ankündigung. Die beiden hatten selbst eine Tochter, die musste aber gut 10 Jahre älter sein als Susanne und wohnte auch nicht mehr zu hause, wie mir Karl mal erzählt hatte. Susanne begann sich schon zu verabschieden, offenbar gab es keinen weiteren Diskussionsbedarf. "Super, vielen, vielen Dank. Ich bin echt froh dass das für sie ok ist. ... Naja, ich war mir da echt nicht so sicher ... Ja bis später dann, ok ich sag Bescheid dass sie in ungefähr einer halben Stunde da sind. Wiederhören!". Ihr fiel eine riesen Stein vom Herzen als sie mir das Handy zurückgab und sagte "Alles geritzt, die haben nix dagegen sagen sie. Sie sind in 30 Minuten da."

Jonas, der Neffe eines befreundeten Ehepaars und langsam auch schon ein sehr vertrauter unserer Tochter, kam gerade noch rechtzeitig bei uns an. Er hatte seinen Anzug bei uns deponiert damit er heute Abend bei dem schlechten Wetter nicht damit auf dem Fahrrad unterwegs sein musste. Er schlüpfte kurz auf die Toilette um sich umzuziehen was ihm den Spott unserer Tochter einbrachte, die gerade splitternackt mit ihrer Mutter den Tisch deckte. "Schau dir diesen Feigling an. Ich laufe hier seit Wochen nackig durchs Haus und er sperrt sich zum Umziehen im Klo ein". Als er dann in Anzug und Krawatte, mit schwarzen Socken und den noblen Schuhen ins Wohnzimmer kam, konnte sie ein leises "boah, ey" aber doch nicht unterdrücken. Da läutete es auch schon an der Tür und die Paulus kamen herein. Sowohl Karl als auch seine Frau hatten sich wie wir ganz toll herausgeputzt, Elisabeth trug eine langes Kleid dass man genauso gut auf einen Opernball hätte anziehen können. Im Flur stellte ich meine Frau und meine Tochter vor, und Jonas als Neffen unserer Freunde. Karl war äußerst höflich und den Blick immer schön auf meine Frau gerichtet, nur beim Hereinkommen konnte er sich einen blitzschnellen Blick auf den Körper von Susanne nicht verkneifen. Elisabeth wandte sich gleich unserer Tochter zu, die mit etwas verkrampften Gesicht zwischen Jonas und ihrer Mutter stand. Ihre Mutter hatte ihr wie versprochen die Haare zu einer ganz tollen Hochfrisur gesteckt und an den Füßen trug sie die schicken halbhohen Schuhe die sie vor ein paar Tagen im Einkaufzentrum gekauft hatten. Sonst war sie splitternackt von den Knöcheln bis zu Hals. Durch ihren schlanken, sportlichen Körper, ihre flachen festen Brüste und ihre seiden glatte Scham wirkt sie aber nicht weniger nobel als die anderen im Raum. Elisabeth enthielt sich auch jeglicher Erwähnung ihrer Nacktheit und sagte "Na da hast Du Dir aber einen wirklich attraktiven Begleiter gesucht für heute Abend" und gestikulierte in Richtung von Jonas. Jetzt war es Jonas der plötzlich hochrote Ohren bekam und Susanne begann sich sofort wohlzufühlen in der Gesellschaft dieser Frau im mittleren Alter. Wir setzten uns an den Esstisch und schnell entwickelte sich eine angeregte Konversation die im wesentlichen darum ging dass Karl und ich schon soviel zusammen geschäftlich unterwegs waren aber wir die Familien des anderen bis heute nie kennen gelernt hatten. Elisabeth erzählte auch viel über ihren Beruf als Hochzeitsplanerin, den sie selbständig von Zuhause aus betrieb. Susanne und Jonas hielten sich vornehm zurück und trugen nur gelegentlich ein bisschen was zum Gespräch bei. So verging die Zeit über Suppe, Vorspeise und Hauptspeise wie im Flug. Und niemand hatte das Gefühl dass Susannes Nacktheit den Abend peinlich machen würde. Es war bis in den tieferen Abend hinein keiner Erwähnung wert.

Erst beim Nachtisch saß Elisabeth eine Zeit über ihrem Pflaumeneis mit frischer Waffel, und machte nicht den Eindruck als würde sie unserem Gespräch aufmerksam folgen. Als wir alle mit dem Nachtisch fertig waren und Inge sich schon anschickte den Tisch abzuräumen, platze es plötzlich aus ihr heraus. Sie sprach Susanne direkt an und sagte: "Also eigentlich ist das ja was worüber wir nie sprechen wollten, aber weißt Du, unsere Tochter Marianne hatte auch mal so eine Phase. Sie ist halt immer wieder Nachts nackt auf den Balkon geschlichen, oder sogar mal mitten in der Nacht durchs Treppenhaus bis in die Tiefgarage und zurück. Oder sie hat im gemeinsamen Wäschekeller nackt die Wäsche aufgehängt. Aber sie hat das immer mitten in der Nacht gemacht und natürlich vor uns verheimlicht. Da war sie ungefähr so in Deinem Alter. Wenn sie nicht einmal total betrunken heimgekommen wäre, hätten wir das wahrscheinlich nie gemerkt. Ihre Klamotten stanken damals ganz fürchterlich, irgendwer hatte wohl sein Bier über sie ausgeschüttet. Wir waren natürlich entsetzt als sie so Nachts um zwei vor der Wohnungstür stand und klingeln musste, weil sie nicht mal mehr den Schlüssel ins Schloss brachte. Karl hat ihr dann erst mal an der offenen Wohnungstür aus dem stinkenden Kleid geholfen. Wir wollten es gleich in den Waschkeller bringen. Da haben wir nicht schlecht geschaut als sie plötzlich ihre Unterwäsche auch gleich ausgezogen hat. Wir haben gesagt sie soll rein gekommen und die Tür zumachen aber sie war so blau dass sie ganz stolz verkündete, das wäre ja gar nix, da hätte sie schon viel mutigere Dinge gemacht. Ja, und so ist es dann alles raus gekommen."

Susanne saß wie gebannt da und klebte an den Lippen von Elisabeth. Sie war zuerst zu schüchtern um nachzubohren, aber die Neugierde siegte dann doch. "Haben sie ihre Tochter dann bestraft? Sie hat doch niemanden geschadet?". Karl übernahm das erzählen: "Naja, dafür dass sie stockbesoffen war, haben wir sie schon bestraft, ich hab den Fernseher aus ihrem Zimmer zwei Monate weg gesperrt. Aber über ihre kleinen Mutproben haben wir am nächsten Nachmittag in Ruhe gesprochen, als sie wieder einigermaßen fit war. Es war ihr äußerst peinlich, dass wir das jetzt wussten, und darüber zu sprechen war ihr noch viel peinlicher. Vielleicht waren wir an dem Nachmittag etwas zu neugierig, aber wir haben so lange nachgebohrt bis sie sich nach einer Stunde schließlich ganz geöffnet hat und uns nicht nur genau erzählt hat was sie schon alles gemacht hatte, sondern auch wie sich dabei gefühlt hatte. Je länger sie erzählt hat, desto mehr konnte man ihr ansehen dass sie froh war endlich mit jemanden darüber reden zu können. Wir hatten schon immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihr, und es tat ihr offenbar richtig gut, dass die Geheimniskrämerei vor uns vorbei war. Sie hat uns erzählt dass sie meistens hinterher ein schlechtes Gewissen hatte, nicht weil sie was verbotenes getan hatte, sondern weil sie es heimlich wie ein Dieb in der Nacht gemacht hatte. Deshalb vergingen meistens etliche Wochen zwischen ihren Versuchen, weil sie sich so lange geschämt hat. Wir beiden waren von ihren Offenheit natürlich auch etwas überwältigt, und da habe ich spontan gesagt, dass sie sich in Zukunft halt einfach nicht mehr verstecken soll. Sie hat dann gefragt ob sie wirklich immer danach erzählen konnte, wenn sie sich Nachts was getraut hatte. Aber ich habe ihr gesagt dass sie das überhaupt nicht in der Nacht machen soll, wer weiß wer sich da in der Tiefgarage oder im Keller rumtreibt. Sie war dann erst etwas entsetzt und hat gefragt ob ich spinne, sie könnte doch nicht am helllichten Tag nackig in den Wäschekeller gehen. Ich konnte da aber kein Problem sehen, die 9 anderen Parteien die mit in dem Haus wohnen, auf dem unser Penthouse steht, sind alles Mieter von uns. Mit den meisten haben wir ein sehr gutes Verhältnis und wer ist schon so verrückt sich seinen eigenen Vermieter zum Feind zu machen. Von denen würde bestimmt niemand die Polizei rufen. Und so ist es dann gekommen dass sie gesagt hat dann würde sie jetzt das gewaschene Kleid aufhängen. Sie ist dann fast eine halbe Stunde in ihrem Zimmer verschwunden, offenbar war ihr doch mulmig. Aber auf einmal ist sie splitternackt bis auf ihre Hausschuhe ins Wohnzimmer gekommen. Sie ginge jetzt runter, hat sie mit stolzem Blick gesagt und ist dann ohne Eile in den Keller gegangen. Nach ein paar Minuten war sie wieder da, gesehen hatte sie niemand. Sie kam rein und ist Marianne und mir mit Freudentränen in den Augen um den Hals gefallen, hat Danke gehaucht und hat sich in ihrem Zimmer wieder angezogen."

Susanne bekam den Mund kaum mehr zu. Jetzt musste sie alles wissen "Und hat sie das dann öfter gemacht? Hat sie nie jemand gesehen? Das muss doch irgendwann schief gehen?". Elisabeth übernahm wieder: "Klar ist das irgendwann aufgeflogen. Da sie kein schlechtes Gewissen mehr hatte, gab es Wochen, da ist sie fast jeden Tag splitternackt in den Keller oder hat Einkäufe aus dem Auto in der Tiefgarage geholt. Die ersten die sie gesehen haben war das ältere Ehepaar vom Erdgeschoss. Die haben nur untereinander getuschelt und sind sofort in ihre Wohnung verschwunden. Marianne hat mir aber gleich davon erzählt und da hat sie sich schnell angezogen und wir drei sind gemeinsam runter und haben geklingelt. Wir haben erklärt dass wir als ihre Eltern nichts dagegen hätten und haben freundlich gebeten dass sie deshalb keinen Ärger machen. Die waren zwar schon etwas verwirrt und bestimmt haben sie es auch irgendwo weitergetrascht, aber Probleme hat es keine gegeben. Und so haben wir das dann jedes mal gemacht, wenn sie überrascht wurde. Nur bei einer allein lebenden Emanze musste Karl etwas deutlicher werden, dass die Miete ja schon seit Jahren nicht mehr erhöht worden war und das eine Hand halt die andere wäscht. Damit war das dann auch erledigt. Als Marianne 18 war ist sie zum Studium nach Kiel gezogen und dort hat sie dann auch geheiratet und wohnt noch heute dort. Die ganze Sache war wirklich nie ein Problem, auch wenn sie es in den Sommermonaten zum Teil schon etwas exzessiv ausgenutzt hat, dass sie im Haus keine Kleider mehr brauchte.

Susanne stand die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Dass man solche nackten Mutproben machen konnte ohne jedes mal fast zu Sterben aus Angst vor unüberschaubaren Folgen, das hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Und offen gesagt waren meine Frau und ich schon auch ziemlich erstaunt. Aber es machte natürlich Sinn, welcher Mieter würde es sich schon ernsthaft mit seinem Vermieter verscherzen, nur weil dessen Tochter gelegentlich unbekleidet durchs Treppenhaus läuft? Für Susanne war das jetzt aber schon mehr als nur eine Geschichte eines anderen Mädchens. Das war real, die Menschen die das möglich gemacht hatten saßen hier direkt vor ihr. Auch wenn das alles schon fast 10 Jahre her war. Ihre Gedanken waren im Overdrive. Noch bevor Inge etwas sagen konnten platzte es schon aus ihr heraus. "Das ist ja so cool! Könnte ich das auch mal probieren? Mama, Papa, darf ich? Bitte!!!". Das war mir jetzt doch etwas zu forsch und ich unterbrach sie "Jetzt mach mal langsam junge Frau! Du kannst doch nicht einfach von unserem Besuch erwarten dass sie für Dich so einen Aufwand auf sich nehmen. Ich möchte dass Du Dich sofort entschuldigst!" Aber jetzt griff Elisabeth ein "Ach komm, das ist doch kein Grund Deine Tochter gleich zu schimpfen. Sie war halt etwas überwältigt. Aber im Ernst Susanne, das kannst Du schon mal machen wenn Du willst, aber es ist halt ein weiter Weg bis zu uns. Wegen 5 Minuten durchs Treppenhaus hüpfen rentiert sich doch die Stunde Fahrt nicht." Auch Karl gestikulierte seine prinzipielle Zustimmung, da gab es für Susanne kein halten mehr. Mit einer drängenden Selbstsicherheit die ich bei ihr noch nie erlebt hatte ergriff sie die ganze Hand von der ihr Elisabeth eigentlich nur den kleinen Finger gereicht hatte. "Na ich könnte doch vielleicht ein paar Tage da bleiben. Papa, ich hab doch jetzt eine Woche Herbstferien und bei dem scheiß Wetter weiß ich eh nicht was ich machen soll. Und vielleicht kann ich ja auch bei den Hochzeitsplanungen helfen, das ist bestimmt ein super toller Job sowas zu machen!" Obwohl es mir deutlich gegen den Strich ging, dass sie sich unseren Gästen so aufdrängte, war die Sache jetzt nicht mehr aufzuhalten. Elisabeth fühlte sich so sehr geschmeichelt über Susannes Begeisterung für Hochzeitsplanungen, dass keine 12 weißen Pferde sie jetzt noch davon abbringen konnten zuzustimmen. Auch Karl meinte das wäre wirklich kein Problem, das ehemalige Zimmer ihrer Tochter wäre jetzt als Gästezimmer ausgebaut und Susanne könnte gerne ein paar Tage bei ihnen verbringen wenn sie möchte. Er war immer lang im Büro und erkannte dass es seiner Frau bestimmt gut tun würde für ein paar Tage auch tagsüber jemanden um sich zu haben.

So war es dann beschlossene Sache und als der Nachtisch abgeräumt war meinte Susanne dann würde sie schon mal nach oben gehen und ein paar Sachen packen. Da hatte sie jetzt aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Elisabeth schaute sie mit ernstem Blick an, "Na hör mal, was willst Du denn packen? Ich denke Du willst zu uns kommen um mutig und furchtlos zu werden? Alles was Du mitnehmen musst ist ein Zahnbürste und ein paar Badezimmerutensilien. Und natürlich muss Dich noch jemand von der Hochsteckfrisur befreien, das sieht zwar toll aus wirkt aber total unnatürlich wenn Du nackt bist. Ein paar Flipflops solltest Du Dir vielleicht noch mitnehmen, der Steinboden im Treppenhaus ist schon etwas kalt." Susanne war einen Moment sprachlos, aber immerhin war es ja ihre eigene Idee gewesen sich von den Pauls für ein paar Tage einladen zu lassen. Sie schaute Elisabeth verdutzt an "Wie meinst Du das jetzt? Soll ich gleich so zu Euch mitfahren und gar nix zum Anziehen mitnehmen? Nichtmal was für den Notfall?" Bisher hatte Karl es seiner Frau überlassen zu sprechen, aber jetzt meinte er nur lapidar "Na eine Decke habe ich im Kofferraum liegen und was soll den schon für ein Notfall passieren? Abholen muss Dich übrigens niemand, ich habe am Donnerstag einen Kundenbesuch zu dem ich direkt von zu hause aus hinfahren werde. Da komme ich vorher ganz in der Nähe hier vorbei und kann Dich hier wieder her fahren. Eli, wenn Du magst kannst du ja mitkommen und mit Inge hier shoppen gehen solange ich beim Kunden bin."

Susanne wurde bleich, gerade hatte sie sich noch aufgedrängt und jetzt wurde ihr die ganze Tragweite bewusst, von dem was da vor ihr stand. Jetzt zu kneifen ging natürlich nicht mehr, nachdem sie so darum gebettelt hatte würde sie total bescheuert da stehen, wenn jetzt einen Rückzieher machen würde. Sie versuchte sich kurz auszumalen was in den nächsten Tagen auf sie zukommen würde. Elisabeth konnte offenbar ziemlich streng sein, die würde bestimmt keine Kleider rausrücken wenn es nicht unbedingt nötig war. Und so allein in einem fremden Haus, mit fremden Menschen, ohne eine Chance sich doch schnell was überzuziehen wenn man ertappt wurde? Sie schaute Elisabeth unsicher an, "Und was passiert wenn mich wirklich jemand sieht bei Euch im Haus? Ich werde natürlich vorsichtig sein, aber wenn Du mich wirklich am Tag ins Treppenhaus schickst, dann kommt vielleicht jemand gerade zur Tür raus." Elisabeth schaute ihr tief in die Augen, "Schau mal Susanne, gerade hat Dich das doch begeistert dass es halt mal passieren kann dass Dich jemand überrascht. Und wir werden es sogar darauf anlegen. Du sollst ja lernen dass es kein Weltuntergang ist wenn Dich wer so sieht. Das Interessante ist ja gerade, dass wir nicht wissen ob und wer dich irgendwann ertappen wird." Susanne schluckte trocken, "Naja, stimmt schon dass es nicht schlimm ist, wenn mich wer mal nackig sieht, aber mich graust es davor was die dann über mich denken. Die denken doch ich bin total daneben wenn sie mich nackt im Treppenhaus sehen. Und die kennen Euch doch alle, ich könnte denen danach nicht ins Gesicht schauen." Elisabeth war sich sicher dass Susanne das durchstehen würde, sie musste es ihr nur beweisen um ihr die Angst zu nehmen. "Weist Du was, Du gehst jetzt einfach mal hier durch die Teerassentür raus in den Garten, legst Dich kurz in Schnee und kommst dann zurück. Es kann sein dass Dich jemand von den Nachbarn dabei sehen wird, aber dann können wir immer noch behaupten ihr hättet eine Sauna und du warst nur abkühlen. Du wirst sehen dass Du so was locker schaffen kannst.

Susanne überlegt nur ganz kurz, dann beschloss sie sich selber zu testen. Wenn sie das hier nicht packte dann würde sie wirklich die ganze Sache mit der Reise abblasen und wenn sie noch so blöd dastehen würde. Ohne zu zögern ging sie zur Teerassentür, liest die guten Schuhe im Wohnzimmer stehen und ging so normal und langsam wie sie konnte in den verschneiten Garten hinaus. Dass sie dabei Barfuß über den Schnee lief fiel ihr bei dem Adrenalinschub überhaupt nicht weiter auf. Sie ging bis in die äußerste Ecke, dann sprang sie bäuchlings in den Schnee. Der eiskalte Schock an ihrem Bauch und ihren kleinen Brüsten ernüchterte sie ein bisschen. Sie warf sich sofort auf den Rücken. "Und jetzt kommt der Test Susanne" sagt sie zu sich selber. Sie streckte alle Viere von sich und blieb mich weit geöffneten Beinen flach im Schnee liegen. Sie schaute sich kurz um, zwei Nachbarsfenster konnte sie gut sehen, bei einem Nachbar brannte eine Gartenlampe die ein bisschen zu ihre herüber schien. Wenn dort jemand raus schauen würde, der würde sie bestimmt sehen, obwohl es noch ganz leicht schneite. Sie begann zu zählen um Ihren Mut noch weiter zu testen. Als sie bei 50 war begann die Kälte an ihren Pobacken bereits ins ein Brennen überzugehen. Die leichten Schneeflocken auf ihren Brüsten spürte sich gar nicht. Sie wusste nicht wogegen sie mehr kämpfte, gegen die Kälte oder gegen die Angst es könnte sie wer sehen. Als sie bis 200 gezählt hatte beschloss sie, dass sie stärker war als ihre Angst, nur die eiskalte Schnee an ihrem Po und ihrem Rücken trieb sie jetzt zurück ins Haus. Sie stand ruhig auf und ging mit einem überlegenen Lächeln auf die Teerassentür zu. Hinter der Tür und dem Wohnzimmerfenster standen die Gäste und ihre Eltern und beobachteten sie interessiert. Als sie an der Tür ankam war diese gekippt, ihre Mutter rief durch den Spalt hinaus: "Komm vorne rum durch die Garage, so patschnass läufst Du mir nicht durchs Wohnzimmer." Susanne sah an sich herunter, tatsächlich war ihr ganzer Körper nass von dem geschmolzenen Schnee. Sie hatte starke Gänsehaut überall und ihr kleiner Busen schien aus Beton zu sein so fest war er, ihre Nippel waren so hart dass es fast schmerzte. Sie sah ihre Mutter an, zuckte selbstsicher mit den Schultern und ging, splitternackt wie sie war, einmal seitlich ums Haus herum zur Garagentür. Jetzt konnte man sie bestimmt auch noch von anderen Fenstern aus sehen, was aber ihr Selbstvertrauen eher noch stärkte. Das Garagentor war schon offen, innen stand Jonas im Trockenen mit einem Stoß Badetücher. Jetzt wurden ihr auch ihre eiskalten Füße bewusst. Sie trocknete sich kurz ab und ging sofort ins Bad um sich unter der Dusche aufzuwärmen. Unter der Dusche hatte sie Zeit über ihren Selbsttest und die bevorstehende Reise nachzudenken. So aufgeputscht wie sie jetzt war brauchte sie nur eine Sekunde, um zu beschließen dass sie es durchziehen würde.

Gegen 23:30 Uhr war Aufbruch angesagt. Susanne stand mit offenen Haaren und in ihren Flipflops im Hausgang, in der Hand nur ihr kleiner Kulturbeutel. Karl hatte schon vor einer halben Stunde per Fernbedienung die Standheizung in seinem Auto auf Vollgas gestellt und so war der Daimler trotz Schneegestöber frei und warm. In dem dichten Schneetreiben brachten wir unsere Gäste mit Schirmen bis zum Auto, unsere nackte Tochter ging einfach in der Mitte der Gruppe. Selbst wenn die Sicht wegen des Schnees nicht so eingeschränkt gewesen wäre, hätte so wohl kein Nachbar etwas mitbekommen. Susanne schlüpfte auf den Rücksitz und Karl gab ihr die Decke aus dem Kofferraum, so dass ihr während der Stunde Fahrt nicht zu kalt wurde. Und sie waren dann auch gerade erst auf der Autobahn als Susanne unter ihrer Decke eingeschlafen war. Der heutige Tag war mit Abstand der aufregendste in ihrem Leben gewesen.

Doch die Aufregung war nur für kurze Zeit unterbrochen. Dank der spontan entstandenen Freundschaft zwischen Elisabeth und meiner Frau wurden wir täglich per Telefon über die Geschehnisse bei den Paulus informiert. Und auch Susanne telefonierte ausgiebig mit ihrer Mutter und mir um ihre Erlebnisse zu teilen. Um 00:30 morgen waren sie endlich bei den Steiners zuhause angekommen. Susanne war aufgewacht als sie von der Autobahn abfuhren und an einigen Ampeln warten mussten. Um diese Zeit und bei dem schlechten Wetter war kaum etwas los auf den Straßen, aber Susanne achtete trotzdem darauf ihren Körper komplett unter ihrer Decke zu verstecken. Als sie in ihr Wohngebiet einbogen, drehte sich Elisabeth zu Susanne um sagte "Jetzt brauchst Du keine Decke mehr, wir sind gleich da. In den zwei Minuten wirst Du bestimmt nicht frieren. Und wenn Du aus dem Auto aussteigst, soll es ja sein als wäre es das Natürlichste auf der Welt für Dich, da sollst Du Dich nicht erst unter der Decke vor wühlen." Jetzt wurde es Susanne erst richtig bewusst. Sie war hier im Auto dieser Leute die sie vor ein paar Stunden erst kennen gelernt hatte, sie war splitternackt, hatte nichts zum anziehen dabei und war eine Stunde Autofahrt von zu Hause weg. Und das Ziel ihres Kurzurlaubs hier sollte es sein dass sie es als total normal empfand nackig durch das große Mehrfamilienhaus zu laufen. Etwas zögerlich gab sie ihre Decke zu Elisabeth nach vorne und hatte von da an nur noch ihren Sicherheitsgurt über ihrem Körper.

Nachdem Karl den Wagen in der Tiefgarage geparkt hatte, stiegen sie alle aus und gingen zusammen die Treppe hinauf, von der Tiefgarage bis in den 4. Stock in dem sich das Penthouse der Paulus befinden. Die Decke blieb im Auto liegen und Susanne hatte wieder nur ihre Flipflops an und ihren Kulturbeutel in der Hand. Jetzt um halb eins in der Nacht war natürlich nicht mit Nachbarn im Hausgang zu rechnen, aber Susanne war es trotzdem ganz schön flau im Magen. Das also sollte sie jetzt solange machen bis sie es als fast normal empfand? Sie konnte nicht ahnen dass Elisabeth zusammen mit ihrer Tochter vor Jahren noch viel mehr Ideen besprochen hatte was sich eine junge Frau alles trauen könnte. Aber Abitur und sofort anschließendes Studium ihrer Tochter ließen diese Ideen wohl auf ewig wilde Fantasien bleiben. Jetzt aber sah Elisabeth eine Chance Susanne von einigen dieser Ideen zu begeistern und sie so doch noch in die Tat umzusetzen. Davon aber mehr in der nächsten Geschichte...
 


Kommentare

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stevenb schrieb am 02.03.2020 um 17:16 Uhr

wann gest es weiter

cellotomcat schrieb am 22.04.2024 um 06:06 Uhr

Spannende Details, um eine verklemmte 16-Jährige gelassener zu machen, Respekt. Den 2.Teil der Sonntagabende vermisse ich auch, zugleich bin ich neugierig, ob´s tatsächlich eine Fortsetzung gibt. 

cellotomcat schrieb am 18.05.2024 um 20:16 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass die Paulus´ im 2. Teil Rudolf und Anne heißen, später dann Karl und Elisabeth. Besser aufpassen!

AnnabellaX schrieb am 28.10.2024 um 14:06 Uhr

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selena222 schrieb am 08.11.2024 um 18:32 Uhr

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